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arnimb_goethe01_1835
223
Frankfurt am 25. Mai.
Frankfurt am 25. Mai.
arnimb_goethe01_1835
224
Ei Mädchen, Du biſt ja ganz toll, was bild’ſt Du Dir ein?
Ei Mädchen, Du bist ja ganz toll, was bildest Du Dir ein?
arnimb_goethe01_1835
225
— Ei, wer iſt denn Dein Schatz, der an Dich denken ſoll bei Nacht im Mondſchein?
— Ei, wer ist denn Dein Schatz, der an Dich denken soll bei Nacht im Mondschein?
arnimb_goethe01_1835
226
— meinſt Du der hätt’ nichts Beſſers zu thun?
— Meinst Du der hätte nichts Bessers zu tun?
arnimb_goethe01_1835
227
— ja proſte Mahlzeit.
— ja proste Mahlzeit.
arnimb_goethe01_1835
228
Ich ſag’ Dir noch einmal: alles in der Ordnung, und ſchreib’ ordentliche Briefe, in denen was zu leſen ſteht.
Ich sage Dir noch einmal: alles in der Ordnung, und schreibe ordentliche Briefe, in denen was zu lesen steht.
arnimb_goethe01_1835
229
— Dummes Zeug nach Weimar ſchreiben; — ſchreib’ was Euch begegnet, alles ordentlich hinter einander.
— Dummes Zeug nach Weimar schreiben; — schreibe was Euch begegnet, alles ordentlich hinter einander.
arnimb_goethe01_1835
230
Erſt wer da iſt, und wie Dir jeder gefällt, und was jeder an hat, und ob die Sonne ſcheint, odes ob’s regnet, das gehört auch zur Sach’.
Erst wer da ist, und wie Dir jeder gefällt, und was jeder anhat, und ob die Sonne scheint, oder ob es regnet, das gehört auch zur Sache.
arnimb_goethe01_1835
231
Mein Sohn hat mir’s wieder geſchrieben, ich ſoll Dir ſagen daß Du ihm ſchreibſt.
Mein Sohn hat mir es wieder geschrieben, ich soll Dir sagen dass Du ihm schreibst.
arnimb_goethe01_1835
232
Schreib’ ihm aber ordentlich, Du wirſt Dir ſonſt das ganze Spiel verderben.
Schreibe ihm aber ordentlich, Du wirst Dir sonst das ganze Spiel verderben.
arnimb_goethe01_1835
233
Am Freitag war ich im Conzert, da wurde Violoncell geſpielt, da dacht’ ich an Dich, es klang ſo recht wie Deine braune Augen.
Am Freitag war ich im Konzert, da wurde Violoncello gespielt, da dachte ich an Dich, es klang so recht wie Deine braune Augen.
arnimb_goethe01_1835
234
Adieu Mädchen, Du fehlſt überall Deiner Frau Rath.
Adieu Mädchen, Du fehlst überall Deiner Frau Rat.
arnimb_goethe01_1835
235
Frau Rath!
Frau Rat!
arnimb_goethe01_1835
236
Ich will Ihr gern den Gefallen thun und einmal einen recht langen deutlichen Brief ſchreiben, meinen ganzen Lebensaufenthalt in Winckel.
Ich will Ihr gern den Gefallen tun und einmal einen recht langen deutlichen Brief schreiben, meinen ganzen Lebensaufenthalt in Winckel.
arnimb_goethe01_1835
237
Erſt ein ganzes Haus voll Frauen, kein einziger Mann, nicht einmal ein Bedienter.
Erst ein ganzes Haus voll Frauen, kein einziger Mann, nicht einmal ein Bedienter.
arnimb_goethe01_1835
238
Alle Läden im Hauſ’ ſind zu, damit uns die Sonne nicht wie unreife Weinſtöcke behandelt und garkocht.
Alle Läden im Haus sind zu, damit uns die Sonne nicht wie unreife Weinstöcke behandelt und garkocht.
arnimb_goethe01_1835
239
Das Stockwerk in dem wir wohnen beſteht aus einem großen Saal, an das lauter kleine Kabinette ſtoßen die auf den Rhein ſehen, in deren jedem ein Pärchen von unſerer Geſellſchaft wohnt.
Das Stockwerk in dem wir wohnen besteht aus einem großen Saal, an das lauter kleine Kabinette stoßen die auf den Rhein sehen, in deren jedem ein Pärchen von unserer Gesellschaft wohnt.
arnimb_goethe01_1835
240
Die liebe Marie mit den blonden Haaren iſt Hausfrau und läßt für uns backen und ſieden.
Die liebe Marie mit den blonden Haaren ist Hausfrau und lässt für uns backen und sieden.
