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NEON
http://www.neon.de/user/NEON
Der Kaiser der neuen Kleider
Mohammed Abdul Jabbar ist einer der mächtigsten Männer in Bangladesch. Denn er sorgt dafür, dass ein T-Shirt bei uns nur acht Euro kostet.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/der-kaiser-der-neuen-kleider/1025197
https://web.archive.org/web/20130608071739/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/der-kaiser-der-neuen-kleider/1025197
sehen
gesellschaft
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whataboutlife
http://www.neon.de/user/whataboutlife
Isoliert
Umgeben von Menschen und doch Einsam. Ist das, wie sich Erwachsen werden anfühlt?
Ich bin ständig umgeben von Menschen und doch alleine. Nein, nicht alleine. Einsam. Physisch umgeben von Menschen, ja, doch meine Seele ist einsam, wird nicht berührt. Jeder am Handy, beschäftigt mit so viel und doch so wenig Wesentlichem, Wichtigem. Ich möchte ausbrechen aus der Gefangenheit des Alltags, dem Perfektionismus, der Taubheit. Wieder Fühlen und Lebendig sein. Wissen, wer ich eigentlich bin und wo ich hingehöre. Wissen, woraus mein Lebenssinn besteht. Wissen, was mich ausmacht, was mich erfüllt, was ich vom Leben erwarte. Endlich wieder auf mich selbst und meine Gefühle vertrauen können und nicht mehr Alles durch meinen Verstand kontrolieren wollen. Doch wie schaff ich das? Mein Versuch wirklich an andere ranzukommen, anderen nah zu sein, tiefgründige und echte Gespräche zu führen, andere Seelen zu berühren scheitert wieder und wieder und immer wieder. Wann haben wir die Nähe, die Echtheit und Unbeschwertheit verloren? Fühlt sich so Erwachsen werden an? Wenn ja, dann halt ich nicht besonders viel vom Erwachsen sein. Einsam sein. Tags: Einsamkeit., Isolation, Fühlen Leben
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/isoliert/1573399
https://web.archive.org/web/20160405203334/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/isoliert/1573399
fuehlen
erwachsen-werden
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Nanista
http://www.neon.de/user/Nanista
Wir waren Queen Elizabeth
Ich weiß noch immer nicht, was in uns zerbrach und wieso. Aber es zerbarst mit einem solch lauten Knall, dass mir noch heute die Ohren davon klingeln.
Wir waren eine Lichtung. Hell beschienen, bunt bewachsen, mit grünem, jungem Gras. Seltenschön, nein, einzigartig. Wir waren ein Korallenriff. Viel zu tief, lebendig, stumm verliebt. Wir waren Queen Elizabeth. Unantastbar, lächelnd und winkend. Niemand drang durch. Wir waren ein Flughafen. Umzingelt, durchwandert von Andern. Landebahn, Anfang und Ende jeder Reise. Wir waren wie Taubstumme. Wir hatten unsere eigene Sprache. Nicht jeder verstand uns. Das mussten sie nicht. Wir waren ein Lieblingsteddy. Gefühl von Heimat, Zuflucht, Sicherheit. Wir tranken und lachten in der Nacht, schliefen am Tag Arm in Arm auf einer viel zu kleinen Matratze auf dem Boden. Wir aßen Instantsuppen und tranken aus Pappbechern. Wir hielten Händchen im Baumarkt und tanzten auf Volksfesten bei Schlagermusik. Lachend. Torkelnd. Wir warfen mit Kissen und Worten, schlugen uns Gefühle um die Ohren, liebten uns gegenseitig in den Wahnsinn. Unsere Couchbezüge waren knallbunt, schmerzten in den Augen. Wir bemalten die Wände mit Kunstwerken und Träumen. Wir bauten uns eine Höhle, die man nur mit dem richtigen Passwort betreten durfte. Ich sah nicht, was schief lief. Bevor wir uns änderten, waren meine Augen liebesverkrustet. Mein Herz hörte keine Sorgen und Fehler. Es hörte nur Liebeslieder. Es sang Cindy Lauper und Bon Jovi, wenn es still sein und nachdenken sollte. So wie ich. Wir bewegten uns nicht, doch rotierten in die falsche Richtung. Ich weiß noch immer nicht, was in uns zerbrach und wieso. Aber es zerbarst mit einem solch lauten Knall, dass mir noch heute die Ohren davon klingeln. Jetzt sind wir die Lieblingsjeans mit den Löchern. Die, die man in den Müll werfen sollte, weil sie nichts mehr taugt, nicht mehr modisch ist, auseinanderfällt. Die, an der das Herz hängt und Erinnerungen, die man nicht verlieren will. Die bequeme. Wir sind ein Penner, dem man mitleidig einen Euro hin wirft, um ihm wenigstens eine theoretische zweite Chance im Leben einzuräumen. Wir sind ein halbabgerissenes Plakat an der Wand, das man nicht mehr lesen kann. Verwittert, zerfetzt, halbherzig. Wir sind ein Tunnel, an dessen Anfang Licht ist, zu dem man nicht mehr zurück kann. Das Ende ist dunkel. Kein gutes Ende in Sicht. Nur Notausgänge. Wir sind ein Fallschirmspringer, der aus Versehen die Schultasche seiner Tochter auf dem Rücken trägt. Stürzend, betend. Wir wälzen uns voll Sorge in der Nacht, schweigen am Tag in den Raum und schlafen erschöpft auf getrennten Sofas ein. Wir essen nur selten, weil der Magen voll Beschwerden ist. An Wochenenden lese ich Bücher und du rauchst. Wir schauen uns durch Buchstaben und Nebel hindurch an. Nie zeitgleich. Stets versetzt. Ich spüre deine schweren Blicke auf mir. Sie schmerzen. Ich fühle mich wie ein Eindringling in unserer Höhle. Ich glaube, ich habe das Passwort vergessen. Wir sollten die Lichtung wieder finden, sollten wieder zu ihr werden. Wir sollten geflickt werden. Aber ich finde kein Werkzeug. Und du hilfst mir nicht suchen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wir-waren-queen-elizabeth/1045195
https://web.archive.org/web/20130727065335/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wir-waren-queen-elizabeth/1045195
fuehlen
liebe
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1,329,356,280
Moogle
http://www.neon.de/user/Moogle
Traumes Schlaf
B te ko m z r ck.
Eine Nachricht in flüssigen Kristallen, auf meiner Augen Schein, gleichsam Hauch in meinem Nacken. Sie weiß. Wer ich bin und wo. Sie greift nach mir, wenn Morpheus es tut, sie drückt das Blut zwischen meine Ohren. Buchstaben schwinden, ihre Worte löslich in meinem Verstand. Ein Rasseln und ein Schlag und es endet. Ich will mein Haupt auf ihren Busen legen, den Schopf an ihre langen Finger, und weinen. Weinen. Ich sitze Hillary Clinton gegenüber. Ihr Auditorium: geschnittene Konturen abseits des Lichts. Es gilt ihr. Sie beginnt. Ihre Stimme wird unruhig, verliert die Haftung, erstirbt bald. Das Anwesende schweigt und harrt. Sie öffnet den Mund: ihr Blick auf einer Geste, ihre Hand geöffnet, findet keine Ruh. Sie kämpft. Ich will für sie da sein. Ich bin es doch! Ich greife ihre Hand; sie soll wissen, dass ich weiß, wenn niemand sonst weiß – doch das Anwesende steif, monolithisch, geduldig. Versteht es etwa? Da ist keine Bedrohung; aber seht doch, schaut, fühlt: würdevoller wird kein Wort mehr vor euren Augen ersticken, das keine Phrase ist! Hillary, entschwindend, benetzt von Schatten, geschluckt vom Vakuum der eigenen traurigen Sprachlosigkeit. Mein Auge feucht. Wohin gehst du? Bitte komm zurück. Bitte komm zurück. Die langen Finger winden mein Haar auf wie Spaghetti ohne Fleischklößchen. Ein Salzsee auf ihrem Solarplexus. Auf ihm werde ich schwimmen. Ich kann nicht untergehen. Sie ist da. Sie schweigt, und ihrem Schweigen spüre ich Liebe stumm. Keinen Pranger für diesen Häftling, keinen Galgen, keine Injektion: sein Gesicht gegen den Maschendraht. Sein Wehren ineffektiv, seine Mimik ein Zerrbild, wird er gehalten von zweien. Einer hat eine Pistole und schießt ihm in die Brust, durch die Schulter. Nun kann er den Arm abreißen. Er nimmt ein Messer und trennt auch den Kopf ab. Auf seiner Pickelhaube wird er die Hand tragen. Ihr Gesicht ist mir unbekannt, aber ich fühle, dass sie meine Tante ist. Sie will meine Finger auf ihren Schamlippen, in ihrer Scheide. Den Rest verrate ich nicht. http://www.youtube.com/watch?v=3Fh4izS5wo0
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/traumes-schlaf/841078
https://web.archive.org/web/20120219063513/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/traumes-schlaf/841078
fuehlen
psychologie
841,078
1,329,156,480
lamite
http://www.neon.de/user/lamite
Individuell?
Schließlich will man beides sein, ein individueller Trendsetter, der von der Gesellschaft beobachtet wird.
Eine neue Generation. Eine Generation des Umbruchs, die neuen Schwung und neue Hoffnung mit sich bringt. Das sind wir, oder sollten wir zumindest sein. Vor uns breitet sich eine Welt aus, die sich bequem von jedem Ort erreichen lässt. Die Vielzahl an Möglichkeiten, die diese Welt zu bieten hat ist schier grenzenlos. Wir sollten uns freuen. Und doch sitzen wir zähneknirschend zusammengekauert zwischen zahllosen Optionen, die alle nicht genau das treffen, was wir uns versprechen. Wenn wir doch in einer Welt leben, in der man sich sein eigenes Schuhwerk, seine eigene Mode, seinen eigenen Duft und vieles andere individuell zusammenstellen kann, warum dann nicht auch seine Zukunft? Wenn doch aus jedem Winkel, jeder verlorenen Ecke und jeder Faser die uns umgibt uns laut INDIVIDUALITÄT entgegen brüllt, warum ist es dann so schwer individuell zu sein? Detailliert betrachtet, ist es gar nicht schwer. Man nimmt, was man braucht, stopft alles zusammen in einen Mixer und das Ergebnis bist Du…oder zumindest das, was du dir vorstellst, mal zu sein. Alles ganz einfach, wäre da nicht der eine, kleine feine Haken, der sich Gesellschaft nennt. Gesellschaft klingt gut, verheißt es doch nicht allein zu sein. In einem „Rudel“ zu sein, mit lauter Menschen, die einen so nehmen, wie man ist – oder nicht? Gesellschaft bedeutet, dass da irgendwer um dich herum ist, der dich beäugt, beurteilt, an dich glaubt und der dich vielleicht sogar auch lenkt. Doch wenn er dich lenkt, wo bleibt dann deine Individualität? Von welcher Individualität wird dann gesprochen? Wenn ich die Straßen der Stadt entlanglaufe und die Leute um mich herum betrachte, hoffe ich irgendwie in jedem das Individuelle zu finden. Doch sie zücken nur ihre Telefone mit dem netten kleinen Apfel hinten drauf oder ein anderes, gerade aktuelles Modell. Sie tragen die Schuhe, die gerade überall angepriesen werden und die Frisuren, die es erschweren den einen Kopf, von dem Anderen zu unterscheiden. Vertieft in die Musik aus ihren Kopfhörern, oder den aktuellsten Nachrichten auf ihrem Smartphones bemerken sie nicht, wie sie sich ähneln – gleichwohl sie als Individuum wahrgenommen werden wollen. Aber wahrscheinlich ist das der Preis, wenn man nicht nur als eigenständige Person, sondern auch als Trendsetter wahrgenommen werden will. Schließlich will man beides sein, ein individueller Trendsetter, der von der Gesellschaft beobachtet wird.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/individuell/839573
https://web.archive.org/web/20120214205434/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/individuell/839573
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NEON
http://www.neon.de/user/NEON
Wortschatz 01/2015
Wir suchen ein Wort für ... den Drang, ständig in spiegelnden Schaufensterscheiben das eigene Aussehen zu checken.
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/wortschatz-01-2015/1465814
https://web.archive.org/web/20150410000540/http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/wortschatz-01-2015/1465814
wissen
alltag
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lalina
http://www.neon.de/user/lalina
Nichts zu verschenken
Zu keinem Zeitpunkt sieht er schöner und erfüllter aus.
Meist fickt er mich bis kurz vor seinem Höhepunkt. Schnell zieht er ihn raus, massiert ihn weiter mit seiner Hand und hockt sich auf seine Knie direkt neben mein Gesicht. Ich schaue ihm immer direkt in die Augen, beobachte wie seine Lider langsam anfangen zu zucken; wie seine Augen abwechselnd meine Titten oder meine Pussy, die er gerne dabei fingert, fokussieren. Ich sehe die pure Erregung in seinen Augen, das macht mich an. Ich werde extrafeucht. Er lächelt, weil er meine Gier sofort bemerkt. Sein Schwanz rückt immer näher, ich strecke ihm meinen Mund entgegen. Er stöhnt, ich stöhne. In freudiger Erwartung muss ich mich schwer beherrschen, ihn nicht in den Mund zu nehmen, denn ich weiß, dann würde er sofort kommen. Aber ich will sein Sperma im Gesicht. Ich will, dass seine Tropfen ungleichmäßig, in mehreren Spritzern über mein Gesicht fliegen. Ich will mir mit meinem Finger über die Wange fahren und es mit meiner Zunge von diesem lecken. Es ist mir egal, ob er mir in meine Haare - das tut nicht weh - oder meine Augen - es brennt nur kurz - spritzt. Erregter sehe ich ihn nie. Wie zufrieden er lächelt, wenn er seinen Saft auf meinem hübschen Gesicht verteilt hat. Zu keinem Zeitpunkt sieht er schöner und erfüllter aus. Wenn es soweit ist, blicken wir uns fest in die Augen. Ich öffne meinen Mund, lutsche über seine Eichel. Ich will keinen Tropfen verschenken. Meine Freundinnen erzählen mir manchmal davon, wie ekelhaft sie es finden, wenn ihre Freunde, Affären oder One-Night-Stands auf ihre Brüste oder ihren Arsch spritzen wollen. Ich denke mir, die armen Kerle und freue mich schon jetzt auf die nächste Ladung - selig lächelnd.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/nichts-zu-verschenken/871366
https://web.archive.org/web/20120502091502/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/nichts-zu-verschenken/871366
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g_mariza
http://www.neon.de/user/g_mariza
diese letzte Nacht
Verletzt, gebrochen, vereint und wieder getrennt. Eine letzte Nacht, ein letztes Mal uns, im grauen, dunklen Berlin.
Das war es nun. Diese letzte Nacht. Wir zwei, ein Bier in der Hand, laufend durch das graue, dunkle Berlin. Gebrandmarkt durch die Geschehnisse, sitzend in der Stille. Zu wissen, dass es nun vorbei ist, scheinbar endgültig, schmerzt. Auch wenn es ein befreiender, guter Schmerz ist, es tut doch weh. Dich nach dieser langen Zeit, nach dem was geschehen ist, gesehen haben zu dürfen, tat so unfassbar gut. Dein Gesicht, deine Hände, dich ein letztes Mal zu berühren, zu spüren. Der Gedanke an das von dir Gesagte, an unser Gespräch, versetzt mir einen argen Stoß in die Magengrube. Mein Herz fängt an zu pochen, das Atmen fällt mir schwer. Es war mein Wunsch, meine letzte Bitte an dich um endlich abschließen zu können. Und nun lass ich jede Minute Revue passieren. Versuche mich an jede noch so kleine Erinnerung zu klammern. Jede Bewegung, jede Gesichtsregung sowie jedes von dir gesprochene Wort aufzusaugen, scheiterte jedoch. Bei meinem Gedankenkarussell erhalte ich lediglich eine verschwommene Sicht auf diese letzte Nacht. Versuche all das zu verstehen, zu verarbeiten. Und doch sind es immer wieder die gleichen Wortphrasen, die sich breit machen. Du ließest mich zum ersten Mal in all der gemeinsamen, langen Zeit, die wir hatten, spüren, dass du Fehler begannen hast. Es schien als sei es einer der größten Überwindungen dir selbst gegenüber, einzugestehen etwas falsch gemacht zu haben, so hast du geflüstert: „Es tut mir leid.“ Verletzt, klein und hilflos saßen wir nebeneinander. Nach dem Schreien, folgte das Weinen. Ich konnte meinen Schmerz nicht so zum Ausdruck bringen, wie ich es mir doch gewünscht hätte. Also folgte Minuten langes Schweigen. Das Schlucken des Bieres, das schwerfällige Atmen, das Winden der Bäume, all das war zu hören, nur das. Überfordert mit der Situation, sichtlich gestresst saßest du da neben mir in deiner Schönheit und wurdest mit der Zeit immer trauriger. Dein Blick musterte mich, versuchte meine Gefühlsregungen aufzunehmen, um das „Richtige“ zu sagen. Du warst so leise, so vorsichtig. Gabst mir immer wieder zu verstehen, dass all das was passiert ist, in niemandes Macht lag. „Es ist nicht deine Schuld, bitte hör auf dir das ständig zum Vorwurf zu machen, BITTE.“ Der für mich wohl prägnanteste, wohltuendste Satz des Gespräches von dir „Ich hatte Angst. Ich bin vor mir selber weggelaufen.“, gab mir das, was ich mir am meisten von diesem Gespräch erhofft hatte. Frieden. Bei dem Erklären meinerseits, dem Versuch dir mitzuteilen, wie furchtbar es mir die letzten Monate ergangen ist, wie groß der Schmerz ist, dich nun auch noch verloren zu haben, sprach ich es zum ersten Mal in den 1 1/2 Jahren aus. Ich sagte dir, dass ich dich geliebt habe. Ich gab dir zu verstehen, wie viel mir all das Bedeutete. Und ich fragte dich warum du diese ganze Geschichte nicht hast früher beendet um genau dieses Worst Case Szenario zu verhindern. Nach all den Momenten, in denen ich dir zu verstehen gegeben hatte, dass ich mir mehr erhoffe, von Herzen wünsche, hast du lediglich gesagt, du könntest mir das Gewollte nicht entgegenbringen. Trotz allem lief es weiter, all die Monate, so als hätte es diese Gespräche nie gegeben. Ich fragte dich warum du hast das Ganze nicht beenden können. Ich war in dieser Geschichte die Schwache, du der Starke, sagte ich. Doch zu meiner Verwunderung sagtest du - „vielleicht war auch ich der Schwache“. Ein Moment des stillen Siegens. Ich fühle mich leer, bin überfordert mit meinem Leben, stecke in einem schier riesigen Loch. Ich kann nicht vergessen, nicht verzeihen, nicht verstehen. Du nimmst mich in den Arm. Lässt mich an deiner Schulter weinen, während dein Arm sich um mich legt. Du fährst mir mit den Fingern über den Rücken, in kreisenden so wohltuenden Bewegungen. Dieser Moment, in dem wir gebrochen und verletzt zusammen da sitzen. Das ist der Moment, der mir so viel gab und doch so viel nahm. Das was ich hätte die letzten Monate gebrauchen können, wonach ich mich gesehnt habe. Ein so intimer Moment, der nicht hätte schöner sein können. Jede Sekunde dieser Zärtlichkeit habe ich aufgesaugt, so sehr verinnerlicht, dass ich bei dem Gedanke daran, deine Hand wieder an meinem Rücken spüre. Ich flüsterte „es tut mir leid“. Deine Stimme wurde ernst und du sagtest, „warum, was Bitte tut dir leid.“ - „Es gibt nichts was dir hat leid zu tun, es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst, es ist nicht deine Schuld.“ All das von dir Gesagte, ergibt bei längerem Grübeln so viel Sinn. Ich denke dich endlich verstehen zu können. Das mir rätselhafte Verhalten deinerseits, lösen zu können. Nun bin ich dabei zu akzeptieren. Das Geschehende so hinzunehmen wie es ist, mit dem wohltuenden Gedanken alles geklärt zu haben. Es ist schön zu wissen, dass dir diese gemeinsame Zeit, auch viel bedeutet hat. Dass du an unser erstes Treffen denkst, die Aufgeregtheit daran, bei dir in Erinnerung ist. Du nicht einfach vergessen hast. Deine Bitte mir gegenüber dir versprechen zu können, immer daran zu denken, dass ich ein toller Mensch sei, und niemand insbesondere nicht du, mir etwas anderes einreden soll, konnte ich nicht bejahen. Und doch sollst du wissen, dass ich es versuchen werde. Denn nun weiß ich, dass all der Aufwand, den ich unserer Geschichte dir gegenüber entgegengebracht habe, nicht umsonst war. Nein, denn es ist eine Geschichte, ein Kapitel unseres Lebens. Ein Kapitel, das für immer in meinem Herzen bleiben wird. Und trotz seiner dunklen Seiten wohl eines meiner Lieblingskapitel werden könnte.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/diese-letzte-nacht/1528890
https://web.archive.org/web/20151130020036/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/diese-letzte-nacht/1528890
fuehlen
liebe
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toastedsnow
http://www.neon.de/user/toastedsnow
Unsere Zeitkapsel
Ich schaue den Blättern zu, die sich im Wind bewegen und sehe den Regen auf das Autodach tropfen.
