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RosalieBeate
http://www.neon.de/user/RosalieBeate
Ein diesiger Tag
Sein Leben, sein Existieren war immer nur ein unbeständiger Hauch.
Als er ging, war es ein diesiger Tag. Die Leere die er zurück ließ, wurde gefüllt durch die vielen Bruchstücke der Lebensmomente, die ich eingeschlossen hatte in mein Sein. Er hatte kein Loch gerissen in dieses meinige Leben, das lag vielleicht daran, dass ich wusste, er würde nicht für immer bleiben. Sein Leben, sein Existieren war immer nur ein unbeständiger Hauch und die Traurigkeit, die mich traf, schien vorhergesehen einzutreten. Mein Leben ging weiter, der andere Teil in mir wurde fahl. Er starb an einem Mittwoch Nachmittag, der Regen kam kurz, ging schnell und hinterließ ein zuckendes Lächeln auf den Gesichtern der Lebendigen. Er war unterwegs gewesen, mit dem Motorrad, es war wohl eine dieser Kurven gewesen, die unscheinbar das Leben beenden konnten. Ich erinnere mich nicht mehr, was ich zu diesem Zeitpunkt getan und was ich gedacht hatte, nur hatte ich diesen Moment immer kommen sehen. Er hatte in dieser Welt nur einen kurzen Zeitplatz erhalten, mein Leben drehte sich mit der Erdachse und ich schien nicht verloren. Ich bereute keine nicht gesagten Worte, denn ich hatte alle gesagt, wir hatten sie immer gesagt, als könne das Leben uns jederzeit trennen und nun...so war es. Ein zittriger Schnitt durchbohrte meine Seele und es war weniger der Gedanke warum ich warum jetzt warum überhaupt als dieser: Er ist zu groß für diese Welt. Dass er jetzt nicht mehr hier war, machte mich zu einer Fremden in einer stöbernden Welt, ich war alleine und doch so angekommen in einem Leben, das fortan atmete und die Trauer wurde der Begleiter meiner doch so erfüllten Sinne. Du fehlst. Ich habe keine Worte für den still sehnenden und pochenden Schmerz, die Leere sticht nur leise und ich gebe nicht dieses Leben auf, dessen Teil du warst. Wenn es einen Gott gibt, woran wir beide immer geglaubt haben, dann ist er ein guter und dann hat er es verdient, dich nun bei sich zu haben.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/ein-diesiger-tag/1018456
https://web.archive.org/web/20130504131542/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/ein-diesiger-tag/1018456
fuehlen
liebe
1,018,456
1,318,717,800
LarryGaGa
http://www.neon.de/user/LarryGaGa
Nutzfreundschaft.
Symbiose? Oder Parasitismus? Du hast dich an mir festgesaugt.
Ja, verdammt, ich habe dich benutzt! Aber irgendwie bist du selbst schuld. Immerhin wusstest du, dass ich schwul bin. Und ich wusste, dass du zu betrunken bist, um es dir nicht egal sein zu lassen. Nun ist es mir egal. Es ist passiert. Und ich weiß Bescheid. Ich wollte es ja eh immer wissen, also habe ich die Situation genutzt, dass du dich abgeschossen hast. Du hast keinen abgekriegt, nun musste ich herhalten. Ich habe dir gesagt, dass mehr als Blasen nicht drin ist. Du meintest, es sei dir egal. Und jetzt hockst du irgendwo in der Ecke und heulst dir die Augen aus, weil du immer noch diese Hoffnung hast. Diese Hoffnung, die ich dir vor drei Jahren zerstörte, als ich dir sagte, dass ich auf Jungs stehe. Gestern war deine Chance. Deine einmalige. Ja, sie wird nie wieder kommen, denn ich werde niemals betrunken sein! Du schon, und du wirst einen anderen Typen antanzen, dich auf einen Drink einladen lassen, um dann später mit ihm bei dir oder ihm oder auf der Toilette zu verschwinden. Du wirst über mich hinwegkommen. Du bist attraktiv genug, um von der halben Menschheit begehrt zu werden. Der männlichen Hälfte. Zumindest von denen, die hetero sind. Oder von Lesben. Denen kannst du aber keinen blasen. Ach ja. Das war es, was ich sagen wollte. Du hattest Recht. Mund ist Mund.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/nutzfreundschaft/774309
https://web.archive.org/web/20111029015850/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/nutzfreundschaft/774309
fuehlen
sex
774,309
1,493,301,000
PolyStyrene
http://www.neon.de/user/PolyStyrene
Wie man eine glibberige Graupentorte isst
Du kennst das: Da stolpert jemand in dein Leben. Der ist seeehr sweet und du sitzt breit grinsend vor einer riesigen Schoko-Himbeertorte.
Du kennst das: Da stolpert jemand in dein Leben - nennen wir ihn einfach mal Lemmy. Der ist seeehr sweet und du ganz schön verknallt. Du sitzt dann breit grinsend vor einer riesigen Schoko-Himbeertorte, frisch aus dem Ofen und noch so schön warm, dass Schokolade und Himbeeren im Mund zu einer süß-beerigen Mantsche zusammenfließen. Hmmmm… Dann verschwindet Lemmy und nimmt die Schokotorte mit. Und statt dessen steht da jetzt eine glibberige Graupentorte. Mit kugelgroßen Augen starrst Du auf die Torte und verstehst nicht, wie Du aus Deinem Schokohimmel in diese grüngelbe Schmiere stürzen konntest. Sehnsüchtig leckst du dir die Mundwinkel, in der Hoffnung dir noch ein bisschen Schokogeschmack auf die Zunge holen zu können. Aber da ist nix mehr. Nur noch die Graupentorte: Aufreizend aufgeschnitten muss sie gegessen, verdaut und nicht wieder hochgewürgt werden: Ein Stück Sehnsucht, eins verletzter Stolz, ein Stück Wut, eins Jammerlappen und eins Bockigkeit - und natürlich das Ekligste: die Bereitschaft sich zum absoluten Vollpfosten zu machen, nur um noch mal an der Schokotorte naschen zu können. Neulich, die Graupentorte vor der angeekelt gerümpften Nase, rief ich my Best Jo an. Hey. Hey. Ich wollte eigentlich Lemmy anrufen. Aber du hast mich ja gestern gezwungen, die Kontaktdaten zu löschen. Richtig. Deswegen ruf ich dich an. Gib mir die Nummer wieder. Nein. Ich will mit Lemmy reden. Warum? Ich will ihm erzählen, dass ich eine neue Gitarre gekauft habe. Das kannst Du doch auch mir erzählen. Jaaaaaaa. Worüber willst Du sonst noch sprechen? Halt so. Reden. Über meinen Tag und so. Wie immer..…  Wenigstens das kann ich ja vielleicht behalten. Nein. Nein? Nein. Du willst dann mehr haben. Nähe und richtige Gespräche. Nicht nur über seinen Arbeitstag und seine Gitarren. Aber wenn wir wieder Kontakt haben, dann können wir ja auch über andere Sachen reden. Das ist ja ein Anfang… Es gibt hier aber keinen Anfang. Über andere Themen will der ja nicht reden. Also kriegst du auch keine Nähe. Aber ich will noch mal über uns reden. Wenn das ein bisschen verdaut ist. Ich will wissen, warum das nicht geklappt hat. Das kann der dir nicht sagen. Der weiß nicht, was er will und was er fühlt. Und selbst wenn er dir dazu was sagt: Das willst du dann nicht hören, Aber dann kann ich ihm sagen, was ich fühle. Dann kriegst du sowieso nicht die Reaktion, die du willst. Und er liebt dich dann auch nicht wieder so sehr, dass er dich wiederhaben will. Hmpf. Der passt nicht zu Dir. Der kann nicht reden. Und wird dir wieder das Herz brechen oder dich so nerven, dass du ausrastest. Das kennen wir doch schon. Aber ich will, dass der mich will! Das kann sich doch nicht einfach geändert haben! Wieso findet der mich denn nicht mehr toll? Mein Herz blutet so doll! Das ist nur verletzter Stolz. Dagegen gibts ein einfaches Mittel: Tinder. Ich will keinen Tinder-Lover! Das hilft aber gegen verletzten Stolz. Ist wie beim Kater: Da muss man auch ein Konterbier trinken. Also: Geh Konterficken. Ich will aber nicht Konterficken! Dann lieber gar nicht. Ich geh ins Zölibat. Dann können Lemmy und ich auch Freund*innen werden. Nein. Nein??? Du willst auch von Freund*iinnen, dass sie reden können. Und Nähe. Das weißt Du doch. Jahaaaaaa. Aber der braucht wen zum reden! Der ist so klein und einsam. Kannst Du Dich nicht um ihn kümmern? Und mir dann erzählen wie es ihm geht? Dem gehts bestimmt ganz schlecht… Der braucht mich nicht. Das kriegt der alleine hin. Und sonst hat er ja auch Freunde. Hmpf… Also was machen wir jetzt? Wir rufen den nicht an. Gut. Und? Wir akzeptieren, dass das vorbei ist und essen die Graupentorte. Sehr gut! Willst du ein Stück Schokolade? Dann rutscht die besser. Nein. Aber ich ruf dich morgen wieder an.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wie-man-eine-glibberige-graupentorte-isst/1648007
https://web.archive.org/web/20170621024909/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wie-man-eine-glibberige-graupentorte-isst/1648007
fuehlen
liebe
1,648,007
1,373,033,580
stereoG
http://www.neon.de/user/stereoG
Schöne Menschen haben keine Freizeit
Ein Tag am See
Es ist ein heißer Donnerstagmorgen kurz nach acht, als ich mitten in Köpenick auf meinen Kumpel Neumann warte, der mich im Auto mit zu seinem Seegrundstück irgendwo in Schmöckwitz mitnehmen will. Die Sonne brennt für diese frühe Zeit verdammt heftig und auf einem Thermometer konnte ich auch schon 28°C erspähen, was meine Stimmung noch weiter aufhellt, soweit das nach nur zwei Stunden Schlaf möglich ist. Zum Glück stehe ich an der stark befahrenden Straße in Badelatschen, Shorts und Unterhemd, während ich die Verspätungsnachricht auf meinem Handy zur Kenntnis nehme und fühle mich schon ein bisschen schäbig, als die ganzen Workingclassheros zu ihren Bussen und Bahnen an mir vorbeihetzen. Meiner gefälschten Ray-Ban habe ich es zu verdanken, dass mich jeder Passant für eine Hipsterschwuchtel hält, die sich in den Südosten verlaufen hat, aber das perlt an mir ab, wie mein Schweiß bis jetzt. Hoffentlich kommt der Penner bald. Ich sehne mich nach einem kühlen Bad im See, aber wenn ich hier noch länger stehe, bin ich vom aufgewirbelten Staub der Straße gebräunt und nicht von der Sonne. Endlich hält sein Golf vor mir und der Knecht hat doch tatsächlich die dusslige Kuh Joana und ihre dicke Freundin Sandy eingeladen. Wenn ich nicht schon hier stehen würde, wäre ich mit dem Hintergrundwissen gar nicht erst aufgestanden. Ich sende meinem sogenannten Freund ein missbilligenden Blick zu, der aber wegen der Sonnenbrille nicht zur Geltung kommt und quetsche mich ins Auto (beschissener Zweitürer) auf die Hinterbank neben die Dicke und rutsche so gut es geht nach außen, damit ich nicht an der kleben bleibe, denn sie nimmt gut zwei Drittel der Rückbank ein. Neumann quatscht gleich nonstop von seinen - für mich irrelevanten - Erlebnissen der letzten zwei Tage, an denen ich nicht das Vergnügen hatte mit ihm zu verkehren. Meine Mine bleibt so ausdruckslos wie das schwarze Outfit der Dicken oder ein leeres Blatt Papier. Ich war so schön geil durch die Hitze und die leichtbekleideten Damen auf der Straße und jetzt fühle ich mich nur noch klebrig und beschmutzt durch die Anwesenheit der beiden Schnepfen. In einem ungestörten Moment muss ich Neumann unbedingt fragen, was zum Henker er sich dabei gedacht hat, aus unserem Duo ein Quartett zu machen. Wobei die Dicke es eigentlich auf ein Quintett erweitert. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, besteigt Neumann Joana zur Zeit regelmäßig, was aber noch nicht die Anwesenheit der Dicken erklärt. Neumann fährt wie ein Gestörter, weshalb mein linkes Bein umgehend an das rechte Bein der Dicken angesaugt wird. Ich möchte augenblicklich sterben, so unangenehm ist mir die Bredouille, in die ich mal wieder durch äußere Faktoren geraten bin. Ich versuche Neumann mit meinem Blick zu töten oder ihm zumindest eine tödliche Krankheit anzuheften, doch nach fünf Minuten gebe ich auf, denn er labert immer noch Joana voll, die bei Der Schwächste fliegt schon bei der Frage nach dem "Wie geht es den Kandidaten heute?" rausgevotet werden würde. Aber wie heißt es im Volksmund; wer schön sein will, muss leiden. Also Augen zu und durch. Nach etwa zwanzigminütiger Fahrt sind wir bei Neumanns Domizil angekommen und ich eile gleich zum Boot um zu starten, doch machen mir die Torten einen Strich durch die Rechnung, denn erst mal heißt es Brotzeit. Die eine ist schon adipös überproportioniert und die andere hat auch Minimum zehn Kilo Übergewicht, da schmieren die Marmeladenstullen für eine Weltreise und kippen sich Cola Zero bis zum Gehtnichtmehr hinein. Dazu Neumanns Stimme aus dem Off, der in seiner Laube etwas sucht. Ich hoffe, dass es ein Gewehr ist. Die Sonne brennt für die frühe Zeit ziemlich heftig, also knalle ich mich mit Musik und Handtuch auf den Steg und schlummere weg. Ich träume einen meinen Klassiker vom schönen Leben als König von Berlin, der an jeder Tür bekannt ist, Berlin entschuldet hat und seine Wohnung in der Kuppel des Fernsehturms besitzt. Dort sitze ich gerade wieder mit ein paar Hardbodies, die andächtig meinen Weisheiten lauschen, als meine Traumwelt einzubrechen beginnt, denn die Kuppel beginnt zu wackeln, als ob ein paar Filmmonster auf der Warschauer unterwegs wären. Fast, es sind nur die beiden Kühe, die schwerfüßig auf dem klapprigen Steg zum Boot laufen. Nachdem ich auf die Uhr geschaut und den leeren Picknickkorb gesehen habe, rechne ich die zusätzlichen Kilo aus, die sie sich in der Stunde Schlaf angefressen haben und inspiziere nun skeptisch Neumanns Boot, das auch nur eine Schaluppe mit einem 5 PS-Motor ist. Das kann ja was werden. Die Antigrazien müssen dann noch mal auf die Toilette, was mir die Möglichkeit gibt Neumann zu fragen, was er sich dabei gedacht hat, ausgerechnet mit den beiden Trostpreisen aufzuwarten, wo er doch keine Gelegenheit auslässt zu betonen, wie viel Prinzessinnen er doch kenne. Die müssten halt alle arbeiten, antwortet er bedauernd. Ich setze mich gleich ans Steuer, während Neumann in der Mitte des Bootes seine Decke ausbreitet und sich darauf bettet. Nach zehn Minuten sind sie wieder da und ohne zu kentern, schaffen sie es ins Boot. Joana legt sich zu Neumann auf die Decke und der schwarzgekleidete Vielfraß lässt sich auf das morsche Brett im Bug plumpsen, was ihr eine Beleidigung von Neumann einbringt. Wenn wir zu zweit unsere Runde über den kleinen Müggelsee Richtung Neu-Venedig fahren, schaffen wir trotz des Nähmaschinenmotors an die 11 km/h. Mit dem Zusatzgewicht von heute könnten wir den Motor auch abstellen und uns von einer Ente ins Schlepptau nehmen lassen, das würde auf Dasselbe hinauslaufen. Ich drehe, obwohl es sinnlos ist, voll auf und fahre uns zunächst nach Müggelheim zur Eisdiele. Dort kann ich gleichzeitig an der Tankstelle daneben den Sprit auffüllen, denn ich möchte nicht ohne Benzin dastehen und zurück rudern müssen. Der aufgedrehte Motor hat den Vorteil, dass ich von der Unterhaltung der Anderen nichts mitbekomme, also cruise ich in Ufernähe an den ankernden Motorbooten und Jachten vorbei, um eventuell ein paar geile und vermögende Muttis beim Sonnenbaden zu erblicken. Doch es ist wie immer; ich sehe nur alte, dicke Säcke, die nackt und mit schlaff hängenden Hodensäcken auf die Dicke im Bug stieren. Was für eine ungerechte Gesellschaft, in der die Schönen arbeiten müssen und die Abgehalfterten ihre Frührente verprassen können. Dank meiner Sonnenbrille merkt man mir die Enttäuschung nicht an und in der Denkerpose verharrend, ignoriere ich die Grüße der nackten, überlagerten Frührentnerinnen an meine Adresse. Die Sonne scheppert im Moment richtig, ich habe nichts zu trinken dabei, Neumann fummelt an Joana rum, die hysterisch-aufgeregt kichert und die Dicke starrt mich von gegenüber aus die ganze Zeit an, als ob sie mich auffressen will. Wenn ich einen Sonnenstich bekomme, sollte er mich bitte umgehend töten. In Müggelheim habe ich den Tank schnell gefüllt und liege die nächste Zeit alleine auf der Wiese im Schatten, wobei ich unzählige Ameisen totschlagen muss, die an mir hochkrabbeln. Ein paar Meter hinter mir ist die Endhaltestelle von irgendeiner Buslinie. Erstaunlicherweise herrscht hier viel Betrieb, aber hübsche Mädchen sind Mangelware, denn die Unterschicht aus dem Allende-Viertel ist auf dem Weg zum Hartz4-Strand. Gleich und gleich gesellt sich gern, denn während die unförmigen Weiber in Leggins und bauchfrei mit dem Kinderwagen durch die Landschaft quellen, sind ihre Typen noch im Goldkronerausch der letzten Woche und laufen ernsthaft in der größten Mittagshitze mit Springerstiefeln, schwarzer Jetlag-Hose und Bomberweste herum. Am Hartz4-Strand brauche ich also nicht vorbei zu schippern und verabschiede mich mental davon, heute noch irgendetwas Hübsches zu sehen. Nachdem zwei Busse im Zwanzigminutentakt ihren Inhalt ausgespuckt haben, taucht meine Besatzung endlich auf. Ab ins Boot und ich steuere zum Bermudadreieck, wo genug Sand aufgeschüttet wurde, dass man dort mit seinem Boot halten und im Wasser stehen kann. Die Hoffnung auf junge und leichtbekleidete Frauen stirbt bekanntlich zuletzt und etwas Abkühlung schadet auch nicht. Von weiten sehe ich schon ein paar Motorboote, an denen sich nackte Rentner hochhieven. Ich lasse den Anker ins Wasser gleiten und springe mit einem gekonnten Köpper ins Wasser, wobei die beiden Weiber von ein paar Spritzern getroffen werden und sich tierisch aufregen. Als ich wieder auftauche, bin ich wunderbar klar im Kopf und die Farbgebung hat sich verändert - ich Lachs hatte meine Sonnenbrille nicht abgenommen und verbringe die nächsten Minuten damit, nach ihr zu tauchen. Neumann hilft mir dabei, findet aber nur leere Bierflaschen. In der Zwischenzeit sind ein paar Rentner zu unserer Schaluppe geschwommen gekommen und machen den Dicken billige Komplimente, von denen sich Neumann ruhig ein paar merken könnte, wenn er im Jappy-Chat mal wieder nicht weiter weiß. Wenn ich so alt werden sollte, bin ich hoffentlich so reich, dass ich mir ein paar Models halten kann, die zwar nur mein Geld lieben, aber ich nicht so verzweifelt nach jungem Fleisch wäre, wie die alten Säcke hier. Vielleicht sind sie ja auch halbblind, das würde ihre Aktion in einem etwas anderen Licht dastehen lassen. Bei meinem letzten Tauchgang ertaste ich meine Sonnenbrille, steige wieder ins Boot und treibe zur Weiterfahrt an, bevor die Weiber von den alten Säcken zu Kaffee und Kuchen auf ihrem Boot eingeladen werden. Die letzte Zwischenmahlzeit liegt ja schon knapp eine Stunde zurück und die Gefahr des Hungerastes lauert überall. Nachdem wir knapp zwei Stunden durch die Kanäle Neu-Venedigs gefahren sind, erreichen wir langsam den Kanal Richtung Heimathafen von Neumann. Ein paar Schwäne kreuzen unseren Weg und betteln nach Futter, was Neumann ausnutzt um vor Joana mit seinem Trick zu glänzen, in dem er uns kurz von den Schwänen ziehen lässt. Er ködert die Tiere mit ein paar Brotkrumen ins Wasser, bis sie ihm dann aus der Hand fressen wollen, worauf er den Vogel am Schnabel festhält und das Vieh panisch rumflattert, was uns ungefähr zwei Meter vorwärts bringt. Bei den Dicken hat Neumann nun verkackt, denn mit Tierquälerei punktet man selten. Am Steg angekommen, haue ich mich erneut zum Schlafen in die Sonne, während Neumann die Beiden zur S-Bahn nach Grünau fahren darf, denn sie sind menschlich zutiefst enttäuscht von uns. Das hätte ich gleich wissen müssen, denn dann hätte ich Neumann zu Beginn angestiftet, seinen Trick bei den Schwänen seines Anglervereins zu versuchen. Die restliche Zeit nutze ich zum Baden und Sonnen, während uns ein paar senile Anglerkollegen Neumanns mit ein paar Lebensweisheiten zu texten, die sie uns jedes Mal aufs Neue erzählen. Auf dem Heimweg im Auto fragt mich Neumann, was denn nun mit dem Turnier am übernächsten Wochenende bei Fischer in Österreich ist, für das ich eine Mannschaft organisieren sollte. Ich kann mir eigentlich etwas besseres vorstellen, als mit einem Haufen Kleinkrimineller ein Wochenende im Ausland zu verbringen, aber es ist halt Sommerpause und ich muss auch mal wieder raus aus dem Berliner Moloch.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/koerper/schoene-menschen-haben-keine-freizeit/1039493
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wissen
koerper
1,039,493
1,434,793,200
AgentZero
http://www.neon.de/user/AgentZero
Wo ist die Liebe?
Changes
Verdammt, es scheint, als ob fast niemand versteht, dass die Animosität, die das Miteinander hier prägt und die Fundamente der Gesellschaft untergräbt, der falsche Weg ist Doch zu vielen geht es stetig nur darum, wer am meisten Zaster hat Diese Gesellschaft ist einfach lasterhaft Habsucht und Gier prädominier'n, viele dürfte das nur peripher tangier'n Der Mensch ist zu borniert und niederträchtig Ich bin desillusioniert, es gibt keine Gerechtigkeit Denn Egoismus und Neid sind ubiquitär Man verkümmert ohne Liebe wie ein rudimentäres Organ Der Hass wütet über uns wie ein Orkan Fakt ist, dass wir verdammt sind, solange Selbstherrlichkeit derart markant ist Zu viele sind von falschen Zielen geblendet, weil niemand auch nur einen Gedanken daran verschwendet, altruistisch zu sein Schrei um Hilfe und hör' nur ein "Verpiss dich, du Schwein!"
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/wo-ist-die-liebe/1498065
https://web.archive.org/web/20150718023301/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/wo-ist-die-liebe/1498065
sehen
gesellschaft
1,498,065
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FrauKopf
http://www.neon.de/user/FrauKopf
„Natürlich liebe ich dich!“
Narbenede hat sich lieb und lernt laufen.
„Natürlich liebe ich dich!“ "Du hattest Zweifel, daran kann ich mich erinnern." Finger wandern über mein Gesicht, verharren kurz, streichen meinen gekräuselten Mund glatt und setzen ihren Weg über sekündlich alternde Haut fort. Ich schaue mir das Schauspiel an und erspähe Narben, die berührt werden. Ich lausche meinen eigenen Erzählungen zu jedem augenscheinlichen Makel. Zur kaputten Nasenscheidewand, die von Billigkokain zerfressen wurde. Zu der riesigen Narbe, die meinen Oberschenkel ziert und sich so wunderschön und weich anfühlt. Ich lausche der Geschichte des halb aufgeschnittenen Daumens, der jedes Mal kribbelt wenn ein schöner Mensch den Raum betritt. Also hocke ich hier in der Ecke und nehme jede Regung, jede Berührung und jeden Funken wahr. Ich wachse mit, strecke mich, bin Geschichte und einfach geschehen. Ich bin meine Narbe. Groß und zartrosa, wie das schmückende Oberschenkelmal. Ich bin uneben und wunderschön, sollte das Licht weich auf mich und meine ausgefransten Ecken und Kanten scheinen. Ich mach mir selbst Licht, betrachte und berühre mich. Ich erzähle mir Geschichten und höre zu. Natürlich liebe ich mich.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/natuerlich-liebe-ich-dich/953242
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fuehlen
liebe
953,242
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childofnature
http://www.neon.de/user/childofnature
Der Akt
Es tickt wie ein Schalter, ein Schuss in den Kopf
ein einziger dumpfer Schlag und jeglicher Akt fließt mit Blut aus meinem Mund Ich spüre nichts mehr Ich bin leer ich starre ich kenne das ich weis was passiert das ist nicht das erste mal ich weis was ich tun muss und wie ich es auslebe wie ich es genieße frei von gedanken un emptionen frei von schuld un sorge mein blut läuft denn noch kann ich mich bewegen meine maske zerfällt der demon tritt hervor ich werde gehalten von der kraft nach meiner verwandlung bin ich neu und genese und versehe alles mit glanz, mit staub mit zauber erlerne die fähigkeit zu verschwinden ich tausche meine gestalt verändere das leben der bewohner meiner selbst ich werde gefressen ich werde verbannt ich werde zerfließen in der ewgien zeit die zeichen , sie sprechen sie zeichnen mir diesen fluss von gestein von weisser see weit draussen ich werde mitgenommen in einem sarg ich bin dahin 1 2 3 4 5 6 7 ein geräusch ertönt meine sinne kehren zurück ich steige aus meinem schleim und ergebe mich der gesellschaft der gegenwart
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/der-akt/677235
https://web.archive.org/web/20111019063326/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/der-akt/677235
wissen
gesundheit
677,235
1,445,421,540
NEON
http://www.neon.de/user/NEON
Wortschatz 11/2015
Wir suchen ein Wort für die Melancholie, die man verspürt, wenn sich die Bäume langsam bunt färben.
Jeden Monat erweitern wir im Heft euren Wortschatz. In dieser Ausgabe erklären wir euch zum Beispiel, was eine Urleibsfigur ist und was Salatisten auf Facebook machen. Jetzt suchen wir ein Wort für die Melancholie, die man verspürt, wenn sich die Bäume langsam bunt färben. Tags: Wortschatz
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/wortschatz-11-2015/1520741
https://web.archive.org/web/20160428210157/http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/wortschatz-11-2015/1520741
wissen
alltag
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1,358,656,320
karl_kopf
http://www.neon.de/user/karl_kopf
Schleierhaft.
Andere gehen joggen. Ich gehe baden.
Viele Bahnen. Aber keinen Weg, der die Richtung vorgegeben hätte. Ich habe mich fallen lassen. Und das, obwohl ich wusste sehr tief fallen zu können. Ein Fallschirm wäre gut gewesen. Ich habe mir bewusst keinen eingepackt. Denn wer einen einsteckt, ist sich des Absturzes bewusst und kann den Flug nicht genießen. Ich wollte einfach nur fliegen und mit dir nach der Landung angekommen sein. Du hast mich getroffen. Und das nach vielen Jahren, die ich in dem Glauben lebte unverwundbar zu sein. Zielsicher für mich. Untreffbar für dich. Jetzt bin ich einfach nur betroffen und schwebe, versuche weiterzuleben – aber es geht nicht. Noch viel weniger als vorher. Ich bin hier, dort, überall. Aber ich bin jeweils nur anwesend, bin nur eine Marionette meiner selbst, bin ein Schleier. Ist mir schleierhaft wie mich andere Frauen jetzt ansprechen können. Sie geben mir ihre Nummer, bekunden Zuneigung – ich steh bewegungslos da, so als wäre meine Neigung dem anderen Ufer zugewandt. Vielleicht ist es so. Das gelobte Land ist ja seit jeher Zufluchtsort – warum nicht mal rüberschwimmen. Alles ist mir gerade recht, um einfach irgendetwas zu tun, das mich ablenkt. Andere gehen joggen. Ich gehe baden. Die Frage ist nur: Wo führt das hin? Zurück zu dir? Wahrscheinlich nicht, vielleicht aber doch. Wer weiß. Wahre ich Contenance, oder gehe ich aufs Ganze, sing ich vor deinem Fenster schiefe Töne oder höre ich weiter dem Wehgesang meiner eigenen Gedanken zu? Abwarten oder abhaken? Ruhe oder große Töne bevor ich weiter Rotz und Wasser spucke? Wo findet man Antworten auf solche Fragen? In einem selbst? Der Zeit? Andere Töchter haben auch schöne Mütter, lange Beine, größere Lügen, noch längere Rede, noch weniger Sinn. Ganz egal, wer noch so kommt: ich will dich!
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/schleierhaft/979672
https://web.archive.org/web/20130124084504/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/schleierhaft/979672
fuehlen
liebe
979,672
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Dini02
http://www.neon.de/user/Dini02
Du wirst immer mein Kind bleiben!
Bitte, Pünktchen, kämpfe. Mama liebt dich!
Verzweiflung, hin und her gerissen, verunsichert, an jeden Strohhalm klammernd. Das beschreibt meine Gefühle gerade. Du bist doch erst seit Kurzem mein Untermieter. Hast du dich wirklich schon verabschiedet? Dieses Warten macht mich mürbe. Das Warten auf ein Lebenszeichen von dir, oder die bittere Gewissheit. Diese unterschiedlichen Meinungen.. Bitte, Pünktchen, kämpfe. Mama liebt dich! Aber wenn du die Kraft nicht hast, dann lass los. Ich kann und möchte dich nicht zwingen zu bleiben. Du wirst immer mein Kind bleiben!
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/du-wirst-immer-mein-kind-bleiben/1457934
https://web.archive.org/web/20160803060626/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/du-wirst-immer-mein-kind-bleiben/1457934
fuehlen
liebe
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1,346,841,540
holycrap
http://www.neon.de/user/holycrap
Ich sitze im Wald, alleine, und weine.
Du musst dich entscheiden. Zwischen einer glücklichen Beziehung und einer Beziehung mit mir.
Mit leerem Blick starre ich in die Ferne, die Tränen laufen mir übers Gesicht. So gerne würde ich mit dir teilen, was ich vor meinen Augen gerade sehe. Aber ich darf es nicht. Ich darf es nicht. Ich sehe meine Eltern, meine Familie, meine engsten Freunde, dich. In Schwarz gekleidet. „Ich vermisse dich.“, schreib ich dir. „Ich dich auch.“, schreibst du, „aber wir müssen uns was überlegen.“ „Wir müssen uns immer was überlegen. Ich will aber nichts überlegen. Ich will mit dir zusammen sein. Da muss ich nichts überlegen.“ Du sagst mir, dass du gerade einfach nur deine Freundin anrufen wolltest um mit ihr über den Tag zu reden, aber dass das mit mir nicht geht. Denn ich sitze im Wald, alleine, und weine. Es gibt so vieles, was du mit mir nicht machen kannst. Die einfachsten Dinge. Die man eben so macht, wenn man eine Beziehung hat. Essen gehen, ins Kino gehen, miteinander schlafen. All das kannst du nicht mit mir, ohne dir dabei Sorgen um mich zu machen. Stattdessen kannst du mich im Krankenhaus besuchen. Du kannst mich beruhigen, wenn ich eine Panikattacke habe. Aber du kannst nicht sorglos mit mir durch die Stadt spazieren, ohne dass mir gerade schwindelig ist, weil ich zu viel Valium genommen habe. Du kannst mir nachts zuhören, wenn ich nicht einschlafen kann. Aber du kannst nicht auf eine Party mit mir gehen und mich deinen Freunden vorstellen. Ich kann dir erzählen, dass ich unter Drogen am Steuer saß und mein Leben aufs Spiel gesetzt habe. Aber ich kann dir nicht bei deinem Fußballspiel am Wochenende zuschauen. Ich weiß, all das entspricht nicht deiner Vorstellung einer glücklichen Beziehung. All das würde für niemanden der Vorstellung einer glücklichen Beziehung entsprechen. Aber all das gehört zu mir. Und es tut mir leid. Und ich sitze im Wald, alleine, und weine. Du sagst mir, dass ich der Wahnsinn bin, dass ich deine Traumfrau bin und du mich über alles liebst. Wenn es mir gerade gut geht. Jeden Tag, an dem ich nicht bei dir bin, und das sind viele Tage in der Woche, sagst du mir, dass unsere Beziehung dich kaputt macht. Dass dein Leben durch mich außer Kontrolle gerät. Du musst dich entscheiden. Zwischen einer glücklichen Beziehung und einer Beziehung mit mir. Zwischen deinem alten Leben und einem Leben mit mir. Eigentlich keine schwierige Entscheidung. Wären da nicht diese wundervollen Momente zwischen uns. Du lächelst mich an und da ist dieses Kribbeln, dieses rundum wohle Gefühl, in meinem ganzen Körper, in meiner ganzen Seele. Natürlich bist du nicht der erste Typ, in den ich mich verliebt habe. Aber ich habe diesen Einen hier und jetzt gefunden. Und dieser schafft es jedes Mal aufs Neue ganz besonders, mich faszinieren zu lassen und mich umzuwerfen. Diese drei Worte, es sind nur drei Worte, lösen eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper aus, wenn du sie mir sagst. Du sagst, dass dein Leben vorher glücklich war, dass du eigentlich alles hattest, was du dir wünschen könntest und du weiter an deinen Zielen und Träumen arbeiten wolltest. Mit mir ist dein Leben aus der Bahn geraten. Das sagst du mir. Warum konntest du nicht einfach ein ganz normales Mädchen treffen und mit ihr eine Beziehung führen, die dich zufrieden macht, die dir das gibt, was du brauchst. Ich würde es dir wünschen. Seit dem du dich um mich kümmern musst, hast du keine Zeit mehr, dich um dich selbst zu kümmern. Ich würde dir so gerne zur Seite stehen und dir nicht zur Last fallen. Doch ich sitze im Wald, alleine, und weine. Ich frage, was ich für uns tun kann. Doch ich kenne deine Antwort. Mir muss es einfach mal endlich besser gehen. Wir diskutieren und drehen und unendlich viele Runden um uns selbst und um ein und dasselbe Problem. Du sagst, dass du es nicht aushalten kannst, wenn es mir jeden Tag scheiße geht. Und dass du dich vielleicht lieber nicht in mich verlieben hättest sollen. Ich sage dir, dass du vielleicht recht hast. Wir hatten noch so viel zusammen vor. Doch ich sitze alleine, im Wald, und weine.
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Ovulierende Frauen erkennen besser, ob ein Mann schwul ist.
Frauen, die gerade ihren Eisprung haben, haben einen ausgeprägteren „Gaydar“, als nicht ovulierende Frauen, (...)
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Essen ist Leben - Über Fertigkost und Frischware
Man fragt sich selten, wo denn eigentlich das Fleisch, das Gemüse, die nett verpackten Fertiggerichte, das frisch aussehende Obst herkommt...
Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es bereits 11 Uhr vormittags ist. Die Wäsche wartet seit einer Stunde im Trockner darauf, endlich befreit zu werden. Der Staubsauger in der Ecke steht schon auf Startposition, bereit zur Dreckvernichtung. Nebenbei brummt der Laptop immer lauter, was stets an den Gedanken erinnert, dass ein wichtiger Artikel bis morgen fertig sein muss. Ein lautes Knurren lässt erahnen was jetzt noch kommt: Hunger! Ja richtig, essen muss man ja auch noch zwischendurch. Nach einem Blick ins Kühlschrankinnere kommt die alltägliche Problematik zum Vorschein, denn mehr als Pudding, eingelegte Gurken und haufenweise verpackter Scheibenkäse hat er nicht zu bieten. Das Gefrierfach beinhaltet auch nicht mehr als Tiefkühlpizza. Muss reichen, für mehr ist sowieso keine Zeit! Die Zeit ist etwas Kostbares, das man jeden Tag aufs Neue gut und sinnvoll einzuteilen versucht. Arbeit, Haushalt, Freizeit. Dies sind die wichtigsten Dinge auf der täglichen To-Do-Liste, die fast jeder Mensch irgendwie am Ende des Tages, am besten ohne in Zeitnot zu geraten, erledigt haben möchte. Am schwersten haben es wahrscheinlich diejenigen, die nebenbei noch eine Familie zu versorgen haben. Neben all diesen Aufgaben vergessen wir häufig, uns Zeit für etwas sehr essentielles zu nehmen, nämlich Essen. Oftmals ist auch eine geringe Wertschätzung des Essens und Kochens ein Grund dafür, dass man sich auch weniger mit dem, was man isst, auseinander setzt. Man fragt sich selten, wo denn eigentlich das Fleisch, das Gemüse, die nett verpackten Fertiggerichte, das frisch aussehende Obst herkommt und noch weniger fragt man sich, was in diesen Produkten alles drin steckt oder wie sie verarbeitet worden sind. Frisch ist nicht gleich frisch! Die Mehrheit der von mir befragten Esser ist sich in einem Punkt auf jeden Fall einig: Wenn gekocht wird, dann nur mit frischen Zutaten! Klingt schon mal positiv. Aber was bedeutet eigentlich die Bezeichnung ‘frisch’? Sind Obst und Gemüse im Supermarkt wirklich frisch oder kann man doch nur Bio-Produkte so bezeichnen? Befindet man sich in der Obst- und Gemüseabteilung im Discounter, so sieht jedes Produkt auf den ersten Blick eindeutig frisch aus. Die farbenprächtigen Produkte erwecken keinerlei Zweifel daran, dass sie frisch oder gesund sind. „Ich koche mit frischen Lebensmitteln, weil es besser schmeckt und da keine chemischen Zutaten dabei sind“, sagt Laura, 21. Im Grunde hat Laura Recht, jedoch sollte man bei Obst und Gemüse unbedingt auf ihre Herkunft achten. Importierte Waren haben einen längeren Transportweg und müssen aufgrund dessen mehr mit chemischen Mitteln, wie beispielsweise Pestiziden, behandelt werden, damit sie länger „frisch“ bleiben. Erschreckenderweise findet man allerdings auch in Deutschland Pestizid-Rückstände bei konventionell angebauten Produkten. Obst und Gemüse aus biologischem Anbau ist weitaus weniger belastet. Konventionell versus ökologisch „Bio-Produkte sind oft um ein Vielfaches teurer als so genannte ‘Nicht-Bio-Produkte’, deswegen kaufe ich meistens das, was gerade zu meinem Geldbeutel passt“. Dieser Meinung ist nicht nur Tobias, 26, sondern auch viele andere Verbraucher. Ökologisch hergestellte Lebensmittel – ob Gemüse, Obst oder Fleisch – sind deshalb so teuer, weil die Herstellung sowie die Haltung und das Futtermittel der Tiere kostspieliger sind. Allerdings entstehen durch diese Art von Herstellung geringere Umweltschäden, wie beispielsweise die Verschmutzung von Wasser mit Phosphaten, Nitraten und Pflanzenschutzmitteln sowie Treibhausgasbelastung. Die konventionelle Produktion verursacht weitaus mehr Schäden, wobei die Kosten dafür nicht von den Produzenten, sondern von der Gesellschaft getragen werden. Solange diese Kosten nicht in den Preis der Produkte mit einfließen, ist die ökologisch hergestellte Ware nicht wettbewerbsfähig. Gerne wird bei der Herstellung von Fleisch, Milch oder Eiern in Massenproduktionen auch bei den Futterkosten für die Tiere gespart. Die Sau frisst billiges, mit der giftigen Substanz Dioxin vermischtes Futter, der Mensch verzehrt die Sau und belastet damit seinen Körper. Der Verbraucher ist immer der Dumme! Bio-Ware ist also grundsätzlich besser. Der Verbraucher sei jedoch gewarnt, denn es werden auch Produkte verkauft, die zwar mit dem EU-Bio-Siegel gekennzeichnet sind, allerdings zum Teil wenig ökologisch erzeugt wurden. Deshalb rate ich, die schön verpackte Bio-Ware nicht einfach in den Einkaufskorb zu legen, sondern erst zu lesen, was denn eigentlich genau auf der Verpackung steht. Besonders wichtig ist dies bei Fertig- und Halbfertigprodukten. „Große Handels- und Lebensmittelkonzerne und ihre Lobbyverbände – allen voran die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE), der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL) und der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) – beeinflussen zunehmend, was wir kaufen, wo wir kaufen und wie wir kaufen“, so der gemeinnützige Verein FOODWATCH, der mit Kampagnen und Aufklärung für das Wohl und Recht des Verbrauchers kämpft. Essen ist mittlerweile eine politische Angelegenheit, denn die Lobbyverbände haben einen großen Einfluss auf die Politik sowie auf das Bundeslandwirtschaftsministerium. So haben sie erreicht, den Verbraucher durch unverständliche Nährwertangaben und Verwendung von bestimmten Begriffen an der Nase herumführen zu können, ohne dabei auch noch das Gesetz zu brechen. Wenn auf der Maggi-Käse-Spätzle-Verpackung „Ohne Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe laut Gesetz“ oder “glutamatfrei” steht, werde ich als Verbraucher schlicht und einfach für dumm verkauft. Denn liest man sich die lange Liste der Zutaten genauer durch, so findet man Mittel wie Hefeextrakt, Aromen und allen möglichen anderen chemischen Quatsch, die nichts anderes sind als Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe. I need money! Worum es der Politik, der Lebensmittelindustrie und den vermeintlichen Verbraucherschützern geht, liegt doch auf der Hand: Jede Menge Geld abstauben! Die Ampelkennzeichnung auf der Verpackung, die bereits in Großbritannien eingeführt wurde, wird abgelehnt, obwohl diese den Verbraucher eindeutig weniger verwirren würde. Warum? Wir würden sicherlich weniger Produkte, die zuviel Zucker, Fett oder Salz beinhalten kaufen, was natürlich nicht im Sinne der Regierung wäre. Dennoch hat der Verbraucher letztendlich noch immer die Wahl, ob er dies unterstützen will oder nicht. Vielleicht ist es ihm ja auch egal. Wenn nicht, dann bleibt ihm wohl nichts Anderes übrig, als die Tiefkühlpizza weiter frösteln zu lassen und sein Glück am Herd zu versuchen. Guten Appetit!
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Aureliahelene
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Erwartungslos
Von einem Ort zum anderen. Auf der Suche nach dem neuen Platz in einer neuen Gesellschaft, kommt man sich selbst plötzlich sehr nahe.
Das Interessante an einer neuen Stadt ist die neue Identität. Man kommt an mit den schicksten Klamotten die man im Schrank hat, aber bitte nicht zu overdressed. Frisch geduscht, geschminkt, lackierte Nägel, die Haare sitzen und man ist bereit der neuen Welt entgegen zu treten. Man lernt neue Leute kennen – redet, feiert, tanzt, diskutiert – nie wieder wird man so frei neue Freundschaften schließen. Man geht in Bars, betrinkt sich, ist ohne Sorgen und morgen ist eh schon egal – die erste Woche, da braucht man keinen Schlaf. Man schläft aus – duscht wieder, zieht sich die Jogginghose an und dazu das schöne Lieblingsoberteil, man will ja doch nicht gammeln. Man fühlt sich wohl geht raus und macht da weiter wo man am Vortag aufgehört hat. Feiern, tanzen, lachen, seine Meinung kund tun. Die Begeisterung in den Augen der Leute entdecken und anderen Menschen den Rücken kehren. Man spricht anders, man läuft anders, man atmet anders und alles fühlt sich so neu und unbeschwert an. Es kennt einen niemand anders als so, wie man jetzt eben ist. Und dann Stück für Stück fängt die Fassade an zu bröckeln. Man beginnt zu realisieren, das ist keine falsche Identität – das bin Ich. Einfach nur Ich. Ohne Vorbelastung. Ohne Erwartungen. Das Atmen fällt dir leichter, weil du freier atmen kannst. Weil dir niemand eine falsche Rolle aufdrängt. Du bist du und Ich bin eben ich. Du stehst auf dem Balkon, lächelst und freust dich. Ein bisschen Wehmut ist auch dabei, denn deine Heimat hast du nun für ein kleines Stückchen hinter dir gelassen. Da war auch nicht alles schlecht, vertrauter, aber eben mit Erwartungen. Du beschließt, diesen Teil erst dann zu beachten, wenn er sich dir aufdrängt. Das zu Hause in dir drin, das ist noch da, intakt und voll mit Luft zum Atmen. Und die anderen, zu Hause, die werden eben mit dir wachsen müssen.
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HohesC
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Brief Letzter/Vielen
Versuche, dir nicht in die Augen zu sehen und auch sonst nichts zu sehen, denn wenn ich dich nicht sehe, kannst du mich doch auch nicht sehen.
Ich habe Disziplin. Ich kann mehr Kopf als Herz haben, ich nehme nie das letzte Tortenstück, ziehe keine kurzen Kleider an und bin auch sonst schon kaum verrückt. Ich rauche nicht, weil es gesundheitsschädlich ist. Ich mache keinen Bungee-Jump, weil's gefährlich aussieht. Bietet man mir bedeutungslosen Sex an, lehne ich gewissenhaft ab, denn man möchte ja nicht als "billig" gelten. Dabei macht man das, was man doch eigentlich will, schon viel zu selten. Aber wenn ich dich sehe, könnt' ich all diese Prinzipien über Bord werfen, obwohl ich weiß, dass du mich nicht siehst - mich nicht mehr sehen willst. Ich versuche dann, stark zu sein. Mir nichts anmerken zu lassen. Versuche, dich zu ignorieren und damit mir das leichter fällt, dich wenigstens für einen kurzen Moment zu hassen. Versuche, dir nicht in die Augen zu sehen und auch sonst nichts zu sehen, denn wenn ich dich nicht sehe, kannst du mich doch auch nicht sehen. Kannst nicht sehen, wie verletzt ich noch bin und wie verliebt ich noch bin. Und ich versuche dann, mir endlich einzugestehen, dass aus Du und Ich niemals mehr ein Wir werden wird. So vieles hätte ich für dich geändert, das weiß ich noch. Auch, wenn mir nach Wochen und Monaten nun bewusst wird, dass ich mich viel mehr verlor als ich dich jemals hatte. Und irgendwann, das weiß ich genau, wirst du eine neue Chance verlangen. Aber dann werde ich stark genug sein, um dir zu zeigen, wo die Tür ist, denn dein Eintrittsstempel zu meinem Herzen wird dann längst verwischt sein - gingst zu oft hinaus und wieder hinein. Ciao. P.s.: "Möge jeder Herzensbrecher irgendwann einmal vom Schicksal gebrochen werden." Tags: Einsicht
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katja_janinja
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Aus der WG geflogen - Eine Selbstreflektion
Einmal in seinem Leben muss jeder Mal in einer WG gewohnt haben. Ich bin zu 100% WG Mensch. Ich bin aus meiner ersten WG geflogen.