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241
Morgens kommen wir alle aus unſeren Gemächern im Saal zuſammen.
Morgens kommen wir alle aus unseren Gemächern im Saal zusammen.
arnimb_goethe01_1835
242
Es iſt ein beſondres Plaiſir zu ſehen wie einer nach dem andern griechiſch drappirt hervorkommt.
Es ist ein besonderes Plaisir zu sehen wie einer nach dem anderen griechisch drapiert hervorkommt.
arnimb_goethe01_1835
243
Der Tag geht vorüber in launigem Geſchwätz, dazwiſchen kommen Bruchſtücke von Geſang und Harpegge auf der Guitarre.
Der Tag geht vorüber in launigem Geschwätz, dazwischen kommen Bruchstücke von Gesang und Harpegge auf der Gitarre.
arnimb_goethe01_1835
244
Am Abend ſpazieren wir an den Ufern des Rheins entlang, da lagern wir uns auf dem Zimmerplatz; ich leſe den Homer vor, die Bauern kommen alle heran und hören zu; der Mond ſteigt zwiſchen den Bergen herauf und leuchtet ſtatt der Sonne.
Am Abend spazieren wir an den Ufern des Rheins entlang, da lagern wir uns auf dem Zimmerplatz; ich lese den Homer vor, die Bauern kommen alle heran und hören zu; der Mond steigt zwischen den Bergen herauf und leuchtet statt der Sonne.
arnimb_goethe01_1835
245
In der Ferne liegt das ſchwarze Schiff, da brennt ein Feuer, der kleine Spitzhund auf dem Verdeck ſchlägt von Zeit zu Zeit an.
In der Ferne liegt das schwarze Schiff, da brennt ein Feuer, der kleine Spitzhund auf dem Verdeck schlägt von Zeit zu Zeit an.
arnimb_goethe01_1835
246
Wenn wir das Buch zu machen, ſo iſt ein wahres politiſcher Verhandeln; die Götter gelten nicht mehr und nicht weniger als andre Staatsmächte, und die Meinungen werden ſo hitzig behauptet, daß man denken ſollte, alles wär’ geſtern geſchehen, und es wär’ manches noch zu ändern.
Wenn wir das Buch zumachen, so ist ein wahres politischer Verhandeln; die Götter gelten nicht mehr und nicht weniger als andere Staatsmächte, und die Meinungen werden so hitzig behauptet, dass man denken sollte, alles wäre gestern geschehen, und es wäre manches noch zu ändern.
arnimb_goethe01_1835
247
Einen Vortheil hab’ ich davon: hätt’ ich den Bauern nicht den Homer vorgeleſen, ſo wüßte ich heut’ noch nicht was drinn ſteht, die haben mir’s durch ihre Bemerkungen und Fragen erſt beigebracht.
Einen Vorteil habe ich davon: hätte ich den Bauern nicht den Homer vorgelesen, so wüsste ich heute noch nicht was drin steht, die haben mir es durch ihre Bemerkungen und Fragen erst beigebracht.
arnimb_goethe01_1835
248
— Wenn wir nach Hauſe kommen, ſo ſteigt einer nach dem andern wenn er müde iſt, zu Bette.
— Wenn wir nach Hause kommen, so steigt einer nach dem anderen wenn er müde ist, zu Bette.
arnimb_goethe01_1835
249
Ich ſitze dann noch am Klavier, und da fallen mir Melodien ein, auf denen ich die Lieder die mir lieb ſind, gen Himmel trage.
Ich sitze dann noch am Klavier, und da fallen mir Melodien ein, auf denen ich die Lieder die mir lieb sind, gen Himmel trage.
arnimb_goethe01_1835
250
Wie iſt Natur ſo hold und gut.
Wie ist Natur so hold und gut.
arnimb_goethe01_1835
251
Im Bett richte ich meine Gedanken dahin wo mir’s lieb iſt, und ſo ſchlafe ich ein.
Im Bett richte ich meine Gedanken dahin wo mir es lieb ist, und so schlafe ich ein.
arnimb_goethe01_1835
252
Sollte das Leben immer ſo fortgehen?
Sollte das Leben immer so fortgehen?
arnimb_goethe01_1835
253
— gewiß nicht.
— Gewiss nicht.
arnimb_goethe01_1835
254
Am Samſtag waren die Brüder hier, bis zum Montag.
Am Samstag waren die Brüder hier, bis zum Montag.
arnimb_goethe01_1835
255
Da haben wir die Nächte am Rhein verſchwärmt.
Da haben wir die Nächte am Rhein verschwärmt.
arnimb_goethe01_1835
256
George mit der Flöte, wir ſangen dazu, ſo ging’s von Dorf zu Dorf, bis uns der aufgehende Tag nach Hauſe trieb.