Ich schaue den Blättern zu, die sich im Wind bewegen und sehe den Regen auf das Autodach tropfen. Musik, die durch meine Adern fließt und die Wörter ausspricht, die in meinem Kopf gefangen sind. Was mache ich hier, ich sollte hier nicht sein. Doch es ist so friedlich, jetzt wo Zeit keine Bedeutung mehr hat, jegliches Empfinden für schnell oder langsam verschwunden ist. Hier liege ich, während deine Hände meine Stirn streicheln und über meine Haare fahren. Gedanken, die in der vergangenen Zeit immer lauter wurden, verstummen nun endlich in diesem Moment und alles in mir beruhigt sich. Wie gerne würde ich die Zeit anhalten. Halt mich fest, nur noch ein bisschen länger, bitte hör nicht auf. Deine Hände fühlen sich vertraut an - nicht so, als würde ich sie zum ersten Mal spüren. Viel mehr als wäre es das Normalste der Welt, als wäre es nie anders gewesen. Oder weil ich mir diese Situation in meinen Träumen schon aberhunderte Male ausgemalt habe. Wir sind gefangen in einer Parallelwelt, die nun unsere Realität streift. Ich möchte nicht mehr aus diesem Auto aussteigen, möchte hier noch ein bisschen verweilen. Sehen was passiert, wohin es uns führt. Dein Kopf in meinem Schoß, hältst du meine Hände fest, legst sie auf deinen Mund, küsst sie, legst sie auf dein Herz. Ich fühle deinen Herzschlag, der mit meinem im gleichen Takt um die Wette schlägt. Ich fühle mich gut, ich fühle mich schlecht, schwer und leicht zugleich. Du fragst mich was ich denke, doch endlich seit langer Zeit hören meine Gedanken auf sich im Kreis zu drehen und versuchen nicht, mich in ihrem Strudel zu Boden zu zerren. Meine Gedanken schweigen und ich genieße die Leere. Diese Szene, wie im Film, du und ich die Hauptrollen. Puzzleteile aus Bildern fügen sich nun zusammen, zu denen ich sonst keinen Zugang finde. Worte, die sich endlich mit Gesten und Mimik vermischen. Worte, die endlich begleitet sind von deiner Stimme. Wie du riechst, wie du mich ansiehst, wie du dich anfühlst, auf einmal ergibt es das Gesamtbild, was normalerweise nur Vorstellungen in meinem Kopf sind. Wir lassen uns treiben, von der Musik umarmt, teilen wir diese süße Melancholie und genießen es. Deine Hände erforschen mich zaghaft und ziehen sich zurück, nur um wieder zurückzukehren. Wie weit können wir gehen, was macht ein Zentimeter aus, wird es etwas verändern? Noch mehr. Zwischen dir und mir. Blätter rauschen im Wind und schauen uns zu, wie wir hier liegen, beobachten uns still. Hier haben wir uns endlich gefunden und sind doch verloren. Wie wird dieser Film enden? Hör nicht auf mich zu streicheln, sonst werden sie wieder laut. Die Gedanken fangen wir an sich zu drehen. Meine Hände erforschen deinen Körper, ich traue mich nicht. Du fühlst dich warm an, ich fühl mich wie elektrisiert, erzittere innerlich, als du meinen Hals streichelst. Zentimeter für Zentimeter lasse ich meine Hand nun über dich gleiten, ertaste, erforsche, neugierig, zaghaft. Über die Musik hinaus tickt die Zeit sich wieder in unser Bewusstsein, ermahnt uns. Wir können hier nicht bleiben. Während ich langsam die Augen wieder öffne, bin ich verwirrt über den immer noch hellen Himmel. Mein Gefühl für Raum und Zeit ist verloren, müsste es nicht längst dunkel sein? Es ist hell und ich fühle mich ertappt, als würde die Realität mir damit zeigen wollen, dass sie immer noch da draußen existiert, außerhalb dieser Seifenblase, in der wir uns nun nahe sind. Dieser Moment wird nun enden, mit der frischen Luft, die uns durch die Haare weht, während wir aus dem Auto steigen. Ich habe es genossen, jede Minute, jede Sekunde - hat es uns näher gebracht und uns gezeigt, wie es sein könnte. Tagträume, die ich von diesem Augenblick hatte, vermischen sich nun mit dem was real war. Und schon bald sind wir wieder von einander getrennt, das was war wird zur Erinnerung, können wir nur noch erahnen, wie es sich anfühlte. Wohin wird das führen?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/unsere-zeitkapsel/891317
https://web.archive.org/web/20130331073019/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/unsere-zeitkapsel/891317
fuehlen
liebe
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HevaLismus
http://www.neon.de/user/HevaLismus
Danke Oxford
Am häufigsten, am wildesten, mit unter am längsten...Dies ist der neue Leitspruch aller Gastronomie Mitarbeiter auf der gesamten Welt..
Ich bin mein Leben lang schon in der Gastro und ich liebe dieses Geschäfft...es wird nie Monoton..:o)) Immer passiert etwas....jedoch wird dieser Beruf nicht wirklich anerkannt...zumindestens nicht in der Psyche vieler Menschen.... Und man muss sich dann Sachen anhören wie... Such dir doch nen Bodenständigen Job...Das ist doch keine geregelte Arbeit....Ne gecen belli nede gündüzün...Wie lange willst du das noch machen....was glaubst du wie Deine Zukunft in der Branche aussieht...Willst du mit 40 immer noch andere Menschen bedienen usw usw... Glauben die alle wir wären Landstreicher...?!?! :o))) Ich hab nie eine gescheite Antwort auf all das gehabt...ausser sagen zu können... Hey der Job macht mir Spass und ich behersche ihn... Und ich möchte auch in keiner anderen Branche sein... Wahrscheinlich weil viele in ihrer Schulzeit oder im nach hinein auch in ihrem Beruf in die Gastro als Aushilfe rein gekommen sind um nebenbei etwas Geld zu verdienen...denken sie dann auch...es ist etwas Nebensächliches...:o))) Naja...wie sagt man so schön...Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist....:oPpP Und zwar diesen Zeitungsartikel den wir gefunden haben und der nun in unserem Cafe riesengroß an der Pinnwand hängt....und der wie folgt lautet... Andere Berufsgruppen stehen nun echt in unserem Schatten..:oPpP Der Artikel : "Gastronomiemitarbeiter sind Sexmonster Am häufigsten, am wildesten, mit am längsten... Eine Studie der Universität Oxford bringt es nun ans Licht, die sexuell aktivste Berufsgruppe sind Barkeeper, Servicekräfte, Köche und ihre Kollegen aus der Gastronomie. Sie haben am häufigsten Sex und dies auch am längsten. Bei der Anzahl der Sexualpraktiken, die "Vollführt" werden, liegen sie an der Spitze der untersuchten Berufsgruppen." Yeeeaaaah baby...:o))) Jetzt stellt euch mal vor ich bin seit 15 Jahren in der Gastro...hava atmis gibi olmasin...:oPpPpP :o))) Hahaha...scheisse ist das ein gutes Gefühl..:o))) Naja ich bin überzeugt davon das andere Berufsgruppen auch ihre Erfahrungen sammeln..und da unsere Generation sich im sexuellen Sinne schon seit einiger Zeit weit nach Vorn katapultiert hat....nicht nur das man für all das nicht mehr Heiraten muss...gar eine Beziehung haben muss... Nein...wir werden immer Kreativer was die Orte und intensität angeht...:o)) Und das ist auch gut so..:o)) Ich habs schon immer gesagt und sage es wieder... Geniesst es baby...egal wie egal wo egal wann..:o))) Das heisst nicht das unsere Mädels Nutten sind...und unsere Männer alles flachlegen was nicht schnell genug auf der Palme ist...Nein...das bedeutet nur...das wir uns Entwickeln...:o)))) Im Gegenteil...es ist ein Stück Freiheit das wir uns selber schenken..:o))) Obs nun im Auto ist...auf der Arbeitplatte...Auf ner Toilette in der Disco...auf dem Schreibtisch...Auf dem Balkon...im Freien...In Umkleidekabinen...oder im Aufzug... Obwohl das mit dem Fahrstuhl ich immer noch nicht nachvollziehen kann...ich mein die heutigen Fahrstühle sind echt ziemlich Hellhörig und schnell im nächsten Stockwerk...aber na gut...wers kann...machts..:o)))) Ähm was ich noch fragen wollte...habt ihr schon von dem Zeitungsartikel gehört das über die Gastro geht..? :oPpPpp Auf Willesähn..:o))) HevaL
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/danke-oxford/661367
https://web.archive.org/web/20170415211356/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/danke-oxford/661367
wissen
job
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1,363,016,400
Plutarch
http://www.neon.de/user/Plutarch
Sexismus. Wo fängt er an?
Was manche als "Benimmregeln" bezeichnen, ist Diskriminierung. Als wäre eine Frau zu doof die Tür aufzumachen, oder sich anzuziehen.
Mal kurz die Exkursion zur Bedeutung: "Sexismus ist die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts" - das bedeutet also, dass man mich als Mann diskriminiert, da man mir keine "Männerparkplätze" reserviert? Eben. Es gibt in der Debatte, die gerade geführt wird, einen Punkt, an dem über den Begriff "Sexiusmus" gestolpert wird. Es geht viel öfter um Klischees, die einer sexistischen Tradition entstammen (Mann zu Mann: "Jetzt heulste wie ein Mädchen!"). Diese werden schwer auszurotten sein, hätten aber eben das verdient, weil sie meist einfach nur doof sind. Oder es geht um Belästigung. Und da hört jeder Spaß auf. Das ist ab einer Grenze der noch dummen Worte nicht umsonst justiziabel. Als Mann der so sexistische Klischees wie "Tür-aufhalten" und "in-den-Mantel-helfen" pflegt (ja das ist auch sexistisch), bin ich inzwischen weitgehend verloren in dem Diskurs. Denn was die einen als "Benimmregeln" und/oder "Charme" bezeichnen, ist doch wieder nur ein Diskriminierung. Als wäre eine Frau zu doof die Tür aufzumachen, oder sich anzuziehen. Ich muss über so manchen Witz lachen, der eine gesellschaftliche oder geschlechtliche Gruppe diskriminiert. Ich habe einen vielleicht etwas "schmerzfreien" Humor. Nahezu jeder Witz geht auf Kosten einer Randgruppe. Was darf man, was nicht? Wo bitte ist die Grenze? Ich würde sagen: Meine Freiheit hört da auf, wo die des anderen anfängt. Das bedeutet auch, dass ich erst Fragen müsste: "darf ich dir in den Mantel helfen?" - aber was wenn sie "ja" sagt? Soll ich ihr dann erst einen Vortrag darüber halten, dass sie gerade dabei ist, einem sexistischen Brauch aufzusitzen? Soll ich es einfach nicht mehr tun - auf die Gefahr solcher Sprüche hin: "Früher hatten die Männer noch Manieren"...? Wenn ein Mann sowas mit "Holz vor der Hütte" oder "Dirndl" sagt, ist das platt. Und doof. Und sexistisch. Wenn ein Heidi über Seal sagt, dass sie ihn bei ersten Date (oder so) in Radlerhose sah und so das "ganze Paket" bewundern konnte, was ist sie dann? Richtig, sexistisch UND rassistisch. Und gemein gegenüber weniger ausgestatteten Männern. Also nochmal: Wo ist die Grenze? Gibt es die überhaupt? Sollten wir nicht alle sexistischen Klischees und Verhaltensweisen - seien sie auch noch so nett oder lustig - einfach verbieten? Im übertragenen Sinn gefragt: Sollen wir den Buchtitel "Der weiße Neger Wumbaba" in "Der weiße Farbige Wumbaba" ändern? Ich weiß es nicht. Deshalb: Bitte nutzt die Kommentarfunktion. Und wer mich dumm dissen will: Achtung, das könnte als Sexismus ausgelegt werden ;) Tags: Sexismus, Grenzen, Diskriminierung, Klischee
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/sexismus-wo-faengt-er-an/998229
https://web.archive.org/web/20130327200632/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/sexismus-wo-faengt-er-an/998229
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Elbdeern
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Wenn das Leben ein Märchen wäre
Du hättest dich nicht von mir trennen müssen. Ich mich auch nicht.
Schon unser Kennenlernen wäre anders verlaufen. Da wäre mehr Romantik gewesen als nur das zufällige gemeinsame Sehen der Kuschelrockshow. Die Worte zwischen uns wären nicht vorsichtig und weich, sondern deutlich und vielleicht richtig heiß gewesen. Auf jeden Fall hätte in all unseren Gemeinsamkeiten und Unterschieden eine unendliche Bedeutung gelegen, eine solche Tiefe, dass sie einem den Atem nehmen muss. Wir hätten uns beim ersten Treffen nicht gesehen, sondern leidenschaftlich geliebt, nicht Postkarten geschrieben, sondern Liebesbriefe. Wir hätten nicht wegen, sondern miteinander gelitten. Du hättest mich an Sylvester nicht suchen müssen, weil ich mich längst gefunden hätte. Wir hätten die Nächte mit Gelächter statt mit Tränen verbracht, denn ich hätte dir nie den Schmerz zugefügt, vor dem ich mich selbst so fürchte. Wir hätten nicht kämpfen müssen füreinander, sondern gemeinsam gegen den Rest der Welt. Du hättest dich nicht von mir trennen müssen. Ich mich auch nicht. Deine Augen wären nicht dunkler geworden durch den Schmerz und dein Herz nicht schwerer. Wir hätten uns vom ersten Moment an halten können und damit bestimmt ein Jahr an Zeit gewonnen. Doch das Leben ist kein Märchen. Es gibt kein Happyend. Wir haben anders angefangen. Mit den Schattenseiten. Den schwarzen Augenblicken. Den seelischen Abgründen. Dem Bösen. Unsere Geschichte ist anders. Wir haben all das Schöne für später bewahrt. Eigentlich sind wir die echten Helden. Wir wussten schnell, was uns erwartet, wie unerträglich die andere sein kann. Wie sehr sie trifft, wenn sie will. Wir wussten, das ist kein Märchen, das tut höllisch weh. Dennoch, trotz all der negativen Vorzeichen, haben unsere Gefühle uns ausgetrickst. Sie liebten bereits. Trotz oder vielleicht gerade wegen all dem. Vielleicht wussten sie, dass es nur besser werden kann, wenn der Gang zum Schafott erstmal überstanden ist. Vielleicht wussten sie: Wenn man das Schrecklichste besiegt, ist man allem anderen gewachsen. Vielleicht wussten sie, dass das, wenn Gefühle unter so denkbar schlechten Bedingungen bestehen bleiben und gedeihen, die große Liebe sein muss, die sich keinem Schicksal beugt. Und wenn das kein Märchen ist...
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FrauVonDadrueben
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Tot im Graben!
fiktives ausbluten meines gehirns!
Er schließt die Tür hinter sich, sie zeiht ihren Pullover aus, knöpft die ersten zwei Knöpfe ihrer Bluse auf, läuft auf ihn zu wie er wie festgefroren an der Tür stehengeblieben ist. Sie küssen sich.. CUT Das wäre so ziemlich der kitschigste Anfang eines verhängnisvollen Liebesfilms. Am Ende ist einer von beiden tot, liegt ausgeblutet und vergewaltigt im Graben entlang einer Autobahn. Warum Filme so laufen? Nicht weil sie kompliziert sein wollen, sondern weil der einfache Weg einfach zu einfach ist. Vielleicht muss man auf abgedroschene Sätze zurückgreifen wie: "Man bekommt nichts geschenkt im Leben!"....nichtmal Sex! Tags: Sex, Tod, Pessimismus
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matilde
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immerdar
und ich sehe ins licht und so sehe ich dich und ohne dich gibts doch kein mich
ich bin da wo keiner mich sieht unter uns und unsichtbar jeder schein dieser kalten sonne kitzelt mich wo schatten ist wartet licht sagen sie doch seh ich nichts es blendet mich verschließe die augen vor dem ich das überragend unbehagen jeden einzelnen moment meiner angst übersieht es fürchtet mich eine gewisse ungewissheit kehrt ein und breitet sich aus obgleich wir so viel zu wissen glauben so ahnen wir nichts nichts nichts. Tags: das große nichts, warum
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milasupastar
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Wenn die Lichter ausgehen. Schlaganfall mit 28.
Hier sitze ich im kalten Krankenzimmer. Draußen wirbeln die Schneeflocken umher. Während ich schreibe, muss ich extrem konzentrieren.
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Einige Knöpfe an Fußgängerampeln sind Placebos
Sie sollen den Fußgängern nur das Gefühl geben, Einfluss nehmen zu können. Die Wartezeit ist – Knopf gedrückt oder nicht - immer dieselbe ...