"Ich ziehe von zu Hause aus, um mein neues Basecamp mit drei zauberhaften Kerlen in Köln aufzuschlagen. Die beste Wohnung, die ich mir wünschen kann mit den besten Mitbewohnern (kein Zweifel). Ich werde nie wieder ausziehen!" Riesiger Altbau. Echtholzdielen. Mitten in der Stadt. Mein "Livegoal" von Wohnung. Mit drei Männern meines Alters, die beim Casting sehr cool gewirkt haben. Ein Blindflug, da die Wohnung erst nach beidseitiger Zusage besichtigt werden konnte. All in riskiert - All in kassiert. Meine Freundin und ich nennen das "neidisch auf sich selbst sein". Gerade hatte ich eine neue Stelle angefangen. Meine erste Anstellung nach Beendigung der Ausbildung. Im selben Betrieb und beim Radio, wo ich am aller liebsten hin wollte. Befristeter Zeitvertrag aber kein Dämpfer für meine lang anhaltende Euphorie und Begeisterung. "Mit den Arbeitszeiten muss man klarkommen. Das muss man mögen. Alle Beziehungen leiden drunter. Wird auf jeden Fall nicht einfacher." Eventuell hätte das Warnung genug sein können. Ach. Mein Gott. Ja, arbeiten am Wochenende. Arbeiten Abends. Arbeiten, wenn andere frei haben. Den Dienst meist erst ein paar Tage vorher kennen. Flexibel sein. Radio ist halt 24/07. Alles neu, alles aufregend. Ständig 100%ige Aufmerksamkeit. Lernen. Sich beweisen. Festigen. Dann das Hobby, was einem lieb und teuer ist. Und der Freund, den man liebt. Und die Freunde, die sich auf viele Kreise verteilen, und die man ebenfalls liebt. Der erste, der sich beschwert sind die Menschen, die einem besonders nahe stehen. Ein Balanceakt wie auf einem Drahtseil. Freizeitstress. Da bin ich ziemlich gut drin. Der Job hat es mir nicht leichter gemacht. Mal gemerkt, dass die Stimmung in der WG nicht die beste ist. Ein Gespräch angesetzt. Bekommen wir wieder hin! Dachte ich. War ich wohl die einzige. Bei dem von mir organisierten Gespräch, dass auf gemeinsame Besserungsbestrebungen hinzielen sollte, werde ich rausgeschmissen. "Wir haben uns das anders vorgestellt mit dem WG Leben. Haben auch keine Lust mehr, da irgendwas zu versuchen. Das halbe Jahr hat ja gezeigt, dass es nicht klappt." Alles klar. Erstmal schlucken. Nach anfänglicher Verzweiflung setzen die Selbstzweifel ein. Bin ich eine schlechte Mitbewohnerin? Bin ich asozial? Stimmt mein Selbstbild von der unkomplizierten Mitbewohnerin nicht? Haben die mich jetzt rausgeworfen, weil ich manchmal den Putzplan um ein/zwei Tage nicht einhalten konnte? Warum schaffe ich es nicht, es allen recht zu machen, obwohl ich mich so anstrenge? Gedanken, die einen verfolgen können, wenn man so viel Nachdenkt wie ich. Bilanz: Ja, ich habe es nicht immer geschafft, den Putzplan einzuhalten. Recherche in anderen WGs. Überraschender Befund: Selbst in WGs, die nach eigenen Angaben sehr auf Sauberkeit achten, wird der Putzplan selten akribisch eingehalten. Die meisten sehen es auf jeden Fall nicht auf der Liste für Gründe, eine WG aufzulösen. Solange alle Mitbewohner generell putzen. Miete war immer pünktlich da, es gab keine komforteinschränkenden Störungen durch mich in der WG. Ich bin keine schlechte Mitbewohnerin. Nein, ich bin nicht asozial . Ich lasse Revue passieren, was ich alles für diese WG getan habe. Das ist nicht alles, was geht aber auch wesentlich mehr, als die reine Zweck WG abverlangt. Meine Prioritäten lagen einfach nicht auf meinen WG Mitbewohnern, die ich erst vor wenigen Monaten kennengelernt habe, sondern auf meinen guten Freunden. Der Jobeinstieg erschwert da einiges. Der Tagesrythmus war nicht gleich. Umhören im WGerprobten Umfeld ergibt zudem, dass die Vorstellung einer WG als Familienersatz realitätsfern und nicht voraussetzbar ist. Zumal die Ansprüche nie klar definiert wurden. Die Vorstellungen des Zusammenlebens waren offensichtlich einfach zu verschieden. Ich muss nicht immer allen alles recht machen . Ich denke überdurchschnittlich viel darüber nach, was mein Handeln und Reden beim Gegenüber auslöst. Da befinde ich mich im "constant struggle" mit mir selbst: Ich möchte nicht als egozentrisches Großmaul gelten, möchte aber auch nicht zulassen, dass mein Handeln und Wohlbefinden allein auf den Wünschen anderer beruht. Feinfühligkeit ist gefragt. Bis jetzt habe ich das ganz gut hinbekommen. Ich Endeffekt hat Mutti immer Recht: So ein Dämpfer wie der Rauswurf aus einer WG sollte niemals in Selbstzweifeln enden, wohl aber zur gesunden Selbstreflektion anregen. Einige Punke habe ich für mich herausgearbeitet, an denen ich arbeiten werde. Einen kleineren habe ich wieder verworfen. Für mich als Mensch, der Veränderungen liebt, ist es nur ein weiterer, vielversprechender Neuanfang. Dass der wieder mal mit der beruflichen Veränderung zusammenfällt, kann mich nicht überfordern. "Nimm dir doch erstmal Zeit für dich selbst, dein Leben jetzt zu sortieren. Die Action um dich rum lenkt dich doch nur ab." Recht hat er, mein Freund. Eine neue Wohnung suche ich schon. Diesmal aber alleine. Tags: Wohngemeinschaft, WG-Leben, Auszug, Rauswurf, Selbstkritik, Neuanfang, Zeit, Zeitmanagement, Vorstellungen, unterschiedlich, Selbstfindung, Gesellschaft, Freunde, Familie, Nachdenklichkeit
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/aus-der-wg-geflogen-eine-selbstreflektion/1573018
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Tobias_Moorstedt
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Unser gutes Gewissen …
Wie weise seid ihr Vielen?
Es gibt diese Situationen im Leben, in denen sich die moralische Kompassnadel im Kreis dreht und man das Gefühl hat, keine richtige Entscheidung treffen zu können, dass man, egal was man tut, am Ende als schlechter Mensch dasteht. So geht es mir gerade. Ich brauche Hilfe. Also: Es geht um meinen ehemaligen Mitbewohner. D ist 30 Jahre alt, Unternehmensberater, eigentlich ein netter, charmanter Typ. Dachte ich zumindest, als er zum WG-Casting erschien. D hat in London und Paris studiert, spricht fünf Sprachen, macht Motorradtouren in Vietnam und hat interessante Freunde. Leider war er ein schrecklicher Mitbewohner. Er hat in sechs Monaten nicht ein Mal den Müll runtergebracht, dafür aber Vorratskammer und Weinkeller geplündert und war permanent mit der Miete in Verzug (am Ende schuldete er mir mehr als 3000 Euro). Nach einem halben Jahr ist er zum Glück nach New York gezogen. Nun habe ich eine Mail bekommen, in der er mich bat,  einen Fragebogen seines neuen Vermieters auszufüllen: Ist D. ein guter Mieter? Hat er pünktlich seine Miete gezahlt? Würden sie ihn wieder einziehen lassen? NeinNeinNein. Dachte ich im ersten Moment. Musste dann aber doch zwei Mal überlegen. Und kam zu keiner Lösung. Wenn ich den Fragebogen ehrlich ausfülle, dann bekommt D. die Wohnung in New York nicht. Und ich weiß, wie schwer es ist, dort eine bezahlbare und schöne Unterkunft zu finden. Ich bin froh, dass D. nicht mehr bei mir wohnt. Aber ich will ihm nicht schaden. Ich will keine Rache. Wenn ich aber für D. lüge, dann sorge ich dafür, dass er so weiter machen kann wie bisher und ermutige eventuell gar sein antisoziales Verhalten. Muss ich den mir unbekannten Vermieter in New York nicht vor D. warnen? Der US-Autor James Surowiecki schreibt: „Wenn sich ein Individuum großer Komplexität und Ungewissheit gegenüber sieht, geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit schief.“ James Surowiecki hat das Buch „Die Weisheit der Vielen“ geschrieben, in dem er das Phänomen beschreibt, dass Massen von Menschen oft bessere Entscheidungen treffen als scheinbar kompetente Individuen. Ich würde diesen Effekt gerne nutzen und mit Hilfe der NEON-Community mein moralisches Dilemma lösen. Also, liebe Leute: Was wiegt schwerer? Die Loyalität innerhalb der mietenden Klasse? Oder die Verpflichtung zu Ehrlichkeit und wahrheitsgemäßer Auskunft? Was würdet ihr tun? Und warum?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/unser-gutes-gewissen/1045791
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fuehlen
freundschaft
1,045,791
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Timm_Klotzek
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Was will ich wirklich?
Jetzt eine Weltreise machen? Nach der großen Liebe suchen? Den öden Job kündigen? Mit PLANEN ODER TREIBEN LASSEN erscheint ein NEON-Buch, in dem die großen Fragen verhandelt werden. Im Vorabdruck: das Kapitel über das Verhältnis zu den eigenen Eltern.
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/literatur/was-will-ich-wirklich/685279
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FlowRepower
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Brüste, die die Welt bedeuten
Ich schaute an mir herab, dann wieder in sein Gesicht. Seine Miene war ernst. Man verdammt, der Kerl hat recht.
Weißt du was krass ist? Ich schob die Decke ein wenig von mir, drehte mich zu ihm um und blickte in sein Gesicht. Erwartungsvoll schaute er mich an, als würde er auf ein ' nein, was denn? ' warten. Ich blieb stumm. Er grinste leicht und fuhr widerwillig fort, einen Orgasmus mit offenen Augen zu erleben. Kein Blinzeln, komplett offen. Das ganze Gefühl kommt dir dann vor wie ein Traum, obwohl du ja hellwach bist. Komisch nicht? Mein Blick leicht zusammengekniffen, ruhte immer noch auf seinem Gesicht. Was für ein Idiot , dachte ich und rollte innerlich die Augen. Als ich nicht reagierte setze er wieder an, Weißt du was noch viel komischer ist ? Dieses mal wartete er nicht ab. Er deutet auf meine nackten Brüste, dass solche Dinger für alles Unheil in der Welt verantwortlich sind. Ich schaute an mir herab, dann wieder in sein Gesicht. Seine Miene war ernst. Man verdammt, der Kerl hat recht. So oder so ähnlich. Mit einem Schwung schlug ich die Decke von mir und hüpfte mit einem dumpfen Sprung über ihn hinaus aus dem Bett. An der Bettkante blieb ich stehen und überlegte einen Moment, was ich mit dieser Hohlbirne von Kerl anstellen sollte. Ich entschied mich für nichts und hob Leggings und Shirt vom Boden auf. Noch im Gehen zog ich beides mit ungeschickten Bewegungen über mich. Auf dem Weg in den Flur fand ich Flipflops. Ich  bemerkte wie er mit lauten Schritten hinter mir auftauchte. Mit einem Satz hatte er sich mir in den Weg gestellt. Nackt Stand er vor mir und wedelte mit den Armen, wo zum Teufel willst du hin? Ohne zu antworten schob ich mich an seinen starken Armen Richtung Ausgang vorbei. Noch schneller öffnete ich die Haustür und hatte die ersten Stufen des Treppenhauses bereits hinter mir. Sarah! Verdammt, du kannst dich doch nicht einfach so verpissen! , hallte es mir noch nach, aber ich wollte nichts hören. Im Hof angekommen hielt ich Ausschau nach meinem Fahrrad. Fuck! Schlüssel vergessen! Vielleicht sollte ich es doch wie Mister Orgasmus mit offenen Augen handhaben und kein scheiß Schloß benutzen. Mit seinem uralten Fahrrad unter dem Arm quetschte ich mich durch die Gasse, die auf die Straße führt und radelte drauf los. Ich achtete nicht auf Fußgänger oder Ampeln, fuhr zu schnell und verlor fast meine Schuhe. Die Fahrt kam mir wie ne Ewigkeit vor, bis ich in der schönste Straße, mit dem schönsten Haus der Stadt landete und anhielt. Ich blickte hinauf in den zweiten Stock, erkannte die hübschesten Vorhänge. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr die Sonne brannte, wie sehr mein Shirt klebte und wie sehr ich strahlte. Ich war noch nie so überzeugt von etwas. Ich stellte das Klappergestell ab und klingelte. Das Summen ließ mir mein Herz bis zum Hals schlagen. Die Treppen fast erklommen, stand sie da. Meine Lotti. Meine schöne Lotti. Ich erzählte ihr von Brüsten, die die Welt bedeuten und meinte damit ihre. So oder so ähnlich. Sie küsste mich.
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fuehlen
liebe
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muff.
http://www.neon.de/user/muff.
Existenz
99 problems, but a bitch ain't one.
"Das kannst du jetzt doch nicht ernst meinen. Wer, was?" Ich glaub schon, dass ich das kann. Wenn man's genau betrachtet, ist das der einzige Grund warum du mir jetzt auf meine total verkorkste sms antworten musst. Ich hab' mir mal wieder selbst in die Fresse gehauen, auch wenn ich grade noch zu müde bin, um den Schmerz zu spüren. Ich hab wild um mich geschlagen, war dabei allerdings sehr treffsicher, habe meine Umgebung verwüstet, uns einen weiteren Schlag verpasst. Ich bin liegen geblieben, nicht gegangen, habe gewartet bis er seinen Arm um mich gelegt, meinen Kopf zu sich heran gezogen hat. Ich habe gewartet, bin näher gerückt. Warum sich wehren? Es passiert doch nichts. Und es ist auch nichts passiert. Wir haben uns geküsst. Ein, zwei, drei mal. Dann saß er mir gegenüber mit der, neuerdings perfekt gedrehten Zigarette in der Hand und schaute mich an, es war wie immer. Nicht der Norm entsprechend, und doch normal. Normal, weil er einer meiner besten Freunde ist. Normal, weil ich nur eine von vielen war, die er mit in sein viel zu großes, viel zu laut quietschendes Bett genommen hat. Normal, weil sich nichts verändert hat. Es gab keine plötzlich aufwallenden Gefühle, die die Küsse zu etwas unvergesslichen hätten machen können, keine vergessene Kinderliebe. Das Prickeln hat gefehlt. Der Sex. Das Gefühl, dass der nächste Kuss zum nächsten Schritt führt, nur ein Vorgeschmack auf noch viel Intimeres ist. Es war wie neben einander sitzen, es waren Küsse ohne jegliche Bedeutung und trotzdem unvermeidbar, weil wir da waren. Er lag neben mir, nicht du, und ja, wenn ich den Satz nochmal lese, verstehe ich langsam, warum du mich eine Schlampe schimpfst. Vielleicht war es wirklich eine Art Rache, aber keine bewusste, weder geplant noch gewollt. Ich wollte dich nicht verletzen, uns auch keinesfalls kaputt machen, warum sollte ich das wollen? Ich habe vor grob geschätzt 50 Stunden verstanden, was Liebe für mich bedeutet. Ich habe endlich verstanden, was ich an dir finde, dass ich mich schon so oft hab verarschen und betrügen lassen. Du verstehst mich, du verstehst wie ich denke, du kannst stundenlang mit mit über den Sinn von Studiengängen, über Literatur und Politik diskutieren, wir können über die gleichen Witze lachen, wir streiten, wir lieben uns. Das macht uns aus. Unsere Freundschaft basiert auf Bruchstücken, auf gemeinsamen Erinnerungen, auf Gewöhnung. Ich mag ihn. Sehr sogar, er ist einer meiner ältesten Freunde. Ich glaube er ist einer dieser Freunde, die man jahrelang nicht sieht und dann doch wieder in die Arme schließt, mit denen man immer noch lachen und Spaß haben kann. Du bist mein Freund. Mein bester Freund, mein Geliebter. Du sitzt jetzt 9000 Kilometer weit weg, auf der anderen Seite der Welt, bei dir ist Winter, hier gibt das Wetter vor sommerlich zu sein. Du fehlst mir; jeden Tag. Jeden Tag und jedes Mal wenn ich in der Küche stehe und mir die Schürze auffällt, die du so leidenschaftlich hasst, weil sie dir angeblich nicht steht. Du fehlst mir während ich hier sitze und schreibe, weil ich deinetwegen schon so viele Texte unter meinem Bett verstaut hab. Du fehlst mir, wenn ich früh aufwache und du wieder nicht neben mir liegst. Du fehlst mir, wenn ich nicht schlafen kann, du bist in meinen Träumen gefangen und es dauert noch 2 Monate und 25 Tage bis du wieder real wirst. Es tut mir Leid was passiert ist und ja, ich bereue es. Warum? Weil ich weiß, wie beschissen es sich anfühlt auf der anderen Seite zu stehen, weil ich dich liebe und nicht will, dass wir uns verlieren. Jetzt tu mir bitte den Gefallen und sei nicht traurig, weil es nichts gibt, was zu betrauern wäre. Ich liebe dich. Mit allem was zu mir gehört, mit meinem Verstand, meinem ganzen Ich. Wir sind nicht tot, wir waren nie lebendiger.
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freundschaft
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JohnnyBravo
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Aesthetica
Kennt ihr das Gefühl,
wenn man so heiß duscht, dass die Haut schon ganz rot wird und sich dann mit eisigem Wasser die Füße wäscht, wie schnell dann das Herz zu pochen beginnt? Dieses Gefühl hatte er als er vor ihr stand. Kalte Füße und ein feuerrotes Gesicht. Sie war halb Tunesierin, eine Prinzessin, mit schwarzen Mandelaugen, haselnussbrauner Haut, kastanienbraunem Haar und einem Wesen wie eine Feige, süß und fruchtig. Frisch geduscht versuchte er sein Glück. Ein wenig später redeten sie über Kultur, Kunst und Kaffee, bis der erste Kuss eine Kette von Kuriositäten ins kurbeln brachte, die so erlebnisreich waren wie eine Weltreise. Ihre Berührungen ließen ihm eiskalten Schauer über den Rücken laufen und zugleich entflammen wie ein Leuchtfeuer. Sie war eine Oase für die hungernde Seele, ein wärmendes Feuer für das gefrorene Herz. Er erlebte mit ihr eine Reise durch die Sahara und Antarktis und das in einer Nacht. Er wünschte die Reise hätte länger gedauert. In Gedanken an Tatjana Tags: Tatjana
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NEON
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NEON #07/13
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Weltschachtel
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Ich schenkte dir einen Apfelbaum
Mein Junge, in seinem Schatten solltest du deinen ersten Sommer verträumen und seine Äste, so hoffte ich, würden dir Halt geben;
sowohl bei deinen ersten Klettertouren als auch bei dem Bau des Baumhauses, das Grandpa stets für seinen ersten Enkel eingeplant hat. In meiner Vorstellung strömte im Herbst der süßliche Geruch seiner Früchte durchs Haus, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Auf deinem Weihnachtsteller sollten Äpfel liegen und auf Geburtstagen würdet ihr wetten, wer am schnellsten die Schale an einem Stück lösen könne. Im Frühling würdest du dein erstes Mädchen unter seinen Blüten im Arm halten und vielleicht, irgendwann einmal in einem der folgenden Sommer, deinen eigenen kleinen Sonnenschein in seinem Schatten parken. So, erhoffte ich mir, hinterließe ich dir etwas, das nicht ersetzt, dass ich dir niemals Fahrradfahren beibringen konnte und bei deiner Einschulung nicht meine Hand auf deiner Schulter hatte, jedoch etwas, das die Erinnerung an mich wachhält und dir gleichzeitig nie die Tränen in die Augen treibt, weil wir uns nicht kennenlernen durften. Mein kleiner Mann, der du mittlerweile bestimmt nicht mehr "klein" bist, ich wünsche mir, dass du, wenn du diesen Brief in den Händen hältst, zu deiner Mama gehst und ihr gut zuhörst, wenn sie dir erzählt, wie sehr ich mich damals auf dich gefreut habe, wie oft ich an deinem Bettchen stand und du lachend deine Ärmchen nach mir ausgestreckt hast. Sie soll dir die Fotos von damals zeigen und dir unser Lied vorspielen. Vielleicht fühlst du dann unsere letzte Umarmung ein wenig und weißt, dass ich, wäre ich nicht dazu gezwungen gewesen, dich niemals losgelassen hätte. Dein Papa
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riotsk_le_riotsk
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Ein Leben lang
Ein Bildnis.Von Liebe, Schatten und einem Zug. Entgleist und ohne Räder.
Die Sonne ist nur noch eine Illusion. In meinen Gedanken stehe ich immerzu in einem dreckigen und in die Jahre gekommenen Bahnhof, in dem ein leerer und heruntergekommener Zug vor sich hinvegetiert. Radlos. Und ratlos, ich. Der Zug, mein Leben. Still liegt er da. Im Winter mit Schnee bedeckt und im Sommer verrostet und müde vor sich hin ächzend. Ich wollte Dir immer entkommen und habe mich auf die Reise gemacht. Auf eine lange Reise. In einem Zug ohne Räder. Auf Gleisen ohne Halt. Auf Sand gebaut. Ich wollte einem Fluch entrinnen. Unentrinnbar. Der Fluch bist Du. Immerzu. Schwer. Ein beißend stinkender Atem in meinem Nacken. Schwer zu ertragen. Untragbar. In diesem Zug ohne Räder. Ich wollte Dir entkommen und habe mich auf eine aussichtslose Reise gemacht und stattdessen einen tiefschwarzen Schatten mitgebracht. Tiefschwarz in einem Gewand aus Hass und Begierde. Sehnsucht und Ohnmacht. Wut und Tränen laufen an ihm herab. Bilden ein Rinnsal aus Pisse und Kotze. Ausgekotzte Pillen, dreckige Bildchen von dreckigen Frauen, kleine Andenken an gestern und morgen. Die Menschen um mich herum baden lachend und planschend darin während der Schatten jeden Abend seine weiten Arme um mich legt und mir Deinen Namen ins betrübte und pfeifende Ohr flüstert. Und die Wellen am anderen Ende der Welt meterhoch toben und alle Hoffnung zu Boden reißen lässt . Hoffnung zu Träumen macht. Träume zu Schäume. Ausgeträumt auf zerbrochenem Glas, vollgekotzten Bettlaken und in fremden Betten. Immer in seinen weiten Armen. In diesem Zug ohne Räder. Ohne Halt. Den Kopf gesenkt, der Regen in meinem Gesicht, die Hände in meinen Hosentaschen vergraben, zu Fäusten geballt. Ich weiß nicht, wohin ich gehe, aber ich laufe einfach weiter. Immer den Blicken aus dem Weg. Der Angst in die Arme. Immer begleitet vom Schatten. Immer begleitet von Dir. Schwer zu tragen. Schwer zu ertragen. Untragbar. Ein unheimlicher Schatten. Riesengroß auf der Leinwand hinter mir, einsam im fahlen Licht einer Großstadt, die nur einige Fetzen Leben bis in den verlassenen Zug vordringen lässt. Ein paar Huren. Verkommen wie ich. Heruntergekommen wie dieser Zug. Ein Zug ohne Räder. Schäumende Träume ausgeträumt auf einem dreckigen Laken. Tränen, die sich nicht wegwischen lassen. Ohrfeigen , die ein Leben lang in meinem Gesicht brennen. Wild und lodernd in meinem Gesicht. Dir aus dem Gesicht geschnitten. Schreie und Flüche, die immer noch in meinen Ohren heulen. Wie Sirenen in einer gottlosen Nacht. Flächenbombardement. Großangriff auf das Leben. Stillstand. U nd ich schlage den Kragen hoch, balle die Fäuste und gehe den Blicken aus dem Weg. Den Flammen aus dem Weg. Und gehe Dir aus dem Weg. Verfickte Drecksau. Und Du ballst wieder Deine Fäuste. In meinen Träumen. Träume zerbersten und ihre Scherben pflastern glitzernd meinen Weg in fremde Betten, in fremde Träume, in ein anderes Leben. In einem Zug ohne Bewegung. Schwer zu ertragen. Dieser Zug ohne Räder. Ich stehe im Dunst der aufsteigenden Feuchtigkeit einer Gesellschaft, die mich nicht erträgt. Menschen drängen mich beiseite. Sie haben es eilig hier wegzukommen. Von mir. Von der Dunkelheit meiner Gedanken. Niemand will hier länger verweilen als nötig. In der Pisse, in der Kotze anderer. In dem Kot und dem Eiter. In den Scherben, die vom Himmel zu regnen scheinen, egal wo ich stehe und gehe. Silbrig vibriert die Luft um mich herum, voller Scherben von gestern und morgen. Und es geht weiter im Takt. In einem Zug ohne Räder. Ich weiß nicht, wohin ich gehe, aber ich laufe immer weiter. Am Glück vorbei, durch einsame Straßen, stoße andere beiseite, fluche laut, rotze ihnen vor die Füße. Verfolgt von einem tiefschwarzen Schatten. Bin hässlich und grob. Mache die ganze Welt verantwortlich und trage Dein Foto in meiner Brieftasche, direkt an meinem Herzen. Und mein Herz schlägt im Takt. In einem Zug ohne Räder. Dunkel und träge schlägt mein Herz im Takt, rund drei Milliarden mal in einem Leben. Drei Milliarden mal an Dich denkend. In Wut und Liebe. Zerborsten in Scherben, die in einem Rinnsal aus Wut und Eiter putzig funkeln. Und mein Herz schlägt im Takt. In einem Zug ohne Räder. Dunkel und träge schlägt mein Herz im Takt, rund drei Milliarden mal in einem Leben. In Liebe. Schmerzhaft erinnert an die Liebe, die Du nie für mich gespürt hast und die ich heute nicht mehr spüren will, weil ein tiefschwarzer Schatten jede Nacht seine weiten Arme um mich legt. Mich mit Angst betäubt. Mich in Tränen badet. Mich würgen lässt wenn ich an Deine Liebe denke. Wenn ich an irgendeine Liebe denke, weil es für mich keine Liebe ohne Ohrfeigen gibt. Weil es für mich keine Liebe ohne Tränen gibt. Ich wache auf. Ich schlage den Kragen hoch und gehe weiter, eintausend Kilometer entfernt gehe ich jedem aus dem Weg, der mir näher kommt als Du. Schmerzhaft erinnert an die Liebe, die ich nicht mehr spüren will, weil es für mich keine Liebe ohne Tränen gibt. Dank D einer Ohrfeigen. Verfickte Drecksau. Dank D einer Tränen, auf die ich sehnsüchtig warte. E in Leben lang. I n Liebe. In einem Zug ohne Räder. Begleitet von einem Schatten, den man Dunkelheit nennt. Begleitet von einem Schatten, der eines Tages auch Deine einzige Begleitung sein wird. Verfickte Drecksau. Begleitet von einem Schatten, den man Dunkelheit nennt und der Einsamkeit gebärt. Und dreckige Laken. Und dreckige Huren. Und bittere Pillen. Und ewige Kälte. Und Pisse und Kotze. Und Schmerzen. Und Wut. Und kreischend laute Schreie. Und Feuer. Und mich. Ein Leben lang. Well I could wash my hands to pretend they’re clean, or I could purge my lips of spineless speech, but the consequence of knowledge is an eager tongue Don’t you leave, I wasn’t finished. This isn’t over. I will be heard Every last word will have its turn (Tanner Merritt)
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wundersylphe
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Ich muss jetzt mit mir selbst klar kommen – äh…wie geht das?!
Gar nicht so einfach wenn die Gedanken wieder anfangen zu kreisen, sich immer tiefer graben und dann in Verzweiflung enden.
Habe ich mich eigentlich schon mal glücklich gedacht? Ich glaub nich. Gar nicht denken kann aber auch nicht der richtige Weg sein. Dann wohl eher „mit sich selbst im Reinen sein“. Oder? Und wie geht das überhaupt?! Was IS das überhaupt?! Ich tippe das jetzt nicht in eine Suchmaschine ein, sondern definiere das für mich so: alles was war so akzeptieren wie es ist und als „Lernen“ begreifen, nichts bereuen, in allem seinen Sinn sehen, mehr auf sich selbst achten, das tun was mir gut tut und was sich richtig anfühlt – alles andere sein lassen oder eben anders machen. Akzeptieren, dass das was sich wie große Liebe angefühlt hat keine war? Kann ich. Ich hab mich ja aus Vernunft getrennt. Ich bereue die Zeit nicht, ich hab ja schließlich viel gelernt. Und zurück will ich X auch nich. Hört sich schon verdammt nach „mit sich selbst im Reinen sein“ an! Ich vermiss X aber trotzdem! Kacke. Meine Familie is sauer auf mich, weil ich 600km weit weg geh. Aber eigentlich wurde ich von denen eh nie in dem unterstützt, was ich wirklich machen wollte. Oder wenns mir schlecht ging. Ich brauch die also gar nich. Trotzdem komisch. Der Gedanke keinen Rückhalt in der Familie zu haben reißt mir manchmal den Boden unter den Füßen weg. Wahrscheinlich weil das Konstrukt Familie gesellschaftlich so aufgeladen ist. Aber weil ich mir ja vorgenommen habe mehr auf mich zu achten, gehe ich trotzdem weg und male mir in Gedanken nicht aus wie enttäuscht die alle von mir sind. Meine Wunschfamilie lass ich auch 600km hinter mir. Die hasst mich nich dafür und findet sogar gut, dass ich meinen eigenen Weg gehe. Ihr werdet mir fehlen. Sehr. „Aber es gibt ja Skype“. Ja. Es gibt ja Skype. Ich lass mich dann einfach von wem Fremden in den Arm nehmen und stell mir vor ihr seid das. Nein. Ich bin ja stark und schaff das! Und schließlich bin ich ja auch nicht aus der Welt. Vielleicht sollte ich wirklich nicht so viel DARÜBER nachdenken. Langsam habe ich das Gefühl, dass der Schlüssel doch im „weniger Denken“ liegt. Aber nur wenn es darum geht sich selbst auszumalen wie enttäuscht jemand von mir ist - und wenn ich es selbst bin. Oder wie schön etwas gewesen wäre - aber nicht ist. Vielleicht lieber darüber nachdenken wie schön etwas sein wird? Mach ich. Aber sich die ersten beiden Dinge zu verbieten? Find ich ja jetzt schon n bisschen schwer. Ich bin jetzt mal ganz ehrlich zu mir selbst: Ich hab ANGST! Angst vorm alleine sein und deswegen will ichs lernen. Ich will keine Angst mehr haben. Ich will mein eigener Held sein. Unabhängig sein. Mit mir selbst im Reinen sein. Mmmmmmh das klingt toll. Ich spring jetzt einfach ins kalte Wasser, reiße sämtliche Brücken hinter mir ein und schaue nach vorne. Ich werde daran wachsen, viel lernen und stärker aus allem raus gehen, als ich jetzt bin. Mir wirds mal mies gehen, aber das geht schon in Ordnung. Ich schaff das trotzdem! Und wenns gar nicht mehr geht, fahre ich eben 600km zu meiner Wunschfamilie und lass mich wirklich in den Arm nehmen. Weil: ganz alleine muss ich das ja dann doch nicht machen. Und das is okay so. Doch gar nicht so schwer, dieses „mit sich selbst im Reinen sein“. Man muss eigentlich nur konsequent sein. Ich mach das jetzt mal...
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Maximani
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Funkstille im Sendegebiet
Einen Anker werfen und wieder zu verlieren, sich zu entfernen nach intensiver Zeit, es zu verarbeiten.
Du bist, zwischen Vernunft, Herz und Gefühl- mein Anker, Mensch! Standest im WhatsApp Chat immer an erster Stelle. Seit Tagen herrscht Funkstille im Sendegebiet. Ein halbes Jahr sendete er Neuigkeiten, Gewagtes, Ansehnliches und Kopflastigkeit, Probleme, wo kein waren und Änderungen, die Geschehen und mit Aufregung geteilt und bejubbelt werden wollten. Der Sendemast ist geknickt, wohl defekt oder gar gebrochen? Will doch nur wissen,ob es dem Herrn U. gut geht, wie es dem Manneskörper geht, wo der Kopf drauf sitzt, den man so oft gestreichelt, dann eigentlich viel zu selten, wo die Funkelaugen verschmitzt, meist nachdenklich, rausgucken, einen Angucken und Antworten auf Fragen fordern, die es meist noch nicht gab, wo das Hirn arbeitet und zur Logik drängte. Wie schön vergingen die Tage und Wochen bis dahin, in andere Welten eingetaucht und intensive Salzluft geschnuppert, im Schmetterlingsstil ineinander versunken. Deine erste Nachricht kam zum richtigen Zeitpunkt, du warst mein Retter, mein Zuhörer, meine Zuflucht in schwer bewegten Zeiten, in schön beschwingten dazu. Es war so schön, wenn der Tag verging und du darin aufkreuztest, ganz früh und stundenlang bis es dunkel wurde. Wann riß die Leine zum Anker, der grad fest sitzen wollte? Wurde mit Schwung in die trübe, raue See geworfen, schnell nicht mehr sichtbar, weil die Wellen ihr Ubriges taten. Nun sitz ich da im rettenden Boot, das auf und ab geht, aufs Display starrend, ob sich was tut, ganz hoch haltend in die Luft, um ja keine Funkwelle zu verfehlen. Wir waren mal mehr, mal weniger, unverbindlich und doch vertraut, dann doch viel zu selten innig. Meist in der Zuflucht steckend, tief im Bug des Schiffes und nicht rauswollend ans Tageslicht,an die helle, blendende Oberfläche zurück. Doch jetzt scheint sie und fordert eindringlich deine Antworten und Meinung. Es ist schon gut, wie es jetzt ist, fühlt sich nicht mehr an wie in der Achterbahn, raus und rein ins J.Leben, ein Auf und Ab, wovon einem schlecht wird und man nur noch raus will und taumelnd sich an der nächsten Ecke übergibt, bis alles raus ist und man leicht benommen und blass grad nicht weiss, wo man steht und hin soll. Und dann schwimmt man einfach wieder drauf zu, zum Teil mit einem befreienden Gefühl, tritt man wieder auf die Stelle, wo man abgelegt hatte, im Grunde von Anfang an alleine. Tags: Loslassen müssen
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Meine Stadt: Rotterdam
Mindestens so aufregend wie Amsterdam: Europas wichtigste Hafenstadt bietet moderne Architektur und eine junge Kulturlandschaft.
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Das Alter, in dem Menschen am glücklichsten sind, ist 50.
Ein halbes Jahrhundert auf der Welt – das MUSS doch glücklich machen
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Die Hohlkreuz-Lüge
Mit welchen diplomatischen Codes werden Kunden von der Wahrheit verschont?
Vor einigen Wochen suchte ich einen Anzug. Ich sah viele. Und ich hörte viel. Zum Beispiel zwei entgegengesetzte Aussagen zu meinem Körper. Im ersten Münchner Laden, den ich betrat, arbeitete eine Verkäuferin, wie ich mir grundsätzlich Verkäuferinnen in Berlin-Mitte vorstelle. Klein, blond und patzig. Als ich einen Anzug anprobierte und monierte, er spanne noch etwas, sagte sie: "Du hast ja auch einen Bauch." In einem anderen Geschäft ein anderer Anzug. Wieder spannte er. Diese Verkäuferin aber lächelte und sprach: "Sie haben ja auch ein leichtes Hohlkreuz." Betrachte ich mich unvoreingenommen, komme ich zu dem Schluss, dass mein Rücken eher gerade verläuft. Und so frage ich mich seit jenem Tag: Wenn Hohlkreuz eigentlich Bauch bedeutet - welche typischen Sätze von freundlichen Dienstleistern gibt es noch, die nur dazu da sind, eine Kränkung nicht auszusprechen? Ich bin nicht naiv. Mir ist klar, dass der Kassiererin beim Lidl mein Abend völlig schnuppe ist, obwohl sie mir einen schönen wünscht. Und ein Möbelverkäufer wird immer meinen guten Geschmack loben. Andernfalls würde er ja seine eigenen Waren und mich zugleich beleidigen. Doch wenn die Friseurin ihren Kamm über meinen Kopf zerrt und mal wieder betont, ich hätte ausgesprochen dickes Haar - höre nur ich einen anerkennenden Tonfall heraus, und in Wahrheit will sie mir vorsichtig nahelegen, ich solle mal vor dem Termin eine Bürste benutzen? Wenn ich mich beim Versicherungsberater beklage, einen Punkt im Vertrag nicht verstanden zu haben, und er sagt den klassischen Satz: "In der Tat, das ist ein kniffliges Detail " - meint er eigentlich: "In der Tat, Sie haben das Gehirn eines Tannenzapfens"? Solltet ihr in Berufen arbeiten, die immer wieder bestimmte diplomatische Codes erforderlich machen: Bitte verratet sie!
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Oskar macht Urlaub
Besudelei
Oskar will gerne mit ihrer alten Oma an die Ostsee fahren, verkündet Oskars alte Oma stolz. Das stimmt, Oskars alte Oma. Oskar will sich aber auch gerne auf den Boden schmeißen, beide Knie aufschlagen, sich mit ihrem Blut besudeln, und nicht mehr aufstehen. Sich überfahren lassen, am besten von so 'nem hässlichen, lindgrünen Nissan Micra, damit der Kreis sich endlich schließt. Ihre Meinung ändern, auf geschlossene Kreise scheißen, lieber doch überleben, sich mit noch mehr Blut besudeln, und den Nissan Micra auch mit Blut besudeln, und Passanten mit Blut besudeln, dabei so gucken, und weiter sudeln bis das Werk vollendet ist. Oder kein Blut mehr da. Und dann friedlich und traumlos schlafen. Oskar will auch eigentlich gar nicht so gerne die Welt bereisen. Oskar will sich lieber in ihrer Tonne verkriechen, Glühwein trinken, sich die Zunge verbrennen, Bier trinken, sich die Zunge kühlen, im Dunkeln lesen, sich für immer weiter mit Glühwein, Büchern und Bier besudeln, Augen, Leber und Herz verderben, und dann endlich mal wieder friedlich und traumlos schlafen. Das sind alles fromme Wünsche, Oskar, aber du musst dich schon entscheiden. Entweder oder oder. Man kann nicht alles haben im Leben, und "will" schon mal gar nicht!, mahnt Oskars alte Oma. Die Ostsee ist jetzt ja auch nicht gerade die Welt, und schlafen kannste, wenn de tot bist. Oskars Vaddern hat Oskar neulich gefragt, wie denn der Urlaub mit ihrer alten Oma in Norwegen gewesen sei. Nach vier Jahren. War schön, Oskars Vaddern. Vor vier Jahren. Also entscheidet Oskar sich, fährt mit ihrer alten Oma an die Ostsee, und trägt sie jeden Tag Huckepack in den zweiten Stock, weil das Hotel keinen Fahrstuhl hat. Schüss, Oskar, komm gut wieder!
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benjamin_pruefer
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Endlich mal ausspannen
Was passiert, wenn einem der Partner von einem Freund ausgespannt wird? Drei Menschen erzählen eine ungewöhnliche Dreiecksgeschichte.
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liebe
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unnuetzeswissen
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Bei einer »TMI- Hose« handelt es sich um eine Hose, die dem Betrachter »too much information« liefert
- also zu viel preisgibt (...)
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FensterbankMaedchen
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Wohungsannounce
Biete Wohnung, gute Lage, nahe dem Zentrum. Hohe Decke, viel Platz, genügend Raum vorhanden, Aufteilung beliebig, dem Käufer überlassen. Für Familien geeignet, Kinder willkommen, Leben leben erlaubt. Erfahrung mit mehreren Generationen, bietet Tücken, dennoch machbar. Großer weitläufiger Garten, Flora und Fauna, kunterbunt, was das Herz begehrt. Nachbarschaft nett, Ausnahmen bestätigen die Regel, aus Konflikten gelernt. Höflichkeit, freundliche Art und Humor, werden großgeschrieben. Intoleranz, Hass und Eitelkeit, nicht erwünscht, zudem nie dagewesen. Biete Wohnung, mittelmäßige Lage, nahe dem Zentrum. Erdrückende Decke, wenig Platz, begrenzter Raum vorhanden, Aufteilung erledigt, dem Käufer vorgeschrieben. Für Familien geeignet, Kinder willkommen, um Ruhe wird gebeten. Erfahrung mit mehreren Generationen, bietet Tücken, unüberwindbares Hindernis. Großer weitläufiger Garten, Atommüll und Ölkatastrophen, grau in grau, was das Herz begehrt. Nachbarschaft verschlossen, Ausnahmen bestätigen die Regel, aus Konflikten nichts gelernt. Intoleranz, Hass und Eitelkeit, werden großgeschrieben. Höflichkeit, freundliche Art und Humor, nicht erwünscht, zudem nie dagewesen.
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sehen
politik
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FrauKopf
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Mariekes Glück
Eigentlich hatte sie geplant, sich an fädenziehendem Käse, Amateurpornofilmen und Erinnerungen an längst vergangene Liebesnächte zu berauschen.
Marieke hatte letztes Wochenende Glück. Eigentlich hatte sie geplant, sich an fädenziehendem Käse, Amateurpornofilmen und Erinnerungen an längst vergangene Liebesnächte zu berauschen. Tom Waits hätte ihr ab und an ins Ohr geraunt und geda nklich hätte sie ihren Schoß an seinem kratzigen Mund wund gerieben. So wäre es wohl gewesen, hätte sie den Tag mit sich allein auf der alten Matratze verbracht, doch Marieke hatte Glück. Sie kannte da so ein paar Frauen. So richtige schöne Wesen, gesegnet mit Stimme, Verstand, Rehaugen und Beinen bis zum Boden. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wann, wieso und woher sie kamen, nur der Geruch der glänzenden Haare und das Gelächterkonzert krallten sich in ihr Gedächtnis. Irgendwann hatten die Damen sich gegenseitig aufgegabelt, wohl in einem dieser schäbig-schönen Nachtclubs, vielleicht aber auch auf einem Bumsklo jenseits der eigenen, fremden Wänden. Niemand konnte und wollte sich erinnern. Da saßen sie nun, flößten einander Prickelwasser in die sich bewegenden Münder, schmierten der glücklichen Marieke Farbe in das blasse Gesicht und verteilten ganz artig betrunkene Komplimente. Spielen wollten sie gehen. Raus! Tanzen! Trinken! Testosteron greifen und nur an die Liebe zwischen Frauen, Vollrausch und enervierte Taxifahrer glauben. Gelingen sollte dies. Marieke, eingehüllt in den Weiberkokon, sieht sich auf hohen Hacken tanzen, Jägermeister und Tequila gurgeln, Handküsse verteilen und nur kurz und heimlich auf dem Clubklo heulen. Verschmierte Augen, eine rote Nasenspitze und rosa Wangen verfehlten ihre Wirkung nicht, sie fühlt sich mädchenweich, zugänglich und gefährlich süßlich. Marieke verliebt sich kurz und heftig. Der blonde Mensch, der die Frauen bedient und flüssiges Glück serviert weiß das gar nicht. Er lächelt nur milde, lässt sich beflüstern, nickt und verlacht den ehrlichsten aller Handküsse. Marieke geht, hinterlässt nur einen roten Kussmund an der Bar und schreibt in eigens kreierter Zauberschrift ihre Telefonnummer auf den falschen Unterarm. Glücklich ist die Marieke, als sie berauscht von der Kurzliebe, den wohlriechenden Damen, dem bärtigen Schönmanngesicht und dem Hochprozentigen auf ihre schäbige Matratze gleitet. Eine neue Erinnerung, eine neue Idee und die Gewissheit, dass Tom Waits und Amateurfilmchen vorerst nicht nötig sein würden. Text: http://kopfkultur.blogspot.de/ https://www.facebook.com/Koppkultur
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papa bär
du warst zwar nicht oft da, aber wenn du da warst dann vollkommen.
hi paps ich weiß, briefe sind was komisches, und gefühlsäusserungen zwischen uns immer noch mit einem schalen beigeschmack verbunden, aber ich bin trozdem der meinung, dir das schreiben zu müssen. auch wenn du diesen brief vielleicht nie lesen wirst, aber ich will, dass wenigstens das universum meine stimme gehört hat. mittlerweile seh ich dich noch viel seltener als früher, als du immer so viel gearbeitet hast, aber das ist okay, ich komm klar. ich fühlte mich so seltsam kalt, als wir vor drei jahren ausgezogen sind, und ich dich nicht im geringsten vermisst habe. versteh mich nicht falsch, ich liebe dich, das weißt du, wie kaum einen menschen auf dieser welt, und es ist manchmal wirklich nicht einfach. aber erst damals wurde mir klar, dass ich es gar nicht gewohnt war, dich wirklich zu sehen, dich wirklich wahrzunehmen. morgens saß man in bleierner stille am küchentisch, abends saß man müde zusammen vorm fernseher. das so wenig im nachhinein so viel sein kann hätte ich nie gedacht. und ich weiß, dass du dir vorwürfe machst, und ich weiß, dass dich das leere haus manchmal von innenheraus auffrisst, deswegen wollte ich dir sagen, dass ich dir danke. ich danke dir dafür, dass du mir das kämpfen beigebracht hast, beigebracht hast, zurückzuschlagen und mich zu schützen.- es hat sich noch keiner von diesen dreckswichsern, die da draußen rumlaufen, getraut mir was anzutun. danke dafür, paps.- deine kleine passt auf sich auf. ich danke dir dafür, dass du gar nicht erst versucht hast, mir irgendwelche illusionen über das leben einzupflanzen. deine lektionen waren manchmal hart, und es tat weh sich klarzumachen, dass die welt so ist, wie sie ist, doch heute steh ich (zumindest meistens) mit beiden beinen fest im leben, habe es im griff und freu mich dass die sonne scheint. danke dafür, paps. deine kleine steht mit beiden beinen fest auf dem boden. ich danke dir dafür, dass du mir beigebracht hast, holz zu hacken, traktor zu fahren, und die zähne zusammenzubeissen. du hast mir beigebracht, dass man sich nie verleugnen darf, aber überzogener egoismus genauso schadet. du bist stolz auf mich, sagst du, wenn du siehst wie ich mein leben auf die reihe bekomme, und ihrs gleich mit dazu. das verdanke ich dir, das und einen unglaublichen dickkopf, überredungskunst die ihresgleichen sucht, und diesen leicht spröden charme, der wohl in der familie liegt. ich wollte dir sagen, dass du immer da bist, auch wenn wir uns nicht mehr oft sehen. du bist nicht weit weg, du bist immer ganz nah bei mir, denn vieles was ich tue, ist die perfekte spiegelung deiner art. und ja, ich bin manchmal traurig und frustriert, dass das paradies von früher nicht mehr zurück kommt. aber dafür habe ich von dir gelernt, in solche situationen die zähne zusammen zubeissen, und aus dem moment das beste zu machen. danke, paps.- deine kleine lebt noch.