George mit der Flöte, wir sangen dazu, so ging es von Dorf zu Dorf, bis uns der aufgehende Tag nach Hause trieb.
arnimb_goethe01_1835
257
— Fr. Mutter, auf dem prächtigen Rheinſpiegel in Mondnächten dahingleiten und ſingen, wie das Herz eben aufjauchzt, allerlei luſtige Abentheuer beſtehen in freundlicher Geſellſchaft, ohne Sorge aufſtehen, ohne Harm zu Bette gehen, das iſt ſo eine Lebensperiode in der ich mitten inne ſtehe.
— Fr. Mutter, auf dem prächtigen Rheinspiegel in Mondnächten dahingleiten und singen, wie das Herz eben aufjauchzt, allerlei lustige Abenteuer bestehen in freundlicher Gesellschaft, ohne Sorge aufstehen, ohne Harm zu Bette gehen, das ist so eine Lebensperiode in der ich mitten inne stehe.
arnimb_goethe01_1835
258
Warum laſſe ich mir das gefallen?
Warum lasse ich mir das gefallen?
arnimb_goethe01_1835
259
— weiß ich’s nicht beſſer?
— weiß ich es nicht besser?
arnimb_goethe01_1835
260
— und iſt die Welt nicht groß und mancherlei in ihr, was blos des Menſchengeiſtes harrt um in ihm lebendig zu werden?
— und ist die Welt nicht groß und mancherlei in ihr, was bloß des Menschengeistes harrt um in ihm lebendig zu werden?
arnimb_goethe01_1835
261
— und ſoll das alles mich unberührt laſſen?
— und soll das alles mich unberührt lassen?
arnimb_goethe01_1835
262
— Ach Gott das Philiſterthum iſt eine harte Nuß, nicht leicht aufzubeißen, und mancher Kern vertrocknet unter dieſer harten Schale.
— Ach Gott das Philistertum ist eine harte Nuss, nicht leicht aufzubeißen, und mancher Kern vertrocknet unter dieser harten Schale.
arnimb_goethe01_1835
263
Ja, der Menſch hat ein Gewiſſen, es mahnt ihn, er ſoll nichts fürchten, und ſoll nichts verſäumen was das Herz von ihm fordert.
Ja, der Mensch hat ein Gewissen, es mahnt ihn, er soll nichts fürchten, und soll nichts versäumen was das Herz von ihm fordert.
arnimb_goethe01_1835
264
Die Leidenſchaft iſt ja der einzige Schlüſſel zur Welt, durch die lernt der Geiſt alles kennen und fühlen, wie ſoll er denn ſonſt in ſie hineinkommen?
Die Leidenschaft ist ja der einzige Schlüssel zur Welt, durch die lernt der Geist alles kennen und fühlen, wie soll er denn sonst in sie hineinkommen?
arnimb_goethe01_1835
265
— und da fühl’ ich daß ich durch die Liebe zu Ihm erſt in den Geiſt geboren bin, daß durch Ihn die Welt ſich mir erſt aufſchließt, da mir die Sonne ſcheint, und der Tag ſich von der Nacht ſcheidet.
— und da fühle ich dass ich durch die Liebe zu ihm erst in den Geist geboren bin, dass durch ihn die Welt sich mir erst aufschließt, da mir die Sonne scheint, und der Tag sich von der Nacht scheidet.
arnimb_goethe01_1835
266
Was ich durch dieſe Liebe nicht lerne, das werde ich nie begreifen.
Was ich durch diese Liebe nicht lerne, das werde ich nie begreifen.
arnimb_goethe01_1835
267
Ich wollt’ ich ſäß’ an ſeiner Thür, ein armes Bettelkind, und nähm’ ein Stückchen Brod von ihm, und er erkennte dann an meinem Blick weß Geiſtes Kind ich bin, da zög’ er mich an ſich und hüllte mich in ſeinen Mantel, damit ich warm würde.
Ich wollte ich säße an seiner Tür, ein armes Bettelkind, und nähme ein Stückchen Brot von ihm, und er erkennte dann an meinem Blick wessen Geistes Kind ich bin, da zöge er mich an sich und hüllte mich in seinen Mantel, damit ich warm würde.
arnimb_goethe01_1835
268
Gewiß, er hieß mich nicht wieder gehen, ich dürfte fort und fort im Hauſ’ herumwandeln, und ſo vergingen die Jahre und keiner wüßte wer ich wäre, und niemand wüßte wo ich hingekommen wär’, und ſo vergingen die Jahre und das Leben, und in ſeinem Antlitz ſpiegelte ſich mir die ganze Welt, ich brauchte nichts Andres mehr zu lernen.