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MilouMoon
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Farben, Gerüche und Chaos
8 Tage – eine Hochzeit – Indien
Ich habe einen Fensterplatz und meine Augen geniessen den Ausblick auf die Wolken. Irgendwo zwischen meinen Knien hängt das Sketch&Draw Buch, so dass ich wenigstens das Gefühl habe noch etwas für die Schule zu machen. Der Sitz neben mir bleibt frei und ich kann die Füsse draufstellen, während ich mir „More than Honey“ anschaue. Nach dem Film ein Fertig-Imbiss, dann schlafe ich ein. Einmal ruckelt es kurz, im Halbschlaf denke ich „muss wohl ein Luftloch sein“ und falle sofort wieder in tiefen Schlaf. Für das nächste Aufwachen ist der Asphalt unter den Rädern verantwortlich. Jetzt bin ich da, endlich. Indien! Wenn man im Oktober in Mumbai aus dem Flieger steigt verschlägt es einem auch mitten in der Nacht vor Hitze beinahe den Atem. Doch auf keiner einzigen indischen Stirn ist auch nur ein einziger Schweisstropfen zu sehen. Offenbar sind sich die Inder diese Hitze gewohnt. Betritt man jedoch einen Laden, muss man aufpassen, dass man sich keine Erkältung holt, denn die Klimaanlagen lassen Temperaturen nie über 15 Grad steigen. Der Monsun ist zu dieser Zeit grösstenteils vorbei, doch die Luft ist feucht und stickig. In Indien kennt man die Jahreszeiten nicht so wie wir in der Schweiz. Im Winter wird es ausser in den Hochebenen, nie kälter als 10 °C. In der Zeit zwischen April und Juni kann es bis zu über 50°C heiss werden; nichts für empfindliche Haut. In Indien wird auf der linken Seite gefahren. Diejenigen von euch die schon in London waren, kennen das wohl mit dem „Auf-die-falsche-Seite-schauen“. Doch das in den United Kingdoms ist nicht vergleichbar mit dem, was in Indien auf den Strassen abgeht. Dort gibt es etwa 100 000 Verkehrstote pro Jahr, die Hälfte davon sind Fußgänger. Da fragt man sich, was denn der Verkehr in Indien so gefährlich macht? Ist es das fehlende Geld für neue Bremsen oder Brillen? Oder etwa die unzähligen Tiere auf der „Autobahn“, die Frauen in ihren Saris, die seitwärts auf dem Moped hocken, oder der fehlende Wille die roten Ampeln zu sehen? Für einen Europäer ist das ein Extremerlebnis. Wer sich durchsetzt hat Vortritt und dafür wird alle zwei Sekunden die Hupe betätigt. Zudem s ind nicht nur Kühe und Geissen nicht in der Lage, geschweige denn willens, sich an Regeln zu halten. Ist es also mal ruhig auf den Strassen, muss man davon ausgehen, dass etwas Schlimmes passiert ist. Der Plan Indien mit einem gemieteten Fahrzeug zu bereisen sollte bleiben was es ist: ein Plan. Die Hauptfortbewegungsmittel sind Autos und Rikschas. Die von Hand gezogenen Rikschas sind fast nur noch in der indischen Metropole Kolkata zu finden und werden auch dort mehr und mehr von den motorisierten Versionen abgelöst. Aussehen tut das wie ein Dreirad in Grossformat. Vorne sitzt der Fahrer und hinten hat es knapp für drei, nicht allzu wohlernährte Passagiere, Platz. Ich hoffe, jetzt seid ihr auch in Indien angekommen. Wir sitzen in einem Taxi und uns erwartet das pulsierende Chaos der elf Millionen Stadt Mumbai - denken wir zumindest. Wir bedeutet: zwei Annas, Rebi, ich und der Taxifahrer natürlich, welcher der „Onkel“ von unserem indischen Freund Mandeep ist. Onkel und Tante werden die Eltern der Freunde genannt und alle Freunde tragen nur den Namen Bruder und Schwester. Da wir Gäste eines Hochzeitspaars sind, das zumindest zur Hälfte indisch ist, gehen wir nicht davon aus, eine klassische Touristentour zu machen, sondern das „echte Indien“ mit Insidertipps zu erleben: Chaos, bunte Farben, fremde Gerüche, den Dharavi Slum, welcher mit bis zu 600 000 Einwohner auf 2m ² als grösster Slum Asiens gilt, und vor allem das lokale Essen. Doch der Taxifahrer fährt uns an teuren Hotels vorbei und hält am „schönsten Strand“, welcher in Schweizer Augen aber nur als „von Müll übersäht“ wahrgenommen wird. Er fotografiert uns vor dem „Gateway of India“, wo sich die Briten 1984 von Indien verabschiedeten und scheucht uns durch die „Hanging Gardens“. Bei all dem verliert er kein Wort. Wir sind enttäuscht. Als unsere Magen irgendwann im Verlauf des Tages zu knurren beginnen, machen wir den Taxifahrer auf unser Hungergefühl aufmerksam. Daraufhin fragt dieser nur: „McDonalds?“ und wir brechen in schallendes Gelächter aus. Der Taxifahrer schaut uns einen Moment verdutzt an und verzieht dann den Mund zu einem breiten Grinsen. Jetzt ist das Eis gebrochen und bei einem wirklich indischen Essen beginnt er zu erzählen. In brüchigem Englisch mit diesem typisch indischen Akzent erklärt er uns, was wir Essen: „Das ist indisches Brot, auch Naan oder Roti genannt. Zum weissen weichen Käse sagt man Paneer und Dahl ist ein Gericht mit Linsen. Die meisten Gerichte sind vegetarisch, doch in manchen Restaurants kann man auch Fleisch bestellen - diese sind aber aussen speziell gekennzeichnet. Was bestellt wird, wird immer mitten auf den Tisch gestellt und geteilt. Gegessen wird mit der rechten Hand.“ Dass man sich mit der linken Hand den Hintern abwischt, wissen wir. Doch das spricht er natürlich nicht aus. Wie das Essen heisst, haben wir auch bereits im Reiseführer nachgeschlagen doch keiner von uns unterbricht ihn, weil niemand will, dass er aufhört zu erzählen. „Essen hat auch etwas mit Gastfreundschaft zu tun, denn Gäste sind in indischen Augen Götter und wer gut gegessen hat fühlt sich göttlich. Wenn ein Gast ein indisches Haus betritt wird Chai angeboten, danach folgt eine Einladung zum Essen und zwar ausnahmslos immer. Darum sind die Inder wohl auch so dick“, erklärt er, klopft sich auf dem Bauch und zeigt wieder dieses indische Lachen, bei dem die Augen mit den Zähnen um die Wette strahlen. „Körperfülle bedeutet in Indien Wohlstand, nicht wie bei euch dürren Deutschen, ähm Schweizern. Also sollten eigentlich alle Inder mit einem runden Bauch ausgestattet sein. Wer arbeiten will, kann arbeiten und Arbeit bedeutet Geld und Geld Essen“ lehrt er uns. „Habt ihr schon gesehen, dass es in den Supermärkten für alles einen Angestellten hat?“ Wir nicken und denken wohl alle an das herumstehende und starrende Personal in jedem Shop. Könnten wir dem Arbeiten sagen? Dann würde wir wohl nie mehr etwas anderes tun wollen. „Jedoch ist der Lohn bei den meisten Tätigkeiten nur sehr gering,“ unterbricht er meinen Gedankengang. „ Beim Betteln auf der Strasse verdient man mehr, vor allem als Kind, wenn man eine Mitleidsmasche zieht. Darum haben Familien die auf der Strasse leben, so viele Kinder, die sie zum Betteln schicken. Babies werden oft schon von Geburt an unter Drogen gesetzt, damit sie Ruhe geben und man sie trotzdem mitnehmen kann.“ Plötzlich läuft es mir kalt den Rücken runter und ich sehe uns in einer Rikscha sitzend, geradeaus starrend und von Kindern umgeben, die uns mit blutunterlaufenen Augen ihre kleinen Finger in die Knie rammen und denke an den Mann beim „Gateway of India“ mit dem Baby in den Armen, den ich so bedenkenlos abgelichtet hatte. Ich schlucke leer und erinnere mich am Mandeeps Worte: „Alle könnten arbeiten, wenn sie wollten.“ Auch die Kinder? So ein Blödsinn, stellt euch das mal vor. Mandeep hat uns schon bei der Ankunft ausdrücklich verboten, Kindern oder Invaliden Geld zu geben. „Kinder gehören in die Schule und Arbeitsunfähige haben sich meistens selber verstümmelt, um Mitleid zu erregen. Nur den „Ganzen“ und Erwachsenen darfst du Geld geben, wenn überhaupt. Aber behalt deinen Reichtum besser für dich.“ Jetzt bin ich mit den Gedanken ganz abgedriftet und muss meine Tränen herunter schlucken. Die Hitze, die Eindrücke und die hupenden Autos haben mich wohl noch dünnhäutiger gemacht. Nachdem der Taxifahrer sich uns geöffnet hat, werden wir übermütig und treten mit unserer Bitte an ihn heran, uns auch die Slums zu zeigen. Jetzt kippt die Stimmung wieder und er wird beinahe böse: „Mein Neffe hat mir ausdrücklich den Auftrag erteilt, euch das schöne Mumbai zu zeigen.“ Da hilft all unser Betteln und Diskutieren nichts, er bleibt stur und Englisch will er jetzt auch nicht mehr können. Dass wir uns später auf eigene Faust in das Getümmel des „gefährlichen Mumbais“ stürzen werden, wird er nie erfahren. Wir steigen schweigend ins Auto und lassen den Rest seines „schönen Mumbais“ über uns ergehen. Es ist bereits Mittwoch, und ich frage mich für einen Bruchteil einer Sekunde, was ihr wohl so in der Schule macht? Ob ich viel nachzuholen habe? Dann höre ich das Hupen des Taxis vor dem Hotel, welches uns an die Hochzeit bringen soll und die Schule ist schnell wieder vergessen. In Indien dauert eine traditionelle Hochzeit insgesamt 6 Tage. Die ersten drei Tage wird das heilige Buch verlesen. Unverheiratete Inder und Inderinnen leben bis zu der Hochzeit bei den Eltern. So sitzt sowohl beim Mann als auch bei der Frau zuhause 72 Stunden ein Heiliger und liest ununterbrochen vor. Diese Hochzeit, bei der wir dabei sein dürfen, ist eine Lösung irgendwo zwischen Indisch und Europäisch, da die Traditionen der Schweizer Familie von Maria, der Braut und der Indischen von Mandeep, des Bräutigams zusammen einen Kompromiss finden mussten. Bei so einer Hochzeit drängt sich vermutlich bei euch die Frage nach den Rechten der Frauen in Indien auf? Wie würde es Maria hier ergehen? Würde sie akzeptiert werden? Fakt ist, in Indien herrscht ein patriarchalisches System. Die Frau dient hauptsächlich als Produktionsgefäss für Babys. Ihre Persönlichkeit steht nicht im Vordergrund. Was wohl auch dazu führt, dass alle zwanzig Minuten eine Frau vergewaltigt wird und das ist nur die offizielle Zahl. Es macht sicher Sinn, sich über solche Fakten im Klaren zu sein. Doch um Maria muss man sich zum Glück keine Sorgen machen, denn sie wird mit Mandeep in der Schweiz leben, so wie sie es schon die letzten vier Jahre getan hat. Als wir ins sogenannte „Home“, das Elternhaus von Mandeep, kommen, neigen sich die 72 Stunden heilige Lektüre dem Ende zu. Wir müssen uns ein Tuch um den Kopf binden und betreten ohne Schuhe den Raum. Die Männer tragen einen Turban oder ein Nastuch um den Kopf. Dies ist ein Symbol des Respekts. Dort wo vermutlich das Sofa stehen würde, ist ein kleiner Altar aufgebaut. Dieser ist mit Blumen und farbiger Deko behangen und der Boden ist mit Teppichen ausgelegt. Auf dem Boden sitzen Frauen und Männer und schauen zum Altar. Natürlich gibt es Chai und etwas zu futtern. Wir setzen uns zu ihnen und fühlen uns der indischen Kultur näher denn je. Wir erleben in diesem Moment das Indien hinter den Fassaden, welches man als „normaler Tourist“ von aussen nicht sehen kann. Nach gefühlten 20 Minuten, die sich mit einem Blick auf die Uhr als 2,5 Stunden entpuppten, trägt ein Onkel das Buch auf seinem Kopf heraus. „Jetzt wird gegessen“ verkündet Mandeeps Schwester Sweety. Eine Widerrede wird nicht akzeptiert. Also nehmen wir uns einen Teller und schlagen uns unsere schon überfüllten Bäuche noch voller. Im unserer Faszination bemerken wir erst später, als wir den kleinen leeren Raum betreten, dass Maria schon seit einer Weile an der Zeremonie gefehlt hat. Sie sitzt in eben diesem Raum auf dem Boden und bekommt die Arme und Beine mit Henna verziert, in Hindi „Mehandi“ genannt. Sieben Stunden wird das Ganze dauern, doch das weiss die Braut in dem Moment zu Glück noch nicht. Auch die „Schwestern“ der Braut, in dem Fall wir, bekommen Hennaverziehrungen auf die Handinnenflächen und -rücken. Ein indisches Sprichwort besagt: Je dunkler das Henna sich auf deiner Haut abfärbt, je mehr wirst du geliebt. Meins ist innen dunkel und aussen hell. „Muss wohl eine tiefe, nach aussen hin ungezeigte Liebe sein“ denke ich mir und muss schmunzeln. Daher kommen die vielen Verzierungen, die ihr noch Wochen später in der Schule auf meinen Händen sehen konntet. Erst später in dieser Woche erfahren wir, dass Chemikalien in die Paste gemixt wurden, um uns mit „good Mehandi“ „very happy“ zu machen. Am Abend steigt dann die erste grosse Party. Es wird getanzt, getrunken, gelacht und natürlich gegessen. Jeder vom Kleinkind bis zur Oma schwingt seine Hüften im Takt, bis jedes Kleidungsstück am Körper von Schweiss durchtränkt ist. Inder haben ihre eigene Zeit. So sind also genannte fünf Minuten mindestens Fünfzehn bis Dreissig auf der Uhr. Man kann sich also nicht auf eine Zeitangabe verlassen, was wir uns in der Schweiz ja wohl kaum vorstellen können. Wenn man schon bei fünf Minuten Verspätung von einigen Dozenten mit einem bösen Blick und einem „Setz dich, du nervst“ bestraft wird. Doch ausgerechnet hier und jetzt, in dieser festlichen Garage, wird die Zeit genau genommen; die Musik geht fünf vor Zwölf aus und das Licht an. Feierabend. Am fünften Tag ist Ruhetag und den hatten wir bitternötig, denn schon am nächsten Morgen früh beginnt im Tempel der letzte Hochzeitstag. Wir ziehen uns unsere Punjabi Suits (Pluderhose mit langem Oberteil) und ein Kopftuch an und allen Schmuck den wir besitzen. Denn uns wurde gesagt, je mehr Schmuck wir im Tempel tragen, desto indischer sähen wir aus. Bevor wir uns aber in den Tempel begeben, gibt es erst einmal mindestens einen Teller voll zu Essen. Im Tempel selber sitzen wir dann zusammen mit allen weiblichen Gästen, auf der einen Seite des Saals, die Männer auf der Anderen. Traditionellerweise würde sich das Hochzeitspaar jetzt zum ersten Mal sehen. Nicht aber hier. Als Maria den Raum betritt, muss ich mir ein Lachen verkneifen, da ich anfangs noch Angst hatte, zu viel Schmuck zu tragen und ich wollte der Braut ja auf keinen Fall die Show stehlen. Doch ich hatte mir umsonst Sorgen gemacht, denn Maria sieht aus wie ein einziges, wandelndes Schmuckstück. Ihr Anzug ist über und über mit Perlen und anderem Glitzer bestickt, eine Kapuze bedeckt ihren Kopf und der dunkelrote Stoff bringt ihre tiefblauen Augen noch mehr zum Vorschein. Mandeep, ebenfalls in Rot, hat einen Turban auf dem Kopf und eine Kette aus Banknoten um den Hals. Würde man hier, wie bei uns klassisch in schwarz-weiss erscheinen, würde dies eher zu einer Beerdigung, als zu einem Fest der Freude passen. Die zwei Knien sich vor dem Altar hin, beten, gehen drei Mal um den Altar herum und schon ist die Zeremonie vorbei. Kein Kuss, keine Ringe. Als wir zurück in den Saal kommen, trauen wir unseren Augen nicht. Dort wo vor einer Stunde noch das Buffet mit dem „Frühstück“ stand, steht jetzt ein doppelt so grosses Mittags-Buffet. Und stellt euch vor, schon das Frühstück in Indien ist mindestens drei Mal so üppig, wie das unsere. Die Gäste dürfen Essen, während das Paar auf einer kleinen Bühne sitzt und mit jedem Gast einzeln und in Gruppen fotografiert wird. Gäste sind halt Götter. Als wir auf dem Weg zum Flughafen im Stau stehen und das ganze Chaos noch einmal auf uns wirken lassen, versuchen wir „Indien“ für uns kurz zusammen zu fassen. Was dabei herauskommt, ist ein einziges Wort: Viel. Viel von Allem und vor allem viel Liebe und ich versuche ein Stück dieser Liebe in die kalte Schweiz mitzunehmen. Tags: Indien, Reisen, viel, farbenfroh, Hochzeit
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Profifußballer Kolo Touré läuft als Ritual immer als letzter aufs Spielfeld
Einmal verpasste er so den Anpfiff zur zweiten Halbzeit (...)
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Frühling, Sommer, Sommer, Sommer, Sommer...Kalter Winter
Der erste Herbstroman
Frühling, Sommer, Sommer, Sommer, Sommer.....Kalter Winter Der Erste Herbstroman War es nicht ein schöner Sommer? Alle waren verliebt und glücklich. Jeder zeigte sich mit seinem Partner und lächelte über beide Ohren. Man genoss die Zeit zu zweit und zeigte es jedem. Weil niemand konnte einem dieses Gefühl nehmen. Man war völlig schwerelos und schwebte über allen Dingen. Man schloss die Augen und ließ sich fallen. Fast nichts konnte einem schlechte Laune machen. Da waren Festivals und Konzerte, Partys am Strand und Abende am Teich mit Freunden oder Bekannten. Gute Gläser Wein reihten sich an Kräuterlikören oder Kartoffelschnaps. Jeder Machte das was ihm Spass macht. Viele Tanzten bis in den Sonnenaufgang und probierten neue Styles aus. Das was früher gar nicht ging, war auf einmal aktuell und angesagt. Tanzen kam groß in Mode, einfach alles abschütteln und nicht drauf achten was der gegenüber gerade denkt. Es war allen einfach egal. So erging es auch Paul. Paul hatte einen schönen Sommer. Schon sehr zeitig ging die Open-Air Saison los. Festivals waren jedes Wochenende und in jeder Stadt. Man konnte immer etwas unternehmen. Paul lebte nach den ganzen blöden letzten Monaten wieder richtig auf. Viel war passiert. Paul ist nicht immer ganz einfach, vielleicht sogar sehr kompliziert. Paul sieht immer alles etwas dunkler als die anderen. Da gibt es oft nur Schwarz und Weiß. Wenn das dann zur Gewohnheit wird, kann man entweder reiß aus nehmen oder sich Paul und seinen Themen stellen. Er redet gern oft und viel über die Probleme des kleinen Mannes. Verletzt werden hier und Verlassen werden da. Lange gab es in seinem Leben keine anderen Themen, aber er hat auch wirklich viel durchgemacht. Viele sprachen ihm Mut zu und versuchten Gute Laune zu produzieren. Leider nahm er sich das viel zu selten an. Lebte in seiner Welt und schwamm tagelang im Swimmingpool der schlechten Laune. Er machte Saltos und Arschbomben und wollte gar nicht mehr rauskommen. Er fühlte sich so richtig Pudelwohl in dieser Suppe aus blöden negativen Sachen. Aber gerade nach so einer Zeit muss es ja irgendwann aufwärts gehen. Ihr kennt ja Paula schon. Paula war sozusagen die gute Fee in Pauls-Situation. Sie wusste wie man ihn aufmuntern konnte. Und somit wurde der Latte-Machiatto zum heiligen Getränk auserkoren. Wöchentlich stattete Sie ihm einen Besuch ab und es wurde gefachsimpelt über Gefühle und die Liebe. Paula war frisch getrennt und war somit auch gerade leicht angreifbar. Paul war nicht immer nett und Paula war auch mal sauer, weil Sie auch verstanden werden wollte. Er wiederum achtete öfters nur auf sich. Was in diesem Situation nicht wirklich förderlich war. Sie hätte ihn in diesen Moment am liebsten gegen die Wand geworfen und nochmal zugeschlagen. Aber so etwas verbindet auch und schweißt wieder zusammen. Oft reicht ein Kinderschokoriegel um zu verstehen das es jemanden gibt der einen sehr sehr gern hat. „Wollen wir telefonieren?“...“Ja, klar los geht es.“. Jeder erklärte seinen Standpunkt und man sprach über die ganzen schönen Dinge des Lebens. Man begann zu flirten und sich aufeinander einzulassen. Die Gespräche wurden immer länger und länger. Die Worte wurde intensiver und man verspürte diese unglaubliche Harmonie. Wenn beide sich zurück erinnern, schwärmen Sie von den Stimmen. Sie waren das besondere. Tonlage, Lautstärke und Wortwahl waren so ehrlich und kamen von Herzen. Beide wussten der Gegenüber strahlt gerade über beide Ohren und Sie waren enttäuscht als nach vielen Stunden die Gespräche vorbei waren...Klar war man müde und auch kaputt aber man schlief mit diesem wunderbaren Gefühl ein. Es hielt die ganze Nacht an bis weiten in den nächsten Tag. Man wünschte sich einen schönen Tag und freute sich auf alles was kam. Ob Treffen oder SMS alles war schön. Irgendwann kam der Tag als man sich näher kam...Klar Thema war das schon länger, man redete darüber oder schrieb kribbelnde Nachrichten. Man spürte bei beiden diese Energie die in der Luft lag. Der erste Kuss war einzigartig und aufregend. Wer kennt das nicht wenn man zum ersten mal den Menschen küsst den man so gern hat. Er fuhr ihr vorsichtig durchs Haar und zog Sie leicht an sich. Er wusste wie man sich bewegen muss um die Stimmung nicht zu zerstören. Sie genoss diesen Moment und ließ es zu. Sie wollte es genau so wie er. Es lag eine leichte Aufregung in der Welt. Bis jetzt waren Sie nur Freunde doch nun wurde mehr daraus. Ist es richtig oder falsch? Beide wollten in diesem Moment nicht darüber nachdenken. Man genoss die Lippen des anderen. Biss sich zärtlich in die Lippe und grinste vor sich hin. Es war nicht wild und stürmisch. Eher zart und vorsichtig. Oft legte er seine Hände auf ihre Wangen und berührte vorsichtig ihren Mund. Es war unglaublich was sich beide da aufgebaut hatten. Es war ein schöner erster Kuss, obwohl man wusste das es fast unmöglich ist dieses Gefühl zu halten. Eigentlich waren Beide nur Freunde und durften soweit gar nicht gehen. Aber oft war es ihnen einfach egal. Leider ging Sie danach immer nach Hause....Sie Wollte nicht bei ihm schlafen. Er spürte das Sie für mehr noch nicht bereit war. Er fragte oft: „Bleibst du heut Nacht bei mir?“ Leider kam immer ein klares „Nein, es geht nicht.“ Paul verspürte dieses Verlangen, wollte mehr. Wollte Paula besser kennen lernen und es versuchen mehr draus werden zu lassen. Leider kam öfters ein Nein. Paul wusste nicht warum. Die Harmonie war da, dass Gefühl gut und er bereit zum ersten mal sich neu einzulassen. Nur leider fehlte Paulas Zustimmung. Für Sie war es mehr dieses Abenteuer. Man wurde zu Freunden mit Vorzügen. Beide wussten was Sie am anderen hatten. Konnte sich darauf verlassen und freuen. Paul ging diesen Weg dann mit und schwor sich es nicht noch einmal zu versuchen. So langsam fing der Sommer an Paul lernte jemand kennen und wusste schnell das ist nicht das wahre. Eigentlich wusste er was er wollte. Paula fand die neue Situation nicht sehr schön. Neue Frau in seinem Leben, dass kann nicht gut gehen. Paula zeigte eine völlig neue Seite und überraschte ihn zum Geburtstag. Sie ist kreativ geworden und hat etwas schönes zusammen gebastelt. Sie lud ihn ein auf ein unvergessliches Picknick. Er war überwältigt. Das hat er ihr nicht zugetraut...Alles, nur nicht so etwas...Er war immer zu Haben für schöne Ideen und Erlebnisse. Zu diesem Zeitpunkt wusste er nicht was er machen soll. Soll er einen neuen Weg gehen oder sich noch einmal zusammen rappeln und es versuchen. 2 Wochen vergingen und man traf sich wieder bei einem Festival. Er traute sich nicht zu ihr zu gehen, er kannte ihre Leute noch nicht und wollte nichts falsch machen. Er war nur knappe 30 Meter entfernt und schrieb ihr Nachrichten. Nicht die beste Art aber erfolgreich. Irgendwann stand man sich gegenüber und fing an zu reden. Es war dieses alte bekannte Gefühl. Das Lächeln kam zurück und beide waren sehr Glücklich. An dem Abend nahm er seinen ganze Mut zusammen und schrieb ihr ehrliche, wahre Worte. Sie war entzückt und angetan. Glücklich schliefen an dem Tag beide ein mit der Gewissheit, dass alles gut werden kann. Viel Zeit war seit dem letzten Kuss vergangen. Paul war angetrunken und beide trafen sich überraschend in der Milk-Bar. Das Wetter stimmte und die Atmosphäre war toll. Sommerklamotten kleideten beide. Man lief ein paar Meter und schwebte in Erinnerungen. Das es schön ist sich wieder zu sehen. Man hörte schöne Musik und Paul nutzte diesen Moment. Er brach seine Regel es noch einmal zu riskieren und küsste Sie. Küsste so als wäre es der erste und letzte Kuss. Es war ein schöner Abend und man hatte sich wieder gefunden. Es war schon Juli aber für ihn fing der Sommer jetzt erst an. Die Treffen wurden häufiger und man kam sich näher. Die erste Nacht in seinem Bett. Zusammen kochen und spazieren gehen. Neue Freunde kennen lernen und gemeinsam tolle Abende erleben. So stellte er sich das vor. Es waren verrückte Abende dabei. Man lachte viel und genoss es so unbeschwert durchs Leben zu gehen. Den Rest kennt man schon ein Stück. Es folgten viele schöne Wochen. Paul ließ sich einiges einfallen aber auch Paula ließ sich nicht lang bitten. Jeden Tag zeigte er ihr wie gern er Sie hat. Persönliche Botschaften waren künstlerisch gestaltet oder einfach kreativ. Er überspielte ihr Kassetten vom gemeinsamen Lieblings Songwriter. Somit konnte er auch im Autoradio laufen. Man konnte in solchen Momenten sehen wie Glücklich es Sie macht. Ihre Hände trafen sich jetzt immer öfter und sie liefen und liefen überall hin. Hand in Hand. Der größte Moment war die aufregende Fahrt durch die Nacht. Das bisherige Ende des Sommers ist bekannt bietet aber noch genügend Stoff um umgeschrieben zu werden. Es wird sich zeigen was beide aus diesen wunderschönen Erlebnissen mitnehmen. Ob beide sich wieder finden und es versuchen. Es muss nicht immer alles von Anfang an schön und blumig sein. Aber man kann zusammen sehr viel schaffen, erleben und versuchen. Man muss es nur wollen. Wie sagten schon unsere Vorfahren jeder Weg führt nach Friedrichsgrün. Und fällt man mal um kann man auch gern wieder aufstehen. Es wäre schade wenn dieses Buch an dieser Stelle schon zugeklappt werden würde. Ich habe gehört es ist noch vieles geplant, gemeinsame Konzertbesuche standen bevor oder aufregende Partyabende. Und auch die wunderbar, zärtlichen und einmalig guten innigen Küsse sollen noch nicht vorbei sein. Man darf also auch wirklich gespannt sein was uns erwartet.