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Geisterhaus
Vom Lieben und lieben lassen - frei sein und verlassen werden - vergessen und für immer machen
Am Anfang  nur die Frage: “Wozu? Wozu  weitermachen, wenn es da vorne nicht mehr weitergeht, wozu es immer wieder aufs neue wagen, wenn doch  an jeder  dieser Türen nur "zutritt verboten" steht? Ich  war nie König und du nie Königin; wir saßen nie auf diesem Thron, auch wenn du das gerne so gehabt hättest, warn eher Hofnarr und Sklave,  durwachsen auf der Flucht voller Spott und Hohn, für dieses ach so bezaubernde Reich was wir unser nannten, du würdest sagen ein Paradise ich – etwas  aus dem wir uns dann selbst verbannten, und alles was nicht vergänglich scheint sind 200 Euro und diese vier Wände – stumm leer eine Lagerhalle toter Träume, und dein Wunsch was wir einmal sein können – Freunde.  und  irgendwo auf diesem Weg bist du mir fremd geworden, wie die Strahlen dieser Sonne die ich seit Tagen nicht gesehen habe, vielleicht  noch ein, zwei oder doch drei Wochen, bis ich wieder auf die Beine komme, bis dahin schnaps und Durchhalteparolen: es ist ein leichtes zu überleben, nur nicht zu leben, wie ein gebückter Mensch, auf der Suche, nach Glück streben, doch im Moment abgefuckt und komplett daneben. So schmeckt der Sommer – von wegen Und ich frage dich: “Wozu noch weitermachen, wenn es da vorne nicht mehr weitergeht, wozu es verdammt noch mal immer wieder wagen, wenn an dieser Tür nur "zutritt verboten" steht? Wir waren nie Hollywood nie wirklich Underground, suchten wohl Happy End, das alles eher latent fragil - ein Experiment, eins das wir unser nannten, ein Prototyp des Garten Edens aus dem wir uns dann selbst verbannten,  wie waren nie unsterblich, nur schutzlos am betteln, haben mit gezinkten Karten gespielt, warn nutzlos am wetten, bis am Ende des Spiels der Wahnsinn gewonnen und wir nur verloren, wie eintausend Sonnen am Firmamant explodiert und neu geboren, vielleicht  noch einen Monat oder ein Jahr, dann ohne Tabletten, Kopfschmerzen und endlos Zigaretten, doch bis dahin, vermeide ich es, dich beim Namen zu nennen, wenn ich mit Freunden spreche, tanze lachend durch den Regen, bis ich weinend zusammenbreche. Und ich frage mich: “Wozu? Wozu noch  weitermachen, wenn es da vorne nicht mehr weitergeht, wozu es immer wieder aufs neue wagen, wenn doch  an jeder  dieser Türen nur "zutritt verboten" steht? Wir waren nie wirklich am fliegen, nur kontrolliert am fallen, zwischen loslassen und einander bekriegen, nur am Knick des Strohalms festkrallen, sich um nicht schern. Mein Gesicht spricht Bände und deins ist nur am lallen wenn ich dich seh ist da im nichts so viel. So viel im Nichts, und ich muss lächeln wenn ich dran denke, wie wir unsre Welt beherrschten, und jetzt? Ein, zweimal verschätzt – sehe wie all unsre Träume da am Stolz zerbersten, Es ist Flucht, mit voller Wucht, eine unbändige Sucht , und Suche nach irgendwas, was großes, keine hinterfragen, Kein „was wäre wenn..“  - kein „Was wenn wir dies und das hätten“, und es kommt hinzu, am Ende nur diese ein Frage - Wozu
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Bender018
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Die Schildkröte in der Suppe
Eine kränkelnde Kurzgeschichte
„Ssssssssuuuuuppppeeeeee!“ Das Einzige, was ich zwischen Husten, Krächzen und Rotzen herausbringe.  Leider ist niemand sonst zuhause, der meinem Wunsch nachkommen könnte. Ich verharre noch ein paar Minuten auf dem Sofa – Wärmflasche auf den Füßen, eingehüllt in eine rot-weiß-gepunktete Kuscheldecke, in der ich wie ein überdimensionaler Fliegenpilz aussehe. Passt ganz gut, fühle mich eh giftig. Ich schäle mich motzend aus der Decke, überwinde die selbstgebastelte Festung aus verrotzten Taschentüchern und muss sogleich ein paar Sekunden innehalten. Die zugespachtelten Nebenhöhlen hämmern gegen meine Stirn und lassen mich kurzzeitig schwarz vor Augen werden. Rein in die Puschen und losgeschlurft, das Ziel ist die Küche und Sssssuuuuuupppppeeee. In meinem Fieberwahn werfe ich ein paar Tüten, die auf dem Schuhregal liegen, um. Dort werden sie liegenbleiben, bis jemand Gesundes die Wohnung betritt. Beuge ich meinen Kopf nur ein bisschen nach vorne,  reißt mein Kopf gefühlt entzwei. Ich bin krank, ich kann mich jetzt unmöglich um so etwas Profanes wie umgefallene Tüten kümmern! Endlich angekommen, stelle ich fest, dass der Suppentopf natürlich im untersten aller Küchenschränke verstaut ist. Ich überlege, ob ich noch genug Geld in der Börse habe, um den Pizzadienst zu behelligen. Der hat ja schließlich auch Suppe im Angebot. Und ich müsste mich dann nicht bücken, um an den Topf zu gelangen. Dann fällt mir ein, dass mein restliches Bargeld in der Kasse der Apotheke liegt, weil ich mich, wohlweißlich was kommen wird, mit Medikamenten (die alle natürlich selbst bezahlt werden müssen) eingedeckt habe. Dramatisch recke ich die Faust gen Himmel und krächze ein jaulendes „NEIN!“ heraus. Also bleibt nur die Aktion  „nach dem Topf fischen“ übrig. Ich versuche, mich schnell zu bücken, damit es nicht allzu schlimm wird. Leider ist meine Koordinationsfähigkeit auch im Krankenstatus. Ich knalle mit dem Kopf gegen den Küchenschrank. Uiiiiii – Sternchen! Glücklicherweise hab ich währenddessen doch den Topf zu fassen bekommen. Durch die Erschütterung löst sich ein Nieser, der so schnell kommt, dass ich mir gerade noch den Topf vors Gesicht halten kann. Ein blechernes „HATSCHIEE“ folgt und  das Ergebnis bleibt am Boden des Topfes haften.  Na toll. Also muss ich jetzt zusätzlich spülen. Immer, wenn ich krank bin, denke ich daran, wie meine Mutter zu mir sagte: „Kind, kauf dir keine Tütensuppen! Mach dir eine richtige Hühnerbrühe – ist ganz einfach: ein ganzes Huhn mit Wasser bedecken, kleingeschnippeltes Gemüse mit reingeben und dann stundenlang kochen lassen.“ Pfff. Als hätte ich immer ein Suppenhuhn auf Lager, geschweige denn die dazu passende Menge Gemüse. Also schnell den Topf mit Wasser auf den Herd gestellt, ritsch, Suppentüte aufgerissen und rein damit. Sieben Minuten steh ich wackelig vor dem Topf und rühre gedankenverloren in der Suppe. Die Nudeln in Form von Tieren schwimmen um die Wette. Die Schildkröte gewinnt. Wieso gewinnt immer die Schildkröte? Mit der Suppentasse, einer frischen Packung Taschentüchern und einer Kanne Tee unterm Arm beginne ich den Spießrutenlauf zurück ins Wohnzimmer. Habe mir ja beim Herlaufen selbst einen Parcours aus Tüten gebastelt, den es nun zu überwinden gilt. Mit schwammigem Kopf und Gummibeinen stakse ich wie ein Storch über die Hindernisse. Dabei tropft mir ein großer Schluck heiße Brühe auf den Fuß. In zwei Minuten wird dort bestimmt eine Brandblase entstehen. Geschafft! Ich lehne mich auf dem Sofa zurück, versuche Luft durch die Nase zu bekommen, scheitere. Japsend-röchelnd sinke ich in die Kissen. Die Tasse fest an die Brust gedrückt, inhaliere ich den Dampf der Brühe, bevor ich den ersten Schluck zu mir nehme. Ich verbrenne mir die Zunge. Zur Strafe esse ich als erstes die Schildkröten aus dem suppigen Tierpark. Nach der ganzen Anstrengung kuschle ich mich mit verbrannter Zunge, Brandblase am Fuß und Beule am Kopf in die Fliegenpilzdecke und falle in eine Art Dämmerschlaf. Krank sein ist doof.
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es ist wieder soweit - caganerzeit
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Krieg der Gefühle
Wenn Gefühle so stark sind, dass es weh tut.
Lange habe ich von dir nichts gehört. Ein halbes Jahr zuvor sind wir mit einem Riesenkrach in zwei verschiedene Richtungen gegangen. Nur weil wir beide es nicht mit unserem ewigen Hin & Her lassen können. Es gehört schon fast zu unserer Freundschaft, Liebesromanze dazu. Frühjahr 2011. Zu der Zeit bin ich in die Oberstufe gegangen, habe von Liebe & dergleichen nicht viel gewusst. Klar hatte ich Beziehungen, Sex, aber nichts hat mich spüren lassen was Liebe bedeutet. Es ist also für mich sehr schwer zu definieren, wie sich Liebe anfühlt. Ist es was individuelles, was jeder anders empfindet? Ist es etwas, was immer gleich bleibt? Schmetterlinge im Bauch? Schwitzige Hände? Meine Freundinnen gingen auf ein Berufskolleg im selben Ort & besuchten dort die Oberstufe. Zu der Zeit war es aktuell noch SchülerVZ zu haben. Also stöberte ich, wie auch sonst, durch die Listen meiner Freunde. Was ich gesucht habe? Ich weiß es nicht. Aber als ich gefunden habe, was ich nicht gesucht habe, war ich glücklich, dass es so war. Ich fragte meine Freundin nach deinem Entdecken wer du bist, was du machst & alles andere. Du sahst unglaublich gut aus, da machte es mir auch nichts, dass du 4 Jahre älter bist als ich. Meine Freundin lachte, sagte, dass du bei ihr in der Klasse seist & eigentlich recht cool bist. Gott, wie sie von dir erzählte, wie sehr ich an ihren Lippen hing, weil das, was sie sagte über dich, mich glücklich stimmte. Sie schlug vor, dir von mir zu erzählen & prompt waren wir auf SchülerVZ befreundet. Wir haben viel geschrieben, nächtelang. Morgens bin ich mit tiefschwarzen Augenringen zur Schule gefahren, das war es mir wert. Ich konnte es kaum abwarten die Schule zu verlassen & zuhause wieder mit dir zu schreiben. Eines Tages schlug meine Freundin vor, dass ich sie & zwei andere Freundinnen von der Schule abholen könnte, ich hätte die Möglichkeit dich zu sehen. Den ganzen Tag konnte ich nicht klar denken, weder vor noch zurück. Ich rutschte unruhig auf dem Stuhl hin & her, versuchte mich auf den Lehrer zu konzentrieren, vergebens. Zu allem Überfluss fiel eine Stunde aus, sodass ich in der Stadt die Zeit totschlagen musste. Dann war es soweit. Ich lief den Bahnhof entlang, einen kleinen Hügel hoch & wartete. So wie es immer ist, kamen meine Freundinnen später raus, doch als sie kamen, so kamst du direkt nach. Ich konnte spüren wie rot ich wurde, wie eine Tomate, nein, eine dunkle Kirsche. Du lächeltest, umarmtest mich & mit deiner samtigen Stimme fragtest du nach meinem Befinden. Wir blieben alle zusammen noch eine Weile am Bahnhof sitzen, verpassten einen Zug nach dem anderen & noch nie in meinem Leben habe ich mich so geborgen gefühlt. Ich erzählte dir später in SchülerVZ wie toll ich es fand & als du meintest dass du nicht wolltest, dass es aufhört, da bin ich dir verfallen, vor fast 5 Jahren... Immer öfter kam ich zur Schule, wir sahen uns, es war schön. Dann meintest du, dass du gern auch was mit mir allein machen magst. Ohne zu zögern stimmte ich ein & so trafen wir uns. Du holtest mich vom Bahnhof ab, wir gingen zu dir. Deine Mama hat mich sehr lieb begrüßt. Dein Zimmer war rot, mit Kiefernmöbel ausgestattet. Ein großes Bett stand im Raum...& die alte, braune Couch. Ich setzte mich drauf, sie war so bequem. Du saßt auf der Bettkante, starrtest mich an, lächeltest & meintest: "Schön, dass wir allein sind". & wie das Schicksal es so wollte küssten wir uns, intensiver & schließlich landeten wir dort, wo ich es nicht vermutet habe, in deinem Bett. Gott, es war ein tolles Gefühl, ich weiß es heute noch genau. Nach ein paar Treffen, Gesprächen & diversen Aktionen gestand ich dir, dass ich mich zu dir hingezogen fühle. Du warst nicht abgeneigt, fandest es sehr schön, doch empfandest du nicht dasselbe in dem Moment... Ich war niedergeschlagen, zertrümmert. Du hingst noch an deiner Exfreundin & könntest jetzt nichts Neues anfangen. Ich hasste dich, denn wir trafen uns trotzdem & hatten trotzdem Sex. Jedes Mal traf es direkt den wunden Punkt. Diese Naivität, unglaublich. Dann sagte ich mich von dir los, ich konnte nicht mehr, verfiel in Depressionen. Mein Selbstwertgefühl sank gen Null. Ich hasste euch, euch Männer. Dieses Gefühl was ich damals empfand war ausschlaggebend für meinen heutigen Charakter. Etwas, was ich dir heute verdanke. Wir schrieben unregelmäßiger, irgendwann gar nicht mehr... Sommer 2012. Das erste Mal nach langer Zeit schrieben wir miteinander wieder. Alles begann von vorne. Meine Gefühle haben sich nicht verändert, obwohl ich zwischenzeitlich zwei Beziehungen hatte, kurze, die von anderer Seite beendet wurden. & wieder fragte ich dich, wie es mit uns stünde, ich offenbarte dir meine Gefühle & wieder schobst du mich ab. Das wars dann gewesen, dachte ich... Sommer 2015. In den 3 Jahren haben wir nicht miteinander geschrieben. Wir hatten uns zwar nun in Facebook, doch steckte ich seit Januar 2013 in einer, bis dato glücklichen Beziehung, dachte ich. Ich hatte die Schule längst beendet, war gerade auf einem Seminar für meine Ausbildung als wir anfingen wieder miteinander zu schreiben. Du sagtest, dass du alles bereust was war, dass du dir in den Arsch kneifen könntest, weil du mich damals hast abgewiesen. Ich lag im Bett, konnte nichts machen außer weinen. Alle Gefühle kamen wieder hoch, jedes einzelne Erlebnis kam hoch. Du sagtest mir, dass du Gefühle für mich hast, die stärker denn je sind & ich kam ins Grübeln. Ich steckte in einer Beziehung & derjenige, der starke Gefühle in mir ausgelöst hat, sagt mir nun, dass er was von mir möchte. Ich war glücklich, aber gleichzeitig hatte ich die Hemmung, da ich mich in einer Beziehung befand. Doch du bist besonders, weil du mich zu dem gemacht hast, was ich bin, deswegen waren du & die Gefühle zu dir immer da, immer. Du fragtest, wann ich vom Seminar wieder da sei & ob man sich treffen könnte. Ich willigte ein & so trafen wir uns. Ich war glücklich bei dir zu sein. Dein Zimmer sah aus wie damals, rot, groß & die braune Couch war auch noch da. Wir hatten ausgemacht, dass ich bei dir schlafe, doch dazu kam es nicht. Denn mich packte das schlechte Gewissen. Das Gewissen zu betrügen, eine Hemmung. Ich bin ein treuer Mensch & deswegen entschied ich mich zu gehen, weil du den ganzen Abend versuchtest mich zu küssen. Mein Verlangen war da, ich habe schließlich lang auf ein Ja von dir gewartet, doch kam dieses Ja zur falschen Zeit. Ich schrieb dir erst 3 Tage später, entschuldigte mich & versuchte zu erklären, doch drang es nicht zu dir durch. Du wolltest Klarheit, denn wer wollte sie nicht? Ich überlegte 1...2....3 Wochen hin & her. & dann wolltest du eine Entscheidung wen ich will. Ich entschied mich für meine Beziehung, die schon seit 2 1/2 Jahren bestand & diesmal war ich die Person, die abwies. Du warst sauer, versuchtest zu verarbeiten, von mir loszukommen. Gleichzeitig versuchte ich mein Leben zu ordnen, Klarheit zu schaffen. Dezember 2015, kurz vor Weihnachten. Ein paar mal hatten wir spärlich geschrieben, du hast mir im September zum Geburtstag gratuliert. Ich legte eine Beziehungspause ein, denn mir wurde klar, dass die Gefühle innerhalb der Beziehung spärlicher wurden & das Verlangen nach dir größer. So stand ich am 1. Weihnachtstag fast vor deiner Tür. Doch getraut habe ich mich nicht. Es hätte mir nichts gebracht, denn schließlich warst du nicht da, was ich Stunden später erfahren sollte. Du meintest, du seist in Hamburg, kämst erst in 2 Tagen wieder & dann könnte man wohl kurz reden. Ich wartete auf deine Rückreise. Als du zuhause warst, schriebst du mir nicht direkt. Also nahm ich das Ruder & schrieb dir. Du wolltest wissen, warum ich vor deiner Tür stand & was ich dir sagen wollte. Ich schrieb dir, dass ich wegen dir eine Beziehungspause eingelegt habe, weil die Gefühle von damals da waren, dass ich es bereut habe, dass ich mich nicht für dich entschieden habe & dass ich gerne eine Chance will. Dann wieder das ewige Hin & Her von uns beiden. Du hast vor kurzem eine gescheiterte Beziehung gehabt (wegen mir?) & bist dir deiner Gefühle nicht bewusst. Du hättest dich mit uns abgefunden & wüsstest nicht, ob das noch was wird. Doch im Gegensatz zu damals empfand ich das nicht als dramatisch. Vielleicht, weil ich selbst Schuld an dem Dilemma war? Januar 2016 Neues Jahr, neues Glück? Wir schrieben am Neujahrstag, ich wartete seit 4 Tagen, dass du schreibst, denn du wolltest in Ruhe nachdenken. Dann ein Anzeichen von dir, nachdem ich dir nochmals erklärt habe, wie viel du mir bedeutest. "Ich hätte morgen Zeit, wenn es nicht zu früh ist...vielleicht hilft es mir beim Nachdenken" Ja...JA! In der Zwischenzeit machte ich einen endgültigen Schlussstrich in meiner Beziehung, um niemanden weiter zu quälen. & so trafen wir uns gestern. Es war ungewohnt, fast schon schmerzerfüllt. Meine Gefühle schrien nach dir, als ich dich sah...sie wollten sich um dich klammern & niemals mehr loslassen. Fühlt sich so Liebe an? Du lächeltest & wieder nahm ich Platz auf dem braunen Sofa. Wir sprachen normal, doch in mir bebte es. Wir gingen unserem Ritual nach. Game of Thrones schauen. Nur wegen dir schau ich das. Nur mit dir schau ich das. Du hast dich neben mir hingesetzt, botst mir deinen Arm an, doch ich habe abgelehnt. Meine Gefühle zu dir sind so intensiv, dass ich dich nicht berühren kann. Jede Berührung macht mich schwach. Du rochst so gut, zu gut. Ich hatte Verlangen. Unglaubliches Verlangen. Ich hatte noch nie so ein Verlangen nach dir, doch wollte ich dein Gefühlschaos respektieren & nicht egoistisch denken. Es war schwer, unglaublich schwer.. Ich war ehrlich & sagte dir, dass ich Verlangen nach dir habe, dass ich dich riechen will, dich schmecken, spüren will. Ich sagte dir, was ich für Bedenken habe & du schautest mich mit großen Augen an. Wir kamen uns nah, küssten uns, berührten uns. Das war das, was ich fast 5 Jahre lang wollte, Gefühle, die ich noch nie im Leben hatte außer bei dir, schossen mir durch den Körper. Ich wusste nicht, was in der Folge passierte, es war mir egal. Ich wollte dich. Doch wir gingen nicht weiter, warum? Ich wollte dich so sehr, es zerriss mich fast. Du wolltest schlafen, schließlich war es schon sehr spät & du musstest arbeiten. Ich sagte, dass ich nach Hause ginge, doch du meintest, dass es zu spät sei & ich bei dir schlafe. Du gingst ins Bad & ich machte mich fertig. Ich hatte nichts zum Schlafen mit, so wollte ich in Unterwäsche & Shirt schlafen. Du kamst wieder & ich zog mich grad aus, legte mich in dein weiches Bett, Gott habe ich es vermisst, & wartete auf dich. Du zogst dich um & legtest dich mit unter die Decke. Du streicheltest mich, drücktest mich an dich & küsstest mich. & wieder war ich dir verfallen, wie damals als du wolltest, dass es niemals aufhört. Wir küssten uns, immer intensiver & schließlich...nach mehr als 3 Jahren, schliefen wir miteinander. Das war es, das war es nach dem ich Jahre gesucht habe. Wir schliefen danach ein. Morgens wolltest du mich nicht gehen lassen, fragtest, ob ich dich mit dem Auto zur Arbeit bringe. Das tat ich auch, es war eine kurze schöne Autofahrt. Zum Schluss parkte ich an deiner Arbeit, du drehtest dich zu mir um & küsstest mich. Als wäre es das Normalste der Welt. Als wären wir seit Ewigkeiten zusammen. Ich war glücklich, ich bin glücklich. & ich hoffe, dass es intensiver wird, dass es dir helfen konnte mit deinen Gefühlen ins Reine zukommen. Ich werde auf dich warten, so wie ich es damals gemacht habe. Denn ich will dich & niemand anderen.
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liebe
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povisorisch
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Kartenhaus
In einer Welt der tausend Möglichkeiten, drängt sich vor allem eine in all unsere Beziehungen: Das Wegwerfen.
Ich bin ein Kind unserer Generation. Nichts hat es mir so sehr verdeutlicht, wie die Ereignisse der letzten Wochen. Man spielt sich gekonnt dramatische Monologe über Autonomie und Prinzipien vor, bis man die Schaubühne seiner Gedankenwelt verlässt, und an die frische Luft ins Freie tritt. Und dann alles anders macht, als man es sich vorher so schön dogmatisch aufgeladen zurecht gelegt hat. Ich glaube, wir lassen in unseren Gedankenkonstrukten einen ganz essentiellen Teil einfach aus. Nämlich die Zeit. Menschen entwickeln sich, Freundschaften, Beziehungen müssen entstehen, bis wir überhaupt ein Urteil darüber fällen können, ob es das "Richtige" ist, ob es "funktioniert": Im Nachhinein finde ich es fast kindisch, wie ungeduldig ich war. Nicht nur bei meinem letzten kläglichen Versuch eine Beziehung, welcher Art auch immer, aufzubauen, sondern bei fast allen, bei denen ich von vornherein hohe Erwartungen hatte. Nehmen wir jedoch mal mein letztes Beispiel. Da war eines Nachmittags dieser sympathische Junge in meiner Wohnung, ein Freund meines Mitbewohners. Ich hab mich zu ihm gesetzt und wir haben gequatscht. Und bis hierhin bin ich fast mütterlich stolz auf mich, denn ich hatte währenddessen oder danach keine Erwartungen, habe mir nicht überlegt, ob er zu mir passen könnte oder ob seine Stimme einen Ticken zu dunkel ist, um beruhigend zu wirken. Ich habe mich einfach gefreut, eine nette Bekanntschaft zu machen. Doch nach einem schönen, wenn auch kurzen ersten Date und drei Wochen Kontakt,während ich in Nepal war, trafen wir uns nochmal. Es war nicht so locker, ich hatte das Gefühl wir waren beide ein wenig angespannt. Und weil ich ein Kind unserer Generation bin, eine Konsumentin, eine Wegschmeißerin, kamen mir hier Zweifel. Wenn es nicht perfekt ist, vielleicht sollte ich dann einfach weiterziehen, etwas Neues ausprobieren? Auf dem Markt der tausend Möglichkeiten, ist es nicht nötig zu reparieren. Es ist nötig zu konsumieren. Ich bin schockiert über diese Tatsache. Die Tatsache, dass ich perfekt mitspiele. Die Frage "Wenn es nicht perfekt ist, soll ich dann nicht lieber weitersuchen?" ist an sich nichts, was man sich nicht mal fragen könnte. Aber diese Frage sollte immer nur im Anschluss an eine echte Chance gestellt werden. Im Bezug auf einen Menschen, kann man sich diese Frage nicht nach drei Treffen stellen. Ich habe mich nicht getraut etwas auszuprobieren und Phasen zu durchlaufen, weil uns vorgegaukelt wird, dass wir nicht an Beziehungen arbeiten müssen, sondern dass wir nur den Richtigen finden müssten. Ich denke so läuft das nicht. Jeder von uns hat seine Neurosen, seine Wünsche und Vorstellungen, seine Zwänge, seinen Alltag, seine Phasen. Das tagtäglich zu schaukeln ist schon schwer genug, es in Kompatibilität mit den Ängsten,Zwängen, Wünschen, Meinungen, Ansichten, Emotionen,.. eines zweiten Menschen zu bringen, bedarf Geduld. Und natürlich wird es sicherlich mal schiefgehen. Manchmal muss man nach aller Anstrengung und Flexibilität trotzdem feststellen, dass es nicht das Richtige ist. Aber das ist auch ok. Wir wachsen und wir lernen aus den Erfahrungen, die wir machen. Doch dafür müssen wir unsere Komfortzone verlassen, Phasen durchleben. Diesen Gedanken, irgendetwas ist schon  perfekt, und wir müssen nur reinstolpern, den müssen wir eliminieren. Jetzt fast drei Wochen nach meiner SMS, dass das nicht das ist was ich suche, sitze ich auf meinem Bett und muss feststellen, dass ich das gar nicht wissen kann. Mein Verhalten wurmt mich, weil es für mich ein Verhalten darstellt, dass ich in meiner dogmatischen Gedankenwelt kategorisch ablehne. Dieser blinde Aktionismus, dieser Impuls, zu konsumieren, ich war nicht im Stande es als solchen zu erkennen. Manchmal läuft es so und wir trotzen wie ein störrisches Kind unserem eigenen kategorischen Imperativ. Nun, da Aktionismus zu nichts mehr führt, ist es Zeit sich zurückzulehnen und zu warten. Zu erwarten, was sich entwickelt, welche Menschen in unserem Leben noch einen Platz einnehmen. Ich geb dem Leben mal die Chance, es mir zu zeigen. Tags: Alltag, Schluss machen, Ende, Konsum, Gesellschaft
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liebe
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lilla-lena
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Ich mag dich
ein Geburtstagbrief, ein Liebesbrief an eine Freundin, ein Text für jede und jeden, ein Brief an dich
„Ich mag Dich, und ja, ich hab Dich lieb, darum liebe ich Dich auch. Aber nicht, weil du so umwerfend schön aussiehst, dass ich nicht mehr klar denken kann. Obwohl es stimmt, dass du schön aussiehst. Dein Haar hat genau die Farbe von Sonnenblumenhonig und ich muss mich ernsthaft zusammen reißen, nicht ständig darin rumzuspielen. Das sonnenblumenhonigfarbene Haar ist außerdem so wunderbar weich. Vielleicht so weich wie das rote Ballkleid, dass ich doch nicht gekauft habe. Und du riechst gut. Ich weiß nicht, wonach, nach dir einfach. Ausserdem, ich glaube, ich habe es dir noch nie gesagt, mag ich deine Grübchen, die du beim Lächeln bekommst. Irgendwas haben sie an sich, was mit daran hindert, woanders hin zu sehen, wenn du lächelst. Ich mag Dich nicht, weil du genau die richtige Größe hast. Sollte ich „Kleine“ sagen? Ich weiß nicht, aber besonders groß bist du körperlich nicht. Wie findest du das eigentlich? Ich glaube, wir haben nie darüber gesprochen, oder? Ich jedenfalls finde deine Körpergröße genau richtig. Wenn du zusammengerollt in deinem Bett liegst, habe ich genug Platz. Zählt der eigene Kleidungsstil eigentlich zum Aussehen? Denn ich versuche grade, Dir klar zu machen, dass ich Dich nicht deines Aussehens, was mir zweifellos als liebenswert erscheint, mag. Wahrscheinlich dachtest Du das sowieso oder hast Dir nie Gedanken darüber gemacht. Dein Kleidungsstil ist jedenfalls etwas, was man sieht und daher kann ich jetzt auch schreiben, dass ich Deinen Kleidungsstil mag und dass ich Dich mag, dass das aber in keinem direkten Zusammenhang steht. Ich mag Dich nicht, weil irgendwas an Dir mich dazu bringt, mich selbst positives zu sehen oder weil ich bei Dir ich selbst sein kann. Es ist wahr, das ist ein schöner Nebeneffekt, wenn ich bei Dir sein kann, dass ich ich sein kann, weil du mich dann trotzdem, oder vielleicht deshalb, magst. Ich weiß es nicht. Ich hab Dich nicht nur lieb, weil die Musik, die Du hörst, so absolut zu Dir passt und mir jedes Mal aufs Neue zeigt, wie stilvoll und einzigartig Du bist. Und von dieser Musik hast Du mir etwas geschenkt. Ich höre sie ab und zu und denke an Dich. Vielleicht höre ich sie nur, um an Dich zu denken. Kann ich auch so, aber die Musik verstärkt dieses Gefühl irgendwie. Weißt du, was ich meine? Ich mag die Musik, aber ich mag noch mehr, dass ich bei der Musik an Dich denke. Es gibt Menschen, die kennt man wahnsinnig gut, bis ins kleinste Detail weiß man, oder ahnt zumindest immer richtig voraus, wie die Person reagieren wird und was sie denkt. Diesen Menschen kann man meist vertrauen und ich gebe zu, auch ich kenne Menschen, von denen ich sagen würde, dass ich sie so gut kenne. Ist dieser Glaube eine Illusion geprägt von den egoistischen und arroganten Zügen des, ich denke einfach mal allgemein, menschlichen Denkens? Diese Menschen mag ich, weil sie mir Sicherheit geben und vielleicht mag ich sie auch, weil ich mir ein Bild von ihnen gemacht habe und mich unbewusst täglich, stündlich, freuen kann, wenn mein Bild aufgeht, und dieser Mensch danach handelt. Wie ein Roboter, den ich programmiert habe. Das macht mir Angst. Doch nicht ich habe diesen Menschen programmiert, sondern der Mensch hat mich darauf programmiert, dass ich sein Verhalten im Voraus einschätzen kann. Jedenfalls möchte ich Menschen nicht mögen, damit ich dadurch ein Erfolgserlebnis habe oder damit ich ich sein kann oder damit ich Sicherheit und Geborgenheit bekomme. Es ist doch traurig, wenn ich einen Menschen brauche, um ich selbst sein zu können… Ich denke, dass ist ein Grund, wieso viele Menschen, vielleicht viele Frauen, unglücklich sind. Sie möchten, dass der Partner in einer Beziehung ihnen das Glück gibt, was sie selbst nicht alleine finden. Aber ist das nicht Wahnsinn? Ich kann doch nicht verlangen, dass jemand anders für mein Glück verantwortlich ist. Dann mache ich mich abhängig und der arme andere Mensch hat so eine Verantwortung, die er wahrscheinlich nie haben möchte. Natürlich ist es schön, Jemanden glücklich zu machen. Aber ist man mit sich selbst unglücklich, glaube ich, dass auch der tollste Mensch der Welt uns nicht glücklich machen kann, weil zu viel Abhängigkeit dazu führt, dass einem das Bild des anderen wichtiger ist, als das eigene Bild. Ich glaube, dass ich Dich noch nicht so wahnsinnig gut kenne, dass ich Dich lieb habe, um mein Ego in Form von Gedanken über Dich, die sich bewahrheiten, aufbauen zu können. Ich glaube, dass ich glücklich genug bin, dass ich Dich nicht brauche, damit du mich glücklich machst. Ich übergebe dir nicht die Verantwortung für mein Glück und mache mich so nicht von dir abhängig. Wir sind beide zwei unheimliche freie Menschen, und darum mag ich Dich.“ Ich mag Dich, weil du eine Meinung hast und sie sagen kannst, weil du zu ihr stehen kannst und sie begründet ist. Du möchtest Leute überzeugen, nicht überreden. Ich hab Dich lieb, weil du Dir selbst treu bleibst. Du bist Mensch genug, dass du auch alleine eine Meinung bilden kannst. Ich mag Dich, weil du gerne mit mir Tee trinkst. Gut, jetzt komme ich wieder zu einem Punkt, an dem mag sich fragen könnte, ob ich Dich deinetwegen mag, oder vielleicht doch meinetwegen, weil du mir gut tust. Ich verrat es Dir: Ich mag Dich, weil ich genau so gerne mit Dir Tee trinke. Und weil ich Dich immer mag. Ob ich Dich nun grade sehe, oder ob ich Dich grade nicht sehen kann. Du hast mal gesagt, dass du hoffst, wir lernen uns noch ewig kennen. Das ist eine lange Zeit. Ewig. Ewig ist praktisch immer. Ich denke, man kann sich auch kennen lernen, wenn man sich nicht sieht, vielleicht sogar genau so gut, wie wenn man sich jeden Tag sieht. Ich wünsche uns beiden, dass wir uns ewig kennen lernen und uns dabei nie auffällt, dass wir vielleicht doch ein Bild vom anderen hatten und das Bild lieber mögen als den Menschen… “Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten“ Mein Sonnenschein, ich wünsche Dir zum Geburtstag nur das Beste.
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cap
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Im Tunnelblick halten Atemzüge nur selten an.
Nur am Ende ein Licht und blasse Schatten an den Wänden. An allen Seiten rund. An allen Ecken und Kanten gespart.
Hinter angegrauten Stirnen ziehen Bedeutungslosigkeiten ihre Runden. Trampeln Pfade in die Haut genau zwischen den Augen, festgetrocknet, festgetreten. Und Gedankenschritte hallen wider und wieder im Tunnelblick. Eigens geschürft, gegraben, mit fremden Händen, um das Aufgetürmte zu unterqueren. Aus den Augen, in den Sinn. Und nichts zu sagen. Außer viel zu oft gehörte Haltestellennamen. Die Durststrecke ist mal wieder viel zu lang. Und wo bleibt der Hunger? Gedankenschritte hallen wider und wieder im Tunnelblick. Nur am Ende ein Licht und blasse Schatten an den Wänden. An allen Seiten rund. An allen Ecken und Kanten gespart. Und manchmal halten sie an, die Atemzüge, mit Fremden überfüllt. Viel zu wenig Fenster auf Kipp. Zu wenig Platz. Zu wenig Luft. Und viel zu viele Polster. Zu viel Glas, so viel Durst. Und wo bleibt der Hunger?
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Patrick_Bauer
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Elterngeheimnisse
Eltern, das liegt in der Natur der Familie, kennen uns am längsten, also auch am besten. Und wir kennen Mama und Papa – oder?
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StereoTotal
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Der letzte Gedanke vor dem Einschlafen.
Dieser Gedanke der einen, wie jeden Abend, in die Schlafwelt begleitet.
Ich habe einen Schlauch im Gesicht mit je einer kleinen Abzweigung pro Nasenloch. Durch diesen Schlauch fließt reiner Sauerstoff. Vor einigen Monaten bekam ich die Diagnose das meine Lungen krank sind. Unheilbar krank. Heute liege ich hier im Krankenhaus, die Ärztin war vorhin hier und hat mich nochmal aufgeklärt. Neben meinem Bett steht ein Bildschirm auf dem viele Zahlen leuchten. Sie deutete auf eine Zahl und sagte, wenn diese Zahl unter 600 fällt wir es ernst. Ich müsse mich dann darauf einstellen bald müde zu werden. Ich würde nicht nach Luft ringen müssen oder qualvoll ersticken sagte sie. Ich würde einfach einschlafen. Meine Familie ist gekommen. Ich bin zweiundsiebzig und habe einiges an Familie hinbekommen. Ich habe eine wundervolle Frau, die ich mein ganzen Leben lang geliebt habe und zwei Töchter. Eine ist verheiratet und hat mir einen Enkel geschenkt die andere lebt mit einer Frau zusammen, die eben so zur Familie gehört wie mein Schwiegersohn. Alle sind da. Sie wissen alle was passieren wird. Wir hatten Monate Zeit um uns auf diesem Moment vorzubereiten, zu verabschieden. Heute werde ich einschlafen und dann nicht mehr aufwachen. Ich werde einen Gedanken haben. Dieser Gedanke der einen, wie jeden Abend, in die Schlafwelt begleitet. Der Gedanke den man eigentlich nur dann zu fassen bekommt, wenn man kurz vorm einschlafen nochmal geweckt wird. Der Gedanke der manchmal abstrakt wird und den ersten Traum einleitet. Ein Gedanke wird mich begleiten. Wie jedes mal beim Schlafengehen, aber diesmal für immer. Wir unterhalten uns miteinander, wie immer. Über den Alltag, wir lachen immer viel, auch heute. Erzählen uns gegenseitig Anekdoten. Auch ich erzähle über den Krankenhausalltag. Mein Enkel fragt mich Dinge aus meinem Leben. Aus Interesse. Im Augenwinkel sehe ich den Bildschirm, 713 steht drauf. Mein Schwiegersohn zaubert eine Flasche Krombacher aus seiner Tasche, es ist Nachmittag also eigentlich kein Problem. Trotzdem erscheint die Flasche im Krankenhaus deplatziert. Ich zögere kurz, dann denke ich daran, dass ich bald nicht mehr da bin und freue mich über ein letztes Bier. Er öffnet mir die Flasche und zieht noch einige Flaschen aus dem Rucksack, alle bekommen eins, nur meine Frau und die Freundin meiner Tochter möchte, wie immer, keins. Wir prosten uns zu und reden weiter. Alle sitzen im Kreis um mein Bett herum, meine Frau direkt zu meiner linken. Sie greift zu meiner Hand, schaut mich an und bekommt plötzlich feuchte Augen. Ich schaue auf den Monitor 605. Ich streiche ihr über den Kopf. In den letzten Monaten haben wir viel geredet, noch mehr als sonst. Nicht nur über das nötige Zeug was man regeln muss, sondern auch über unser Leben. Wir haben nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben und haben uns mit der Situatuion abgefunden. Die Zahl fällt jetzt unter 600. Ich bitte meine Frau den Monitor auszuschalten. Danach legt sie ihren Kopf auf meine Brust, direkt über mein Herz, sie schließt die Augen, ich streichel ihr über den Kopf. Ich nehme mir den Schlauch aus dem Gesicht, lege ihn zur Seite. Ein Augenblick kehrt Ruhe ein. Keine unangenehme Ruhe. Die Zeit der großen Worte war schon, bei mir und bei allen anderen. Ich bemerke jetzt tatsächlich das ich müde werde. Ich sage: „Ich werde langsam etwas schläfrig.“ Nach und nach sehe ich feuchte Augen und ein paar Tränen kullern. Meine Frau sagt: „Dann ruh dich ein Bisschen aus.“ und gibt mir einen zärtlichen Kuss. Ich spüre, dass sie weiß, dass es der letzte ist. Meine Töchter folgen ihr,  jeder gibt mir einen Kuss,  mein Enkel zum Schluss. Ich frage ob wir uns wiedersehen, wenn ich aufwache. Sie sagen „Ja“. Ich schaue allen in die Augen, zuletzt meiner Frau, sie drückt meine Hand. Ich lehne meinen Kopf zurück, denke an eine der vielen Erinnerungen die ich an meine Familie habe. Sie legt ihren Kopf auf mein Herz. Ich sage „Danke“ in die Runde, „Ich denk an euch“ und schließe meine müden Augen.
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familie
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gemini.art
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Still Entglitten
Sie hat nichts falsch gemacht...
Sie sitzt da… starrt… starrt einfach vor sich hin. Sie sitzt da und starrt aus dem Fenster. Viele Gedanken schießen durch ihren Kopf und Fragen. Sie weiß sie noch nicht zu ordnen… …nach einem halben Jahr wurde einfach alles aufgewühlt. Einfach so, von heute auf morgen. Ein halbes Jahr war es nun schon her – eine Zeit, in der sich das Herz beruhigen konnte. Was aber war wirklich geschehen? Hatte es sich denn beruhigt? Sie sieht alles vor ihrem geistigen Auge… …sein Gesicht, wie er vor ihr steht, wie er sie ansieht… …sie kann sich noch dumpf an seinen Geruch erinnern, an Berührungen oder das von ihm ausgelöste wilde Herzklopfen. Sie erinnert sich plötzlich an das erste Treffen-das erste persönliche gegenüberstehen, welches doch ein sehr außergewöhnliches war und worüber sie noch eine Weile lachen mussten. Das erste „Date“, der erste Film, der erste Kuss, das erste Mal. Mit keinem anderen Mann war es so schön gewesen. Sie glaubte plötzlich daran, dass Licht in ihr Dunkel gekommen wäre und dass auch sie ihm ein wenig Licht gebracht hätte. Doch falsch gedacht, die Dunkelheit war noch immer da und das Licht zu schwach. IHR Licht war zu schwach, um seine Dunkelheit erhellen zu können. Aber vielleicht konnte niemand ihm seine Schwärze nehmen?! Für eine kurze Zeit nur leuchteten sie beide zusammen, erhellten sich ihren Weg, doch plötzlich trennten sich die Wege. Ganz langsam, schleichend wichen sie voneinander. Ihre Hände glitten auseiander…Stück für Stück, bis sie sich nicht mehr berührten Und sie beide auf verschiedenen Wegen standen. Sie hatte versucht bis zum letzten Moment nicht loszulassen, doch seine erschlaffte Hand entwich der Ihren. Eigentlich wusste sie schon lange vorher, dass es geschehen würde. Das er wieder aus ihrem Leben verschwindet, dass sie ihn nicht halten kann. Plötzlich fühlte sie sich unglaublich allein. Sie hatte ein Stück von sich selbst mit ihm verloren. Sie hatten sich doch mal eine Zukunft ausgemalt – gemeinsam. Ihre Welt brach plötzlich zusammen. Doch er konnte plötzlich nicht mehr. Die Dunkelheit gewann wieder Oberhand und er zog sich in ihr zurück. Wieso nicht zu ihr? Sie hätte alles für ihn getan? …Alles?!... Sie starrt noch immer vor sich hin. Die ganze Geschichte wieder vor ihren Augen, ihn noch immer vermissend, an ihn denkend. Das Nachrichtenfenster blinkt. Eine Reaktion, mit der sie nie gerechnet hätte. Eine Reaktion auf ihre Reaktion. Sie hatte den Kontakt gesucht und nun… nun schien er da… …aber wollte sie ihn wirklich? Konnte sie es? Sie muss sich entscheiden, zwischen Liebe und Freundschaft. Wählt sie die Liebe, verliert sie die Freundschaft – wählt sie die Freundschaft, verliert sie vielleicht sich. Viele angsteinflößende Gedanken schießen durch ihren Kopf…noch immer. Sie dreht sich im Kreis. Sie antwortet ihm, zunächst. Doch wie wird sie sich entscheiden? Wie soll sie sich entscheiden? Er ist kalt, nichts mit dem man eigen, den sie kennen gelernt hatte. Nichts Zärtliches. Steckt er noch immer in seiner Dunkelheit fest? Sie wünscht sich, dass es nicht so ist – sie wünscht ihm das Beste – von Herzen. Denn mittlerweile weiß sie eins sicher … sie war nicht schuld daran…
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fuehlen
liebe
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MaedchenMitOhnePlan
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Neverending stories ... no. 1
Der Anfang.
Sehr geehrte Frau B.! Da mir nur 116 ECTS von 180 angezeigt werden und Sie nur noch ein Semester Beihilfe erhalten (Bescheid folgt), möchte ich Sie sicherheitshalber darauf hinweisen, daß Sie für den Master keine Beihilfe erhalten, wenn der Bachelor nicht bis Feb 2013 abgeschlossen wird. Bitte kein Sammelzeugnis mit mehr ECTS schicken. mit freundlichen Grüßen B. K. Die Benachrichtigung per Mail trifft mich wie ein Blitzschlag. Ein Faustschlag mit voller Wucht in meine Fresse. Wie den Freund mit einer Anderen beim Sex zu erwischen. Es klingt für mich wie ein Vorwurf. Als würde Frau B.K. auf mich herabschauen, mit einem vorwurfsvollem Blick sagen: “Ach, sie sind also eine von denen, die ihr Studium nicht in Mindeststudienzeit absolvieren. Eine die von Toleranzsemestern Gebrauch macht, oder möglicherweise noch mehr Semester für ein lächerliches Bachelorstudium braucht. So eine sind sie also!“ Scheren Sie sich zum Teufel, Frau B.K.! Aber ernsthaft. Ich bin keine von diesen Langzeitstudenten, die nur auf Kosten des Staates und dessen Bürger leben und sich mit einem Whiskey Cola in einer Studentenkneipe die Birne volllaufen lassen. Die meiste Zeit meiner Studentenzeit hab ich gewissenhaft an meinem Studium herumgemeistert. Ich habe nur Bestnoten kassiert, mich nicht mit meinen Mitstudenten beschäftigt und war der typische Erstsemestereinzelgänger. Ich hab nach meiner ersten absolvierten Vorlesungsprüfung geheult wie ein Kleinkind und wünschte mich zurück an die Seite meiner Eltern und wollte bestimmt, aber dankend meine Freiheit als nun erwachsener Mensch zurückgeben. Mein Leben als Studentin, die auch ab und an ihren Spaß hat, zog an mir vorbei bevor ich realisieren konnte was ich alles verpasse. Nach meinem ersten versäumten Jahr in Wien, in dem ich von der schönen Stadt kaum etwas sah und lieben konnte beendete ich meine fast 3 Jahre andauernde erste große Liebe, kassierte meinen ersten Korb von einem Anderen und nutzte die Sommerferien als Vorbereitung für den Start in ein neues Leben. Ich fing wieder an mich mit alten Freundinnen zu treffen, baute mit einem ehemaligen, fast eher flüchtigem Freund, eine so innige Freundschaft auf, dass man heute von besten Freunden sprechen kann und fing endlich an zu leben. Zum größten Dank bin ich auch diesbetreffend ihm verplichtet da er mich zu einem neuen Freundeskreis brachte, den ich heute sogar oft und gerne als meine kleine Wiener Familie bezeichne. Damals meisterte ich die Studium und Freizeit Balance perfekt. Ich schrieb weiterhin gute Noten und schlug mir nebenbei das Nachtleben um die Ohren. Ich experimentierte mit Männern, verliebte mich alle 2 Monate neu, vergoss viele Tränen und lachte aber umso mehr in den schönen Zeiten. Bis vor einem halben Jahr hatte ich mein Leben im Griff. Ich war verliebt in einen Studienkollegen, bestand nach langem Kampf meine Führerscheinprüfung und feierte das mit einem Familienurlaub in Gran Canaria. Nach diesen Ferien kehrte ich in mein geliebtes Wien zurück und hatte keine Ahnung wie viel Drama und Tränen mich in den nächsten Monaten erwarten würden. Alles fing damit an, dass ich einen neuen Typen kennenlernte, der wie es am Anfang schien stark an einer Beziehung mit mir interessiert war. Ich fing mit ihm an häufiger als bis jetzt zu kiffen. Meine Kiffererfahrungen bis dato waren nicht erwähnenswert. Nach einem kurz intensiven Kennenlernen aller Art, schoß er mich wieder in den Wind da ihm eine Beziehung jetzt doch zu unpassend vorkam. Ich am Boden zerstört und hungrig nach seiner Zuneigung ließ mich mit ihm auf etwas Lockeres ein. Mein Herz brach endgültig als er auch die „lockere Sache“ satt hatte und zu neuen Ufern aufbrach. Ich war wochenlang wie tot, legte mir meinen eigenen Vorrat zum Kiffen an, stürzte mich in ein alkoholreiches Partyleben, lebte nur noch von Tag zu Tag. Jegliche Pflichten und Erledigungen schob ich elendslang vor mir her. Ich wollte und konnte ihn nicht aufgeben, trauerte ihm nach und teilte ihm mit, dass ich darum kämpfen will, um die Sache mit ihm. Er gab mir unmissverständlich zu verstehen, dass ich es sein lassen sollte, weil es keinen Sinn macht. Er hätte sich schon gegen mich und für eine andere entschieden. Bis zu dem Moment wusste ich nicht wie oft ein Herz brechen konnte. Verletzt und verunsichert fing ich mir etwas mit seinem Mitbewohner an. Interpretierte Gefühle in diese „Beziehung“, von denen ich bis heute nicht wirklich weiß ob sie real existierten und ob ich nur irgendwen finden wollte, der mit mir eine Beziehung und nicht nur Sex wollte. Auch von seiner Seite interpretierte ich zu viele Gefühle in die Sache und stürzte mich Hals über Kopf in die nächste Lovestory ohne Happy End. Er hatte Sex mit meiner Mitbewohnerin und ich ignorierte ihn wochenlang. Wir waren davor unzertrennlich, sahen uns jeden Tag, in den Stunden wo wir uns nicht sahen schrieben wir uns tausende SMS und ab und zu lief auch mehr. Irgendwann nach langer Zeit realisierte er, dass ich ihm aus dem Weg ging und stellte mich zur Rede.Ich eingeraucht wie sonst auch 24h am Tag gestand ihm meine Liebe und machte ihm klar, dass ich mehr als „Freundschaft Plus“ wollte. Daraufhin machte er mir mit Umschweife wie „Ich wäre auch gerne mit dir zusammen, aber ich weiß jetzt schon, dass ich dich nur verletzen würde.“ klar, dass er zwar für „Freundschaft Plus“ weiterhin offen ist, aber eine Beziehung nicht drinnen ist. Naiv wie eh und je, ließ ich mich wieder auf etwas Lockeres ein. Das Leid, welches mir dieser Umstand wieder einmal zufügte erschien mir kleiner als mich vollends von ihm verabschieden zu müssen. Der Abschied blieb aber nicht aus. Die Sommerferien begannen und jeder kehrte in seine Heimat zurück. Ich verbrachte den halben Sommer in China und versuchte die letzten Monate in weiter östlicher Ferne zu begraben und zu vergessen, was mir, wie ich wieder zurück in Österreich realisierte, nur so halb gelang. Ich habe noch immer Probleme damit, mich wieder in einem geregelten Leben zurecht zu finden, aber ich mache Fortschritte. Ich treibe wieder regelmäßig Sport, trinke nur noch ab und zu Alkohol, mit dem Kiffen habe ich vollkommen aufgehört und beim Rauchen bin ich auch gerade am besten Wege. In 3 Wochen hole ich die Prüfungen nach, die ich dank vollkommener "Zuaheit" verpatzt oder einfach gar nicht gemacht habe, werde mir einen Nebenjob suchen und planmäßig in den nächsten 2 Semestern meinen Bachelor beenden. So viel dazu, werte Frau B.K. Neben den unaufgearbeiteten Männergeschichten, die eigentlich ja eh aus und vorbei sein sollten meinerseits, schlage ich mich mit der Frage nach meiner beruflichen Zukunft auseinander und einer eigentlich besten Freundin, die trotz monatelanger Hilfe meinerseits, nicht aus ihrem traurigen (Männer-)Leid herauswill, sondern lieber laut vor sich weiterjammert und mich damit runterziehen möchte. Was ihr aber durch meine neue "Think positive"-Einstellung nicht gelingt, weil ... ... to be continued
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nyx_nyx
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Aus alt mach neu
Früher fühlte sie sich begehrt, nun seit langem ignoriert.
Sie hält eine Pinzette in der rechten Hand und starrt sich so nah im Spiegel an, bis alles um die schwarzen Stoppeln der Augenbrauen in einem vernebelten Schleier verschwimmt. Als er plötzlich neben ihr auftaucht, zupft sie sich vor Schreck in die Haut des Lides, sodass ihr die Tränen ins Auge schießen. - Wann bist du heute verabredet? - Man! Schleich dich nicht immer so an! - Entschuldige. - Hatte ich dir schon gesagt. Um 22 Uhr im Club Central. - Wer ist alles dabei? - Interessiert dich das wirklich? Nur die neue Kollegin und ich. - Dann wünsche ich euch viel Spaß. Schon war er wieder gewohnt desinteressiert aus dem Türrahmen verschwunden. Sie reckt den Kopf, um ihm skeptisch hinterher zu sehen, wie er langsam in Jogginghose und altem T-Shirt zur Couch trottet, die Tageszeitung in der einen, eine Flasche Bier in der anderen Hand. - Danke. Mal sehen. Sie ist nett. Und was wirst du machen? - Heute läuft Fußball. Natürlich, was auch sonst! Ihr Blick fällt auf eine der Leinwände im Flur, auf der sie schmeichelhaft in warmen Erdtönen abgebildet ist. Er hatte sie vor zwanzig Jahren sehr oft gemalt, konnte sich damals nicht an ihr satt sehen. Das war die Zeit, als er ihr noch liebevolle Kosenamen gab, sie fühlte sich begehrt und geliebt, glaubte dieses Gefühl würde ewig währen. Nun vergleicht sie es mit ihrem Spiegelbild und kramt zögerlich in ihrem Schminkköfferchen, das sie bei jedem der seltenen Einsätze erst mal von einer feinen Staubschicht befreien muss. Die Vorfreude auf den Abend ist groß, so selten bricht sie aus dem Alltag aus, erlebt etwas Anderes, Neues. Seit vier Monaten arbeitet sie nun mit ihrer neuen Kollegin Lydia in einem Büro, heute unternehmen sie zum ersten Mal auch privat etwas miteinander. Um mit der zehn Jahre Jüngeren annähernd mithalten zu können, schlüpft sie in ihr schönstes Outfit, in das sie erst seit kurzem wieder hinein passt, ohne den Bauch einziehen zu müssen. Sie legt den teuersten Duft auf und den edelsten Schmuck an, den sie besitzt. Als sie sich eine Stunde später mit klackernden Absätzen und einem flüchtigen Kuss von ihrem Mann verabschiedet, genießt sie insgeheim das kurze Aufleuchten ob ihres Anblickes, seiner in letzter Zeit so müden Augen und glaubt seinen Blick auch noch zu spüren, als sie die Wohnungstür hinter sich schließt und er sich ins Badezimmer begibt. An der Bar teilen sie sich Selbstbewusstsein und gute Laune aus einer Flasche, gewöhnen sich an die laute Musik, tauen langsam auf und fangen nach einigen Momenten des Unbehagens an, sich zu amüsieren. Dass Gespräche nicht möglich sind und sie den Altersdurchschnitt mit ein paar wenigen Ausnahmen beachtlich senken, stört sie ab dem ersten Schritt auf die Tanzfläche nicht mehr. Ausgelassen tanzen sie, als hätten sie nie etwas anderes gemacht, sie haben Spaß. Irgendwann fordert Lydia eine Pause ein, um auf den Barhockern mit kühlenden Getränken wieder etwas zur Ruhe zu kommen. Lydia sieht sich aufmerksam in dem großen Raum um und macht ihre Kollegin kurz darauf auf einen gepflegten, sehr attraktiven Mann aufmerksam, der auf der anderen Seite der Bar sitzt und die beiden wohl schon seit einiger Zeit beobachten würde. Neugierig folgt sie dem Blick der Jüngeren und ärgert sich ein wenig, dass sie heute aus Gründen der Eitelkeit ihre Brille nicht trägt. Dann sieht sie ihn ganz deutlich. Wie er sie ungewohnt und doch vertraut charmant anlächelt, dabei mit seinem Whiskyglas spielt, es in einem Zug leert und nüchtern aufsteht, um auf sie zuzusteuern. Was das Flirten angeht, ist sie längst aus der Übung, blickt leicht verschämt zur Seite, will dennoch das Spiel mitspielen, entzieht sich jedoch dem direkten Kontakt, indem sie sich erneut auf die Tanzfläche begibt und ihre Kollegin wortlos an der Bar zurück lässt, die die Situation und auch die weiteren Szenen neugierig und unwissend verfolgt. Während sie immer wieder seine bewundernden Blicke sucht, bewegt er sich langsam auf sie zu. Sie fühlt sich wie zu Teenagerzeiten, er tanzt sie an, während sie ihm den Rücken zudreht und versucht, sich extra aufreizend zu bewegen. Obwohl ihr warm ist, dehnt sich eine Gänsehaut auf ihrem blassen Körper aus, als er sich ihrem Nacken nähert und ihren Duft einatmet. Er traut sich nicht sie anzufassen, als würde er sie mit einer einzigen Berührung kaputt machen und mit ihr auch den Moment zerstören. Sie brauchen beide keine Worte, denn ihre Körper sprechen ganze Bände der selben Sprache. Lange fühlte sie sich nicht mehr so begehrt, so gewollt. Obwohl er bei all seinen Bewegungen auf ein paar Zentimeter Distanz achtet, spürt sie ihn ganz nah, so vertraut, bis er nach einer halben Ewigkeit des Prickelns an ihr vorbei in Richtung Ausgang geht und sie von dort aus bedeutsam ansieht. Ein unsicherer Blick zu ihrer Kollegin zeigt ihr, dass diese sich mit einem Kerl Marke Surflehrer amüsiert und daher keinen Grund für Zögerungen darstellt. Sie zupft ihren Rock zurecht und geht selbstbewusst lächelnd auf die ungewohnt anmutende Männlichkeit zu. Fühlte sie sich soeben noch mutig, macht er sie im nächsten Moment schwach, indem er sie unvermittelt zu sich zieht, eine Hand an der Taille, die andere vorsichtig am Nacken, um sie erst behutsam und dann immer fordernder zu küssen. Würde er sie nicht so fest im Griff haben, würden ihre Knie nachgeben. Begierde und Leidenschaft füllen das Taxi aus und beschlagen die Fenster, wie seine beharrlich suchenden Hände ihren Verstand. Als er sie gegen die kalte Wand im Flur direkt neben den Bilderrahmen drückt, liegt ihre Kleidung längst auf dem Boden verteilt. Seine Stärke macht sie schwach. Je grober er sie anpackt, desto mehr Verlangen spürt sie und gibt sich ihm willig hin, überlässt ihm die Macht über ihren flehenden Körper. Im Bett sucht sie nach Halt, krallt sich in Laken und Matratze, windet sich, bittet stöhnend um Erlösung, gräbt ihre Nägel schließlich in seine Haut bis er sich vor ihr aufbäumt, endlich ihre Beine nach oben reißt und so hart und tief in sie vorstößt, wie sie noch nie genommen wurde. Nach einer Explosion geballter Lust und pulsierender Empfindungen, sinken sie beide geschwächt und befriedigt auf die Matratzen. Vorsichtig hebt sie ihren brummenden Kopf an, mustert flüchtig die Spuren der verlaufenen Wimperntusche auf ihrem Unterarm und blinzelt mit schweren Lidern der Sonne entgegen, die ihre Wärme hemmungslos durch die Jalousien direkt auf ihren nackten Körper legt, der sich quer über das ganze Bett erstreckt. Er sitzt konzentriert auf einem Stuhl und blickt immer wieder über den Rand eines Zeichenblockes, während sich seine rechte Hand eifrig auf dem Papier bewegt. Seine vertraute Silhouette hebt sich dunkel vor dem Fenster ab. - Was machst du da? - Guten Morgen Liebling. Nicht bewegen! Du bist heute so schön wie nie zuvor, das muss ich unbedingt festhalten.
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wissen
alltag
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Marc_Schuermann
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Die 60.000-Euro-Idee
Wer arme Eltern hat, der hat auch weniger Bildungschancen. Einige Volkswirte haben da jetzt eine einfache Idee.
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wissen
ausbildung
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0
Fantine
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Arme reiche Stadt
Wie kann es eigentlich sein, dass in meiner Abiturklasse nur ein Mädchen war, deren Familie ursprünglich nicht aus Deutschland stammte?
Das klingt bestimmt merkwürdig, aber erst, als ich nach Berlin zog, fiel mir auf, dass ich in meinem bisherigen Leben kaum Menschen kennengelernt hatte, deren Eltern keine Deutsche waren. Im Urlaub natürlich schon, beim Schulaustausch und als ich einen Monat in den USA gewohnt habe. Aber nicht als ich zur Schule ging, als ich im Schwimmverein war oder Klavierunterricht bekam. Jetzt ist es selbstverständlich (das liegt natürlich auch an dem Viertel, in dem ich wohne), dass ich unbekannte Sprachen höre, wenn ich U-Bahn fahre; fremde Schriftzeichen auf den Dosen sind, die ich kaufe und dass Werbeplakate nicht nur in Deutsch geschrieben sind. Ich habe mir früher keine Gedanken darüber gemacht, aber jetzt erscheint es mir nicht nur eigenartig, sondern viel mehr sehr bedenklich: Die Tatsache, dass in meiner Abiturklasse von etwa 70 Leuten genau ein Mädchen war, deren Familie ursprünglich aus der Türkei gekommen war. Und eine war eine argentinische Austauschschülerin. Auch in der Stufe über mir, mit über 100 Schülern, gab es nur ein Mädchen, deren Eltern keine Deutschen sind. Wie kann das überhaupt sein? Na schön, könnte man sagen, es gibt in unserer kleinen Stadt einfach keine Migranten. Das ist aber nicht wahr. Ich habe extra nachgeschaut: Laut Statistik wohnen dort 9% Ausländer. Dazu kommen die Kinder, die einen deutschen Pass haben, mit ihren Eltern aber trotzdem nicht Deutsch reden. Man muss kein Rechengenie sein, damit einem auffällt, dass weder 2 von 70 und schon gar nicht 1 von 100 9% sind. Es fiel aber niemandem auf. Zumindest war es so, als ich noch dort zur Schule ging, als ich das Privileg hatte, Deutsch als Muttersprache gelernt zu haben und damit kostenlos die Eintrittskarte in die Welt der schönen Dinge erhalten hatte. Ich muss auch gar nicht lange fragen, wo diese 9% denn waren. Ich weiß es, ich habe es immer gewusst und es schien mir immer so schrecklich normal, dass ich jetzt beim Gedanken daran Gänsehaut bekomme: Die waren natürlich auf der Hauptschule, die nicht weit von unserem Gymnasium entfernt liegt. Schon in der 5.Klasse schärfte unser Lehrer uns ein, dort immer „schnell vorbei zu gehen“, weil die Schüler dieser Schule dafür bekannt waren, aggressiv zu sein. Es gab wohl kaum jemanden, der danach fragte, warum die Schüler aggressiv seien. Jemanden, der versuchte, zu verstehen, wie es wohl sein muss, dazu verdammt zu sein, automatisch abgestempelt zu werden, nur weil man in einem Land wohnt, dessen Sprache man nicht richtig beherrscht. Jemanden, der sagt: Daran darf nicht scheitern, dass jemand Abitur macht! Ich habe neulich mit einer Lehrerin aus einem „Brennpunktviertel“ der Stadt gesprochen. Sie erzählte mir, dass von der Stadt kaum Geld käme und dass die einzige Möglichkeit sei, ehrenamtliche Initiativen zu bilden. Es gibt bereits eine, die Eltern von Grundschulkindern Deutsch beibringt und es gibt einen zusätzlichen Förderkurs für die Kinder selber. Ein Viertel der Kinder in ihrer Klasse habe keine deutschsprechenden Eltern. Damit ist ihr Weg vorprogrammiert. Wenn von der Stadt kein Geld kommt, dann hat sie vielleicht einfach keins, könnte man denken – aber das ist nicht so. Wir reden über eine der reichsten Städte Baden-Württembergs und somit vermutlich Deutschlands. Sie ist Standort mehrerer international agierender Unternehmen, es herrscht quasi Vollbeschäftigung. Das Gymnasium hat gerade erst eine Totalerneuerung bekommen, mit neuen Klassenräumen, Mediothek und vergrößerter Sporthalle. Vor einigen Jahren wurde der Marktplatz neu saniert, direkt danach war die Gemeindehalle dran. Und im Moment wird eine komplett neue Sportanlage gebaut. Geld ist da, im Überfluss. Der Stadtrat gibt es für das aus, was er für wichtig hält. Die Förderung potentiell begabter Kindern gehört nicht dazu.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/arme-reiche-stadt/653006
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Maldamalnich
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Novemberabend
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In mollig warmen Decken, da lassen sie sich nieder. Der Vorhang wird geschlossen, die Zweisamkeit genossen. Der Nebel klopft am Fenster an, doch niemand ihn nun hören kann, denn zärtlich Lüstelei beginnt, und süßer Kuss den Geist verglimmt. Glühend Leiber eng umschlungen, gierig Münder gierig küssen, hastig Finger kühn erkunden, feurig Herzen eifrig lieben. Tiefer Stoß den Leib ergründet, zarter Laut Erfolg verkündet. Der Nebel klopft am Fenster an, doch niemand ihn nun hören kann, denn zärtlich Lüstelei beginnt und Liebesduft den Geist verschlingt. Tiefer Stoß den Leib ergründet, lauter Schrei Erfolg verkündet. Schriller Schrei das Glück zerreißt, Panik beide Geister greift. Der Nebel trat die Türe ein, und ließ sich selbst ins Haus hinein. Schon steht er dort im schwülen Raum, und was er dort erblickt, ihn nicht gerad entzückt. Allein der Nebel war es nicht, vielmehr der Mann von der Frau Ficht.
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Wir haben den gleichen Weg.
Die Tür knarzt sehr laut, sie merkt sofort wenn jemand rein kommt. Doch sie knarzt besonders laut, wenn du reinkommst.
Die Tür knarzt sehr laut, sie merkt sofort wenn jemand rein kommt. Soll sie ja auch, das ist ihr Job. Das Café, in dem sie angestellt ist, ist durchzogen von Möbeln mit dunkelroten Samtbezügen, etwas geschmacklos eigentlich, aber was ist schon Geschmack. Manchmal knarzt die Türe besonders laut, es ist nur eine Übersensibilisierung des Körpers auf ihre Gefühle, doch automatisch stockt ihr der Atem, da sie weiß, dass du rein kommst. Ich frage mich, ob sie wirklich dich so toll findet oder nur das Gefühl, überhaupt noch Gefühle des Begehrens zu empfinden. Eine Mischung aus Beidem vielleicht. In jedem Fall stockt der Atem. Da du immer nur schwarzen Kaffee trinkst, ist jegliche Kommunikation hinfällig, was soll sie dir auch sagen, was dich fragen, wo sie dank facebook und twitter schon alle Aspekte eines unverbindlichen Smalltalks über dich herausgefunden hat. Nach ihrem Feierabend sitzt du wieder im Café, nun an der Bar. Und du und ich wissen auch warum, wegen mir bestimmt nicht, dafür kennen wir uns schon viel zu lang. Sie versucht unbeeindruckt von dir zu wirken, spricht lauter, lacht lauter, ist frech und ein bisschen überheblich. Du schaust sie neugierig an und ich kann erahnen, was in deinem Kopf vorgeht. Doch pass auf sie auf, man sieht es ihr durch die dicke Schicht an Selbstbewusstsein und Souveränität vielleicht nicht sofort an, doch sie ist noch so jung und gerade zu dieser Zeit vom Leben zerbrechlich gezeichnet. Endlich setzt sie sich zu dir an die Bar. „Ach du bezahlst schon? Ich komme mit raus, habe Feierabend. Vielleicht haben wir ja zufällig den gleichen Weg.“ Die Tür knarzt und ihr geht gemeinsam raus, natürlich habt ihr den gleichen Weg, wisst ihr ja schon lange.
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Klaviersternchen
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In einer anderen Galaxie.
"Ich lebe dein Leben und hoffe dass es eines Tages meines wird."
Wenn ich uns beide so vergleiche. Ganz nüchtern betrachte. Zwei Menschen. Und doch habe ich das Gefühl wir sind nicht vom selben Stern. Du bist eine Premium-Version meines Ichs, ein Duplikat welches viel schöner,anmutiger und stolzer ist als Ich es jemals in meinem Leben sein werde. Wenn ich dich seh, vergess ich mein Leben für ein paar Stunden. Tage. Minuten. Ich vergesse alles Böse um mich herum. Meine gescheiterten Beziehungen. Mein Kampf mit mir selbst. Meine ständige Angst. Ich lebe dein Leben und hoffe dass es eines Tages meines wird. Und doch habe ich manchmal Angst wenn ich dich sehe. Ich habe Angst vor mir selber,weil ich nicht weiß wie weit ich gehen würde um deine Schönheit zu ergreifen,sie zu besitzen wie eine Kiste voller Goldmünzen, nur für mich. Angst davor, dass dich jemand findet der dich mehr verdient hat. Mit dem du glücklich bist, ganz egal was passiert. Und ich machtlos bin. Tags: Verlustangst, liebe des Lebens
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Ich hasse Rätsel...Eigentlich
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Ich bin weder herzschmerzfrei noch superglücklich, mein Leben lebt so leise vor sich hin. Eigentlich, kann man sich da nicht beschweren. Nur manchmal lebt es so leise, dass ich mich selbst nicht mehr und den Tod im Nacken spüre. Und da ich eigentlich Anti-Langweile bin, dass aber im Sumpf der Langweile gerne vergesse, um dort langsam zu versinken bis nur noch mein Kopf herausragt und die Angst vorm Tod oder sein stinkender Atem mich vor die Haustür jagt, beschließe ich wegzugehen. Nur für zwei, drei Tage, nicht länger, denn ich weiß, dass Langweile und Depression aufholen und ich eigentlich nicht vor mir weglaufen darf. Zögerlich mach ich die ersten Schritte und erst wenn ich sicher bin, dass ich noch laufen kann, beschleunige ich und dann renne ich, renne vorbei an den altbekannten Fassadenfratzen und mache erst beim Bahnhof halt. Das Ticket in der Hand, das Gepäck auf dem Rücken, den Tod nicht im Genick sondern zuhause auf dem Sofa, mein altes Leben in Stücken, gehe ich zum Zeitungskiosk, weil es dort meistens leise ist. Ich scanne jede Titelseite, durchblättere den Spiegel, das Rolling Stone, zugegeben auch mal die Intouch und weiß dann am Ende immer noch nicht was der Inhalt verspricht. Und weil ich schon ewig im Laden stehe, es mir langsam peinlich wird, der Blick des Verkäufers mich stört, entscheide ich mich in meiner Entscheidungsnot am Ende für ein Rätselheft. Zurück auf das Gleis. Zurücktreten, bitte. Der Zug fährt gleich ein. Ich beobachte wie andere Menschen leben, ihre Geliebten ein letztes Mal in den Armen und auf den Lippen spüren, und dann spüre ich Nadelstiche in mir und bin froh wenn der Zug dann endlich einfährt und ich mich setzen, Landschaften an mir vorbeiziehen und Gedanken schweifen lassen kann. Zwischen Herzen auf Tour laufen meine Gedanken auf Hochtouren und jetzt weiß ich was ein Runner’s High ist: Meine Gedanken machen was sie wollen, lassen mich dabei in Ruhe und in Ruhe die Landschaft genießen. Doch da ich mich oft in Züge flüchte und die hiesige Landschaft dann doch nicht so spannend ist, schalten meine Gedanken einen Gang und noch einen Gang niedriger ein, so dass nicht mehr allzu viel übrig bleibt. Das sieht dann ungefähr so aus: Baum.....Baum...Baumbaumbaumbaum...Wald....Baum...Wiese...Nichts. Zeit mein Rätselheft aufzuschlagen. Und noch während ich vorbei an Rezepten für Mousse au Chocolat und Abnehmtipps blättere, weiß ich, dass ich die leeren Kästchen nicht füllen werde, auch wenn die Zeit hier im Zug dann vielleicht sinnvoll genutzt wäre. Außerdem habe ich keinen Stift dabei. Ich beschließe Rätsel zu hassen, weil sie mich daran erinnern wie sterbenslangweilig mir ist. Solche Rätsel die schwarz auf weiß nur zum Zeitvertreib und Vergnügen dienen und dessen Lösung eindimensional ist. Dessen Lösung mir nicht weiterhilft und mir nichts über das Leben verrät. Das ist doch eh nur etwas für alte Leute, die alles erlebt, unzählige Reisen hinter sich und sich entschieden haben, nicht aus Langweile zu sterben, weil sie die meisten Rätsel des Lebens gelöst oder akzeptiert haben, und stattdessen die leeren Kästchen mit den richtigen Worten oder Zahlen füllen, weil sie sonst nichts mehr zum Rätseln haben. Oder für die Menschen die aufgegeben haben. Aber ich will nicht aufgeben, jetzt noch nicht, hallo, ich bin siebzehn, und schenke das Rätselheft der weißgelockten alten Dame schräg gegenüber, die mir dafür ein Lächeln schenkt. Und was mache ich jetzt? Ich suche Blickkontakt, doch die meisten Augenpaare ruhen auf Displays, Bücherseiten oder auf der Landschaft draußen. Auch der Typ gegenüber schaut raus mit diesem leeren Blick, erinnert mich an mich, das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Und trotzdem schaue ich ihn länger an als gewollt, denn ich frage mich, was seine Geschichte ist, denn in dem Moment kann ich mir nicht vorstellen, wie ein so schöner Mann so unübersehbar unglücklich sein kann. Eigentlich will ich nicht, dass er merkt wie ich ihn beobachte, wie ich ihn beinahe anstarre, aber jetzt ist es schon zu spät, er reißt sich von der Gedankenlandschaft los, wendet seinen Kopf, schaut an mir vorbei und beginnt umständlich in seinem Rucksack zu kramen. Überaus beschäftigt tun, genau das mache ich auch, wenn fremde Blicke auf mir ruhen, Fragen mich durchbohren, ich keine Antwort finde und in Ruhe gelassen werden will. Na, danke auch, denke ich, und im selben Moment, ja, ich versteh’ dich doch, doch schade, dass du mich nicht lächelnd zur Kenntnis nimmst. Ich hab’s kapiert, wende mich ab und er hört auf in seiner Tasche zu kramen und ich höre wie er ein Stück Papier glatt streicht. Jetzt sollte das Geräusch eines kratzenden Stiftes folgen. Doch da ist nichts. Ich warte noch kurz und schiele schüchtern aus meinen Haaren, blicke ihn an und er blickt nach unten auf sein Blatt Papier, starrt es an, seine Augen immer noch leer. Doch ich spüre wie seine Gedanken kreisen und die Kreise um die Worte immer kleiner werden und sie einschließen bis nur noch eine kleine Auswahl übrig bleibt. Er beginnt zu schreiben und ich ertappe mich wie ich gebannt seinen Handbewegungen folge, die weich und schnell die Worte niederschreiben. Es ist wieder ruhig, er hat aufgehört zu schreiben und ich verstecke mich wieder hinter meinem zu langen Pony und schäme mich leise für meine Art mit lauten Blicken nach Aufmerksamkeit zu schreien. So kommt das sicher rüber, dabei finde ich ihn schlicht und einfach interessant und nichts weiter. Und er findet mich wahrscheinlich einfach uninteressant, weil ich mich so offensichtlich für ihn interessiere und er das vermutlich gewohnt ist, von kleinen Mädchen mit zu wenig Selbstbewusstsein. Ich steigere mich wieder in irgendwas rein, vergesse zu Atmen und schließe die Augen und atme langsam ein. Meine Fingerknöchel klopfen dreimal gegen meine Schläfe, vielleicht vertreibe ich so noch die Kopfschmerzen, denke „Lass das sein, lass das sein, lass das sein“. Wenn ich nicht eh wie ein Psycho aussehe, dann tue ich das spätestens jetzt. Ich atme aus und öffne die Augen und sehe ein Stück Papier auf dem Tisch vor mir, auf dem Tisch zwischen dir und mir. Da steht geschrieben: „Steigen wir aus und trinken einen Kaffee, hier ist nicht der Ort zum Reden.“. Mehr verwirrt als verwundert schaue ich dich an und jetzt schaust du zurück. Wir blicken uns solange an bis aus dem Schmunzeln stummes Lachen wird und wir wieder, diesmal verlegen, unendlich beschäftigt tun. In diesem Augenblick ist der Typ verschwunden und stattdessen bist da Du. Ich erinnere mich an diesen Tag, als ob es erst gestern war. Beim nächsten Halt sind wir ausgestiegen und ins nächstbeste Kaffee zwischen heruntergekommenen Fabrikgebäuden gegangen. Deine Worte haben die Leere in mir gefüllt und meine Worte waren seit langem nicht mehr losgelöst, sondern ein Teil von mir. Du hast mich durch die Straßen geführt, mich bei der Hand und meine Angst genommen. Über die scheinbare Selbstverständlichkeit unseres Zusammenfindens hab ich mich lange täglich gewundert und mich eines Tages damit abgefunden. Nie vorher habe ich mich mit etwas so gerne abgefunden. Und das heißt nicht, dass es mir jetzt langweilig wär, denn etwas zu akzeptieren heißt nicht die Antwort zu kennen und ich frage mich oft, ob die Antwort zu kennen überhaupt schöner wär. D enn ich hasse zwar Rätsel auf Papier, doch ich liebe das rätseln mit dir, das Rätsel in dir, das Rätsel zwischen dir und mir. 
Ich finde es rätselhaft, dass du mir aufmerksam zuhörst und mich nicht auslachst, auch wenn ich manchmal komische oder völlig belanglose Dinge sag. Ich finde es rätselhaft, dass du mich damals einfach bei der Hand genommen hast und obwohl wir uns fremd, es sich so gut angefühlt hat. Ich finde es rätselhaft, dass ich neben dir aufwache, du neben mir aufwachst und mir sagst wie schön ich sei und ich dir das, weil es du bist, sogar glaube. Ich finde es rätselhaft, dass du noch hier bist, auch wenn ich unheimlich kalt und anstrengend sein kann. Ich finde keine Antworten und dennoch liebe ich das. Dass du hier bei mir bist. Dass du mich nicht im Stich lässt. Doch vor allem liebe ich, dass ich nicht mehr alleine Zug fahren muss.
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nuescht
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Nicht mein Thema
Und das steht auch nicht auf der Agenda.
Lieber Manuel, da uns keine unbezwingbare Vermeidungsstrategie einer "Freundschaft" trennt, wie du sie haben wolltest, kann ich dir ja diesen offenen und ehrlichen Brief schreiben. Also wenn du stehst, setz dich hin und stell die Kaffeetasse ab, sonst könntest du etwas kleckern beim lesen. Und dabei ist das was ich dir schon die ganze Zeit ins Gesicht sagen wollte so eine selbstverständliche Banalität des Lebens, dass sich die oberen Zeilen für einen aufgeklärten Menschen in die Absurdität verlieren, Aufklärung nicht nur im Sinne einer umfassenden Allgemeinbildung, sondern auch eine soziale und emotionale Aufklärung, die das Zusammenleben in den meisten Gesellschaften so viel angenehmer gestalltet als in dieser hier. Und diese kann man leider weder käuflich erwerben, noch kann man sie in einem klassischen Bildungsinstitut erlernen. Das funktioniert nur in einer relativ intakten Gesellschaft mit komplexen zwischenmenschlichen Verknüpfungen, wo sich niemand so leicht aus der Gesellschaft emotional verabschieden und geistig trennen kann. In einer solchen (zugegebenermaßen nicht idealen) Gesellschaft lebt es sich wie im Urschlamm, du wirst hinein gesogen, du wirst schmutzig, es ist laut und es ist warm und du bist so sehr damit beschäftigt das tägliche Leben zu meistern, dass der Mensch schon sehr früh die Scheu vor Kontakten zu neuen Menschen verliert und da verschmilzt die Gesellschaft zu einer großen Familie, der Mensch steht im Mittelpunkt. Aber du wirst vermutlich immer noch nicht ganz verstehen können, was ich meine und die Nase rümpfen darüber, weil es so fremd und südländisch klingt, da kann ich dir nur empfehlen hier für ein paar Jahre aus zu wandern und dich in den "Urschlamm" zu begeben. Du wirst Seiten an dir entdecken, von denen du nichts wusstest und auf einmal entwickelst du Sehnsüchte, die vorher nicht existierten und du stehst Morgens auf und lächelst, ganz ohne Grund. Du hörst die Schreie der Kinder in deiner unmittelbaren Umgebung und sie fühlen sich plötzlich natürlich und selbstverständlich an, niemand muss die Babies oder die Kinder zum Schweigen bringen, 'lasst sie doch brüllen Ihr Banausen', wirst du sagen wollen und dann staunst du über dich selbst. Ich weiß, du würdest bei einem persönlichen Gespräch bereits jetzt gelangweilt und unruhig solche Sprüche klopfen wie: "Das ist nicht mein Thema." oder "Joa jedem das Seine, nech?" und das alles perlte an dir und deinem Teflon-Herzen ab. Beinahe alles prallt an dir ab, du bist so ignorant wie dir deine Umgebung vorgelebt hat. Bloß nicht streiten, bloß nicht involvieren und immer locker von der Hüfte, im seichten Gewässer bist du zuhause. Und einmal im Jahr spenden und hier und da Bio und Fairtrade kaufen passt dir wunderbar in den Kram, da wirst du noch unantastbarer. Wenn ich dir nur hätte die Tiefen der Menschlichkeit zeigen können in den Jahren unserer Freundschaft, wärest du wohl jetzt hier mit mir im Iran und wir würden uns in diesem wunderbaren Tehraner Café unterhalten und lachen, aber leider blieb mir am Ende nur der Abschied und dieser Brief an dich. Ich wünsche dir, dass sich eines Tages etwas durch die Teflonschicht deines Herzens bohrt und du das "Leben" kennen lernst, so wie ich und die meisten anderen auf diesem Globus. Dann freue ich mich über einen Brief von dir. Bis dahin, gehab dich wohl. Arvid [Afsanehbaf]
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/nicht-mein-thema/1467986
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sehen
gesellschaft
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Patroklos
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Das ist kein NUT.
Ein Hausmütterchen erklärt uns die Welt.
Persönlichkeitsrechte sind Komplettärsche Leute Leute Leute Und ihr seid alle drin Immerhin entpuppt sich hier einiges als echt peinlich Wo ist Bernd? Okay, ich hab's verdient Wie lebt es sich eigentlich so als Hund? Unvorstellbar Wer liest denn? Hat etwa jemand wieder die Libido gebissen? Ihr habt es doch selbst in der Hand In aller Öffentlichkeit Verzweifelt nach der kleinsten Fehlbarkeit Auf den Gehweg zu scheißen Ich hoffe mit einem kühlen Bier Das ist ja fast so dumm, wie deine Behauptung Super Konsequenz, du Bratze Wir alle wollen doch nur wieder geknuddelt werden Das ist Satire pur Echte Photos! Was ist daran nicht zu kapieren?
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sehen
gesellschaft
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sieben7
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Immerzu nur du
Anfang Januar rufst du mich an, nachts, zweimal aber ich nehme nicht ab. Ich glaube du bist betrunken, oder erregt, oder beides. Ich liege im Dunkel des Zimmers unter meiner Decke und warte angespannt bis das Telefon aufhört zu klingeln und es wieder leise wird, aber es wird nicht mehr still, weil plötzlich alle Gedanken an dich laut schreiend in die Stille meines Kopfes hinein toben und ich die Nacht nicht mehr schlafen kann. Uns trennen jetzt 800 Kilometer, 95 Tage und 3 Liebschaften aber es hilft nichts, es hilft alles nichts weil selbst die Raufasertapete in meinem Zimmer aussieht wie in deinem.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/immerzu-nur-du/1561089
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fuehlen
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zwiebelfrisch
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Fehlkonstruktion
Der Neon-User ZWIEBELFRISCH fragt: Warum ist der Mensch so eine Fehlkonstruktion?
D er Mensch ist eine Fehlkonstruktion - von Anfang an. I rgendwann kommt - in so gut wie jedem Menschenleben - dieser Moment. Man zieht sich mit aller Kraft an Opa Karls Lieblingsfehnsehsessel hoch. Ex abrupto steht man da, auf zwei Beinen, die man sein Eigen nennen könnte, wenn man nur wüsste, dass diese Körperteile Beine hießen. H iernach geschieht es. Die rechte untere Extremität bewegt sich nach vorne. Es folgt die Linke. Bis zu diesem Augenblick hatte man das unzählige Male versucht, scheiterte aber bis zu dem jetzigen Tage stets kläglich. Diesmal ist es anders. Die Schrittfolge wiederholt sich. Nur noch ein Meter, dann hat man den sicheren Hafen von Opa Karls offenen Armen erreicht. S chlussendlich passiert es doch: Man fällt hin und es tut genauso höllisch weh, wie bei den letzten 30 Versuchen. Die Tränen kullern. Doch etwas ist anders. Plötzlich hat man Lunte gerochen. Plötzlich hat man die Gewissheit und den festen Glauben, dass man es über kurz oder lang diesen großen Zweibeinern gleichtun könnte. Vor allem diesen Zweien, die man ständig erblickt. D ie Kleinere von Beiden, die immer so strahlt, wenn man den Mund genau 2 Mal auf und zu macht und überdies einen Laut, der nach M A M A klingt, formt. Und dem etwas Größeren- im Übrigen auch eine Fehlkonstruktion, denn er verliert genau da zuerst Haare, wo er sich nicht jeden Morgen rasiert - der immer nur am Wochenende die Wegwerfwindeln wechselt. ;> A propos Windeln: Zum Glück ist man sich, in besagter Situation, nicht bewusst, dass es Videokameras, Handys mit Videofunktion und Fotoaperrate gibt. In dem babypopo-, und windelgestopftem Einteiler sieht man doof - genauer gesagt - behämmert aus. Die Schritte grobschlachterisch und unbeholfen. ;> Eine wahre Fehlkonstruktion .;> A ber das ist unserem kleinen Hosenscheißer im Moment völlig egal. Jetzt wo er gerade das Laufen lernt, läuft er einfach. Immer und völlig sinnentleert. Jeder Gegenstand wird ergriffen, um sich daran hochzuhangeln. Es geht kreuz und quer durch die Wohnung. Das Kleinkind scheint weder aufhaltbar noch planbar zu sein. Es geht nicht um ein Ziel. Es geht um das Laufen an sich. ;> A us dem Baby wird ein Kind und das wird zum Jugendlichen. Spätestens als Erwachsener läuft er nicht mehr. Oder nur noch, wenn er es muss. Schnurstracks wird nach der Arbeit, die Couch angepeilt und die wird erst wieder verlassen, wenn der Weg ins Bad und ins Bett führt. (Und wenn der Sat1 FILM FILM zu Ende ist.) ;> D as Fatale daran ist, dass wir das mit allem so handhaben werden. Unser ganzes Leben lang. Wir werden uns Camcorder kaufen, denen wir in der Folgezeit jedes Feature entlocken werden, nur um sie schlussendlich in irgendeiner Ecke vermodern zu lassen. Wir werden unser erstes Auto kaufen und sinnlos in der Gegend herumcruisen nur, um dann festzustellen, dass man es eigentlich nicht müsste. Wir werden uns Smartphones zulegen, die einen Monat danach zu Handys und zwei Monate nach Kauf zu einfachen Telefonen mutieren, obwohl wir sie mal „unbedingt“ brauchten. ;> A llen Fehlkonstruktion liegt eine Gemeinsamkeit zugrunde: Ihr Erschaffer wusste davon nichts oder hat es nicht bedacht. Sonst hätte er sie ausgemerzt. Und das gilt auch für den Menschen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Gott, die Natur oder die „Macht des Universums“ sich wenigstens in diesem Punkte einig sind. Die Drei diskutieren schon seit Langem über ein Upgrade des Menschen. Dabei sind sie gar nicht mal so unerfreut, dass wir bei Handys oder Camcordern oder irgendwelchen erlernten Fähigkeiten diese Fehlkonstruktionshaftigkeit an den Tag legen. Das kurbelt wenigstens die Wirtschaft an und alle Menschen bekommen Arbeit und keiner nervt die grauen Herren oben beim Pokerspiel mit Bittgebeten. ;> E ines macht ihnen zu schaffen. Dass wir auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen - allen vorangestellt: Der Liebe - diese Macken aufweisen. Kaum ein Tag vergeht, an dem sich die Drei nicht die Hände vors Gesicht schlagen, weil wieder eine Frau, die noch vor 2 Jahren in Gebeten um ein Zusammensein mit diesem süßen, intelligenten und gutaussehenden Mann gebettelt hat, weil er so toll sei und sie selbst seine chaotische Ader so liebenswert fände, genau diesen zum Teufel schicken will - ausgerechnet dem ärgsten Konkurrenten der Drei. ;> K aum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendein Mann, genau die Frau nicht mehr schätzt, die er noch vor 12 Monaten seinen Kumpels als die „Liebe seines Lebens“ vorgestellt hat. Sie sei schön und überdies auch klug, witzig und sexuell einsame Spitze. Noch nie habe er so einen tollen Sex gehabt. Und selbst die Tatsache, dass sie permanent zu spät zu Verabredungen kommen, störe ihn nicht, weil das genau das Besondere an dieser „Göttin“ wäre. ;> Warum ?;> Der Mensch ist eine Fehlkonstruktion. Aus „Gesprächig“ wird 1 Jahr später „Labertasche“; aus „sexuell aufgeschlossen“ wird „Schlampe“; und aus „nett-charmant“ wird „langweilig“. Und meine Frage an euch lautet simpel: WARUM? ;> W arum schätzt der Mensch nicht mehr das, was er einst unbedingt haben oder können wollte? Warum können wir mit der Zeit nicht mehr das schätzen, was wir haben, sondern nur noch das, was wir noch nicht haben? ;> Z wiebelfrisch fragt Euch: Warum ist der Mensch so eine Fehlkonstruktion?;> Tags: Dankbarkeit, Psychologie, Gesellschaft, Liebe, Frage
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EmmaLoft
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Meine Losertransparenz
Heute um 16.53 Uhr war es soweit. Große Verwunderung machte sich breit...
...nach dem zweiten Bier auf leerem Magen. Genau 1 Stunde und 53 Minuten zuvor bin ich benommen, mit hängenden Schultern aus der mündlichen VWL Prüfung gestolpert, die ich in einigen Monaten wiederholen darf, weil meine Prüfungsangst, trotz guter Vorbereitung und fiktiven Übungsgesprächen nicht gefruchtet hatte. Ich hatte es verkackt, so richtig! Dummerweise das zweite einschneidende Erlebnis, was die mündliche Leistungsüberprüfung mit sich brachte in diesem Semester. Ja, ich studiere und absurderweise will ich dieses Studium, will es zu Ende bringen und will gute Resultate und Lob erhalten. Allerdings habe ich noch nicht rausgefunden, wie das Ganze funktionieren soll. In meinem anzahlmäßig sich verringerndem Kommilitonenkreis bin ich nicht Mittelmaß…nein, ich bin Endmaß, die letzte Bemessung die es, ginge es nach den „Strebertanten“, nicht zu erreichen gilt. Ich bin das Endmaßresultat, dass Prüfungen geschoben hat, die bald wieder anstehen und wahrscheinlich wieder aus fadenscheinigen Gründen ins temporäre Hinterland katapultiert werden. Ich bin das Endmaß, welches aus einer neuen Depression heraus, ab der Hälfte des Semesters die Vorlesungen, die am wichtigsten sind, nicht besuchen wird. Ich bin das Endmaß, das zwei Tage vor einer Prüfung anfängt mit Lernen und wieder einmal glaubt, dass dies ausreicht. Schriftliche Prüfungen sind ok, kann man leicht verdrängen. Mündliche sind Horror, weil wieder derselbe Professor drinsitzt und einem beim aufkeimenden Blackout argwöhnisch beäugt, als hätte er es gewusst. Ich war nie im Endmaß, aber seit einigen Jahren schon, wie ich heute verwundert feststellte. Da war doch was! Das Abi, das sich in einem „theoretischen Teil der Fachhochschule“ modifizierte, weil man die mündliche Mathenachprüfung mit mäßiger Vorbereitung verhauen hatte und zuhause zornige Eltern warteten, die mit geöffneter Sektflasche das erste zukunftsverändernde Versagen nicht wahrhaben wollten. Die Flasche trank ich dafür aus und verschwand für drei Wochen. Die Ausbildung in einem Verlag, die man zum Glück trotz abgespecktem Abi anfangen durfte. Die unendlichen 8 ½ Stunden in manchen Abteilungen, nachdem man nach dämlichen Fehlern erst recht im Visier stand und aufgrund dieses Drucks die dämlichsten Fehler aller Zeiten machte. Das eine Jahr nach der Ausbildung, wenn die eigene Identität langsam zu schrumpfen beginnt und das Unvermögen, gewerbliche Anzeigen zu verkaufen und dies zur Lebensaufgabe zu machen, an der Leber zerrt. Die drei Monate Irland vor dem Studium, in dem man schmerzhaft und lauthals zu spüren bekommt, dass man doch nicht „familiar“ mit Servieren, Betten machen und Spiegeleier machen ist. Die ersten Wochen des Studiums, wenn man realisiert, dass die anfängliche Euphorie und die schuldbewussten Ziele in weite Ferne rücken und die Kommilitonen egoistische, selbstverherrlichende Marionetten sind. Und dann der Punkt, an dem man so oft gescheitert ist, dass diese reine Tatsache als gegeben hingenommen wird. Mein Leben läuft nicht mehr „straight“! Es läuft verwegen, ungeordnet, gelangweilt, aufgeschoben, hinterlistig, lügend, imaginär und partiell zweifelnd. Da ist meine große Liebe, die sich mehrere Monate mein selbstzerstörerisches Treiben angeschaut hatte, als ich Männer, die mich nicht interessierten, mit uninteressantem Sex die Weisheit klauen wollte. Da ist meine große Liebe wieder, die seit einigen Wochen sich zurückmeldet und mir unendlich reflektiert sagt, dass diese Zeit zur Selbstfindung dazugehörte. Scheiß egal. Liebe ist alles. Er bleibt! Und nun steh ich da. Voller Reue, voller Lügen, brechend voll mit unerfüllten Lebensweisheiten und der Erkenntnis, dass mein Alltag und die Sorgen jetzt endlich transparent werden sollten, um all denjenigen, denen noch etwas an mir liegt und die von mir glauben, eine reflektierte, intelligente Person zu sein, ein gerechtes vollends ehrliches Bild zu liefern. Die perfekte Plattform für meine „Losertransparenz“, wie ich finde!
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/meine-losertransparenz/681762
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WhereWhenWhy
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Am Ende kann's nur eine geben.
Wenn die 30 vorsichtig anklopft, sollte man besser aufmachen. Ansonsten tritt sie dir nämlich die Tür ein.
Ich hatte früher immer so Freundinnen, die mich in meinem Liebesdrama noch übertrafen. Also wirklich in Längen. An Absurdität waren diese Geschichten manchmal kaum zu überbieten. Zeitweise kam ich auch gar nicht mehr hinterher, weil so viele Nächte ohne mich durchgefeiert und aufgerissen wurde. Von der terrorisierenden Schwiegermutter bis zu ernsthaften Potenzproblemen war alles dabei. Und es waren die gleichen Freundinnen, mit denen ich oft mitleiden musste. Trotz allem gab es mir auch Mut. Mut dass es vielleicht bei mir noch ein klein wenig Hoffnung gäbe. Das klingt gemein, aber jetzt seien wir doch mal ehrlich: Wer will denn schon die Letzte sein?! Im Sommer ging dann mein letztes Drama nach Jahren endlich mal zuende und mit einer Mischung aus Euphorie und Neugier, war ich willens wieder an den wilden Partynächten und der Jagd teilzunehmen. Wie ich da also nach stundenlangem Badezimmeraufenthalt furchtbar aufgebretzelt und in meinen Highheels - die mich ziemlich sicher umbringen würden - stehe, fest entschlossen die Nacht zum Tag zu machen, öffnet mir Partyqueen No.1 in schlabbriger Jeans mit Brille auf der Nase die Tür. Ihr Aufzug verwundert mich, aber ich habe die Vermutung, dass sie wohl länger hatte arbeiten müssen. Diese hält leider nur bis ins Wohnzimmer stand. Denn dort erwartetet mich mein ganz persönlicher Alptraum: Schälchen mit Knabbereien und eine Meute ungestylter, etwas tantig wirkender Weiber, die noch gar nicht so sicher sind, ob sie heute wirklich "alt werden würden". Innerhalb weniger Sekunden hat man mir somit meine in stundenlanger Musikbeschallung und vor-dem-Spiegel-Tanzen wild gezüchtete lodernde Feierflamme ausgepustet. Nein, man hat gleich einen ganzen Eimer Wasser drüber geschüttet. Verdammt, es war eine ganze scheiss Wanne. Passend zu meinen Smokey Eyes sitze ich nun also auch noch auf glühenden Kohlen, ohne zu wissen, ob das Barbecue überhaupt noch stattfinden würde. Ich klammere mich verzweifelt an meinen Softdrink, ziehe meinen Mini beschämt ein Stückchen runter und bitte um einem Strohhalm, damit mein quietschroter Lippenstift noch etwas länger aushält. Mir ist so gar nicht mehr nach Rampenlicht und es wird natürlich noch unangenehmer als die Frage aller Fragen kommt. Die Frage, wo ich denn bitte noch drauf loswollen würde. Nahe dem Wunsch im Erdboden zu versinken, antworte ich etwas verlegen, dass ich da mal etwas Neues hätte ausprobieren wollen. Man kannte mich ja, hehe, trotz aller Alternativität und Rock n Roll, war ich auch immer ein bisschen Glitzer und Glamour. Oh Gott, klinge ich erbärmlich. Ihr könnt euch vorstellen, wie es weiter ging. Samstag Abend um 01:30Uhr befand ich mich auf dem Heimweg. Mein Bauch blubberte vor lauter Rhababerschorle, der Rock war mit Dip verschmiert und die Zahnlücken voller Salzstangenreste. Ich habe in meinem Leben noch nie einen derart mitleidig dreinblickenden Busfahrer getroffen. Vermutlich konnte ich weder die riesige schwarze Wolke über meinem Kopf noch meine innerliche Intensivräucherung allzu erfolgreich vertuschen. Tags: Freunde, liebe, Party
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Claudia_Petersen
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Pandas ziehen Süßstoff Zucker vor.
Löwen dagegen mögen weder Zucker noch Süßstoff.
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FrauKopf
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Das Geheimnis meines Selbstbetrugs.
"Ich spiele gern Tennis, bumse gedanklich jede Nacht eine neue und noch jüngere Milchkaffeeschöne und sortiere gern meine Socken."
Ich bin´s der Übeltäter. Mein Name ist Harald, Thomas oder auch Herbert. Im Grunde darfst du mich nennen wie du willst. Ich bin ein Mittfünfziger, der im Leben steht und sich wirklich mag. Ich bin knackig braun, recht agil, Weltenbummler und virtuelles Hühnerauge. Ich spiele gern Tennis, bumse gedanklich jede Nacht eine neue und noch jüngere Milchkaffeeschöne und sortiere gern meine Socken. Ab und an, wenn kein bumsbares Material in Sicht ist, der Hubschrauber in Reparatur und meine Millionen unberührt auf dem Schweizer Konto vor sich hin schimmeln, verfasse ich dümmliche, selbstherrliche und beschämende Texte über mich, meine weltfremde Sicht,meinen sagenhaften Erfolg und beleidige im Vorschulstil all die Kleingeister, die mich nicht verstehen und es wagen in ihrer grau-deutschen Mentalität Kritik an mir und meinem mühsam erschaffenen Ideal zu üben. Ich mag es, wenn die Leeren mich beachten. Sie denken so wenig und dann so beengt. Bei mir im Dschungel, auf meinem Tenniscourt und in meinem Jacuzzi denkt und schreibt es sich viel entspannter. Ich wünschte die Unwissenden wären auch so entspannt wie ich. Alle Viere von sich, in Gelb-brauner Unterwäsche auf dem Sofa lümmeln und den teigigen Bauch über den Unterhosenrand balancieren. Den Milchkaffee und den Jacuzzi immer auf Youporn im Auge, die Millionen beim Onlinepoker geträumt und Tennissocken sortieren. Ich bin ein Hecht. Tags: Neon, Selbstbetrug, Ironie, Peinlich
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Hospitality_jas
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Naturwein, wieso eigentlich?