Gewiss, er hieß mich nicht wieder gehen, ich dürfte fort und fort im Haus herumwandeln, und so vergingen die Jahre und keiner wüsste wer ich wäre, und niemand wüsste wo ich hingekommen wäre, und so vergingen die Jahre und das Leben, und in seinem Antlitz spiegelte sich mir die ganze Welt, ich brauchte nichts Anderes mehr zu lernen.
arnimb_goethe01_1835
269
Warum thu’ ich’s denn nicht?
Warum tue ich es denn nicht?
arnimb_goethe01_1835
270
— es kommt ja nur drauf an daß ich Muth faſſe, ſo kann ich in den Hafen meines Glückes einlaufen.
— es kommt ja nur darauf an dass ich Mut fasse, so kann ich in den Hafen meines Glückes einlaufen.
arnimb_goethe01_1835
271
Weiß Sie noch wie ich den Winter durch Schnee und Regen geſprungen kam, und Sie fragt’, wie läufſt du doch über die Gaſſe, und ich ſagte, wenn ich die alte Stadt Frankfurt nicht wie einen Hühnerhof traktiren ſollte, ſo würd’ ich nicht weit in der Welt kommen, und da meinte Sie, mir ſei gewiß kein Waſſer zu tief und kein Berg zu hoch; und ich dachte damals ſchon: ja, wenn Weimar der höchſte Berg und das tiefſte Waſſer iſt.
Weiß Sie noch wie ich den Winter durch Schnee und Regen gesprungen kam, und Sie fragte, wie läufst du doch über die Gasse, und ich sagte, wenn ich die alte Stadt Frankfurt nicht wie einen Hühnerhof traktieren sollte, so würde ich nicht weit in der Welt kommen, und da meinte Sie, mir sei gewiss kein Wasser zu tief und kein Berg zu hoch; und ich dachte damals schon: ja, wenn Weimar der höchste Berg und das tiefste Wasser ist.
arnimb_goethe01_1835
272
Jetzt kann ich’s Ihr noch beſſer ſagen daß mein Herz ſchwer iſt und bleiben wird ſo lang’ ich nicht bei ihm bin, und das mag Sie nun in der Ordnung finden oder nicht.
Jetzt kann ich es Ihr noch besser sagen dass mein Herz schwer ist und bleiben wird so lang ich nicht bei ihm bin, und das mag Sie nun in der Ordnung finden oder nicht.
arnimb_goethe01_1835
273
Adieu, leb’ Sie recht wohl.
Adieu, lebe Sie recht wohl.
arnimb_goethe01_1835
274
Ich werd’ nächſtens bei Ihr angerutſcht kommen.
Ich werde nächstens bei Ihr angerutscht kommen.
arnimb_goethe01_1835
275
An Goethe’s Mutter.
An Goethes Mutter.
arnimb_goethe01_1835
276
Wicknel am 12. Juni.
Winckel am 12. Juni.
arnimb_goethe01_1835
277
Ein Brief von Ihr macht immer groß Aufſehen unter den Leuten; die möchten gern wiſſen was wir uns zu ſagen haben, da ich ihnen ſo unklug vorkomme.
Ein Brief von Ihr macht immer groß Aufsehen unter den Leuten; die möchten gern wissen was wir uns zu sagen haben, da ich ihnen so unklug vorkomme.
arnimb_goethe01_1835
278
Sie kann getroſt glauben, ich werd’ auch nie klug werden.
Sie kann getrost glauben, ich werde auch nie klug werden.
arnimb_goethe01_1835
279
Wie ſoll ich Klugheit erwerben, mein einſamer Lebenslauf führt nicht dazu.
Wie soll ich Klugheit erwerben, mein einsamer Lebenslauf führt nicht dazu.
arnimb_goethe01_1835
280
Was hab’ ich dies Jahr erlebt?
Was habe ich dies Jahr erlebt?
arnimb_goethe01_1835
281
— Im Winter war ich krank; dann macht’ ich ein Schattenſpiel von Pappendeckel, da hatten die Katze und der Ritter die Hauptrollen, da hab’ ich nah’ an ſechs Wochen die Rolle der Katze ſtudirt, ſie war keine Philoſophin, ſonſt hätt’ ich vielleicht profitirt.
— Im Winter war ich krank; dann macht ich ein Schattenspiel von Pappendeckel, da hatten die Katze und der Ritter die Hauptrollen, da habe ich nah an sechs Wochen die Rolle der Katze studiert, sie war keine Philosophin, sonst hätte ich vielleicht profitiert.
arnimb_goethe01_1835
282
Im Frühjahr blühte der Orangenbaum in meinem Zimmer; ich ließ mir einen Tiſch d’rum zimmern und eine Bank, und in ſeinem duftenden Schatten hab’ ich an meinen Freund geſchrieben.