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Swinging Bavaria
Im Jahre 2007 starb mein Vater an Krebs. Es war die grauenvollste Zeit in meinem Leben.
Im Jahre 2007 starb mein Vater an Krebs. Es war die grauenvollste Zeit in meinem Leben. Ich war selber gänzlich am Boden, gerade aus der Psychiatrie entlassen erlebte ich mein persönliches Inferno und diesen Schicksalsschlag ganz bewusst. Mein Vater hinterließ mir ein wenig Geld und so hatte ich eine Investition vor, die mich etwas aufheitern sollte. In dieser Zeit kam ich auf die Idee einen Swingerclub aufzusuchen. Dazu recherchierte ich im Internet das Angebot in München und kam auf die Webseite des Arkanums. Es veranstaltete einen Maskenball, bei dem alle in Reizwäsche kommen sollten und eingangs zwei Masken erhielten. Die eine war weiß und signalisierte Paarungsbereitschaft, die andere schwarz und bedeutete nur zukucken. Wie die meisten Leute, zog ich die schwarze Maske auf und kuckte mich erst einmal um. Ich ging in die verschiedenen Räume und fühlte mich etwas unwohl. Fremd, alleine, zum ersten Mal in so einem höchst pornographischen Ambiente, nicht dass ich Angst hatte aber eben etwas kribbelig war mir schon. Irgendwo dachte ich mir, was tue ich hier unter all den Perversen? Ich inspizierte die Räumlichkeiten des Arkanums und fand eine Folterkamer, die mich aufs Äußerste abstieß. Dort waren Foltergeräte, die in Sexspielzeuge umgewandelt wurden. Man(n) konnte sich fesseln und auspeitschen lassen. Einige der Leute taten es und wurden dabei auch noch geil. Mich widerte das an. Dann besuchte ich ein Dunkelzimmer. Da wusste man einfach nicht, wer einem an die Eier geht. Weder das Geschlecht, noch das Alter, noch die Statur. Wie reizend, dachte ich mir, hier gefällt es mir noch weniger als in der Folterkammer. Die zwei Räume waren also abgehackt und langsam hatte ich das Gefühl am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein. In einem Nebenraum mit einer schönen Bar tummelten sich die Leute um eine kleine Bühne. Dort wurde eine Verführung nachgespielt, die beiden Unterhalter gaben sich sichtlich Mühe. Diese Showeinlage gefiel mir sehr und lockerte mich ein wenig auf. Ich kam mit einer etwas rundlichen Blondine ins Gespräch und war insgesamt froh, als sie wegging. Ein paar Kilo zu viel für intimere Bekanntschaft. Ich verließ auch diesen Raum und nahm Platz in einem Nebenzimmer, drückte mich in die Couch und schaute mir die Leute an. Ein Pärchen unterhielt sich mit einem anderen. Sehr schöne Menschen waren das. Die Männer kann ich nicht beurteilen, einer war etwas älter, vielleicht knapp über vierzig, der andere in meinem Alter und etwas fest. Nicht der Rede wert. Gewöhnliche Kerle, schick angezogen in reizenden Westen und mit heißen pants. Die Frauen waren aber Augenweiden, schlank und rank, jugendlich frisch, in meinem Alter und sehr schön. Sportliche Figuren, ansehnliche Brüste und knackige Hintern, hübsche Gesichter, wie aus einem Modejournal. Sofort setze ich meine weiße Maske auf. Doch sie nahmen keine Notiz davon. Die Pärchen verschwanden und ich fing eine Unterhaltung mit einem alten Swingerhasen an. Er betrog seine Frau regelmäßig im Swingerclub. Immer wenn er auf Geschäftsreise war. Es tat ihm sogar leid, doch er konnte es nicht unterlassen, zu süß die Verlockung, zu geil das Gemächt. Auf meine Frage, ob er seine Frau denn liebe, reagierte er verstört – sicher, dass ja. Es ist nur eine Sucht. Er könne nicht drum herum. Ich dachte an ein altes Lied von Neil Young: put on the needle and the damage done. So im englischen Text. Frei übersetzt, der Junkie an der Nadel. Hier ersetzen der Sex und die Sexualhormone das Heroin. Ich selber war niemals süchtig, nach gar nichts, außer nach dem Leben. Ich habe alles ausprobiert, doch immer sagte mir eine innere Stimme, wann genug ist. Wenn ich nach etwas wirklich süchtig bin, dann ist es nach meinem Bett und dort bin ich am liebsten alleine, auch wenn ich gerne eine Lebensgefährtin hätte. Doch mache ich meine Augen einmal zu, öffne ich sie erst am nächsten Morgen und das ist auch schon der schönste Augenblick in meinem Leben: die Stille und Schwärze der Nacht. Die bunten Träume, das wohlige Körpergefühl des Schlafes, ausruhen, entspannen, erholen und das Erwachen am Morgen, der neue Tag beginnt, der Espresso am Frühstückstisch ... Sex ist ganz nett, noch nie hatte ich aber irgendein besonderes Erlebnis, deswegen suchte ich es jetzt im Arkanum. Der Sexsüchtige ging über zum Werk und vertiefte sich in den Schenkeln einer Unbekannten. Sie lachten und spielten, verschwanden dann und ich sah sie erst viele Stunden später wieder, immer noch entzückt und berauscht. Ich wechselte erneut die Räumlichkeiten und entdeckte eine neue und größere Bar. Sie war in der Form einer großen Vagina gebaut, der Tresen waren die Schamlippen. Dort setze ich mich auf einen Hocker und sinnierte nach. Immer noch mit der Frage im Kopf, was mache ich hier – weswegen all der teure Spaß. Die Fahrt nach München und der Eintritt haben mich etwas über hundert Euro gekostet. Ist das es wert? – Ich saß so an der Bar, hatte die Masken ausgezogen, schlürfte einen Cocktail – die Getränke sind im Preis inkludiert, da entdeckte ich das reiche Büffet in einem Nebenraum. Dort habe ich mich dann bedient: Krabben, Crevetten, Zitrone, Baguette, Avocado, Oliven, Mensch war das lecker! Schon alleine deswegen kann man hierher kommen. All you can eat and drink, alles inkludiert. So fing ich an zu spachteln und zu kippen. Auf einmal gesellte sich eine kleine und feine Dame zu mir. Sie war in der Mitte der Vierziger und hatte ein hübsches Gesicht, einen vollen Mund, hohe Wangenknochen, Mandelaugen, eine knackige Figur, war reizend angezogen und hatte gemachtes Haar. Sie sprach mich an und fragte mich nach einer Weile des Gesprächs, bei dem sie herausfand, dass ich zum ersten Mal in einem solchen Etablissement bin, ob ich nicht mit ihr und ihrem Mann Liebe machen will. Anfangs dachte ich, dass ich mich verschlucken werde, dann aber entsinnte ich mich weswegen ich überhaupt gekommen bin und sagte schließlich zu. Wir gingen zu dritt in ein Zimmer für Pärchen und liebten uns in allen möglichen Varianten. Natürlich wurden wir Männer nicht homosexuell, das kann ich nicht und er konnte das ebenso wenig. Aber die Frau kam auf ihre Kosten auch so. Nach einer Weile kamen andere Pärchen und auch die zwei vom Maskentausch kamen hinzu. Es wurde wild gebumst, wie in den Pornofilmen, im Rudel. Mit der Zeit erschien es mir lächerlich. Ich kleiner Narr inmitten all der Pärchen, mal an dem einen Hintern, mal an dem anderen, mal im Mund der einen schönen, mal in dem der anderen. Und dann verliebte ich mich. Mich traf Amors Pfeil mitten ins Herz. Ich bildete mir ein, ich sei der junge Paris und müsse Helena dem Agamemnon entreißen. Doch Helena war gar nicht an mir als Paris interessiert, sie bumste munter weiter, erfuhr multiple Orgasmen und wirkte wie ein einziges Sexualorgan in weibliches Fleisch gehüllt. Irgendwann widerte mich das an und ich verließ diese Räumlichkeiten, um mich wieder an die Bar zu setzen und zu erfrischen. Ich trank eine Whiskycola und hörte mir die coole Musik an, da kam Helena doch noch mal auf mich zu, legte mir ihren Arm auf die Schulter und hauchte mir leise ein „Danke schön“ ins Ohr. Dann setzte sie sich mit dem Rücken zu mir auf einen Hocker und unterhielt sich mit Agamemnon übers Segeln am Mittelmeer. – Klar, einen Segelturn konnte ich mir nicht leisten und so war das Schicksal des Paris besiegelt. Macht kauft Liebe und Armut bricht stolze Herzen. Ich duschte geschwind und fuhr leicht beschwipst nach Rosenheim. Eine junge Polizistin hätte eine Freude an mir. So oder so, dachte ich. Ins Arkanum kam ich niemals wieder und ein einziges Mal lud ich einen guten Freund in einen anderen Swinger Club ein, er kiffte den ganzen Abend und ich amüsierte mich mit einer Kubanerin. Die Exzesse hatten im gleichen Jahr ein Ende und heute schüttle ich nur noch den Kopf. Warum fahren Leute dahin? – Weil Sex eine Lebensfreude ist? Weil im Rudel bumsen Spaß macht? – Weil die Swingerclubs eine nette Atmosphäre erschaffen oder einfach, weil der Alltagstrott manchmal sehr monoton ist? – Ich habe keine Ahnung. Der Swingerhase wird wohl seiner Lust nachgehen, doch was machen all die anderen dort, suchen sie nach Abenteuern, dem Reiz des Unbekannten, nach Abwechslung, Verzückung, Versuchung bis hin zur Gefahr? – Beziehungen könnten zerbrechen, man könnte sich verlieben und dann Leidenschaften entwickeln. Oder treibt all die Menschen die Langeweile in das Rotlichtmilieu? Ich selber bin eine Erfahrung reicher und weiß jetzt, dass ich etwas gänzlich anderes suche, schon viel eher Zweisamkeit, Abgeschiedenheit und Liebe, nicht nur wüsten Sex. Wollust mag ganz schön sein, doch reizen tut sie mich nicht besonders. Ich brauche eine Frau, der ich vertrauen kann und die mir treu ist, damit ich ihr treu sein kann. Ich brauche sie ausschließlich für mich.
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Knutschke
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Vergessen
Reminiszenz.
Da sitzen sie beide. Der Vater, das Lenkrad fest umschlossen, die Augen starr nach vorne gerichtet. Auf dem Beifahrersitz, in eine Art Lethargie verfallen, die in ihrer Bewegungsruhe fast schon anmutig wirkt, der Sohn - der eklektische Entwurf aus dem Vater und der viel zu früh gestorbenen Mutter. Die LED-Scheinwerfer bahnen sich ihren Weg durch Luft und Nieselregen, sich leicht brechend im unmerklichen Kontakt mit der liquiden Hoheitsbotschaft. Was für ein Klischee. Die Scheibenwischer schlagen mit 180 BPM über das Glas. Der Wind schneidet sie im eisigen Griff. Sie, wie Scherenschnitte vor schwarzer Nacht. Wassertropfen prallen auf das Fensterglas wie Tränen, nur weinen sie nicht. "Weißt du, was manche Schicksale mit den Wörtern dieser Welt gemeinsam haben? Und mit denen in dir drin?", beginnt es aus dem mittlerweile vergilbten, müden Gesicht zu tonieren. "Man kennt sie, aber hatte nie an sie gedacht, geschweige denn sie in der alltäglichen Sprache verwendet. Manche geraten schier in Vergessenheit! Und wenn man einen Satz des Lebens formulieren müsste, bin ich mir sicher, dass sie darin keinen Anklang finden würden." Die Reifen rauschen säuselnd über den Asphalt, ab und an in hypersonorem Klang, wenn der Vater in träger Nachlässigkeit die Begrenzungsstreifen tuschiert. "Dabei gibt es so große Worte, die niemals gesprochen werden! Zufriedenheit ist so ein Wort. Wir sprechen über Kriege, Tod oder die Börse, ohne etwas Wahrhaftiges dabei zu fühlen. Aber niemand spricht über Zufriedenheit". Die fragmentarische Umwelt um sie herum verwischt allmählich zu einer einzigen Silhouette, je stärker der Vater das Gaspedal betätigt - taktile Brachialität. In ihrer ungeduldigen Beschleunigung scheint es, als würde das nieselnde Wasser die beiden urplötzlich attackieren. Der aufprallende Fadenregen bildet Schlieren auf der harten Seitensichtfläche, ein amorphes Bild. Doch die Welt ist schon seit einer Weile verschwommen für sie. Es ist der vierte Jahrestag. Die erhöhte Geschwindigkeit vermag den bleischweren Druck, der sich seit dem Verlust auf ihre Brust gelegt hat, nur schwach zu verstärken. "Zufriedenheit", dachte der Sohn. Er erinnert sich an dieses Wort. Er wusste, was es bedeutet. Reminiszenz. Der Schatten vom Radiowecker auf dem Nachttisch. Der kreisrunde Regenbogen um ihn, wenn er in zitternder Erwartung unter die Fontäne des Rasensprengers hüpfte. Ein zaghaftes Luftflimmern auf Tartan. Ihre Haut. Der sanft-herbe Anschub der Mutter, als er damals auf der Schaukel saß. Der Wind, der ihm das Haar peitschte und ihr Lachen dämpfte. Wie er "schneller, schneller!" rief, in der Hoffnung, nur so hoch zu kommen, dass er über die graue Fassade seines Wohnblocks schauen könnte. Der Vater, der das Lenkrad in einer stürmischen Nacht auf der Landstraße nach einem weiteren Besuch im Krankenhaus umklammerte und sicher dem leuchtenden Pfad der Scheinwerfer folgte, während um sie herum ein Sturm tobte, sodass die dürren Äste der säumenden Bäume sie wie lauernd zittrige Hände zu locken schienen. Er brauchte keine Angst zu haben vor den Gefahren, die in der großen Welt auf ihn lauerten. Vater wäre da für ihn, wäre sein Anker. Doch jetzt war alles anders. Diese Welt, das Leben mit all den Widersprüchen, seiner Endlichkeit und den Unzulänglichkeiten, die einem keine Antwort schenken, Mauern, die keinen Zutritt - oder Austritt? - gewähren, hat sich einen Weg in seinen kleinen Palast gebahnt, seine Festung eingerissen und die verbliebenen, mit kindlichen Zeichnungen verzierten Wände monochrom vergilbt. Zufriedenheit. Ein Wort, dessen gleichmäßiger Atemklang das taumelnde Treiben in diesem pochenden Grab zu züchtigen vermochte. Ein sinnlicher Makel, verstummt in lautloser, transzendenter Obdachlosigkeit. "Habe ich dir eigentlich jemals erzählt, wie ich mich in deine Mutter verliebt habe?", fragte der Vater. "Nein, bitte erzähl mir die Geschichte, ich würde sie gerne hören", entgegnete ihm der Sohn. Er hat diese Geschichte schon hunderte Male gehört. Doch es ist seine Lieblingsgeschichte. Reminiszenz. "Ich erinnere mich genau an den Tag. Es war vor 17 Jahren, zwei Jahre, bevor du auf die Welt kamst. Am 17.04.1997 ging ich auf diese Vernissage. Ich wollte zunächst von ihr fernbleiben, da ich mich nun gar nicht dafür interessierte, aber dein Onkel hat mich hingeschleppt. Ich müsse ja auch mal wieder raus. Und dann stand ich da. Uninteressiert, verwirrt und gelangweilt, während dein Onkel schon mit anderen Menschen vor Bildern stehend philosophierte. Als ich meinen Blick gleichgültig durch die Menge schwenkte, sah ich sie am anderen Ende stehen. Ich bin mir nicht sicher, wie lange sie mich schon beobachtet hat, aber ihr Blick ruhte auf mir, als ich sie sah. Wir haben uns eine Weile vollkommen ruhig angeguckt, bis sie anfing zu lächeln. So, als würden wir uns kennen. Als würden wir das gleiche denken. Und ich wusste im selben Moment, dass ich ihr gehören würde.“ Ihre Blicke ruhten auf der Straße. Es ist diese kurze Geschichte, in ihrer Banalität so allumfassend, die dem Jungen das Bewusstsein dafür gab, dass die Schönsten Dinge oftmals in der Einfachheit liegen. Unter bedächtigen Konturen, in stillen Klängen, auf langsamen Wegen. "Man kann viel über die Liebe hören, ohne überhaupt etwas darüber zu erfahren. Viel darüber sprechen, ohne wirklich etwas zu sagen. Es scheint sehr konfus und speziell zu sein, denn jeder weiß dir etwas anderes darüber zu berichten, obwohl alle sich in ihrer Essenz einig sind. Manche Leute sagen, die Liebe habe immer etwas Egoistisches. Entweder liebt man jemanden, der einen ähnelt und liebt sich demnach selbst. Oder man liebt sich selbst, wie man ist, wenn die Person einen umgibt. Andere sagen, dass die Liebe einer anderen Person nur die eigene, fehlende Selbstliebe ersetzen soll. Dennoch kann sie Kraft geben, dich aber auch vollkommen hilflos machen. Dich in die höchsten Weiten tragen und dich komplett fallen lassen. Es kann dich zerreißen und wieder aufbauen. Dir die bitterste Freude und den süßesten Schmerz schenken. Es kann dir Luftschlösser errichten und ihnen den Boden nehmen. Dir eine Sonne schenken und sie verdunkeln. Das habe ich gehört." Vor ihnen liegt  ein Berg. Ein riesiger Haufen Schutt und Gestein, in dem sich Jahrtausende gemächlicher Kraft auftürmen. Er ist so groß, dass sie bereits seit 10 Minuten diagonal an ihm vorbei fahren, ohne dass er sich am Horizont zu bewegen scheint. Den Blick an den Berg geheftet, fährt der Vater fort: "Fakt ist, jeder muss für sich selbst entscheiden, was er als Liebe ansieht. Für mich war Liebe immer nur eins: Stille. Kein Denken. Kein Fragen, sondern Wissen. Das war deine Mutter für mich. Stille. Und deswegen kann ich auch nicht einfach aufhören, sie zu lieben, denn etwas anderes als Stille ist es jetzt nicht. Ich habe Gott meine Seele verkauft" Seine Worte klingen nach süßer Nänie. Eine trauernde Hommage an all das, was gut war in seinem Leben. Eine alljährliche, seltsam wohllautend flackernde Retrospektive, in denen der Junge für einen kurzen Moment das Leben - ihr Leben - in seinen Augen sehen konnte. Kein Denkmal aus Graphit und künstlich bewässerten Hyazinthen. Für ihn verlieh die Liebe seines Vaters der Seele seiner Mutter etwas bodenständiges, etwas irdisches. Seine Mutter war für ihn im schwelgerischen Schmerz des Vaters allgegenwärtig, fast schon greifbar. Er will nicht vergessen. Vergessen. Für ihn das schlimmste Verbrechen, das es gibt.
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JustKidding
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Beste Freunde verlieben sich nicht
In unserem Fall waren es wohl die doofen Jungs. Wirklich, meine Güte, warst du dumm.
