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fraxi
http://www.neon.de/user/fraxi
Was sie will bekommt sie auch
Die große Liebe befindet sich nun einmal nicht am Boden einer Bierflasche. Schade eigentlich.
Ein perfektes Lächeln. Eine perfekte Welt. Ein perfekter Filter für alle Unreinheiten auf meiner Seele. Wem mache ich überhaupt etwas vor? Allen anderen oder mir selbst? Für wen poste ich all diese gestellten Bilder? Für mich oder mein Ansehen? Meine Publicity. Wie wichtig ist es mir, wie ich von anderen wahrgenommen werde? Wie wichtig ist es mir, wie ich mich selbst wahrnehme? Selbstportrait als aufmerksamkeitsgeiles Flittchen, das sich bis zur Besinnungslosigkeit trinkt und mit wahllos ausgesuchten Männern rummacht. Hauptsache sie sind wild fremd. Welch ein Ansehen. Schau her, Welt, ich bin promiskuitiv und stolz drauf! Primitiv und betrunken. Ich bin geil und schäme mich nicht. Ich will Alkohol und Spaß. Alles andere ist mir egal. Das ist gelogen. Ich bin einsam und wehleidig. Ich bin selbst für mich und meine Situation verantwortlich. Das heißt solange, bis der nächste Absturz kommt. Eher früher als später. Und kein Blackout der Welt kann mich vor der nächsten Peinlichkeit bewahren. Ich kotze mich selbst an und erst einmal aus. Bin eindeutig zu alt für zwanzigjährige Romantiker, die mir bestimmt den Arm um die Taille legen und sich Hals über Kopf in meine betrunkene Performance verliebt haben. Und am nächsten Tag liege ich mit dröhnendem Kopf in meinem viel zu großen Bett und versuche meine Lebensumwelt zu rekonstruieren. Vergeblich. Bruchstücke so groß wie Tragflächen eines verdammten Jumbojets fehlen. Stürzten in einer Nacht und Nebel Aktion in ein Meer aus Billigbier und Jacky Cola. Letztere übrigens nur für die Farbe. Alkoholprobleme? Niemals! Aber wer mag schon scheue Mauerblümchen? Dann doch lieber fiese besoffene Schlampen, die dem Alkohol frönen und zur Belustigung der Meute ihre Zunge aus- und ihre Scheu vor fremden Menschen einpacken. Scheiß auf Brot und Spiele. Hier geht es um so viel mehr. Und ist der Ruf erst ruiniert.. Welcher Ruf? Der ist wohl nie bis in mein vernebeltes Hirn vorgedrungen. Und schon wieder ist da ein Herz. Ein Herz für gestellte Instagrambilder. Für was auch sonst? Für mich? Will ich das eigentlich? Besser, was will ich denn eigentlich? Eine Renaissance meines präpubertären Ichs oder wohl eher Es'? Will ich diese ganzen Abstürze mit anschließendem Selbstschämen wirklich? Nein. Will ich nicht. Ich will lieben. Mich selbst. Nüchtern, versteht sich.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/was-sie-will-bekommt-sie-auch/1522902
https://web.archive.org/web/20160201082644/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/was-sie-will-bekommt-sie-auch/1522902
fuehlen
erwachsen-werden
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HIRSE
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schlau, versaut und gutaussehend
Sein schelmischer Blick reizte mich, es ihm zu beweisen.
Er schaut in die Ferne, während er sich lässig auf dem Balkongeländer abstützt und mir mit ruhigen Worten, aber einem verschmitzten Lächeln erklärt, dass ich durchaus Potential hätte. Vor wenigen Minuten küssten wir uns zum ersten Mal. An der Hand hatte er mich genommen und nach draußen geschleift, während die anderen feixten, sich dann aber wieder der lautstarken Musik und dem Alkohol hingaben, der hier reichlich floss. „Potential?“, will ich wissen. Ob der Kuss oder der Tequila Schuld an meinen weichen Knien hat, kann ich nicht mehr klar einschätzen. „Ja.“, zögert er und zieht an seiner Zigarette, ohne mich anzusehen. „Du hast Potential eine Traumfrau zu sein.“ „Aha? Wie muss die denn deiner Meinung nach sein?“, werde ich hellhörig und bin ein bisschen verknallt. „Ganz klar: schlau, versaut und gutaussehend. Aber am mittleren Teil müssen wir wohl noch arbeiten.“, grinst er mich nun zum Dahinschmelzen an, schnippt die Kippe weg, greift mir mit beiden Händen an den Hintern und zieht mich zu sich heran. Die kommenden Wochen bin ich damit beschäftigt mit ihm zu spielen, ihn um den Finger zu wickeln und um den Verstand zu bringen. Seine Aussage, die mir noch nach dem Katerfrühstück im Ohr hallte, reizte mich es ihm zu beweisen. Ich bin eine Traumfrau! Alles andere würde mein Ego nicht aushalten. Also zeige ich es ihm. Tag um Tag denke mir Dinge aus, von denen er noch nicht mal zu träumen gewagt hatte. Ich biete mich ihm als lebendiges Buffet an, reich garniert mit Joghurt und Früchten und fordere ihn auf, so lange an mir zu naschen, bis er die Traube findet, die ich für ihn versteckt habe. Ich genieße es, ihn blind und bewegungsunfähig zu fesseln, flüsternd seine Phantasie anzuregen, was als nächstes passieren könnte und ihn zu reizen bis er um Gnade und Erlösung winselt. Während seiner Arbeitszeit schicke ich ihm Fotos und kleine Videobotschaften, auf denen er erahnen kann, was ihn nach Feierabend erwartet. Ich schlüpfe in Reizwäsche und andere Rollen, überrasche ihn an diversen Orten, indem ich seine Hand dort hin schiebe wo es warm und feucht ist. Ich erlerne nicht nur Knotentechniken, sondern auch wie ich ihn mit Zunge und Händen verrückt machen kann. Seinen Körper bemale ich mit einem weichen Pinsel, bis er es nicht mehr aushält und das Laken samt meinem nackten Körper besudelt. Ich binde ihn an Oberkörper, Händen und Füßen an einem Stuhl fest, und platziere mich so vor ihm, dass er nicht anders kann, als mir zuzusehen, wie ich es mir mit meinem vibrierenden Zauberstab selbst besorge, spiele noch eine Weile mit seiner Geilheit ehe ich ihn losmache und er über mich herfallen darf. Mit süßen Qualen und allem was ich zu bieten habe wird er jedes Mal aufs Neue verführt. In sämtlichen Stellungen biete ich mich ihm an, spiele mit ihm die Pornos nach, die wir gemeinsam gucken und lasse ihn alles an und mit mir ausleben, was er sich schon immer wünschte. Ich kann zusehen, wie er sich täglich ein Stück mehr in mich verliebt. Er wird anhänglich, sehnsüchtig und ungeduldig. Er kommt voller Vorfreude nach Hause zu meinen nicht enden wollenden Ideen, während ich anfange mich zu langweilen. Irgendwann höre ich auf zu kommen und schlussendlich auch, ihn zu besuchen. Leider hat er kein Potential. ___
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/schlau-versaut-und-gutaussehend/998136
https://web.archive.org/web/20130315131744/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/schlau-versaut-und-gutaussehend/998136
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Gina_Jen
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Das Geräusch von Bierflaschen an Heizungsstäben
Jeden Morgen hoffe ich, uns im Badezimmer wiederzufinden.
In einer mir sehr vertrauten Wohnung stehst du mir im, mit Postkarten und Flyern über und über Behangenem, Flur gegenüber und lächelst mich verschroben an. Mit der Absicht ein Gespräch anzufangen plätschert Wortkotze aus deinem Mund und ich sehe dich fragend verwirrt an. Möglicherweise hast du in einer mir unbekannten Sprache gesprochen oder du warst ebenso nervös wie ich, denn als ich dich bitte es noch einmal zu wiederholen, trittst du langsam, fast in Zeitlupe auf mich zu, nimmst mein Gesicht in deine Hände und schenkst mir den zärtlichsten Kuss, den ich je bekomme, habe. Mit der einen Hand an eine Bierflasche geklammert und der anderen hektisch hinter mich schlagend, probiere ich die Badezimmertür zu öffnen, damit wir darin verschwinden, uns vor der Welt verstecken können. Nicht weil ich dich verstecken wollte, sondern weil ich dich ab diesem Augenblick für mich alleine haben wollte. Stürmisch folgst du mir ins dunkle Bad, wo du mich gegen die Heizung hinter der Tür drückst und mich mit deinen Lippen beinahe auffrisst. Meine Bierflasche begleitet uns musikalisch an der Heizung. Deine Küsse halten inne und du siehst mich lange an, die Lichterkette am Spiegel zaubert winzige bunte Kreise auf unsere Gesichter und du versicherst mir das alles was gerade passiert, genau das ist, was du immer wolltest, dass du mich willst und das am besten für immer. Deine Silhouette beginnt plötzlich zu verschwimmen und deine Worte werden leiser, entfernter, bis sie nicht mehr zu hören sind und ich sitze wieder in meinem Fensterbrett und höre dich am Fenster rauchen. Das Geräusch von Bierflaschen, die an Heizungsstäben klappern, werde ich wohl niemals vergessen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/das-geraeusch-von-bierflaschen-an-heizungsstaeben/1051078
https://web.archive.org/web/20130825032212/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/das-geraeusch-von-bierflaschen-an-heizungsstaeben/1051078
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init-admin
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Unnützes Wissen
Wie fandest du unser UNNÜTZES WISSEN über Fürze und Naturfasern?
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/unnuetzes-wissen/685212
https://web.archive.org/web/20140908032948/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/unnuetzes-wissen/685212
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iris_tietze
http://www.neon.de/user/iris_tietze
Wider den Zwang des Marktes
Gibt es einen Ausweg aus der Milch-Misere?
http://www.neon.de/artikel/sehen/wirtschaft/wider-den-zwang-des-marktes/669941
https://web.archive.org/web/20130603111238/http://www.neon.de/artikel/sehen/wirtschaft/wider-den-zwang-des-marktes/669941
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David-A._Busch
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Um fünf Uhr morgens in der U-Bahn gibt es keinen Veuve Clicquot
Wer einmal hautnah spüren möchte, was in diesem Land schon länger nicht mehr in Ordnung ist, steige einfach werktags um 5 Uhr morgens in die U-Bahn.
Trotz der frühen Stunde gilt es, in der U-Bahn sodann aufmerksam auf die Kleidung, auf die Schuhe, auf die Hände und vor allem in die Augen des Großteils der Fahrgäste zu schauen, die um diese Zeit unterwegs sind. Viele dieser Mitmenschen werden so früh unterwegs sein, um Büros, Geschäfte, Restaurants und Hotelzimmer zu putzen, Alte und Kranke zu pflegen, Pakete zu liefern, Regale zu füllen, Müll zu entsorgen, LKWs und Busse zu fahren, in Küchen zu schuften und vielerlei mehr. Und man wird ihnen vermutlich ansehen können, dass ihre Sorgen nicht darin bestehen, ob sie ihren Latte Macchiato heute lieber in der „Hazelnut Soy“- oder doch eher in der „Iced Cinnamon Dolce“-Variante nehmen sollten, sondern darin, ob am Monatsende vom kärglichen Netto wohl noch so viel übrig ist, dass es irgendwie langt. Irgendwie, mehr nicht. Man wird es vermutlich geradezu mit Händen greifen können, dass sich ihnen nicht die Frage stellt, ob sie das iPhone 4S jetzt nicht wirklich dringend durch das 5er ersetzen sollten, sondern eher ob es dieses Jahr wohl für die Klassenfahrt der Kinder, die dringend notwendige Reparatur des zwölf Jahre alten Ford Fiestas und vielleicht noch einen Kurztrip an die Ostsee mit der ganzen Familie reicht. Morgens um fünf Uhr in der U-Bahn kann man spüren, was es in der Realität bedeutet, wenn sich in einem Land auf der einen Seite fünfzig Prozent der Bevölkerung mit gerade einmal einem Prozent der Besitztümer bescheiden müssen, während gleichzeitig zehn Prozent der Bevölkerung über insgesamt mehr als die Hälfte des Nettovermögens verfügen [ Quelle ]. Und bei der Erstellung dieser Statistik dürfte das "liebe Schwarzgeld" in Liechtenstein, der Schweiz, Luxemburg oder Singapur wohl kaum miterfasst worden sein. Eine deutsche Supermarktkassiererin mit einem sog. "Inhaberkonto" in der Schweiz ist mir persönlich übrigens nicht bekannt. Wenn a) bestimmte Teile der Bevölkerung - vor lauter Veuve Clicquot in der Birne, Cayenne Turbo vor der Garage, Chalet in Gstaad und Botox in der Fresse - nicht endlich begreifen, dass sie in materieller Hinsicht mehr als genug haben und dass der Neoliberalismus ein schönes Denkmodell ist, aber in der Praxis einfach nicht funktioniert und wenn b) sich daher die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland noch weiter öffnet und zugleich c) der gesellschaftliche Konsens nicht mehr gilt, dass grundsätzlich ein jeder mit harter Arbeit und Sparsamkeit in diesem Land jedenfalls bescheidenen Wohlstand erwerben können muss, so dürfte unsere Gesellschaft für diese unverzeihliche Erosion der sozialen Marktwirtschaft einen hohen Preis zu zahlen haben. Die Krume, in der der - viel gerühmte - „soziale Friede“ wurzelt, dürfte letztlich dünner und auch verletzlicher sein, als man etwa in Blankenese, in Dahlem, in Grünwald, in Oberkassel und auf dem Lerchesberg vielleicht gern glauben möchte. Aber schauen wir doch - solange es noch irgendwie geht - nur weiter weg, trinken Bollinger in Kampen und wählen FDP. Et hätt ja - bekanntlich - noch immer jot jejange…
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/um-fuenf-uhr-morgens-in-der-u-bahn-gibt-es-keinen-veuve-clicquot/978051
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politik
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Stern_Medien
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Kuscheltiere ohne Waschmaschine reinigen - tolle und einfache Lösungen
Einige Tipps wie Sie Kuscheltiere auch ohne Waschmaschine reinigen können. Gerade bei empfindlichen Kuscheltieren ist das sehr hilfreich.
Das Reinigen von Kuscheltieren ist nicht gerade ein einfaches Unterfangen. Vor allem, da eine Reinigung in der Waschmaschine nicht unbedingt zu empfehlen ist. Oftmals liegt das daran, dass es sich um zu empfindliche Stofftiere handelt, oder solche, die einfach viel zu groß sind. Da man dennoch nicht auf ein Waschen verzichten sollte, schließlich sollten Kinder nicht mit verschmutztem Spielzeug spielen und schlafen, zeigen wir Ihnen tolle Tipps zur Reinigung Ihrer Kuscheltiere. Diese sind im Grunde auf jede Art von Kuscheltier universal anwendbar. So machen Sie Ihre Kuscheltiere sauber und kuschelfertig: - Befreien Sie die Kuscheltiere von Staub - Entfernen Sie unangenehme Gerüche - Beseitigen Sie Kaugummis und Sekundenkleber - Wischen Sie die Kuscheltiere mit einem feuchten Tuch ab - Suchen Sie sich einen guten Ort zum Trocknen der Kuscheltiere aus Staub und andere Schmutzpartikel entfernen Es mag zwar ein wenig zu simpel erscheinen, doch der beste Weg um sein Kuscheltier von Staub und Schmutzpartikeln zu befreien, ist das Absaugen mit dem Staubsauger. Hier sollte man lediglich darauf achten, dass ein passender Aufsatz verwendet wird. Auch empfiehlt es sich nicht eine zu hohe Stufe zu wählen, sondern möglichst auf niedrigster Stufe zu saugen. Das ist wichtig, um die Kuscheltiere zu schonen. Die Prozedur mit dem Staubsauger muss nur wenige Minuten gehen. Anschließend sollte man eine sanfte Bürste nehmen und das Kuscheltier sorgfältig durchbürsten. Dadurch wird wieder alles in Form gebracht. Eine einfache und zuverlässige Methode, die auch bei empfindlicheren Kuscheltieren angewendet werden kann. Unangenehme Gerüche neutralisieren Ein Kuscheltier sollte nicht nur möglichst sauber aussehen, sondern bestenfalls auch so riechen. Sollte das Kuscheltier allerdings erst einmal stinken, ist das gar nicht so einfach. Es gibt allerdings eine super Methode, um Gerüche zu neutralisieren. Dafür packen Sie die Kuscheltiere in einen Behälter (z. B. Plastiktüte oder Plastikwanne) und füllen diesen mit Kaffeebohnen auf. Das Kuscheltier sollte dabei ruhig von Kaffeebohnen umringt, wenn nicht sogar bedeckt sein. Bestenfalls lässt man dieses dann auch über Nacht daliegen. Tatsächlich ist nach mehreren Stunden zu beobachten, dass der schlechte Geruch verschwunden ist. Kaffeepulver ist hier sogar effektiver. Jedoch ist davon abzuraten, da sich dieses leicht im Stofftier verfangen kann, wodurch eine erneute Reinigung erforderlich wäre. Kaugummis und Sekundenkleber beseitigen Wenn Kinder mit Kuscheltieren spielen, kann es sehr schnell passieren, dass diese von Kaugummis und Sekundenkleber übersät sind. Im Gegensatz zu Staub und Schmutzpartikeln, sind diese nicht gerade einfach zu beseitigen. Theoretisch kann man mit der Hand ran, jedoch ist das nicht sehr erfolgsversprechend. Auch eine Pinzette, oder vergleichbares Werkzeug, ist wenig empfehlenswert. Dabei muss nämlich davon ausgegangen werden, dass das Kuscheltier beschädigt wird. Um das zu verhindern, sollten Sie das betroffene Kuscheltier in die Tiefkühltruhe legen. Am besten (sofern es die Größe zulässt) packen Sie es dafür in einen Tiefkühlbeutel. Nach einigen Stunden, wie durch Zauberhand, sollten sich Kaugummis und Sekundenkleberpartikel entfernen lassen. Und zwar sogar so, dass die Kuscheltiere keinen nennenswerten Schaden erleiden. Mit einem angefeuchteten Tuch abwischen Diese Methode sollte sehr vorsichtig ausgeübt werden. Gerade bei alten und empfindlichen Stofftieren, empfiehlt es sich sehr behutsam vorzugehen. Hierfür nimmt man lediglich ein nasses Tuch, am besten nur minimal angefeuchtet und wischt damit das Kuscheltier ab. Dabei sollten zwar möglichst alle Stellen gewaschen werden, jedoch nicht zu intensiv. Auf diese Weise beugt man nämlich Schäden vor. Prinzipiell kann man hier auch ein wenig Shampoo verwenden. Unser Tipp ist hier Kokosshampoo, da dieses auf Kuscheltieren einen sehr angenehmen Geruch entfaltet. Möglichst behutsam trocknen Selbst dann, wenn das Kuscheltier nur von Hand gewaschen wurde, sollte dieses möglichst sorgsam getrocknet werden. Von einem Trocknen im Trockner raten wir Ihnen dabei allerdings ab. Ein solches ist nicht die beste Lösung. Stattdessen empfiehlt sich frische Luft. Legen Sie die zu trocknenden Kuscheltiere einfach auf die Terrasse, oder auf den Balkon. Natürlich so, dass diese von Wettereinflüssen geschützt sind. Dazu gehört übrigens auch übermäßige Sonneinstrahlung, weswegen es sich auch nicht empfiehlt, Kuscheltiere auf die Heizung zu legen. Ein schattiges Plätzchen, wo die Temperatur stimmt, ist oftmals die beste Lösung. Lassen Sie den Kuscheltieren zudem ausreichend Zeit. Hauptsache, dass am Ende keinerlei Feuchtigkeit mehr übrig ist. Diese kann nämlich äußerliche und innerliche Schäden hervorrufen. Ganz zu schweigen von einem unangenehmen Geruch. Mit diesen einfachen Ratschlägen kriegen Sie wirklich jedes Kuscheltier sauber. Verlieren Sie also keine Zeit und machen Sie schmutzige und überlriechende Kuscheltiere wieder kuschelfertig. Schließlich haben viele Kuscheltiere eine besondere Bedeutung . Da sollte man doch dafür sorgen, dass sie auch immer sch ön sauber bleiben. Schon allein aus hygienischen Gründen.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/kuscheltiere-ohne-waschmaschine-reinigen-tolle-und-einfache-loesungen/1713881
https://web.archive.org/web/20180925214318/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/kuscheltiere-ohne-waschmaschine-reinigen-tolle-und-einfache-loesungen/1713881
wissen
alltag
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ulf
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Politikverdrossenheit!
Gründe und Gedanken:
Innenpolitik Sozialpolitisch werden Hartz IV Empfänger stigmatisiert und ausgegrenzt. Auf den Schwächsten der Gesellschaft wird herumgehackt, während den Konzernen mit Subventionen und Steuererleichterungen das Geld in den Hintern geblasen wird, ohne das neue Arbeitsplatze entstehen. Beispielhaft sind hier die Autoindustrie und Banken und Versicherungen, wo trotz Rekordergebnissen Arbeitsplätze abgebaut und ins Ausland verlagert werden. Beispielhaft sind hier Allianz und Deutsche Bank zu nennen. Stattdessen gibt es immer mehr Steuererhöhungen und ein Desaster kündigt sich in Form der Gesundheitsreform an. Gespart wird nicht bei den Verwaltungsausgaben oder in den Bereichen, die der Bundesrechnungshof schon lange kritisiert. Nein gespart wird bei der Pendlerpauschale, der Eigenheimzulage und im Bildungswesen. Geld wird ausgegeben für eine Werbekampagne zur Gesundheitsreform, für Transportflugzeuge der Bundeswehr, für globale Auslandseinsätze, für die Strukturförderung in der EU, für Subventionen der Großindustrie. Die Außenpolitik ist abenteuerlich. Ob Jugoslawien, Afghanistan, Kongo oder Horn von Afrika überall sind deutsche Soldaten im Einsatz. Frau Merkel steckt, wie es bei einem Karnevalswagen des Rosenmontagszugs gezeigt wurde, so im Arsch von Bush, das es für Tony Blair richtig eng wird. Dieses Jahr durfte der Steuerzahler 2 Millionen fürs das Gemeinsame grillen eines Schweins, im Wahlkreis von Frau Merkel, bezahlen. Als Preis winkt eine Einladung auf Bushs Ranch. Eine „Ehre“ die auch Blair und Berlusconi zuteil wurde. Ist durch das Engagement dieser Menschen, Irakkrieg, die Welt sicherer geworden, ich glaube Nein! Durch den unüberlegten geplanten Einsatz in Nahost bringt die Kanzlerin Deutsche Soldaten und die Bevölkerung (Anstieg der Terrorgefahr), ohne Not, weiter in Gefahr. Eine Ansicht, die nicht nur von der Opposition geteilt wird. Denn die Hisbollah will sich nicht entwaffnen lassen und die Israelis halten die Waffenruhe nicht ein.
http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/politikverdrossenheit/640262
https://web.archive.org/web/20160701052050/http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/politikverdrossenheit/640262
sehen
politik
640,262
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_jmk_
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Nebelschwadenbilder
Allein im NEBEL.
Nebel zwischen dir und mir. Ich sehe dich nicht mehr klar vor mir. Du bist zu weit entfernt. Dein Gesicht ist nur noch in meinen Gedanken vorhanden. Ich greife nach dir doch ich greife ins leere. Wo bist du hin. Ich spüre dein Herz weit entfernt. Meins schlägt laut und aufgeregt. Ich höre dich atmen doch ich weiß nicht wo du bist. Ich will zu dir. Dich wieder sehen dich wieder spüren, deine Wärme. Doch alles was mir bleibt ist die Kälte und ich allein. Allein im NEBEL.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/nebelschwadenbilder/1473988
https://web.archive.org/web/20150620031858/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/nebelschwadenbilder/1473988
fuehlen
liebe
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mellowtints
http://www.neon.de/user/mellowtints
Special-Interest
Gib mir 'ne Kommentarfunktion.
Nichts macht mich neugieriger als du. Bist wie meine special-interest Zeitschrift. Will in dir lesen, dich versteh'n, nicht's anderes mehr sehn. Doch du kostest mich zu viel. Ich versteh deine Fachsprache nicht. Wörter aus deinem Mund werden zu Gedanken in meinem Kopf. Und du machst mich Tag und Nacht verrückt. Mag dein Layout, deinen Aufbau, deine schönen dunklen Augen. Les den Text von deinen Lippen, Bilder im Kopf von deinem Körper. Will deinen Hintergrund versteh'n, neues von dir lernen. Bin dein unique user mit den meisten views. Doch du hast keine Kommentarfunktion.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/special-interest/1472544
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gesellschaft
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LeraFairytale
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... mehr als gut wäre!
Über Mut, keinen Mut, Entscheidungen und falsche Entscheidungen!
"Kann es sein, dass du mehr von mir willst, als gut wäre?" Wumm!!! Der Schlag lässt mich taumeln... Ich warte auf das Einsetzen des süßen Schmerzes. "Natürlich will ich MEHR von dir! Ich will dich ganz und gar! Wäre das noch gut oder schon "mehr als gut"? Was bedeutet überhaupt "mehr als gut wäre"? Mehr als gut für DICH oder mehr als gut für MICH? Mehr als gut für UNS?? Scheiß drauf! Ich will DICH! Ich will dich SEHR VIEL MEHR...!" -laut. sehr laut. In meinem Kopf- Stattdessen bleibe ich cool. Ziehe lässig an meiner Zigarette und sage möglichst nüchtern: "Nicht mehr! " "Gut!" "Ich will keine von vielen sein." "Das ist gut!" ...doch dein Blick ist in sich gekehrt, fast schon enttäuscht... oder bilde ich mir das nur ein?! Vermutlich... "Wieso?" frage ich. Und anstatt dir Raum für eine Antwort zu geben ergänze ich: "Es kann doch nur zwei Gründe geben..." Pause. "Jaaa??" "... entweder ich bin nicht dein Typ oder du willst mich nicht verletzen?" Verdammt! Wieso mache ich es dir so leicht? Du hättest eine Antwort zusammenstottern müssen, mir sagen, dass ich zu gut wäre, um mit mir zu spielen, oder irgendeinen anderen Pseudo-Es-liegt-nicht-an-dir-sondern-an-mir-Scheiß, den ich mich gezwungen hätte dir zu glauben. Eine Wolke aus Lügen, die das Durchdrehen hinauszögert. "Beides!" "Ok..." "Aber auch wenn du mein Typ wärst, wäre das jetzt alles zu kompliziert." WIESO?? WIESO tust du das?? Reicht es dir nicht mir mein Herz zu zerreißen, musst du ihm jetzt auch noch einen Stromschlag versetzen, damit es doch noch einen Schlag länger durchhält nur um noch langsamer und qualvoller zu krepieren? ... auch wenn du mein Typ wärst... was soll das heißen?? Magst du mich doch ein klein wenig oder lese ich zu viel zwischen den Zeilen?? Ich lese sehr viel zwischen den Zeilen, hast du mal gesagt, aber das war später... Jetzt schaust du mich nur an. Jetzt bist du es, der zwischen den Zeilen liest. Vom ersten Augenblick an fühle ich mich dir gegenüber nackt, schutzlos... Deswegen will ich dich! Ich glaube mir wird schlecht! Alles dreht sich! Ich klammere mich an mein Bier. Zünde mir noch eine an und zwinge mich zu einem Lächel... (du kaufst es mir nicht ab; meine Augen verraten mich und du bist zu gut um es nicht zu merken...) "Dann wäre ja alles geklärt!" sage ich und... "Ich liebe diesen Song!" "Mhh..." machst du. Die Musik wird lauter, dröhnender, aber in mir wird es stiller, taub. Nur ein leises Wimmern stöhnt mit letzter Kraft: "Wer Einwände gegen diese Vereinbarung hat, möge jetzt sprechen oder für immer schweigen." Und ich bleibe stumm... stummer als gut wäre...
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Yulia0815
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La fea
Kleine Ergänzung zum Text "Dont look back in anger"
Dein Haar ist nur ein kleiner Teil des Gestrüppes, welches du hast, meine Liebe. Du hast Haare auf dem Rücken, auf dem Bauch, und um den Bauchnabel hast du Speck! Mehr als einmal war ich verwickelt In die großen Sträuche um deine Rinne. Du bist King Kong, du bist eine tropische Wildnis, und ich, Mädchen, ich bin dein Tarzan. Ich mach mal weiter, dein Mund ist nicht vollkommen schlimm, aber deine Zähne sind etwas abartiges. Und das sage ich, obwohl ich besser nicht über Zähne reden sollte, aber wenigstens putze ich sie mir immer, mein Leben! Dein Flügel töteten den Dobermann des Nachbarn, 200 Seemänner auf einem deutschen Schiff. In den Zoo lassen sie dich nicht hinein, die Stinktiere haben gesagt, dass du sehr schlecht riechst. Aber ich liebe dich… Du bist so hässlich, dass, als du mir ein Foto geschickt hast, mein Antivirenprogramm angeschlagen ist. Aber ich liebe dich… Du bist so hässlich, dass der Arzt bei deiner Geburt gesagt hat, wenn es nicht weint, dann ist es ein Tumor. Aber ich liebe dich… Du bist so hässlich, du bist zum „Hässlichkeits“-Wettbewerb gegangen Und dort haben sie dir gesagt, dass Professionelle nicht teilnehmen dürfen. Aber ich liebe dich… Du bist so hässlich, dass, als du geboren wurdest, sie dich in einen Brutkasten mit verdunkelten Glaswänden gesteckt haben. Ich mach mal weiter,… deine Stimme nervt mich, wenn ich schlafe Und du mir mit Sachen kommst wie: Wie Fer[nando]? Warum liebst du mich nicht? Warum umarmst du mich nicht? Warum, sagte ich, warum? Scheiße, sei endlich still, vergiss mich, soll deine Mutter dich doch umarmen, ich möchte schlafen. Und wenn du schon gehst, dann sieh mal, dass du Luft holst, meine Liebe, weil du schon wieder durchgedreht bist. Aber es gibt nichts schlimmeres, als deine Nymphomanie, du hast mich in Hülle und Fülle, Tag und Nacht. Mein armes Flötchen, dass nicht mehr kann, lässt du nicht eine Sekunde in Frieden, Du bist ein unersättliches Wesen, du entkräftigst Gummipuppen, mit einem einzigen Stoß. Dein Bett ist ein Amphitheater, und ich der Römer, der zitternd den Löwen erwartet. Aber ich liebe dich… Aber ich liebe dich… Du hast dir den Beruf einer Prostituierten ausgesucht und bist als Jungfrau gestorben. Aber ich liebe dich.. Du bist so häßlich, dass deine Mutter, statt dir die Brust zu geben, dir den Rücken gegeben hat. Aber ich liebe dich.. Du bist so häßlich, dass du sogar die Zwiebeln zum Weinen gebracht hast. Aber ich liebe dich. Und egal was ich sage, du kommst mir gelegener als Sharon Stone, mit deiner Mähne habe ich mir zwei Mäntel gemacht, die mich wärmer halten als solche aus Bison [Fell]. Dein Körpergeruch überdeckt den höllischen Gestank meiner Füße, und das ist etwas Geniales! Dein großer Appetit auf Sex ist besser als ein Fitnessstudio, mit dir bin ich mehr als ein Junge geworden. Und deswegen liebe ich dich… Der Arzt hat bei der Geburt gesagt: Wenn es fliegt, ist es eine Fledermaus. Aber ich liebe dich… Zum Karneval wollte sie sich eine Maske kaufen und sie haben ihr bloß eine Gummischnur gegeben. Aber ich liebe dich, du Hässliche Aber ich liebe dich… Aber ich liebe dich... du bist so hässlich, dass du statt einer Menstruation eine Monstrustruation hast. "Wichtige Links zu diesem Text" Das ist das Lied zum Text, aber auf Originalsprache: Spanisch
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https://web.archive.org/web/20160811022345/http://www.neon.de/artikel/freie-zeit/musik/la-fea/679222
freie-zeit
musik
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1,381,439,460
fiftycat
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glauben an die liebe definitiv verloren
Wo führt das noch hin ?
Ich bin ein grosser 50er Jahre Fan,werde in 2 Monaten 31 Jahre alt,und habe ganz hässliche Torschlusspanik. An die Liebe glaube ich schon lange nicht mehr. Ich bin ein richtiger Gentleman bin attraktiv,kommunikativ, liebenswert,romantisch,und treuherzig. Ich würde liebend gerne eine Frau so richtig verwöhnen. Am liebsten mit einem heissen Bad,roten Rosenblättern,ich würde eine Frau massieren und mit Ihr stundenlang kuscheln. Ihr das Frühstück ans Bett bringen. Jedoch hat dies noch nie eine wertgeschätzt. Ich habe mich damit abgefunden dass Frauen lieber ein Arschloch umerziehen wollen.Da wir (die jüngere Generation ) heute in der Fickgesellschaft leben,war Assiverhalten noch nie so gefragt. In meinen Augen zählt heute nur noch ein teures Auto (dass ich mir nicht Leisten kann),asoziales verhalten,geprotze,und einen grossen Prügel in der Hose.Wenn ich jedes Wochenende beobachte,wie Frankensteinsmonster mit Liebe überschüttet wird,und ich als richtiger Kavalier in die Röhre schauen kann,komme ich zum Schluss dass ich wohl oder übel als alter Junggeselle vergammeln muss. Ich habe es immerhin geschafft,dass ich wenigstens mein richtiges Beuteschema gefunden habe.Da ich über viel Lebenserfahrung verfüge,stehe ich auf 40jährige.Diese Frauen wollen von mir jedoch auch nur das eine,auf jeden fall keine Beziehung. Ich geniesse dies ja auch,und werde jetzt ende diesen Monats, in einem gewissen Lokal versuchen davon gebrauch zu machen. Ich frage mich jedoch ob so ein ONS mich wirklich erfüllt.? Sind Frauen die Kuscheln und verwöhnt werden wollen definitiv ausgestorben ? Oder wie werde ich zu einem Vollpfosten ? Tags: Tags
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liebe
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NEON
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Wortschatz 10/2015
Wir suchen ein Wort für…den Geruch, der nach einem warmen Spätsommerregen in der Luft liegt.
Jeden Monat erweitern wir im Heft euren Wortschatz. In dieser Ausgabe erklären wir euch zum Beispiel, was es mit Lesekummer auf sich hat und warum Topinambur in Strebergärten wächst. Jetzt suchen wir ein Wort für den Geruch, an einem Tag mit warmem Spätsommerregen. Was sind eure Vorschläge? Tags: Wortschatz
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Kaleidoskopf
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Die Krise
Bei Bedarf, sind wir hier.
Es ist so grauenvoll, Alle Sorgenvoll. Und die anderen, Diese Gefangenen... Sind alle freiwillig hier. Das sind wir... Nur keine Zier. Teile dein Leid, Deine Traurigkeit. Dazu bist du da. Für die Krise, nicht wahr? Es ist ein Spiel. Du erreichst viel... Aber niemals das Ziel. Das ist der Ablauf. Nimm es in Kauf. Macht es dich verrückt? Wirst du zerdrückt? Hier, gegen die Nerven, Du wirst es einwerfen. Sehr brav. Und bei Bedarf, Sind wir hier. Nur keine Zier. Tags: Psychiatrie
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schimmern
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Mama. Mutter. Nichts.
Ich bin Zaungast. Wie immer. Alle Fenster wirken warm, wenn man draußen steht.
Ich bin auf dem Weg nach Hause. Ein bisschen betrunken. Es ist einer dieser Abende, wo mich Alkohol nicht fröhlich sondern nur traurig und ein bisschen melancholisch gemacht hat. Unter fadenscheinigen Gründen habe ich die Party verlassen, ich mochte nicht noch mehr trinken und trauriger werden, ich konnte den Lärm nicht mehr ertragen. Es ist Winter, und ich laufe durch die Siedlung, die auf dem Weg liegt. Es ist noch nicht besonders spät, ein paar Fenster sind noch beleuchtet. Von weitem sieht das aus wie flüssiger Honig, das Licht flüstert mir ein „Willkommen“ zu, und ich bleibe stehen. Wie so oft. Ich sehe Lichterketten, brennende Kerzen, eine Familie, einladende Gemütlichkeit. Sie unterhalten sich, lachen, prosten sich zu. Es ist kurz vor Weinachten, da sitzt man gern beieinander. Ich bin Zaungast. Wie immer. Alle Fenster wirken warm, wenn man draußen steht. Ich stehe da, und die bittere Kälte kriecht mir unter meine Klamotten, frisst sich in mich rein, und mir ist das nur recht so. Ich hoffe, das die Kälte irgendwann meine Traurigkeit besiegt, ich wünsche mir den Schmerz von beinahe erfrorenen Händen und Füßen, damit ich überhaupt etwas fühle, etwas anderes empfinde, als Neid. Ich bin neidisch. Das, was sich mir zeigt, hinter dieser Glasscheibe, wünsche ich mir selber. So sehr, dass ich manchmal die Wände hochlaufen könnte. Aber ich weiß, dass mir diese Welt verschlossen ist. Eine Frau steht auf, und sieht mich vor dem Fenster stehen. Mit einem unwilligen Kopfschütteln zieht sie die Gardinen zu. Ich gehe nur ein kleines Stück weiter, und lehne mich an eine Häuserwand. Die Nacht ist wirklich eisig kalt, kalt aber sternenklar. Ich starre in den Nachthimmel, und unwillkürlich murmele ich stumm ein einziges Wort. Mama. Ich schließe die Augen und habe für einen Moment ein Bild von dir im Kopf, so klar und unbewegt wie die Oberfläche eines einsamen Sees. Ich versuche genauer hinzusehen, aber da verschwimmst du, so als hätte jemand eine handvoll großer Steine ins Wasser geworfen. Du warst schon immer wie Wasser, das mir durch die Finger rinnt. Du warst immer schneller verschwunden, als ich meinen Durst an dir stillen konnte. Ich weiß nicht mal mehr, welche Farbe deine Augen haben. Ob sie überhaupt noch eine Farbe haben. Ich habe dich vor zehn Jahren zum letzten Mal gesehen. Das war kurz nachdem ich dich im Gefängnis besuchen durfte. Damals ist es dir recht gut gegangen, du warst clean und hattest feste Vorstellungen davon, was werden soll wenn du endlich entlassen wirst. Zu diesen Plänen gehörte ich dazu, aber nur eine kurze Zeit lang. Aus denen ist nichts geworden. Das halbe Jahr in dem ich Kontakt zu dir hatte, ist immer noch in mir drin. All die Briefe, voller Versprechungen, voller „Ich liebe dich“. Wenn ich das heute lese, zerbröselt mein Herz wie eine handvoll Flips. Du konntest mich nicht lieben, dafür kanntest du mich zu wenig. Und ich dich. Die ersten vier Jahre meines Lebens, die ich bei dir verbracht habe, trugen nicht dazu bei, mir ein gutes Bild von dir in den Kopf zu setzen. Wo fing das an, Mama? Bei den Männern, mit denen du für einen Cola-Korn hinter die Disco gegangen bist? Ich sehe dich immer noch im Türrahmen stehen, in Dessous, auf einen der vielen netten Onkel warten, die uns so zahlreich besuchten. Mittlerweile weiß ich, wozu du so angezogen warst, wenn Besuch kam. Ich weiß auch, warum du manchmal so schlimme Schmerzen hattest, warum es dir mal blendend und mal beschissen ging, Das wechselte mehrmals am Tag. Du warst schwach, so furchtbar schwach. Du hast uns nicht geholfen, wenn unser Stiefvater, dieses Ding das du geheiratet hast, auf uns losgegangen ist. Aus lächerlichen Anlässen hat er das getan. Wenn wir heimlich Brot gegessen haben. Wenn wir zu laut fahren, und das die netten Onkel die bei dir im Schlafzimmer waren, gestört hat. Du bist nie müde geworden, den Nachbarn zu erzählen, dass wir nur Pirat spielen und ich deswegen eine Augenklappe trage. Mal links, mal rechts. Das kam ganz darauf an, welches meiner Augen schlimmer aussah. Zwei Augenklappen wären sehr auffällig gewesen, auch wenn sie mich blind gemacht hätten und ich all das nicht hätte mit ansehen müssen. Ob ich rausgehen durfte, hing davon ab, wie schnell meine Veilchen verheilten. Ich denke an den Gestank in unserer Wohnung. Der Kühlschrank, der wenig Essbares aufwies, weil fast alles, was sich darin befand, verrottete. So wie du, von Innen. Die beiden Rottweiler, die alles zuschissen, weil sie nie stubenrein wurden. Einmal, als ich nachts wegen einem Gewitter in das Bett meines großen Bruders flüchtete, und das Ding, das du geheiratet hast, mich erwischte, trat ich auf der Flucht vor ihm in Hundescheiße. Angst vor Gewitter war verboten, Tränen waren verboten, überhaupt einen Mucks von sich geben war verboten. All das trieb uns das Ding mit Gürteln und anderen Hilfsmitteln aus. Ein für alle Mal. Ich weine noch immer kaum. Du hast uns nie geholfen, standst immer nur weinend in der Tür. Kaum oder gar nicht bekleidet. Die Schreie vom Heroin in deinem Kopf übertönte immer das Schreien deiner Kinder. Ich kann gut verstehen, dass du davor flüchtest. Vor mir flüchtest. Vor all den Fragen, die ich dir gerne stellen würde. Ich habe eine ganze Bibliothek in meinem Kopf, große Regale, gestopft voll mit Fragen auf die ich keine Antwort habe, und auf die ich auch niemals eine Antwort bekomme. Immer, wenn deine Vergangenheit droht, dich einzuholen wirst du rückfällig. Du schlitterst von Entzug zu Entzug, von Mann zu Mann, von Kind zu Kind. Wie dein geschundener Körper noch immer schwanger werden kann, ist mir ein Rätsel. Du bekommst Kind um Kind, immer in der Hoffnung, dass dann alles besser werden würde. Dir ist nicht bewusst, dass nicht alle deiner Kinder so werden wie ich, die irgendwie mit allem klarkommt. Zehn Kinder sind es bisher, und du bist grade mal Mitte vierzig. Das eines von ihnen schon selbst einen Drogenentzug machen musste, weil es mit all den Erinnerungen in seinem Kopf nicht leben konnte. Nur berauscht leben konnte. Manchmal wünsche ich mir, dass es so was wie Aceton gegen die Erinnerung gibt. Man wischt einfach alles weg, wie bröckelnden Nagellack, und mit etwas Glück wird einem auch ein bisschen schwummerig dabei. Zu Weihnachte hasse ich dich am allermeisten. Das Fest an sich bedeutet mir wenig, ich kann nur die ganzen glücklichen Familien in der Innenstadt nicht ertragen. Ich fühle mich beobachtet, ausgelacht. „Schau nur, wir sind alles was du nicht sein wirst.“ Aber auch ich bin alles was du niemals sein wirst. Ich bin mit ein paar Schrammen davon gekommen, aufgeschürfte Knie. Ein paar Narben. Aber nur wenig offene Wunden. Ich flüchte mich nicht in häufig wechselnde Männerbekanntschaften. Ich bekomme keine Kinder, in der Hoffnung endlich eine richtige Familie zu haben. Ich weiß doch nicht mal, was das bedeutet. Ich nehme keine Drogen. Ich führe mein eigenes, selbstbestimmtes Leben. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht wusstest, wie abhängig Heroin macht. Die 80er, das war nach Christiane F. Da wusste man Bescheid. Und überhaupt. Du hast Bescheid zu wissen, du hättest eine Verantwortung gehabt, uns gegenüber und auch dir gegenüber. Du kannst immer nur weglaufen, ich kann mich allem stellen. Ich schreibe alles auf, hefte ab und somit nimmst du nicht mehr soviel Platz in meinem Kopf ein. Ich bin aus mir selbst heraus stark geworden, du hast nur das flüchtige Versprechen von Heroin. Du gibst dir immer neue Namen, weil du mit deinem wirklichen nur schlechtes verbindest. Dein Gewissen muss dich doch irgendwann umbringen. Zehn Kinder, die du alle weder beschützen noch behalten oder erziehen kannst. Auch wenn du mir meine Fragen beantworten könntest, es würde nichts normal werden. Oder gut. Deine Lügen schmerzen mich noch immer, du kannst dir nicht vorstellen, was ich mir mit 14 für Hoffnungen gemacht habe. Nach all den Briefen. Damals, da wusste ich nicht mal alles, was mir deinetwegen passiert ist. Da war noch Verdrängung. Ich hätte dich nicht gehasst, ich wäre dankbar gewesen, dafür dass ich endlich bei dir sein kann. Das du mich „Schneckchen“ nennst. Wir nie wieder über das Ding reden müssen. Oder über die Zeit in den verschiedenen Kinderheimen, besonders in dem ersten, das für mich nichts besser, aber vieles schlimmer gemacht hat. Ich sollte Zuflucht und Geborgenheit finden, in einem Kinderheim. Als endlich unseren Nachbarn die Zustände bei uns aufgefallen waren. Als die Polizei kam, und uns mitnahm. Ich weiß nicht, wo du bist. Oder ob du noch lebst. Bekommt man Nachricht von irgendwem, wenn die Mutter stirbt? Ich trage nicht deinen Nachnamen, und deiner hat mit Sicherheit schon wieder gewechselt. Da wird schon niemand nach mir fragen. Diese Ungewissheit macht mich ganz komisch im Kopf. Ich hoffe, du lebst noch lange, Mama. Wenn du nicht am Heroin stirbst, dann an unseren Fragen. Du bist nicht mutig genug, um sie ertragen zu können. Ich wünsche dir nicht den Tod, auch wenn der vielleicht das ewige Kinder-bekommen unterbricht, du sollst nicht noch mehr süchtige Kinder auf die Welt bringen. Aber ich wünsche dir ein Gewissen, das ungefiltert auf dich eindringt. Ganz ohne Drogen. Damit du mich vielleicht irgendwann suchst, und mir das alles von allein erklärst. Ich vermisse auch eigentlich nicht dich, sondern eine Mutter, wie sie all meine Freunde haben. Eine, die sonntags anruft und fragt, wie es geht. Die umarmt, wenn man nach Hause kommt. Die nach Geborgenheit und Sicherheit duftet. Der man nicht egal ist. Eine Lovis. Wie bei „Ronja, die Räubertochter“. Eine Mutter, die wie eine Löwin um ihre Kinder kämpft. Ich wünschte, ich könnte voller Liebe an dich denken. Du aber bist wie ein Engel, an die ich nicht glaube. All das geht mir durch den Kopf, als ich fast an der Backsteinmauer festfriere. Ich löse mich, endlich taub vor Kälte, gehe nach Hause und betrinke mich ganz furchtbar. Ich beschließe, nicht wieder an dich zu denken. Bis zum nächsten warmen Fenster, wenigstens. Es muss weitergehen.
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/mama-mutter-nichts/657900
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Kathrin_Hartmann
http://www.neon.de/user/Kathrin_Hartmann
Wo stehst Du wirklich?
Der NEON-Test in der Dezember-Ausgabe sagt dir, was deine Haltung zur Finanzkrise ist.
http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/wo-stehst-du-wirklich/662809
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Kaffeeliebe
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Liebesidioten
"Du warst diejenige, die mich abblitzen hat lassen. Knutschst mit nem Kommilitonen vor meiner Nase." "Ich weiß. Scheiße – ich war doch so verliebt."
Ich fragte mich, warum er nicht zurück schrieb. Für ein bisschen Spaß war er doch immer zu haben. Ich schaute im Taxi auf das Handydisplay, um noch einmal zu lesen, was ich vor zwei Wochen schrieb. "Hey, gehen wir zur Weihnachtsfeier? Und geben uns so richtig die Kante?" Funkstille. Ich stieg aus dem Auto und stöckelte Richtung Party. Vor zwei Jahren war alles neu. Das Studium. Die Leute. Ich. Schnell entdeckte ich dich in der Uni. Meist Espresso kochend, jeden Mittag gegen halb zwei. Das Karohemd teils in die Jeans gestopft, dein Bart sah kratzig aus. Ich hatte ihn jedoch noch nie berührt. Bis zu dem Tag als wir ins Kino gingen und anschließend in diese Bar. Ich schmiegte meinen Kopf an dein Gesicht, es kratzte wirklich. Ich war verliebt. Du warst interessiert. Und dumme Mädchen versuchen genau dieses Interesse mit Gift zu locken: Eifersucht. Auf einer dieser Studentenparties küsste ich fremde Lippen vor deinen Augen. Unsere Liaison ebbte dahin, eine Freundschaft entstand durch große Enttäuschung. "Hey, was machst du denn hier", fragte ich während ich grinsend auf seinen Bart blickte. "Trinken." Ein halbes Jahr nicht gesehen, fanden wir schnell unsere Gemeinsamkeiten wieder. Der Alkohol machte uns redselig, sprachen ohne Leitfaden und undeutlich. In dieser Undeutlichkeit gab er mir die Wahrheit zu verstehen. "Weißt du, ganz ehrlich? Du warst diejenige, die mich abblitzen hat lassen. Knutschst mit nem Kommilitonen vor meiner Nase." Ich guckte ihn an und wusste nicht so recht was ich sagen sollte. Es war immerhin zwei Jahre her. "Ich weiß. Scheiße – ich war doch so verliebt." Wir starrten uns an und wussten beide, dass wir es irgendwie verbockt hatten. Ich küsste ihn und wir waren die selben Liebesidioten wie damals. Tags: Eifersucht, Idioten, Glück, anders, Alkohol
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anna1207
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Diese Radfahrer!
Typen, denen man auf der Straße begegnet
Der teure Amateur Den teuren Amateur trifft man bei gutem Wetter auf den Landstraßen der Region. Meist männlich, leicht übergewichtig, Mitte 30. Er sitzt auf einem besseren Carbon Rennrad und trägt eine grelle Sportuniform, die trotz Sponsorenaufrucks selbst bezahlt ist. Im Schnitt fährt er 50km-Touren, die er mit einem Weizenbier abschließt, das er breitbeinig sitzend in einem Biergarten genießt. Der Profi Der Profi unterscheidet sich vom teuren Amateur auf den ersten Blick durch Körperform und –Färbung, denn die muskulösen Extremitäten des Profis lassen sich klar in einen dunkel braunen und einen blassen Bereich teilen, den Funktionswäsche bei 300km-Touren vor der Sonne schützt. Er steigt nur selten von seinem teuren Gefährt, doch wenn, dann genießt er jeden Blick, den seine klackernde Profi-Schuhe in den Eisdielen der Republik auf sich ziehen. Der tapfere Pendler Der tapfere Pendler lässt keine Ausrede gelten. Er muss auf dem Rad täglich längere Strecken zurücklegen und hat sich dementsprechend mit Kleidung ausgerüstet. Hierbei gilt die Regenjacke als Minimum. Die Ausstattung ist über Regenhose, Überschuhe und Spike-Reifen für den Winter beliebig erweiterbar. Der Pendler neigt zu Überholmanövern, dem unerlaubtem Wechseln der Straßenseite und dem Kreuzen von Fußwegen, um so pünktlich wie möglich zu sein. Der rücksichtslose Anarchist Der rücksichtslose Anarchist unterscheidet sich vom tapferen Pendler durch ein hohes Gewaltpotential, noch höhere Risikobereitschaft und schlechtere Ausstattung. Er provoziert mit hoher Geschwindigkeit und Aggressivität allen anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber. Er pocht im Autoverkehr auf das Recht des Schwächeren und hat somit immer Vorfahrt. Meist mit einem guten mp3-Player ausgestattet. Der ängstliche Pöbler Der ängstliche Pöbler ist der natürliche Feind des tapferen Pendlers. Langsam fahrend hält er sich an alle geltenden Verkehrsregeln, trägt Helm und Neon-Weste, steigt vor Bordsteinkanten ab und hat gelegentlich einen Handventilator an den Lenker gebunden. Auf jeden Verstoß gegen die StVO reagiert er empört und zornig. Extreme Typen fahren so langsam, dass sie schlingernd den Radweg blockieren und den Überholenden üble Flüche hinterher zetern. Der laute Student Junge Leute, die sich mit einem kaputten, lauten Rad gegen den Kommerz wenden, setzen Zeichen auf Radwegen. Die Räder sind vom Flohmarkt, von Versteigerungen, Haushaltsauflösungen oder aus Omas Keller, in den seltensten Fällen verkehrssicher und versprühen einen farblosen Charme von Unvergänglichkeit. Der Fahrer ist selten ein Freund langer Strecken, holt aus den alten Gestellen aber oft ein überraschendes Tempo heraus, das ihn in Verbindung mit meist regelwidrigem Fahren schnell von A nach B bringt. Der schmutzige Biker Der schmutzige Biker verzichtet an seinem Fahrrad auf jeden überflüssigen Ballast wie Ständer, Licht und Schutzblech. Kündigt sich meistens durch ein gleichmäßig schnurrendes Geräusch an, das die dicken Räder auf dem Asphalt machen. Der Fahrer trägt entweder auf dem Kopf oder am Rucksack einen riesigen Helm und ist meist in Gruppen von drei bis fünf Bikern unterwegs. Die große Familie Familien zu Rade sind entweder lang (Rad plus Anhänger) oder breit (Schlingerndes Kind wird von parallel schlingernden Eltern eskortiert). Diese Kolonnen sind häufig etwas langsamer, die Rad-Anhänger-Kobination braucht wegen des zusätzlichen Gewichts vor allem Zeit um Tempo aufzunehmen, und zeichnet sich durch passives und vorsichtiges Fahren aus. In den meisten Fällen sind sie durch mindestens eine Fahne zu erkennen. Tags: Radeln
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Sultanine
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Reingelegt
verflucht vom bild der eigenen eltern, hinaus geworfen ins leben
nach anderen sehen, jede minute sich mit anderem füllen, jeden tag. wegschwimmen vor der eigenen leere, auffüllen mit fremdmaterial. sich spiegel suchen in den menschen, sich in fratzen sattsehen und verlieren, so machst du es tagein tagaus. verflucht vom bild der eigenen eltern, hinaus geworfen ins leben, suchst du nun was kommen kann. fällst immer wieder über beide füße merkst nicht einmal, sie sind nur schein. amputierte arme und beine hat man dir gegeben. ein verschlossenes herz pocht im einklang eigener einsamkeit, eigenem unvermögen, eingener ängstlichkeit. zu packen was nicht zu packen ist zu sein, was du niemals bist zu reden, als wärst du ein anderer zu denken, du seist ein anderer aber wer bist du? immer wieder fort ganz schnell das willst du an einen anderen ort der dir erklärt, du bist jetzt wer der dir zeigt, du bist wahr. immer wieder geht das so bis zum gehtnichtmehr wegrennen, wegrennen vor dir selbst zeit für eine entmachtung der bilder! zeit für ehrlichkeit! Zeit der Enttäuschung. aber wann? jetzt gleich später nie
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Sommerschein
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silvester mag ich toast
zwo.elf - zwozwölf
ding dong 01.01.2012 0.12h blabla ... wünsche dir alles bedenklich (bedenklich? na, danke!) gute fürs neue jahr. ich mag dich. ziemlich. und will zum jahresende keinen hehl draus machen. prost & kuss. ich mag auch toastbrot. gerade zum erdenklichen silvesterfest.
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freundschaft
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Heir
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Anderer Mütter Fische
„Was hältst du davon, Traumhändler?“
Jesse kommt, als ich keine Hoffnung mehr in das Türklingeln setze. Sein Blick streift die verschlossenen Flaschen, Opfergaben aus den Händen der wenigen Freunde, die ich ertragen konnte. Gutgemeintes aus aller Welt und zugleich ein geschicktes Umgehen der Frage nach einer angemessenen Begrüßung. Jesses Hände sind leer und er fällt mir um den Hals. Vielleicht kennt er die Regeln nicht, wahrscheinlicher aber, dass er sie ignoriert, denn dazu wurde er geboren. „Sollen wir über anderer Mütter Töchter reden? Fische im Meer, alte Fesseln und neue Freiheit oder hast du den Quatsch schon durch?“ Ohne zu verstummen, beäugt er einige Flaschen, und verzieht anerkennend das Gesicht. Ich nicke ihm zu, soll er sie haben. Das hier ist zu groß, um es zu ersäufen und letztlich lauert am Boden jedes Glases Selbstmitleid. Jesse sammelt ein paar der Flaschen ein, dann steht er vor mir, mustert mein Gesicht und ich frage mich ob er sehen kann, wie dünn meine Haut geworden ist und dass er aufpassen muss. „Du siehst scheiße aus. Lass’ uns abhauen.“ „Wohin?“ „Sei nicht blöd.“ Das Meer also. Seit Ihrem Weggang ist die Wohnung gewachsen. Neue, düstere Orte sind hinzugekommen, Leerstellen und Schreine, die gleichsam erbarmungslos an sie erinnern. Eine handvoll Dosen und Päckchen hat sie im Spiegelschrank zurückgelassen. Orange gegen Schmerzen, Blau für den Schlaf, Weiß zum Lächeln. Mein Selbstbewusstsein, ein räudiger Köter, durchwühlt ihre Motive nach vergifteten Leckerchen. Das Ich ist geschrumpft, kneift und schneidet in das Fleisch des müden Tieres. Kurze Nächte haben mich müde gemacht, die leere Bettseite ist ein Abgrund und Träume gefährlich. Ich stecke die blaue Packung in meine Jackentasche. Aus den Lautsprechern dringt unfassbarer Lärm. HATE. FUCK. DIE. Klingt nicht gesund, würde aber vielleicht ein paar Dinge vereinfachen. Jesse singt und klopft mit den Fingerspitzen aufs Lenkrad. Sein Haar ist wirr und Kajalreste haben sich klumpig unter seinen Augen gesammelt. Die Unbekümmertheit reizt mich zuverlässig, erinnert mich an das, was mir fehlt, was ihr an mir fehlte. Wild und rebellisch hätte ich sie vielleicht halten können. Wild und rebellisch wünschte mich auch meine Mutter, aber das war später. Anfangs stand ich ihr besser, wenn ich unauffällig war. Ansonsten hätte ich sie wahlweise alt gemacht oder ihren Fehlern ein Gesicht verliehen. Meinen Namen, so gestand sie mir irgendwann, hatte sie auf der Wöchnerinnenstation aufgeschnappt, wo sie, von glücklicheren Müttern interessiert beäugt, ihren neu erworbenen Mühlstein durch die Gänge geschleppt hatte. Einen angepassten, oft vergebenen Namen mit Diminutivpotenzial, das vor Ausrufezeichen brach lag. In ihren Zweitgeborenen setzte sie andere Hoffnungen und wurde nie enttäuscht. Jesse. Rebell, Dissident, Traumhändler. Er dreht das Geplärr leise und fragt mich nach dem Ende. Vor nicht allzu langer Zeit hatte das Wort einen romantischen Beiklang. Zwei Schläfen, zwei Abzüge, ihr entschlossenes Lächeln an meiner Wange, während die Flammen sterbender Welten sich näherfraßen. Stattdessen unerträgliche Profanität, Worte nur, nicht gezielt, aber sie trafen trotzdem. Lange hatte sie ihre Gedanken für sich behalten, beobachtet, abgewägt und alle Gefühle geschluckt. Als sie endlich bereit war, sie auszusprechen, waren sie längst abgekühlt. Wut, Enttäuschung und unerfüllte Ansprüche hatten sich in Argumente gewandelt, denen ich nichts entgegenzusetzen wusste. Jesse hat die Musik ausgeschaltet, aber mehr als halbherziges Dösen ist nicht drin. Träume und Erinnerungen lauern auch dicht unter Oberfläche des Bewusstseins und ich finde keine Entspannung. Als ich aufgebe, dunkelt es bereits, dennoch sind die vor dem Seitenfenster vorbeiziehenden Konturen vage vertraut. Die Straße ist neu, begradigt und von wohlerzogenen Bäumen zur Allee geadelt. Ihre Vorgängerin war unerbittlich, eine blutgierige Schlange gesäumt von wildem Wald. Es verging kaum ein Monat, in dem sie nicht ein Leben nahm. Weiße Kreuze kündeten von ihrem Blutdurst und obwohl mir manche der Namen vertraut genug sind, um mir das Wasser in die Augen zu treiben, bot sie mir Trost. Ian, Kurt, Jim, die Stimmen der Todgeweihten aus dem Kassettendeck, vor mir die Finsternis und im Hinterkopf den Gedanken, dass eine einzige schnelle Bewegung des Lenkrads im Notfall alles beenden konnten, waren genug, um den Kopf wieder frei zu kriegen. Heute ist Sprit teurer und Trost unbezahlbar. Schweigend erreichen wir den menschenleeren Parkplatz. Hinter den Dünen liegt das Meer. Jesse murmelt vor sich hin, aber ich höre nicht zu. Auf der unvollkommenen Wasserfläche spiegelt sich der Vollmond weiß und hart. Wir sollten ihn anheulen, verlassene Geschöpfe die wir sind. Nur die Starken ertragen bedingungslose Gottlosigkeit, der Rest heuchelt und beugt das Haupt vor gefährlichen Götzen. Wie zum Beweis lässt Jesse sich in den Sand fallen und zieht eine der mitgebrachten Flaschen aus dem Rucksack. Stolichnaya, ungekühlt, aber so mild, dass es nichts ausmacht. Die Flasche leert sich schnell und lockert meine Zunge. Szenen fügen sich zu Geschichten, die Vergangenheit wird schmerzlich greifbar. Es war nie perfekt, aber wenn ich es uns einrede, tut es mehr weh und ich stecke sowieso schon so tief in der Scheiße, dass ich auch gleich darin baden kann. Ich rede gierig, zimmere ihr einen Altar aus feinem Sand und forme darauf ihr Bild in all seiner erbarmungslosen Schönheit. Jesse hört zu bis die Worte versiegen. „Lass sie los.“ Er steht auf und deutet in Richtung Meer. „Lass sie los? Wirklich?“ Ich lasse mich in den Sand fallen und lache. „Wann und wie ich loslasse, geht dich nichts an.“ „Und das hier? Das geht mich auch nichts an?“ Jesse zieht etwas aus seiner Hosentasche und es dauert ein paar Sekunden, bis ich die Schlaftabletten erkenne. Weitere Sekunden in denen ich ebenso hektisch wie sinnlos meine Jacke danach abtaste, bis ich begreife, worauf er hinauswill. Held sein, einmal nur. Dumm, dass er nicht bedacht hat, dass ein Rollentausch immer beide Spieler betrifft und er es nicht erträgt, dass ich nun derjenige bin, der jegliche Vernunft sausen lässt. Ich lasse mich gehen, berausche mich an Kummer und Selbstmitleid und nicht weniger steht mir zu. Die Wunde ist tief, und noch bin ich nicht gewillt, sie heilen zu lassen, aber sie wird mich nicht töten. Noch bevor ich das Jesse erklären kann, holt er weit aus und schleudert die Packung ins Meer. Er blickt ihr nach, eine schwarze Silhouette vor dem weißen Mond und plötzlich weiß ich, warum wir hier sind. Vielleicht liegt es an Jesses Überraschung, dass mein erster Schlag ihn von den Füßen holt, so oder so fühlt es sich gut an, und ich lege nach. Etwas Verkümmertes erhebt sich aus der Dunkelheit und schafft sich zornig Platz. Vorschläge und Ratschläge. Ich muss keine Waffen wählen, sie fallen mir zu. Unter mir krümmt sich Jesse, aber zu viele verpasste Gelegenheiten schieben jedes Mitleid zur Seite. Das Meerwasser frisst sich den Jeansstoff hinauf. Nasse Waden, nasse Schenkel, nasser Arsch. Ich schleife Jesse aus dem Wasser, lege meine Hand auf sein Gesicht und erhöhe den Druck. Befreiungsschläge „Was hältst du davon, Traumhändler?“ Er ist kein Held, so sehr er es heute auch sein wollte, aber was Schlägereien angeht, verfügt er über die größere Erfahrung. Seine Faust trifft unvermittelt, hart und präzise auf meinen Kiefer. „Nichts.“ Und so ist es. Schwarz. Pochender Schmerz weckt mich. Der Strand ist in warmes Orange getaucht, aber ich friere erbärmlich. Vorsichtig hebe ich meinen Kopf von Jesses zusammengeknäulter Jacke und betaste meinen Kiefer. Jesse. Er sitzt direkt neben mir, die Schwellungen in seinem Gesicht sehen im sanften Morgenlicht bereits hässlich aus, aber als er sieht, dass ich wach bin, lächelt er. Hinter ihm erhebt sich eine filigrane Sandskulptur. Ich lächele zurück. Die dunklen Tage haben gerade erst begonnen.
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Neapel
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Die Ironie des Schicksals.
Des Schicksals, welches keines ist und die Ironie, welche auch keine ist.
Schicksal. Es muss nicht irgendwas aus irgendeinem Grund geschehen. Es geschieht einfach. Weil der eine eben so ist wie er ist. Vermutlich weil er das eine und das andere erlebt hat. So wie die andere. Die auch eben so ist wie sie ist. Weil sie das eine und das andere erlebt hat. Und wenn dann beide aufeinandertreffen, passiert es oder es passiert eben nichts. Oder es rumpelt mal eben kurz, die Wege kreuzen sich, was ein kurzes Chaos mit sich bringt, bis sich beide dann aber wieder in ihren Spuren wiederfinden. Entweder stehen sie sich dann gegenüber mit tiefen Blicken in die Augen des jeweils anderen. Oder aber sie blicken in unterschiedliche Horizonte (und unterschiedlich weite). Und dazu braucht es kein Schicksal. Das ist ein Ergebnis aus ganz einfachen aneinandergereihten, ganz ohne Schicksal beeinflussten, geschehenen Szenen. Das Leben eben. Die Ironie steckte in jedem Wort, welches er ihr schrieb, um ihr zu schmeicheln. Sie stand auf der Kreuzung. Doch es gab kein Augenpaar, in welche sie schauen wollte. Da war einfach niemand. Nicht mal seine Spur konnte sie erkennen. Dann begann sie zu lächeln und ahnte zu verstehen. Die Kreuzung der Wege musste ihn vollends aus der Spur geworfen haben. Denn jeder weiterer Schritt seinerseits in diesem schmächtigen Moment des gekreuzten Weges erwägte auch die Möglichkeit auf die gleiche Spur zu geraten. Die Ironie ist demnach nichts anderes als ein plumpes Hilfsmittel, eine undurchsichtige Brille, um ohne Sicht auf dem eigenen Weg weiter zu stolpern. Schade nur, dass sie dort stand und ihn sehen wollte, auf der Kreuzung, und die Brille nicht erkannte. Während er an ihr vorbeistolperte.
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fuehlen
liebe
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VisualOrgasm
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Das Medienmanagement-Handbuch
Medien- und Kommunikationswissenschaftliche Studiengänge erfreuen sich steigender Beliebtheit und es werden Online Marketing Manager gesucht...
In Zeiten zunehmender Medienkonvergenz suchen insbesondere Verlage und Radiosender nach neuen Wegen aus der Krise und sehen einer Expedition ins Ungewisse entgegen. Soziale Netzwerke, Smartpads und Smartphones erobern den Alltag und dirigieren somit das Mediennutzungsverhalten der rasant wachsenden Anwendergruppen. Medien- und Kommunikationswissenschaftliche Studiengänge erfreuen sich steigender Studienbewerber, die sich (mittels ihrer Expertise) beispielsweise zum Online Marketing Manager qualifizieren wollen. Das „Handbuch Medienmanagement“ wurde auf Grundlage des Studiengangs Medienmanagement an der Mediadesign Hochschule kreiert und spiegelt die vielfältigen Fachbereiche und Lehrinhalte systematisch wider. Neben den theoretischen Grundlagen, die für eine entsprechende Auseinandersetzung mit dem Thema unerlässlich sind, veranschaulichen die Praxisbezüge den Anwendungsbereich. In den medien- und betriebswirtschaftlichen Kapiteln werden unter anderem Kenntnisse aus Marketing und Controlling, sowie medienökonomische Besonderheiten reflektiert. Die kommunikations- und medienwissenschaftlichen Passagen widmen sich der Grundlagenbildung und Journalistik, worauf das Kapitel Kommunikationsmanagement folgend die Themen PR, Werbung und Corporate Identity behandelt. Die Beiträge des Fachbereichs Medien-Design und Medienproduktion bieten anschließend Einsichten in das Produktionsmanagement angewandter Berufsfelder. Folgend werden medienethische- und rechtliche Möglichkeiten bezüglich der Produktion, Distribution und Nutzung von Medien aufgezeigt. Auf über 400 Seiten bietet das Werk einen umfassenden Einblick in das Themenfeld Medienmanagement und vermöge diesen auch Außenstehenden zu vermitteln. "Wichtige Links zu diesem Text" Weitere Informationen Mediadesign Hochschule
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hammock87
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Gefühle vs. Verstand
Herz und Verstand gehen verschiedene Wege
Mit den Gefühlen und dem Verstand ist das so eine Sache. Die einen handeln viel zu schnell und die anderen kommen ewig nicht vom Fleck. Die Gefühle springen in dir auf und ab. Sie lassen dich Dinge tun, die du nicht erwartest, die der Verstand am Ende beurteilt. Nehmen wir die Angst. Sie entsteht ganz tief in dir. Sie schnürt deine Brust zusammen, sie lässt dein Herz schneller schlagen, sie verursacht Schweiß auf deiner Stirn. Der Verstand sucht nach Gründen. Er sucht im Früher und er sucht im Jetzt. Der Verstand gibt sich alle Mühe beim Suchen. Und auch, wenn er meint eine Antwort gefunden zu haben, ist er stolz auf sich. Doch das Gefühl der fehlenden Luft, des pochenden Herzens und der Kälte, die dich durchströmt bleibt. Es hat dich fest im Griff, den auch der Verstand nicht lösen kann. Bei der Liebe schlägt dein Herz auch schneller. Dir verschlägt es die Stimme. Eine Aufregung erfüllt dich. Dir flattern buchstäblich die Schmetterlinge durch den Bauch. Deine Augen strahlen und glänzen vor Freude. Wenn du das erlebst, dann zieht der Verstand sich zurück. Er weiß ganz genau, dass er gegen die Macht der Liebe nur wenige Chancen hat. Er betrachtet die Sache aus dem Hintergrund und seine Stimme wird nur langsam immer lauter. Sie wird so laut, dass du anfängst, die Stimme deines Herzens zu überhören. Der Verstand sucht wieder in der Vergangenheit und wagt Prognosen für die Zukunft. Er zeigt dir, was du gewinnst und was du verlierst. Was du siehst, ist das, was du sehen möchtest. Dabei müsstest du einfach wieder in dich hinein hören. Ganz leise und kaum vernehmbar wird die Stimme deines Herzens weiter zu dir sprechen.  Wenn du ihr Vertrauen schenkst, dann wird sie gegen die Stimme des Verstandes ankommen. Sie wird dir deinen Weg zeigen. Sie lässt dich Dinge im Leben sehen, die der Verstand dir verbieten will. Sie wird dich erfüllen und leiten. Sie wird in dir Gefühle auslösen. Diese wundervolle Stimme löst auch den Griff der Angst, der dich gepackt hält.
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VanilleMacchiato
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Gedankengewusel.
Die bisweilen eher unbekannte Spezies der Gedankenverknoter, auch Wuselmonster genannt, fühlt sich vor allem in Grüblerhirnen äußerst heimisch.
Ahh. Da ist es ja wieder. Ich begrüße es wie einen alten Freund. Fröhlich hüpft es von links nach rechts, von oben nach unten. Stupst die Synapsen an und lässt sie sich schwindelig schaukeln. Verknotet mit Eifer fein sortierte Informationsketten. Sorgt für exzessives Chaos in meinen Gehirnwindungen. Das Gedankenwuselmonster. Die bisweilen eher unbekannte Spezies der Gedankenverknoter,  auch Wuselmonster genannt, fühlt sich vor allem in Grüblerhirnen äußerst heimisch. Bei näherer Betrachtung dieses Wesens fallen vordergründig die 5 langen, wuscheligen Ärmchen auf, die jeweils als Paar links und rechts des Rumpfes angebracht sind, wobei die Natur eines davon keck, einer lustigen Mütze ähnelnd, auf dem rundum runden Kopf dieses quirligen Geschöpfes platziert hat. Mit seinen 38 wild auf die Händchen verteilten Finger ist das Gedankenwuselmonster durchaus in der Lage, wohlsortierte Konstrukte im Hirn innerhalb weniger Minuten derart durcheinander zu bringen, dass selbst jahrelang studierte, auf dieses gegen jeglichen Bekämpfungsversuch resistente Wesen spezialisierte Fachkräfte, an der Behandlung des sogenannten "Flusenhirns" zu verzweifeln drohen. Der anscheinend einzig verbleibende Hoffnungsblick in dieser verqueren Angelegenheit stellt der Schwachpunkt dieser mikroskopisch kleinen Lebensform dar, nämlich sein, alleinig nicht mit wuscheligem, grünem Fell besetztem, äußerst kitzelempfindlicher, zarter, rosa Bauch. Vorrausgesetzt man hat genügend gedankliches Durchsetzungsvermögen, seine Synapsen trotz der bereits vorhandenen, gedankenverstopfenden Flusen zur Mitarbeit zu bewegen, gibt es eine reale, wenn auch mickrige Chance, die völlige Verwuselung der Gehirnwindungen zu verhindern. Wenn nämlich ein Gedankenblitz, bei dem die Synapsen grelle, energiegeladene Lichtwellen auf große Reise schicken, ein Gedankenwuselmonster an seinem kleinen Bauch trifft, dann verfällt dieses einem solchen krampfartigem Kicheranfall, dass es wie gelähmt hintenüberfällt und von nun an in diesem Zustand verharren muss, bis ein Genosse seiner Art sich dazu erbarmt, es kurz anzustupsen, woraufhin es in tausend kleine Flusen zerplatzt. Da die Gedankenwuselmonster aber mittlerweile - aus offensichtlich unerklärlichen Gründen - vom Aussterben bedroht sind, stehen sie unter Naturschutz und jeglicher ansatzweise versuchter Übergriff auf die Gedankenverknoter wird zur Anzeige gebracht. Die vorangegangenen Umstände lassen es schon ahnen: Man sollte die Wusler am Besten ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen lassen. Was spricht auch schon gegen ein paar ordentliche Flusen im Hirn? Die sind immerhin um einiges weicher als Stroh. In diesem Sinne: Fröhliches Gedankengewusel. Tags: Gewusel, Monster, Gehirn, grübeln, Fantasie
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independentdreamer
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Von flackernden Lampen und Schrankwänden
Manche Dinge will man nicht kommen sehen. Auch wenn sie unaufhaltsam auf einen zurasen.
Ich rieche den kalten Rauch. Auf dem Sofa vor deinem Platz liegt Asche. Die Fenster sind auf kipp und das Windspiel davor dreht sich leicht. Dreht sich weiter, wie die Welt. Auf der Schrankwand stehen Fotos. Diese Schrankwand ist grottenhässlich und im Leben würde ich so etwas nie kaufen. Dir war das schon immer egal, du hättest tausend Möglichkeiten gehabt eine Neue zu kaufen, du hättest sie sogar geschenkt haben können, du warst ja an der Quelle mit deinem Job im Möbelhaus. Aber wen interessiert gerade eine Schrankwand. Ich nehme die Fotos herunter und schaue in ein Gesicht eines Mannes, der glücklich scheint, mit seiner Familie, seinem Leben. Auf einem Bild spielst du Fußball. Auf dem anderen sitzt du mit Kollegen am Tisch und du wirfst den Kopf zurück, weil du herzhaft lachst. Dieses Lachen habe ich über mehrere Monate nicht mehr sehen oder hören dürfen. Zum einen, weil ich nicht da war. Zum anderen, weil du krank warst. Lange und leidend. Ich verdränge die Tatsache, dass es früher oder später so kommen musste. Es ist wie mit einer Lampe, die beim Einschalten schon flackert und man weiß, dass man sie bald austauschen muss. Man erschrickt, wenn sie dann tatsächlich erlischt und es plötzlich dunkel wird. Jetzt ist die Lampe aus. Du hinterlässt Dutzende Fotos. Zehnmal so viele Erinnerungen. Du hinterlässt diese Schrankwand. Du hinterlässt eine Tochter und einen Sohn.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/von-flackernden-lampen-und-schrankwaenden/913802
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trinie
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Feel the true sorrow of a divided nation!
Der Werbeflyer für die Tour zur nordkoreanischen Grenze hielt schon im Voraus, was er versprach.
Sunny, meine koreanische Freundin, und ich waren sehr enttäuscht, dass sich aus politischen Gründen Ausländer und Südkoreaner nur für strikt getrennte Touren anmelden können. Irgendwie fühlte ich mich ganz verloren bei dem ungewohnten Anblick eines ganzen Haufens Langnasen, die sich in einen Reisebus quetschen. Ich bin so ein gaffender Tourist wie die. Noch schnell unterschreiben, dass keine Haftung für gar nichts übernommen wird, das ist ja fast wie Fallschirm springen. Jedenfalls sollte mich die Tour der USO (United Service Organisation) nicht enttäuschen, auch wenn es ein komisches Gefühl ist, Betroffenheit als Erfolg zu werten. Nach ungezählten Passkontrollen durch spacige ROK-Soldiers (Republic of Korea), die galaktische Sonnenbrillen tragen, ist der erste Stopp die JSA, Joint Security Area. Hier schütteln sich Bush und Kim der Zweite regelmäßig die Hand, in einer kleinen Holzhütte, über den Tisch und die Grenzlinie hinweg. Fahnen an der Wand gibt es keine mehr, seit sich jemand mit der nordkoreanischen die Schuhe geputzt und mit der amerikanischen die Nase geschnäuzt hat. Die Kulisse: Auf der südlichen Seite ein militärisch-minimalistischer Glasbetonkomplex, auf der nördlichen ein monumentaler Säulenbau mit Stufen, die zu dem flatternden roten Stern hinaufstreben. Südlich die coolen ROKs in breitbeinigen Posen, eine Armee aus der ToyStory; dagegen wirken die NPAler eher wie ausgewaschene Offiziere im Kasperletheater, mit ihren altmodischen Schirmmützen und zu weiten Goldknopfuniformen in Retro-Grün. Nicht winken! Schön in Zweierreihen gehen! Auf überhaupt keinen Fall plötzlich stehen bleiben! (Das sind die besten Momente, um mal wieder einen Wadenkrampf zu kriegen...) Fotografieren nur auf Kommando. Die kollektiven Kameraauslöser bewirken eine seltsame Kettenreaktion: Die NPAler zucken synchron, gruppieren sich wie Aufziehpuppen im Gleichschritt, salutieren und marschieren in einer Formation die Treppe hinauf, um sich oben gelassen über die Balkonbrüstung zu lehnen. Prüfender Blick auf die ROK-Soldiers: Bewegen sie sich? Stimmt was nicht? Einige von ihnen beäugen das Imponiergehabe kritisch durch Ferngläser. Die Spannung in der Luft ist so hoch, dass sie zu dick zum Atmen scheint. Mir schießen die Worte aus der Kurzgeschichte eines koreanischen Journalisten durch den Kopf: Kann ein mickriger Soldat das Böse sein? Für einen kurzen Moment rutscht mir das Herz in die Hose, als ich mich umdrehe und ein nordkoreanischer Soldat durch das Fenster der Hütte lugt. Minuten später rutscht mir das Herz dann wirklich bis zum Fußboden: Während wir einen Film über den Koreakrieg zu sehen bekommen, fange ich an zu schwitzen. Die Hand in meiner Jackentasche verkrampft sich. Beim Verlassen des Busses war an ihrer Stelle noch mein Reisepass gewesen. Schweiß und Blicke. Die Leute denken wohl, der Film macht mich so fertig. Morgen Embassy, den Flug verschieben, Hongkong und China sind gestorben. Die Sekunden ziehen sich so kilometerlang wie der Grenzzaun, den die Kamera abschwenkt. Er muss da draußen irgendwo liegen. Die Bridge of no Return, an der sich für wenige Stunden die Einsatzkräfte entscheiden konnten, auf welche Seite sie für immer überwechseln. Und wie komm ich ohne Pass überhaupt hier raus? The End. Hast du wieder super gemacht, Anna. Beifall. Der Vorhang fällt, mir wird ganz schwarz vor Augen. Wie ein nervöses Schulkind melde ich mich in Richtung des amerikanischen Soldaten, der unser Tourguide ist. "Mister, äh, ich hab meinen PASS verloren!!" Der Soldat blickt mich nur unverständig an. "Meinen PASS!!!" Er legt einen Finger auf seinen Mund, um mir zu bedeuten, dass man während der gesamten Tour ruhig sein soll. "Du PENNER! Ich habe meinen PASS verloren! Und wenn ich ihn nicht wiederkriege, dann werde ich den Rest meines Lebens in einem Propangandadorf in der DMZ versauern!!!!!!!" (Das habe ich wirklich sehr leise gesagt, so, wie er es befohlen hat...) Die Leute drehen sich jetzt nach mir um, einige lachen, und ein alter Opa wedelt meinen Pass in der Luft herum. Eigentlich reicht es mir für heute, aber wir stolpern noch kilometerweit durch den Secret Tunnel, den Südkorea vor einigen Jahren entdeckt hat. Angeblich soll es noch 15 dieser militärischen Geheimtunnel von Nordkorea aus geben, entdeckt hat man bisher aber nur vier. Bisher hatte ich mich immer gewundert, wenn ich meinen Koreanern von der geplanten Tour erzählte, und überwiegend auf Desinteresse stieß. „Wir interessieren uns nicht so für Politik... ja, eine Reunion wollen wir ja schon, aber, das regeln halt andere...“ Jetzt, da die hallende Stimme des Tourguides erzählt, dass der Tunnel mehr als 40 km nahe an das Zentrum von Seoul herangekommen ist, meine ich fast, es ist auch besser so... Vielleicht haben sie in der Schule einen solchen Film zu sehen bekommen, wie wir vor der Aussichtsplattform über die DMZ (Demilitarized Zone) gezeigt kriegen. Diese unendlichen Weiten, da, ein Mädchen mit einem Schmetterling, ui, so viele Tierarten gibt es hier, was für eine friedvolle Oase, Symbol der Kooperation, wo sich heldenhafte Versorgungsstraßen harmonisch angepasst durch die Hügel winden – die DMZ, das letzte Paradies auf Erden, „The DMZ, our home!“ Hmhm. Naja. Ein paar der Hügel, nämlich die auf der nordkoreanischen Seite, sind halt hässlich kahl abgeholzt, das könnte das Bild ein wenig trüben, gell, und die Idylle wird ein bisschen überschattet von der überdimensionalen Kim Il Sung - Statue am Horizont. Die zarte Brise vermag es leider nicht, die 600 Pfund schwere Weltrekordflagge, die im Fahnen-Wettrüsten über einem nordkoreanischen Propagandadorf aufgezogen wurde, in voller Pracht im Wind tanzen zu lassen. Das nördliche Peace-Museum bleibt den Südlichen leider verschlossen, das südliche beschränkt sich vor allem auf die Auflistung von durch Nordkorea hervorgerufenen Schießereien. Die letzte ereignete sich, als ein Mann einen Baum zwischen zwei feindlichen Aussichtspunkten fällen wollte. Shit happened. "The DMZ is OUR home"...
http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/feel-the-true-sorrow-of-a-divided-nation/655578
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Apfelsinenbaum
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Der lieblos zusammengeraffte Haarknödel
Seit wenigen Jahren hat sich ein haariges Knäuel auf den Köpfen von jungen Frauen exponentiell vermehrt: Der lieblos zusammengeraffte Haarknödel.
Ein Haarball, so hoch gebunden wie eine Asi-Palme und nur stilecht, wenn vom Haaransatz bis zum Knäuelende so viele Beulen wie möglich ungeordnet aus dem Haargewimmel hüpfen und aus dem großen Haarmuffin, dem Protagonisten, etliche ungezähmte Haarsträhnen blitzen: Der lieblos zusammengeraffte Haarknödel. Ein leidenschaftslos gebundener Dutt, augenscheinlich direkt nach dem Aufstehen, ja womöglich noch im Halbschlaf gezwirbelt. Der Unterschied zu einem solchen ist, dass die Haarträgerin sich den lieblos zusammengerafften Haarknödel mit Absicht so lieblos zusammenrafft. Was hat es zu bedeuten, dass er immer mehr junge Frauenköpfe formvollendet, vorwiegend in Universitätsstädten und Milchbars? Ist der lieblos zusammengeraffte Haarknödel der neue abgesplitterte Nagellack? Ein leichter Schrei der Rebellion, der Abgrenzung vom Konformen? Tattoo und Piercing sind schließlich ausgelutscht und vielleicht auch ein bisschen zu Hardcore. Oder einfach nicht genug. Besonders oft sieht man den Haarknödel in Verbindung mit Jutetüten und Charleston-Schuhen. Er scheint sagen zu wollen: Meine Trägerin macht nicht mit bei eurem Frisuren- und Beautywahn, sie ist individuell. Auch wenn sie vielleicht Ewigkeiten braucht, um den Haarkoosh so hinzukriegen, dass er auch wirklich gleichgültig wirkt. Auch wenn die Trägerin vielleicht drei Tonnen Maskara trägt. Aber ganz unauffällige. Hauptsache nicht der Einheits-Schick. Ich wagte den Selbstversuch. Ich trat mutig vor den Spiegel, bewaffnet mit (zur Sicherheit) 2 Haargummis. War das richtig? Sind Haargummis das passende Instrument? Oder benötigt man Gewagteres, wie Haarnadeln? Und sollte ich es überhaupt vor dem Spiegel tun? Ich war verunsichert, ich hatte das ja noch nie gemacht. Unbeholfen legte ich meine Haare am höchsten Punkt meines Kopfes zusammen. Es funktionierte nur mäßig, also schummelte ich ein bisschen und versuchte es kopfüber. Ich zwirbelte, drehte und knotete, bis so was wie ein Knäuel dabei herauskam. Stolz stellte ich bei einem Blick in den Spiegel fest, dass der Haarknödel schief saß, überall Strähnen rausguckten und Haarbeulen jede Seite meines Kopfes zierten. Überzeugt von meiner Leistung präsentierte ich das Ergebnis meinem Freund. Er lächelte müde und schüttelte den Kopf. Also traute mich nicht damit auf die Straße. Gerne wäre ich so selbstbewusst wie jene gewesen, die den Knödel täglich öffentlich zur Schau stellen. Um ehrlich zu sein, macht mir der lieblos zusammengeraffte Haarknödel ein bisschen Angst. Manchmal sitze ich im Hörsaal der Uni und starre auf Haarkugeln vor mir. Nach einer Weile habe ich das Gefühl, dass sie zurückschauen. Beschämt wende ich meinen Blick ab. Ob sie mir etwas sagen wollen? Vielleicht habe ich etwas verpasst. Vielleicht hat der Haarknödel einen besonderen Platz in unserer Gesellschaft. Vielleicht hat er eine Bedeutung, die ich einfach nicht verstehe, weil ich nicht 2015 bin, maximal 2010, aber wahrscheinlich nicht mal das. Vielleicht ist der lieblos zusammengeraffte Haarknödel ein Symbol von Kreativität, Authentizität, Individualität. Auch, wenn er überall durch die Straßen und Uniflure streift. Tags: dutt, haar, haare, hipster
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/der-lieblos-zusammengeraffte-haarknoedel/1483971
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GelbesWunder
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Sei meine pyrotechnische Darbietung, bitte.
Kein einziges Mal sage ich "Liebe" in diesem Text, auch nicht "Gefühl". Man könnte fast meinen, ich rede davon, meine Metapher ist nett.
Ich erinnere mich manchmal daran. An diesen Sommer. Aber das damals waren nicht wir. Es waren verwaschene Schatten mit uns ähnlichen Konturen. Es war nichts, es war leicht, "unbeschwert", beinah kindlich. Dann kam eine lange Atempause. Vielleicht auch zwei, du hast Asthma. All die Farben dieses Sommers, dieses einen Tages zirkulieren wie wild in unseren Lungen und erzeugen ein Feuerwerk. Seit dem liegen sie vergessen in unseren Zwerchfellen. Jetzt bist du wieder hier. Mit frischem Atem, auch ohne TicTac. Ein merkwürdiger Zufall? Oder berühren sich unsere Wege mit Absicht, ich will nicht "Schicksal" sagen. Ich kann nicht sagen, dass du schön bist. Manchmal bist du sogar ziemlich dumm. Aber du machst die selben Fehler wie ich und das gefällt mir, weil es mich an mich erinnert. Aber irgendwo in mir ist da wieder dieses Feuerwerk, wenn auch mit anderen Farben und vielleicht nicht so glitzernd. Deine Blicke entzünden es und manchmal atme ich es aus und mein Umfeld ist leuchtend, glitzernd, knallend, strahlend, pfeifend, laut. Mit großem Lärm und alle Aufmerksamkeit auf sich lenkend. Irgendein Schlauer sagte mal „Das Feuerwerk ist die perfekteste Form der Kunst, da sich das Bild im Moment seiner höchsten Vollendung dem Betrachter wieder entzieht.“, ist was dran, glaube ich. Vielleicht erlischt es auch, Silvester ist schon lange vorbei, obwohl ich immer noch nicht in der neuen Zeit angekommen bin. Dann bleibt nur noch ein blasser Rückstand irgendwo und die leere Plastikhülle. Gefüllt mit deinen fragenden Blicken.
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Realität und Hoffnung
Die Realität wischt ihr, die Tränen aus den Augen: "So kannst du die Wahrheit, doch nicht sehen."
Dieser Moment, wo die Realität ihr sanft zulächelt und sagt:" Du weißt so geht das nicht". Sie steht vor ihr, wie ein Kleinkind, zu Boden schauend mit Tränen in den Augen, und antwortet: "Ich weiß, aber ich wollte es so gern, nur dieses eine mal." Die Realität wischt ihr, die Tränen aus den Augen: "So kannst du die Wahrheit, doch nicht sehen." Sie flüstert leise: "Das ist so unfair". Von hinten tritt die Hoffnung an das Mädchen heran, legt der Realität eine Hand, sanft auf die Schulter und schenkt ihr einen Samen, mit den Worten: "Heute wird es nicht sein, morgen auch nicht, aber vielleicht irgendwann. Alles braucht seine Zeit. Das Wachstum einer Blume aus einem Samen und auch ein besonderer Herzenswunsch." Das Mädchen kniete sich nieder, zu Füssen der Realität und der Hoffnung, steckte den Samen in die Erde und benetzte ihn mit Wasser. "Manche Hoffnung, erfordert Arbeit, Geduld und Liebe dann kann sie zur Realität werden", sprach das Mädchen. Die Realität und die Hoffnung nickten sich lächelnd zu. Und überließen das Mädchen, dem Schutz der Sterne...
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/realitaet-und-hoffnung/1620188
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RazthePutin
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"Und was wäre, wenn du in die Vergangenheit reisen
und alle schmerzhaften und dunklen Stunden durch etwas Besseres ersetzen könntest..."
Kleine Einblicke in die Welt der Schizophrenie. Macht es Sinn, etwas zu hinterlassen? Und wenn ich etwas hinterlasse, wie lange bleibt es erhalten? All die Leute die sich in die Menschheitsgeschichte verewigt haben, um nie vergessen zu werden, haben eines dabei vergessen. Nur so lange die Menschheit existiert. Sollte man in diesem Fall nicht alles tun damit die Menschheit überlebt? Warum tun Sie dann meistens das Gegenteil davon? Und auch wenn es selbst Wayne mal nicht interessiert, darf ich es nicht trotzdem hinterlassen? Eines Tages interessiert es ja vielleicht doch jemanden? Wie viele Künstler, hatten ein Leben nahe am Hungertod und erst nach ihrem Tod waren Ihre Bilder Millionen wert? Sind wir auf Grund des Überflusses an Information, Leuten die uns irgendetwas erzählen wollen über ihre Hunde, Katzen und was die Nachbarn wieder mal verbrochen haben überhaupt noch in der Lage zu selektieren, was wichtig ist und was nicht? Warum gehen jeden Tag Hunderte Meldungen über Krieg, Leid und Not, unter, aber ich weiß, das die Spears psychisch labil ist? Warum können uns Politiker jeden Scheiß erzählen und Morgen, haben wir es vergessen. Aber Nippelgate kennt immer noch jede Sau? Weiß noch jemand was Watergate war? Haben die Amis denn Krieg gewonnen oder die Nazis? Und wenn es die Amis waren warum rennt jeden Tag auf irgendeinem Kanal eine Doku darüber wie großartig das alles nicht war. Natürlich nicht die "Nazis" sondern die Logistik und das System dahinter. Macht es das besser oder schlechter ein System zu haben? Und ich weiß das so was nicht gerne gelesen wird aber nur weil Hitler National Sozialist und Antisemit war sind alle Nazis Antisemiten? Sind eigentlich nicht zusammenhängende Dinge oder? Selbst ich als Linker stell mir diese Frage. Und wenn die NSDAP doch eigentlich eine Linksextreme Partei war warum sind alle Nazis automatisch Rechtsextrem? Und noch was warum kommen immer noch Leute an und fordern Dinge zurück die Ihnen im Krieg entwendet worden sind aber die ganzen deutschen Erfindungen die nach dem Krieg die Amis entwendet haben können die Deutschen oder Österreicher nicht zurückfordern? Wird die Geschichte von Gewinnern oder Verlierern geschrieben? Und wenn Sie von Gewinnern geschrieben wird ist das dann nicht einer sehr subjektive Sicht der Dinge? Warum sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit immer OK solange Sie keiner mitbekommt, aber keiner will's gewesen sein, wenn's dann rauskommt? Fragen über Fragen... Das sollte eigentlich eine Einleitung werden, aber ich werd das wohl so stehen lassen. Sollte jemand auf die Idee kommen mich auf grund dieses Textes einer politischen Richtung zuordnen zu wollen, hat er ihn nicht verstanden...
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/und-was-waere-wenn-du-in-die-vergangenheit-reisen/782659
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imherzenverankert
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Ewiger Wegbegleiter
Vom gemeinsamen warmen Zimmer der Kindheit zu fremden Ländern und Städten. Doch ewig kreuzen sich unsere Wege, mein Schwesterherz.
Du bist mein Herz, die gute Seele, die mich leitet. Meine zweite Hälfte, die mich auf allen Wegen begleitet. Du siehst mich an wie niemand anders. Weißt wenn ich augenblicklich lache oder weine. Du hältst mich fest ohne Vorurteil. Und hörst dir Dinge an, die ich sonst niemanden sagen kann. Du hast einzigartige Ideen, verbindest sie mit Linien und ohne an dir zu zweifeln erfüllt es dein Leben.  Mit einer Leichtigkeit steht da ein Modell, dass irgendwann ein Gebäude sein wird, in dem Familien ihre Geschichte schreiben und dort ein Leben lang verbleiben. Ich hoffe das könne wir uns alle dann anschauen: Ein Haus mit einem schönen Garten, in denen deine Kinder dann spielen. Die vielen Rotköpfe sind klein und wild, denen du alle Türen öffnest. Und hoffentlich deinen Plan vom Glück verwirklichst. Du bist mein Herz, die gute Seele, die mich leitet. Meine zweite Hälfte, die mich auf allen Wegen begleitet. Du siehst mich an wie niemand anders. Weißt wenn ich augenblicklich lache oder weine. Du hältst mich fest ohne Vorurteil. Und hörst dir Dinge an, die ich sonst niemanden sagen kann. Du bist mein Berater, der nicht wie die Branche so tickt nur sein Zeug loswerden will und mich dann wegschickt. Nein du bist die Art Beratung, die man sich als Kunde nur wünschen kann. Entscheidungen fallen mit dem Herzen und nicht, wie man jemanden unbemerkt manipulieren kann. Du bist die, die mir von falschen Angeboten abrät damit ich nicht in verkehrte Richtungen laufe. Bist ehrlich zu mir und dennoch würde ich dir auch so alles abkaufen. Du bist mein Herz, die gute Seele, die mich leitet. Meine zweite Hälfte, die mich auf allen Wegen begleitet. Du siehst mich an wie niemand anders. Weißt wenn ich augenblicklich lache oder weine. Du hältst mich fest ohne Vorurteil. Und hörst dir Dinge an, die ich sonst niemanden sagen kann. Und manchmal erstrahlen die vielen gelben Diamanten im Licht. Dann sind wir in einem Raum mit  vielen Menschen in der Dichte. Die tanzen und trinken und lassen sich gehen. Doch wenn unser Lied kommt ist es um uns geschehen. We found love in a hopeless place. Als würde die Zeit stoppen und wir nach unserem eigenen Gefühl tanzen. Mit schrillen Stimmen mitsingen als wäre es das Wichtigste auf der ganzen Welt. Und das ist es. Denn wir leben und lieben an einem hoffnungslosen Platz. Fühlen den Herzschlag in unseren Gedanken und lassen uns fallen. Die ganze Nacht. Du bist mein Herz, die gute Seele, die mich leitet. Meine zweite Hälfte, die mich auf allen Wegen begleitet. Du siehst mich an wie niemand anders. Weißt wenn ich augenblicklich lache oder weine. Du hältst mich fest ohne Vorurteil. Und hörst dir Dinge an, die ich sonst niemanden sagen kann. Deswegen habe ich  Angst dich zu verlieren und dass es dich einmal nicht gibt. Mache mir Gedanken was dann ist wenn du vor mir gehst. Was soll ich dann machen ohne mein Ich? Ich kenne alles von dir und genauso kennst du mich. Wenn die kalte Seite in mir versucht durchzudringen bist du die, die mich ansticht. Hab Angst davor dass unser Band reißt. Denn für mich bist du meine zweite Hälfte. Meine beste Freundin und  großes Herz, dass mich mein Leben lang begleitet. Tags: Schwesterherz, Schwestern, Familie, Wegbegleiter, Weggefährten, Herz, gute Seele
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Obdachloretta und Olaf
Seit Wochen beobachtet Loretta nun den Obdachlosen, von dem sie vermutet, er sei Gott. Heute wird sie ihn ansprechen müssen.
Sie hatte eine Weile lang mit dem Gedanken gespielt er sei Gott. Er schien jeden Menschen gleich zu behandeln, egal ob das ein Beamter war, eine Mutter mit Sportkinderwagen oder ein Student. Jeder hörte von ihm den einen Satz, immer ohne Betonungsvarianten. „Haste ‘nen bisschen Kleingeld?“ Da er sich ihr nun als Olaf vorstellt, kann Loretta mit gewisser Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass er Gott ist. Aber auch, weil sie diese selbstformulierte Regel durchbrochen hat: Sie ist vor ihm offensichtlich nicht mit allen anderen gleich. Sie tat, was sie am besten konnte: die Meinung ihrer Freunde ignorieren. Also klebte sie diesen Obdachlosen in ihr Hirngespinstalbum,  begann, ihn wochenlang heimlich zu verfolgen,  mit ihrer kleinen roten Casiokamera aufzunehmen, um zu sehen, ob die Tage dieses Obdachlosen einen Anfang nahmen und ein Ende. Das klappte nicht, denn in die Ecken, in die er sich verkroch, konnte sie ihm doch beim besten Willen nicht folgen. Wie hätte sie ihren Eltern erklären sollen, dass man sie dort mit Spritzen im Arm fand, zugedröhnt und abgelebt? Blieb ihr etwas anderes übrig, als ihn auf offener Straße zu konfrontieren? Herzlich wenig. Da steht sie also vor ihm mit ihren Einmeterfünfundsechzig, schaut einen steilen Hang hoch, blickt über den verfilzten Bart, die mehrfach gebrochene Nase hinweg in seine Augen. Und lächelt. „Hi!“, sagt sie und spürt, wie der Asphalt unter ihr vorsorglich anfängt, zu brodeln. Erst scheint er zu überlegen, ob es eine gute Gelegenheit sein könnte, sie um ein wenig Kleingeld zu bitten, doch die Sache kommt ihm komisch vor, scheint ihr, er öffnet seinen Mund dreimal bevor ihm eine angemessene Antwort einfällt. „Ja?“ „Ich bin Loretta.“ Und dann ist erst einmal Schluss, denn sie ist in genau dieser Sekunde weiter in sein Leben vorgedrungen als sie sich in normalen Momenten, also den Momenten, in denen ihr natürlicher Verdrängungsmechanismus funktioniert, vorgestellt hatte. „Olaf“, entgegnet er ihr - und der Bann ist gebrochen. Kein Gott, ein Olaf, er kann sprechen, er kann mehr als einen Satz sprechen. Loretta weiß nicht, ob sie enttäuscht ist oder glücklich, vielleicht würde sie die Welt umarmen wollen, doch sie schämt sich sowieso schon wegen ihrer kurzen Arme. „Ja, weißt du… ich hab dir bestimmt schon achtmal Kleingeld gegeben…“ „Ach so?“, unterbricht er sie sofort und seine linke Augenbraue hebt sich, ohne dass sein Gesicht dadurch Aussagekraft gewinnt. „Ach so, ja. Ich frag mich, was du mit dem ganzen Kleingeld immer machst… und ob wir dir damit überhaupt helfen… weißt du, weil du ja… hm, wie soll ich sagen, immer wieder Nachschub brauchst?“ „Oh Gott“, denkt sie, „was laberst du da für eine Scheiße?“ Hitze steigt in ihre Wangen wie Föhnluft morgens in der Frühe, aber zum Abkehren ist es zu spät, sie will standhalten. „Hm. Pf. Essen?“, fasst Olaf sein kurzes Resümee, nachdem ihn diese Frage sechsundzwanzig Sekunden lang beschäftigt hat und Loretta Gelegenheit zur Scham einräumte. „Aber“, steigt sie nun ein und nimmt allmählich Fahrt auf, „hast du nicht Lust, mal etwas Richtiges zu essen? Hast du nicht Lust, mit zu mir zu kommen?“. „Zu dir?“ Sein Blick wandert über ihre Schultern, die Haare, durch das Gesicht den Hals entlang, huscht verlegen über ihre Brüste an den Schenkeln herunter auf die Schuhe, seitlich weg die Straße hinunter und rauf in die regenverhangenen Wolken. Olaf nickt. Wortlos folgt er ihr, während Loretta überlegt, wer ihr da folgt. Ein obdachloser Fremder. Nein, eigentlich kein Fremder, weil ja wirklich alle ihre mittelbaren Bekannten Olaf zumindest vom Sehen oder vom Schnorren kennen. Oder vielleicht ist es am Ende ja doch Gott und die Tatsache, dass er Olaf heißt, ist ein zu vernachlässigendes Detail im göttlichen Plan, dessen Puzzleteil sie gerade wird. Sie lächelt in sich hinein. „Da wären wir!“, heißt sie ihn stolz willkommen, als sie die weißlackierte Tür in ihre Wohnung aufstößt. Olaf stößt die raumparfum- und räucherstabgetränkte Luft entgegen. Er hustet. „Komm erst mal rein“. Sie schiebt ihn an, seine Schuhe hinterlassen sofort ihre Spuren auf dem hellen Laminat. Vielleicht versteht diese Form von Laminat nicht, das scheint, als habe jemand Fotos von Holz auf Plastik geklebt, um seine wahre Herkunft zu verheimlichen. Vielleicht. Da ist gleich der Kontrast zwischen ihm und ihrer weißen Ikeawelt , die ihr mit einem Mal klein vor und komisch erscheint. Hatte sie früher über ihn nachgedacht, sah sie sich selbst wie eine Prinzessin in einem wohlbehüteten Reich aus Weiß und Flieder, doch jetzt, im Vergleich, erscheint ihr ihre eigene Welt seinem Schmutz zum Trotz billig und austauschbar wie Plastikgeschirr. „Sag mir, was du trinkst!“, fordert sie ihn auf, ohne sich zu ihm umzudrehen. Sie steuert durch das Wohnzimmer in die Küche und öffnet den Kühlschrank. Sie weiß sofort: Der Aldisekt ist keine Lösung. „Zwei Bier“, flüstert sie vor sich hin. Auf der Anrichte steht ein Träger mit Beck’s Gold, ihre Finger fühlen, „ach Scheiße“, lauwarm. Und Beck’s Gold?! Aber den Sekt kann sie ihm nicht geben, also hält sie die Flaschen unter den kalten Wasserstrahl, knibbelt dabei die Etiketten ab, was unter dem kalten Wasser kaum gelingen will, entscheidet sich für Gläser und kommt nach 4 Minuten hektisch atmend auf ihn zu. „Bier!“ „Ok.“ Vielleicht war das Bier eine dumme Idee oder eine Beleidigung, ihr Gedanke war nicht, ihn als Alkoholiker dastehen zu lassen, nur weil er kein Dach über dem Kopf hat. Aber Wasser hätte ihr nicht getaugt. Sie nippt. Er nickt. „Danke…“ „Willst du vielleicht etwas essen, Olaf? Magst du Sushi?“, fragt sie ihn aufgeregt und merkt schnell, dass das vielleicht eine dumme Frage war, haut sich in Gedanken auf die Finger. Mist. „Ob ich Sushi mag? Hm.“ „Ich mach uns ein paar Kartoffeln… und ein Schnitzel?“, fährt sie ihm dazwischen. Olaf nickt wieder und sie fragt sich, ob er heute noch etwas anderes tun wird als zu nicken. Während er sich das Abendessen bedächtig in den Mund schiebt, starrt sie ihn an, fragt sie sich, was er sich denkt: ob er sich ihr Leben angesehen hat, ihre Fotos und Bilder und Bücher, während sie für ihn kochte. Was er wohl gedacht hat, als er sie  mit ihrer Familie sah. Ob er die Fotos sah, auf denen sie gemeinsam mit ihren Freundinnen im Badeanzug… ob es ihm gefallen hat. Ob er sie dafür verachtet, dass sie ein glückliches Leben hat, ob er neidisch ist. Warum er sich so ein Leben ausgesucht hat, ob es Protest ist. Sie kommt sich dumm vor mit all diesen Fragen, ihr Kopf droht zu platzen. „Du musst mich nicht so ansehen“, sagt er. „SO sehe ich dich auch nicht an“, erwidert sie ohne zu wissen, was er meint. Draußen beginnt es heftig zu regnen, es durchzuckt Olaf, als sein Blick zum Fenster geht. Loretta fragt sich, ob das sein einziger Grund war, mit zu ihr zu kommen. Dann beobachtet sie, wie er sich in ihrem Raum umsieht. Wie der Panther, denkt sie sich. Sie möchte laut atmen, ganz laut atmen um ihre Scham herauszupressen. Sie sieht ihn an, seine braune Haut, fragt sich wie seit Wochen schon, ob das die Sonne war oder die Straße, blickt auf seinen Nasenrücken, mindestens zwei Mal gebrochen. Studenten, die ihn nachts besoffen belästigt haben, er hat sie ordentlich verprügelt, malt sie sich aus. Sie mussten zu fünft gewesen sein und hatten keine Chance. Oder eine Frau, die überfallen wurde, und nur er konnte sie retten. Wenn Gott auf der Erde wohnt, müsste er doch ein Obdachloser sein. Ihr Augenlid zittert, sie drückt sich mit beiden Händen rasch von der Tischkante weg. „Ich muss auf‘s Klo.“ Sie huscht an ihm vorbei, ohne zu verstehen, was er sagt. Im Bad blickt sie in den Spiegel, ihre Fingernägel biegen sich am Waschbeckenrand auf, die Tränen laufen über die Wangen. Was ist das für ein beschissenes Katalogleben, was für eine lächerliche Wohnung,  nicht einmal zwei stinknormale Bierflaschen im Haus. Lorettas Nerven beben. Sie drückt die Luft mit leisem Stöhnen aus sich heraus. Es hilft. Sie zieht die Nase zweimal hoch, wischt mit ihrem Unterarm über die Augen. Vielleicht hat er ihr bereits ihr Macbook abgezogen, vielleicht reißt er gerade den Kühlschrank auf, um zu sehen, was da an gescheitem Essen wartet, vielleicht findet er gerade den billigen Sekt, nimmt ihn mit und verpisst sich schnell mit ein paar Wertsachen, um heute Abend die Flasche mit seinen Freunden zu köpfen. Sie kann die Rufe hören „Guckt mal da, die Obdachloretta! Gib uns auch ein Schnitzel und ein Beck‘s Gold, Maria Magdalena!“ „Wie kann man nur so dumm sein?“ Oder: er tigert er im Haus umher, blickt ihre Fotos an - die Bilder im Badeanzug - und er nimmt einen tiefen Atemzug bis er riechen kann wie sie hier lebt. Gleich wird er die Tür aufstoßen und vor ihr stehen. Er wird sie an den Handgelenken fassen, er wird eine seiner großen schmutzigen Hände vor ihren Mund pressen und sie gegen die Wand drücken und er wird so schwer sein, dass sie keine Chance hat und er wird sie decken wie ein Köter den läufigen Hauspudel. Und wäre das so schlimm? Wäre das überhaupt Vergewaltigung, weil er nicht wissen kann, dass sie seit Wochen davon träumt? Für fünf weitere Minuten steht sie atemlos da und horcht und hofft, dass er sie erlösen kommt. Die Tür schweigt. „Hörst du Musik?“ sagt sie laut, als sie es endlich aus dem Bad schafft, aber Olaf antwortet, er wisse nicht, er bekäme nicht viel Musik zu hören da draußen auf der Straße, also fragt sie, ob er lieber Rock möge oder Elektronika. „Ist deine Wohnung.“, sagt er und beißt sich in einem Apfel fest. Einige Stunden lang spielt sie ihm unterschiedliches Zeug vor, er starrt ihren Laptop an, das Fenster, dann wieder sie. Sie fragt sich, ob er hinterfragt, was er hier macht, ob er in solchen Kategorien denkt, sie fragt sich, ob Gott sein Dasein hinterfragen würde, wäre er jetzt hier in ihrer Wohnung. Nach ein paar Flaschen Gold verschwinden die Fragen in die Nacht. Als sie sich nebeneinander in ihr Bett legen, bittet er sie, das Fenster zu öffnen, er sei das nicht gewohnt, sie nickt sofort und als der Wind sachte hineinbläst, lässt sie alles vor ihrem Auge noch einmal passieren und sie kommt sich noch dümmer vor als eh schon, mit ihren Erwartungen, die sie monatelang hatte. Wo jetzt alles schwarz auf weiß vor ihr liegt, ist es weder riesig noch klein, es ist einfach, was es ist. Sie greift nach ihm, als das Licht ausgeht, er zuckt, aber wagt nicht, etwas zu sagen, ihre Hand rutscht zwischen seine Beine, sie führt seinen Schwanz zwischen Daumen und Zeigefinger und beginnt - den Kopf an seine Brust gelehnt. Sein Herz schlägt schnell und schneller, sie hört sein hastiges Atmen, er ringt nun doch nach einem Satz, stößt ihn leise hervor und sie stößt wenige Tränen heraus, als es heiß über ihre Hand läuft. Am Frühstücktisch will sie ihn zu fragen, ob er sich duschen wird, aber seine Kleidung kann er ja doch nicht wechseln. Sie stellt sich ihn also in einem ihrer pinken Paul-Frank-Shirts vor - und das Rührei kommt ihr beinahe wieder hoch. Ratlos rutscht er auf seinem Stuhl vor und zurück, sein Blick wieder zum Fenster gerichtet, dann auf sie. Das war es also. Sie flüchtet vor der Situation, stellt ihm in der Küche Lebensmittel für die nächsten Tage zusammen, ganz egal, ob das großkotzig ist oder nett. Sie fragt sich, ob er sie grüßen wird, ob sie sich bald auf offener Straße küssen werden. Fragt sich, was diese Nacht verändert hat. Sie beschließt, niemandem davon zu erzählen, es soll aus ihrem Inneren heraus wirken und wer weiß, ob sie ab jetzt tatsächlich die Einzige sein wird, zu der er mehr sagt als das stoische „Haste ‘nen bisschen Kleingeld?“. Vielleicht aber wird er sie doch „Obdachloretta“ nennen und die - sie denkt plötzlich ‚Penner‘ - werden auf sie zeigen und lachen. „Maria Magdalena, die Sushifotze mit dem Kleingeldschnlitz“, hört sie sie rufen. Aber tatsächlich hört sie wie die Wohnungstür sich öffnet. Sie rennt. Er dreht sich zu ihr um, im Reflex fragt sie: „Rufst du mich an?“ „Wie denn?“, raunt er und geht. (Überarbeitete Fassung. Originaltext: 16.08.2010)
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liebe
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Suenje
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Ich wurde mundtot gemacht.
Du darfst nicht mehr reden.
Denn wenn Du redest Denn wenn Du Denn wenn Denn Dann wenn Du redest Dann wenn Du Dann wenn Dann Redest Du denn wenn Redest Du denn Redest Du Redest Redest Du dann wenn Redest Du dann Redest Du Redest Du Dann Wenn Denn Dann Du Wenn Denn Wenn Dann Denn Du. Dann. Dann. Dann.
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Jakob_Schrenk
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Mut zu Wut
Wann seid ihr das letzte Mal in der Arbeit ausgeflippt?
Bisher habe ich Kanzleramtsminister Ronald Pofalla für den langweiligsten Menschen der Welt gehalten. Vor einer Woche hat er mich aber positiv beeindruckt. Da hat er seinen Kollegen Wolfgang Bosbach wild beschimpft: „Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen“. Und: „Ich kann den Scheiß nicht mehr hören“, hat Pofalla anscheinend gesagt. Dafür wurde er sogar zum Rücktritt aufgefordert. Warum eigentlich? In extremen Situationen, und das ist ja wahrscheinlich eine Fraktionssituation um die Griechenlandhilfe, ist es doch nur menschlich, auch mal ein bisschen auszuflippen. Wenn von uns immer verlangt wird, dass wir Leidenschaft in der Arbeit zeigen, warum sollte man dann nicht auch die ganze Gefühlspalette demonstrieren? Bei NEON hatte ich bisher zwei Wutanfälle. Einmal habe ich eine Kollegin als „beratungsresistente Zicke“ beschimpft, das andere Mal einen Kollegen als „schwachsinnigen Angeber“. Was ist eure Meinung zu professionellen Wutanfällen? Wann seid ihr das letzte Mal im Büro ausgeflippt? Habt ihr euch dafür geschämt oder nicht? Seid ihr dafür kritisiert worden? Oder hat es vielleicht sogar etwas gebracht? Oder seid ihr strikt gegen Büro-Attacken, weil ihr selbst immer wieder zum Opfer von den Ronald Pofallas dieser Welt werdet?
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Lass uns Freunde bleiben am Arsch
Denn tief im inneren bemerkst auch du die Lüge die wir leben würden
Ich weiß du meinst es ernst und sagst es aus vollster Überzeugung und mit der Hoffnung das es klappen könnte. Doch uns ist beiden bewusst, es wird nicht klappen, nicht jetzt und nicht in ein paar Monaten. Immer wieder wird mich dein Anblick an das mit uns erinnern, das was passiert ist und das, was lieber nicht hätte passieren sollen. Es wird immer wieder dieser Schmerz zurückkehren welchen du mir zugefügt hast und er wird immer wieder die guten Erinnerungen überdecken, leider. Auch ich wünsche mir einen guten Umgang zwischen uns, doch bin ich nicht so naiv, zu glauben das es jemals dazu kommen wird. Und so verabschieden wir uns, in dir bleibt die Hoffnung, die Hoffnung darauf das wir es hinbekommen könnten und in mir die Hoffnung diesen Schmerz irgendwann nicht mehr zu spüren und mich wenigstens ohne Reue an einige der schönsten Momente meines Lebens erinnern zu können, denn du warst etwas ganz besonderes, so wie das mit uns.
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Demut
Sie fährt mit ihren dünnen, schrumpeligen Fingern liebevoll über ihre Ware. Es ist eine ganz besondere Tafel Schokolade, edel.
Die alte Frau ist zierlich, trägt einen langen Mantel, darunter einen geblümten Rock. Februar. Ihr kinnlanges Haar ist akkurat gekämmt, doch der Geruch fällt auf. Es ist dieser Geruch, den nur obdachlose Menschen umgeben. Wahrscheinlich nimmt sie ihn gar nicht mehr war. Süßlich, darunter ein Gemisch aus Alkohol und Klo. Plötzlich packt sie die Schokolade, die sie sanft auf das Fließband gelegt hatte. Geradeaus ins Leere blickend dreht sie sich um und verschwindet wieder im Supermarkt. Ich bin die Nächste, die Kassiererin hebt den Kopf und schenkt mir ein strahlendes Lächeln. Ihre Tüte ist aufgerissen, bemerkt sie, und verknotet das Loch mit einem geübten Handgriff. Die Birnen stechen mit ihren Stielen durch die Tüte, also pass auf, sagt sie freundlich. Ja, vielen Dank, antworte ich. Sie seufzt und spricht in ihre interne Kommunikationsanlage. Die Frau war grade schon wieder da. Du weißt schon, unsere Freundin. Das zehnte Mal stand sie jetzt in der Schlange und ist wieder gegangen. Kannst du sie abfangen? Ich wechsle einen Blick mit meiner Begleitung. Schon zehn Mal war sie hier und hat die Schokolade nicht gekauft. Die Kassiererin bemerkt unseren Blick und sagt: Mei, was soll man machen? Ich nicke. Lasse langsam die Birnen in meine Tasche gleiten. Die Orangen. Den Quark. Den Salat. Die Gurke.
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robert_suydam
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warum
...
die leute hören einfach nicht zu. sie hat doch extra gesagt, daß niemand sie fragen solle. aber natürlich interessiert das keinen, nein, immerzu fragen sie: warum ? herrgott, laßt mich doch in frieden, denkt sie dann bei sich und: wir waren fünfzehn jahre verheiratet, davor ein jahr verlobt, davor drei jahre verbandelt, davor 18 jahre von fern bekannt. in den jahren, nun, nennen wir sie die entscheidenden dieser beziehung paarung ehe liebschaft verwirrung brachte er stets nur betretene seitenblicke und ausweichende albernheiten zuwege, sobald ich über kinder sprach, über meinen wunsch, mutter zu werden, über familie. aber über jede verdammte orange, in der er beim aufschneiden so ein zweites kleines orangending gefunden hat, wirklich über jede dieser scheiß orangen in all den jahren, freute er sich wie ein dreijähriger am heiligabend, und schnabulierte mit lutschzutschelndem vergnügen seine babyorange. so nannte er diese mistdinger. babyorangen. vielleicht hätte ich mehr bananen kaufen sollen, oder äpfel, oder verdammte wassermelonen, was weiß denn ich, aber nach fünfzehn jahren verheiratet sein und hunderten babyorangen und null kindern, da hatte ich einfach die schnauze voll und hab ihm das filetiermesser in sein herz gerammt und ihm die letzte babyorange ins maul gestopft. dann bin ich zur polizeiwache gefahren, abschnitt 36, und hab gesagt: hier bin ich, ich hab gerade meinen mann um die ecke gebracht, und nein, das ist kein schlechter witz, und fragen sie mich bloß nicht, warum. Tags: Robert, Suydam
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MrsVerwirrt
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Leuchtreklame
Ich werde es merken, wenn du nicht mehr mit mir reden willst.
Wie eine Leuchtreklame steht der Satz in meinem Kopf. Dein Satz, nicht meiner. „Du wirst es merken, wenn ich nicht mehr mit dir reden will“ Dein Satz. So einer würde mir nicht mal in den Sinn kommen. Wieso sollte ich so etwas auch denken. Immer wieder ist es dieser eine Satz, der mir durch den Kopf geht. Geglaubt habe ich es nie. „Dafür bist du viel zu nett“ war alles was ich dir damals auf deinen Satz geantwortet habe. Pustekuchen. Du kannst es. Du tust es. Du ziehst es wirklich durch. Kein Wort. Seit Wochen. Und ich? Ich kann es jetzt erstrecht nicht glauben, stelle mir immer wieder die Frage wieso du es machst. Frage mich, was ich getan haben muss, um so etwas zu verdienen. Wie Luft behandelt zu werden war noch nie mein Ding. Gut, wahrscheinlich mag das niemand, aber es gibt sicherlich Menschen, die damit besser umgehen können als ich. Ich kann das nämlich gar nicht. Mit Kaffee und Zigaretten sitze ich an meinem Schreibtisch und versuche meine Gedanken zu strukturieren. Gehe in meinem Kopf jeden Satz durch, den ich zu dir gesagt habe. Versuche jedes einzelne Wort zu wiederholen. Sie verblassen. Es wird schwer. Was mich wiederum noch mehr antreibt. Jetzt heißt es Beeilung damit nicht gerade das Wort, dass dich zu deinem Schweigen gebracht hat, verblasst, bevor ich es in diesem Wust an Gedanken gefunden habe. Es wird spät und ich sehe, wie die Sonne untergeht. Es war ein schöner Tag. Habe ich nur leider nichts von mitbekommen. Ich war ja damit beschäftigt dieses eine Wort zu finden. Eine Zigarette nach der anderen. Und nichts. Es ist nicht da. In meinem Kopf macht es keinen Sinn. Ich will dich anrufen. Dich fragen, welches Wort dich so getroffen hat. Ich wähle und bevor es klingelt lege ich wieder auf. Ich hatte vor lauter Suchen vergessen, dass ich es merken werde, wenn du nicht mehr mit mir reden willst. Will ich das? Will ich es so merken? Ich denke nicht, also lege ich das Telefon zur Seite und greife zur nächsten Zigarette. Irgendwann schlafe ich ein. Zwischen all den Gedanken, all den Gesprächen und all den Worten. Als ich aufwache blinkt es in meinem Kopf „Du wirst es merken, wenn ich nicht mehr mit dir reden will.“ Da ist es wieder. Und auch dieser Tag wird dafür draufgehen nach dem einen Wort zu suchen, bevor es zu spät ist.  So vergeht ein Tag nach dem Anderen. Irgendwann werden aus Gesprächen, die ich im Kopf habe einzelne zusammenhangslose Sätze. Irgendwann werden aus diesen zusammenhangslosen Sätzen sinnlos aneinander gereihte Worte. Und irgendwann verblassen diese einzelnen sinnlosen Worte. Zu spät. Alles was jetzt noch da ist, ist die Leuchtreklame „Du wirst es merken, wenn ich nicht mehr mit dir reden will.“ Danke für den Hinweis. Habe es gemerkt.
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Nicht umdrehen
Zum ersten Mal drehe ich mich um, um zu schauen, ob du doch hinterhergekommen bist. Du bist es nicht.
Ich sitze in meinem Auto. Ich warte. Wie all die Jahre warte ich auf dich. 18 Uhr? Das wurde mal wieder nichts. Eine Sms von dir „Ich schaffs nicht pünktlich“. Ja, das merke ich. Nervös kaue ich auf meiner Lippe herum, wie ich es immer tue, wenn eine dieser unangenehmen Herzangelegenheiten ansteht. Meine Hand formt sich dann immer zu einer kleinen Faust, fast so als würde mein Herz wissen, dass es mal wieder zu kämpfen hat. Eine viertel Stunde sitze ich da, die Kälte krabbelt langsam meine Beine hoch, ich schließe meinen Mantel, schaue ab und an raus, sehe Menschen, die hastig vorbei laufen. Ich scrolle durch mein Handy, planlos. Versuche die aufsteigende Nervosität irgendwie aufzuhalten. Summen. Eine Nachricht von dir. Ein kurzes „Ich auch.“ auf mein knappes „Bin da.“ Ich steige aus dem Auto, der kalte Wind pustet mir um die Ohren, ich schaue nach links, dann nach rechts. Keine Spur von dir. Also laufe ich rüber auf die andere Straßenseite, warte an der Bushaltestelle. Und dann sehe ich dich. Du überkreuzt gerade eine Querstraße und steuerst direkt auf mich zu. Schon von weiten treffen sich unsere Blicke. Plötzlich ist all die Nervosität weg. Ich bleibe kurz stehen. Atme durch und gehe dir entgegen. Wir umarmen uns, lange. Du weinst. Ich weine weniger als erwartet, aber die Tränen sind nicht aufzuhalten, laufen langsam über mein Gesicht. Vertrauter Geruch in meiner Nase. Weg ist die Wut der vergangenen Monate. Einfach weg. Ich war fest davon überzeugt, dass ich toben würde vor Wut, dir alles an den Kopf knallen würde, was ich die letzten Monate so schmerzhaft verdrängt habe. Aber da ist nichts. Gar nichts. Da sind plötzlich einfach nur wir. Da stehen wir voreinander, verunsichert. Wir fragen gleichzeitig, wie es dem anderen geht. Antworten im Chor, etwas zögerlich "Ganz gut". Ganz gut also. Doch, mir ging es tatsächlich ganz gut. Besser als gedacht. Nach einem viertel Jahr ohne den anderen, hat man doch schon einige Höhen und Tiefen durchlebt, sie ganz alleine überstanden. Und vor allem besser überstanden, als gedacht. Natürlich waren da zunächst auch die schlechten Tage, in denen ich nicht aus dem Bett kam, trauerte, weinte, mit Vertauten sprach, die ganze Geschichte immer wieder durchdachte, zweifelte, mir unendlich viele Fragen stellte, warum du einfach von heute auf morgen gegangen warst. Diese Tage waren da. Und sie kamen hin und wieder auch immer mal vorbei, waren kurz zu Gast, raubten mir eine Nacht lang oder zwei meinen Schlaf. Warfen mich auch oft zurück. Aber im Groben und Ganzen war ich okay. Bis heute. Heute stehst du also vor mir. Wir gehen ein paar Schritte. Sprechen über deine neue Jacke, Freunde die Kinder kriegen, über meinen Unfall, über unsere Eltern, über den ersten Sommerurlaub ohne den anderen seit 5 Jahren. Wir schlendern über den Weihnachtsmarkt unserer Kleinstadt, bestellen eine heiße Schokolade und setzten uns auf eine Bank. Reden zwei Stunden lang weiter, da es so vieles gibt, dass in den letzten Monaten ohne den anderen passiert ist. Wir frieren. Suchen uns einen Heizpilz. Grüße von deinen Eltern. Besonders von deiner Mama. Danke. Immer mal wieder entstehen diese Momente, in denen man schweigt, nicht weil die Wörter fehlen, nicht weil es keine Themen gibt, über die wir sprechen können. Einfach weil uns beiden bewusst ist, warum wir hier sind. Weil klar ist, dass es gleich unangenehm wird. Wir gehen rüber in ein Café. Setzen uns, bestellen auch. Du sagst nichts. Ich schaue dich an, und dann spreche ich es endlich aus. Ganz tough. Ohne Tränen in den Augen. Ganz ruhig und gelassen frage ich dich "Warum hast du dich all die Monate nicht gemeldet? Warum hast du auf Nachrichten und Anrufe nicht geantwortet? Und warum meldest du dich gerade jetzt?" Da ist sie dann wieder, die Lippe auf die gebissen wird. Die kleine Faust die sich ballt. Und das kleine Herz, das ganz mutig und kräftig schlägt. Es ist raus. Endlich ist all das raus, was ich mich wochenlang gefragt habe. Erleichterung. Und gleichzeitig Angst vor dem was kommt. Du schaust mir lange in die Augen, in deinen stehen Tränen. Und in diesem Moment weiß ich, was folgt. Dann sprichst du es aus "Weißt du, ich kann dir einfach nicht weh tun" - "Manchmal muss man Menschen weh tun". Ich muss schlucken. Tränen in meinen Augen. Es folgen Entschuldigungen, Floskeln, dass "du dich da plötzlich verrannt hast, dass du dich immer melden wolltest, zig mal bereits auf dem Weg zu mir warst, aber doch immer umdrehtest, weil du mir eben nicht weh tun wolltest, weil du es nicht könntest". Ich höre mir alles gelassen an. Schaue hin und wieder aus dem Fenster, um mich zu sammeln. Meine Hand tippt nervös am Glas herum. Mein Blick wechselt zwischen deinen glasigen Augen, dem Fenster und meinem Glas. Ich schweige. Du führst deine Gedanken weiter aus: "Ich habe einfach gemerkt, dass ich dir nicht mehr genug geben konnte. Du hast immer gekämpft, du hast immer geliebt. