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arnima_invalide_1818 | 100 | Das Inventarium war richtig und er beſchäftigte gleich einen ſeiner beiden Soldaten mit den Arbeiten zum Feuerwerk; mit dem andern ging er zu allen Kanonen und Mörſern, um die metallnen zu poliren, und die eiſernen ſchwarz anzuſtreichen. | Das Inventarium war richtig und er beschäftigte gleich einen seiner beiden Soldaten mit den Arbeiten zum Feuerwerk; mit dem anderen ging er zu allen Kanonen und Mörsern, um die metallenen zu polieren, und die eisernen schwarz anzustreichen. |
arnima_invalide_1818 | 101 | Bald füllte er auch eine hinlängliche Zahl Bomben und Granaten, ordnete auch alles Geſchütz ſo, wie es ſtehen mußte, um den einzigen Aufgang nach dem Fort zu beſtreichen. | Bald füllte er auch eine hinlängliche Zahl Bomben und Granaten, ordnete auch alles Geschütz so, wie es stehen musste, um den einzigen Aufgang nach dem Fort zu bestreichen. |
arnima_invalide_1818 | 102 | Das Fort iſt nicht zu nehmen! | Das Fort ist nicht zu nehmen! |
arnima_invalide_1818 | 103 | rief er einmal über das andre begeiſtert. | rief er einmal über das andere begeistert. |
arnima_invalide_1818 | 104 | Ich will das Fort behaupten, auch wenn die Engländer mit hundert tauſend Mann landen und ſtürmen! | Ich will das Fort behaupten, auch wenn die Engländer mit hunderttausend Mann landen und stürmen! |
arnima_invalide_1818 | 105 | Aber die Unordnung war hier groß! | Aber die Unordnung war hier groß! |
arnima_invalide_1818 | 106 | So ſieht es überall auf den Forts und Batterien aus, ſagte Teſſier, der alte Kommandant kann mit ſeinem Stelzfuß nicht mehr ſo weit ſteigen, und Gottlob! | So sieht es überall auf den Forts und Batterien aus, sagte Tessier, der alte Kommandant kann mit seinem Stelzfuß nicht mehr so weit steigen, und Gottlob! |
arnima_invalide_1818 | 107 | bisjetzt iſt es den Engländern noch nicht eingefallen zu landen. | bis jetzt ist es den Engländern noch nicht eingefallen zu landen. |
arnima_invalide_1818 | 108 | — Das muß anders werden, rief Francoeur, ich will mir lieber die Zunge verbrennen, ehe ich zugebe, daß unſre Feinde Marſeille einäſchern oder wir ſie doch fürchten müſſen. | — Das muss anders werden, rief Francoeur, ich will mir lieber die Zunge verbrennen, ehe ich zugebe, dass unsere Feinde Marseille einäschern oder wir sie doch fürchten müssen. |
arnima_invalide_1818 | 109 | Die Frau mußte ihm helfen das Mauerwerk von Gras und Moos zu reinigen, es abzuweiſſen und die Lebensmittel in den Kaſematten zu lüften. | Die Frau musste ihm helfen das Mauerwerk von Gras und Moos zu reinigen, es abzuweißen und die Lebensmittel in den Kasematten zu lüften. |
arnima_invalide_1818 | 110 | In den erſten Tagen wurde faſt nicht geſchlafen, ſo trieb der unermüdliche Francoeur zur Arbeit und ſeine geſchickte Hand fertigte in dieſer Zeit, wozu ein anderer wohl einen Monat gebraucht hätte. | In den ersten Tagen wurde fast nicht geschlafen, so trieb der unermüdliche Francoeur zur Arbeit und seine geschickte Hand fertigte in dieser Zeit, wozu ein anderer wohl einen Monat gebraucht hätte. |
arnima_invalide_1818 | 111 | Bei dieſer Thätigkeit ließen ihn ſeine Grillen ruhen; er war haſtig, aber alles zu einem feſten Ziele, und Roſalie ſegnete den Tag, der ihn in dieſe höhere Luftregion gebracht, wo der Teufel keine Macht über ihn zu haben ſchien. | Bei dieser Tätigkeit ließen ihn seine Grillen ruhen; er war hastig, aber alles zu einem festen Ziele, und Rosalie segnete den Tag, der ihn in diese höhere Luftregion gebracht, wo der Teufel keine Macht über ihn zu haben schien. |
arnima_invalide_1818 | 112 | Auch die Witterung hatte ſich durch Wendung des Windes erwärmt und erhellt, daß ihnen ein neuer Sommer zu begegnen ſchien; täglich liefen Schiffe im Hafen ein und aus, grüßten und wurden begrüßt von den Forts am Meere. | Auch die Witterung hatte sich durch Wendung des Windes erwärmt und erhellt, dass ihnen ein neuer Sommer zu begegnen schien; täglich liefen Schiffe im Hafen ein und aus, grüßten und wurden begrüßt von den Forts am Meere. |