Wir kennen uns seit Jahren. Ich war früher die Freundin deiner Schwester, du warst der Freund meines Bruders. Ich war die nervige kleine Schwester, die die Jungs immer geärgert hat und am Ende immer heulend rausflog. So einfach war das. Und dann werden wir groß und auf einmal ist nichts mehr "einfach". Die doofen Mädchen machen immer Gefühle draus, heißt es. In unserem Fall waren es wohl die doofen Jungs. Wirklich, meine Güte, warst du dumm. Gleiche Schule, super Zeit, in der 9. Klasse waren wir ganz dicke, meiner Meinung nach gab es da ja keine Gefühle, ich mein, du warst ja der Freund meines Bruders und ich war noch die doofe kleine Schwester. Und dann fingen wir wohl an Dinge zu machen, die beste Freunde nicht machen sollten. Und du meintest du musst mir sagen, dass du mehr als Freundschaft willst. Das erste Mal in meinem Leben, habe ich einem Kerl eine geknallt. Verdient, denn beste Freunde verlieben sich nicht! Du hast gewartet bis ich mich von meinem Freund getrennt habe, sehr nett. Aber du hattest keine Chance. Dachte ich. Du hast es weiter versucht und ich weiß gar nicht warum. Aber als du mich dann so furchtbar schlecht geküsst hast, war das wohl alles verloren. Du hast wirklich furchtbar geküsst. Und dann waren wir keine besten Freunde mehr, dann warst du mein (bester) Freund. Nichts offizielles, niemanden sagen, aber dann durch Knutschflecke alles verraten. Wir waren jung und peinlich, so wie die 1. große Liebe eben sein soll, schön dramatisch, arrogant und nervig. Deine Eltern hassten mich und meine Eltern fanden, dass ich sowieso zu gut für dich bin. Perfekt. Und ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass ich mich verlieben würde, niemals, vor allem nicht so arg und dann würde ich, vor allem nicht so abhängig werden. Dann war das zu spät. Es kriselte, wir zofften uns, wir trennten uns und wir kamen wieder zusammen. Und dann entschied ich mich abzuhauen, weit weg, 1 Jahr. Warum auch nicht. Nach einem Jahr Beziehung, einem Jahr Drama und einem Jahr wirklich große Liebe, war ich weg und du bliebst da. Die Tränen am Flughafen werde ich nie vergessen, sie waren der Beweis, dass auch wenn wir uns jetzt trennen wir immer wieder zusammen finden werden. Aber du nahmst mir die Hoffnung nach 3 Monaten. Sie ist auch wirklich hübsch, wunderschön um genau zu sein. Lange Haare, lange Beine, schlank, intelligent, natürlich liebst du sie. 2 1/2 Jahre hast du sie geliebt und ich war an der Seitenlinie, war Zuschauer eurer perfekten Beziehung, in der es so gut wie nie kriselte, die nicht dramatisch war, bei der sich jeder mit jedem verstand. Selten mal hörte man, dass ihr euch gezofft habt. Sie hat dich betrogen, du hast sie zurückgenommen. Du hast mich geküsst und sie hat dich zurückgenommen. Und ich war der Zuschauer an der Seitenlinie, einer von vielen. Alle dachten noch sie wäre ein Lückenfüller, aber ihr habt bewiesen, dass sie wohl sehr viel mehr ist. Das erste Mal, dass ich euch zusammen gesehen habe, war das erste Mal, dass ich dich wieder gesehen habe. Nach genau 10 Monaten Trennung. Festival, du kamst gerade erst an, ihr habt euch lange nicht gesehen, sie springt dir in die Arme und du lachst und siehst so unbeschreiblich glücklich aus. Das Festival wurde zur Tortur. Letztes Jahr zur exakt selben Zeit, wäre ich sie gewesen und du hättest wegen mir gestrahlt. Aber jetzt bin ich nur noch der Zuschauer an der Seitenlinie, der einzige mit Tränen in den Augen. Ich habe weitergelebt, weitergemacht und dachte ich komme darüber hinweg. Habe es doch wohl nie ganz geschafft. Keine Beziehung hat gehalten, kein Kerl hat mich interessiert. Es gab niemanden, der mich so versteht, der mich so ansieht, der an mir liebt, was du an mir geliebt hast. Also bin ich immer wieder gegangen und du warst glücklich mit ihr und ich hab weiter zugeschaut. Ich wollte nie, dass etwas schief läuft, ich wollte dass du glücklich bist und war ja selbst nie vollkommen unglücklich. Ein junger Mann, so unglaublich gut aussehend, so unglaublich liebenswürdig, so unglaublich perfekt, war auf einem Mal in meinem Leben. Ich dachte ich könnte nicht mehr Glück haben. Rosen an Silvester, der Kuss beim zweiten Treffen, die Tatsache, dass er immer Verständnis für meinen Blödsinn hatte. Ich lernte nach kurzer Zeit seine Familie kennen, habe all seine Geheimnisse erfahren und er hatte kein Problem, als ich an einer Party 2 Stunden mit dir geredet habe, obwohl er allein draußen stand. Was war nur los mit mir. Und dann sagst du aus heiterem Himmel, du seist eifersüchtig, du vergleichst deine Freundin mit mir und du denkst zu oft an mich, du suchst seit langem meine Nähe. Nur eine Woche später sehen wir uns wieder, wir trinken, wir lachen, wir ignorieren, was du gesagt hast. Bis du wieder davon anfängst. Ich gehe, weil ich meine Beziehung liebe und weil ich weiß, dass du deine liebst. Ich gehe, weil ich doch eigentlich wusste, dass es für uns nach 3 Jahren keine Chance mehr geben kann. Ich gehe, weil ich nach 3 Jahren Hoffnung viel mehr Vernunft gewonnen habe. Ich gehe vergebens, weil du mir folgst, weil du mich küsst und weil du mir sagst dass du mich liebst und dass du dich trennen wirst. Du sagst, ihr seid bereits in einer Pause und dass du nur mit mir zusammen sein willst. All meine Hoffnung, all die Vernunft weggeweht. So wie du das schon immer gemacht hast. Nur leider hast du nicht nachgedacht. Jetzt bist du öfters hier, sagst du bist gerne bei mir, aber du willst keine Beziehung, kannst keine Beziehung eingehen, aber du kommst immer wieder. Du weißt, ich toleriere keine Andere in deinem Leben und ich glaube dir wenn du sagst, dass du Angst hast mich ganz zu verlieren. Früher dachte ich wäre verrückt, wenn ich gedacht habe, dass wir zusammen gehören. In den 3 Jahren Alleinsein, dachte ich noch mehr, dass ich verrückt sein muss, denn sowas wie die wahre Liebe gibt es nicht und jetzt stehst du da. Ich habe jemand aufgegeben mit dem ich mir alles vorstellen konnte, du hast jemand aufgegeben, der offensichtlich deine Welt gewesen ist und wir stehen da und kommen wie immer auf keinen gemeinsamen Nenner. Alles so schön dramatisch, wie immer arrogant und total nervig. Wir reden stundenlang und wir sind beste Freunde, aber wir sind wohl nie wieder wir. Aber dann eben doch. Man fragt sich nur was das alles immer soll, denn meine Güte, jedes Kind weiß doch, dass beste Freunde sich einfach nicht verlieben dürfen.
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Die Schönen und Verdammten.
Durch Dich war ich wieder einmal Künstler, Musiker, Liebhaber, Vertrauter; ich hatte fast vergessen, wie gut sich das angefühlt hatte.
Elfte Zigarette. Sechstes Glas. Zweite Stunde dieses Tages, wohl eher dieser Nacht. Ich frage mich, wann die Gedanken aufhören werden, zu rotieren; ob ich heute noch zur Ruhe kommen könnte, ob überhaupt jemals wieder. Liebling, wir haben Scheiße gebaut, diesmal so richtig. Ich kann mir Dinge gut merken, Du nicht. Immer wieder haben wir uns deswegen gestritten, erst leise, dann lauter. Irgendwann gar nicht mehr. Ich hielt Dich für unaufmerksam, doch das warst Du nie - Du hieltest mich für egozentrisch, für extrem, und ich war es immer. Es gefiel Dir an mir und ich selbst gefiel mir durch Deine Augen, zum ersten Mal in meinem Leben tatsächlich. Ohne Eigenlüge, ohne Selbstbetrug. Durch Dich war ich wieder einmal Künstler, Musiker, Liebhaber, Vertrauter; ich hatte fast vergessen, wie sich das angefühlt hatte, wie gut es sein konnte. Und als Du mich dann oft genug daran erinnert hattest, ließ ich Dich endlich gehen, ließ Dich frei sein. Frei von mir und allem, was Dich in dieser grünen Stadt mit Raucherlunge noch festhielt. So behielten wir unsere vertrauten Rollen bei - Du die Starke, ich der Verdammte. Du der Freigeist, ich der Gefangene zwischen Routine und asphaltierten Straßen. Du die Gute, ich der Schlechte. Du sechs Flugstunden entfernt und ich noch immer hier, noch immer jetzt. Ich wusste, dass Du nie aufgehört hattest, nach mir zu fragen. Das ist der größte Fehler, den Liebende begehen können, und sie tun es immer wieder: Sie legen sich gemeinsame Freunde zu. Immer wieder erzählten sie mir von Dir und bemerkten ihren Fehler erst, wenn ich sagte, ich wolle nichts mehr über Dich hören. Ich wolle nichts mehr über Deine Reisen wissen, nicht über dein Heimweh, nicht über Deine Abenteuer. Ich liebe sie nicht mehr waren dann die Schlüsselworte, die die Gespräche nach einer peinlichen Stille wieder auf Themen lenkten, die alles waren, nur nicht länger durchdrungen von Dir. Dieser gottverdammte Tag im Juni. Dampfende Straßen, wenn Regen auf überhitzten Asphalt traf. Die Zeit der Rummelplätze und Sommerfeste, wir liebten sie beide. Zeit, um auf Festivals herumzuhängen und Musik zu hören, die uns immer daran erinnern würde, mit wem wir diesen Moment teilten. Ich kann seit Dir viele Lieder, die ich einst liebte, nicht mehr hören. Du warst an diesem Tag noch schöner, als ich Dich in Erinnerung hatte (und ich hatte Dich wirklich schön in Erinnerung). Mit Deinen ausgefallenen Kleidern konnte ich noch nie wirklich was anfangen, Du warst mir zu Vintage, zu sehr vergangene Zeit. Und doch stand sie Dir gut, diese Vergangenheit, die nicht die Deine war, wie Du es Dir wünschtest. Du warst schön und Du warst anders, nicht mehr die Frau, die ich einst zu lieben glaubte, fremd im Vertrauten. Ich überlegte mir das alles, während Du mich begrüßt und danach kein weiteres Wort mehr mit mir gewechselt hattest, den ganzen Abend über nicht. Schließlich verließen wir die Party gemeinsam. Vor vier Stunden und achtunddreißig Minuten hast Du mich angerufen; aufgelöst, weinend. Du warst nicht länger stark, nicht fremd, nicht schön und nicht unaufmerksam, Du warst einfach nur verzweifelt. Wir redeten keine drei Minuten lang, mehr als die Hälfte davon füllte ich mit Schweigen und du mit unterdrücktem Schluchzen. Dann legte ich auf, ohne Abschiedsworte. Ich legte das Telefon ganz ruhig auf die Anrichte, nahm den Schlüssel vom Haken und verließ das Haus, kaufte mir an der Tankstelle um die Ecke schließlich eine Flasche Whiskey und drei Schachteln blaue Gauloises. Ich setzte mich auf die Stufen vor meiner Wohnung, machte die erste Zigarette an, dann die zweite, dann die dritte. Dann erst ging ich ein Glas holen, ich Idiot. Du Kosmopolitin, Du verdammte Schönheit. Ich werde deinem Baby niemals ein guter Vater sein können. Tags: Vater
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Der Handywecker und sein Infotext.
Was denkt der sich dabei?!
Von "normalen Weckern" werde ich einfach nicht wach. Somit nutze ich den Wecker in meinem Handy. Doch nach eintippen der gewünschten Weckzeit "ploppt" der Infotext: "Restliche Zeit bis Alarm 6 Stunden 12 Minuten" auf. Die Frage ist doch ganz klar: "Was soll das"? Das ist der letzte Gedanke vor dem einschlafen. Und während des Einschlafprozesses zählt man die Minuten runter wie lange man denn schlafen kann, ob man will oder nicht. Zwischendurch der Gedanke: "DU musst JETZT einschlafen, DIR rennt die Zeit davon". Wie schön wär doch einfach nur ein Infotext, der einem eine angenehme Nachtruhe und schöne Träume wünscht. Tags: Wecker, aufstehen
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NuT - Du bist komisch
Von völlig normalen Ticks und Macken
Der Mensch neigt zu Symmetrie, zu Harmonie und zu Vergleichen. Wir vergleichen uns mit anderen, suchen nach Unterschieden und wenn einem auffällt, dass man in einigen Situationen anders agiert als andere oder die meisten, fühlt man sich merkwürdig, unter Umständen sogar nicht ganz dicht. Ticks und Macken, die man nur schwer kontrollieren kann, sich aber irgendwie abgewöhnen möchte, damit man ‚normal‘ ist. Manche kommen einem so alltäglich vor, dass man gar nicht merkt, dass es ein Tick ist. Ich zum Beispiel kann es nicht ertragen, wenn nur eine Hand nass oder schmutzig ist – die zweite muss gleichbehandelt werden. Wenn die Klopapierrolle falsch abrollt, muss ich sie, egal wo ich bin, richtig herum drehen. Genauso wie ich schiefhängende Bilder zurechtrücken muss, selbst wenn ich dafür eine Münze opfern muss. Und wenn ich irgendwo für länger als nur ein, zwei Stunden bin, muss ich das, was ich als hässlich erachte, umdrehen. Bei meinem besten Freund sind das meist irgendwelche Postkarten und kleine Bilder, die mich ‚anstarren‘. Eine Freundin von mir kann nur links von einer Person gehen, mit der sie sich unterhält. Bei mir klappt gehen und trinken gleichzeitig nicht. Und wenn es regnet, muss ich erst das Gesicht kurz gen Himmel recken, bevor ich weitergehen kann. Ich kann meine Hose nur dann anziehen, wenn ich zuerst mit dem rechten Bein hineinsteige, die Jacke, wenn ich mit dem rechten Arm beginne – anders fühlt sich einfach falsch an. Einige in meinem Bekanntenkreis machen die Musik im Auto leiser oder aus, wenn sie rückwärtsfahren, als könnten sie dadurch besser sehen. Eine Freundin muss die Lautstärke beim Fernseher, Radio usw. immer so regeln, dass es eine gerade Zahl ist, eine Bekannte kann nur in Fünferschritten lauter oder leiser drehen. Bei Neon musste ich mir den Tick angewöhnen, vor dem Abschicken eines Kommentars oder einer Nachricht, den Text in die Zwischenablage zu kopieren. Welche Ticks und Macken habt ihr? Haben die sich mit der Zeit verändert, oder seid ihr sie sogar losgeworden? Was empfindet ihr selbst gar nicht als Macke, werdet aber von der Umwelt immer wieder mal drauf hingewiesen? Tags: NUT, bitte nur eine ungerade Zahl an Kommentaren hinterlassen
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Liebe. Schicksal.
Ich versuch mich gerad am Schreiben. Seid ehrlich, aber vergesst bitte nicht, dass Kritik einen immer hart trifft, man braucht es nicht übertreiben ;)
Das ist Schicksal. So hast du es mir gesagt. Schicksal? Was für ein beschissenes Wort. Liebe. Das hab ich zu dir gesagt. Damals, als Liebe noch Schicksal und Schicksal noch Liebe war. Jetzt ist Schicksal also Schluss und Schluss ist Schicksal. Einfach so. Ich hab dran geglaubt, also an Liebe, mir war es egal wie du es definierst. Jetzt muss ich mit dem Schicksal klar kommen. Einfach so. Tags: Liebe, Schicksal, Schluss
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Glueckslicht
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Entscheidungsschwierigkeiten
Wie etwas sagen, wenn man's nicht weiß? Wie etwas entscheiden, wenn man's nicht weiß? Sag du's mir doch! Nein, ich muss es selbst suchen&finden.
Manchmal fehlen dir einfach die Buchstaben. Du kannst nicht in Worte fassen, was du denkst, was du fühlst, was du willst, was du nicht willst. Woran liegt das? Vielleicht genau daran – wenn du etwas nicht weißt, dann existiert es in dir noch nicht, also kann es auch keine Buchstaben dafür geben. Aber trotzdem stört dich etwas, irgendwo in dir drin arbeitet es nämlich wie wild und sucht nach Worten, versucht zu ordnen. Wenn du selbst keine Entscheidung triffst, wird sie von anderen getroffen – allerdings solltest du die Möglichkeit, Entscheidungen treffen zu können, also diese Freiheit, auch nutzen, sozusagen als Chance sehen. Denn wo bringt es dich hin, wenn immer andere für dich entscheiden bzw. dir die Entscheidung aufgrund deines Nicht-Wissens abnehmen? Das führt dich auf einen Weg, also zu einem Ziel, das nicht deines ist. Das vielleicht deines werden kann, aber niemals dein selbst bestimmtes ist. Sozusagen nur Gewohnheit. Und Gewohnheit ist doof. Das drückt einfach nichts Positives aus. Kann man sich auch an positive Dinge gewöhnen? Nein, irgendwie nicht. Dann ist nämlich der Zauber weg, dieses Gefühl, dass du für eine Sache brennst, dass sie dir wichtig ist. Sobald etwas zur Gewohnheit geworden ist, ist es nicht mehr das Wahre. Das einzig wahre. Dein wahres. Oder? Meistens stehst du dir selbst im Weg. Der Anspruch an dich selbst. Ein Problem, dass du schon lange mit dir rumschleppst, dass sich durch dich zieht – durch alle Lebensbereiche. Es fällt dir schwer, Entscheidungen zu treffen. Noch. Aber warum? Hast du Angst vor den Konsequenzen? Davor, was dir alles entgeht? Du weißt es einfach nicht. Seit Jahren das Gleiche. Du musst daran arbeiten. Nein, du möchtest daran arbeiten. Weil es dir nicht gut geht damit. Kann ja auch gar nicht sein. Dein Kopf fährt ständig Achterbahn, biegt ab, fährt zurück, spielt Was-Wäre-Wenn-Situationen durch und kommt doch zu keinem Ergebnis. Zu viele Möglichkeiten? Der Wunsch, sich nicht festlegen zu wollen. Freiheit. Eben weil man alle Möglichkeiten nutzen möchte. Doch leider tritt das Gegenteil ein: Willst du alles, kriegst du nichts. Man kann nicht auf allen Ebenen gleichzeitig tanzen, überall dabei sein, alles machen. Multitasking ist nicht. Aber sobald du dich für etwas entscheidest, entscheidest du dich automatisch gegen etwas. Und das gefällt dir nicht. Du musst aber damit klar kommen. Wie lösen?
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fuehlen
erwachsen-werden
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interdependenz
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I´m not here for your entertainment ..
...hätte ich dich auf der Strasse getroffen, hätte ich dich wahrscheinlich nicht mal mit dem Arsch angeschaut....
und jetzt lieg ich neben dir - als deine Affäre, obwohl ich dieses Wort verabscheue, denn diese Rolle wollte ich nie wieder einnehmen. Ich werde dir keinen Vorwurf machen. Ja, ich wusste dass du in einer Beziehung bist, und trotzdem hab ich mich darauf eingelassen. Auf eine Affäre. Was dein Aussehen betrifft würde ich lügen wenn ich behaupte dass du in die Kategorie Traummann fällst. Und doch hast du mich vom ersten Moment an fasziniert. Du bist einer der wenigen Menschen die ich getroffen hab, die so ehrlich sind, zu Ihren eigenen Fehlern stehn und den selben Humor haben wie ich. Aber leider schon vergeben. Trotz langer Überlegungen, schlaflosen Nächten, unzähligen Stunden des joggens kann ich nicht beantworten warum ich mich auf dich eingelassen habe. Manchmal beschleicht mich die Angst dass ich gar nicht so stark, emanzipiert und tough bin wie ich gerne wär. Manchmal, da bin ich schlichtweg naiv. So wie bei dir. Ich dachte: "Das wird schon werden. Wenn er mich mal näher kennt wird das schon werden." Wir haben Nächtelang telefoniert. Teilweise wurde es schon unheimlich wie ähnlich wir uns sind, wie vertraut nach ein paar Wochen. Wie es so ist, hatten wir auch irgendwann Sex. He, ich meine wir sind doch alle nur Menschen. Am Anfang dachte ich, das mach ich nicht. Ich Fall nicht in das gleiche Muster zurück. Jemanden durch Sex an sich binden , oder für sich gewinnen zu wollen funktioniert nicht. Meine Vergangenheit hat es mir schmerzhaft bewiesen. Bitte, nicht noch einmal. Da war Sie wieder meine Naivität. "Diesmal wird es anders. Da ist mehr zwischen uns." Wir hatten Sex. Guten Sex. Mir wäre der Absprung wahrscheinlich leichter gefallen wenn der Typ, der mir eigentlich nicht gefällt und der eine Freundin hat, schlecht im Bett gewesen wär. Du warst es nicht. Aus welchen Grüden du deine Freundin nicht verlassen kannst, hast du mir nie gesagt. Du sagst du liebst mich. Jedesmal wenn ich nicht mehr kann, kurz vor dem zusammenbrechen bin, weil ich merke dass mein Alltag völlig aus den Fugen gerät, weil ich an nichts anderes als an dich denken kann, ich soweit bin dass ich es beende und mit den Konsequenzen leben könnte, machst du mir wieder Hoffnungen. cause you now it´s over before it began...du musst eine Entscheidung treffen - nicht ich!
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t_floyd
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Trend: Eine Mütze erobert die Welt
Schon vergangenen Sommer durfte die Mesh Cap auf keiner hippen Clubveranstaltung,...
keinem Werbeagentur-Sommerfest, den Style-Seiten im PRINZ und selbst im Trendbericht von Polylux fehlen. Für alle Unwissenden, es handelt sich hierbei um eine etwas unförmige amerikanische Trucker-Schildmütze aus den 80ern mit Netzeinsatz im Hinterkopfbereich, damit die fettigen Haare in den stickigen Fahrerkabinen genug Luft zum Atmen haben. Aber wer bitte hatte die Idee dieses Symbol ungepflegter amerikanischer Männlichkeit (visuell und olfaktorisch) auf die Laufstege dieser Welt zu holen? Sie ist weder besonders hübsch (eine normale Base-Cap schlägt sie in der Form auf alle Fälle), noch besonders vorteilhaft für den Träger (es gibt eigentlich niemanden dem sie steht). Und das wirklich Schlimme, nachdem sie bisher nur von einer überschaubaren Anzahl sich selbst viel zu wichtig nehmenden Menschen getragen wurde steht die wahre Schwemme noch bevor. Sämtliche Handelsketten von H&M bis C&A werden uns im kommenden Frühjahr mit viel zu bunten, viel zu eckigen, viel zu unnötigen Mützen versorgen. Darum ein Tipp: da man an diesem Trend sowieso nicht vorbeikommen wird jetzt noch ganz schnell eine besorgen und in dunklen Winternächten im finsterer Nacht kann man dann im Frühjahr getrost auf das Utensil verzichten. Dann hat sie jeder und Mainstream will man nun wirklich nicht sein!
http://www.neon.de/artikel/kaufen/mode/trend-eine-muetze-erobert-die-welt/633022
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ValSal
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Leipzig
Eine der schönsten und interessantesten Städte Deustchlands!