Im Frühjahr blühte der Orangenbaum in meinem Zimmer; ich ließ mir einen Tisch darum zimmern und eine Bank, und in seinem duftenden Schatten habe ich an meinen Freund geschrieben.
arnimb_goethe01_1835
283
Das war eine Luſt die keine Weisheit mir erſetzen konnte.
Das war eine Lust die keine Weisheit mir ersetzen konnte.
arnimb_goethe01_1835
284
Im Spiegel gegenüber ſah ich den Baum noch einmal und wie die Sonnenſtrahlen durch ſein Laub brachen; ich ſah ſie drüben ſitzen die Braune, Vermeſſene; an den größten Dichter, an den Erhabenen über alle, zu ſchreiben.
Im Spiegel gegenüber sah ich den Baum noch einmal und wie die Sonnenstrahlen durch sein Laub brachen; ich sah sie drüben sitzen die Braune, vermessene; an den größten Dichter, an den Erhabenen über alle, zu schreiben.
arnimb_goethe01_1835
285
Im April bin ich früh drauß geweſen auf dem Wall und hab’ die erſten Veilchen geſucht und botaniſirt, im Mai hab’ ich fahren gelernt mit zwei Pferd’, Morgens mit Sonnenaufgang fuhr ich hinaus nach Oberrad, ich ſpaziert’ in die Gemüsfelder und half dem Gärtner alles nach der Schnur pflanzen, bei der Milchfrau hab’ ich mir einen Nelkenflor angelegt, die dunkelrothen Nelken ſind meine Lieblingsblumen.
Im April bin ich früh draußen gewesen auf dem Wall und habe die ersten Veilchen gesucht und botanisiert, im Mai habe ich fahren gelernt mit zwei Pferden, Morgens mit Sonnenaufgang fuhr ich hinaus nach Oberrad, ich spaziert in die Gemüsefelder und half dem Gärtner alles nach der Schnur pflanzen, bei der Milchfrau habe ich mir einen Nelkenflor angelegt, die dunkelroten Nelken sind meine Lieblingsblumen.
arnimb_goethe01_1835
286
— Bei ſolcher Lebensweiſe, was ſoll ich da lernen, woher ſoll ich klug werden?
— Bei solcher Lebensweise, was soll ich da lernen, woher soll ich klug werden?
arnimb_goethe01_1835
287
— Was ich Ihrem Sohn ſchreib’ das gefällt ihm, er verlangt immer mehr, und mich macht das ſeelig, denn ich ſchwelge in einem Überfluß von Gedanken die meine Liebe, mein Glück ausdrücken, wie es Ihm erquicklich iſt.
— Was ich Ihrem Sohn schreibe das gefällt ihm, er verlangt immer mehr, und mich macht das selig, denn ich schwelge in einem Überfluss von Gedanken die meine Liebe, mein Glück ausdrücken, wie es ihm erquicklich ist.
arnimb_goethe01_1835
288
Was iſt nun Geiſt und Klugheit, da der ſeeligſte Menſch, wie ich, ihrer nicht bedarf?
Was ist nun Geist und Klugheit, da der seligste Mensch, wie ich, ihrer nicht bedarf?
arnimb_goethe01_1835
289
arnimb_goethe01_1835
290
Es war voriges Jahr im Eingang Mai da ich ihn ſah zum erſten Mal, da brach er ein junges Blatt von den Reben die an ſeinem Fenſter hinaufwachſen, und legt’s an meine Wange und ſagte: das Blatt und deine Wange ſind beide wollig; ich ſaß auf dem Schemel zu ſeinen Füßen und lehnte mich an ihn, und die Zeit verging im Stillen.
Es war voriges Jahr im Eingang Mai da ich ihn sah zum ersten Mal, da brach er ein junges Blatt von den Reben die an seinem Fenster hinaufwachsen, und legt es an meine Wange und sagte: Das Blatt und deine Wange sind beide wollig; ich saß auf dem Schemel zu seinen Füßen und lehnte mich an ihn, und die Zeit verging im Stillen.
arnimb_goethe01_1835
291
— Nun, was hätten wir Kluges einander ſagen können was dieſem verborgnen Glück nicht Eintrag gethan hätte; welch’ Geiſteswort hätte dieſen ſtillen Frieden erſetzt der in uns blühte?
— Nun, was hätten wir kluges einander sagen können was diesem verborgenen Glück nicht Eintrag getan hätte; welch Geisteswort hätte diesen stillen Frieden ersetzt der in uns blühte?
arnimb_goethe01_1835
292
— O wie oft hab’ ich an dieſes Blatt gedacht, und wie er damit mir die Stirne und das Geſicht ſtreichelte, und wie er meine Haare durch die Finger zog und ſagte: ich bin nicht klug; man kann mich leicht betrügen, du haſt keine Ehre davon wenn du mir was weis machſt mit deiner Liebe.
— O wie oft habe ich an dieses Blatt gedacht, und wie er damit mir die Stirn und das Gesicht streichelte, und wie er meine Haare durch die Finger zog und sagte: Ich bin nicht klug; man kann mich leicht betrügen, du hast keine Ehre davon wenn du mir was weismachst mit deiner Liebe.
arnimb_goethe01_1835
293
— Da ſiel ich ihm um den Hals.
— Da fiel ich ihm um den Hals.
arnimb_goethe01_1835
294
— Das alles war kein Geiſt und doch hab’ ich’s tauſendmal in Gedanken durchlebt, und werde mein Leben lang dran trinken wie das Aug’ das Licht trinkt; — es war kein Geiſt, und doch überſtrahlt es mir alle Weisheit der Welt.
— Das alles war kein Geist und doch habe ich es tausendmal in Gedanken durchlebt, und werde mein Leben lang dran trinken wie das Auge das Licht trinkt; — es war kein Geist, und doch überstrahlt es mir alle Weisheit der Welt.
arnimb_goethe01_1835
295
— Was kann mir ſein freundliches Spielen mit mir erſetzen?
— Was kann mir sein freundliches Spielen mit mir ersetzen?
arnimb_goethe01_1835
296
— was den feinen durchdringenden Strahl ſeines Blicks, der in mein Auge leuchtet?
— was den feinen durchdringenden Strahl seines Blicks, der in mein Auge leuchtet?
arnimb_goethe01_1835
297
— Ich achte die Klugheit nichts, ich habe das Glück unter anderer Geſtalt kennen lernen, und auch was andern weh thut das kann mir nicht Leid thun, und meine Schmerzen; das wird keiner verſtehen.
— Ich achte die Klugheit nichts, ich habe das Glück unter anderer Gestalt kennenlernen, und auch was anderen weh tut das kann mir nicht leidtun, und meine Schmerzen; das wird keiner verstehen.
arnimb_goethe01_1835
298
So hell wie dieſe Nacht iſt!
So hell wie diese Nacht ist!
arnimb_goethe01_1835
299
Glanzverhüllt liegen die Berg’ da mit ihren Rebſtöcken und ſaugen ſchlaftrunken das nahrhafte Mondlicht.
Glanzverhüllt liegen die Berge da mit ihren Rebstöcken und saugen schlaftrunken das nahrhafte Mondlicht.
arnimb_goethe01_1835
300
— Schreib’ Sie bald; ich hab’ keinen Menſchen dem ich ſo gern vertraue, denn weil ich weiß daß Sie mit keinem andern mehr anbindet und abgeſchloſſen für mich da iſt, und daß Sie mit niemand über mich ſpricht.
— Schreibe Sie bald; ich habe keinen Menschen dem ich so gern vertraue, denn weil ich weiß dass Sie mit keinem anderen mehr anbindet und abgeschlossen für mich da ist, und dass Sie mit niemand über mich spricht.
arnimb_goethe01_1835
301
— Wenn Sie wüßt’ wie tief es ſchon in der Nacht iſt!
— Wenn Sie wüsste wie tief es schon in der Nacht ist!
arnimb_goethe01_1835
302
Der Mond geht unter, das betrübt mich.
Der Mond geht unter, das betrübt mich.
arnimb_goethe01_1835
303
Schreib’ Sie mir recht bald.
Schreibe Sie mir recht bald.
arnimb_goethe01_1835
304
Bettine.
Bettine.
arnimb_goethe01_1835
305
Winckel am 25. Juni.
Winckel am 25. Juni.
arnimb_goethe01_1835
306
Frau Rath, ich war mit dem Franz auf einer Eiſenſchmelze, zwei Tag’ mußt’ ich in der engen Thalſchlucht aushalten, es regnete oder vielmehr näßte fortwährend, die Leute ſagten: ja, das ſind wir gewohnt, wir leben wie die Fiſch’, immer naß, und wenn einmal ein paar trockne Tage ſind, ſo juckt einem die Haut, man möchte wieder naß ſein; ich muß mich beſinnen wie ich Ihr das wunderliche Erdloch beſchreibe, wo unter dunklen gewaltigen Eichen die Gluth hervorleuchtet, wo an den Bergwänden hinan einzelne Hütten hängen und wo im Dunkel die einzelnen Lichter herüberleuchten, und der lange Abend durch eine ferne Schalmei die immer daſſelbe Stückchen hören läßt, recht an den Tag giebt daß die Einſamkeit hier zu Hauſ’ iſt, die durch keine Geſelligkeit unterbrochen wird.