arnima_invalide_1818 | 113 | Roſalie, die nie am Meere geweſen, glaubte ſich in eine andere Welt verſetzt, und ihr Knabe freute ſich, nach ſo mancher harten Einkerkerung auf Wagen und in Wirthsſtuben, der vollen Freiheit in dem eingeſchloſſenen kleinen Garten des Forts, den die früheren Bewohner nach Art der Soldaten, beſonders der Artilleriſten, mit den künſtlichſten mathematiſchen Linienverbindungen in Buchsbaum geziert hatten. | Rosalie, die nie am Meere gewesen, glaubte sich in eine andere Welt versetzt, und ihr Knabe freute sich, nach so mancher harten Einkerkerung auf Wagen und in Wirtsstuben, der vollen Freiheit in dem eingeschlossenen kleinen Garten des Forts, den die früheren Bewohner nach Art der Soldaten, besonders der Artilleristen, mit den künstlichsten mathematischen Linienverbindungen in Buchsbaum geziert hatten. |
arnima_invalide_1818 | 114 | Ueberflatterte die Fahne mit den Lilien, der Stolz Francoeurs, ein ſegenreiches Zeichen der Frau, die eine geborne Lilie, die liebſte Unterhaltung des Kindes. | Überflatterte die Fahne mit den Lilien, der Stolz Francoeurs, ein segenreiches Zeichen der Frau, die eine geborene Lilie, die liebste Unterhaltung des Kindes. |
arnima_invalide_1818 | 115 | So kam der erſte Sontag von AlIen geſegnet und Francoeur befahl ſeiner Frau: für den Mittag ihm etwas Gutes zu beſorgen, wo er ſeinen Freund Baſſet erwarte, insbeſondre machte er Anſpruch auf einen guten Eierkuchen, denn die Hüner des Forts legten fleißig, lieferte auch eine Zahl wilder Vögel, die Brunet geſchoſſen hatte, in die Küche. | So kam der erste Sonntag von allen gesegnet und Francoeur befahl seiner Frau: für den Mittag ihm etwas Gutes zu besorgen, wo er seinen Freund Basset erwarte, insbesondere machte er Anspruch auf einen guten Eierkuchen, denn die Hühner des Forts legten fleißig, lieferte auch eine Zahl wilder Vögel, die Brunet geschossen hatte, in die Küche. |
arnima_invalide_1818 | 116 | Unter dieſen Vorbereitungen kam Baſſet hinaufgekeucht und war entzückt über die Verwandlung des Forts erkundigte ſich auch im Namen des Kommandanten nach dem Feuerwerke und erſtaunte über die große Zahl fertiger Raketen und Leuchtkugeln. | Unter diesen Vorbereitungen kam Basset hinaufgekeucht und war entzückt über die Verwandlung des Forts erkundigte sich auch im Namen des Kommandanten nach dem Feuerwerke und erstaunte über die große Zahl fertiger Raketen und Leuchtkugeln. |
arnima_invalide_1818 | 117 | Die Frau ging nun an ihre Küchenarbeit, die beiden Soldaten zogen aus um Früchte zur Mahlzeit zu holen, Alle wollten an dem Tage recht ſelig ſchwelgen und ſich die Zeitung vorleſen laſſen, die Baſſet mitgebracht hatte. | Die Frau ging nun an ihre Küchenarbeit, die beiden Soldaten zogen aus um Früchte zur Mahlzeit zu holen, alle wollten an dem Tage recht selig schwelgen und sich die Zeitung vorlesen lassen, die Basset mitgebracht hatte. |
arnima_invalide_1818 | 118 | Im Garten ſaß nun Baſſet dem Francoeur gegenüber und ſah ihn ſtillſchweigend an, dieſer fragte nach der Urſache. | Im Garten saß nun Basset dem Francoeur gegenüber und sah ihn stillschweigend an, dieser fragte nach der Ursache. |
arnima_invalide_1818 | 119 | Ich meine, ihr ſeht ſo geſund aus wie ſonſt und Alles was ihr thut, iſt ſo vernünftig. | Ich meine, Ihr seht so gesund aus wie sonst und alles was Ihr tut, ist so vernünftig. |
arnima_invalide_1818 | 120 | — Wer zweifelt daran? | — Wer zweifelt daran? |
arnima_invalide_1818 | 121 | fragte Francoeur mit einer Aufwallung, das will ich wiſſen! | fragte Francoeur mit einer Aufwallung, das will ich wissen! |
arnima_invalide_1818 | 122 | — Baſſet ſuchte um zu lenken, aber Francoeur hatte etwas Furchtbares in ſeinem Weſen, ſein dunkles Auge befeuerte ſich, ſein Kopf erhob ſich, ſeine Lippen drängten ſich vor. | — Basset suchte umzulenken, aber Francoeur hatte etwas Furchtbares in seinem Wesen, sein dunkles Auge befeuerte sich, sein Kopf erhob sich, seine Lippen drängten sich vor. |