Zwischen heruntergekommenen Häuserfassaden blitzen blankpolierte Altbauten und Glaskästen. In der Mitte zwei großer Straßen ist ein Park mit Bänken, Bäumen und überirdisch verlegten Rohren. Der Stefani-Park liegt in Reudnitz, Leipzig-Ost, einem Stadtviertel der Gegensätze. HartzIV-Empfänger und Studenten, junge Familien, Migranten und Männer in Bomberjacken prägen das Bild des Stadtteils. Neben einer Studentenkneipe liegt eine Grundschule, neben der Grundschule eine Bar, in der ein Wirt, sein Hund und seine Freundin die Stammgäste begrüßen und bedienen. Gemütlich ist es hier, die Sofas sind durchgesessen und der ältere Herr braucht nicht mehr nach dem nächsten Bier fragen, es wird gleich eingeschenkt. In der Schule gibt es einen „Jugendtreff“, dort brennt auch abends noch Licht und macht den Anschein einer Auffangstation für Kinder die zu Hause nicht erwünscht sind. Es gibt ein Kaffee für Veganer, einen alternativen Laden, in dem Lesungen statt finden und man Rotwein trinken kann und ein Kino aus DDR-Zeiten. Hier werden jetzt die ersten Einfamilienhäuser gebaut. 137 qm Wohnfläche für 150.000 Euro plus Garten. Es wirkt, als hoffe man, dass die Studenten bleiben, bauen, renovieren, investieren. Es gibt einen Gemüsehandel, einen Kaufland, einen Rewe. Einen Alnatura gibt es noch nicht. In Connewitz ist ein Buchladen für linke Literatur. Auf einer Häuserwand steht „Stoppt Thor Steinar!“. Spätis sind hier an jeder Ecke und wenn man es wirklich mal übertreiben will, schaut man morgens im Werk 3 vorbei. Das Zorro in der Bornaischen, die Liwi und viele andere Kneipen verleihen diesem Stadtteil eine ganz eigene Note. Ein Hoodie, farbbefleckte Jeans, ein Hund, ein Kind. Der BioMare ist ein Muss. Connewitz-Style. In Leipzig-West liegt eine Punk-Bar neben einer Nazi-Kneipe, neben einem Vegan-Kaffee. Ab 23.00 Uhr ist das Licht im rechten Lager aus, aus dem Hinterzimmer dringen Lanzer-Lieder die lauthals mitgegrölt werden. Geschlossene Gesellschaft. In der Punk-Kneipe hängt Che Guevara an der Wand und Bücher stapeln sich auf selbst-geschraubten Regalen. Die Tische sind aus Holzkisten und die Toiletten voller Filmplakate und Fotos. 1,50 Euro für einen halben Liter Bier. Hinter dem Hauptbahnhof drängen sich Plattenbauten. In langgezogenen Fluren reihen sich die Türen aneinander. Gescheiterte Existenzen leben hier in Ein-Zimmer-Wohnungen, aber auch Rentner und Alleinerziehende. Der soziale Abstieg ist an den Häuserwänden festgehalten, über den bröckelnden Putz sind meist einfache Graffitis gemalt. 3 Straßen weiter liegen die Nobel-Hotels der Stadt, platziert um das hochmoderne Kunstmuseum, einem riesigen Würfel aus Glas. Auf dem alten Rathausplatz ist der Wochenmarkt, im Barfußgässchen liegen die teureren Kneipen und Restaurants. Im „Spizz“ finden die Mediziner-Partys statt, im „Cafe Madrid“ kriegt man sehr gute Tapas, im „arabischen Coffeebaum“ gibt es sächsische Spezialitäten. Die Preise sind hier wesentlich höher als anderswo in Leipzig, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Hier treffen sich junge Industrielle und Intellektuelle, Ärzte und Professoren.Hier reihen sich die Edel-Boutiquen aneinander,  die Wirtschaft scheint zu florieren, hier trifft sich die Bourgoisie. Für einen großen Kaffee 2,50 Euro, dass ist viel für Leipzig.Hier ist das Kabarett-Zentral, die bronzene Statue Goethes, Museen, die Nikolai-Kirche ist nur 2 Gehminuten entfernt, ebenso die Thomaskirche mit dem berühmten Thomaner-Chor. Bach hat hier gespielt und gelehrt. Es macht Spaß, durch die alten Gässchen zu flanieren, nach kleinen Bücherläden und Antiquitäten Ausschau zu halten. In Leipzig scheinen die Häuser selbst schon eine Geschichte zu erzählen, von Goethe bis in die Gründerzeit, von der wilhelminischen Ära bis zum Krieg, von der DDR und dem Aufbau Ost. Gerade ist Winterschlussverkauf, so nannte man es früher zumindest bei Galeria Kaufhof. Parfüm, Dior, 30 Euro. Da muss man zuschlagen. Am Augustusplatz ist die Oper, ein beeindruckendes Gebäude aus weißem Stein, daneben das Gewandhaus. In der Sparkasse sitzen drei Obdachlose.Aber in welcher Stadt tun sie das nicht? Vom Völkerschlachtdenkmal hat man bei gutem Wetter eine fantastische Aussicht über die Stadt. Neben der russisch-orthodoxen Gedenkkirche ragt die goldene Spitze des zerfallenen sowjetischen Pavillons. Ein Mahnmal für sich. Daneben liegt der Hit-Markt in einer alten Fabrikhalle. Konsumgüter en masse gibt es hier auf dem alten Messegelände des Kommunismus. In der deutschen Nationalbibliothek stapeln sich Generationen deutscher Dichter und Denker, innen strahlt die Bibliothek Würde und Ehrfurcht aus. Man will ruhig sein. Nicht weit von hier liegt das Universitätsklinikum, unübersichtlich verteilen sich die verschiedenen Stationen auf zahlreichen Straßen. Die Uniklinik, die Max-Planck-Institute, die Universität mit ihren zahlreichen Forschungseinrichtungen, das scheint die Zukunft Leipzigs zu sein. Wissenschaftler aus aller Welt kommen hierher um zu arbeiten und bringen eine selbsterfüllende Prophezeihung mit sich. Leipzig, eine Stadt der Kultur, Zentrum der Forschung, der Internationalität. Man kann es schon sehen, fühlen. Leipzig verändert sich. Und welche Stadt hätte besseres Potenzial? Die Mieten sind bezahlbar, viele Häuser stehen noch leer. Lukrativ für Studenten und Azubis, für junge Familien und deshalb auch für Investoren. Leipzig schafft den Spagat zwischen Bodenständigkeit und kulturellem Erbe, zwischen Proletariat und Individualisten, die sich hier eine gemeinsame Zukunft zu bauen scheinen. Hier hat man noch den Raum sich selbst zu verwirklichen, aber auch sich zusammen was zu erschaffen. Sicherlich muss noch viel gemacht, viel überwunden werden. Doch geschichtsträchtig und trotzdem noch am Anfang stehend, könnte diese Stadt sich zu einer der wichtigsten Bildungsstätten der Nation entwickeln. Eine der geschichtlich und kulturell interessantesten Städte ist sie heute schon.
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Hawking
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Sterben
Meistens ist es die Perspektive, auf die es ankommt.
Zunächst fand ich es seltsam, das Wort "sterben" im Präsens zu verwenden. Denn sind wir mal ehrlich, selten trifft man jemanden, der gerade stirbt. In der Regel ist jemand gestorben, oder man wird irgendwann sterben, wenn man das Hindernis Leben überwunden hat. Dann allerdings wurde mir klar, dass jeden Tag, jede Sekunde ein Teil von uns stirbt. Wir werden nie wieder die Menschen sein, die wir gestern waren. Sterben ist ein kontinuierlicher, unaufhaltsamer Prozess des Verfalls, der jeden Augenblick unserer Existenz durchdringt. Sterben bedeutet dabei gleichzeitig auch leben. Mit jedem Teil, der von uns stirbt, haben wir die Chance, etwas Besseres zu sein. Wir können beeinflussen, welche Teile von uns wir sterben lassen wollen, und welches Potenzial wir dadurch in uns zum Leben erwecken. Tags: Leben, sterben
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LiLiLoewe
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Perfection
Mir scheint als wär ich in Teilen unserer Geschichte nur Komparse gewesen, der nie wirklich entscheiden wollte. Ein Komparse der reagiert, nie agiert.
Ich habe dich darum nicht gebeten. Nie. Ich wollte nicht, dass du mich küsst, dass du mich in dein Bett lockst und mir deine Liebe gestehst und das alles im Rausch. Nicht im Rausch des Lebensglücks oder der Leidenschaft. Im düsteren Rausch des Alkohols der aus Verbitterung und Abgestumpftheit und aus Feigheit entstanden ist. Da hast du mir das alles zuerst an den Kopf und an den Körper geworfen und dann warst du zu feige es ernsthaft zu versuchen. Hast die Teile aufgesammelt und zurückgenommen anstatt zu versuchen sie zusammenzusetzten. Ich hatte zuerst gezögert, aber als ich mich dann dir zugewandt hatte, ehrlich und aufrichtig und wohl überhastet, ist der ganze Glitzer und Glanz, den du in mir gesehen hast von mir abgefallen und auf einmal war ich nicht mehr genug, nicht mehr genug von dir geliebt. Mir scheint als wär ich in Teilen unserer Geschichte nur Komparse gewesen, der nie wirklich entscheiden wollte, sondern der im Fluss der Geschichte mitgespült wurde. Ein Komparse der reagiert, nie agiert. Furchtbar feige war ich! In anderen Momenten bin ich vor Entschlossenheit übergelaufen und hab mir deinen Beifall für meine Lebensenergie abgeholt, hab dich ein Stück weit mitgenommen. Manchmal kam es mir vor, dass du darauf wartest, dass ich dich abhole aber ich hatte Angst davor die Balance zwischen Aufforderung und Bedrängnis nicht halten zu können. Bei all dieser Unvollkommenheit war es die Erwartung, die uns gebrochen hat. Ich wollte dich in den Moment holen, dir das Risiko von der Leichtigkeit des Seins schmackhaft machen. Ich wollte, dass du wie ich für den Moment lebst, nur entspricht dir das nicht. Du willst die besonderen Momente erwarten, ich will mich in jedem einzelnen lebendig fühlen. Du willst auch auf besondere Menschen warten und ich trete vielen mit Interesse entgegen. Für dich dürfte ich nur noch die ganz große Liebe spielen, sonst gäbe es für mich keinen Part mehr in deinem Stück. Diesen Anspruch hab ich nicht, weder an mich noch an dich. Ist doch Zuneigung so eine zarte Pflanze und ich hätte sie gern wachsen sehen, aber wir, wir waren getaktet und gehetzt und haben die Blume vor dem Erblühen erstickt. Anschließend muss die große Reue kommen, diese gehört zum Spiel, besonders in der Kleinstadt Szenerie. Augenkontakt wird dann gemieden und das ‚gut’ kommt unnatürlich schnell auf die Befindlichkeitsfrage hervorgeschossen. Alles Maskerade für dich und am Wichtigsten Maskerade für mich. Ich sollte mich von meiner Naivität verabschieden und vorsichtiger werden, den Menschen mit mehr Misstrauen begegnen, mich hinter Mauern verschanzen anstatt auf ihnen zu tanzen. Trotzdem setzte ich immer alles auf eine Karte, stürze mich in Emotionen und falle dabei ab und an ins Glas und vielleicht auch in deinem Ansehen. Aber ganz ehrlich: ich bin gern ich. Ich mochte, was zwischen uns passiert ist. Weil es nicht perfekt war, war es nicht gut? Nein es war gut, aber nicht perfekt und Dalí hat einmal gesagt ‚have no fear of perfection - you’ll never reach it’.
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fuehlen
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alexandra_buerger
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"Leben mit dem Tod"
Was haltet Ihr von der ARD-Themenwoche?
Er betrifft jeden. Der Tod. Er ist fester Bestandteil unseres Lebens. Manche von uns haben schon erfahren, wie es ist einen Verwandten oder einen Freund zu verlieren. Trotzdem ist das Thema in unserer Gesellschaft tabuisiert. Man spricht nicht gern darüber, hat Angst vor der Konfrontation und verdrängt den Tod. Bis es nicht mehr geht. Die ARD behandelt seit Montag die Themenwoche „Leben mit dem Tod“ . Ziel und Zweck ist es zu informieren, zu beraten und die Sprachlosigkeit im Angesicht von Tod und Trauer zu überwinden und dem Verdrängen entgegenzuwirken. Durch Reportagen, Dokumentationen, Diskussionen und verschiedene Aktionen – z.B. „Aktion Schulstunde“, in der Schüler und Lehrer zusammen versuchen Antworten auf Schicksalsschläge zu finden – werden über die Massenmedien emotionale Akzente gesetzt, die zum Denken anregen sollen. Geworben wird für die Thematik unter anderem mit einer Plakatkampagne. Die Plakate hängen an vielen Bus- und Bahnhaltestellen. In großen Buchstaben kann man dort lesen "Sie werden sterben. Lasst uns darüber reden." Was haltet Ihr von der diesjährigen Themenwoche? Wird sie helfen, die Angst vor dem Tod zu mildern? Oder findet Ihr zum Beispiel die Plakatkampagne zu aufdringlich und störend?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/leben-mit-dem-tod/955863
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Tinderella
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Ehrliche Liebe????
Real Love oder was auch immer die verdammte Übersetzung sein mag. ;-)
Ja man mag jetzt das Wort Liebe zupflücken wollen und behaupten ich hätte ja keine Ahnung. Liebe sagt sich so leicht. Aber nachdem ich doch so einige Jahre am Buckel habe und sehr früh begonnen habe mit dem Thema Liebe zu experimentieren, nein stopp, keine Rechtfertigung, ist mir doch egal was ihr über mich denkt. ;-) Ich benutze diese Plattform eigentlich mehr zur Eigentherapie. Und ich muss sagen, es funktioniert richtig gut. Also nochmal von Beginn an. Real Love ist so ein abgefuckter und abgedroschener Ausdruck, jeder Vollidiot oder geistig minderbemittelte hat all diese Worte zur Verfügung. Ich will euch nun meine Bedeutung dieses Ausdruckes näherbringen, nein will ich eigentlich nicht, ich will es nur für mich niedergeschrieben haben und für den, den es vielleicht auch betreffen mag, oder zumindest wer sich dadurch angesprochen fühlt, oder auch nicht. Ich frage mich seit 4 Wochen, was hält mich?  Was passiert, dass ich mich wie ein Teenie benehme, oben schon erwähnt ist lange her, und warum es sich so unglaublich gut anfühlt. Ich glaube es ist das Gefühl frei zu sein, dem Gegenüber nichts vorspielen zu müssen, jede Begegnung zu genießen als wäre es ein Abschied oder auch das erste Mal. Eine Liebe zu beginnen von hinten aus einer Sackgasse heraus. Küsse auf einen Stellenwert zu heben an den fast nichts herankommt. Sich Situationen zu schaffen, Momente die kein Drehbuch hergeben könnte. Und das immer wieder, nicht enden wollend. Die Hoffnung irgendwann mal aus dem Out rauszukommen, unrealistische oder doch realistische Vorstellungen, ob es überhaupt funktionieren könnte. Das Gesicht des Gegenübers anzuschauen ohne Erwartungen, ohne Druck, ohne Zukunft, oder doch mit, ohne sich etwas beweisen zu müssen, zu spüren oder vielleicht doch zu wissen dass es auf beiden Seiten mehr ist, aber doch die Ungewissheit was der andere zwischen den Treffen macht. Sich Vertrauen, blind, sich Zutrauen, sich im Extremfall auch gehen zu lassen. Immer allgegenwertig zu sein, immer präsent. Nichts zu erwarten, keine Enttäuschungen, einfach passieren lassen, sich trennen wollen, draufzukommen dass es nicht geht, dass das wenige was ist besser ist als Nichts. Und wenn sich das von beiden Seiten gleich gefühlt wird, dann ist es für mich „real love“. Die ehrlichste Liebe, die ich jemals erlebt habe. Und ehrlicherweise müsst ihr alle zugeben, dass ihr verdammt neidisch seid, sogar ich bin auf mich selbst neidisch. Ich habe dir bei unserer ersten ernsthaften Unterhaltung gesagt, dass ich glaube, dass wir etwas voneinander lernen müssen, ich glaube das war genau das. Und ganz egal was noch passieren wird, DAS wird uns keiner mehr nehmen können. Ich weiß nicht ob ich dich damit überfordere, aber mir ist heute Abend im Sonnwendfeuer endlich die Erklärung gekommen, was da zwischen uns abgeht. Und ich bin unglaublich stolz das erleben zu können. Es ist Richtig Geil! Und jetzt halte ich mich endlich an unsere abgemachte Funkstille. ;-)
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fuehlen
liebe
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Dela_Kienle
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»Rache ist tatsächlich süß«
CHRISTIAN RIESEN hat eine Sammlung von 333 stinkenden, hinterhältigen, fiesen Rachetipps veröffentlicht. Da ist für jeden was dabei.
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Surecamp
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Nach fest kommt ab
Als wir uns auf einer Party kennenlernten, malte sie Bilderrätsel für mich auf kleine Zettelchen.
und ich musste raten, welche Redewendungen die Bilder darstellten. Das einzige Bild, das ich nicht erraten konnte, war das mit den zwei Tieren, zu deren Füßen eine seltsam bemalte Kugel lag. Ich überlegte den ganzen Abend, lief durch das Menschengewühl, in alle Zimmer und fragte meine Freunde, ob sie auf die Lösung kommen würden und die murmelten mir Phrasen, wie "Geht da noch was?" oder "Alter, du siehst ja verknallt aus." zu, aber das ignorierte ich, wurde verlegen und hoffte, dass sie es nicht gehört hatte. Als ich sie später nach Hause brachte, nervte ich sie den ganzen Heimweg, mir doch bitte die Lösung zu verraten, aber sie lachte nur, schüttelte ihren Kopf. Sie schüttelte ihren Kopf so stark, dass ihr Haar durch die Luft wirbelte und ich sagte ihr, dass ihre Haare wie Tentakel aussahen, die ihren Kopf verschlangen und sie schüttelte den Kopf noch mehr und murmelte, dass ihr Kopf wirklich gerade verschlungen wurde. Und dann fing meine Fragerei von vorne an, was sie denn damit nun wieder meinte. Ich kam mir wie ein kleiner Schuljunge vor, wie ich ihr hinterher rannte, an ihrem Mantel zog und dabei nach Antworten quengelte. Und in dieser Nacht begann der Sommer, unser Sommer, den wir nicht eintauschen wollten. Der Sommer, den wir tagsüber am See verbrachten, in der Sonne lagen, uns mit Grashalmen kitzelten, aus Büchern vorlasen und uns gegenseitig Abends die verbrannte Haut eincremten. Der Sommer, in dessen Nächten wir zwischen Open-Air Kino, nächtlichen Einkaufstouren in Tankstellen und auf dem Autodach, unter den Sternen verbrachten. Uns dabei über die Menschen lustig machten, die in solchen Nächten auf Sterne zeigten und sich romantisch fühlen. Wir fühlten uns so romantisch. Wir streiften mit kurzen Hosen durch Wiesen und Wälder, erzählten uns aus unserer Vergangenheit, zerkratzten uns die Waden an ehemaligen Liebschaften, zogen die Köpfe vor den Pollen und Samen neuer Bekanntschaften ein und ließen uns an Stellen fallen, an denen das Gras hoch genug gewachsen war. Der Sommer, in dem ich morgens zur Arbeit ging, viel zu müde, noch betrunken von ihrem Duft und der süßen Schwere, die an meiner Haut klebte. Dann tuschelten die Kollegen und fragten spöttisch, ob ich eine heiße Nacht hinter mir hatte. Ich winkte lachend ab und las heimlich SMS von ihr, in denen sie schrieb, dass sie sich auf die nächste "heiße Nacht" freute und malte lachende Gesichter mit Satzzeichen. Der Sommer, in dem wir uns gegenseitig unsere Lieblingslieder vorsangen, ohne Scham und viel zu schief, aber das Original war tabu, erst mussten wir das Lied aus dem Mund des Anderen hören und wenn wir dann doch die Originale hörten, waren wir enttäuscht, denn die klangen dann nur wie schlechte Coverversionen. Also ließen wir auf langen Autofahrten das Radio ausgeschaltet und verlangten immer neue Lieder vom anderen, nannten uns Jukebox oder iDepp, und konnten die Melodien irgendwann mitsingen. Genauso schief und mit den gleichen falschen Texten. Denn es waren unsere Lieder. In unserem Sommer. Wir wussten von Anfang an, dass es nicht über den Sommer hinausgehen sollte und so tat es nur kurz weh, als wir gemeinsam ihre Umzugskartons packten. Wir waren ja darauf vorbereitet. Ein Umzugswagen, eine neue Adresse und eine neue Telefonnummer mit komischer Vorwahl und die Gewissheit, dass wir trotzdem glücklich bleiben würden. Auch ohne den anderen. Das war so abgemacht. " Nach fest kommt ab" sagte sie außerdem und ich wusste, was sie meinte. Wir warfen zwei Euro ins Phrasenschwein und klatschten uns ab. Das war vor fünf Jahren. Jedes Mal, wenn im Radio eine Coverversion von einem ihrer Lieder kommt, viel zu glatt gesungen, mit einem falschen Text, schalte ich das Radio aus und singe ganz laut die Originalversion von ihr. Der Text stimmt dann, aber meine Stimme knickt am Ende ein und die Nase fängt an zu laufen. "Die ganze Welt geht vor die Hunde. Dummkopf" Das hat sie mir am letzten Abend ins Ohr geflüstert und mit ihren verheulten Augen gelacht. Ich wusste nicht, was sie meinte. Erst als ich Abends ihre Briefe und Postkarten in einen Schuhkarton packte, fiel mir der Zettel mit dem ungelösten Bilderrätsel in die Hände. Und da musste ich auch lachen. Mit meinen verheulten Augen. Tags: Trennung
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fuehlen
freundschaft
674,230
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BellaTedesca
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Du. Ich. Wir.