Wieso wir als Menschheit mehr darüber nachdenken sollten was wir genau trinken und wie viel Chemie eigentlich in Wein geht
„Ich ess‘ nur bio!“ „Ich bin vegan...!“ Ankündigungen und Anforderungen, die die fast jede Servicekraft so schon mal gehört hat. Ich arbeite seit drei Jahren im Gastronomie-Service und höre sowas andauernd. Was das alles mit Wein zu tun hat? Eine Menge! Ich habe nämlich den Eindruck, dass Leute dauernd darüber reden, was sie (nicht) essen, aber dabei völlig vergessen und außer acht lassen, was sie dazu eigentlich trinken. Wie oft habe ich „glutenfreie“ Gäste bedient, die sich dann genüsslich ein eiskaltes Bier in den Rachen gekippt haben. Veganer, die einfach irgendeinen Wein bestellen, ohne zu kontrollieren, ob der überhaupt vegan ist. Unwissenheit - oder Ignoranz? Wieso können sich also so viele auf bio essen einigen, aber eine simple google-Suche gleichzeitig so viel harsche, unqualifizierte, teils schlicht schwachsinnige Kritik an „Naturwein“ ergeben? Das Konzept ist das gleiche, die Ideen und Ziele ebenso erstrebenswert. Wieso wird dem dann nicht derselbe Respekt entgegengebracht? „Biofleisch“ ist das beliebte Kind in der letzten Reihe des Schulbusses, aber Naturwein muss irgendwo vorne sitzen, wahrscheinlich noch neben dem Lehrer. Tiere sind schützenswert, aber Pflanzen sind es nicht? Blumen kann man halt nicht so schön streicheln. Massenweinbau ist für unsere Welt genauso schädlich wie Massentierhaltung. Um eine Zukunft für nachfolgende Generationen garantieren zu können, muss beides grundlegend verändert werden. Naturwein entsteht aus organischen Trauben. Ohne Zusatzstoffe, ohne komplizierten technischen Aufwand fermentiert der Traubensaft vor sich hin. Durch natürliche, wilde Hefen wird in spontaner Vergärung daraus Wein. Der Weinbau nahm vermutlich vor mehr als 6000 Jahren im heutigen Georgien seinen Anfang. Und ich bin keine Historikerin oder Chemikerin, aber mir trotzdem sicher, dass der Wein damals auch aus nichts als Trauben hergestellt wurde. Daher ist es doch auch vollkommen unsinnig, Naturwein ein „neues Konzept“ zu nennen. Eher könnte man sagen, dass das Original gerade ein ziemlich spätes Comeback feiert. Aber in der Zwischenzeit hat sich die Menschheit ja entwickelt, und je schlauer wir wurden, je ausgefeilter und umfassender der technische und chemische Fortschritt ausfielen, desto stärker wirkten sie sich auch auf unsere Landwirtschaft und Weinproduktion aus. Achja, die Menschen - wir schießen uns eben doch am liebsten selbst ins Knie. Also, für die eventuellen Nicht-Chemiker da draußen, die das hier vielleicht lesen werden: in den konventionellen Wein, den man so mal hier, mal da arglos mit einkauft, wird verdammt viel reingemischt. Der komplette Baukasten der Lebensmittelchemie. Was genau da so reingeht, fragst du dich jetzt? Tja, sagen wir so: würdest du gerade nicht Wein kaufen, sondern eine Packung Kekse im Rewe, hättest du jetzt eine sehr lange Inhaltsliste, was da zu wie viel Prozent in deinen Keksen ist. Bei Wein ist das leider anders. Etiketten des Massenweinhandels listen keinerlei Zusatzstoffe. Bei „organischen“ Weinen dürfen in der EU oder zum Beispiel in Kanada über 70 verschiedene Zusatzstoffe verwendet werden. Bei konventionellen Weinen sogar über 200. Natuerlich darf man nicht davon ausgehen, dass jeder Wein so viele Zusatzstoffe auch benutzt, aber laut einem befreundetem Winzer werden ueblich 5 – 10 benutzt . Das wird vom Kunden aber fast nie hinterfragt. Überhaupt, Sulftite. Jeder redet über Sulfite! Schwefel kommt ins Spiel, wenn die Trauben ihren Weg in den Keller gefunden haben. Man kann ihn jederzeit zusetzen, als Pulver, flüssig oder in Tablettenform. Als Antioxidantium das berühmte „Sicherheitsnetz“ für manche Winzer, gleichzeitig beliebtes Intrument der Manipulation für viele andere. In der konventionellen Weinproduktion dürfen bis zu 200 mg/l Schwefel zugegeben werden, selbst bei bio-dynamisch erzeugten Weinen bis nahezu 100 mg/l. Aber braucht es das wirklich? Oder geht es nicht vielleicht auch ohne? Mein Lieblingsbeispiel ist hierbei immer der Apfel. Man beißt in einen Apfel, zack!, das Handy klingelt oder sonstwas, Apfel zur Seite gelegt, und nach 10 Minuten Telefonat mit Mutter, in dem man beteuert hat, dass man gerade ganz bestimmt nicht schon wieder „für die Arbeit“ Wein trinkt, kommt man zurück und ta-ta, der Apfel ist braun. Schwefel verhindert genau das. Schwefel maskiert, Schwefel manipuliert. Schwefel monotonisiert, langweilt, irritiert Geschmackspalette und Körper. In der Antike galt Wein als Medizin, römische Legionäre mussten jeden Tag mindesten einen Liter Wein trinken - frei von Antioxidantien, Säurungsmitteln, Entsäurungsmitteln, Klarifikatoren oder Stabilisatoren. Deshalb wundere ich mich auch immer, ob die Kirchen eigentlich Naturwein servieren, wenn sie zur Kommunion bitten? Ich wette, das Blut Jesu Christi war sulfit-frei... Nicht biologisch erzeugter Wein stammt von Reben, die an ihrem Standort einer Vielzahl von Chemikalien ausgesetzt werden. Chemie im Weinberg, Chemie in der Flasche. Ein Cocktail aus Nitrogen, Phosphor, Potassium, Schwefel, Calcium, Magnesium, Chelaten, verschiedensten Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Das sieht man solchen Rebzeilen auch an. Da geht in Sachen Biodiversität so viel ab wie auf einer Mönchengladbacher Dorfdisko. (Nichts, aber vielleicht handelt man sich, wenn man Pech hat, noch irgendeinen unangenehmen Pilz ein.) Das Pflanzen und Anlegen einzelner Parzellen muss ebenfalls neu gedacht werden - Stichwort Monokultur. Monokultur. Ein gesundes Stück Land mit jede Menge Leben in Boden und Luft wird umgewandelt in eine Ein-Pflanzen-Wüste, um massenhaft Mais, Weizen oder eben Wein zu produzieren. Dann noch ein wenig Dünger und Bodenverdichtung, und schon verschwinden all die Bienen, Würmer, Insekten und Vögel, die die Natur in dieser Fläche mit in der Balance gehalten haben. Das Land stirbt. Seid Menschen die Erde bewirtschaften, seid beinahe 10000 Jahren, haben wir 20% der landwirtschaftlich nutzbaren Erdoberfläche an die Verwüstung verloren. Wie viel mehr soll es noch werden? Dabei herrscht in einer gesunden Parzelle eigentlich genau das Gegenteil, gewolltes Chaos. Hier ein Baum, dort diese, da jene Kräuter, hier Hecken, dann wieder Gebüsch. Natur und OCD gehen nicht Hand in Hand. In der Natur gibt es keine zu einhundert Prozent geraden Linien. Natur hat ihre Launen. Natur ist wild. Geradlinige Weinberge ohne irgendwelche anderen Pflanzen außer den Reben sind es nicht. Einen genau so großen Unterschied macht die Spontanvergärung. Wenn man einen Wein konventionell-kommerziell produziert, muss man sich praktisch nur noch aussuchen, mit welcher Hefe man welchen Stil erreichen will, und los gehts. „Hmmm, man wirklich das individuelle Terroir herausschmecken“ ist Bullshit, wenn es sich um Wein handelt, der mit künstlichen Reinzuchthefen hergestellt wurde. In einem Artikel von Jancis Robinson laß ich kürzlich erst von einem bekannten neuseeländischen Winzer, der behauptete, jede Art von Sauvignon Blanc produzieren zu können, mit ein und derselben Traube - solange er sich die Hefen selbst aussuchen könne. Der Hefe-Katalog von Lallemand, einem der weltgrößten Hefen-Produzenten, liest sich in etwa so: Enoferm BGY - Optimal für Rotwein, insbesondere Pinot Noir. Enoferm Assmannshausen - Ideal für Pinot Noirs/Zinfandel. Farbfreundlich, Gewürzaromen von Nelke und Muskat, fruchtige Akzente. Uvaferm SVG - Bringt die typischen Sauvignon Blanc-Aromen hervor. Naja, so ungefähr liest sich das. Hat man den Damen und Herren von Lallemand eigentlich mal gesagt, dass ein pinot Noir wahrscheinlich nach Pinot Noir schmecken wird, wenn man ihn einfach mal machen lässt?! Produziert man einen spontanvergorenen, ungeschwefelten Wein, können Unterschiede vorkommen. Sogar von Flasche zu Flasche. Man kontrolliert und steuert den Wein nicht mehr, sondern lernt das zu akzeptieren, was die Natur hervorbringt. Man muss den Dingen ihren Lauf lassen. Naturwinzer müssen geduldig sein. Vielleicht stockt die Gärung, vielleicht sind die Zuckerwerte noch viel höher als gedacht und man man hofft und hofft, dass die Gärung doch noch wieder in Gang kommt. Fermentiert es heute nicht, fermentiert es eben morgen. Oder gar nicht. Dazu noch die Unsicherheiten im Weinberg, Regen, Hagel, später Frost. Risiko. Sobald man also eine Flasche Naturwein aufmacht, weiß man eigentlich gar nicht, was einen erwartet. Ein alkoholisches Erwachsenen-Überraschungsei in Flaschenform. Natürlich hat eine jede Rebsorte ihren gewissen Charakter, aber jeder Jahrgang, jede Flasche hat letztendlich ihren eigenen Stil. Und ja, eine gewisse Konsistenz ist vielleicht wünschenswert, aber am Ende bleibt eben doch immer diese unberechenbare Spannung. Ich wünschte mir einfach, dass Leute dafür aufgeschlossener wären. Bei konventionellem wie natürlichem Wein ist es natürlich gleichzeitig wichtig, dass beide gleich kritisch angegangen werden. Ich war schon bei genügend Degustationen, bei denen Sätze fielen wie „Boah, ist das natürlich! Total raw, mega!“ und der Wein war korkig, off oder einfach nur schlecht. Das Label „Natur“ soll nicht für Fehler stehen, sondern für ungeschminkten, ehrlichen und gesunden Wein. Diese ganzen Naturweinfeinde, die sich so lautstark im Internet zu Wort melden, haben vielleicht nur ein Mal eine schlechtere Flasche getrunken und sagen direkt „Bah, nein! Mag ich nicht, trink ich nie wieder!“ Zumindest kommt es mir so vor. Gemecker statt Ausprobieren. Früher, weit vor unserer Zeit, habe ich auch mal gedacht, ich würde keinen Rotwein mögen. Trotzdem immer mal probiert und irgendwann festgestellt, dass ich eigentlich nur keine fetten, tanninigen Weine mag, die meinen Mund im Nu in die Sahara verwandeln wollen. Musste ich aber auch erstmal herausfinden. Mit inspiration von Lukas Horn, Rudolf Trossen, Jean Pierre Frick und Miles Irving geschrieben. Tags: naturwein, biowein, bio, monoagrikultur, winzern
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/naturwein-wieso-eigentlich/1694449
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MaasJan
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Russel
"Raaaaaassel, komm sofort her und lauf nicht wieder gegen den Stamm!“
"Raaaaaassel, komm sofort her und lauf nicht wieder gegen den Stamm!“ Aber Russel rasselte nur einmal mit der Kette und schlug die Warnung seines Pflegers achtlos mit einem neckischen Schwanzschlag in den Wind. Stattdessen rasselte er wie gewohnt gegen die alte Buche am Rande seines Geheges und genoss den Schauer Bucheckern, der sogleich auf ihn niederprasselte. Seine großen Ohren schlackerten dabei scheinbar willkürlich hin und her und es musste für den Zoobesucher an sich ein Rätsel darstellen, wie jemand mit solchen Bettlaken am Kopf überhaupt in der Lage war, etwas nicht zu hören. Russel hingegen wusste es natürlich besser. Er hörte alles, aber es lebte sich hervorragend mit dem Image des tumben Elefanten. Die Wärter gaben ihm für gewöhnlich mehr Futter, um ihn damit zu konditionieren und ihn gewogen zu stimmen. Zuweilen hatte er nämlich auch den Ruf einer etwas launischen Diva. Dann traute er sich kaum ans Tageslicht, und Kindergeschrei rund um sein Gehege ließ ihn mitunter aggressiv werden. Diva. Was dachten sich die Leute überhaupt? Bloß weil er nicht auf dem staubigen Diwan einem Zirkusäffchen gleich Kunststücke vorführen wollte, wenn er Migräne hatte, war er noch lange keine Diva. Im Gegenteil. Sie konnten ja mit ihm tauschen, wenn sie wollten. Die urtümliche Angst, wenn sich die schillernde Aura mehr und mehr ins Blickfeld schob und ihm nach und nach den Wunsch nach einem Kaleidoskop zum Geburtstag zunichte machte. Sobald sich das flirrende Teufelswerk verzogen hatte, ging es an die Nachwirkungen. Die stechenden Kopfschmerzen. Geschenkt. Bloß, dass sein Kopf so groß war, das machte die Schmerzen natürlich auch nicht kleiner. Dazu kam diese unerklärliche Übelkeit und ein Elefantenmagen, der war schon groß. Und der kalte Schweiß, der ihm aus den Poren seiner sonst so trockenen, grauen Haut floss, der konnte mit Sicherheit eine Schubkarre füllen, mit der für gewöhnlich seine mit Stroh vermengten Haufen abtransportiert wurden. Eine Diva.. Lächerlich. Wenn er eine Diva wäre, würde er auf ein gesondertes Klo bestehen, ein eigenes Pissoir, dass er sich nicht mit den Nashörnern teilen musste, und eine eigene kleine Grube, in die er unbeschwert seine Haufen plumpsen lassen konnte. In Indien, da war es ihm gut gegangen. Dort hatte man ihn auch nicht „Russel“ genannt. Sheba, so hatte er geheißen, aber aus unerklärlichen Gründen war er nach seiner Verschiffung umbenannt worden. Warum ihn der Maharadscha verschickt hatte? Nun, es hatte diesen wirklich dummen Unfall mit dem Lieblingstiger und seinen Stoßzähnen gegeben. Zahnfleischbluten war es jedenfalls nicht gewesen. Und so stand er nun hier in diesem staubigen Gehege, fernab des immergrünen Dschungels, und musste mit albernen Teppichen auf dem Rücken noch albernere Kunststücke seines Dompteurs ertragen und unterstützen. Manchmal fragte er sich, was wohl passierte wenn er den hässlichen Alkoholiker im Khakihemd einfach zertrampelte und sich auf den matschigen Kadaver legen würde. Mit Sicherheit würden die Hyänen im Nachbargehege mächtig sauer werden. Nicht nur auf ihn, sondern auch auf die engen Gitterstäbe, die sie von ihrem prächtigen Mahl abhielten. Shit happens. Vielleicht reichte es ja fürs Erste, wenn er dem Pfleger und Dompteur erstmal auf den Kopf kackte. Ein toller Plan und so simpel in der Durchführung. Heute würde er ein wenig mehr von den Erdnüssen essen und auch die anderen Hülsenfrüchte nicht verachten. Der Gase wegen. Etwas sehnsüchtig blickte er den vorbeiströmenden Menschenmassen auf der anderen Seite des Grabens nach. Frei waren sie. Konnten gehen wohin sie wollten. Ganz ohne Fußfesseln. Eben diese wurden ihm zwar des Nachts auch abgenommen, aber eingeschlossen war er trotzdem. Und eben jene Nacht brach nun herein. Der Wärter servierte ihm zwei Schubkarren mit Kohl und Erdnüssen, schloss die Fesseln auf, die Türen ab und nun war Russel alleine. Einige Stunden verstrichen und so sehr sich Russel auch bemühte, zu seinen Träumen zu finden, das Tor in die wundervolle Traumwelt war verschlossen. Plötzlich schoss ihm ein Geistesblitz durch den Kopf. Diesmal keine Migräne, sondern eine echte Idee. Behände dreht er sein Hinterteil der Tür zu, lief ein paar Schritte rückwärts, bis er seinen Körper an das Schlüsselloch pressen konnte. Ein beherzter Ruck durchfuhr ihn und das Gas aus seinem Darm sprengte mit Leichtigkeit das Schloss. Selig hielt er einen Moment inne, sog den schwefeligen Geruch seines kapitalen Furzes ein, nur um Augenblicke später durch die nunmehr sperrangelweit offene Tür ins Freie zu stolzieren. Und nun? Er könnte eine Runde durch den Zoo drehen und sich die eingesperrten Tiere ansehen. Ganz wie die Horden von Menschen Tag für Tag. Kaum kam er an dem Hyänengehege vorbei, hielt er noch einmal an, fixierte die kleine Maus vor seinen Füßen, trat einmal gezielt zu und ergötzte sich an den gierigen Blicken der Aasfresser, die schon vom Geruch des Kadavers gefangen schienen. Entspannt entließ Russel auch den Rest seiner Darmgase und die konsternierten Hyänen alleine in ihrem Käfig zurück. Langsam und besonnen trottete er von dannen und verschwand zusehends im Dunkel der verschlungenen Zoopfade, bis er gänzlich mit der Dunkelheit verschmolz.
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Welche Problemlagen und Spannungsfelder diagnostiziert Fuchs für kulturelle Bildung im Neoliberalismus?
Kulturelle Bildung, Proseminar, Univ. Prof.in Dr.in Elisabeth Sattler
, Akademie der bildenden Künste, Wien, Sutdentin: Nina Geschl (0451949)
Einleitung Das Proseminar „Kulturelle Bildung“ von Univ. Prof.in. Dr.in. Elisabeth Sattler ist der Ausgangspunkt dieser Arbeit und beschäftigt sich mit der Bildungstheorie Thematik, sowie im speziellen mit dem Text von Fuchs „Kulturelle Bildung als neoliberale Formung des Subjekts? Eine Nachfrage.“ Max Fuchs ist am 30. September 1948 in Dudweiler, Saarland, geboren.  Bevor er Diplom-Mathematiker wurde, war Fuchs ein Fernmeldetechniker bei der ehemaligen Bundespost. Er sattelte später noch einmal um und absolvierte ein Pädagogik und Soziologie Studium, welches er mit Magister Atrium und auch eine Dissertation zum Dr. phil. vollendete. Er war 1984-1988 Gymnasiallehrer, dann gab er den Schuldienst auf und übernahm die Leitung des Remscheider Instituts für Bildung und Kultur. Honorarprofessor für Kulturarbeit an der Universität Essen wurde er wenig später und er bekam außerdem Lehraufträge für Kultur- und Bildungspolitik an der Universität Basel und der Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg. Er war auch Vorsitzendes des Deutschen Kulturrats bis März 2013, sowie Mitglied des Bundesjungkuratoriums, der deutschen Delegation beim UNESCO-Weltkongreß zur Kulturpolitik in Stockholm 1998, der deutschen UNESCO-Kommission, des Kuratoriums des Instituts für Kulturpolitik der kulturpolitischen Gesellschaft. Als Sprecher des Qualifizierungsnetzwerkes Medien NRW wurde er gewählt, sowie zum stellvertretenden Vorsitzenden des Fonds Soziokultur (1994-2000), zum Vorsitzenden des Fachausschusses Europa des Deutschen Kulturrates. Fuchs ist Ehrenvorsitzender und war auch Vorsitzender, von 1994 bis 2009, der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung. Max Fuchs ist Vater von zwei Söhnen und ist verheiratet. Die folgende Auflistung zeigt einen Auszug der wichtigsten literarischen Werke Fuchs: „Die Kulturschule. Konzept und theoretische Grundlagen“ (2012), „Auf dem Weg zur Kulturschule“ (2010), „Die Kultur und das Grundgesetz“ (2009), „Kultur-Teilhabe-Bildung“ (2008), „Kultur Macht Sinn“ (2008), „Kulturpolitik“ (2007) (vgl. Fuchs, Max http://www.maxfuchs.eu , 20.4.2015). Die vorliegende Seminararbeit wird sich der folgenden Forschungsfrage zuwenden: „Welche Problemlagen und Spannungsfelder diagnostiziert Fuchs für kulturelle Bildung im Neoliberalismus?“ Daher wird diese Seminararbeit im Vorfeld auf Kulturelle Bildung, sowie auf Neoliberalismus eingehen. Diese Begrifflichkeiten werden erläutern, erklären und parallel zu Fuchs Text samt der Forschungsfrage behandelt. Kulturelle Bildung - Begriffserläuterung 2.1. Geschichtlicher Hintergrund des Begriffes Bildung Um den Kulturellen Bildungsbegriff zu erläutern, gehe ich zuerst nur auf die Bildung ein. Das Wort Bildung, ahd. bildunga , mhd. bildunge , bedeutet Bild, Ebenbild, Nachbild, Nachahmung, Gestalt, Gestaltung, Schöpfung und Vertiefung. Zuerst bezieht sich der Begriff auf die äußere Gestalt, Gestaltung von Menschen, Tier und Pflanzen und ab den 18. Jhdt. spricht man von der inneren Gestalt bzw. Formung. In der Antike spricht man das erste Mal von Bildung, da wird der Begriff paideia gefasst, damit ist gemeint, dass der Mensch die Möglichkeit hat, hinsichtlich auf Wahrheit und Sein, mit Wissen und Erkenntnis, sein Leben frei zu gestalten, um durch den eigenen reflektieren Bildungsweg der Ausgangsscheinwelt zu entkommen. Die Theorie und Reflexion der Bildung stehen im Mittelpunkt. Unter „plattein“ wird die Möglichkeit verstanden die Seele anlog dem Körper zu bilden. Platon (427-347 v.Chr.) weißt das erste Mal darauf hin, dass der Bildungsprozess ein Erheben von dem Scheinbaren, der bloßen Meinung, zu einem unwandelbaren Wissen ist, welcher eine ethische-politische Qualität hat (vgl. Dörpinghaus/Uphoff 2012, S.67, Benner/Brüggen 2004, S.176). In seinen Dialogen, welche zu Bildungsprozessen anregen sollen, ging es Platon um Elenktik , welche nachfragt, prüft und widerlegt und Mäeutik , die „Geburtshelferin“ der eigenen Gedanken, welche zum umdenken bewegen und dem Lernenden zu erkennen geben, dass er nichts weiß. Der Bildungsprozess ist für Platon eine Transformation des Selbst, eine Arbeit an sich, seinem Denken, Handeln und Urteilen, eine Erkenntnis. Es geht dabei nicht um die Veränderung des Einzelnen sondern um die Veränderung des Verhältnisses, welches der Mensch zu sich, seinen Mitmenschen und der Welt hat. Transformation also entspricht hier einer Umwendung (periagoge) des Blicks, so dass der Mensch die Welt mit anderen Augen sieht (vgl. Dörpinghaus/Uphoff 2012, S.67). So wird Bildung nicht nur für den Staat, sondern auch für den Einzelnen wichtig. Am besten beschreibt Plantons Höhlengleichnis, was er damit meint. Da geht es um Menschen die seit Lebzeiten in einer Höhle leben und von der Außenwelt nur ein Licht samt ihrer Schattenwelt durch ein Loch erkennen. Eines Tages wird einer von ihnen von der Neugierde gepackt und verlässt die Höhle, um die Außenwelt zu erkunden. Er sieht dann, dass die Außenwelt wunderschön ist, so viele neue Möglichkeiten und Wege mit sich bringt und sie nicht zum Fürchten ist, wie die Menschen in der Höhle seit jeher glauben. Er kehrt wieder in die Höhle zurück und will seine Mitmenschen davon berichten. Die jedoch glauben ihm kein Wort, weil sie die Welt draußen nicht mit eigenen Augen gesehen haben und sind davon überzeugt, dass der Zurückgekommen verrückt geworden ist. Diese Beispiel zeigt, dass die Höhlenbewohner in ihrer Welt des Seins, Scheinbaren, Wahrnehmbaren ihrer Sinne und Meinung zuhause sind, um jedoch die schöne Wirklichkeit zu erkennen bedarf es eines leidvollen Erkenntnis-/Bildungswegs. Die Außenwelt stellt die Wirklichkeit mit allen Möglichkeiten, Ideen und der kritischen Reflexion dar. Der Befreite kann nun auf die Welt in der Höhle verzichten und kann ein Leben im Lichte der Erkenntnis führen. Der Bildungsweg ist bei Platon erst abgeschlossen, wenn der neugierige freie Mensch wieder in die Höhle zurückkehrt und seinen alten Platz einnehmen will, aber nun ein anderer Mensch ist, weil er die Welt mit anderen Augen sieht. Die Zurückgebliebenen schenken seiner Geschichte keinen Glauben, weil sie sie nicht selbst erlebt haben. Hier wird Wissen und Handeln aufgezeigt, dass Erkenntnis nicht eingepflanzt werden muss, sondern dass sie jeder Seele von Anfang an inne wohnt und dass man durch einen Lernprozess, vom Dunkeln ins Helle, wieder daran erinnert wird. Platon will damit aufzeigen, dass Bildung Teilhabe an der Wahrheit ist, deren Voraussetzung in der Überwindung der Ichbezogenheit liegt, die Befreiung der Welt des Umhinterfragten. Der Mensch muss daher seine bequeme Spähre der Unterlassung des Denkens entkommen und somit wird Bildung zur kritisch-skeptischen Reflexion, quasi als Weg des Sehenlernens, in Sorge um die Wahrheit, die Polis (=städtische Siedlungskern) und um die eigene Lebenshaltung (vgl. Dörpinghaus/Uphoff 2012, S.70-71). In der jüdischen-christlichen Tradition meinte Bildung bis zum 17. Jhdt.,  dass der Mensch sich dem Abbild Gottes, der Unschuld, zu nähern hat. So wird die Bildung von außen an den Menschen herangetragen. Im Humanismus setzt sich ein Bildungsideal, der Gentleman , durch. Es geht weniger um moralische, politische oder religiöse, sondern um dezidierte Kulturelle Bildung durch die Beschäftigung mit den Künsten. So wird der Gedanke des Individualismus gestärkt. Im 17. Jhdt. wird von Comenius eine alle, alles, allumfassende Bildung eingefordert: „ Alle Menschen sind Adressaten von Bildung, die wiederum alles menschliche Wissen in einer allumfassenden (=strukturierten) Form betrifft.“ Im 18. Jhdt. mit der Aufklärung ruft Kant auf, dass sich der Bürger durch die Mündigkeit der Bildung zum moralischen, vernünftigen Menschen bilden soll. Im Philanthropen Bildungsmodell heißt es, dass der Mensch sich durch das Leben zum Bürger bilden soll. In der Klassik bzw. im Neuhumanismus wird bei Herder, Schiller, Humboldt das Wechselverhältnis von Ich und Welt zum zentralen Thema der Bildung. Der Gebildete zeichnet sich durch seine sprachliche, ästhetische, kulturelle und philosophische Kultiviertheit aus. Bei Rousseau oder Fröbel nimmt in der Romantik Bildung einen kindlichen, gegenwartsbezogenen, spielerischen und künstlerischen Eigenwert ein. Es geht um die organische Entfaltung von natürlichen Anlagen durch Spiele und künstlerische Betätigung, um die individuellen Entwicklungsprozesse am ehesten zu Gelten zu bringen, um das Paradies der Kindheit zu erhalten und kindliche Potentiale zu fördern. Im 20. Jhdt. ist es eher schwierig Bildung zu definieren. Es haben sehr wohl die vorhin erwähnten alten Bildungsmodelle (affirmative Theorie) Gültigkeit, wo es darum ging den Mensch zu einem vorgegebenen Bild zu bilden, als auch das heutige (nicht affirmative), wo der Mensch zu seinem Bild werden soll (vgl. Kade, Helsper, Lüders, Egloff, Radkte, HTole 2011, S.15-16). 2.2. Was meint Bildung? Bildung ist laut Platon ein innerer Trieb, so ähnlich wie der, den Partner fürs Leben zu finden, genannt Eros, welcher bereits in uns ist, der uns wissensgierig und neugierig macht und uns zwingt einen Leidensweg einzuschlagen um dafür Erkenntnis zu erlangen. Leidend zu leben und das Schöne im Guten zu erkennen. Eine reflektiertes Herz, Ich <-> Welt, wie Humboldt bereits Bildung definierte, zu besitzen und danach zu leben, Welt <-> Ich. So strebt Bildung nach Humanität und ist ein lebenslanger Prozess jedes Einzelnen. Es ist laut Platon die Philosophie, welche den Grundstein für Bildung legt bzw. der Ursprung ist. Das gemeinsame debattieren, diskutieren und philosophieren, soll zum Nachdenken anregen und Bildungsprozesse einleiten. Bildung ist daher breit gefächert. Es gibt keine genau Definition und Bildung ist somit durch die Geschichte und den verschiedenen Bildungstheorien zu deuten. „So versteht etwa die geisteswissenschaftliche Pädagogik unter Bildung die wechselseitige Erschließung von Ich und Welt, die kritische Erziehungswissenschaften identifiziert Bildung mit Emanzipation, die empirische Erziehungswissenschaft übersetzt Bildung in messbare Kompetenzmodelle und eine phänomenologische Pädagogik setzt auf Bildung als Entfaltung von Sinnlichkeit.“ (Kade, Helsper, Lüders, Egloff, Radkte, HTole 2011, S.13) In der Pädagogik ist der Begriff seit der Aufklärung nicht wegzudenken, da sich Fragen und Probleme hinsichtliche der Erziehungswissenschaften, oder Debatten um Kultur, Tradition, Schule, Beruf, Gesellschaft und Humanität genau hier im Brennpunkt bündeln. Dabei geht es um Subjektivieren objektiver Sachverhalte und um Objektivierung subjektiver Gegebenheiten. Ein Wechselverhältnis zwischen einem Einzelnen und dem Allgemein (vgl. Kade, Helsper, Lüders, Egloff, Radkte, HTole 2011, S.13). „Bildung beschreibt die Auseinandersetzung des Einzelnen mit als allgemein oder universell geltenden Bestimmungen von Welt, Vernunft, Sittlichkeit oder Humanität. In der Regel wird mit Bildung daher die Verschränkung von Individualität und Kultur, von Eigenheit und Humanität, von Selbst und Welt als objektive Seite, Individualität, Eigenheit und Selbst als Subjektive Seite der Bildung Gelten. Bildung meint einen differenzierten, intensiven und reflektierten Umgang mit sich und der Welt, der zur Ausformung eines selbstbestimmten kultivierten Lebensstils führt. Sie ereignet sich als Antwort des Subjekts auf Fremdheits- und Krisenerfahrung.“ (Kade, Helsper, Lüders, Egloff, Radkte, HTole 2011, S.13) Es geht darum einen selbstbestimmten, reflexiven, kultivierten Lebensstil zu haben, wenn man sein Selbst, seine Individualität, Eigenheit in einem Wechselverhältnis zur Kultur, Humanität, Welt setzt. Bildung ist der Prozess selbst, die Resultate, die Inhalte, die Fähigkeit und das Verständnis, die Selbstformung und die Bestimmung als Sinn und Zweck menschlichen Daseins. „Bildungsresultate sind spezifische soziale bzw. individuelle habituelle Prägungen, die über Erfahrungen und mimetische Prozesse erworben worden sind. Bildungsprozesse kennzeichnen eine strukturelle transformatorische Differenz, die sowohl in zeitlicher, identifikatorischer, institutioneller oder sozialer Hinsicht bestehen kann. Die Frage nach den Bildungsstoffen (Bildungsinhalten und Bildungsgehalten) ist durch Curicula- und Kanondebatte geläufig. Als Bildungsvoraussetzung werden kulturelle, ökonomische oder soziale Voraussetzungen bezeichnet, die wiederum die Bedingungen der Möglichkeiten für gelingende Bildungsprozesse und Bildungsresultate darstellen.“ (Kade, Helsper, Lüders, Egloff, Radkte, HTole 2011, S.14) Zirfas differenziert in seinem Text:“ Was meint Bildung?“ Bildung in theoretische, praktische und ästhetische. Wobei es bei der Theoretischen um wissenschaftliche Betrachtungen, definitorische Gliederung bzw. Klassifizierung und der gesetzmäßigen Erfassung der Dinge und ihrer Zusammenhänge geht, zielt die Praktische auf die Mittel und Zwecke menschlichen Handelns, auf die moralische Betrachtung und Umsetzung von Regeln, Institutionen und Werken. Die Ästhetische hebt Fragen der Wahrnehmung auf, des reflektierten Geschmacksurteils, der performativen Darstellung oder des Umgangs mit Kunstformen Gegenständen ab. (vgl. Kade, Helsper, Lüders, Egloff, Radkte, HTole 2011, S.14) Es braucht also mehrere Aspekte um von Bildung bzw. einem Bildungsweg oder einer Bildungserkenntnis zu sprechen. Bildung braucht einen Inhalt, sowie die Fähigkeit, dass man sich mit dem auseinandersetzen kann (=formale Bildung), dass man den Bildungsstoff lernt, studiert und versucht zu verstehen (=Wissenskenntnis, materiale Bildung), bis man ihn verinnerlicht hat, der bereits Geschichte hat und so eine politische und soziale Perspektive mit sich bringt, welche eine soziale, pädagogische, moralische Zustimmung oder wissenschaftliche Standards der Zeit, Kultur entsprechend braucht, die wiederum von der Wissenschaft praktisch und theoretisch erforscht werden muss, so dass man die Differenz zwischen der Welt und einem selbst erkennt, was kann ich, was weiß ich und selbst kritikfähig wird (=kategoriale Bildung). Ein Lernprozess, der personenspezifisch niemals aufhört (=biographische oder institutionelle Bildung), welche unserem menschlichen Dasein einen Sinn geben soll und zu einer Idee für eine bessere, humane Welt aufruft (=utopische Bildung.) Seit dem 19. Jhdt. wurde Bildung ein Statussymbol. Alle Gebildeten heben sich von den Ungebildeten ab. Daher wurde ein Magister oder Doktor Titel eine Prestige Angelegenheit. Die Gebildeten sehen sich als überlegen, sozial abgegrenzt, haben eigene Privilegien und führen das auf ihren Bildungsgrad zurück. Und so wurde im Laufe der Kommerzialisierung und Privatisierung Bilddung zu einer „Marke" bzw. „Ware“ (vgl. Kade, Helsper, Lüders, Egloff, Radkte, HTole 2011, S.14-15) Neoliberalismus - Begriffserklärung 3.1 Die Geschichte des Neoliberalismus Das Wort Neoliberalismus setzt sich aus dem altgriechischen νέος neos „neu“ und aus dem dem lat. liberalis „die Freiheit betreffend“ zusammen. Der Begriff Neoliberalismus ist breit gefächert und hat viele theoretische Strömungen, wie die der Freiburger Schule, der Chicagoer Schule, aber auch der Österreichischen Schule von Friedrich von Hayek (1899-1992). Neoliberalismus bzw. die Idee davon entstand in den 20er Jahren zur Zeit der Wirtschaftskrise. Mit dem Börsencrash 1929 ist das Konzept, dass ein freier, unregelmentierter Markt die beste From der Organisation der Wirtschaft sei, zusammengebrochen. 1938 wurde auf Vorschlag von Alexander Rüstow der Fachausdruck Neoliberalismus auf dem Colloque Walter Lippmann in Paris definiert und der Begriff sollte einen neuen Liberalismus, nicht im Sinne eines Marktradikalismus, sondern viel mehr als antikommunistischer und antikapitalistischer dritter Weg, beinhalten. Neoliberalismus war die Grundlage in den 30er, 40er Jahren für die soziale Marktwirtschaft. Von dem Grundgedanke entfernte sich der Fachausdruck im Laufe seiner Geschichte, da er sich als hegemoniale Wirtschaftsform nicht durchsetzten konnte. In den 60er Jahren verschwand der Begriff, da Machthaber im Kapitalismus den Weg von staatlichen Subventionen und Eingriffen bevorzugten, im Osten Stalinismus im Westen Keynsianismus, eine Periode von Staatskapitalismus begann und 1973 mit der Krise wieder verschwand. In den 70er Jahren wurde der Begriff Neoliberalismus wieder von der Chicago Boys, 30 Chilenen, die sich rund um Milton Friedman an der Universität von Chicago gesammelt hatten und zum erstmals neoliberale Politik in der Praxis betrieben, in radikaler Reform eingeführt. Danach breitete sich der Neoliberalismus weiter aus, Thatcher 1979 in Großbritannien, Reagan 1981 in den USA und Kohl 1983 in Deutschland. Heute wird der Fachausdruck also pejorative Fremdbezeichnung von Marktfundamentalismus verwendet,  als auch als Politisches Konzept, Entwicklungsmodell, Ideologie, Akademisches Paradigma, „Kampfbegriff“, oder als „politisches Schimpfwort“ verstanden und ist jederzeit noch präsent wie in den Instituten WTO (World Trade Organisation), IWF (Internationaler Währungs Fond) und der Weltbank (vgl. Mauer, Martin: http://www.linkswende.org/3807/Was-ist-Neoliberalismus 2007, 21.04.2015). 3.2. Was ist Neoliberalismus? Dem Neoliberalismus ging der Liberalismus, welcher mit der Entwicklung der Moderne (Hobbes, Locke) einherging, vorher. Er basiert auf eine ökonomische und auf eine politische Dimension, in der die Bürger selbst über ihre gemeinsame Politik bestimmen sollen. Der individuelle Besitz spielt eine große Rolle, da so der Einzelne unabhängig von anderen agieren kann. So kam es das die Ökonomie eine immer größer werdende Rolle spielte, der politische Liberalismus war verantwortlich dafür, dass sich das Ökonomische, nicht im Sinne von Gier, sondern des gesunde Eigeninteresse und das der anderen, frei entfalten konnte, um ein soziales Allgemeinwohl zu schaffen. Neoliberalismus ist eine Ausprägung des Kapitalismus und entstand in Zeiten der Wirtschaftskrisen. 1920 sprach man von einem Versagen der reinen Marktwirtschaft und die Ökonomen forderten einen starken Staat, der in das Wirtschaftsleben eingreifen soll, so entsandt die Soziale Marktwirtschaft. Davon hat sich der heutige Neoliberalismus entfernt. In der neoliberalen Ideologie steht ein unregulierter freier Markt im Zentrum und Konzerne daher in 70er Krisenjahren Arbeitsplätze rationalisierten und neue Profitquellen-/wege durch Handel und Produktion über nationale Grenzen (=Globalisierung) hinweg erschufen. Die neoliberale Idee, will die Staatsaufgaben stark einschränken und in Möglichsten vielen gesellschaftlichen Bereichen reines Markdenken durchsetzten. „Der Staat hat sich den Marktkräften zu unterwerfen und lediglich deren Rahmenbedingungen zu sichern.“(Fuchs http://www.kubi-online.de/artikel/kulturelle-bildung-neoliberale-formung-des-subjekts-nachfrage; vgl. Michalitsch 2006, 49; vgl. auch Butterwegge 2008, 21.04.2015) Somit legitimiert Neoliberalismus Sozialabbau, Lohnkürzungen, Entlassungen und so kommt es, dass sozialpolitische Leistungen oder gewerkschaftliche Interessenvertretungen als Hindernis im freien Markt gesehen werden, es kein gesellschaftliches Recht auf Bildung, Gesundheit, etc. mehr gibt und staatliche organisierte Gesundheits-, Bildungs- Pensionssysteme durch die eigenverantwortliche Privatvorsorge der Einzelnen ersetzt werden. Im Neoliberalismus geht es darum den Staat zurückzudrängen, damit ein freier Markt herrschen kann. Die Profite der herrschenden Klassen sind ständig zu maximieren. Neue Profitquellen, wie ehemals verstaatlichte Industrien und Dienstleistungen, werden gesucht. Was wiederum den Geschäftsleuten sehr gefällt, quasi dass die Geschäftswelt die Regierung übernimmt, jedoch ist ein starker Staat im Neoliberalismus ein wichtiges Element und zeigt auch in der Praxis, dass er nicht wegzudenken ist, denn sobald sich ein Unternehmen bedroht fühlt, fordert es schützende Maßnahmen, also kann auf eine staatliche Regierung, die die Interessen der Konzerne politisch, als auch militärisch durchsetzt nicht verzichtet werden. Für die Konzerne bedeutet der unregulierte frei Markt unbegrenzte Macht (vgl. Mauer http://www.linkswende.org/3807/Was-ist-Neoliberalismus 2007, 21.04.2015). Problemlagen und Spannungsfelder für Kulturelle Bildung im Neoliberalismus Kulturelle Bildung ist in aller Munde, beliebter als je zu vor und erlebt seit den späten 80er Jahren einen Aufschwung. Woher kommt das? Verantwortlich sind die von Fuchs genannten gewonnen „neuen Freunde“ (Verbände aus der Wirtschaft, wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitute, Unternehmensberatungsbüros), die sich stark für kulturelle Bildung bzw. Kulturpolitik interessieren. Man sah damals, so wie heute, in der Kultur einen Arbeitsmarkt, der die Umsätze und somit das Bruttosozialprodukt steigern soll. Es wurde begonnen Kultur nicht nur als ein Unternehmen zu sehen, sondern auch zu führen. Somit wurde eine eigene wirtschaftliche Fachsprache eingeführt. Kultur wurde zu einem Produkt, ein Aushängeschild an kulturellen Möglichkeiten einer Stadt. Kultur als Trophäe. Ein Hirschkopf für die Ökonomie, von ihr erlegt, geköpft, ausgestopft, an die Wand gehängt und dann zur Schau gestellt und zwar nicht der Kultur willen, sondern dem Geldbörse der Wirtschaft wegen. Da eine Stadt keine Firma ist, sondern eine Lebensraum von und für Menschen, welche ihn auch sozialpolitisch selbst gestalten sollen und es Bildung seit jeher darum geht, dass man als gebildeter Mensch humanistische Ziele und nicht dem Ziel des skrupellosen Geldregens verfolgen soll, verflogt die erste Euphorie der Bildungstheoretiker, als man immer mehr drauf kam, dass es den neuen Freunden nicht um Kulturelle Bildung geht, sondern nur dem Gewinn, dass dieser neue Arbeitsmarkt abwirft. Somit bleibt unterm Strich wieder nichts für die Kasse der Kulturen Bildung übrig, außerdem wird sie noch dazu von und für die Wirtschaft missbraucht und um das eigentliche Ziel, eine besser Welt, geht es auch nicht mehr. Es gibt jedoch noch Anhänger der humanistischen Bildungstheorie, wie Stiftungen, Private Investoren, Hochschulen, Wissenschaftler, die auch als neue Freunde der Kulturellen Bildung gewonnen wurden und die der ökonomischen, konstruierten Kulturellen Bildung kritisch gegenüber stehen. Für jene stehen Kunst und Kultur im Vordergrund und genau hier wollen sie an Kulturelle Bildung ansetzten und so weiterführen, wie man Bildung eigentlich im Laufe ihrer Geschichte verstanden hat. Nichtsdestotrotz die neoliberale nationale und internationale Bildungspolitik macht eben bei Bildung und Kultur keine Ausnahme und ist sogar durch entsprechende Verträge und Konventionen vorgeschrieben. „ Es gilt für internationale Handelsabkommen wie etwa das Gast-Abkommen der Welthandelsorganisation WTO, ein Freihandelsabkommen für Dienstleistungen, dessen Dienstleistungsbegriffs Bildung, Kultur, Gesundheit und Medien einschließt. In der Logik dieser Regelsysteme gelten stattliche Unterstützungen in den genannten Feldern als eigentlich nicht zulässige Subventionen, weil sie das reine Marktgeschehen verfälschen. Daher gibt es seit Jahren einen politischen Kampf gegen die Einbeziehung dieser Felder in die neoliberale Logik dieser Verträge.“ (Fuchs http://www.kubi-online.de/artikel/kulturelle-bildung-neoliberale-formung-des-subjekts-nachfrage , 21.04.2015) Da der Sozialstaat im herrschenden Neoliberalismus zurück gedrängt ist, ein reines Marktdenken in vielen gesellschaftlichen Bereichen sich durchsetzt und der Kapitalismus im 21. Jhdt. regiert, ist die Bildungspolitik daran bemüht nicht nur im Bereich Bildung einzusparen, sondern auch ehemals öffentlich getragene Bildungssysteme zu privatisieren, wie es bereits in den USA der Fall ist. Dem Neoliberalismus und seiner kulturellen Bildung geht es darum auch aus der Bildung einen Wettbewerb zu machen, daher gibt es Rankings wie die PISA Studie oder Bologna Prozess. Die Bildung soll der Wirtschaft angepasst werden und von einer Persönlichkeitsentwicklung, einem weltoffenen reflektiertem Ich, wie es Platon und auch die Geschichte der Bildung meint, wenn von Bildung gesprochen wird, ist nicht mehr die Rede. Es  geht viel mehr um Fachkräfte, die nicht über den Tellerrand hinaus bzw. auf gar keinen Fall darum herum denken, sondern um solche, die in ihrem Fach gut, kreativ, flexibel sind und somit in der neoliberal organisierten Wirtschaftsarbeitswelt gut zurechtkommen (vgl. Fuchs http://www.kubi-online.de/artikel/kulturelle-bildung-neoliberale-formung-des-subjekts-nachfrage , 21.4.2015). „Es geht letztlich um ein Menschenbild, das den Einzelnen ohne soziale Bindungen und weitgehend ohne soziale Absicherung selbstverantwortlich für die Gestaltung des eigenen Lebens sieht. Es geht um eine „neoliberale Domestizierung des Subjekts“ (Fuchs http://www.kubi-online.de/artikel/kulturelle-bildung-neoliberale-formung-des-subjekts-nachfrage , Michalitsch 2006, 21.4.2015).“ Ein weiteres Thema im Spannungsfeld für die Kulturellen Bildung im Neoliberalismus ist, dass pädagogische Begrifflichkeiten, wie z.B. Bildungsforschung, Integration, Reform, Chancengleichheit, Kreativität, Intelligenz, Bildungsstandards, lebenslanges Lernen, Softskills, Netzwerk, Erlebnis oder Vereinbarungskultur gegen ihre ursprüngliche Intention umgedeutet und zugunsten der neoliberalen Bildungspolitik und ihrer Werbung eingesetzt werden und so gelingt es dem Kapitalismus im wieder Kritiken gekonnt zu überführen. Diese neoliberalistische Bildungsidee zwingt uns daher zu einer „Ich-AG“, so dass jeder selbst das Risiko für sein Leben trägt, zu werden und von der Grundidee der Bildung, wo es sehr wohl um ein reflektiertes eigenes selbstbestimmtes, als auch gemeinschaftliches Wohl in Wechselwirkung geht, weg. Bildung wird so zu einem einseitigen Geschäft. Kreativität wurde daher in den letzten Jahren zum Aushängeschild in der Wirtschaft und in der Pädagogik. In der Gesichte des Begriffes war Kreativität ein Akt der Schöpfung und galt vorerst nur für Gott. Ab der Renaissance war auch der Künstler, weil er Gott gleich sein wollte, schöpferisch kreativ. Das amerikanische Militär war es dann, was, aufgrund deren Forschungen auf dem Gebiet, Kreativität als Kernbegriff der Werbewirtschaft einführte. Daher muss man den Begriff immer kritisch betrachten, will er nur etwas Neues, Ästhetisches, Schickes, Oberflächliches, Ansprechendes, damit jeder begeistert ist, es so hin nimmt und nicht mehr drüber nachdenkt, rüberbringen, oder will er tatsächlich Denkanstösse liefern, kreativ zu werden, um aus sich hinauszuwachsen, damit mit man die Welt mit anderen Augen sieht, um sozial, politisch aktiv zu werden und das ökonomische System zu hinterfragen. Kreativität wurde nicht nur in der Wirtschaft zum Leitziel, sondern auch in der Regierung, dem Bildungsministerium, den Schulen. Hier wird nun kritisch die neoliberale Subjektformung von Kulturellen Bildung hinterfragt, Warnsignale ernstgenommen und neue Denkanstösse geliefert, welche die Spannungsfelder für Kulturelle Bildung im Neoliberalismus aufzeigen und gleichzeitig Lösungsansätze liefern, wie man wieder zurück zur Grundidee der Bildung kommt bzw. wie man die Ideologie von Bildung heutzutage bestmöglich umsetzten kann. (vgl. Fuchs http://www.kubi-online.de/artikel/kulturelle-bildung-neoliberale-formung-des-subjekts-nachfrage , 21.04.2015). Schlussfolgerung Mir scheint was die Bildung betrifft stehen bereits alle Zeichen auf Alarmstufe rot. Bildung ist heut nicht mehr Bildung, sie wurde ein Statussymbole, Prestige, wettbewerbsfähig. Laut Platon ist ja in jedem von uns der Bildungstrieb Eros vorhanden und dennoch ist Bildung schwer messbar. Wie will man wissen, ob jemand tatsächlich über sich und die Welt reflektiert, etwas verstanden und verinnerlicht hat? Und dennoch scheint mir die Bildung so unglaublich wichtig für eine bessere, humane, friedliche Welt. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung unser aller höchstes Gut ist. Durch Bildung, die mit einhergehenden Erfahrungen, die gewonnen Erkenntnisse, finden wir inneren Frieden, können wir das Schöne im Guten erkennen, was dem Leben nicht nur einen Sinn gibt, sondern lebenswert macht. Es ist sehr wichtig geworden in Zeiten der Kulturen Bildung im Neoliberalismus, dass man sich von den umgedeuteten Begrifflichkeit nicht in die Irre führen lässt, dass man kritisch hinterfragt, dass man sich selbst ein Bild macht, dass man nicht brav, wie ich das gerne als Beispiel anführe, in der „Matrix“ (=der Film), mit schwimmt, sondern sein Bewusstsein, seinen Geist für das Gute schärft. Wir leben in der Zeit der Halbbildung, sowie sie uns Adorno prophezeit hat. Wo jeder glaubt durch bloßes Informieren etwas zu wissen, es lauter Fachkräfte gibt, die nur auf ihrem Gebiet Spezialisten sind und jeder alles hinnimmt, ohne etwas auf den Zahn zu fühlen. Wo der Kapitalismus machen kann mit uns, was er will und der Neoliberalismus uns ausbeutet. Es braucht nun nicht nur neue Freunde, sondern auch „Superhelden“, die aufstehen, aufzeigen, sowie für eine bessere Welt einstehen und sich für Kulturelle Bildung, unser humanistischer höchster Besitz, einsetzten und das Ruder wenden. Es gilt das ökonomisch oberflächlich inszeniert Scheinheilige aufzudecken, die Halbbildung zu entlarven, den Horizont jedes Einzelnen aufzubrechen und ins rechte Licht zu rücken. Hier ist jeder gefragt. Kommunikation und Verständnis sollen im Einklagen sein, dann herrscht Harmonie. Nicht nur die ältere Generation soll einen erziehen, sondern auch das Leben und wir selbst. Eine Wechselwirkung zwischen uns und der Welt, so wie es Humboldt gemeint hat. Um da (wieder) hinzukommen sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, wo Kulturelle Bildung wachsen und gedeihen kann. Ein Staat der sich für die Bildung und die Auszubildenden einsetzt. Ein Bildungssystem, dass den Mensch zu einem besseren Menschen macht, dass man Irrwege, sowie den rechten Weg kennt. Das braucht ein kritisches, geschichtsbezogenes, gesellschaftliches Denken, sowie Urteilskraft und Wahrnehmungsfähigkeit, dass bereits den Kindern, nicht nur in der Erziehung, sondern auch in der Schule, beigebracht werden soll, damit ein Kind zum eigenständigen Handeln aller geleitet wird. Bildung ist das A&O. Sie kommt vor der Kunst, der Kreativität, vor dem schöpferischen Prozess. Da die Kunst, wie wir aus der Geschichte wissen, auch immer ein Blatt im Wind war und sich manchen barbarischen Regimen angehängt hat. Es geht darum Mensch zu bilden, die ein moralisches Bewusstsein für das Ästhetische, Politisches und vor allem Gute besitzen, denen klar ist, dass Kultur, Ökonomie, Staat, Religion, Diplomatie eng mit Macht und Gewalt verbunden sind und dass das Ästhetische hier oft ein große Rolle spielt, ob es einen täuschen will oder tatsächlich das Herz und somit humanistische Ziel anspricht. Hier liegt der springende Punkt. Es gilt aus pädagogischer Sicht Menschen in dem Bereich zu schulen, den Zusammenhang von Kunst und Macht aufzuzeigen, damit sie ihr Bewusstsein hier stärken können um die Unterschiede zu erkennen, auch wenn das bedeutet zu leiden, zu leiden für unser aller Wohl. Um es anschaulicher zu machen, JEDI (=Star Wars) braucht die Welt. Geschulte wache Geister, die die Geschichte der Vergangenheit und der Gegenwart kennen und die für eine bessere Welt im Hier und Jetzt sowie in der Zukunft einstehen, Fragen haben, Antworten suchen, die mit Herz und für Herz handeln, die sich stets ihr eigenes Bild machen und die gegen Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit, Ungleichheit, Unwahrheit aufstehen. Es liegt an uns uns so zu schulen. Wir sind es, unser jeder Eros, der verantwortlich ist für ein gutes, harmonisches Miteinander auf Erden. Wir sollten nicht nur Schönes suchen, sondern auch Schönes zeugen, dann das wäre die Bestform des Menschlichen. Wir haben es in der Hand. „…denn das ganze Gebiet der Gesetzgebung liegt in einem Zustand darnieder, der ohne eine ans Wunderbare grenzende Veranstaltung im Bunde mit einem glücklichen Zufall geradezu heillos ist. Und so sah ich mich denn zurückgedrängt auf die Pflege der echten Philosophie, der ich nachrühmen konnte, dass sie die Quelle der Erkenntnis für alles, was im öffentlichen Leben sowieso für den Einzelnen als wahrhaft gerecht zu gelten hat. Es wird also die Menschheit, so erklärte ich, nicht eher von ihren Leiden erlöst werden, bis entweder die berufsmäßigen Vertreter der echten und wahren Philosophie zur Herrschaft im Staate gelangen oder bis die Inhaber der Regierungsgewalt in den Staat infolge einer göttlichen Fügung sich zur ernstlichen Beschäftigung mit der echten Philosophie entschließen.“ (DÖRPINGHAUS/UPHOFF 2012, S.68; PLATON 2004d, S.47f.) „Wahre Tugend kann nur der erzeugen, der die Idee des Schönen geschaut hat. Durch rechtes Tun besteht Teilhabe an der Ewigkeit. Der Eros ist also nicht bloße Sehnsucht nachdem Schönen, sondern er zielt als ein auf Dauer angelegtes Streben auf die Zeugung und Geburt im Schönen. Der Dauer in der Erkenntnis entsprechen die dem Wandel entzogenen Ideen. In seiner Rede beschreibt Sokrates den Stufenweg der Erkenntnis, der das Körperliche genauso wie das Seelische umgreift. Die Liebe entzündet sich zunächst an der Schönheit eines Körpers, geht über die allgemeinere Erkenntnis der schönen Gestalt an sich zur Begeisterung für schöne Handlungen, dann zur Leidenschaft für schöne Erkenntnis, bis schließlich zur vollkommenen Erkenntnis des Schönen, zur Idee des Schönen. Die geistige Zeugung des Schönen erfolgt durch Gespräche, gemeinsames Nachdenken und schöne Reden. Wer eine schöne Seele findet, wird versuchen, sich gemeinsam mit ihr zu bilden.“ (DÖRPINGHAUS/UPHOFF 2012, S.74) Um mein Resümee noch einmal kurz zu fassen: „Wir müssen uns stets bemühen uns selbst und andere aus der Höhle zu locken! Leben bedeutet leiden und das Schöne im Gute erkennen. Anerkennung, Zufriedenheit und Befriedigung findet man nur in sich selbst und die reinste Form der Liebe ist Fürsorge!“ Kinder sind wichtige Lehrmeister für uns, da sie den Lichten weg gehen, weil sie noch ursprünglich sind. Es liegt an uns sie zu studieren, zu führen und zu einem fürsorglichen, kritischen, eigenständigen Denken zu leiten, damit sie dann als Erwachsene ihr Rolle im Staat, in der Gesellschaft zum Wohle der Gesellschaft einnehmen können und somit sie selbst, andere und die in der Zukunft ein humanistisches glückliches Leben führen können, denn das macht fürs Leben Sinn und ist alles was bleibt. LITERATURVERZEICHNIS Adorno , Theodor W. (2003) (1959): Theorie der Halbbildung. In: Gesammelte Schriften Band VIII. Hgg. von Rolf Tidemann unter Mitwirkung von Gretel Adorno, Susanne Buck-Morss und Klaus Schultz. Frankfurt/Main 2003, S. 93-121 Dörpinghaus , Andreas; Uphoff, Ina Katharina: Grundbegriffe der Pädagogik 2. Auflage, Darmstadt 2012, S. 67-75 Fuchs , Max: Kulturelle Bildung als neoliberale Formung des Subjekts? Eine Nachfrage. http://www.kubi-online.de/artikel/kulturelle-bildung-neoliberale-formung-des-subjekts-nachfrage ; Biografie http://www.maxfuchs.eu (21.4.2015) Koller, Hans-Christoph (2004): Grundbegriffe, Theorie und Methoden der Erziehungswissenschaften. Stuttgart 2004, v.a. 70-79, v.a. 80-92 Liebau , Eckart: Kulturelles Lernen. In: Bilstein, Johannes; Dornberg, Bettina; Kneip, Winfried (8G.): Curriculum des Unwägbaren. Ästhetische Bildung im Kontext von Schule und Kultur. Oberhausen 2011, S. 83-91 Mauer , Martin: Was ist Neoliberalismus? http://www.linkswende.org/3807/Was-ist-Neoliberalismus 2007 (21.04.2015) Messerschmidt , Astrid (2008): Niemand anders. Von der Unmöglichkeit einer unbeschädigten Bildung. In: Dzierzbicka, Agnieszka; Bakic, Josef; Horvath, Wolfgang (Hg.): In bester Gesellschaft, Einführung in philosophische Klassiker der Pädagogik von Diogenes bis Baudrillard. Wien 2008, S. 143-147 Reinwand , Vanessa-Isabelle: Künstlerische Bildung - Ästhetische Bildung - Kulturelle Bildung. In: Bockhorst, Hildegard: dies.; Zacharias, Wolfgang (Hg.): Handbuch Kultureller Bildung, München 2012, S.108-114 Zirfas , Jörg: Bildung. In: Kade, Jochen; Helsper, Werner; Lüders, Christian; et al. (Hg): Pädagogisches Wissen. Erziehungswissenschaft in Grundbegriffen. Stuttgart 2011, S. 13-19 Tags: Kulturwissenschaften, Bildung, Bildungspolitik, Bildungssysteme, Platon - Das Höhlengleichnis, Max Fuchs, Neoliberalismus, Erziehung Kapitalismus, Humboldt, Humanität, Kreativität, Adorno, Matrix, Herz Philosophie, Zirfas, Reinwand, Messerschmidt, Mauer, Liebau, Koller, Dörpinghaus
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/welche-problemlagen-und-spannungsfelder-diagnostiziert-fuchs-fuer-kulturelle-bildung-im-neoliberalismus/1490374
https://web.archive.org/web/20150509232124/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/welche-problemlagen-und-spannungsfelder-diagnostiziert-fuchs-fuer-kulturelle-bildung-im-neoliberalismus/1490374
sehen
gesellschaft
1,490,374
0
roseszhang
http://www.neon.de/user/roseszhang
auch wenn man von einem Laserstrahl spricht
Fällt solch ein laserpointer grün 1000mw herunter, ist die Gefahr groß, dass er sich anschließend nicht mehr verwenden lässt.