Frau Rat, ich war mit dem Franz auf einer Eisenschmelze, zwei Tage musste ich in der engen Talschlucht aushalten, es regnete oder vielmehr nässte fortwährend, die Leute sagten: ja, das sind wir gewohnt, wir leben wie die Fisch, immer nass, und wenn einmal ein paar trockne Tage sind, so juckt einem die Haut, man möchte wieder nass sein; Ich muss mich besinnen wie ich Ihr das wunderliche Erdloch beschreibe, wo unter dunklen gewaltigen Eichen die Glut hervorleuchtet, wo an den Bergwänden hinan einzelne Hütten hängen und wo im Dunkel die einzelnen Lichter herüberleuchten, und der lange Abend durch eine ferne Schalmei die immer dasselbe Stückchen hören lässt, recht an den Tag gibt dass die Einsamkeit hier zu Haus ist, die durch keine Geselligkeit unterbrochen wird.
arnimb_goethe01_1835
307
Warum iſt denn der Ton einer einſamen Hausflöte die ſo vor ſich hinbläſt, ſo melancholiſch langweilig daß einem das Herz zerſpringen möcht’ vor Grimm, daß man nicht weiß wo aus noch ein; ach wie gern möcht’ man da das Erdenkleid abſtreifen und hochfliegen weit in die Lüfte; ja, ſo eine Schwalbe in den Lüften, die mit ihren Flügeln wie mit einem ſcharfen Bogen den Äther durchſchneidet, die hebt ſich weit über die Sclavenkette der Gedanken, in’s Unendliche, das der Gedanke nicht faßt.
Warum ist denn der Ton einer einsamen Hausflöte die so vor sich hinbläst, so melancholisch langweilig dass einem das Herz zerspringen möchte vor Grimm, dass man nicht weiß wo aus noch ein; ach wie gern möchte man da das Erdenkleid abstreifen und hochfliegen weit in die Lüfte; ja, so eine Schwalbe in den Lüften, die mit ihren Flügeln wie mit einem scharfen Bogen den Äther durchschneidet, die hebt sich weit über die Sklavenkette der Gedanken, ins Unendliche, das der Gedanke nicht fasst.
arnimb_goethe01_1835
308
arnimb_goethe01_1835
309
Wir wurden in gewaltig große Betten logirt, ich und der Bruder Franz, ich hab’ viel mit ihm geſcherzt und geplaudert, er iſt mein liebſter Bruder.
Wir wurden in gewaltig große Betten logiert, ich und der Bruder Franz, ich habe viel mit ihm gescherzt und geplaudert, er ist mein liebster Bruder.
arnimb_goethe01_1835
310
Am Morgen ſagte er ganz myſtiſch: geb’ einmal acht, der Herr vom Eiſenhammer hat ein Hochgericht im Ohr; ich konnt’s nicht errathen; wie ſich aber Gelegenheit ergab in’s Ohr zu ſehen, da entdeckt’ ich’s gleich, eine Spinne hatte ihr Netz in’s Ohr aufgeſtellt, eine Fliege war drinn gefangen und verzehrt, und ihre Reſte hingen noch im unverletzten Gewebe; daraus wollte der Franz das verſteinerte langweilige Leben recht deutlich erkennen, ich aber erkannte es auch am Tintefaß, das ſo pelzig war und ſo wenig Flüſſiges enthielt.
Am Morgen sagte er ganz mystisch: gebe einmal acht, der Herr vom Eisenhammer hat ein Hochgericht im Ohr; ich konnte es nicht erraten; wie sich aber Gelegenheit ergab ins Ohr zu sehen, da entdeckt ich es gleich, eine Spinne hatte ihr Netz ins Ohr aufgestellt, eine Fliege war drin gefangen und verzehrt, und ihre Reste hingen noch im unverletzten Gewebe; daraus wollte der Franz das versteinerte langweilige Leben recht deutlich erkennen, ich aber erkannte es auch am Tintefass, das so pelzig war und so wenig Flüssiges enthielt.
arnimb_goethe01_1835
311
Das iſt aber nur die eine Hälfte dieſes Lochs der Einſamkeit.
Das ist aber nur die eine Hälfte dieses Lochs der Einsamkeit.
arnimb_goethe01_1835
312
Man ſollt’s nicht meinen, aber geht man langſam in die Runde, ſo kommt man an eine Schlucht.
Man sollte es nicht meinen, aber geht man langsam in die Runde, so kommt man an eine Schlucht.
arnimb_goethe01_1835
313
Am Morgen, wie eben die Sonne aufgegangen war, entdeckte ich ſie, ich ging hindurch, da befand ich mich plötzlich auf dem ſteilen höchſten Rand eines noch tieferen und weiteren Thalkeſſels, ſein ſammtner Boden ſchmiegt ſich ſanft an die ebenmäßigen Bergwände die es rund umgeben und ganz beſäet ſind mit Lännner und Schafen; in der Mitte ſteht das Schäferhaus und dabei die Mühle die vom Bach, der mitten durchbrauſt, getrieben wird.