Für jemanden ganz besonderen.
Im Gedanken sitz ich mit ihm am Strand. Tausend Körner von vergessenen Ideen in meiner Hand. Die Sonne strahlt uns an – ich strahle zurück. Daneben steht der Mond, und die Sterne. Ich sehe sie nicht aber sie sind trotzdem da. Das weiß ich. Ich sitze mir ihm am Strand. Hand in Hand, ein One-Way-Ticket in die Ewigkeit. Wir blicken uns an, wir sehen uns auch. Ich frag ihn was das hier ist. Freundschaft sagt er. Liebe zeigt er. Ich frag mein Herz was es ist. Liebe sagt es. Liebe zeigt es. Du. Ich. Wir. Ich weiß nicht wohin das führen soll. Eine Freundschaft mit einem Kuss am Anfang? Eine Liebe für die Gegenwart und eine Freundschaft für die Zukunft. Er küsst mich und sieht mich an. Ich blicke zurück, zurück auf eine Vergangenheit. Du bist mir zu wertvoll für eine Beziehung, sagt er. Nichts ist wertvoller als Liebe, denke ich. Die Tränen laufen mir über mein Gesicht und jede einzelne sagt mir, er liebt dich nicht. Nicht so wie du es tust. Messerstiche ins Herz. Worte im Ohr. Vergessene Berührungen auf der Haut. Ich greife nach Liebe und bekomme Freundschaft. Ich schreie und höre Stille. Ich schließe die Augen und werde von Bildern erschlagen. Du und ich sind ein Wir geworden. Ein Wir aus dir und mir, gemacht aus Erinnerungen und verblassenden Schatten der Wirklichkeit. Wir. Haben nicht vergessen zu reden. Du bedankst dich bei mir, ich weiß nicht genau wofür. Dass ich ich bin, sagst du. Ich blick dir in die Augen und sehe mich selbst darin. Ist es nur die Spiegelung in deinen blauen Augen oder hast du tatsächlich einen Teil von mir in dir. Ich bin ich, daher bist auch du ein Teil von mir. Worte, die wie Spinnen auf ihren dünnen, langen Fäden durch den Wind getragen werden verfangen sich in uns. Wir stehen am Bug und sehen den Wellen zu, wie sie aus einander entstehen und vergehen, wie die Worte aus unseren Mündern. Ich frag dich was das ist. Freundschaft sagst du. Liebe zeigst du. Ich frag mein Herz was es ist. Liebe sagt es. Liebe zeigt es. Du. Ich. Wir. Du gibst mir viel und noch so viel mehr. Ich dachte meine Hand gehört in deine, doch vielleicht ist meine zu klein dafür – oder deine zu groß. 503 Kilometer zwischen dir und mir. Vielleicht passen die 503 Probleme einfach nicht in deine Hände, und in meine kleinen erst recht nicht. Ich möchte kämpfen, doch der Kampf hat nicht mal begonnen. Das wird er auch nicht. Vorbei bevor er begonnen hat. Verloren bevor ich in den Ring gestiegen bin. Verlust beginnt da, wo du aufhörst es überhaupt zu versuchen. Ich liege auf dem Boden ohne einen einzigen Schlag bekommen zu haben. Du. Ich. Wir. Man kann immer wieder beginnen, aber nur ein einziges Mal anfangen. Wir haben angefangen. Zusammen. Du warst du und ich war ich und zusammen haben wir angefangen wir zu sein. Haben eine wunderbare Zeit verlebt, das Gesicht gen Himmel gewandt, den perfekten Moment gesucht und gefunden. Wir. Wir waren auf der Suche nach uns selbst und haben uns gefunden. Im jeweils anderen. Wir haben angefangen – aber können wir auch nochmal beginnen? Mit… ja womit eigentlich? Mit Liebe? Mit Freundschaft Zwischen Irrlichtern und Wegweisen, zwischen Landkarten und Utopien, zwischen Tropfen und Regen suche ich Wirklichkeit und Realität. Den Kopf gesenkt und nur auf den Boden fixiert vergesse ich in den Himmel zu blicken. Sehe nicht die Sonne oder die Wolken. Bin blind. Der Boden gleitet unter meinen Füßen dahin, schneller als ich darauf laufen kann, ich stolpere und raffe mich auf, laufe weiter und weiter. Vielleicht bis in deiner Arme. Du. Ich. Wir. Ich frag dich was das ist. Freundschaft sagst du. Meinst du Liebe? Du. Ich. Tags: Entfernung, sprachlos
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Frau Schattschneider
Meine Mitbewohnerin hat mal gesagt, dass niemand umsonst im psychiatrischen Bereich landet. Ob nun als Mitarbeiter oder als Patient.
In der Psychiatrie bin ich nicht mehr, ich verlasse die Klinik aber mit einer knittrigen Überweisung in der Hand, zudem bekam ich eine Liste mit abzutelefonierenden Therapeuten, manche von denen haben ihren Standort über zweihundert Kilometer entfernt von mir. Komisch, dass es in meiner Stadt so wenig Therapeuten gibt, wo doch hier im Krankenhaus die Geburtenstation zu Gunsten einer Erweiterung der Psychiatrie geschlossen wurde. Es ist schwierig da zeitnah einen Termin zu bekommen. Meine Liste umfasste sieben Seiten mit Psychotherapeuten, mehr oder weniger auf Fälle wie meine spezialisiert. Ich habe keine Lust, Stunden und Tage am Telefon zuzubringen, und so folge ich meiner ersten Intention und tippe mit dem Finger auf einen x-beliebigen Namen auf der letzten Seite. Ich denke, die kommen sicher eh nie dran, weil 80% der Patienten die so eine Liste in die Hand gedrückt bekommen, schon auf Seite drei aufgeben, folglich werden die Anfragen bei denen vielleicht spärlicher ausfallen. „Marlene Schattschneider – Psychotherapeutin“. Nichtmal ein Doktortitel. In Ordnung, den habe ich ja auch nicht, muss nichts heissen. Frau Schattschneider hatte ihren Sitz in der nächsten Kleinstadt, für mich als Busphobikerin grade noch so zu erreichen. Ich wähle. 30 Sekunden. 60 Sekunden. Im Telefon tutet es leer und einsam. Nichtmal ein Anrufbeantworter. Ich bleibe dennoch dran. Vielleicht war Frau Schattschneider grade unpässlich, respektive kacken. Kennt man ja selber. 1 Minute 45 Sekunden. Ich betrachte die Spitzen meines Ponys der viel zu lang ist. Langsam habe ich die Schnauze voll. Nasebohren. Kippe anzünden. 2 Minuten. Mir reicht's. Dann aber plötzlich: „Schattschneider!“ Ich werde rot, ich fühle mich verwählt. Frau Schattschneider klingt, als hätte ich sie bei irgendetwas Wichtigem gestört. „Äh, ja! Guten Tag, Jannsen mein Name. Spreche ich mit Marlene Schattschneider?“ „Ja.“ Sie sagt nur ja. Weiter nichts. „Ähm, gut. Dann bin ich ja richtig. Sie sind doch Psychotherapeutin?“ „Ja.“. Weiter nichts. „Hm, also ...schön! Dann ähm, haben Sie in nächster Zeit vielleicht einen Termin für mich frei? Also, weil – ich hab aus der Klinik eine Liste bekommen, mit ihrer Nummer...und äh...“ „Ja.“ Weiter nichts. Ich muss mich räuspern. „Und ...wann? Und...was ist ihr äh, Fachgebiet?“ „Kommen Sie am Montag um 14.00. Das mit dem Fachgebiet sehen wir dann. Tschüss.“ Aufgelegt, bevor ich etwas antworten kann. Heute ist Mittwoch. Frau Schattschneider kommt mir nicht ganz geheuer vor, deswegen telefoniere ich doch noch ein paar Namen von der Liste ab. Aber es ist überall das Gleiche. Zu weit weg, falsche Therapieform, keine Termine im nächsten halben Jahr. Dann also doch Frau Schattschneider. Mit schlotternder Buxe mache ich mich am Montag Mittag auf den Weg. Die Angst vorm Busfahren ist für's Erste größer als die Angst vor Frau Schattschneider. Dreissig Kilometer mit dem Überlandbus, eine Stunde Schweissausbrüche und Herzklopfen. Normalerweise trinke ich einen Beruhigungsschnaps vor jeder Busfahrt, aber ich will nicht mit einer Fahne bei Frau Schattschneider ankommen. Ich verlege mich auf 2mg Tavor, als Schmelztabletten unter die Zunge gelegt. Eine der wenigen Momente in meiner Angstkarierre, in denen ich auf Benzodiazepine zurückgreife. Viel hilft viel. Ziemlich wattig komme ich in der Kleinstadt an. Weil ich hier früher mal gewohnt habe, kenne ich sogar den Weg. Ein mit Efeu zugewachsenes Haus, im Garten steht allerlei rostiges Metall, zu Kranichen und ähnlichem Getier gebogen. Bemalte Kugeln aus Terrakotta, splittrige Plastikstühle, manche umgefallen. Sieht aus, als wären die Hippies von '68 grade erst weg. Die Jalousien am Haus sind alle auf halbacht, Am Klingelschild steht schlicht „M. Schattschneider, Psychotherapeutin, alle Kassen“. Bei dem Nachnamen denke ich an eine kleine, magere Frau. In schwarze Umhänge gehüllt. Ich klingele und warte. Fünf Minuten, zehn Minuten. Ich scharre unruhig mit den Füssen und mache meine üblichen Unsicherheitshampeleien. Dagegen ist auch das Tavor machtlos. Ich habe doch eine Termin! Ich will schon kehrt machen und mich irgendwo beschweren. Bei wem wäre mir auch egal. Ich habe eine Hals bis Meppen. Das sagt man hier so. Ich klingle nochmal. Endlich höre ich schlörrende Schritte. Mir öffnet eine kleine, dicke Frau. In schwarze Umhänge gehüllt, barfuss, um den Hals trägt sie in der Esoterikerszene sehr beliebte Lederschnüre mit großen Steinen dran. Frau Schattschneider sieht aus, als hätte ich sie geweckt. „Frau Schattschneider?“ frage ich. „...und Sie sind?“ Trotz der 2mg Tavor habe ich Herzklopfen. „Janssen! Ich äh, hatte einen Termin um 14.00“ „Oh, achso. Das hatte ich ganz vergessen. Eigentlich habe ich grade geschlafen. Aber kommen Sie mal trotzdem rein.“ Ihre schief geschnittenen grauen Haare stehen ihr zu Berge, ausserdem hat sie knoblauchigen Mundgeruch. Ich bin einigermaßen fassungslos. Soll ich jetzt sauer oder dankbar sein? Ich trete ein. Hier sieht es kein bisschen nach ernstzunehmender Praxis aus. Eher wie bei der verrückten Katzenfrau aus den Simpsons. Es riecht auch komisch, nach altem Essen und überlagertem Katzenklo. Obwohl ich noch keine Katzen ausmachen kann. „Frau Jannsen, kommen Sie, kommen Sie. Da geht’s lang.“ Sie lotst mich in eine Art Wohnzimmer, dass gleichzeitig als Rauchersalon des Zigarrenfreunde Ostriesland E.V., Büro, Esszimmer und Swingerclub zu dienen scheint. Überquellende Aschenbecher mit Zigarrenstummeln, abgegessenes Geschirr, an den Wänden Nahaufnahmen von Brüsten und Geschlechtsteilen. Geiler Mix. Sie baggert einen Sessel frei, der mit einem Haufen alter Zeitungen belegt ist. „Setzen Sie sich. Sie müssen wissen, auf Besuch war ich nicht vorbereitet.“ Besuch? Ich will hier doch eigentlich eine Therapie bekommen! „Äh, nun...danke. Ich ...also, wenn es Ihnen nicht passt, ich kann auch ein anderes Mal wiederkommen!“ „Nein, nein. Bleiben Sie nur. Und lassen Sie sich von der Unordnung nicht stören. Ich habe ihren Termin nur vergessen, das ist alles. Haben Sie einen Arztbrief dabei?“ Ich habe einen Arztbrief, den ich ihr reiche. Ein paar Minuten lang stiert Frau Schattschneider auf das Schreiben. „Nun, Frau Jannsen. Wie kann ich Ihnen helfen? Ich sehe, Sie sind erst Siebenundzwanzig, da kann ich sicher Du sagen?“ „Ähm, ja. Ich heisse Stephanie.“ „Und ich bin die Marlene. Also, ich lese hier von einer chronischen Angsterkrankung mit schweren depressiven Epiosoden. Damit kann ich etwas anfangen.“ „Das ist ja schön, Marlene...ich muss wirklich...“ Sie fällt mir ins Wort. „...weisst du, was das Dumme an einer chronischen Angsterkrankung ist, Stephanie?“ „Ja, sicher. Die irrationalen Panik und das ganze drumrum!“ antworte ich etwas blass. „...das Dumme an einer chronischen Angsterkrankung ist, dass sie chronisch ist.“ „...“ Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das verdammte Tavor macht mir die Angst weg, aber auch einen Großteil meines Reaktionsvermögens. Ich wische mir die feuchtkalten Hände an meiner Hose ab. „Ich geh' mal eben in die Küche. Willst du was trinken? Einen Tee mit Rum vielleicht?“ Alkohol? Das hier soll doch ein Therapiegespräch werden. Ich sehe mein Vertrauen gegenüber der Schulmedizin in die Binsen gehen. "Alkohol, Marlene? Ich habe...um ehrlich zu sein, bevor ich herkam habe ich Tavor genommen. Das verträgt sich bestimmt nicht.“ „Aaach, Unsinn. Du bist ja immer noch unruhig. So'n Organismus hält viel aus, sag' ich dir. Alkohol ist ein guter Angst -und Zungenlöser. Und wir wollten ja noch reden, nicht wahr?“ Sie wackelt in die Küche. Und sie wackelt wirklich. Als hätte sie ihren Körper nicht so ganz unter Kontrolle. Mir wird das alles hier immer suspekter. Ich sitze alleine in diesem dunklen Zimmer, nur wenig trübes Herbstlicht fällt durch die halboffenen Jalousien, ein altes Aquarium ohne Fische macht surrende Geräusche und spendet mit seiner algigen Lampe ein wenig Licht. Aus der Küche höre ich Geklapper. Frau Schattschneider kommt zurück. „Alkohol, meine Liebe. Wirkt Wunder. Das Grundrezept für Grog?“ „Äääääh, Rum muss, Wasser kann, Zucker braucht nicht?“ Ich lebe schließlich lange genug in Ostfriesland. „Ha, du gefällst mir. Ich hab' uns hier einen zurechtgedübelt, wenn's genehm ist. Weisst du, die Sache mit den Drogen...da kommt es allein auf den Nutzen-Risiko-Faktor an.“ „Meinst du wirklich? Ich habe da Angst, in eine Abhängigkeit zu geraten.“ „Angst, Angst! Das ist doch deine Krankheit, du hast vor allem Angst. Was möchtest du denn lieber, dich gut fühlen oder immer Panik haben?“ „Ja, aber ist das nicht auch Vernunft?“ Ich halte meine Tasse fest umklammert, Frau Schattschneider hat mit dem Rum tatsächlich nicht gegeizt, ich nehme einen Schluck und spüre ziemlich schnell, wie mir der Alkohol schmerzhaft durch die Venen läuft. Das war bei mir schon immer so. Der erste Schluck Alkohol tut kurz danach immer in den Venen weh, keine Ahnung warum. Das gibt sich aber mit der Zeit. Frau Schattschneider guckt mich über den Rand ihrer fettigen Brillengläser an. „Vernunft. Natürlich ist das vernünftig. Aber willst du immer Angst haben? Nur Trips nehmen solltest du nicht, meine Liebe. Lass' das LSD sein, und alle anderen stark psychoaktive Sachen. Ich kann dir da ein Lied von singen.“ Ich schwanke zwischen Begeisterung und Befremdung. Zum einen hätte ich hier endlich eine Legitimation zum trinken und für fast alles andere, auf der anderen Seite hat Frau Schattschneider eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich überlege kurz, ob ich mir einen Nachweis über ihre Kompetenzen zeigen lasse, bin mir aber ziemlich sicher das die Frage danach nicht so gut ankommen würde. „Trink, trink. Das belebt den Geist und macht die Zunge locker.“ Ich nehme einen weiteren Schluck. Zünde mir eine Zigarette an. Frau Schattschneider grabbelt nach einer halb aufgerauchten Zigarre und tut es mir gleich. Für ein paar Miunten qualmen wir schweigend. „Soll ich dir ein paar Übungen zeigen? Oder willst du lieber reden? In deinem Arztbrief steht, dass du nicht besonders offen für die üblichen Therapiesformen bist. Der sichere innere Ort, versiche ich dir, ist sowieso der letzte Scheiss. So kann man rational denkende Menschen nicht therapieren.“ Frau Schattschneider furzt. Ich erschrecke mich und kriege ein heisses Gesicht. Die traut sich aber was. Ich schaue auf den fleckigen Perserteppich unter meinen Füssen. „Das muss dir nicht peinlich sein. Das ist ganz normal. Besser in die weite Welt als im engen Bauch, oder? Das fehlt den Menschen – locker sein, locker bleiben.“ „Aber...Manieren, Marlene. Ich habe sowas doch als Kind gelernt. Man pupst auf dem Klo!“ „Wenn es nach den Menschen ginge, meine Liebe...So ziemlich alles Natürliche gehört in dunkle Räume. Sex ja auch. Wie sieht's bei dir damit eigentlich aus, kannst du dich da fallen lassen? Ich biete da sehr gute Seminare an! Nur Frauen und ihre Mösen!“ „Naja, ich bin ja eigentlich wegen meiner Angst hier!“ „Ach, Angst. Du hast irgendwann angefangen dich vor allem zu fürchten. Du lässt dich von deinem Gehirn viel zu leicht ins Bockshorn jagen. Jede ungewohnte Reaktion, jedes Herzstolpern, jeder Schmerz lässt dich gleich ans sterben denken. Ich glaube, das wurde dir anerzogen.“ Sie nimmt einen kräftigen Schluck aus ihrer Tasse. „Ist Angst nicht auch ein wichtiges Signal? Ich meine, das kann ich mir doch nicht einfach abgewöhnen!“ „Wenn du mich fragst, ist das Schnickschnack. Du hast irgendwann mal schlimme Angst gehabt und überträgst das jetzt auf alle möglichen Situationen, weil du dich dann mit nichts anderem mehr beschäftigen musst. In erster Linie hast du wohl Angst vor den Menschen, und somit auch Angst vor dir selbst. Trink!“ „Ich hab' schon ausgetrunken, Marlene.“ Ich bin wirklich schon ziemlich angeschickert, fühle mich bei Marlene, in diesem staubigen und verrauchten Wohnzimmer merkwürdig wohl und gut aufgehoben. Sie geht abermals in die Küche und macht uns Grogs, von denen mir das Blut in den Ohren rauscht. In der folgenden Stunde, Marlene furzt und rülpst dass es eine Freude ist, erzählt sie mir viel aus ihrem Leben, von ihrem Studium, von ihrer mühsam erkämpften Achtlosigkeit in allem, was ihr anerzogen wurde und von dem sie mich befreien möchte. Zwischendurch stellt sie mir kurze Fragen, die aber nur darauf abzielen ob ich schon zu betrunken bin, ihren Worten noch zu folgen. Irgendwann steht Marlene schwankend auf, läuft ein paar Schritte zu ihrer Stereoanlage und macht laute Musik an. Acid Jazz oder sowas, auf jeden Fall sehr anstrengend. Dann fängt sie an zu tanzen, so geschmeidige Bewegungen hätte ich ihr in dem Zustand gar nicht mehr zugetraut. Ich beobachte sie schweigend, ein paar Minuten lang. Sie nimmt mich nicht mehr wahr. „...Marlene?“ rufe ich. „Ich möchte jetzt auf das Leben tanzen, meine Liebe. Wir sehen uns am Montag um 14.00!“ Selbst ziemlich betrunken mache ich mich auf den Weg, ich laufe noch sehr lange durch meine ehemalige Heimatstadt und beschliesse, Marlenes komischer Therapie eine Chance zu geben. Die schlauen Herrn Doktoren, die klinikeigenen Therapeuten, die vielen Medikamente – viel weiter hat mich all das auch nicht gebracht. Vielleicht sollte ich also wirklich den Wahnsinn mit Wahnsinn bekämpfen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/frau-schattschneider/855773
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HerrJemine
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Der Ruf eilt voraus.
schwirrt mir schon länger durch'n kopp. aus aktuellem anlass heule ich jetzt mal öffentlich rum. ähnlichkeiten zu anderen lebenden usern sind zufall.