Übrigens, auch wenn man von einem Laserstrahl spricht, erzeugt ein Laserpointer doch nur einen Leuchtpunkt. Der Strahlenverlauf ist selbst nicht sichtbar. Nur wenn sich Schwebeteilchen, Rauch oder Wassertröpfchen, in der Luft befinden, ist ein Strahl sichtbar. Das Licht erzeugt eine spezielle laserpointer . Eine davor angebrachte Linse bündelt das Licht zu einem Strahl. Wie intensiv dieser leuchtet, und wie groß die maximal überbrückbare Distanz ist, entscheidet die Leuchtleistung der Laserdiode. Die Leistung misst man in Milliwatt (mW). Zur einfachen Unterscheidung teilt man Laser in verschiedene Klassen ein. Die Skala reicht von Klasse 1 bis zu Klasse 4. Klasse-1-Laser haben die geringste Leuchtkraft, Klasse-4-Versionen die größte. An dieser Einteilung lässt sich auch ablesen, ob der Strahl eines Laserpointers gefährlich oder unbedenklich ist, wenn er in die Augen gelangt. Laser der Klassen 1 und 2 richten beim kurzzeitigen Scheinen in die Augen keinen Schaden an und sind guten Gewissens für Vorträge verwendbar. Bei langem Schein in die Augen oder Verwendung einer Lupe können jedoch gesundheitliche Schäden auftreten. Laser der Klasse 3 und 4 sind gefährlich für die Netzhaut und können die Augen schädigen. Sie darf man nicht auf einen Menschen richten. Aus Sicherheitsgründen sollte man mit einem laserpointer 532nm kaufen , ganz gleich welcher Klasse, niemals auf Menschen, Autos, Züge, Busse, Flugzeuge etc. zielen. Selbst, wenn der Lichtstrahl bei einem schwächeren Modell keine körperlichen Schäden aufrufen kann, so blendet er doch sehr stark und kann dadurch Unfälle verursachen. Günstigere und auch kleine Laserpointer arbeiten in der Regel mit einer roten Laserdiode, erzeugen somit also einen roten Leuchtpunkt. Es gibt aber auch Versionen, die Punkte in anderen Farben erzeugen, etwa in Grün oder Blau. Je nach Farbe verwenden die Laser eine unterschiedliche Wellenlänge. Laser mit blauem Licht verwenden beispielsweise eine Wellenlänge, die manche angestrahlte Gegenstände zum Fluoreszieren anregen kann. Zu Präsentationszwecken kann man die verwendete Farbe vernachlässigen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen wäre ein grüner laserklasse 4 jedoch vorzuziehen, da seine Sichtbarkeit für das menschliche Auge als besser gilt. Grüne Laser erscheinen bei gleicher Energieleistung um ein Mehrfaches heller als rote Laser. Allerdings sind grüne Laser deutlich teurer. Das liegt daran, dass es keine grünen Laserdioden gibt und man zum Erzeugen der grünen Farbe einigen technischen Aufwand betreiben muss. So sind zwei Kristalle, eine spezielle Leuchtdiode sowie ein zusätzlicher Filter nötig. Durch den Einsatz von zwei Kristallen spricht man auch von Frequenzverdopplung. Die zusätzlichen Bauteile, plus deren optimale Ausrichtung, verursachen die Zusatzkosten. Der höhere technische Aufwand macht diesen Typ allerdings auch etwas empfindlicher. Fällt solch ein laserpointer grün 1000mw herunter, ist die Gefahr groß, dass er sich anschließend nicht mehr verwenden lässt, da die empfindliche Optik dabei mit großer Wahrscheinlichkeit beschädigt wird.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/auch-wenn-man-von-einem-laserstrahl-spricht/1604189
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gesellschaft
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Anti.Medicine
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Siehst du nicht, dass da mehr ist, als wir sind?
Bevor du dich in sein Bett legtest, sagtest du mir noch, dass du mich liebst.
.Ist schon 'ne Weile her. Ich weiss nicht genau, wann wir das letzte Mal miteinander geredet haben. Weisst du noch, wann wir und das letzte Mal sahen? Kurz vorm Aufwachen. Ich gehe irgendwann, irgendwo entlang. Eine dieser kleinen Vorstadtstraßen, die so monoton aussehen, dass ich nicht sicher bin, ob ich nur Träume, oder tatsächlich wahrnehmungslos durch die Welt wandere. Dann stehe ich vor meinem Haus und während ich überlege, wie es in diese Gegend kommt blicke ich nach unten und deine Augen sehen mir entgegen. Sehnen sich, verlangen. Ohne dich berührt zu haben verschwindet die Kleidung von deiner Haut, dann greife ich nach dir, während deine Arme sich um meinen Nacken schlingen. Wir küssen uns. Leidenschaft. Wie damals. Endlos. Als ich meine Augen öffne, habe ich das Gefühl, als hätten wir die ganze Nacht miteinander geschlafen. Ich glaube in diesem Moment deinen Körper immernoch an mich gepresst zu fühlen, deine Beine hinter meinem Rücken verschränkt, als würdest du mich nie mehr gehen lassen. Ich setze mich auf, sehe aus dem Fenster der aufgehenden Sonne entgegen. Deine sanften Gesichtszüge verschwimmen in ihren Strahlen. Sie tragen deine Lügen an mich heran, Stück für Stück, deine Worte: "Ich liebe dich". Nur an deine Stimme erinnere ich mich nicht. Doch eines habe ich nicht vergessen. Meine letzten Worte an dich: "Schon morgen wirst du nur eine Erinnerung sein. Eine leere Hülle, die in den tiefen meiner Seele täglich ein bisschen mehr stirbt. Du wirst in die Bedeutungslosigkeit verschwinden." Ob du manchmal an mich denkst? Ich werde dir niemals vergeben.
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linski
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Bettgeschichte
Eine Ode an den schlechten Sex, der trotzdem überraschend schön sein kann.
Unsere Leiber prallen klatschend aufeinander. Die Karikatur eines Geräusches ist das und nicht geeignet die Erotik zu steigern. Ich werde aus meiner gespielten Ekstase gerissen und versuche den Ursprung des Lautes zu ergründen. „Es liegt an seinem Bauch“ stelle ich nach kurzem Zögern fest. Ich bemerke dass ich noch nie mit einem pummeligen Mann geschlafen habe. Ich und ein pummeliger Mann, ist gleich Klatschgeräusch. Interessant. Ich störe mich nicht weiter daran. Weder an dem Geräusch, noch an seiner Pummeligkeit. Ich halte mich selbst nicht für perfekt. Im Gegensatz zu ihm, wirke ich jedoch wie ein zierliches Püppchen. Schlank und zerbrechlich. Ich habe es genossen mit einem Arm gepackt und aufs Bett geworfen zu werden. Wenngleich sich der nachfolgende Akt, er mäßig spannend und wenig spektakulär gestaltete. Er schwitzt. Ich hoffe dass ihm nicht die Puste ausgeht. Meine Muschi ist nass, mein Körper ist nass. Es ist heiß. Ich störe mich nicht daran. Ich war noch nie der Meinung, dass es beim Sex notwendig ist, gut auszusehen. Langsam spüre ich ein leichtes Brennen zwischen meinen Beinen. „Na toll ich werde wund“. Denke ich mir und gebe mir Mühe verzückter Auszusehen und ihn durch gezieltes Stöhnen endlich zum kommen zu bewegen. Es nützt nichts. Er macht Anstalten sich auf den Rücken zu drehen. Innerlich rolle ich mit den Augen. Wie ich das hasse. Stellungswechsel wenn ich bereits wund gevögelt bin, und einen akuten Harndrang verspüre. Männer sind so faul. Wieso muss ich denn auch noch nach oben wenn ich eh schon nichts von der ganzen Sache habe? Ich seufze, führe sein etwas zu kurz geratenes Glied in meine Muschi ein. Schnell bewege ich mich auf und ab, da ich bemerke wie er schon wieder zu erschlaffen droht. Er stößt von unten gegen mich. „Nass und glitschig“ denke ich angewidert, richte mich auf und werfe meine Haare zurück. „Ja fick mich! Ich will das du kommst“ stöhne ich und hoffe zu überzeugen. Zu spät. Er ist schlaff, nichts zu machen. Ich lasse mich aufs Bett fallen und starre den Stuck an. „Macht doch nichts“, sage ich beiläufig und streichle seine speckige Brust. „Hm“ brummt er. „Wir sind nicht gerade ein gutes Team“. Auf solche Dreistigkeit weiß ich nichts zu erwidern. Versucht er mich zu kritisieren? Vor zehn Minuten hat er andächtig meine Kurven gestreichelt und jetzt zieht er mich in sein Versagen mit rein. Aus der Stereoanlage ertönt klassische Musik. Eigentlich nicht im eigentlichen Sinne klassisch. Doch mit Klavier und Geigen. Auf dem Fensterbrett flackern zahlreiche Kerzen. Die pseudo Romantik des Augenblicks schlägt mir auf die Stimmung. Ich strample mit den Beinen die Decke weg. Zugedeckt sein beim Ficken, das geht ja mal gar nicht. Wenn er sich schon an mir befriedigen möchte, dann muss er mich dabei auch ansehn. Ich bin wie ich bin. Zu dicke Schenkel, zu kleine Brüste, keine ausgeprägten Wangenknochen. Aber er hat sich darauf eingelassen mich in seinem Bett auszuziehen. Also sind keine Hemmungen mehr angebracht. Außerdem entspricht er bei weitem nicht meinem Ideal. Vermutlich erklärt dass auch meine Gelassenheit. Ich fühle mich wohl und ungehemmt. „ An klassische Musik könnte ich mich glatt gewöhnen“ murmle ich mit matter Stimme.“ Äh“ er sieht mich zweifelnd ich an. „ Das ist keine klassische Musik“. „Wieso?“ frage ich. „Da ist Klavier und Geige, keiner singt und überhaupt.“ Er schaut mich an als hätte ich sie nicht mehr alle. „Ähhh“, sagt er noch mal. „Ja, ist schon gut du musst jetzt nicht ausholen und es mir erklären, ich bin ja nicht blöd. Dann meinetwegen Musik im klassischen Sinne.“ Er ist noch nicht überzeugt. „Na ohne verzerrte Gitarren halt.“ „Also jetzt nimmst du die Sache aber echt zu einfach.“ „Welche Sache?“ entgegne ich. „Kann man hier nicht mal eine belanglose Bemerkung über Hintergrundgeräusche machen, ohne dass daraus eine Grundsatzdiskussion wird?“ „Du bist ja ne Zicke!“ stellt er fest. Ich ärgere mich und frage mich wieso ich allen ernstes nackt bin und überdies in seinem Bett liege. Zum glück passiert mir sowas nicht allzu häufig. Also nicht, dass ich mit Idioten im Bett liege, sondern dass ich eben generell mit irgendwelchen Typen im Bett liege. Das habe ich alles meiner immer wiederkehrenden Akne zu verdanken. Zeitweilig ist meine Haut richtig toll, glatt und rein, wie Haut eben sein muss. Und dann Zack. Wumm. Ich nenne das Pickelalarm. Rücken Dekoltee, alles Mist. In dieser Zeit kann man sexuelle Kontakte auch genannt One Night Stands, eh schon mal total vergessen. Das hat auch sein Gutes irgendwie. Hätte ich immer tolle Haut, wäre ich ein richtiges Flittchen. Da bin ich ganz sicher. Genauso wie ich, als ich zeitweilig, richtig schlank war immer mit Miniröcken und knappen Oberteilen rumgerannt bin.. Das bestätigt nur die Theorie. Ich sag ja, Flittchen. Er kuschelt sich an mich dran und schiebt seinen Arm unter meinen Kopf. Ich entspanne mich. Hmm eigentlich ist das echt schön. Geborgen und warm. Ich spiele mit dem Gedanken, eine gewisse Regelmäßigkeit in dieses Spiel zu bringen. In meinem Kopf baut sich blitzschnell eine Pro und Contraliste auf. Contra: der Sex war mehr als mies. Pro: er hat mich von sich aus geleckt. Contra: sein Schwanz ist zu klein. Pro: ich mag es mit ihm zu kuscheln. Pro: ich mag seine Wohnung. Pro: es ist warm und gemütlich. Contra… er ist gerade wieder hart geworden. Ich mag diese zweiten Runden, so kurz hintereinander nicht. Erstens sifft es bei den Typen dann vorne immer gleich so raus sobald sie hart sind. In diesem Fall, wird mein nackter Arsch vollgetropft. Und zweitens bin ich jetzt schon wund. Ich frage mich, wie er das eigentlich geschafft hat, mit seinem kleinen Ding. Zweiter Versuch. Das Klatschgeräusch. Gespielte Ekstase. Ich spiele mit dem Gedanken Nutte zu werden. Immerhin bringt das Kohle rein und Schauspielern, ja Schauspielern kann ich wirklich gut. „Ja komm!“ rufe ich. Er sieht mein schmerzverzerrtes Gesicht. „Alles ok?“ „Äh naja ich werde langsam wund.“ „Oh“ Ja, „Oh“ denke ich mir, große Überraschung! „Oh“ sagt er und weiß nicht ob er weiterstoßen darf. Ich verdrehe die Augen. „Nun mach schon. Es ist ok.“ Ich gebe mir Mühe meine Stimme nicht allzu genervt klingen zu lassen. Gierig beginnt er wieder zu stoßen. Sein Ding ist mittlerweile richtig hart geworden. Langsam werde ich geil. Das ist der beste Teil vom Sex. Wenn der Typ kurz davor ist zu kommen. Deswegen ist es mir auch so wichtig, dass ein Kerl beim Sex unbedingt kommt. Wenn ich schon selbst nie komme, dann muss ich wenigstens die Befriedigung haben, dass ich für einige Sekunden für ihn die geilste Frau der Welt gewesen bin. Mann klingt das armselig und banal, aber so ist es. Er zuckt noch ein paar Mal, grunzt plötzlich laut und atmet schließlich entspannt aus. „Na komm, du hast die offizielle Erlaubnis auf mir zusammen zu brechen“, sage ich lachend. Dankbar tut er genau dies. Nach einigen Sekunden rollt er sich von mir herunter und zieht mich in eine Bärenumarmung. Irgendwie schön.
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Von Buchstabensuppe und Palabersabber
Es ist wahrlich nicht leicht das zu Papier zu bringen, was man fühlt und denkt.
Immer wenn der Gedankengang beginnt,                                            ist es als würde der Kopf geschüttelt werden, wodurch sich die Masse der Wörter, die nun in ihre Einzelteile zerfallen, exponentiell vermehrt. Dieses Prozedere führt zu einem Überdruck im Schädelinneren. Sie wollen raus, diese ganzen Bruchteile des Wortbestandes, die zusammenhangslos in den Seilen hängen und in alle Richtungen zerstoben, nach einer Einheit weit voneinander weg suchen. Die Gedankenzentrifuge setzt ein. Per Unwucht wird der Sprachschatz an die Schädelwand gepresst,         der Druck auf den Augen wächst und... lässt sie raus ploppen. Der Wortfluss in seinem freien Lauf, lässt tausende, ameisengroße Wortfetzen aus den leeren Augenhöhlen    fließen. Schwarze Buchstabensuppe verteilt sich über das gesamte Gesicht,  wird eingeatmet und verschluckt,                                                            bleibt einem im Halse stecken, dann wieder ausgekotzt, worauf der Palabersabber bröckelig im Mundwinkel hängt. Ein Terminustinitus kommt hinzu.                                                    Dieser macht Ohrmuschelrauschen, pfeift, bis er mit Trommelwirbel das Ohrenfell zerfetzt und blutrotes Kauderwelsch an Ohrläppchen und Hals herabtropft. Nein! Es ist wahrlich nicht leicht das zu Papier zu bringen, was man fühlt und denkt.
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Rost und Seife
Das Wasser plätscherte heiß vor sich hin und füllte die Wanne in der Carole wie ein platt gedrückter Käfer lag. Ihre Haut klebte an der kalten Emaille und sie genoss das Gefühl, als sich ihre Härchen im Nacken aufgrund dessen aufstellten. Ihre Zehen trugen einen Glitzernagellack, der wild funkelte, als das Wasser ihre Füße umspülte und sich das Licht der Badezimmerlampe darin brach. Sie mochte es ihm dabei zu zusehen, wie er in allen möglichen Farben leuchtete. Es erinnerte sie daran, dass sie selbigen mit ihrer Schwester auftrug, als sie noch Kinder waren. Nur zufällig fand sie den kleinen Flakon in einer Drogerie in der Stadt, in der ihre Schwester wohnte, als sie diese einmal besuchte. Carole kaufte einen für ihre große Schwester und einen für sich selbst. Im Gegensatz zu ihr, freute sich ihre Schwester allerdings nur mäßig, was ihre eigene Aufregung wenig dämpfte. Ganz schwach nahm sie einen Duft wahr, der immer dann entstand, wenn sie das Wasser so heiß wie möglich in die Wanne laufen ließ. Es roch dann nach warmer Reinheit gemischt mit einer Nuance, die sich Carole als frisch gebügelte Wäsche vorstellte. Sie mochte das und es war ihr gleich, ob ihre Haut aufgrund der Hitze schmerzte. Sie lag dann einfach in der Wanne und ließ ihre Gedanken durch den mit Dunst verhangenen Raum wandern, bevor sie anfing ihren Körper einzuschäumen und abzuschreiben. Oft bewegte sie spontan ein Bein auf und ab; nur ein wenig, sodass sie den zaghaften Strom der Wasserverwirbelungen wie eine Liebkosung auf ihrer Haut spüren konnte. Aus einer Laune heraus begann sie ihren eigenen Namen vor sich hin zu flüstern und aus Carole, was man wie Karoll aussprach, wurde irgendwann Geröll und später Gewölle. Dabei stellte sie sich Katzenbabys vor, die Haarbüschel aus spien, woraufhin sie wie ein kleines Mädchen kicherte. Nachdem sie genug über darüber sinniert hatte, ob eine Katze schon mal an ihrem Gewölle erstickt sei, setzte sie sich auf den Wannenrand und begann ihre Reinigungsprozedur. Sie nahm einen grobmaschigen Handschuh, schäumte ihn mit Seife ein und begann ihn über die Arme und den Oberkörper zu reiben. Es kratze, doch Carole dachte immer daran, dass sie danach schön sauber sein würde, wenn all der Dreck ihrer Umgebung von ihr herunter geschrubbt war. Als sie zu ihren Knien kam und ihre Kniekehlen einschäumen wollte, hielt sie inne. Sie drehte ihr Bein soweit es ging und sah einen Walnussgroßen Fleck, der in einem rostigen Rot vom Wasser noch feucht schimmerte, in ihrer rechten Kniekehle hängen. Er mutete wie ein sehr flacher Bienenstock an. Sie überlegte woher die verkrustete Haut stammen könnte und dann fiel es ihr ein: seit einiger Zeit kratze sie sich immer wieder unbewusst an dieser Stelle bis sie merkte, wie es warm und nass an ihrer Wade hinab lief; erst dann hörte sie auf. Behutsam sparte sie diese Stelle bei der Reinigung aus und fuhr mit der Körperpflege fort bis sie jeden Quadratmillimeter ihres Körpers gereinigt hatte. Damit fertig ließ sie sich in die Wanne gleiten, wusch den Schaum ab und stieg dann aus der nassen Höhlung, um sich abzutrocknen. Immer wieder betastete sie dabei den flachen Bienenstock. Nachdem sie sich eingecremt und angezogen hatte, setzte sie sich zu Alois aufs Sofa. Ihr Mann schaute sich die US Open an und beachtete sie nur wenig. Gerade mal ein Nicken hatte er für sie übrig, als sie ihm anbot einen Kaffee zu machen. Carole ging in die Küche und bereitete einen Kaffee zu. Während sie wartete beugte sie sich immer wieder zum rostigen Bienenstock und kratzte daran. Ein juckender Schmerz durch fuhr sie, als sie eine Ecke der Kruste versehentlich mit ihren Fingernägeln angehoben hatte. Doch das Jucken hörte nicht auf und so kratzte sie immer wieder an dieser Stelle, wobei sie versuchte nicht direkt auf dem Bienenstock zu geraten. Sie goss den Kaffee in die Tassen, gab Milch und Zucker dazu und ging wieder ins Wohnzimmer. Während sie so lief, merkte sie, wie etwas in ihrer Kniekehle suppte, doch sie beachtete es nicht weiter. Zielstrebig setzte sie sich direkt neben ihren Mann, nachdem sie die Tassen abgestellt hatte und schob ihre angewinkelten Knie halb auf seinen Schoß. Er hatte sie schon so lang nicht mehr beachtet, dass sie geradezu danach lechzte von ihm berührt zu werden. Doch er rührte sich nur, um die Tasse zu nehmen. Carole stellte sich vor wie er seine Hand auf ihre saubere, weiche Haut legen würde und sie ein wenig streichelte. Sie dachte an das Wasser, das ihren Körper umspülte, wenn sie sich in der Wanne bewegte und versuchte sich daran zu erinnern, wann Alois sie das letzte Mal berührt hatte. Die Berührungen ihres Mannes fehlten ihr sehr und das schon seit geraumer Zeit. Gedankenlos begann sie wieder in ihrer Kniekehle zu kratzen. Sie merkte gar nicht, wie es in der Kniebeuge immer nasser wurde. Alois störte diese Bewegung nach Kurzem so sehr, dass er sie anfuhr, sie solle das lassen, sonst würde sie irgendwann noch ihre Kniekehlenarterie aufkratzen. Ebenso wenig wie Carole selbst merkte er die immer größer werdende rote Blume, die sich unter ihrem Oberschenkel auftat. Als das Tennisturnier endete, ging er aus dem Raum ohne sie eines Blickes zu würdigen. Carole seufzte, streckte die Beine über den Sofarand und starrte einfach an die gegenüber liegende, weiße Wand. Etwas später riss sie ein Puckern in ihrem Bein aus diesem beinahe katatonischen Zustand und sie sah hinab. Ein leuchtendes Rot hatte sich unter ihr ausgebreitet. Sie befühlte ihre Kniekehle und spürte den noch halb an ihr hängenden, rostigen Bienenstock. An der Stelle an der er abgegangen war schien es klebrig aber halbwegs eingetrocknet. Sie stand auf, wobei sich die Haut vom Oberschenkel von der des Sofas löste, welche aufgrund des nahezu trockenen Blutes an ihr pappte. Sie stellte sich vor das Sofa und dankte innerlich dem Herrn, dass ihr Mann damals beim Kauf entschied, das Sitzmöbel solle einen abwaschbaren Überzug haben. Sie ging in die Küche, nahm einen Schwamm und Spülmittel und ging dann wieder zum Sofa, um die Sauerei zu beseitigen, bevor ihr Mann wieder käme. Und während sie da so vor dem Sofa kniete, glitten ihre Finger immer wieder unbewusst in die Kniekehle, in welcher der Bienenstock schon auf Zuwendung wartete.
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Verliebt
Du, und nur du. Von jetzt bis in einem halben Jahr für immer und ewig. Träumen, tagelang. Mein Herz schlägt und ich lebe.
Ich erinnere mich gut daran, wie ich das erste Mal verliebt war. Annika war hübsch. Sie hatte rotblondes Haar, Sommersprossen, ein tolles Lächeln. Sie war ein nettes Mädchen. Nett, nicht scheiße. Und das gefiel mir. Sehr. Es war Frühsommer, ich war 15 und grade in die Theater-AG eingetreten, wo ich sie kennengerlernt hatte. Die AG war der erste Ort an meiner Schule, an dem ich mich wohl fühlte. Keine dummbeutligen Sportskanonen mit Markenklamotten und fiese Weiber, die ständig lästerten wie anderswo. Und nachdem es mir ein halbes Jahr genügt hatte, nachmittags in meinem Zimmer auf dem Bett zu liegen und von ihr zu träumen, hatte ich sie kurz vor den Sommerferien endlich nach einem Date gefragt. Ich glaube, wir sagten damals noch einfach Verabredung. Mein „Schwarm“ war sie aber nicht. Sowas hatte trotz der Bravo niemand. Ich erinnere mich an den Tag unserer Verabredung. Besonders an den Duft. Der Geruch meines Haargels, mit dem ich stundenlang in nervöser Akkuratesse jede einzelne Haarsträhne zwirbelte, bis sie meinen Ansprüchen genügte. Mein Duschgel und mein Deospray. AXE Alaska, das wir damals alle benutzten, weil es so männlich roch. Der Blütenduft im Park und in den Straßen auf dem Weg in die Stadt. Die Sonne schien. Es war perfekt. Viel zu früh stand ich in meiner schwarzen Stoffhose mit den Seitentaschen und meinem beigen Kurzarmhemd (ja, ich weiß…) und in meinen etwas zu großen Turnschuhen vor der Eisdiele. Auf jeden Fall pünktlich sein! Handys hatten wir schon, aber nur für Notfälle. 50 Pfennig pro SMS! Mindestens. Warten. Wohin mit meinen Händen. Schließlich die Arme verschränkt vor der Brust. Und dann kam sie. Ich glaube, ich hatte den Kiwibecher, weil ich den damals immer nahm. Ich glaube auch, dass ich sie eingeladen habe. Ich weiß nicht mehr, worüber wir sprachen. Aber ich weiß, dass wir viel redeten. Keine peinlichen Pausen. Was ein Glück! Weiter als bis zur Eisdiele hatte ich nicht geplant. Es war auch nicht nötig. Hinterher gingen wir ein paar Schritte durch die Fußgängerzone und dann immer wieder ums selbe Karree. Die Zeit verging viel zu schnell. Am späten Nachmittag begleitete ich sie zur Bushaltestelle. Jetzt war es Zeit für mein Geschenk. „Hab was für dich.“ Aus der Seitentasche, die so praktisch war, holte ich den Schlüsselanhänger hervor. Diddlmaus. Hellblaue Flüssigkeit in einem Röhrchen und ihr Name darauf. Jaja. Aber sie strahlte, sagte: „Ist ja süß!“ und umarmte mich. Take that. Das Highlight meines Tages. Ihre Wange an meiner. Der Duft ihrer Haut und ihrer Haare. Brausepulver im Bauch und Feuerwerk im Herzen. Sie stieg in den Bus und das Sonnenlicht wurde langsam golden. Ich war der coolste Typ auf der ganzen Welt. Sommerferien. Ich vermisste sie. Sie schrieb mir eine Postkarte von Neuschwanenstein. Süß, wie sie das „A“ schrieb. Nach sechs Wochen endlich die Gelegenheit für ein zweites Date. Kino diesmal. Es wollte nicht mehr so recht klappen mit der Magie. Ein Kompliment von mir, worauf sie prustete. Wie kann man auch so peinlich sein. Verabschiedung. Ohne Umarmung diesmal. Herbstanfang. Was ein echter Mann war, der musste irgendwann tun, was er tun muss. Ich schrieb ihr in einem Brief, was ich für sie empfand. Nach ein paar Wochen schrieb sie zurück. Und sie tat es gut. „Ich mag dich wirklich sehr. Aber.“.  Doch es war okay. Ich war ihr nicht egal, und sie war respekt- und rücksichtsvoll. Ich fühlte mich nicht wie ein Idiot hinterher. Und ja, das hatte die 15-jährige Annika vielen voraus, die nach ihr kommen sollten. Den Brief habe ich immer noch. Klar war das irgendwo lustig. Echte Briefe und Karten statt Email und WhatsApp. Peinliche Klamotten und Liebeslieder im Discman. Sorgen, die noch nicht größer waren als die nächste Woche. Noch so viel vor und so viel Scheiße noch nicht gefressen. Aber darum geht’s nicht. Keine Nostalgie. Kein „Wie war das alles schöner früher“. Mehr das: ich bin verliebt. Und daran gibt es nichts zu rütteln. Du, und nur du. Von jetzt bis in einem halben Jahr für immer und ewig. Träumen, tagelang. Egal, wie es enden wird. Ist noch ganz weit weg. Mein Herz schlägt und ich lebe. Der Sommer riecht so gut. Wie nie wieder seit all den Zigaretten. Werd erwachsen. Reiß dich zusammen. Guck, wo du bleibst. Und überleg dir das ganz genau mit den Gefühlen. Für alles andere gibt es Ironie. Doch der kleine Junge fährt sich zum x-ten Mal durch seine Stachelhaare und weiß genau, was er jetzt will. „Gefühl ist alles. Name ist nur Schall und  Rauch.“ Gut geklaut bei Goethe. Meine Therapeutin erzählt mir was vom inneren Kind. Wie es in uns ist und alles hat, was es zum Leben braucht. Und zum Lieben. Man muss nur mal die Fresse halten und wieder einmal zuhören. Kluge Frau. Der Kleine grinst. So, Steuererklärung machen. Aber nicht schlimm. Die Sonne scheint. Tags: ersteliebe, verliebt, sommer
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liebe
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Rou
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Eine neue Zeitrechnung, die ich nie wollte.
Wer meint limitierte Zeit erlebt man kostbarer, weiss nichts von Schockstarre...
... Strahlende Sonnenschein ist gleichermaßen zur Belastung geworden, wie Dauerregen. Und das fröhliche Zwitschernd der Vögel ist der blanke Hohn. Früher hab ich Filme geliebt. Heute renne ich schon vor DVD-Hüllen davon. Ich renne von Worten, wie „Drama“ und „Krebs“, davon. Egal ob sie eine fiktive Geschichte beschreiben oder nur auf einer Speisekarte stehen. Ich will es nicht lesen und ich kann es auch nicht hören. Alles ist ein Hürdenlauf, alles ist ein Labyrinth. Unsere Zeitrechnung teilt sich nun seit ein paar Jahren in die Einheiten „vor der Chemo“ und „nach der Chemo“, was gleichbedeutend mit „vor der nächsten Chemo“ ist. „Zukunft“ und „Planen“ umschifft man besser. „Kämpfen“ bedeutet andauernder Druck. „Freude“ ist nur noch etwas, das man früher einmal kannte. Ich will nichts hören, ich will nichts sehen, ich will nicht akzeptieren.
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unnuetzeswissen
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Präriemäuse haben bis zu vierzig ­Stunden am Stück Sex.
Biochemische Falle(...)
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produkte
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ichverstehdasmitdeneinhoernernnicht
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Die Gesellschaft in Zeiten von Smartphones. (A-)soziale Medien?
Inspiration für dieses Essay war ein Urlaubserlebnis, bei dem die doch so schöne Aussicht als erstes durch die Linse der Handykamera betrachtet wurde
Vor einiger Zeit fasste ich mit aller Motivation die ich aufbringen konnte den Gedanken mir einen Tag frei zu nehmen und mich voll und ganz mit der Vorbereitung auf eine unliebsame Klausur zu beschäftigen. Sobald ich mich die erste halbe Stunde damit beschäftigt hatte, hörte ich das Vibrieren meines Handys. Ich hatte das dumme Ding nicht in den Stummmodus geschaltet. Wie der Pawlowsche Hund der beim Klingeln des Glöckchens des Versuchsleiters direkt zu sabbern anfängt und an Nahrung „denkt“, machte mein Herz einen kleinen Hüpfer und es schossen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. War es eine E-Mail von der Arbeit, ein „Snap“ von einem Freund, hat mein Partner ein Problem oder möglicherweise hat mein Idol wieder ein neues Bild in den sozialen Medien veröffentlicht? Was kann ich mir eigentlich wieder auf Facebook anschauen? Diese Gedanken werden noch nicht einmal tatsächlich bewusst formuliert. Es ist mittlerweile ein fast reines Reiz-Reaktions-Schema. Wie ferngesteuert gab ich meinen Freischalt- Code auf dem Bildschirm des Handys ein um die heiß ersehnte Information zu erlangen. So werden meine guten Vorsätze schnell durch mangelnde Standhaftigkeit und der fortkommenden Technik torpediert. Zugegebenermaßen hat das natürlich auch mit Prokrastination zu tun. So kann das alberne Hunde- oder Katzenvideo die Rettung vor der unangenehmen Anstrengung sein, sich tatsächlich in einen Sachverhalt zu vertiefen. Das Überfliegen der Tagesschau hat mich dem Weltgeschehen auch nicht viel näher gebracht. Natürlich ist das alles sehr schwarz gemalt und ich würde mich selbst nicht als handysüchtig bezeichnen, wohlgemerkt trotz dieser kleinen Einführung in mein eigenes Verhalten. Mittlerweile gibt es sogar Personen, die sich den Vibrationston ihres Handys nur einbilden. Das Ganze wird unter dem Namen Ringxiety oder Vibranxiety verbreitet. Solchartige Phänomene wurden bereits in der Psychologie als Dissertationsthema oder unter diversen Studenten-Publikationen veröffentlicht. Unser kleiner digitaler Begleiter wird somit zum Verfolger und nicht nur nützlich sein, sondern auch interessante Neurosen freisetzten. Ein Hoch auf die heutige Technik! Man hört ja auch oft darüber, dass der Einfluss der sozialen Medien ähnliche Effekte im Gehirn auslöst, wie eine Droge. Das Belohnungssystem wird involviert und wir gieren nach immer mehr Bestätigung in Form von Daumen, Herzen, Zahlen. Mit Filtern werden Unzulänglichkeiten kaschiert und es entstehen ideale Scheinwelten in denen alles wunderschön aussieht. Wenn man sich jedoch in einschlägigen sozialen Medien so manches Bild genauer betrachtet, kann man sich sinnigerweise die Frage stellen, wenn es doch so wunderschön an diesem Ort ist, an dem sich das mitteilungsbedürftige Individuum gerade befindet, warum findet es doch immer die Zeit diese Momente mit seinem Netzwerk zu teilen? Wenn man gerade so eine wundervolle Zeit mit dem Partner oder seinen Freunden hat, wie kommt es dazu, dass man genügend Zeit hat um dies zumeist sehr detailliert und in Echtzeit zu dokumentieren? Verlagert sich nicht ein Großteil der Aufmerksamkeit weg von dem realen Geschehen und hin zu dem Bestreben nach der optimalen Darstellung gegenüber einem unsichtbaren Richter? Haben wir überhaupt noch die Möglichkeit einen Augenblick zu genießen ohne im selben Moment darüber nachzudenken, wie dieser von „den Anderen“ bewertet werden könnte? Das Potenzial, dass das Internet birgt, die Vernetzung unzähliger Personen an unterschiedlichen Orten, ist gewaltig. Die meisten nutzen dieses Potenzial jedoch nicht zur Revolte, sondern um Bilder von sich im Fitnessstudio zu veröffentlichen. Das sind natürlich Extremfälle und mit Sicherheit ist es nicht immer so. Trotzdem frage ich mich ob die Verlagerung oder die ständige Anfertigung von aufgestylten Sicherheitskopien der Realität tatsächlich zur Förderung von Gemeinschaften beiträgt. Ist es nicht vielmehr so, dass man überhaupt nicht tatsächlich seinen Freunden mitteilen will, was man gerade macht, sondern viel mehr nur sich selber mitteilt wieviel Bestätigung man für eine Sache erhält. Das schlimmste und ärgerlichste ist nicht die Kommunikation. Die Kommunikation ist ein Segen. Ständige Selbstrepräsentation hingegen ein Fluch. In den Zeiten der Selfies ist jeder ein Star und buhlt nach Beachtung. Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, sollte sich auf Instagram anmelden um entweder ein noch geringeres zu bekommen oder ein absolut überzogenes ausgelöst durch zufällig generierte Followerzahlen. Die andere Seite: Durch Facebook habe ich meine lang vermisste Kindergartenfreundin wiedergefunden. Ich kann einfach und mühelos den Kontakt zu Menschen auf der anderen Seite der Welt bewahren. Ich kann Gleichgesinnte finden, egal um was es sich handelt. Wenn ich mich mit einem Problem rumschlage, dann kann ich zumindest sinnvolle Denkanstöße erhalten. Welche verzweifelte Lastminute-Arbeit, welchen komplizierten Sachverhalt konnte man nicht schon mithilfe von Wikipedia oder Google zumindest schneller in Angriff nehmen? Denn das Internet ist die Welt. Sie ist es aber gleichzeitig auch nicht. Es ist nur ein Abklatsch der Welt. Eine Verbindung zur Realität, die viele Menschen mit der Realität zu verwechseln scheinen. Ein Spiegel von sich selbst und ein Spiegel der Gesellschaft. Neben dieser ganzen selbstdarstellerischen Polemik, die vor allen Dingen mit den Narzissten in uns zu tun hat und den Erfolg von Sozialen Medien doch im Kern begründet, stelle ich mir vor allen Dingen noch eine andere Frage. Wie ist es mit unserer Freiheit in Zeiten der ständigen Erreichbarkeit und Vernetzung bestellt? Gehen wir mal nicht davon aus, dass uns unser Handy in einen materiell tatsächlich greifbaren Käfig stecken kann. Im Gegenteil, kann man es genauso positiv sehen, dass man sich dank der integrierten Navigationsfunktion eines Handys vielleicht nicht freier, jedoch gezielter zu einem noch unbekannten Ort fortbewegen kann. Durch Google Maps habe ich persönlich schon viel Zeit einsparen können, die ich sonst durch das Streifen durch Straßen hätte verbringen müssen, die mir noch unbekannt waren. Also stellt sich mir hier zunächst keine Frage zur Handlungsfreiheit. Wie ist es jedoch mit unserer Willensfreiheit bestellt, wenn wir von dem klassischen Smartphone-Nutzer ausgehen, der sein Handy im Regelfall immer bei sich trägt? Wie sehr beeinflusst die Vernetzung zur Welt der sozialen Medien unsere Willensfreiheit? Wenn ich auf das Anfangsbeispiel zurückgreife und die Automatisierung des Ablaufs -Handy klingelt- Person greift Handy auf- genauer betrachte und insbesondere davon ausgehe, dass dieses Verhaltensschema einer Konditionierung gleicht, dann muss ich stark davon ausgehen, dass hier unsere Willensfreiheit fast unmerklich beschnitten wird. Wenn uns in solchen Augenblicken nicht mehr bewusst vor Augen tritt, ob die Information, die man durch das Handy erhält, überhaupt unmittelbar abgerufen werden muss, dann wird einem durch das eigene Verhaltensschema der Wille zur Entscheidung genommen. Spinnt man die Situation weiter und nimmt an, dass diese Person sich seines Verhaltens bewusst wird und sich dazu entschließt das Smartphone für einige Wochen gegen ein altes nicht besonders smartes Handy einzutauschen, dann treten dennoch Probleme auf, die mit der Omnipräsenz der digitalen Vernetzung in der Gesellschaft einhergehen. Die Abhängigkeit kann nicht nur innerlich attestiert werden. Wenn man kein Smartphone besitzt, dann verliert man den Zugang zu vielerlei Informationen. Sei es nur der Veranstaltungskalender, der einem die Entscheidung erleichtert, auf welches Event man spontan des Abends gehen soll. Es kann auch das schnelle Abrufen von einer wichtigen Information durch Google sein. Sogar die Bewertung von Dozenten und Seminaren findet an unserer eigenen Universität durch das Internet statt. Der aufmerksame Leser mag hier natürlich einwenden, dass meine Argumentation das Internet, soziale Medien und Smartphones zu vermischen scheint. Ich kann diesem bis zu dem Punkt zustimmen, als dass man nicht unbedingt ein Smartphone benötigt um Dinge zu googeln oder sich auf Sozialen Medien aufzuhalten. Jedoch birgt ein Smartphone durch seine Praktikabilität eine Versuchung, der die meisten Menschen nicht entgehen können. Das, was man damals am Heimcomputer getan hat, kann man zum größten Teil mittlerweile mobil und überall tun. Durch die Mobilität der Geräte wird die Allgegenwärtigkeit der digitalen Welt suggeriert. In dieser neu entstandenen Gesellschaft ist es eine Beschneidung der Handlungsmöglichkeiten, wenn man kein Smartphone bei sich trägt. Wer kein Smartphone hat muss viele Dinge mühevoller vollziehen als seine Mitmenschen. Sei es das Prüfen der Bahnverbindung bei einer typischen Verspätung der öffentlichen Verkehrsmittel, Online-Banking, E-Mail-Accounts, Terminkalender, Fotos. Es entsteht eine neue technikabhängige Welt, in der derjenige, der nicht im Besitz eines Smartphones ist einen Nachteil gegenüber seinen Mitmenschen hat. Da sich Menschen gerne miteinander vergleichen, möchten die meisten Menschen nicht dem Informationsfluss entgehen, denen sich andere mit offenen Armen aussetzen. Man könnte rückläufig wirken oder noch viel schlimmer, den Anschluss an seine Mitmenschen verlieren. Bei genauerer Betrachtung eröffnet sich mir hier also eine doppelseitige Perspektive. Die Technisierung durch Smartphones ist ein zweischneidiges Schwert. Vielleicht wäre es sinnvoll, dass auch bei der Nutzung von technischen Geräten eine gewisse Erziehung stattfindet. Bis dahin mache ich mein Handy für heute erst einmal aus. Tags: #medien, #handy #freiheit #
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Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014
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Am 12. Juni startet bekanntlich die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Die Fußballstimmung kommt bei mir noch nicht richtig auf, das mag vielleicht auch daran liegen, dass die deutsche Nationalmannschaft bei ihren bisherigen Testspielen, bis auf das letzte, nicht besonders glänzte. Zudem nehmen die Proteste im Gastgeberland zu. In den insgesamt 12 Spielorten wurden 5 der bereits bestehenden Stadien umgebaut und die restlichen neu errichtet. Eins davon sogar mitten im Dschungel, in Manaus. Allein dieses Stadion kostet ungefähr 224 Millionen Euro, insgesamt werden geschätzte 3 Milliarden Euro ausgegeben. Und auch für Jogi und seine Jungs wurde eine neue Wohnanlage mit 13 Häusern gebaut, da keines der Hotels den Anforderungen des Trainers und der deutschen Nationalmannschaft entsprach. Zudem wurden bisher 637 Familien zwangsumgesiedelt, um Platz für die Um- und Neubauten zu schaffen. Es sollen sogar Straßenkinder von der Polizei im schlaf erschossen und schließlich aus den Touristenvierteln weggeschafft wurden sein. Schon Mitte des letzten Jahres fingen die Proteste gegen die hohen Kosten für die Fußball-WM in Brasilien an. Demonstranten beklagten sich zunächst über die Erhöhung der Ticketpreise im Nahverkehr und warfen der Regierung letztendlich vor, zu viel Geld für die anstehende WM auszugeben, anstatt dies in die notwendige Bildung, Gesundheit und Transportwege zu investieren. Immer wieder kam es zu Straßenschlachten, bei denen Menschen ums Leben kamen, u.a. 8 Arbeiter, die für den Bau der Stadien zuständig waren. Was nach der WM mit den Stadien passieren soll, ist bisher ungewiss. Sie werden als "weißer Elefant" bezeichnet, da sie groß und schwer zurückbleiben und zudem viel fressen werden. Allein die jährliche Instandhaltung wird bei 2,2 Millionen Euro liegen. Der Großteil der Brasilianer freut sich verständlicherweise nicht mehr auf die anstehende WM. Wie die Weltmeisterschaft letztendlich ablaufen wird, bleibt ungewiss. Eines kann man mittlerweile aber gewiss sagen, diese WM ist eine gekaufte WM und an ihren Tickets klebt Menschenblut. Wie siehts bei euch aus? Wie steht ihr zur diesjährigen Fußball-WM? Und wie steht ihr zu den Vorwürfen der Brasilianer? Werdet ihr die WM verfolgen, oder boykottiert ihr sie? Du willst auch mal ein NeonUserTäglich schreiben? Schau einfach hier nach, wie es geht! Tags: NeonUserTäglich, NUT
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Claudia_Petersen
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Zur Entspannung erstmal 'ne Leiche
Warum schaut ihr euch Horrorfilme an?