Am Morgen, wie eben die Sonne aufgegangen war, entdeckte ich sie, ich ging hindurch, da befand ich mich plötzlich auf dem steilen höchsten Rand eines noch tieferen und weiteren Talkessels, sein samtener Boden schmiegt sich sanft an die ebenmäßigen Bergwände die es rund umgeben und ganz besäet sind mit Lämmer und Schafen; in der Mitte steht das Schäferhaus und dabei die Mühle die vom Bach, der mitten durchbraust, getrieben wird.
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Die Gebäude ſind hinter uralten himmelhohen Linden verſteckt, die grade jetzt blühen und deren Duft zu mir heraufdampfte und zwiſchen deren dichtem Laub der Rauch des Schornſteins ſich durchdrängte.
Die Gebäude sind hinter uralten himmelhohen Linden versteckt, die gerade jetzt blühen und deren Duft zu mir heraufdampfte und zwischen deren dichtem Laub der Rauch des Schornsteins sich durchdrängte.
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Der reine blaue Himmel, der goldne Sonnenſchein hatte das ganze Thal erfüllt.
Der reine blaue Himmel, der goldene Sonnenschein hatte das ganze Tal erfüllt.
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Ach lieber Gott, ſäß’ ich hier und hütete die Schafe, und wüßte daß am Abend einer käm der meiner eingedenk iſt, und ich wartete den ganzen Tag, und die ſonneglänzenden Stunden gingen vorüber, und die Schattenſtunden mit der ſilbernen Mondſichel und dem Stern brächten den Freund, der fänd’ mich an Bergesrand ihm entgegenſtürzend in die offne Arme, daß er mich plötzlich am Herzen fühlte mit der heißen Liebe, was wär’ dann nachher noch zu erleben.
Ach lieber Gott, säße ich hier und hütete die Schafe, und wüsste dass am Abend einer käme der meiner eingedenk ist, und ich wartete den ganzen Tag, und die sonneglänzenden Stunden gingen vorüber, und die Schattenstunden mit der silbernen Mondsichel und dem Stern brächten den Freund, der fände mich an Bergesrand ihm entgegenstürzend in die offene Arme, dass er mich plötzlich am Herzen fühlte mit der heißen Liebe, was wäre dann nachher noch zu erleben.
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Grüß’ Sie Ihren Sohn und ſag’ Sie ihm, daß zwar mein Leben friedlich und von Sonnenglanz erleuchtet iſt, daß ich aber der goldnen Zeit nicht achte, weil ich mich immer nach der Zukunft ſehne wo ich den Freund erwarte.
Grüßen Sie Ihren Sohn und sagen Sie ihm, dass zwar mein Leben friedlich und von Sonnenglanz erleuchtet ist, dass ich aber der goldenen Zeit nicht achte, weil ich mich immer nach der Zukunft sehne wo ich den Freund erwarte.
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Adieu leb’ Sie wohl.
Adieu leben Sie wohl.
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Bei Ihr iſt Mitternacht eine Stunde der Geiſter, in der Sie es für eine Sünde hält die Augen offen zu haben, damit Sie keine ſieht; ich aber ging eben noch allein in den Garten durch die langen Traubengänge, wo Traube an Traube hängt vom Mondlicht beſchienen, und über die Mauer hab’ ich mich gelehnt und hab’ hinausgeſehen in den Rhein, da war alles ſtill.
Bei Ihr ist Mitternacht eine Stunde der Geister, in der Sie es für eine Sünde hält die Augen offen zu haben, damit Sie keine sieht; ich aber ging eben noch allein in den Garten durch die langen Traubengänge, wo Traube an Traube hängt vom Mondlicht beschienen, und über die Mauer habe ich mich gelehnt und habe hinausgesehen in den Rhein, da war alles still.
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Aber weiße Schaumwellen ziſchten und es patſchte immer an’s Ufer, und die Wellen lallten wie Kinder.
Aber weiße Schaumwellen zischten und es patschte immer ans Ufer, und die Wellen lallten wie Kinder.
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Wenn man ſo einſam Nachts in der freien Natur ſteht, da iſt’s als ob ſie ein Geiſt wär’ die den Menſchen um Erlöſung bäte.
Wenn man so einsam Nachts in der freien Natur steht, da ist es als ob sie ein Geist wäre die den Menschen um Erlösung bäte.
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Soll vielleicht der Menſch die Natur erlöſen?
Soll vielleicht der Mensch die Natur erlösen?