ich bin seit x jahren neon-user. ich lese ab und an gerne die texte, beteilige mich manchmal auch an den diskussionen. wenn auch nicht oft, und in letzter zeit immer seltener. ist etwas nervig, wenn man sich ständig erklären muss, weil man nicht der neon-masse entspricht. aber gut. außerdem bin ich ein leidlich begabter auszeit-spieler, und ich spiele gerne gegen das weibliche geschlecht. am allerliebsten, wenn die dame mir sympathisch ist und sogar einen ernsthaften gegner darstellt. wobei zweiteres meistens nicht so oft zutrifft. naja. sympathie allein ist auch schon ziemlich ok. mit manchen kommt man dann ja auch mal ins gespräch. über auszeit-tricks und -techniken zum beispiel. oder über irgendwas, das einem im profil des anderen ins auge gesprungen ist... musik vielleicht, oder ein "ich bin...". ich schaue mir natürlich auch gerne ihre bilder an. wenn sie mich berühren, drücke ich auf's herz. wenn mir etwas zu dem bild einfällt, kommentiere ich es. ich mache gerne mal ein kompliment, möglichst nicht zu schmierig. es soll ja nicht aufgesetzt klingen, sondern ehrlich. manchmal schreibe ich auch, wenn mir etwas missfällt. leider gehöre ich wohl nicht zu der spezies internetmensch, der nur positive kommentare abgibt. leider? naja. ansichtssache, nicht wahr? zum beispiel die titten. immer wieder halten weiber ihre titten in die kamera. oft sind sie an den bildrand gerückt, so als wären sie nur zufällig mit rein geraten. haha. das sind die besten ^^ irgendwann hab ich damit angefangen, bei solchen bildern das darunter zu schreiben, was dem betrachter anscheinend vor allem ins auge springen soll. TITTEN! mal mit einem zwinkern, mal mit missfallen. daraus wurde im laufe der jahre eine art running gag: der Herr Jemine guckt mädchen-bilder und schreibt dann TITTEN! drunter . mancher rafft das. mancher nicht. diejenigen, welche es nicht raffen (wollen), kommentieren das dann wiederum mit abfälligen gutmenschen-phrasen. damit können sie sich vielleicht der holden weiblichkeit gegenüber als der bessere mensch (mann) darstellen. ok, gern geschehen. wenn's zu was nütze ist, soll's mir recht sein. ich will ja grundsätzlich erst mal nix von den weibern. erwähnte ich schon, dass ich ein ökonomischer mensch bin? frauen im internet aufreissen... oh mein gott.... das ist noch aufreibender als im echten leben. mir persönlich jedenfalls viel zu anstrengend. entweder, es ergibt sich einfach so, ohne großes trara, oder es ist zu anstrengend. ich bin jetzt 43 jahre alt, ich muss mir nix mehr beweisen, und ich muss mir auch nicht mehr die hörner abstoßen. bis auf den ewigen traum, es mal mit zwei asiatinnen zu treiben, habe ich eigentlich alles erlebt, was man sich so vorstellen kann und mir einen antrieb gab. gutes und schlechtes. aber zurück zu den kommentaren (kurzer reminder: TITTEN! ): ich bin immer sehr gespannt auf die reaktionen! wenn sie's mit nem augenzwinkern nimmt, freu ich mich und denke: aha, gut drauf, die alte! so muss es sein! kommt hingegen ne zickige retoure, hagelt es plötzlich herzchen der gutmenschen. alles ok soweit. nur komisch, was sich im lauf der jahre daraus so entwickelt: mein "ruf". hehe ^^ immer wieder begegnen mir irgendwelche frauen (hier bei neon, wohlgemerkt) auf vollkommen harmlose beiträge mit unverhohlener abneigung. mal komplett ohne begründung und reaktion auf nachfrage, mal mit schwammigen andeutungen in bezug auf meinen "ruf". nie jedoch mit etwas konkretem. maximal kommt ein " das weisst du doch ganz genau! " oder ein " denk doch mal selber drüber nach. " angenommen, ich wäre tatsächlich auf dates aus, kommt mir so ein verhalten natürlich zu gute. ich bin ein sehr ökonomischer mensch... ach ja, ich erwähnte es bereits... und hier trennt sich halt direkt die spreu vom weizen. die coolen säue in die eine schale, die ich sach ma eher komischen in die andere. ich nenne das mittlerweile den " zwinker-darwinismus ". ich habe hier allerdings noch nie "unsittliches" an die damen herangetragen. es sei denn, es hat sich im verlaufe eines gesprächs irgendwann so ergeben. und zwar beiderseits. anders kommen schon ab und an solche "unsittlichen" anfragen in meine richtung. ich versuche das dann immer möglichst feinfühlig zu handeln. ohne sympathie geht bei mir gar nix. ok, das war jetzt quark. ohne ein bisken verliebt zu sein, geht bei mir gar nix. das mit der feinfühligkeit gelingt dann halt nicht immer. schön aber, wenn dann kein gekränktes ego die oberhand gewinnt. ihr glaubt, ich erzähle mumpitz? vermutlich glauben das so einige jetzt, grad von der jungen spritzergarde. ich in meinen 20ern hätte das vielleicht auch so gesehen. würde neon nicht mittlerweile alle nachrichtenstränge löschen, die länger als x tage unbeantwortet blieben, könnte ich sie euch vorlegen. vielleicht trauen sich ja aber ein paar der frauen (oder männer?), die meinen "ruf" verbreiten und/oder ihm ungeprüft glauben, darzulegen, woher das kommt. das könnte spannend werden. es könnte aber auch in einen shitstorm ausarten. ich sehe schon ****** und konsorten in den startlöchern mit den hufen scharren... :D ach nee, dafür müsste ich mit diesem text wohl auf der startseite stehen ^^ ob ich mich im anschluss an einzelnen diskussionen (sollten sie denn entstehen) beteilige, das weiß ich beim besten willen noch nicht. zumeist kann man bei sowas ja eigentlich nur verlieren. wie auch immer. es war mir ein bedürfnis, mal drüber zu sprechen. ****** user-name aus gründen der politischen korrektheit unkenntlich gemacht. Tags: Titten
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fuehlen
psychologie
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1,279,186,860
Annabel_Dillig
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Unbeschwert
In kaum einem anderen Land leben mehr ÜBERGEWICHTIGE als in dem Südseeinselstaat Tonga. Es gibt keinen angenehmeren Ort, um im Bikini Urlaub zu machen.
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kaufen
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Miriam_Petzold
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Luft zum Atmen
Warum zieht es uns in muffige Kneipen?
Omas vergilbte Gardinen und verstaubte Gummipflanzen rahmen die Fenster aus braunem Altglas, aus der schweren, sich nur langsam öffnenden Holztür strömt stickige Luft. Im Nebel des Rauches lassen sich einige Stammtisch-Gesellen erahnen, die sich beim Skatspielen an ihrem fünften Pils festhalten und sich grölend über die letzte Pleite des HSV unterhalten. Kurz um: der perfekte Ort für einen Freitagabend. Warum zieht es uns immer öfter in Spelunken anstatt in stylische Bars? Bevor ich fürs Studium nach Hamburg gezogen bin, wurde im Vorfeld eines Abends häufig festgelegt, wo es hingeht. An die Wahl einer Freitagabend-würdigen »Location« schlossen sich natürlich gleich weitere, nicht minder wichtige Fragen an. Wie die Nahverkehrs-Situation und das Publikum dort aussehen zum Beispiel, ob es sich empfiehlt in einer größeren Gruppe zu gehen, sich zu Schminken und natürlich ob legere oder lieber etwas gediegenere Kleidung angebracht ist. Heute ist das anders, ungezwungener. Wen interessiert es in der Kneipe um die Ecke schon, was ich an und im Gesicht habe, mit wem oder womit ich unterwegs bin? Richtig, niemanden. Spelunken sind für mich Pausen vom Alltag. Vom ständigen Leistungs- und Erwartungsdruck, dem »Wer-willst-du-in-Zukunft-sein?«-Gefasel und den »Was-hat-die-schon-wieder-an?«-Ziegen. Wäre die Luft nicht so schlecht, könnte man sagen: Orte zum Durchatmen. Außer einem selbst muss man niemand sein (was bekanntlich auch schon schwer genug ist) - Schöne Motive für Instagram gibt’s dort sowieso nicht. Also einfach entspannt auf Pause drücken. Und einmal ganz unstylisch eine Runde Dartspielen. Als ich mich letztens wieder spontan mit ein paar Freunden in meiner Kiez-Kneipe traf (auf die die obige Beschreibung zutrifft), eröffnete sich mir zu später Stunde ein genauso irritierendes wie schönes Bild. Die Stammtischler prosteten im Takt der Schlagermusik schaukelnd einer Gruppe Mittzwanziger zu, die Skat spielte und eifrig Biergläser leerte. Auch schön an Spelunken: Bisher ist hier noch niemand in den berüchtigten »Generation Gap« gefallen. Geht ihr auch gerne spontan in Spelunken? Wo liegt für Euch der Reiz in »verranzte« Kneipen zu gehen? Oder probiert ihr lieber neue, hippe Bars aus? Tags: NEON User täglich, NUT
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Grumpelstilzchen
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The Witness
Jonathan Blow / Thekla, Inc.
In einer ausnehmend pittoresken offenen Welt setzt Jonathan Blow dem Spieler keine Monster mit kalkulierten Stärke- und Geschicklichkeitswerten, sondern Labyrinth-Tafeln mit kryptischen Symbolen entgegen, deren Decodierung er sich selbst erarbeitet. Spielregeln werden nicht souffliert, sondern stets eigenständig deduziert. Das für den Lernprozess essentielle Trial & Error entsteht nicht durch sich akkumulierende Game-Over-Screens, sondern durch richtige Antworten auf f alsche Fragen. Wo andere Spiele das Frenulum mit inflationär verstreutem Loot wundreiben, wird hier der Nucleus accumbens mit pointiert und zurückhaltend gesetzten und von professionellen Schauspielern vorgetragenen Texten von Rabindranath Tagore oder Burrhus F. Skinner gestreichelt. "Dahin sollte ich erst gehen, wenn ich etwas stärker bin", das hat vermutlich jeder Videospieler mal erlebt. "Dahin sollte ich erst gehen, wenn ich etwas schlauer bin" ist die Losung von The Witness , das am 27.01.2016 digital und frei von Digital Rights Management (DRM) für PC erschien.
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freie-zeit
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FreckledInRed
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Nächster Halt: Samariterstraße
Briefe an dich. Winter2013
Heut ist es wieder passiert- natürlich in der Bahn. Im Prinzip kümmert es mich nicht weiter, wenn man mich weinen sieht. Hat ja jeder sein Packet zu tragen. Weinen ist okay- Heulen dann doch eine andere Hausnummer. Du fragst mich was ich mache und wie es mir geht. Viele liebe Menschen habe ich kennengelernt und liebe Berlin jeden Tag mehr. Und wieder verliebt habe ich mich. Er ist wunderbar. Nur dann kommen diese Momente, wenn ich mal wie heute vom Alex die UBahn nehme- wollte ich doch nicht mehr machen- nächster Halt: Samariterstraße. Und ich will wieder weg. Weg aus Berlin, irgendwo ankommen. Wo weiß ich nichtmal. Wahrscheinlich bei dir. Kennst du diese Momente, in denen man alle Erinnerungen, jeden gelebten Moment mit aller Inbrunst auskotzen- loslassen- will, um irgendwo wieder anzufangen und es am Ende doch nicht einmal versuchen will? Ich kann nicht mal wütend sein, nicht auf dich, nicht auf mich. Manchmal bin ich es auf ihn, weile er mich an dich erinnert. ''Tuck-Tuck-Tuck'' Zum schreien fand ich das. Ich hasse es an ihm. Er ist wunderbar. Er macht mich glücklich. Und dann kommen diese Momente, wie heut in der Bahn. Ich möchte nicht hören, dass es dir leid tut. Schreib sowas nicht. Das hilft mir nicht. -dass du dich für mich freuen würdest, wenn jemand besonderes in mein Leben tritt, dass du ganz am Ende nur möchtest, dass ich glücklich bin! Ich will das nicht hören. It fucking hurts, noch mehr als mein Herz und Magen heut in der Bahn. Das kommt halt von Zeit zu Zeit. Es geht mir wirklich gut! -in solchen Momenten versuche ich, um die Bahn, den Supermarkt, die mit Hipstern überfüllten Bars nicht mit unseren Erinnerungen und Momenten zu tapezieren, mir einzureden, dass du in diesen Augenblicken vielleicht nur an mich denkst. Dann werde ich ruhig und der Knoten in meiner Brust schrumpft von Bowling- auf Faustgröße- und ich lächle. Und weiß, dass das nicht stimmt. Die Faust im Magen tut halt trotzdem weh. Heut ist der erste Schnee gefallen. Vielleicht deshalb so sentimental. Ich mag den Winter in Berlin. Lange Nächte und Kälte lassen mein Herz schneller schlagen. Deins nicht, ich weiß. Gut, dass du nicht mehr hier bist. Du wärst nicht glücklich. Nur bin ich es jetzt auch nicht. Der erste Schnee und ich vermisse dich. Immer noch. Tags: Erinnerungen, Auswandern, Sehnsucht, Trennung, Entfernung
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fuehlen
liebe
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Frau_Irma
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Ich werde nicht aufhören, dich zu lieben..
Niemals.
Und jetzt sitze ich hier alleine. Hunderte Kilometer weg von dir. Es ist mein Lieblingsplatz, an dem ich mal wieder bin: Ich sitze auf dieser Treppe, vor mir das fließende Wasser. Es wird allmählich dunkel und ich schaue der Sonne zu, wie sie langsam untergeht. Die Minuten gehen vorüber und es ist schon fast Nacht geworden. Nichts und niemand ist bei mir, nur der Mond beobachtet mich und ich ihn. Obwohl es weit weg ist von dir, bin ich gerne hier. Ganz versunken in Gedanken an Dich sitze ich hier und warte. Worauf? Auf das Unmögliche und Unwahrscheinlichste überhaupt. Auf Dich. Denn ich weiß, du wirst nicht kommen. Ich höre Lieder, die wir oft zusammen gehört haben. Irgendwie bist du mir dann ein bisschen näher. Meine Augen blicken in die Ferne, am Himmel. Ich sehe einen einzigen Stern, direkt über mir. Meine Gedanken sind nur bei dir und ich wünsche mir nichts mehr, als dich bei mir zu haben. Wie es wohl wäre wenn du jetzt neben mir sitzen würdest? Es wäre das Allerschönste für Mich. Die Zeit wird weiter verfliegen, und ich werde noch immer hier sitzen. Auch morgen wieder. Dann werde ich wieder an Dich denken, dich wieder vermissen und mir wünschen du wärst neben mir. Und ganz gleich wie viele Jahre noch vergehen werden.. Ich werde nicht aufhören, dich zu Lieben. Niemals.
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DayDreamingNightThinking
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Schwäche
Unsere Lippen wurden versiegelt. Von meinem Kampf, in dem ich auf uns einstach bis uns das Blut die Lippen verschloss.
Nun stehen wir hier. Mitten in der Sonne. Einander gegenüber. Trotzdem ist es eisig kalt. Meine Hände zittern, mein Herz droht zu stoppen. Ich senke meinen Blick und mach Fäuste mit meinen kleinen Händen. Du stehst da, blickst auf mich hinab. Du bist sowieso schon grösser als ich, doch all die Jahre hab ich dich auf ein Podest gestellt. Nun scheinst du so mächtig. Doch wenn ich dir in die Augen sehe, seh‘ ich einen kleinen, verlorenen Jungen vor mir stehen. Wir sind auf Augenhöhe. Ich betrachte deine Gesichtszüge, deine Schultern, deine sich hebende und senkende Brust, wie ich es schon so oft getan habe. Nur hast du mich dabei nie angesehen. Nie hast du mich mit diesem klaren Blick begutachtet. Mich kontrolliert. Du kramst in deiner Tasche. Rauchst schon die dritte Zigarette, seit wir hier sind. Hier auf dem Dach. Wo niemand ist, der uns ablenken könnte. Ach, wie wir uns diese Ablenkung im Augenblick gewünscht hätten. Doch da ist niemand. Stille. Ich drehe mich zur Sonne, hoffe dass sie mich berührt und lehne mich ans Gerüst der Baustelle. Du würdest mich bestimmt ermahnen aufzupassen, wäre da nicht diese unmissverständliche Stille. Da stehst du auch schon neben mir. Hältst dich fest am Gerüst, so wie wir uns an unserem Versuch der Liebe festhielten. Du rauchst und ich höre jeden einzelnen Atemzug. Das Atmen fällt dir schwer, da du doch diesen Herzfehler hast, seit der Geburt. Oft hast du mir das erklärt, doch nie fiel mir dein Atmen so auf wie jetzt. Hier auf dem Dach. In dieser ohrenbetäubenden Stille. Unsere Lippen wurden versiegelt. Von meinem Kampf, in dem ich auf uns einstach bis uns das Blut die Lippen verschloss. Nun stehen wir hier, auf unserem Dach und ich wünschte mir du hättest mich gestoppt. Hättest dich gewehrt. Doch das Gerüst unter uns, der Versuch der Liebe, gibt nach. Tags: zu sehr geliebt, Vertrauen, Bindungsangst, zerbrochen
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caroooho
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Ich und das, was fehlt.
Aber dann steigt mir ein Hauch von Uns in die Nase und unser Film spult zurück. Du bist überall.
Am liebsten würde ich dich als Heiligen darstellen. Am liebsten und am wenigsten, denn seit Neuestem bist du der Ursprung meiner Enttäuschung, die du mir sonst immer zu nehmen wusstest. Das ist neu. Ich bin mir selbst noch nicht sicher, was genau fehlt und doch weiß ich es ganz genau. Ich habe Angst, dass ich nachts für immer allein bleiben muss. Dass es niemand mit mir aushält, weil ich so unnahbar sein kann und gleichzeitig alles von allen erwarte und zwar in höchster Form, weil ich eine riesen Angst immer und überall mit mir herumtrage vor dem was war und was noch kommt. Keinesfalls will ich so werden wie sie und bin es doch schon längst. Natürlich waren wir nicht pausenlos glücklich. Verteufelt habe ich dich bestimmt genauso oft wie genervt. Aber wir haben uns immer wieder gefunden, uns nicht losgelassen, weil wir zusammengehörten und wir so etwas woanders niemals gefunden hätten. Darum habe ich dich auch immer öfter vermisst als gemieden. Die Herzbilanz ging auf. Ich vermute, ich muss den neuesten Ereignissen zur Folge aufhören, dich zu lieben. Einfach, weil sich das so gehört und das Ganze sonst jeglichen Sinn verliert. Man liebt keine Lügner und Betrüger. Aber meine Liebe geht nicht weg. Sie schrumpft auch nicht. Sie bleibt einfach da und geht nicht aus, wie eine Flamme im Kamin. Sie hat mich solange behütet und mich begleitet. Folglich hat sich nichts geändert. Ich erinnere mich an dich, führe mir deine Person vor Augen und erfühle ein zu Hause. So eins, wie ich es immer haben wollte und noch nicht gefunden habe. Manchmal höre ich noch deine beichtenden Worte nachklingen. Worte, die einfach einzelne Worte blieben und erst auf dem Heimweg zu Tränen verarbeitet wurden. Es war schon oft so, dass sich Türen geschlossen und Neue geöffnet haben. Neue Türen erkennen kann ich nicht und ich will die Alte schon gar nicht verriegeln. Und jetzt sitze ich hier und schreibe wieder mal einen Text, den Du nicht verdient hast, Wir aber schon. Hangele mich von Tag zu Tag und bestrafe mich mal mehr, mal noch mehr für nicht näher bestimmbare Taten. Ich bin unendlich müde von all den Schwierigkeiten, die ich bis hierhin schon bestritten habe. Trauer schlaucht unheimlich. Aber dann steigt mir ein Hauch von Uns in die Nase und Unser Film spult zurück. Du bist überall, in all den Bilderrahmen, in der großen Plüschtiertüte auf meinem Schrank, an meinem Handgelenk, an meinem Schlüsselbund, in meinem Bücherregal, in meinem Parfum, in meiner Erinnerung, in meinem Kopf und in meinem Herzen. Du fehlst mir. Weil du mir als erstes einfällst, wenn ich etwas erzählen will. Weil ich etwas teilen möchte, mit dem, den ich liebe. Weil wir noch so viel machen wollten und schon so viel gemacht haben. Weil ich dich vermisse, obwohl ich es absolut nicht will.
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
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VaderslittlePrincess
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Wenn du mir Dinge sagst, die ich nicht hören will
Ich will mich rechtfertigen. Aber wer sich rechtfertigt, der hat nichts gelernt.
Wenn du mir Dinge sagst, die ich nicht hören will, verschließen sich meine Ohren. Es rauscht in meinem Kopf. Das ist das Blut, das mir in die Wangen schießt. Wenn du mir Dinge sagst, die ich nicht hören will, senkt sich mein Blick. Ich sehe nur noch den Boden. Da unten gibt es keinen Himmel, sondern nur meine nackten Füße. Wenn du mir Dinge sagst, die ich nicht hören will, kocht mein Blut. Wie kannst du mich bewerten, wenn du selbst nicht mal den Maßstab setzt? Ich versuche so sehr das Beste zu sein, was ich sein kann, aber wenn du mir Dinge sagst, die ich nicht hören will, merke ich, dass ich nicht gut genug bin für deine Ansprüche. Dass ich nicht gut genug bin für meine Ansprüche. Und dann frage ich mich, ob es sich lohnt. Ob deine Kritik mich besser macht, oder kaputt. Wenn du mir also Dinge sagst, die ich nicht hören will, küss mich. Und sage mir, dass ich das Beste bin, was ich sein kann, und trotzdem wir beide zusammen noch besser werden können.
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