Das Interesse an Liebesfilmen, Komödien, Krimis und Actionfilmen verstehe ich. Manchmal ist einem einfach nach einer romantischen Geschichte oder nach einer Komödie, bei der man lachend auf dem Boden liegt. An anderen Tagen ist der Drang nach einer spannenden Geschichte größer. Die Leidenschaft für Actionfilme und Science Fiction muss ich auch nicht weiter erklären. Aber eine Sache habe ich mich schon immer gefragt: Warum schaut man sich einen Horrorfilm an? Es ist doch ein absolut blödes Gefühl, sich dauernd gruseln und erschrecken zu müssen. Außer vielleicht, wenn da jemand neben einem sitzt, an den man sich in spannenden Szenen klammern kann. Aber es gibt doch auch genug Menschen, die sich so etwas alleine anschauen. Der erste Teil von Saw hatte meiner Meinung nach zumindest eine gute Idee, aber die hat sich doch in den folgenden sechs Teilen nicht wirklich verändert. Vor einiger Zeit habe ich den Film „Orphan“ geschaut, der von einem Waisenkind handelt, das sich wirklich sehr merkwürdig verhält. Mir sind viele Szenen aus dem Film im Kopf geblieben obwohl ich sonst nicht viel von Filmen behalte. Als der Streifen zu Ende war, war ich einfach nur froh wieder im „normalen“ Leben zu sein. Fast so wie das Gefühl nach einem Alptraum. Ist es die Erleichterung nach dem Film, die Menschen dazu bringt Horrorfilme zu schauen? Ich würde wirklich gerne verstehen warum man solche Filme guckt. Vielleicht könnt ihr mich ja auch für dieses Genre begeistern. Schaut ihr Horrorfilme und was fasziniert euch an ihnen? Und viel wichtiger: Könnt ihr danach noch in den Keller gehen?
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Klitzekleinste
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Taube Auszeit.
Es geht mir gut. Nur ganz selten werde ich von einem kleinen Stich geweckt und dann ist die Welt ein paar Stunden still.
Sonntagmorgen, 8 Uhr. Man hat das Gefühl, sogar diese Stadt gönnt sich mal eine Auszeit. Ich höre fast meinen eigenen Atem, so totenstill ist es in den Straßen dieser riesigen Stadt. An Tagen wie diesen fühlt es sich an, als wäre man ganz allein auf der Welt. Nicht nur, weil es still ist, die Stadt tot zu sein scheint, sondern auch, weil man selbst sich ein bisschen tot fühlt. Ich laufe durch die Straßen und suche nichts Bestimmtes, versuche trotzdem etwas zu finden. Etwas, das hilft. Ein gutes Heilmittel ist immer die Veränderung, doch braucht auch die ständige Veränderung ein Ende, früher oder später. Man kann ja nicht immer laufen, laufen, laufen … Und doch, ich kenne Menschen, die schon so lange davon laufen, dass ich nicht sicher bin, ob sie jemals damit aufhören. Das Schlimme daran ist, dass sie sich doch nach und nach verlieren, vergessen wer sie sind, woher sie kommen und am Schlimmsten; wohin sie wollen. Ich wurde heute Früh von einem kleinen Stich ins Herz geweckt. Dann bin ich aufgestanden, um durch die Straßen zu wandeln, mich zu erinnern, wie schön die Welt ist. Die Welt ist schön, ich weiß, aber heute, ja heute, hat mich ein kleiner Stich ins Herz geweckt. Der kleine Stich kriecht immer wieder in den Magen; mir wird übel. Ab und zu schleicht er sich in meinen Hals, lässt mich schwer atmen und meist macht er sich dann kurz auf den Weg zu meinen Augen, die von heißen Tränen überrascht werden. Ich kann sie zurückhalten, denn es ist nichts akutes passiert, das weiß ich und ich weiß, dass keine Träne dieser Welt dich zurück bringen würde. Wie kann es sein, dass ich nach mehreren Jahren das erste Mal das Gefühl habe, ich lasse es zu, mich mit deinem Tod zu beschäftigen? Weil ich gelaufen bin. Ich habe mich verändert; Jahr um Jahr. Ich glaube, ich wäre so manches Mal fast ertrunken, um taub zu sein für die kleinen Stiche. Gift im Blut mindert das Schmerzempfinden. Es geht mir gut. Nur ganz selten werde ich von einem kleinen Stich geweckt und dann ist die Welt ein paar Stunden still. Und in diesen Stunden frage ich mich, ob mich dieser Stich mal das Leben kosten könnte. Dann wache ich auf und sehe wie bunt und wundervoll das Leben ist. Vielleicht weiß ich das eben wegen dir. Wegen der reinsten Liebe, die einem nur diese eine Frau geben kann. Tags: Verlust, Loslassen, Vermissen, Realität, Lähmung
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einmachglas
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homo furunculus
homo wie? ja klar sind doch alles homos, diese sapiens!
zunächst mal zur begriffsklärung: homo furunculus . dank wikipedia könnt ich mir die persönliche erklärung sparen, aber für alle fälle noch mal zum mitnehmen: unter homo furunculus verstehe ich das, was aus der menschheit heute geworden ist bzw. irreparabel zu werden droht. zumindest die herrscher-klasse, unsere "elite", die das geschehen auf erden beeinflüsst besteht zu 99% aus dieser "speziellen" gattung. wie ein furunkel sitzt der überaffe im nacken unserer mutter erde und saugt ihn leer, hach wie schön ist die erde doch, komm lasst uns noch zicht mal mit dem flugzeug hin und her fliegen und die luft verpesten, hallelujah my lord. und die fabriken in billigst-länder am anderen ende der welt verlegen, damit ja alles immer "schööön" billig ist und die aktionäre rechtzeitig zum quartals-ende ihre renditen eintüten, die millionengehälter der hart arbeitenden über-manager wollen auch zeitig ankommen. der äußerst adrett gekleidete und freundliche und zuweilen auch lustige homo furunculus (siehe barney stinson ) liebt kurzfristige erfolge, immer wenn er schnell beute machen kann, egal was oder wer dabei verwelkt und geschändet wird. ob die meere leergefischt und mit plastik gefüllt werden, ob der regenwald dahin schwindet, die polkappen schmelzen, die bohrinseln immer tiefer graben und damit das risiko an unfällen und ölpest-inseln enorm steigt. jetzt wird sogar "wissenschaftlich" geforscht, ob fracking eine geeignete methode zur öl- und erdgasgewinnung in norddeutschland sei. die gier des homo furunculus findet schlicht kein ende. nietzsche schrieb einst in seinem hauptwerk "also sprach zarathustra", dass der mensch dazu da sei, überwunden zu werden. denn zum übermenschen sei er bestimmt. dabei hat er leider vergessen zu erwähnen, dass man dazu erstmal den "menschlichen" status erreichen muss, um ihn dann anschließend zu überwinden, dass unter uns viele sprechende zweibeiner herumsiechen, die sich nur als "homo sapiens" ausgeben, ihnen aber nichts menschliches anhaftet. vorbei sind die zeiten, wo der überpünktliche und penibel kompetente "homo faber" ein schrecken der menschheit darstellte, ja ein absurdum der natur schien er und heute werden händeringend nach kompetenten und zuverlässigen ingenieuren gesucht, nicht nur in deutschland. da wo die gattung furunculus ihr unwesen treibt, bleibt nichts mehr übrig, außer vielleicht seiner beute, der trägen "homo ignavus" , die der furunculus äußerst geschicht mit propaganda und fastfood paralysiert und mästet. und immer zu wird gesagt, "wo kämen wir denn hin, wenn wir das anders machten, ja es könnte alles noch schlimmer... nein lass uns hier auf dem elend sitzen bleiben und die da oben machen lassen." das beste, was ich diesen gesellen erwidern kann ist der kluge satz von kurt marti: denn "wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um einmal zu schauen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?" [afsanehbaf] ps: für alle, denen mein text nicht intelligent, differentiert und humoristisch genug gewesen ist, biete ich noch nachträglich einige verweise auf wortgewandtere zeitgenossen an: Georg Schramm Hagen Rether Volker Pispers pps: über geschmack lässt sich immer noch streiten, aber bitte nicht hier.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/homo-furunculus/992834
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waldraut
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Einen Klick wert.
Singlebörsen im Netz fallen mir ins Auge.
Anklicken und in den Warenkorb legen. Zustand: gebraucht. Kurze Lieferzeit. Versandart: kommt von selbst vorbeigelaufen. Keine Rücknahme. Schön wär's. Vielleicht etwas seltsam, aber der Mensch ist in der Lage sich an die merkwürdigsten Dinge zu gewöhnen. Allerdings ist Menschenhandel unmenschlich und deshalb folgerichtig verboten. Aber wie sieht es mit Gefühlshandel aus? Der Mensch menschelt und sendet Signale hinaus in die weite Welt in der Hoffnung auf einen Empfänger zu stoßen um mit ihm in Kontakt treten zu können. Tritt der Kontakt zurück bleibt ein hoffender Sender zurück. Schade.
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Meine Stadt: Barcelona
Stille Kirchplätze, Schampus zum Preis von Mineralwasser - und am Ende aufs Dach und tanzen: Wie man sich in die KATALANISCHE HAUPTSTADT Schritt für Schritt hineinsteigert.
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Schmerz der einen zerreißt ...
Wie es ist sich zerissen zu fühlen, nicht anzukommen und immer mit den Gedanken bei dir zu sein.
Schon wieder so ein Tag. Ich wache auf und schon bist du da, einfach präsent. So präsent, als würdest du seit ewigen Zeiten schon neben mir liegen und neben mir aufwachen. Doch das tust du nicht. Weder liegst du neben mir noch habe ich das Gefühl, dass auch ich dir morgens noch durch den Kopf schieße. Es ist schon wieder soviel Zeit vergangen. Ich stehe auf und versuche dieses Gefühl von Ungewissheit zu verdrängen, dieses Gefühl, was wie Verliebtsein ist, alles kribbelt und alles dreht sich. Doch ist es die Angst, die Ungewissheit und die Sehnsucht, die schon wieder beginnen mich innerlich aufzufressen. Es war doch schon alles gut, ich hatte deine Sachen weggepackt. Weit weg. In eine Schachtel, die weit unter meinem Bett verschwunden war. Doch trotzdem gibt es Tage, wo es wieder so verdammt weh tut. Tage, die mich innerlich zerreißen. Gedanken, die mich aufwühlen, mich so durcheinanderbringen, sodass ich mir selbst fremd vorkomme. Alles hatte vor zwei Jahren angefangen. Ich stolperte in dein Leben und du in meins. Wie das mit uns funktionierte weiß ich nicht. Wir wussten, wir hatten wenig Zeit. Ich musste zurück nach Deutschland, du musstest dein Studium in den USA fortsetzen. Vielleicht war deshalb unsere Zeit so intensiv. Dann - Stille - mal kam eine e-mail mal nicht, wir wussten nicht wie wir diese Distanz überwinden sollten. Es tat weh, verdammt weh. Ich wollte diesen Schmerz nicht noch einmal erleben. Diesen Schmerz, der einen dauernd erinnert, an eine Zeit, die so schön sein könnte. Oder einen daran erinnert, wie schön es wäre sie mit dir zu teilen. Der Schmerz verging, die Liebe war immer noch da. Zeitsprung - eineinhalb Jahre später - Ich war zu Besuch bei meiner Tante in den USA. Eine Email- „ Hallo wie geht es dir? Wo bist du?“ – Stille. Sollte ich ihm nun sagen, dass ich in den Staaten war, nur zwei Autostunden von ihm entfernt. Schon vorher hatte ich darüber nachgedacht. Doch hatte mich meine Angst vorher lange zurückgehalten. Meine Finger tippten nur: „Ich bin in Atlanta bei meiner Tante“. Stille. Was machte ich bloß? Wollte ich ihn sehen? Wollte ich diesen Schmerz noch einmal erleben? Wollten wir uns eigentlich noch? – Telefon – „Können wir uns sehen? Ich möchte dich sehen... Ich hol dich übermorgen ab“ . Mein Herz machte einen Sprung. Zwei Tage später standest du da und als wir uns ansahen, wusste ich, dass keine Zeit für uns vergangen war, doch die Distanz blieb. Der Sommer, den wir miteinander verbrachten, war wunderschön. Ich fühlte mich geborgen und genoss jede Sekunde und immer wenn ich sie genoss, schoss mir durch den Kopf, du willst doch nicht wieder leiden? Doch, dass wollte ich. Letzter Tag - Ich bin stumm, bringe kein Wort hinaus. Auch du bleibst stumm, siehst mich mit traurigen Augen an. Eine Träne läuft über deine Wange und ich kann nichts sagen. Mir laufen die Tränen, doch erst als ich nicht mehr vor dir stehe. Die Wochen danach- Wir telefonieren, machen uns Vorwürfe, interpretieren Sätze falsch. Leiden, lachen, weinen. Ich kann nicht mehr. Lege deine Sachen in eine Schachtel und schiebe sie unter mein Bett. Und nun? - Die Schachtel steht immer noch unter meinem Bett. Erst neulich haben wir miteinander telefoniert. Doch jedes mal, wenn ich deine Nummer wähle, möchte ich dich nicht anrufen. Ich möchte hier wieder ankommen und nicht immer bei dir sein. Es tut so weh. Ich stelle die Schachtel weg.
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Der kleine Wassertropfen
Eine kleine Geschichte von einem Wassertropfen im Winter
Nun ist es einfach so, dass man Wassertropfen zwar sehen, jedoch nicht hören kann. Doch tief im Meer, wo kein Mensch je gewesen ist, da treffen sie sich in einer ausgelassener Runde und erzählen sich ihre Geschichten. Voller Erwartung setzte sich der kleine Wassertropfen auf die Empore und lauschte. Er selbst war noch viel zu winzig und unerfahren, um selbst auf Reisen zu gehen. So folgte er den Geschichten, die er dort hörte. Manche von ihnen waren schaurig, manche jedoch sehr schön und einzigartig. Manche Reisen der Tropfen waren sehr kurz, andere jedoch fast unendlich. Aber jede Reise war ja ein Kreislauf in sich und endete schließlich an dem einen Ort im tiefen Ozean. Jeder meinte von sich, dass seine Erlebnisse die Besten gewesen seien und erwartete für seine Taten Zuspruch und Applaus. So schilderte ein mächtiger Tropfen von seiner Reise. Als Anführer erhob er sich aus dem Meer, stieg in dem Himmel, lies sich vom Wind an Land treiben. Dort angekommen vereinte er sich mit seinen Mitreisenden, wuchs zu einer riesigen schwarzen Wolke, um sich herabstürzen zu lassen. Mit seinen Weggefährten überschwemmte er Dörfer und brachte Unheil über das Land. Stolz war er auf sein Werk, den Menschen seine Macht zu zeigen. Voller Unmut stellte sich ein Tropfen in die Mitte und schimpfte. Natürlich haben wir Macht über die Welt, jedoch sollten wir sie nützlich einsetzten, den Menschen Freude bringen. Ein kleiner leicht traurig wirkender Tropfen sprach, er habe es ja leider nicht geschafft den Himmel zu erreichen, aber die Welle, die er durch den Amazonas trieb, die hat vielen Surfern gefallen. Sie ritten auf ihr über Stunden, bis sie ihre Kraft verlor. Viele weitere Geschichten folgten, über die der kleine Tropfen nachdachte und sich schließlich auf einem Wal schlafen legte. So sehr wünschte er sich auch einmal in dieser Runde zu stehen, zu erzählen, welch wunderbare Dinge er in der Welt erlebt hatte. Aber dafür war er ja noch zu klein und musste erst viel über Temperaturen, Winde und vieles mehr lernen. Vor allem aber die Wege zurück in den Ozean waren wichtig, bevor er sich auf seine Reise begeben durfte. Nun ist es so, dass Wale nicht nur in der Tiefe des Meeres anzutreffen sind, sondern auftauchen müssen, um Luft zu holen. Der kleine Tropfen wachte auf, als der Riese ihn an die Oberfläche brachte. Die Sonnenstrahlen zupften an seiner Hülle und zogen ihn sanft in die Luft. Er hatte davon gehört, dass mache sich daraus einen Spaß machten mit den Walen aufzutauchen, sich durch den Druck der Fontanelle durch die Luft wirbeln zu lassen, um anschließend mit ihnen zurück in die Tiefe abzutauchen. Doch genau in dem Moment, als er den Höhepunkt der Wirbelung erreichte, da löste er sich ab, stieg weiter auf, höher und höher, was eine Rückkehr unmöglich machte. So blickte er hinab und bewunderte die unter ihm blau spiegelnde Wasseroberfläche, in deren Inneren er bis jetzt lebte. Vergessen der flaue Moment nicht zu wissen, was wird. Gerne hätte er dort noch verweilt und dieses Spiel der Wellen beobachtet, jedoch trieb ihn eine leichte Brise Richtung Osten. Als die Sonne den Horizont erreichte, fing er an zu frieren. Umso mehr er sich schüttelte wuchsen ihm kleine spitze Zacken, die wie Dornen aus ihm herausragten, nicht aufhören wollten sich zu gabeln. Sie schienen messerscharf zu sein, symmetrisch angeordnet, wie ein kleiner Stern. Der kleine Tropfen erinnerte sich daran, dass er keine Angst haben musste. Veränderungen in seiner Struktur waren ja nichts Ungewöhnliches. Aber er hatte ja auch gehört, dass kleine Sterne zusammenstoßen und sich ineinander verhaken, gar brechen können. Etwas verängstigt schaute er sich um. Doch so weit er auch blickte, war der Himmel gefüllt von kleinen Kristallen, die vor Freude tanzten. Erst an eine Bergkuppe wurde es ärger, sodass sich einige verloren gegangene Kristalle an ihn hefteten. Durch sein Gewicht sank er langsam zu Boden. So lag der kleine Tropfen, der sich nun stolz Schneeflöckchen nennen durfte, mit Millionen anderen auf eine Wiese und verwandelte die Oberfläche in eine wunderschöne Winterlandschaft. Der Morgen war angebrochen und die Sonne stieg über den Hang. Mit jeder Bewegung funkelte und glitzerte jede Flocke einigartig vor Freude, ihr Ziel erreicht zu haben. Aus der Ferne hörte die kleine Flocke fröhliche Kinderstimmen, die mit Schlitten den Hang bestiegen. Einige sausten den Hang hinab bis auf den angrenzenden Bürgersteig. Andere rollten aus dem Schnee Kugeln in unterschiedlichen Größen, stellten sie übereinander, verzierten sie mit Steinen und Ästchen, was der kleinen Focke sehr gefiel. Über zwei Tage erfreute er sich an dem fröhlichen Treiben der Menschenkinder, die so ausgelassen spielten, tobten und dem Winterkleid so viel Leben verliehen. Jedoch bemerkte er auch, dass die unter den Kufen der Schlitten gewachsene Oberfläche immer glatter wurde, gar gefährlich, da hinter dem Bürgersteig eine viel befahrene Straße lag. So gerne hätte er sich jetzt etwas Wind gewünscht, der ihn hinab treiben möge, um einen leicht schützenden Wall zu bilden. In der dritten Nacht wurde ihm dieser Wunsch erfüllt. So trieb ihn ein frostiger Wind auf eine schnell anwachsende Wölbung, auf dass die Kinder nicht auf die Straße gelangen konnten. Hier war der richtige Platz dachte sich die kleine Flocke, die sich nicht sehnlicher wünschte, als hier noch einige Zeit zu verweilen. Doch am vierten Tag verspürte er etwas merkwürdiges, was er nicht einordnen konnte. Es schmeckte salzig, dabei hatte er, der kleine Tropfen, die fröhlich Flocke, doch keine Träne vergossen. Es war also Zeit Abschied zu nehmen und den Rückweg anzutreten. So zog er seine kristallene Struktur ein und verwandelte sich zurück in diesen kleinen Tropfen, der er zu Beginn der Reise war, rutschte den Wall hinab und bildete ein Rinnsal, was die Straße entlang in einen Bach lief. Von dort suchte er den Weg in einen Fluss, welcher ihn zurück in den Ozean brachte. Dort angekommen klammerte er sich an einen Wal, der ihn in den verwunschen Ort der Wassertropfen brachte. Genau an diesem Ort wollte er nun nicht mehr auf der Empore stehen. In die Mitte wollte er sich begeben und berichten, welch schöne Tage er erlebt hatte.
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Herzgesteuert
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Wichtigstes Accessoires: Glück.
Sieht irgendwie ein wenig ramponiert aus. Da fehlt doch ein Stück! Ich mein, ok, mein Glück sah nie perfekt aus. Immer irgendwie etwas uneben.
Ich hab mein Glück wiedergefunden! Gott, was hab ich mich dumm und dusselig danach gesucht. Überall hab ich nachgeschaut. Jeden hab ich danach gefragt. Bis ich es letztendlich aufgegeben habe. Ist ja klar, wenn man nicht mehr danach sucht, wirft es sich einem entgegen. Hmm. Sieht irgendwie ein wenig ramponiert aus. Da fehlt doch ein Stück! Ich mein, ok, mein Glück sah nie perfekt aus. Immer irgendwie etwas uneben. Mit vielen Ecken und Kanten. Dennoch schlicht – wunderschön. Man hängt ja einfach an so einem Krempel. Aber wer würde denn mein Glück kaputt machen?! Naja, wahrscheinlich war ich selber mal wieder zu unachtsam damit. Das geht ja so schnell. Ständig liegt so ein Kram ja im Weg rum und man räumt es hin und her und findet kein Platz dafür. Bis es irgendwann in einer Kiste landet. Die Hauptsache ist jedenfalls, dass ich es wieder habe, obwohl ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hab. Ob es noch funktioniert? Werd’s direkt mal ausprobieren. Hoffentlich passt es noch…nunja, fühlt sich schon etwas seltsam an. Wahrscheinlich sehe ich total lächerlich damit aus. Obwohl – Glück ist ja vollkommen zeitlos, das kommt nie aus der Mode.
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Aufgewacht
Um sechs kommt meine Mutter immer von der Arbeit nach Hause. Heute aber nicht. Mein Vater ist einen Tag zuvor ausgezogen.
Es war ein normaler Tag für mich. 8 Uhr aufstehen, um 9 Uhr aus dem Haus und ab mit dem Bus zur Uni.Aber eigentlich war gar nichts normal. Mein Vater war einen Tag zuvor ausgezogen – nach langem Hin und Her – und lebte neuerdings mit seiner „Neuen“ zusammen. Meine Mutter und ich durften zusehen, wie er uns vorwurfsvoll anschaute, sein Hab und Gut in sein Auto schleppte und ohne ein Wort über die Terrassentür verschwand. Da ließ er mich allein mit meiner aufgelösten Mutter. Mir fehlten die Worte. Ich konnte nichts sagen, was die Situation hätte besser machen können. Ich schwieg einfach, doch ich war mir sicher, mein Blick sprach in diesem Moment Bände. So verbrachten wir die restlichen Stunden noch mit einem verzweifelten Versuch, ein wenig Alltag in diesen verdammten Tag zu bringen und aßen gemeinsam zu Mittag, obwohl uns der Appetit redlich vergangen war. Fassungslos starrten wir auf unsere Teller und den leeren Platz am Tisch. Meine Mutter versuchte krampfhaft ihre Haltung zu bewahren, was ihr aber kaum gelang. Später am Abend wollte sie noch zu Freunden fahren und sagte zu mir: „Ich bin noch mal kurz weg. Bin dann wahrscheinlich etwas später zurück! Bis morgen dann, ja?“ „Na klar. Sehen uns dann morgen. Bin tagsüber in der Uni und komme erst etwas später wieder.“ Sie nickte, nahm ihre Schlüssel und verließ das Haus. Ich ging erschöpft ins Bett und schlief ziemlich schlecht. Als ich am nächsten Tag von der Uni nach Hause kam, machte ich mir wie immer etwas zu Essen und ging in mein Zimmer, um fern zu gucken und erstmal abzuschalten. Ich hätte eigentlich gleich lernen müssen. Wichtige Klausuren standen an. Um 18 Uhr kommt meine Mutter immer von der Arbeit nach Hause. An diesem Tag aber nicht. Langsam wurde ich unruhig. Ich begann nachzuschauen, ob sie doch zu Hause ist und ich vielleicht nicht bemerkt hatte, dass sie bereits da ist. Ich guckte in nahezu jedem erdenklichen Raum unseres Hauses nach. Letztendlich landete ich in dem Zimmer, wo ich am wenigsten mit ihr gerechnet hatte: dem Schlafzimmer meiner Eltern. Sie lag da und es sah aus, als ob sie schlief. Irgendwas stimmte aber nicht. Ich ging zu ihr ans Bett. Mein Herz pochte. Auf ihrem Nachttisch stand ein leer getrunkenes Glas mit weißen, pulvrigen Spuren am Grund und es sah aus, als hätte sie sich übergeben. Dann fand ich den Brief. Da würde mir urplötzlich klar, was sie getan hatte. Ich versuchte sie zu wecken, schüttelte sie, brüllte sie an: „Wach auf!“, doch sie reagierte überhaupt nicht. Mir schossen tausende Gedanken durch den Kopf und ich wusste im diesem Moment überhaupt nicht, was ich zuerst tun sollte. Ich entschloss mich dazu, meinen besten Freund B.anzurufen. Ich schilderte ihm beinahe mechanisch, was geschehen ist und bat ihn, schnell bei mir zu Hause vorbei zu kommen. Anschließend rief ich die Polizei und bestellte einen Krankenwagen. Fünf Minuten später klingelte B. auch schon hektisch an der Tür. Ich machte ihm auf und ging mit ihm ins Schlafzimmer meiner Mutter. Er sagte nichts; er war geschockt. Gleich darauf klingelte die Polizei und ich ließ die Beamten rein. Sie gingen sofort zu meiner Mutter. Dann ging es Schlag auf Schlag. Der Notarzt kam, versuchte mit Spritzen und etlichem anderen Hilfsmitteln ihren Kreislauf zu stabilisieren, aber nichts schien zu wirken. Ich durchsuchte derweil sämtliche Mülleimer im Haus. Im Küchenmülleimer fand ich dann sämtliche Beruhigungs-, Schlaf- und Herzmittel, mit denen meine Mutter sich ihren Cocktail gemixt hatte. Die Verpackungen drückte ich dem Arzt in die Hand. Er sagte noch zu mir, wäre sie eine Stunde später gefunden worden, hätte man ihr nicht mehr helfen können. Es stehe ziemlich schlecht um sie. Die Nacht würde zeigen, ob sie es überlebt. Ich sah hilflos und stumm zu, wie die Sanitäter meine Mutter aus dem Haus trugen und in den Krankenwagen brachten. Dann machte ich die Haustür zu und brach zusammen. Einen Tag später beseitigte ich die Spuren im Schlafzimmer meiner Eltern. Ich habe gut funktioniert während dieser Zeit. Die folgenden Tage waren von Krankenhausbesuchen, etlichen Telefonaten mit Verwandten und wenig Schlaf geprägt. Alles lastete auf meinen Schultern. Aber irgendwie habe ich es geschafft. Ich habe es geschafft, meine Mutter mit all den Schläuchen und Apparaturen zu sehen, sprach ihr zu und hoffte, dass sie wieder aufwacht. Eine Woche später war sie wieder bei Bewusstsein. Ich nahm sie in den Arm und sagte, dass alles wieder gut werde. Wurde es natürlich nicht. Aber was sagt man in so einem Moment? Irgendwie haben wir es geschafft – gemeinsam. Jetzt wohne ich schon lange nicht mehr zu Hause. Mein Vater ist wieder eingezogen. Alles ist fast wieder wie früher. Aber nur fast: Ich bin nicht mehr der Selbe. Ich bin aufgewacht und sehe die Welt jetzt mit ganz anderen Augen.
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unnuetzeswissen
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Mike Tyson züchtet Brieftauben
Wer hätte das gedacht: der ehemalige US-amerikanische Schwergewichtsboxer Malik Abdul Aziz (in der westlichen Welt meist als Mike Tyson unterwegs)...
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Wortschatz #0812
Neues Wort gesucht!
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Von Roséwein und Umarmungen
Über eine nackte Nacht und ein angezogenes Verabschieden.
Wieso ist man eigentlich in der Nacht hemmungsloser als am Tag? Vernunft spielt in der Nacht keine Rolle. Erst recht nicht mit lieblichem Rosé- Wein, den du extra für mich rausgesucht hast, eine halbe Stunde lang vor dem überfülltem Rewe- Regal. Ob ich lieber lieblich oder trocken mag, hast du mich gefragt. Beides ist mir recht, denn ich freue mich schon darüber dass du dich erinnerst, dass ich rosé am liebsten mag. Bedächtig sitzt du neben mir und möchtest nun eigentlich duschen gehen weil du einen stressigen Tag hinter dir hast. Ich nicht. Ich hatte den Tag mit meiner viel zu selten gesehenen Famile verbracht. Aber am meisten freute ich mich den ganzen Tag auf dich. Das waren mir 100km Fahrt wert. Von mir aus auch 1975638km. Oder 1975639. Egal. " Jetzt geh ich aber duschen...". Du stehst auf, lässt den Blick von mir, setzt dein viel zu anziehendes Grinzen auf und fragst: " Magst du mit? " ganz trocken und cool antworte ich  " Nein! ", innerlich sage ich: " Ja. Sofort. Zieh mir mein Kleid aus! Und das nicht zu langsam! " . Bevor du nun endlich duschen gehst, holst du tief Luft und sagst: " Nein! Ich kann jetzt nicht duschen gehen! Du hast noch gar keinen Wein!" . Ganz Gentleman holst du zwei Gläser, schänkst uns ein und lässt den letzten Tropfen am Glas abperlen. " Auf uns! " sagst du. Ich nehme einen Schluck und lehne mich wieder an. " Jetzt komm ich wieder nicht zum duschen. Jetzt hab ich ja ein volles Glas Wein! " - " Jetzt geh endlich! " , sage ich in einem liebevollen Unterton. Du gehst. Währenddessen schaue ich eine viel zu schlechte Liebeskomödie im TV. Dann kommst du wieder, mit einem Handtuch um die Hüfte. Gutriechend. Viel zu gut. Du wedelst mir absichtlich mit der Hand entgegen und sagst: " Riech ich nicht gut?" - " Es geht...! ". Und lache dabei. natürlich tust du das! Viel zu gut! Hab ich doch gesagt, ach nein - ich hab es nur gedacht. Ich muss ja cool wirken. Um dir nicht zu zeigen, wie sehr ich dich doch in Wirklichkeit mag. Coolness. Nach ein paar Minuten klappst du das Sofa aus und fragst mich, ob du zu mir rücken darfst? - "Ja!". Nun liegst du mit dem Kopf auf meinem Bauch und ich streich durch deine Haare. Sie sind ganz weich vom Shampoo. Dann streichel ich dir dein Gesicht. Du bist ganz ruhig. Bis du irgendwann sagst: " Ich mag es total das du so zärtlich bist... " und schaust mich dabei an. Ich weis nicht was ich sagen soll, innerlich freue ich mich über diesesn Satz und küsse dich einfach. Du fällst auf mich drauf und streichelst mich. Überall. Mittlerweile ist es dunkel. Wir küssen bestimmt eine halbe Stunde durch. Ohne Worte. Worte sind heute überflüssig. Du nimmst die Fernbedienung und schaltest den Liebesfilm aus. Wir haben jetzt unseren eigenen kleinen Liebesfilm. Wir schlafen miteinander. Es ist schön. Es ist nicht wild. Nicht sexy. Nicht triebisch. Es ist schön. Schön. So zärtlich habe ich dich noch nie erlebt. Obwohl wir jetzt schon ein paar mal betrunken miteinander schliefen. Heute sind wir es nicht. Nur etwas lockerer vom Wein. Wir wechseln den Schlafplatz und gehen in dein Bett. Du legst den Arm um mich und wir schlafen ein. Immer mal wieder sind wir wach und kuscheln und schlafen wieder ein. Die ganze Nacht. Immer der gleiche Ablauf. Auch das ist schön. Um 9 klingelt mein Wecker. Ich muss wieder fahren. 100km weit weg. Ich muss arbeiten. Es ist Montag. Du machst mir eine Schüssel Cornflakes fertig und setzt Kaffee auf. Ich gehe duschen. Noch eine halbe Stunde! Wir sitzen auf dem noch aufgeklappten Sofa und ich esse meine Flakes, etwas melancholisch ist mir zu Mute. Warum weis ich nicht. Wahrscheinlich weil ich dir gleich Tschüss sagen muss. Ich packe meine Zahnbürste ein, nehme meine Tasche und geh Richtung Tür. Leise tappst du mir hinterher. " Es war wieder schön. Schön, dass du da warst! " Umarmung. Noch ein kleines Stück " Wir sind kein Paar" - Give- away zum Abschied. In diesem Moment mag ich keine Umarmungen. Weil es uns wieder zurück bringt in die Realität. Du bist von einem Mädchen frisch getrennt und dein Herz noch verletzt. Und ich muss mich nach einer ebenfalls langen Beziehung selbst finden. Realität. Ich weis nicht wann wir uns wieder sehen. Du auch nicht. Wir wissen nur, das wir nicht wissen, was WIR sind. Noch nicht...
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Fran_Fine
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Verlaufen auf Planet Venus
Marsianisch liegt mir schon mehr. Nicht,dass ich meinen Heimatplaneten Venus nicht lieben würde- nur ernst nehmen kann ich die Bewohner nicht immer.
Keine Ahnung, wie ich das schaffe. Aber in 9 von 10 Fällen geschieht es, dass ich mich bei Frauen, die ich gerade erst kennenlerne, unbeliebt mache. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Es gibt ja schließlich die eine unter 10, die mich dann doch ganz nett findet. Es ist ein Phänomen, das bestimmt andere Frauen auch schon beobachtet haben: Frauen mögen keine Frauen. Deshalb habe ich mich auch schon oft gefragt, ob ich weniger Frau bin. In der Grundschule habe ich schon lieber mit Jungs gespielt. Fußball fand ich einfach besser als Gummi-Twist oder Hüpfkästchen. Ich bitte euch! Den Mist hat man doch schnell durch gespielt! In der Pubertät war es dann so, dass sich mein Körper eigentlich so gut wie gar nicht veränderte. Da kamen dann schnell Sprüche wie " die steckt sich doch den Finger in den Hals". Während der Oberstufenzeit wurde getuschelt, ich hätte die 15 Punkte in Sport nur bekommen, weil ich kurze Shorts trug. Den Vogel hatte dann mein Exfreund abgeschossen, als er mal sagte, ich sollte mehr Röcke tragen. Und Achtung, jetzt kommts: Ich bin gegen eine gesetzliche Frauenquote in Führungspositionen, finde männerfeindliche Feministinnen zum Kotzen und lächerlich und stehe weder auf George Clooney, Brad Pitt, McDreamy, Twilight oder sonst irgendwelchen yahoo!-Fuck. Es gibt wirklich Momente, in denen ich mich für mein Geschlech wirklich schäme! Einer solcher Momente kommt hoch, wenn zur Feier der weiblichen Emanzipation "slut walks" veranstaltet werden. " Jetzt zeigen wirs den Männern! Wir stellen uns oben ohne auf die Straße! Da werden diese Sexisten aber gucken!" Heute ist das mit Mädels/Frauen nicht mehr ganz so schlimm. Die werden ja schließlich auch erwachsen. Aber trotzdem: Lerne ich eine Gruppe neuer Menschen kennen, so bestehen zu Männern irgendwie weniger Berührungsängste. Gespräche sind locker, lang und witzig- und das ganz ohne Hintergedanken! In der Uni genau das gleiche: Ich sitze oftmals zwischen meinen zwei Lieblingsökos und vertreibe mir mit ihnen die Zeit bei langweiligen Vorlesungen mit 9gag, was zu lauteren Lachanfällen führen kann. Da dauert es nicht lange und ich werde schräg gemustert. Verdammt nochmal: Männer sind, wenn es um platonische Dinge geht, einfach viel unkomplizierter! Männer kündigen einem nicht gleich die Freundschaft, weil man sich in immer unregelmäßigeren Abständen meldet. Männer vertragen es auch eher, wenn man sagt: "Ey, das kannst du nicht anziehen" oder "Bist ganz schön fett geworden". Männer interessiert es auch nicht die Bohne, was für hässliche Schuhe der Sitznachbar heute wieder an hat. Wenn man mich nicht kennt, könnte man meinen, ich gehöre zur Gattung Kampflesbe. Nein, gar nicht. Ich bin nur diejenige, die auf ein Binnen-I und auf Wörter wie "Frauschaft" statt "Mannschaft" ganz gut verzichten kann. Tags: Frauen, Männer, Verhalten, Erwartungen, Mars, Venus
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Harmoniemassaker
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Ein schöner Fall
Manchmal sind Schmerzen mit Federn ausgeschmückt
Mein Fall in den Abgrund fühlt sich ausgeschmückt mit Federn an. weich und warm habe ich es weich und warm machst du es mir. du gefällst mir. warum hast du das getan? nun habe ich nämlich einen grund mich in die abwärtsspirale zu begeben mit federn ausgeschmückt und in watte eingepackt den boden des abgrunds kenne ich bereits. ich werde dort unten sein und du dort oben. du wirst zu mir runterlächeln aber das licht wird nicht reichen um mich sehen zu können es wird nicht reichen um zu bemerken, welchen großen schaden ich mir zufüge.
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SteveStitches
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Der alte Sack und die Ninja
Silvesterknallerei
Die Freundin des alten Sacks will auch Silvester im Kloster verbringen, Weihnachten war ja „Sooo schööön!“ Der alte Sack hat Bammel vor der Oberin, er weiß nicht warum, aber sie strahlt eine Aura auf ihn aus, wie Lord Vader. Lee ist bei Freunden und bei Freunden sollte der alte Sack auch sein, aber ihm ist überhaupt nicht nach Silvester und Feiern, darum hat er allen erzählt, dass er ins Bett müsse, auskurieren, was auch immer. Weil er ja so krank war, nehmen alle Rücksicht auf ihn (falsche Taktik Anm. Red.). Er hat allen erzählt, dass er nicht zu erreichen ist weil er sein Handy nicht findet, alle meinen, dass das nur eine seiner Ausreden ist um in Ruhe gelassen zu werden, aber in diesem Fall stimmt es wirklich und macht ihn völlig verrückt (Er hat die Bude schon drei Mal auf den Kopf gestellt Anm. Red.). Frau Dr. Ortloff ist bei ihm vorgefahren, hat energisch geklingelt, bis er sie hereinließ, in der Wohnung hat sie ihm eine Scene gemacht „Warum gehst du nicht ans Telefon, ich habe dich schon hundert Mal angerufen!“ Seine Antwort, dass er nicht wüsste wo das verfluchte Handy abgeblieben ist (Beutestück einer Psychologie-Studentin Anm. Red.), akzeptierte sie nicht. Sie habe ein Zimmer in Sankt Moritz gemietet, der Flieger stehe in Erbach schon bereit und er solle sofort mitkommen. Daraufhin schob er sie kommentarlos aus der Bude. Im Treppenhaus drohte sie ihm noch bis hinunter auf die Straße „Das wird dir noch leidtun!“ Am Auto unten wartete Frau Richterin Brause, wild gestikulierend erklärte ihr, ihre Freundin Michaela die Sachlage, woraufhin die Richterin ergrimmt zum alten Sack aufschaute und eine Kehledurchschneide- Geste machte, dann brausten sie davon. Froh endlich in Ruhe gelassen zu werden, melancholisch weil seine Freundin nicht da ist, macht sich der alte Sack eine Thermoskanne Grog und legt sich bereits abends ins Bett. Er erwacht im Dunkeln, sein Digitalwecker zeigt 21.38 irgendwas stimmt nicht, die Dunkelheit in seinem Zimmer ist eine andere Dunkelheit als sonst, was anders ist, kann er sich nicht erklären. Er will gerade zur Nachttischlampe hinübergreifen, das springt ihn ein Stück Dunkelheit an. Schattengestalt: (mit weiblich heller Stimme) Nicht bewegen oder du bist Tod! aS: (Weil er sich noch immer in seinem blöden Traum wähnt, Thema: weibliche Yetis greifen an, reagiert er zwar erschrocken, kann aber diesen Schrecken mit dem Glauben an den Schlafzustand abfedern) Ach lasst mich doch in Ruhe. Sg: Wo ist das Handy? aS: Was? (allmählich zieht der alte Sack die Möglichkeit in Betracht sich im Wachzustand zu befinden) Sg: Das Handy! Wo ist das Handy? Ich hab bereits die ganze Bude abgesucht, wo ist dein Handy? aS: (dümmste weil verschlafene Antwort) Ich hab kein Handy. Sg: Falsche Antwort! (Ohne zu sehen woher, bekommt er einen Schlag ins Gesicht) Wo ist das Handy, das nächste Mal brech ich dir die Nase! aS: Wenn du mich noch einmal schlägst, bekommst du gar nichts! Sg: Dann werde ich dich töten! aS: Momentan ist mir das sowas von Egal. Zu was brauchst du mein Handy? Sg: Meine Auftraggeber wollen es. Ich stelle hier die Fragen! aS: Die Ortloff, das Miststück, schickt ihre Kavallerie. Sg: Ich bin die Artillerie. (sie springt aufs Bett, setzt sich ihm auf den Bauch, zieht hinter dem Rücken einen glänzenden Gegenstand hervor. Stützt sich mit ihrer rechten Hand auf seiner Brust und drückt ihm mit ihrer linken den kalten Lauf einer Beretta unter das Kinn) aS: (unbeeindruckt, er denkt jetzt nicht mehr, dass er in einem Traum ist, er denkt er ist in einem Film, zumindest bei versteckter Kamera) Das Handy hab ich hier oben auf die Vorhangschiene geklebt. (Sie schaut rechts hoch, mit einer Hand schnappt er ihre Waffenhand, mit der anderen ihre Stützhand und rollt sich mit ihr aus dem Bett. Mehrere Schüsse lösen sich und splittern in Bettrahmen und ins Nachtkästchen. Während er mit der rechten ihre linke Hand mit der Pistole wegdrückt, zieht er mit seiner linken ihre andere Hand so weit heran, dass er den linken Ellbogen unter ihr Kinn bekommt, um zudrücken zu können) Wenn du dich wehrst drück ich dir die Kehle zu. Sg: (sie gibt nach, krächzt) Okay du hast gewonnen. (Sie lässt die Waffe los. Der alte Sack weiß, wenn sie wirklich eine erfahrene Kämpferin ist, bedeutet „Okay du hast gewonnen“ nur, dass sie auf die nächste Gelegenheit lauert. Deshalb nutzt er ihre Schlaffheit und dreht sie schnell auf den Rücken, sofort versucht sie sich herauszudrehen und ihn im Gesicht zu erwischen, aber er geht mit seinem ganzen Gewicht auf sie (den größten Vorteil den er ihr gegenüber hat, Anm. d. Red.). Er reißt ihr einen Arm soweit hoch bis sie abklatscht, schreit) Ich sagte doch, du hast gewonnen! aS: (setzt sich auf ihren Rücken, mit einem Fuß auf ihrer linken Hand, hält ihre rechte noch immer bis zu ihrer Schulter hochgezogen. Sie ist komplett in schwarzes Nylon gekleidet, trägt deshalb zusätzlich einen Gürtel mit vier Seitentaschen für die Hilfsmittel, die jemand für solche Aktionen braucht. Um den Gürtel zu lösen muss er umständlich unter sie greifen und dabei darauf achten, dass sie keine Hand freibekommt. Es ist kein Gürtel, sie hat ein schwarzes Tuch mit den Taschen um ihre Hüften gebunden und zugeknotet, er fummelt ihre Beine ab, er vermutet richtig: wie ein Taucher hat sie eine Messertasche um ihre linke Wade befestigt. Er holt sich das Messer und schneidet das Band mit den Taschen am Rücken auf, die Taschen poltern aufs Parkett. Er klemmt auch ihre rechte Hand mit dem Knie des rechten Beins ein, um beide Hände frei zu haben. Jetzt kann er sich um die Pistole kümmern, das Magazin entnehmen und die bereits nachgeladene Patrone aus der Halbautomatik auswerfen. Die Patronen steckt er in eine der Taschen) So, ich werde mich jetzt langsam erheben und du bleibst brav liegen, wenn du dich bewegst, ramm ich dir dein Messer in den Rücken. (Er erhebt sich mit seinen Beutestücken, sie rollt sich unters Bett. „Verdammt!“ denkt sich der alte Sack, überlegt, was sie jetzt unternehmen wird: Pistole und Messer hat er, beim Abfummeln bemerkte er sonst nichts. Schnell steigt er auf den Stuhl neben dem Bett, er sieht sie nicht und sie kann ihn so nicht sehen. Sie ist flinker und er ist schwerer, weiß sie, dass er die Pistole komplett entladen hat? Sie wird die Wohnung nicht ohne ihr Zeug verlassen wollen, die Dunkelheit ist ihre Verbündete. Wenn sie im Flur ist, wird sie auch die Küche erreichen, da hat sie Bewaffnung en Gros. Er springt, wie ein Tiger, ausgestreckt aufs Bett. Das Bett bricht zusammen, er spürt unter sich langsame, mühevolle Bewegungen. Noch immer hat er ihre Taschen in den Händen, während sie sich nach und nach herausarbeitet, fummelt er nach etwas Brauchbarem. Das Eine, fühlt sich an wie ein Minipackung Mullbinden, ihr Handy, eine Zange, endlich fasst er etwas, das sich anfühlt wie sein alter elektrischer Rasierapparat. Mit dem Daumen ertastet er einen Schalter, es funkt, es ist ein elektrischer Apparat, ein Elektro-Schocker. An der Seite des Bettes kommt ein Kopf zum Vorschein, er ist jetzt etwas besser zu sehen, weil der Nylonüberzug zerrissen ist. Der alte Sack wartet bis sie auch ihren Oberkörper unter dem Bett hervorgezogen hat. Eine Elektroladung in den Kopf ist eine fürchterlich unangenehme Sache, das weiß der alte Sack noch vom Lampeaufhängen. Sie bekommt die Ladung zwischen ihre nackten Schulterblätter. Aber sie ist so voller Adrenalin, dass ihr Körper nur kurz zuckt. Er müsste jetzt so lange weitermachen bis ihr Herz aussetzt, aber eine Tote an Silvester, nein, das ist nicht sein Ding. Er verlagert sein Gewicht auf die kaputte Bettkante, so dass sie ihren Po nur mit aller Kraftanstrengung freibekommt, er steigt auf ihren Rücken und setzt sich mit beiden Knien auf ihre Arme. Sie hat keine Kraft mehr um dagegen anzukämpfen oder sich herauszudrehen, er kramt weiter in den Taschen, da hatte er noch etwas gespürt? Ja, Kabelbinder, er fesselt ihre Hände über Kreuz auf ihren Rücken, fesselt auch die Beine und wirft die Angreiferin auf sein kaputtes Bett. Schaltet das Licht an und setzt sich neben sie auf den Stuhl, wie ein Vater ans Bett der kranken Tochter, betrachtet sie. Legt den Rest ihres Kopfes frei indem er das Nylon abzieht) aS: Ich kenn dich doch irgendwoher? (löst ihre Haare die streng zu einem Kranz hinten zusammengerollt und gesteckt sind. Ihre schwarzen Locken fallen ihre bis über die Schultern. Ihre, in Nylon gehüllten, Brüste schauen darunter hervor. Der alte Sack ist erstaunt) Die Rodriguez, aus der Versandabteilung. dRadVa: (jammert los) Ich bin so eine Niete, ich bin ja so eine Versagerin. aS: Du sprichst ja völlig akzentfrei, in der Firma hast du immer so einen sexy spanischen Akzent? dRadVa: Tarnung. Aber jetzt ist alles aufgeflogen, ich bin so eine Niete, ich bin ja so eine Versagerin. aS: Nein, nicht doch, du bist eine Anfängerin. Das ist einfach Anfängerpech. Das nächste Mal wirst du dich nicht mehr so leichtsinnig auf dein Opfer setzten. dRadVa: (jammert weiter) aber das ist mir noch nie passiert. aS: Noch nie? Was ist denn noch nie ? Wie oft hast du für die Ortloff jemanden verhören müssen? dRadVa: (beruhigt sich etwas, schnieft) Noch nie, sonst nur einbrechen und was besorgen, (jammert wieder) aber ich hab das blöde Handy nicht gefunden. aS: Ich such es auch schon seit Tagen. (beide lachen - er froh, sie etwas unglücklich) dRadVa: Die Kabelbinder tun weh, kannst du die nicht abmachen? aS: Du willst mich doch killen. dRadVa: Quatsch, ich will nur das Handy. aS: Dafür brauchst du eine Pistole? dRadVa: Die Ortloff meinte, dass so was zur Ausrüstung dazugehört. aS: Ja, die Ortloff mag´s dramatisch. Wie kommst du denn zu so einer abwechslungsreichen Nebenbeschäftigung? dRadVa: Mach doch bitte erst die Fesseln los, das tut weh! Ich bin schon ganz taub in meinen Händen. aS: Esmeralda, stimmt´s? (durchtrennt ihre Beinfesseln mit ihrem Messer) Esmeralda: (schlüpft behände mit den Beinen durch die zusammengebundenen Arme) Ja, meine Eltern haben wohl zu viel Victor Hugo gelesen. aS: (erstaunt über ihre Beweglichkeit) Oder Gina Lollobrigida Fans? Als Junge war ich auch in Gina verliebt. (durchtrennt die Handfesseln die sie ihm entgegenstreckt) Esa: (ironisch) Seltsam, keiner wollte sich in Quasimodo verlieben? aS: Den Glöckner? Ja, wirklich seltsam, dabei hatte der doch so stramme Waden. (beide lachen) Esa: (wird ernst, schaut ihn schräg an und gesteht ihm) Ich sollte dich wirklich töten. aS: (grinst sie an) Wir könnten ja erst was trinken, dann kannst du den alten Sack ja immer noch erledigen. Bier oder Wein? Esa: Hast du auch Prickelbrause? aS: Hab Champagner von der Ortloff. Esa: Zur Feier des Tages. aS: Was gibt es denn Schönes zu feiern? Esa: Silvester? aS: Lieber erst mal auf den Frieden zwischen unseren Völkern. Esa: Frieden zwischen unseren Völkern? aS: Aber in dem Fummel kannst du schlecht feiern. Verstecken ja, Feiern nein. Komm, ich hab noch ein paar Klamotten von meiner Freundin da. Esa: Wo ist sie denn? aS: Im Kloster. Esa: Jetzt verarschst du mich. aS: Nein, wirklich, kannst sie ja besuchen und mitfeiern – Orden der barmherzigen Schwestern, des Benediktinerordens in Wiblingen. Warum häng ich hier so alleine rum? (zeigt Esmeralda das Kommodenfach mit den Kleidern seiner Freundin) Hier kannst du dich bedienen, wenn Katharina bald Nonnentracht trägt, brauch sie davon sowieso nix mehr. (Während Esmeralda sich was zum überziehen sucht, öffnet der alte Sack den Schampus) (sie sitzen beide in der Küche und schlürfen Champagner, draußen gehen die ersten Raketen hoch) aS: Wo wärst du an Silvester abgeblieben, wenn du nicht gerade einen alten Sack killen müsstest? Esa: Eigentlich wollte ich mit meiner Familie in Stuttgart feiern, dann kam heute Morgen der Anruf von der Chefin. aS: Zahlt sie so viel? Esa: Zahlen tut sie nicht schlecht, aber schlimmer ist, dass sie Bilder von mir hat. aS: Was für Bilder? Esa: Mein Bruder hat für sein Studium unbedingt einen Drucker gebraucht und den hab ich aus der Firma mitgehen lassen. aS: (rügt) böses Mädchen. Und wegen so einem Scheiß machst du jetzt ihre Drecksarbeit? Esa: Ja wenn das meine Familie erfährt, wir sind streng katholisch und Stehlen ist eine Todsünde. aS: Aber du hast gesagt, dass du im Auftrag der Ortloff schon öfter mal wo eingebrochen bist und was mitgenommen hast? Esa: Aber da hat man mich doch nie erwischt. aS: (mehr zu sich) Logik und Frauen, warum geht das nicht zusammen? Esa: Was? aS: Und mich sollst du kaltmachen, Totmachen ist doch die viel größere Todsünde als Stehlen? Esa: Aber wenn ich nicht erkannt werde ist doch alles paletti. aS: Aber die Ortloff weiß was passiert ist und der Herrgott weiß was passiert ist und jedes Mal reitest du dich noch tiefer in die Grütze. Esa: (erschrocken) Meinst du? aS: Wird´s davon besser? Esa: Aber sie zahlt auch gut und es ist jedes Mal so aufregend und ich werde jedes Mal besser. aS: Wie man heute gesehen hat? Esa: Ach komm, jeder fängt mal klein an. aS: Leute killen ist doch nichts Kleines? Esa: Aber wenn ich dafür viele anderen Menschen den Arbeitsplatz retten kann, wird daraus was Großes. aS: Vielen Menschen den Arbeitsplatz retten, indem du mich killst? Esa: So hat das die Ortloff gesagt. aS: Ich? Wie soll ich irgendjemand seinen Arbeitsplatz gefährden? Ich gefährde ständig meinen eigenen und das ist alles. Esa: Irgendwie kam mir das auch komisch vor, aber das war so einleuchtend wie das die Ortloff gesagt hat. aS: Weißt du was? Ich red mal mit der Ortloff, die Bilder von deinem Jahrhundert – Druckerstehlen- Verbrechen kann ich dir besorgen, die sind bestimmt bei ihr, in ihrem Büro deponiert. Esa: Dass ich da noch nie drauf gekommen bin? Die kann ich mir auch selber holen! aS: Traust du dir das zu? Esa: Aber Hallo, ich bin die Nachtschattenblüte, noch nie von mir gehört? aS: (hat von ihr in den Zeitungen gelesen) Das bist du? Das heute war aber ziemlich dilettantisch. Esa: Hast du mitbekommen wie ich bei dir rein bin? Wie ich zwei Stunden lang alles bei dir abgesucht hab? aS: Du bist wirklich wie so ein Ninja, besonders in dem schwarzen Fummel. Esa: Kann auch Karate und Jiu-Jitsu und Kendo und so was alles. aS: Ich kann Kitu (Kinderturnen), Halma und Sudoku und so was alles. Esra: (lacht) und Betten krachen lassen. aS: (schmunzelt) Ja, in dieser Kampfkunst hab ich den schwarzen Gürtel. Esra: Als ich auf dir saß, kurz bevor du mich ausgetrickst hast, hat mich irgendwas in den Steiß gestupft? aS: Bin leicht erregbar. Esra: Das war deine Lattenspitze? aS: Du bist ja ziemlich nackig unter dem Nylonzeug. Esra: Sonst schwitz ich so. Und so hab ich die totale Bewegungsfreiheit. (erschrocken) Da sieht man doch nicht durch? aS: Wenn man genauer hinschaut schon und das ist gefühlsecht wie ein Kondom. Zum Glück trägst du einen Sport-BH. Esra: Wieso zum Glück? aS: Als das Nylon-Zeug so verrissen war, lag ja alles frei und ich weiß nicht ob ich mich bei deinem nackten Oberkörper aufs Wesentliche hätte konzentrieren können. Esra: aufs Wesentliche? aS: War ja erst mal wichtig die Furie einzupacken und ruhig zu stellen. Esra: Sonst säßen wir jetzt nicht hier. aS: (bestätigt) Sonst säßen wir jetzt nicht hier. Mit dem Befragen, das hast du noch nicht so raus, musst du einen Volkschulkurs besuchen. Esa: Was, den gibt´s? In Verhörtechniken? aS: Bei der Polizei vielleicht oder in Russland. Ach Quatsch – jeder soll sich auf das konzentrieren was er kann. Esa: Du kannst auch irgendwas, dass die Ortloff es so wichtig mit dir hat? aS: Kann ich dir zeigen, musst du mir aber nochmal auf den Bauch sitzen. Esa: Meinst du das Abwerfen, das kann doch jeder? (Er führt sie ins Schlafzimmer, er legt sich auf die Matratze seiner Bettruine, sie setzt sich ihm auf den Bauch) aS: Jetzt ein bisschen näher. (sie rutscht hoch auf seine Brust, er nimmt mit beiden Händen ihren Po und schiebt sie an die richtige Position, sein Kopf ist unter Katharinas Rock verschwunden. Sie überhören die Münsterglocken. Über Ulm steigen und explodieren die Silvesterraketen, aber sie konzentrieren sich auf andere Dinge. Nachdem der alte Sack Esmeralda in Schwingung gebracht hat, tobt in ihr, ihr eigenes Feuerwerk)
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Und wie liebst du so?
Auch wenn sie gerne gegenteilig argumentieren: Irgendwann fragt sich jeder heterosexueller Mann, wie es wäre, Sex mit einem Schwulen zu haben.
*Sven ist schwul. Das weiß er, seit er zehn ist. Herausgefunden hat er seine Zuneigung zu Männer beim heimlichen Porno gucken. Geschlechtsverkehr mit einer Frau kennt er nicht und kann sich er auch nicht vorstellen. „In meiner Jugend habe ich zwar öfters um die Gunst der Mädels gebalzt. Frauen habe ich auch schon geküsst. Aber der Sex ist für mich kein Reiz“, erzählt Sven, der sein erstes Mal auf dem Schulklo hatte. Um 1999 hatte er sein Coming-out. Leider könne er sich nicht mehr an das genaue Datum erinnern, dafür aber umso besser an die Situation: „Es war beim Mittagessen. Meine Eltern haben ganz normal reagiert. Sie haben es wohl schon immer geahnt“, beschreibt er. Sven, wie er dort sitzt in seinem Sessel. Vollkommen „unschwul“. Keine abgeknickten Handgelenke. Kein nasal-gekünsteltes Sprechen. „Alles nur Klischee. Es gibt zwar Leute mit den typisch tuntigen Gesten, ich kann darüber aber nur lachen“, klärt Sven auf und wiederlegt im selben Atemzug das Vorurteil der Rollenverteilung. „Es gibt zwar homosexuelle Beziehungen, in denen ein Mann den weiblichen Part übernimmt. Die Regel ist das aber nicht.“ Und wie lebt es sich als Schwuler im Spreewald? „Intoleranz und abwertende Reaktionen hat jeder von uns schon erlebt. Aber im Allgemeinen lebt man hier gut.“ Wenn Sven nicht gerade beruflich auf Montage ist, dann fährt er zeitweilig gern nach Berlin zum Feiern. „Hier ist die Szene größer. Man macht einfacher Bekanntschaften.“ Verliebt habe er sich auch schon in Heterosexuelle. Es ist, so sagt er, umso schwerer wenn man merkt, dass sich von vornherein nichts entwickeln kann. „Einige reagieren aber auch ganz offen. Für mich ist dann die Verlockung da, auszuloten, wie weit man gehen kann.“ Ausloten muss nicht nur Sven sein Verhalten. In einer so offenen Gesellschaft sollten abwertende Bemerkungen über Schwule der Vergangenheit angehören. Letztlich unterscheidet sich ja nur der Sex. *Name geändert "Wichtige Links zu diesem Text" schwindelFREI
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J-to-the-ulia
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The American Love
We used to be lovers, do you remember?
We used to be lovers. We used to promise each other our bodies and our breath. And we promised love, do you remember? We used to fuck in toilets and kiss in empty corners. But you do not remember, do you?
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Emmadenkt.
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Es gibt kein »Wir« ohne dich
Das Gefühl, dass »Wir« einander hier gegenübersitzen, du und ich, ich und du. Weisst du, es gibt kein »Wir« ohne dich.
Die Abwesenheit in deinem Blick, sie lässt mich nicht kalt – nein, sie brennt mich von innen her aus. Ich werde ihr nicht Herr (oder vielmehr nicht Dame), egal wie sehr ich mich bemühe, egal was ich versuche und tue. Diese bitterinwendige Abwesenheit von allem, was mir einst Schauer über den Rücken jagte, mir das warme Gefühl gab, aufgehoben zu sein, mich aufleben und durchatmen liess. Sie war ganz plötzlich da, die Abwesenheit, meine ich. Sicher bin ich mir da keineswegs. Dass jemand Gewicht verloren hat, bemerkt man meist erst nach einigen Pfunden, auch wenn der Prozess des Abnehmens bereits lange vorher eingesetzt hat. Wann hast du angefangen, mich nicht mehr ausreichend scharf zu sehen, wann begann sich dein Gefühl für uns leise und immer mehr zu trüben? Ich bin nicht besonders romantisch veranlagt. Gedanken an die ewige Liebe lösen bei mir eher sarkastisches Seufzen aus, als Tagträume in Pastell. Was mir vermutlich die schwersten Steine von allen in den Weg legt, ist dieser eine, gut unter der Oberfläche versteckte Glaubenssatz, dass man es sich in Beziehungen nie zu bequem machen, dass man stets und auf alles gefasst sein sollte. Sobald man sich nämlich zurücklehnt und wohlig in das »gemachte« Nest kuschelt, erschrickt man doppelt und dreifach, wenn der Ast, auf dem man sitzt, mit einem Mal bricht und unaufhaltsam ins Bodenlose kracht. Ich weiss, dass du von solchen Gedankengängen nicht viel hälst. Du sagst, man muss nunmal vertrauen. Du sagst, man muss sich einlassen, mit Haut und Haaren, mit Verstand und Hoffnung und Herz. Du hast Recht, sage ich. Und frage mich im Stillen, woher ich es denn nehmen soll, das Vertrauen. Scheinbar alles gibt es zurzeit kreuz und quer an Stangen hängend oder auf Wühltischen achtlos hingeworfen »on Summer-Sale«. Scheinbar alles, bloss nichts von dem, was man wirklich brauchen könnte. Aber gut, wer kann schon erwarten, neben einem bunten Fransentop und einem Bikini, das passt, auch noch Vertrauen in der passenden Grösse im Ausverkauf zu erhaschen... Die Abwesenheit in deinem Blick, sie macht mir Angst. Wo bist du, während du mich anschaust und aussiehst, als würdest du rein gar nichts an und in mir wiedererkennen? Täusche ich mich, oder hat sich deine Augenfarbe verändert? Ich versuche zu lächeln, deinen Blick damit aufzufangen und warte mit klopfendem Herzen darauf, dass sich das Gefühl einstellt, das ich empfinden muss, um mich wenigstens ein klein wenig zu beruhigen. Das Gefühl, dass »Wir« einander hier gegenübersitzen, du und ich, ich und du. Weisst du, es gibt kein »Wir« ohne dich. Doch während mein Herz mir weiter und mit voller Wucht von innen her gegen den Brustkorb schlägt und mir schier die Luft zum Atmen nimmt, wendest du den Blick mit einem Mal ab, stehst auf und läufst in die Küche. »Auch einen Kaffee?«, rufst du mir im Gehen zu. Ich trinke keinen Kaffee. Tat ich noch nie. Tags: Beziehungen, Ende, Gefühle, Resignation, Hoffnung
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ihopeyoureokay
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Die Aktualität der vormärzlichen Donnerhelfer
Die Woyzecks des 21. Jahrhunderts
„Wir arme Leut […] Unsereins ist doch einmal unselig in der und der andern Welt. Ich glaub’, wenn wir in Himmel kämen, so müssten wir donnern helfen.“, sprach Woyzeck bereits 1836 in Georg Büchners gleichnamigen Drama und verbalisierte so die Ausweglosigkeit aus seinem Hineingeborensein in die undankbare unterste Schicht der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Massenarmut, Hungerrevolten, Repression und politische Ungerechtigkeiten trieben damals ihr Unwesen; Demonstrationen, lokale Aufstände und Verzweiflung waren die Antwort. 1848 in der Deutschen Revolution gipfelnd, schrieen die wirtschaftlichen und sozialen Zustände nach Kampfliedern und gesellschaftskritischen Werken, also fasste Büchner schließlich den Entschluss, seiner Zeit einen weiten Schritt voraus zu tun und mit Franz Woyzeck den ersten einfachen und modernen Menschen als Hauptfigur in die Literatur zu entlassen. Er zeigte keinen strahlenden, edlen Helden, der das ausgebeutete Volk für immer befreien würde, sondern bewies, mit Woyzecks Mord an Marie, wie eine ungerechte Welt ein von Grund auf gutes, aber mittelloses Individuum zugrunde richten konnte und schaffte so das Identifikationsspektrum für den Großteil der leidenden Unterschicht. Nun, das war 1836. Heute finden wir in unserem zivilisierten und unaufhaltbar fortschrittlichen Dasein zwar kaum mehr Menschen, die leidig an Hunger verenden. Jedoch häuft sich die Zahl derer, die aus Wut und Hoffnungslosigkeit keinen anderen Ausweg sehen, als, wie Woyzeck seinerzeits, unkompliziert Waffen zu erwerben um die scheinbar Schuldigen in einem ziemlich unausgewogenem Kampf Mensch gegen Munition zu bestrafen. So geschehen am 26. April 2002 in Erfurt, als sich der 19jährige Robert Steinhäuser mit einer großen schweren Sporttasche morgens unter falschem Vorwand aus dem Elternhaus schlich und auf den Weg zu seiner ehemaligen Schule machte, um dort 16 Menschen und schließlich sich selbst zu erschießen. Durch einen dem Amoklauf vorangegangenen Schulverweis sah sich Robert S. der Angst ausgesetzt, ohne Abiturabschluss als Versager abgestempelt und gesellschaftlich nie anerkannt zu werden. Ähnlich wie Büchners Antiheld Woyzeck litt auch Robert unter einer psychischen Labilität, emotionalen Problemen bedingt durch fehlende haltbietende soziale Kontakte und dem Druck der allgemein geltenden Normen nicht standhalten zu können. Roberts “Hauptmann“ und “Doktor“ war die Schule, sein “Messer“ ein Maschinengewehr und seine “Marie“ 2 Schüler und 14 Lehrer, die ihn hätten unterstützen anstatt aufgeben sollen. Doch das ist nur eines von vielen Beispielen… Die Figur des Woyzeck scheint uns heute verwandter als irgendeine andere vor, und die meisten nach ihr, zum Trotze derer, die meinen, alles sei in bester Ordnung und Büchners Befund Vergangenheit. In einer Welt, in der Ideale und starre Richtlinien unseren Alltag bestimmen und verkomplizieren und die Grenzen zwischen arm und reich einen erneuten Aufschwung erleben, trifft man moderne Woyzecks an jeder Ecke; gestresste, verrückte, gewalttätige, wütende, fremdbestimmte, resignierte, kranke, deprimierte Menschen so weit das Auge reicht; die vertraute Verlorenheit der Person im Universum ohne Ausbruch. Und im Himmel suchen sie neue Donnerhelfer…
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Der Rumficker
Für Niklas X
Jeder kennt ihn. Er ist überall aber am liebsten auf der Piste, im Club, in der Diskothek, in seinem Revier. Männer begegnen ihm meist mit Neid. Frauen werden geblendet vom Äußeren, von Auftreten und der sexy-arroganten Art dieses Typen Mannes. Der Aufreißer, der Rumficker, der Arschlochtyp mit dem billigen Lebensmotto was ihm Kay immer wieder eingetrichtert hat.  „Welcome to the good life bitch everyday“  und das heißt für ihn Party und Huhrerei . Schließlich poppt er ja jeden Tag die bottles und Topmodels. Aber um ehrlich zu sein halte ich davon genauso wenig wie unser Mafiaheld vom Glöckler. Zugegeben, jede Frau ist sicherlich schon mindestens einmal auf Niklas X reingefallen. Ob One-Night-Stand oder One-Off Beziehung mit ihm. Die Frage die ich mir zu dem Thema immer wieder stelle ist nun folgende: Wird man mit so einem Lebensstil wirklich glücklich? Dazu folgende Geschichte. Niklas X ist 22 Jahre alt, sieht in vielen Frauenaugen aus wie ein junger Gott und besticht mit charmant ironischen Bemerkungen und der Fähigkeit in jeden Moment  immer das Richtige zu sagen oder zu tun. Über einen Beobachtungszeitraum von 2 Monaten konnte ich jeden Donnerstag/Freitag / Samstag immer wieder den Rumficker bei seiner Lieblingsbeschäftigung sehen. Er sucht sich sein Opfer aus (meist blond, sehr dünn und sehr jung- Typ blonde Eisprinzessin ) ,lächelt sie an , gibt ihr was aus, flüstert ihr ein paar Minuten ins Ohr und Zack! Ich sehe es in den Augen der Mädchen, dass spätestens zu dem Zeitpunkt alles vorbei ist! Es geht dann in seine WG in ihre Wohnung oder sonst wo hin und nach ein paar Stunden ist der Zauber vorbei. Es sind wirklich ausgesprochen hübsche Mädchen warum lassen sie sich bloß darauf ein? Vielleicht liegt es an dem natürlichen Verlangen nach Unterwerfung. Viele Frauen wollen doch gerade einen Mann der über sie bestimmt. Ihnen sagt was sie zu machen und zu lassen hat. Insgeheim wissen wir doch, dass er ein Arsch ist und trotzdem lassen wir uns darauf ein. Erst letztens erklärte mir mein (mehr oder weniger) fester Freund wie das aus der Sicht der „guten, netten“ Jungs war, zu denen er sich selbst zählte: „ Es ist doch immer das Gleiche. Ihr verliebt euch in diese Idioten obwohl ihr wisst, dass sie euch verarschen. Dann machen sie Schluss weil ihnen die verpflichtungslose Rumfickerei fehlt und ihr seid am Boden und wollt euch nie wieder öffnen und schwört euch, das  nächstes Mal vorsichtiger zu sein. Wenn dann mal ein treuer, netter Mann kommt muss er nun ewig auf euch warten und mit aller Geduld und Sensibilität das ausbügeln, was der Arschlochtyp in eurem Hirn verzapft hat!“ Und ich muss zugeben so ist es. Natürlich wünsche ich mir auch mal einfach los zugehen und jeden Typen heiß zu machen um mir dann einen auszusuchen und es mir richtig besorgen zu lassen aber doch nicht auf Dauer. Mir hat es noch nie gefallen mir diesem komischen Gefühl im Bauch dazu liegen. Mitten in der Nacht in einem fremden Bett, neben einem fremden Typen. Am Anfang mag es geil sein aber dieses glücklich, befriedigte Gefühl vergeht viel zu schnell, als das es sich lohnen würde eine echte Beziehung dagegen einzutauschen. Wie geht es Niklas X damit abends kurz bevor er einschläft? Ist er glücklich, wenn er wieder eine von den kleinen Mädchen aufgerissen hat? Ist das guter Sex oder vielleicht auch immer das Gleiche? Wird das irgendwann langweilig oder ist es immer wieder ein Kick neben einem anderen Paar Brüsten aufzuwachen? Wie lange will er so leben? Und hat er nie das Bedürfnis jemanden für länger als eine Nacht nahe zu sein?
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Gestern war ein herrlicher Tag
EIn noch dazu zum schreien kitschiger. Aber das macht nichts, der Boden der Tatsachen ist kühl genug.
Gestern war ein herrlicher Tag . Natürlich haben wir lange ausgeschlafen, du noch ein bisschen länger als ich. Schließlich wurdest du doch wach von dem Geruch nach frischen Pfannkuchen, die ich für uns gemacht hatte. Eigentlich magst du gar kein Frühstück, aber Pfannkuchen mit viel Ahornsirup kannst selbst du nicht ausschlagen. Mit gefüllten Bäuchen konnten wir nichts anderes tun, als uns direkt wieder hinzulegen. Die Sonne kitzelte unsere Nasenspitzen, die Vögel zwitscherten. Und wir schauten uns stundenlang an als würde es nichts Schöneres auf der Welt geben. Mehr brauchten wir nicht, nur uns. Nachdem die Trägheit vom Essen nachließ, schliefen wir mehrfach miteinander. Nein, wir liebten uns. Am Abend fuhren wir mit dem Auto planlos durch die Gegend bis wir schließlich auf einem Feld Halt machten. Wir schauten in den Sternenhimmel, schauten, was die Zukunft wohl noch für uns bereithalten würde. Und dann hast du mich geküsst, so, als würde uns nie etwas trennen können. Wieder Daheim aßen wir Tiefkühlpizza, tranken zu viel Schnaps und schauten Fernsehen. Bis wir müde von Sex und Alkohol waren. Es war ein herrlicher Tag - auch wenn er nicht real war Ich habe Pfannkuchen gegessen, den Mittag im Bett verbracht, mich selbst befriedigt, bin raus gefahren um Sterne zu beobachten, habe Tiefkühlpizza gegessen und Schnaps getrunken, bis alles taub war. Bis endlich das wunderschöne Gefühl weg war, einem Menschen wie Dir so verbunden, so nah zu sein. Bis endlich das schmerzhafte Gefühl weg war, mich nur Fantasien hinzugeben, anstatt meine Ängste zu überwinden, meine Sorgen hinter mir zu lassen und endlich so einen Tag mit Dir nicht nur in meiner Vorstellung zu verbringen.
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Die Eifel, Johnny Cash
Jupiter Jones könnten das nächste große Ding der intelligenten, deutschsprachigen Musik werden. Aber sie sind nicht so wie die anderen.
Das Leben hat hin und wieder etwas Tragisches, aber nicht immer so wie in Fontane-Balladen oder Shakespeare-Stücken, sondern allzu oft tragisch, wie dicke Kinder es sind oder der Name Jupp. Das ist eine der Weisheiten hinter der Band Jupiter Jones: Vier Musiker, die sich vor zwei Jahren zusammengefunden haben und im Herbst 2004 ihr erstes Album „Raum um Raum“ veröffentlichten. Was sie mitbringen, das die andere dort drüben nicht haben: Sie kommen aus dem Niemandsland der Eifel, da, wo die kargen Landschaften sind, die tristen Feldwege und die borealen Nadelwälder. Wo der kalte Wind herrscht und der Alkoholismus auch, die Dörfer, die man sonst nur aus Tatortfolgen kennt. Und allein wer hier herkommt, kann über den Stammtisch singen und selbst dem etwas Magisches verleihen: Klar hab ich Angst und klar weiß ich’s besser, am Ende von allem steht immer ein Stammtisch aus Liebe und Angst und Hass und Verzweiflung, ich hab’ ihn selbst gesehen und überlebt. Jawohl, überlebt haben sie, das ist das Wichtige. Mancher mag sie die deutschen Hot Water Music nennen, aber das sind ja schon Muff Potter und deswegen ist es sowieso egal. So brachial, wie es schön ist, haben sie eben noch genauso viel Hardcore, wie man so braucht, um über das schlimme Herz zu singen, das nur du und all die anderen nicht tragen können. Aber auch mindestens genauso viel Melodie, dass man sich fast manchmal an Deutschrock erinnert. Und wenn es sein muss (und das muss es), singen die Vier nach schmutzigen Durchhalteparolen mit Mundharmonikauntermalung auch mal Lieder, die selbst der Ex-Freundin gefallen, die Lifehouse doch so gerne hört: wie Auf das Leben in der Version Für den Film . Trotzdem passt alles zusammen und wie die Faust aufs Auge fühlt es sich auch an. Einmal mehr keine Spur von Peinlichkeit, dafür hundert neue Sätze für den Trostwortschatz. Aber was heißt „einmal mehr“, selten genug ist es der Fall und diesmal ist es auch gar nicht so wie bei den anderen. Sondern schmutzig, fast so ein bisschen wie ein matschiger Kartoffelacker in der Eifel und trotzdem muss man weinen. Den Schmutz aus ihren Liedern, den kann man ihnen beinahe ansehen: dass es hier nicht um Schönheit von Großstadtschlägen geht, dass sie wissen, wohin es führt, wo der Teufel seine Feuer schürt . Aber genau so ist es gut, gut, gut. Keinen Deut anders dürften sie ausschauen, keinen Deut anders dürfte die Stimme des korpulenten Sängers sein, der so klingt, als hätte jemand Herbert Grönemeyer mit einer Eisenstange verprügelt. Und der nur ganz allein so tolle Wörter singen kann wie Darwinfinken . Bevor er Balu spielt, sagt Marcus Wiebusch immer: Jetzt Bob Dylan für Arme. Dann ist das hier, was Country hierzulande und heutzutage eigentlich sein müsste: Johnny Cash aus der Eifel, wenn der Sänger zum Schluss nur mit Akustikgitarre auf der Bühne steht oder wenn er da so singt: Hey, und alles Glück der Welt, wenn es das ist, was du brauchst, sag nicht, ich hätt’ dich nicht gewarnt, wenn am Schluss die Seele raucht. Die CD „Raum um Raum“ von Jupiter Jones ist am 14. Oktober 2004 erscheinen bei Soulfood Music / Go-Kart Records. Auf http://www.jupiter-jones.de kann man die Lieder Darwinfinken und Kopf hoch und Arsch in den Sattel von der aktuellen CD herunterladen sowie die komplette EP Auf das Leben .
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/musik/die-eifel-johnny-cash/636387
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Minimalistin
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Zeitvertreib.
Davor haben die Leute doch Angst. Davor, dass Zeit vergeht, die man einfach so ungefüllt vorbeiziehen läßt.
Das Leben ist doch viel zu kurz, um bloß zu existieren. Das kann doch jeder, existieren. Sinn muß rein ins Leben, möglichst viel und vor allem möglichst eindeutig. Die Zeit ist nur ein Gegner, den man doch eh nicht kontrollieren kann, allerhöchstens dokumentieren. Dann schaut man auf seine tolle, neue Armbanduhr und weiß, wem die Stunde geschlagen hat. Zeit ist ein Arschloch, aber ein allgemein akzepiertes. Sie sitzt gern mit uns in Cafés und hängt gern ab. Zeit läuft und rennt und rennt und kommt nie an und bevor einem der Kopf explodiert wegen der Erkenntnis von Vergänglichkeit und ähnlich widerlichem, da füllt man doch lieber seine Tage mit irgendwas, Anziehsachen kaufen, in der virtuellen Vergänglichkeit koexistieren oder schon fast zwanghaft neuen Klängen lauschen. Wäre es also an der Zeit etwas zu tun? Nein, heute ist Sonntag. Ladytron - Soft Power
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Philosophie: eine Liebeserklärung
Manche Menschen denken, sie werden nach zwei Gläsern Rotwein richtig philosophisch. Ich glaube, es steckt mehr dahinter.
Seit mehreren Jahren werde ich mittlerweile damit konfrontiert, wie andere Menschen darauf reagieren, dass ich Philosophie studiere - nicht auf Lehramt. Die Variationen dieser sind hierbei vielfältig. Sie reichen von besorgten und bestürzten Minen, vor deren geistigen Auge sich mein Leben gefangen in der Langzeitarbeitslosigkeit im Schnelldurchlauf abspielt, zu abwertenden Einstellungen, die einem „noch so ein Möchtegern-Weltverbesserer“ indirekt ins Gesicht rufen. Zu Beginn haben solche unterschwelligen Bewertungen mich verunsichert. Glücklicherweise ist meine Liebe zu dieser Disziplin, die dieselbe bereits im Namen trägt, geblieben und ich konnte mich damit abfinden, dass nicht jeder Weg, der im Leben beschritten wird, einfach sein kann. Ich weiß, dass ich thematisch in den meisten Fällen nur an Oberflächen kratze, für andere Annahmen ist die Philosophie ein viel zu weites Feld. Doch es gibt einige Kernaspekte, die ich versuche in mein alltägliches Leben zu integrieren und die für jeden Menschen von großer Bereicherung sein können. Einer der Hauptgründe, warum die Philosophie von vielen Menschen als frustrierend oder sinnlos abgetan wird, ist ihr Bestreben, nicht unbedingt auf alles eine Antwort zu finden, aber stets die richtigen Fragen zu stellen. Philosophen werden demnach als weltfremde Exzentriker verbucht, die sich in ihrem Elfenbeinturm mit den Absurditäten des Alltags beschäftigen, welche für nichts und niemanden von Belang sind. Die Schwierigkeit der Einordnung ihres Handlungs- und Aufgabenbereiches besteht demnach zum größten Teil darin, dass sich ihr Nutzen zunächst in etwas definiert, das nicht sofort greifbar ist. Die Kritik eines fehlenden Mehrwertes des entstandenen Gedankenmaterials steht zusätzlich im Raum. Doch sind diese Anhaltspunkte zunehmend oberflächlich. Genau dieser Ansatz, dass nichts sofort und manches vielleicht auch nie verstanden werden kann, macht die Philosophie so wertvoll. Der Begriff des Verstehens wird dadurch relativ und mit der Zeit kann gelernt werden mit der Tatsache umzugehen, dass es gewisse Dinge gibt, die nicht endgültig und eindeutig beantwortet werden können. Darüber hinaus wird die Geduld geschult, da etwaiges Verstehen nicht unbedingt ad hoc passieren kann, sondern ein langwieriger Prozess ist. Intensive Auseinandersetzungen mit verschiedenen Themen erhalten eine zunehmende Anerkennung, da die Philosophie als eine langsame Wissenschaft gilt. Es geht nicht darum, möglichst schnell möglichst viele Thesen und Erkenntnisse zu verbreiten, sondern Ideen hervorzubringen, die im besten Falle lange bestehen und wiederum andere zum nach- und weiterdenken anregen. Genau dieser Punkt bildet einen großen Vorteil zu den übrigen Wissenschaften, in denen die neusten Erkenntnisse einen Tag später schon veraltet und überholt sein können. Auch spiegelt dies den Geist unserer heutigen Zeit wieder, in der nichts schnell genug gehen kann und das fehlende Vorhandensein von Hektik mit Stillstand verbunden wird. Hier bietet die Philosophie einen Zufluchtsort für ein produktives Verweilen und sie zeigt, dass in der Ruhe durchaus Kraft liegen kann. Darüber hinaus ist der Aspekt des Zweifelns und Hinterfragens zu nennen, den die Philosophie fordert und auch fördert. In den übrigen Wissenschaften sind diese Tätigkeiten nicht zwingend gefragt. Viel mehr geht es um das Aufnehmen und Aufbereiten bereits existierender Regeln, Formeln und Gleichungen. In der Philosophie jedoch besteht die Möglichkeit nach dem „warum?“ zu fragen. Retrospektiv kann ich mir dadurch meine Schwierigkeiten im Matheunterricht erklären, da der tiefere Sinn hinter der Ableitung einer Funktionsgleichung mir fragwürdig erschien und dieser Skepsis bedauerlicherweise nicht weiter nachgegangen wurde. Der wohl bekannteste Zweifel in der Philosophie wurde von René Descartes beschrieben, der mit der Aussage cogito, ergo sum (Ich denke, also bin ich) die einzige nicht anzuzweifelnde Handlung festlegte. Nun ist es nicht notwenig, sich zwangsweise in einer Identitätskrise zu verlieren und zu versuchen, denn Sinn des Lebens zu ergründen. Der wesentliche Punkt ist die Ausbildung eines Urteilsvermögens, das dabei hilft, diverse Geschehnisse zu bewerten. Die Tragweite einer Handlungen kann eingeschätzt werden, verschiedene Äusserungen können beurteilt werden. Festgelegte Konventionen können hinterfragt werden und ob die Ausübung dieser mehr oder weniger brauchbar ist. Mit wenigen Worten: Mit Hilfe von Gefühl und Verstand können reflektierte Meinungen gebildet und dementsprechende Entscheidungen getroffen werden. Stimmt diese Entscheidung mit der in der Gesellschaft verankerten Norm überein, wird weder ein innerer noch ein äußrer Widerspruch hervorgerufen. Problematisch wird es erst, wenn bestimmten Konventionen nicht entsprochen wird. So verhielt es sich ebenfalls in meiner Situation, da man Philosophie offenbar nicht einfach so studiert. Da ich mit dieser Handlung niemanden verletze oder kränke ist diese Ausübung in einer freien Gesellschaft zwar legitim, die indirekte oder direkte Beurteilung und Bewertung dieser bleibt jedoch nicht aus. Dabei scheint es nachvollziehbar, dass die unterschiedlichsten Lebensgestaltungen zu der jeweiligen persönlichen Zufriedenheit führen können. Es sollte nicht darum gehen, das zu tun, was jeder tut. Die Geschichte Deutschlands zeigt, dass diese Form der Uniformität gefährliche Ausmaße annehmen kann. Doch selbst wenn es gelingt, sich über eine solche Gruppendynamik hinwegzusetzen, bleibt der Druck der gesellschaftlichen Missbilligung bestehen. Menschen sind Wesen, die Gefühl und Rationalität vereinen. Darum sollte die herausragende Fähigkeit, eine Meinung bilden zu können, als außerordentlich wichtig angesehen werden. Es gibt nicht den einen, festgelegten Lebensweg, der bestritten werden muss um Glück zu erlangen. Solche Annahmen werden stattdessen als Ausrede benutzt, um einem in-sich-Hineinhören und dem Ergründen persönlicher Wünsche aus dem Weg zu gehen. Sapere aude ! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Vereine Verstand und Gefühl, um deine Träume zu verstehen und verfolgen. Habe Mut, Entscheidungen zu treffen. Habe Mut, Fehler zu machen. Habe Mut, zu deinen Taten, Gedanken und Äusserungen zu stehen. Für eben diese hilfreichen Eigenschaften gilt die Philosophie als Vermittlerin und kann entsprechend allen Menschen Unterstützung leisten. 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Boahmaschine
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termine
man wird dummes zeug reden.
es kommt vor, dass man zurückkehren möchte. ich hatte dieses gefühl zum beispiel mal nach einem verkehrsunfall. wenn sich schlagartig alles abgrundtief verdunkelt, alles licht bloß noch als erinnerung glüht. in ewig weiter ferne, von einem gestern, das ein ganzes leben lang zurückzuliegen scheint. mit all den anderen tagen, den aufgetürmten jahren davor, der eigenen, alles in allem doch so wunderschönen lebensgeschichte. in der isolationskammer so genannter schicksalsschläge verbrennt jene schönheit zu unermesslicher trauer, verzweiflung und letztlich stiller resignation. man möchte wahnsinnig dringend zurück in die glücksmomente, fühlt sich für irgendwas bestraft, wird reuig und winselt. man erinnert sich, augenblicke, in denen man geliebte menschen als solche ganz deutlich wahrnahm, und solche, in denen man ihre liebe vielleicht verraten haben könnte. man beichtet. man sieht in ihre augen und möchte ihnen alles vergeben, nur um sie, die erinnerung an sie, auf ewig zu halten. doch es ist nicht so einfach. man hat keine macht. es bleibt in einer solchen situation der schmerz darüber, dass wir immer weiter weg vom glück unserer vergangenheiten treiben, sowie die dankbarkeit, überhaupt in diesen seltsamen, finsteren fluss 'leben' geworfen worden zu sein. wenn wir uns dann irgendwann erholt haben, ist es schwierig bis unmöglich, sich diese dankbarkeit in ihrer reinform zu bewahren. man wird wieder gewöhnlich, reiht sich ein in die gesellschaft. man wird sich, so wie es alle anderen auch tun, wieder über nichtigkeiten beschweren und mehr von diesen nichtigkeiten wollen, man wird so dummes zeug reden wie manche der hübschen, die damit ja immer durchkommen. man wird sich, wie es alle gewöhnlichen seit ersten menschentagen bereits taten, sinnlos darüber ärgern. der eine laut, die meisten leise, sich selbst darunter vergrabend. sie klatschen dann, wenn irgendeiner ihren ärger artikuliert. mit ironie, per spott oder auch mal durch blanken hass. sie kaufen die bücher oder machen ihr kreuz an der richtigen stelle. so ist eben die ewig bestehende, gemeine ordnung der dinge. sie ist im grunde völlig egal, auch wenn man das schnell vergisst. bis zum nächsten termin in der, nun ja, "kammer des schreckens“, wo die innerste wirklichkeit, wie ein durch und durch grausames gespenst, zurückkehrt, geht die welt undankbar zugrunde. dabei ist sie, das wissen wir doch, die beste aller bis dato möglichen. der rest ist geduld, mut und vertrauen in die sterne.
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Mathematik der Liebe
Wie mein bester Freund mir die Liebe beim Tee erklärte.
"Darf ich dir die Liebe mal mathematisch erklären?" fragt er und hebt die zart geblümte Teetasse mit dem dampfenden schwarzen Tee, der leicht nach Milch und Honig duftet. Ich nicke und starre in meine warme Tasse. Ich genieße die Teezeiten bei ihm, ich genieße die Sicherheit, die mir mein bester Freund gibt, die Ungezwungenheit und das Zur-Ruhe-Kommen. Jeder sollte einen Tee-BestenFreund besitzen, denke ich. "Die Liebe ist wie eine Aktie" sagt er. Ich schweige. "Du musst dich einsetzen, etwas hineininvestieren und ein Risiko eingehen" sagt er. "Dann wächst die Aktie. Wenn du nur zuschaust, zögerst und abwartest, passiert nichts. Denn das tun alle anderen auch." sagt er. Ich hebe den Blick. "Die Frage ist, ob ich eine Aktie besitze." "Das tust du.Er ist deine Aktie. Riskiere es." sagt er. Und ich denke nach. Ich will fair sein, fair ihm und uns gegenüber und ich will nicht verletzen. Doch das Bankwesen ist nicht fair. Aktien und Börsen sind es nicht. Profitmaximierung, Korruption, Betrug, Bestechung. Das soll Liebe sein? Ich und die Liebe, das veträgt sich nicht. Ich mochte Mathematik noch nie und ich war auch nie bereit, dafür etwas zu riskieren. Beziehung, ja oder Nein? Es könnte so einfach sein und für mich ist es das Schwerste der Welt. "Wenn ich es eingehe, kann es sein, dass ich ihn bald viel schlimmer verletzen muss. Weil es nicht geht. Weil ich es nicht zulassen kann. Seine Nähe, seine Liebe. Ich kann ihm nicht zurückgeben, was er mir gibt. Es ist nicht fair. Und gleichzeitig will ich ihn nicht verlieren. Ein Mittelweg ist keine Lösung, für uns beide nicht." "Wenn du nichts investierst, wird deine Liebe nicht wachsen. Aber sie kann es." sagt er. Und jetzt sitze ich hier. Habe gefühlt keine Zeit und alle Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung zwischen A : Das Abenteuer mit einer Katastrophe beenden, bevor es begonnen hat. B : Mich ins Abenteuer fallen lassen, mit dem Wissen, gegen den Endboss zu verlieren. Toll. Ganz toll. Und am Ende glaube ich, ich werde nie eine Aktie anlegen. Werde nie etwas riskieren können, weil ich verdammt nochmal, immer und überall alles unter Kontrolle haben muss. Schon meine Grundschullehrerin wusste, ich bin für Mathe nicht gemacht. Tags: liebe, Kontrolle, Er, Bester Freund, liebe erfahren, Entscheidung, Entscheidungen treffen, Unfair, Mathe, Psyche
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fuehlen
liebe
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