arnima_invalide_1818 | 123 | Das Herz war ſchon dem armen Schwätzer Baſſet gefallen, er ſprach, dünnſtimmig wie eine Violine, von Gerüchten beim Kommandanten: er ſei vom Teufel geplagt, von ſeinem guten Willen ihn durch einen Ordensgeiſtlichen, den Vater Philip exorciren zu laſſen, den er deswegen vor Tiſche hinaufbeſtellt habe, unter dem Vorwande, daß er eine Meſſe der vom Gottesdienſt entfernten Garniſon in der kleinen Kapelle leſen müſſe. | Das Herz war schon dem armen Schwätzer Basset gefallen, er sprach, dünnstimmig wie eine Violine, von Gerüchten beim Kommandanten: Er sei vom Teufel geplagt, von seinem guten Willen ihn durch einen Ordensgeistlichen, den Vater Philip exorzieren zu lassen, den er deswegen vor Tische hinaufbestellt habe, unter dem Vorwande, dass er eine Messe der vom Gottesdienst entfernten Garnison in der kleinen Kapelle lesen müsse. |
arnima_invalide_1818 | 124 | Francoeur entſetzte ſich über die Nachricht, er ſchwur, daß er ſich blutig an dem rächen wolle, der ſolche Lüge über ihn ausgebracht, er wiſſe nichts vom Teufel und wenn es gar keinen gebe, ſo habe er auch nichts dagegen einzuwenden, denn er habe nirgends die Ehre ſeiner Bekanntſchaft gemacht. | Francoeur entsetzte sich über die Nachricht, er schwur, dass er sich blutig an dem rächen wolle, der solche Lüge über ihn ausgebracht, er wisse nichts vom Teufel und wenn es gar keinen gebe, so habe er auch nichts dagegen einzuwenden, denn er habe nirgends die Ehre seiner Bekanntschaft gemacht. |
arnima_invalide_1818 | 125 | Baſſet ſagte: er ſey ganz unſchuldig, er habe die Sache vernommen, als der Kommandant mit ſich laut geſprochen habe, auch ſei ja dieſer Teufel die Urſache, warum Francoeur vom Regimente fortgekommen. | Basset sagte: Er sei ganz unschuldig, er habe die Sache vernommen, als der Kommandant mit sich laut gesprochen habe, auch sei ja dieser Teufel die Ursache, warum Francoeur vom Regimente fortgekommen. |
arnima_invalide_1818 | 126 | Und wer brachte dem Kommandanten die Nachricht? | Und wer brachte dem Kommandanten die Nachricht? |
arnima_invalide_1818 | 127 | fragte Francoeur zitternd. | fragte Francoeur zitternd. |
arnima_invalide_1818 | 128 | Eure Frau, antwortete Jener, aber in der beſten Abſicht, um Euch zu entſchuldigen, wenn ihr hier wilde Streiche machtet. | Eure Frau, antwortete jener, aber in der besten Absicht, um Euch zu entschuldigen, wenn Ihr hier wilde Streiche machtet. |
arnima_invalide_1818 | 129 | Wir ſind geſchieden! | Wir sind geschieden! |
arnima_invalide_1818 | 130 | ſchrie Francoeur und ſchlug ſich vor den Kopf, ſie hat mich verrathen, mich vernichtet, hat Heimlichkeiten mit dem Kommandanten, ſie hat unendlich viel für mich gethan und gelitten, ſie hat mir unendlich wehe gethan, ich bin ihr nichts mehr ſchuldig, wir ſind geschieden! | schrie Francoeur und schlug sich vor den Kopf, sie hat mich verraten, mich vernichtet, hat Heimlichkeiten mit dem Kommandanten, sie hat unendlich viel für mich getan und gelitten, sie hat mir unendlich wehe getan, ich bin ihr nichts mehr schuldig, wir sind geschieden! |
arnima_invalide_1818 | 131 | — Allmählig ſchien er ſtiller zu werden, je lauter es in ihm wurde; er ſah wieder den ſchwarzen Geiſtlichen vor Augen, wie die vom tollen Hunde gebiſſenen den Hund immer zu ſehen meinen, da trat Vater Philip in den Garten und er ging mit Heftigkeit auf ihn zu, um zu fragen, was er wolle. | — Allmählich schien er stiller zu werden, je lauter es in ihm wurde; er sah wieder den schwarzen Geistlichen vor Augen, wie die vom tollen Hunde Gebissenen den Hund immer zu sehen meinen, da trat Vater Philip in den Garten und er ging mit Heftigkeit auf ihn zu, um zu fragen, was er wolle. |
arnima_invalide_1818 | 132 | Dieſer meinte ſeine Beſchwörung anbringen zu müſſen, redete den Teufel heftig an, indem er ſeine Hände in kreutzenden Linien über Francoeur bewegte. | Dieser meinte seine Beschwörung anbringen zu müssen, redete den Teufel heftig an, indem er seine Hände in kreuzenden Linien über Francoeur bewegte. |
arnima_invalide_1818 | 133 | Das Alles empörte Francoeur, er gebot ihm, als Kommandant des Forts, den Platz ſogleich zu verlaſſen. | Das alles empörte Francoeur, er gebot ihm, als Kommandant des Forts, den Platz sogleich zu verlassen. |
arnima_invalide_1818 | 134 | Aber der unerſchrockne Philip eiferte um ſo heftiger gegen den Teufel in Francoeur und als er ſogar ſeinen Stab erhob, ertrug Francoeurs militäriſcher Stolz dieſe Drohung nicht. | Aber der unerschrockene Philip eiferte um so heftiger gegen den Teufel in Francoeur und als er sogar seinen Stab erhob, ertrug Francoeurs militärischer Stolz diese Drohung nicht. |
arnima_invalide_1818 | 135 | Mit wüthender Stärke ergriff er den kleinen Philip bei ſeinem Mantel und warf ihn über das Gitter, das den Eingang ſchützte, und wäre der gute Mann nicht an den Spitzen des Thürgitters mit dem Mantel hängen geblieben, er hätte einen ſchweren Fall die ſteinerne Treppe hinunter gemacht. | Mit wütender Stärke ergriff er den kleinen Philip bei seinem Mantel und warf ihn über das Gitter, das den Eingang schützte, und wäre der gute Mann nicht an den Spitzen des Türgitters mit dem Mantel hängen geblieben, er hätte einen schweren Fall die steinerne Treppe hinunter gemacht. |
arnima_invalide_1818 | 136 | Nahe dieſem Gitter war der Tiſch gedeckt, das erinnerte Francoeur an das Eſſen. | Nahe diesem Gitter war der Tisch gedeckt, das erinnerte Francoeur an das Essen. |
arnima_invalide_1818 | 137 | Er rief nach dem Eſſen und Roſalie brachte es, etwas erhitzt vom Feuer, aber ſehr fröhlich, denn ſie bemerkte nicht den Mönch auſſer dem Gitter, der ſich kaum vom erſten Schrecken erholt hatte und ſtill vor ſich betete, um neue Gefahr abzuwenden; kaum beachtete ſie, daß ihr Mann und Baſſet jener finſter, dieſer verlegen nach dem Tiſche blickten. | Er rief nach dem Essen und Rosalie brachte es, etwas erhitzt vom Feuer, aber sehr fröhlich, denn sie bemerkte nicht den Mönch außer dem Gitter, der sich kaum vom ersten Schrecken erholt hatte und still vor sich betete, um neue Gefahr abzuwenden; kaum beachtete sie, dass ihr Mann und Basset jener finster, dieser verlegen nach dem Tische blickten. |
arnima_invalide_1818 | 138 | Sie fragte nach den beiden Soldaten, aber Francoeur ſagte: | Sie fragte nach den beiden Soldaten, aber Francoeur sagte: |
arnima_invalide_1818 | 139 | Sie können nacheſſen, ich habe Hunger, daß ich die Welt zerreiſſen könnte. | Sie können nachessen, ich habe Hunger, dass ich die Welt zerreißen könnte. |
arnima_invalide_1818 | 140 | Darauf legte ſie die Suppe vor, und gab Baſſet aus Artigkeit das Meiſte, dann ging ſie nach der Küche, um den Eierkuchen zu backen. | Darauf legte sie die Suppe vor, und gab Basset aus Artigkeit das Meiste, dann ging sie nach der Küche, um den Eierkuchen zu backen. |
arnima_invalide_1818 | 141 | Wie hat denn meine Frau dem Kommandanten gefallen? | Wie hat denn meine Frau dem Kommandanten gefallen? |
arnima_invalide_1818 | 142 | fragte Francoeur. | fragte Francoeur. |
arnima_invalide_1818 | 143 | Sehr gut, antwortete Baſſet, er wünſchte: daß es ihm in der Gefangenſchaft ſo gut geworden wäre wie euch. | Sehr gut, antwortete Basset, er wünschte: dass es ihm in der Gefangenschaft so gut geworden wäre wie Euch. |
arnima_invalide_1818 | 144 | Er ſoll ſie haben! | Er soll sie haben! |
arnima_invalide_1818 | 145 | antwortete er! | antwortete er! |
arnima_invalide_1818 | 146 | Nach den beiden Soldaten, die fehlen, fragte ſie, was mir fehlt, das fragte ſie nicht; euch ſuchte ſie als einen Diener des Kommandanten zu gewinnen, darum füllte ſie euren Teller, daß er überfloß, euch bot ſie das größte Glas Wein an, gebt Achtung, ſie bringt euch auch das größte Stück Eierkuchen. | Nach den beiden Soldaten, die fehlen, fragte sie, was mir fehlt, das fragte sie nicht; Euch suchte sie als einen Diener des Kommandanten zu gewinnen, darum füllte sie Euren Teller, dass er überfloss, Euch bot sie das größte Glas Wein an, gebt Achtung, sie bringt Euch auch das größte Stück Eierkuchen. |
arnima_invalide_1818 | 147 | Wenn das der Fall iſt, dann ſtehe ich auf, dann führt ſie nur fort, und laßt mich hier allein. | Wenn das der Fall ist, dann stehe ich auf, dann führt sie nur fort, und lasst mich hier allein. |
arnima_invalide_1818 | 148 | — Baſſet wollte antworten, aber im Augenblicke trat die Frau mit dem Eierkuchen herein. | — Basset wollte antworten, aber im Augenblicke trat die Frau mit dem Eierkuchen herein. |
arnima_invalide_1818 | 149 | Sie hatte ihn ſchon in drei Stücke geſchnitten, ging zu Baſſet und ſchob ihm ein Stück mit den Worten auf den Teller: | Sie hatte ihn schon in drei Stücke geschnitten, ging zu Basset und schob ihm ein Stück mit den Worten auf den Teller: |
arnima_invalide_1818 | 150 | Einen beſſern Eierkuchen findet ihr nicht beim Kommandanten, ihr müßt mich rühmen! | Einen besseren Eierkuchen findet Ihr nicht beim Kommandanten, Ihr müsst mich rühmen! |
arnima_invalide_1818 | 151 | — Finſte blickte Francoeur in die Schüſſel, die Lücke war faſt ſo groß wie die beiden Stücke, die noch blieben, er ſtand auf und ſagte: | — Finster blickte Francoeur in die Schüssel, die Lücke war fast so groß wie die beiden Stücke, die noch blieben, er stand auf und sagte: |
arnima_invalide_1818 | 152 | Es iſt nicht anders, wir ſind geſchieden! | Es ist nicht anders, wir sind geschieden! |
arnima_invalide_1818 | 153 | Mit dieſen Worten ging er nach dem Pulverthurme, ſchloß die eiſerne Thüre auf, trat ein und ſchloß ſie wieder hinter ſich zu. | Mit diesen Worten ging er nach dem Pulverturme, schloss die eiserne Türe auf, trat ein und schloss sie wieder hinter sich zu. |
arnima_invalide_1818 | 154 | Die Frau ſah ihm verwirrt nach und ließ die Schüſſel fallen. | Die Frau sah ihm verwirrt nach und ließ die Schüssel fallen. |
arnima_invalide_1818 | 155 | Gott, ihn plagt der Böſe; wenn er nur nicht Unheil ſtiftet im Pulverthurm. | Gott, ihn plagt der Böse; wenn er nur nicht Unheil stiftet im Pulverturm. |
arnima_invalide_1818 | 156 | — Iſt das der Pulverthurm? | — Ist das der Pulverturm? |
arnima_invalide_1818 | 157 | rief Baſſet, er ſprengt ſich in dieLuft, rettet euch und euer Kind! | rief Basset, er sprengt sich in die Luft, rettet Euch und Euer Kind! |
arnima_invalide_1818 | 158 | Mit dieſem Worte lief er fort, auch der Mönch wagte ſich nicht wieder herein, und lief ihm nach. | Mit diesem Worte lief er fort, auch der Mönch wagte sich nicht wieder herein, und lief ihm nach. |
arnima_invalide_1818 | 159 | Roſalie eilte in die Wohnung zu ihrem Kinde, riß es aus dem Schlafe, aus der Wiege, ſie wußte nichts mehr von ſich, bewußtlos wie ſie Francoeur einſt gefolgt, ſo entfloh ſie ihm mit dem Kinde und ſagte vor ſich hin: | Rosalie eilte in die Wohnung zu ihrem Kinde, riss es aus dem Schlafe, aus der Wiege, sie wusste nichts mehr von sich, bewusstlos wie sie Francoeur einst gefolgt, so entfloh sie ihm mit dem Kinde und sagte vor sich hin: |
arnima_invalide_1818 | 160 | Kind, das thue ich nur deinetwegen, mir wäre beſſer mit ihm zu ſterben; | Kind, das tue ich nur deinetwegen, mir wäre besser mit ihm zu sterben; |
arnima_invalide_1818 | 161 | Hagar, du haſt nicht gelitten wie ich, denn ich verſtoße mich ſelbſt! | Hagar, du hast nicht gelitten wie ich, denn ich verstoße mich selbst! |
arnima_invalide_1818 | 162 | — Unter ſolchen Gedanken kam ſie herab auf einem falſchen Wege und ſtand am ſumpfigen Ufer des Fluſſes. | — Unter solchen Gedanken kam sie herab auf einem falschen Wege und stand am sumpfigen Ufer des Flusses. |
arnima_invalide_1818 | 163 | Sie konnte aus Ermattung nicht mehr gehen und ſetzte ſich deswegen in einen Nachen, der, nur leicht ans Ufer gefahren, leicht abzuſtoſſen war und ließ ſich den Fluß herabtreiben; ſie wagte nicht umzublicken, wenn am Hafen ein Schuß geſchah, meinte ſie: das Fort ſei geſprengt, und ihr halbes Leben verloren, ſo verfiel ſie allmählig in einen dumpfen fieberartigen Zuſtand. | Sie konnte aus Ermattung nicht mehr gehen und setzte sich deswegen in einen Nachen, der, nur leicht ans Ufer gefahren, leicht abzustoßen war und ließ sich den Fluss herabtreiben; sie wagte nicht umzublicken, wenn am Hafen ein Schuss geschah, meinte sie: Das Fort sei gesprengt, und ihr halbes Leben verloren, so verfiel sie allmählich in einen dumpfen fieberartigen Zustand. |
arnima_invalide_1818 | 164 | Unterdeſſen waren die beiden Soldaten, mit Aepfeln und Trauben bepackt, in die Nähe des Forts gekommen, aber Francoeurs ſtarke Stimme rief ihnen, indem er eine Flintenkugel über ihre Köpfe abfeuerte: | Unterdessen waren die beiden Soldaten, mit Äpfeln und Trauben bepackt, in die Nähe des Forts gekommen, aber Francoeurs starke Stimme rief ihnen, indem er eine Flintenkugel über ihre Köpfe abfeuerte: |
arnima_invalide_1818 | 165 | Zurück! | Zurück! |
arnima_invalide_1818 | 166 | dann ſagte er durch das Sprachrohr: | dann sagte er durch das Sprachrohr: |
arnima_invalide_1818 | 167 | An der hohen Mauer werde ich mit euch reden, ich habe hier allein zu befehlen und will auch allein hier leben, ſo lange es dem Teufel gefällt! | An der hohen Mauer werde ich mit euch reden, ich habe hier allein zu befehlen und will auch allein hier leben, solange es dem Teufel gefällt! |
arnima_invalide_1818 | 168 | Sie wußten nicht was das bedeuten ſolle, aber es war nichts anders zu thun, als dem Willen des Sergeanten Folge zu leiſten. | Sie wussten nicht was das bedeuten solle, aber es war nichts anders zu tun, als dem Willen des Sergeanten Folge zu leisten. |
arnima_invalide_1818 | 169 | Sie gingen herab zu dem ſteilen Abhange des Forts, welcher die hohe Mauer hieß, und kaum waren ſie dort angelangt, ſo ſahen ſie Roſaliens Bette und des Kindes Wiege an einem Seile niederſinken, dem folgten ihre Betten und Geräthe und Francoeur rief durch das Sprachrohr: | Sie gingen herab zu dem steilen Abhange des Forts, welcher die hohe Mauer hieß, und kaum waren sie dort angelangt, so sahen sie Rosaliens Bette und des Kindes Wiege an einem Seile niedersinken, dem folgten ihre Betten und Geräte und Francoeur rief durch das Sprachrohr: |
arnima_invalide_1818 | 170 | Das Eurige nehmt; | Das Eurige nehmt; |
arnima_invalide_1818 | 171 | Bette Wiege und Kleider meiner entlaufenen Frau bringt zum Kommandanten, da werdet ihr ſie finden; ſagt: das ſchicke ihr Satanas, und dieſe alte Fahne, um ihre Schande mit dem Kommandanten zu zu decken! | Bette Wiege und Kleider meiner entlaufenen Frau bringt zum Kommandanten, da werdet ihr sie finden; sagt: Das schicke ihr Satanas, und diese alte Fahne, um ihre Schande mit dem Kommandanten zuzudecken! |
arnima_invalide_1818 | 172 | Bei dieſen Worten warf er die große franzöſiſche Flagge, die auf dem Fort geweht hatte, herab und fuhr fort: dem Kommandanten laſſe ich hierdurch Krieg erklären, er mag ſich waffnen bis zum Abend, dann werde ich mein Feuer eröffnen; er ſoll nicht ſchonen denn ich ſchone ihn beym Teufel nicht; er ſoll alle ſeine Hände ausſtrecken, er wird mich doch nicht fangen; er hat mir den Schlüſſel zum Pulverthurm gegeben, ich will ihn brauchen, und wenn er mich zu faſſen meint, fliege ich mit ihm gen Himmel, vom Himmel in die Hölle, das wird Staub geben. | Bei diesen Worten warf er die große französische Flagge, die auf dem Fort geweht hatte, herab und fuhr fort: Dem Kommandanten lasse ich hierdurch Krieg erklären, er mag sich waffnen bis zum Abend, dann werde ich mein Feuer eröffnen; er soll nicht schonen denn ich schone ihn beim Teufel nicht; er soll alle seine Hände ausstrecken, er wird mich doch nicht fangen; er hat mir den Schlüssel zum Pulverturm gegeben, ich will ihn brauchen, und wenn er mich zu fassen meint, fliege ich mit ihm gen Himmel, vom Himmel in die Hölle, das wird Staub geben. |
arnima_invalide_1818 | 173 | — Brunet wagte endlich zu reden und rief hinauf: | — Brunet wagte endlich zu reden und rief hinauf: |
arnima_invalide_1818 | 174 | Gedenkt an unſern gnädigſten König, daß der über euch ſteht, ihm werdet ihr doch nicht widerſtreben. | Gedenkt an unseren gnädigsten König, dass der über Euch steht, ihm werdet Ihr doch nicht widerstreben. |
arnima_invalide_1818 | 175 | Dem antwortete Francoeur: | Dem antwortete Francoeur: |
arnima_invalide_1818 | 176 | In mir iſt der König aller Könige dieſer Welt, in mir iſt der Teufel und im Namen des Teufels ſage ich euch, redet kein Wort, ſonſt zerſchmettere ich euch! | In mir ist der König aller Könige dieser Welt, in mir ist der Teufel und im Namen des Teufels sage ich euch, redet kein Wort, sonst zerschmettere ich euch! |
arnima_invalide_1818 | 177 | — Nach dieſer Drohung packten beide ſtillſchweigend das Ihre zuſammen und lieſſen das Uebrige ſtehen; ſie wußten daß oben große Steinmaſſen angehäuft waren, die unter der ſteilen Felswand alles zerſchmettern konnten. | — Nach dieser Drohung packten beide stillschweigend das Ihre zusammen und ließen das Übrige stehen; sie wussten dass oben große Steinmassen angehäuft waren, die unter der steilen Felswand alles zerschmettern konnten. |
arnima_invalide_1818 | 178 | Als ſie nach Marſeille zum Kommandanten kamen, fanden ſie ihn ſchon in Bewegung, denn Baſſet hatte ihn von Allem unterrichtet; er ſendete die beiden Ankommenden mit einem Wagen nach dem Fort, um die Sachen der Frau gegen den drohenden Regen zu ſichern, Andere ſandte er aus, um die Frau mit dem Kinde auf zu finden, während er die Offiziere bei ſich verſammelte, um mit ihnen zu überlegen, was zu thun ſei? | Als sie nach Marseille zum Kommandanten kamen, fanden sie ihn schon in Bewegung, denn Basset hatte ihn von allem unterrichtet; er sendete die beiden Ankommenden mit einem Wagen nach dem Fort, um die Sachen der Frau gegen den drohenden Regen zu sichern, Andere sandte er aus, um die Frau mit dem Kinde aufzufinden, während er die Offiziere bei sich versammelte, um mit ihnen zu überlegen, was zu tun sei? |
arnima_invalide_1818 | 179 | Die Beſorgniß dieſes Kriegsraths richtete ſich beſonders auf den Verluſt des ſchönen Forts, wenn es in die Luft geſprengt würde; bald kam aber ein Abgeſandter der Stadt, wo ſich das Gerücht verbreitet hatte, und ſtellte den Untergang des ſchönſten Theiles der Stadt als ganz unvermeidlich dar. | Die Besorgnis dieses Kriegsrats richtete sich besonders auf den Verlust des schönen Forts, wenn es in die Luft gesprengt würde; bald kam aber ein Abgesandter der Stadt, wo sich das Gerücht verbreitet hatte, und stellte den Untergang des schönsten Teiles der Stadt als ganz unvermeidlich dar. |
arnima_invalide_1818 | 180 | Es wurde allgemein anerkannt, daß mit Gewalt nicht verfahren werden dürfe, denn Ehre ſei nicht gegen einen einzelnen Menſchen zu erringen, wohl aber ein ungeheuerer Verluſt durch Nachgiebigkeit abzuwenden; der Schlaf werde die Wuth Francoeurs doch endlich überwinden, dann ſollten entſchloſſene Leute das Fort erklettern und ihn feſſeln. | Es wurde allgemein anerkannt, dass mit Gewalt nicht verfahren werden dürfe, denn Ehre sei nicht gegen einen einzelnen Menschen zu erringen, wohl aber ein ungeheurer Verlust durch Nachgiebigkeit abzuwenden; der Schlaf werde die Wut Francoeurs doch endlich überwinden, dann sollten entschlossene Leute das Fort erklettern und ihn fesseln. |
arnima_invalide_1818 | 181 | Dieſer Rathſchluß war kaum gefaßt, ſo wurden die beiden Soldaten eingeführt, welche Roſaliens Betten und Geräth zurückgebracht hatten. | Dieser Ratschluss war kaum gefasst, so wurden die beiden Soldaten eingeführt, welche Rosaliens Betten und Gerät zurückgebracht hatten. |
arnima_invalide_1818 | 182 | Sie hatten eine Beſtellung Francoeurs zu überbringen, daß ihm der Teufel verrathen: ſie wollten ihn im Schlafe fangen, aber er warne ſie aus Liebe zu einigen Teufelskammeraden, die zu dem Unternehmen gebraucht werden ſollten, denn er werde ruhig in ſeinem verſchloſſenen Pulverthurme mit geladenen Gewehren ſchlafen und ehe ſie die Thüre erbrechen könnten, wäre er längſt erwacht und der Thurm, mit einem Schuſſe in die Pulverfäſſer, zerſprengt. | Sie hatten eine Bestellung Francoeurs zu überbringen, dass ihm der Teufel verraten: Sie wollten ihn im Schlafe fangen, aber er warne sie aus Liebe zu einigen Teufelskameraden, die zu dem Unternehmen gebraucht werden sollten, denn er werde ruhig in seinem verschlossenen Pulverturme mit geladenen Gewehren schlafen und ehe sie die Türe erbrechen könnten, wäre er längst erwacht und der Turm, mit einem Schusse in die Pulverfässer, zersprengt. |
arnima_invalide_1818 | 183 | Er hat recht, ſagte der Kommandant, er kann nicht anders handeln, wir müſſen ihn aushungern. | Er hat recht, sagte der Kommandant, er kann nicht anders handeln, wir müssen ihn aushungern. |
arnima_invalide_1818 | 184 | — Er hat den ganzen Wintervorrath für uns Alle hinaufgeſchafft, bemerkte Brunet, wir müſſen wenigſtens ein halbes Jahr warten, auch ſagte er, daß ihm die vorbeifahrenden Schiffe, welche die Stadt verſorgen, reichlichen Zoll geben ſollten, ſonſt bohre er ſie in den Grund, und zum Zeichen daß niemand in der Nacht fahren ſollte, ohne ſeine Bewilligung, werde er am Abend einige Kugeln über den Fluß ſauſen laſſen. | — Er hat den ganzen Wintervorrat für uns alle hinaufgeschafft, bemerkte Brunet, wir müssen wenigstens ein halbes Jahr warten, auch sagte er, dass ihm die vorbeifahrenden Schiffe, welche die Stadt versorgen, reichlichen Zoll geben sollten, sonst bohre er sie in den Grund, und zum Zeichen dass niemand in der Nacht fahren sollte, ohne seine Bewilligung, werde er am Abend einige Kugeln über den Fluss sausen lassen. |
arnima_invalide_1818 | 185 | Wahrhaftig, er ſchießt! | Wahrhaftig, er schießt! |
arnima_invalide_1818 | 186 | rief einer der Offiziere und Alle liefen nach einem Fenſter des obern Stockwerks. | rief einer der Offiziere und alle liefen nach einem Fenster des oberen Stockwerks. |
arnima_invalide_1818 | 187 | Welch ein Anblick! | Welch ein Anblick! |
arnima_invalide_1818 | 188 | an allen Ecken des Forts eröffneten die Kanonen ihren feurigen Rachen, die Kugeln ſauſten durch die Luft, in der Stadt verſteckte ſich die Menge mit großem Geſchrei und nur Einzelne wollten ihren Muth im kühnen Anſchauen der Gefahr beweiſen. | an allen Ecken des Forts eröffneten die Kanonen ihren feurigen Rachen, die Kugeln sausten durch die Luft, in der Stadt versteckte sich die Menge mit großem Geschrei und nur einzelne wollten ihren Mut im kühnen Anschauen der Gefahr beweisen. |
arnima_invalide_1818 | 189 | Aber ſie wurden auch reichlich dafür belohnt, denn mit hellem Lichte ſchoß Francoeur einen Bündel Raketen aus einer Haubitze in die Luft, und einen Bündel Leuchtkugeln aus einem Mörſer, denen er aus Gewehren unzählige andre nachſandte. | Aber sie wurden auch reichlich dafür belohnt, denn mit hellem Lichte schoss Francoeur einen Bündel Raketen aus einer Haubitze in die Luft, und einen Bündel Leuchtkugeln aus einem Mörser, denen er aus Gewehren unzählige andere nachsandte. |
arnima_invalide_1818 | 190 | Der Kommandant verſicherte, dieſe Wirkung ſei treflich, er habe es nie gewagt, Feuerwerke mit Wurfgeſchütz in die Luft zu treiben, aber die Kunſt werde dadurch gewiſſermaſſen zu einer meteoriſchen, der Francoeur verdiene ſchon deswegen begnadigt zu werden. | Der Kommandant versicherte, diese Wirkung sei trefflich, er habe es nie gewagt, Feuerwerke mit Wurfgeschütz in die Luft zu treiben, aber die Kunst werde dadurch gewissermaßen zu einer meteorischen, der Francoeur verdiene schon deswegen begnadigt zu werden. |
arnima_invalide_1818 | 191 | Dieſe nächtliche Erleuchtung hatte eine andre Wirkung, die wohl in keines Menſchen Abſicht lag; ſie rettete Roſalien und ihrem Kinde das Leben. | Diese nächtliche Erleuchtung hatte eine andere Wirkung, die wohl in keines Menschen Absicht lag; sie rettete Rosalien und ihrem Kinde das Leben. |
arnima_invalide_1818 | 192 | Beide waren in dem ruhigen Treiben des Kahnes eingeſchlummert und Roſalie ſah im Traume ihre Mutter von innerlichen Flammen durchleuchtet und verzehrt und fragte ſie: | Beide waren in dem ruhigen Treiben des Kahnes eingeschlummert und Rosalie sah im Traume ihre Mutter von innerlichen Flammen durchleuchtet und verzehrt und fragte sie: |
arnima_invalide_1818 | 193 | Warum ſie ſo leide? | Warum sie so leide? |
arnima_invalide_1818 | 194 | Da war’s als ob eine laute Stimme ihr in die Ohren rief: | Da war es als ob eine laute Stimme ihr in die Ohren rief: |
arnima_invalide_1818 | 195 | Mein Fluch brennt mich wie dich, und kannſt du ihn nicht löſen, ſo bleib ich eigen allem Böſen. | Mein Fluch brennt mich wie dich, und kannst du ihn nicht lösen, so bleibe ich eigen allem Bösen. |
arnima_invalide_1818 | 196 | Sie wollte noch mehr ſprechen, aber Roſalie war ſchon aufgeſchreckt, ſah über ſich den Bündel Leuchtkugeln im höchſten Glanze, hörte neben ſich einen Schiffer rufen: | Sie wollte noch mehr sprechen, aber Rosalie war schon aufgeschreckt, sah über sich den Bündel Leuchtkugeln im höchsten Glanze, hörte neben sich einen Schiffer rufen: |
arnima_invalide_1818 | 197 | Steuert links, wir fahren ſonſt ein Boot in den Grund, worin ein Weib mit einem Kinde ſitzt. | Steuert links, wir fahren sonst ein Boot in den Grund, worin ein Weib mit einem Kinde sitzt. |
arnima_invalide_1818 | 198 | Und ſchon rauſcht die vordere Spitze eines groſſen Flußſchiffes wie ein geöffneter, Wallfiſchrachen hinter ihr, da wandte er ſich links, aber ihr Nachen wurde doch ſeitwärts nachgeriſſen. | Und schon rauscht die vordere Spitze eines großen Flussschiffes wie ein geöffneter, Walfischrachen hinter ihr, da wandte er sich links, aber ihr Nachen wurde doch seitwärts nachgerissen. |
arnima_invalide_1818 | 199 | Helft meinem armen Kinde! | Helft meinem armen Kinde! |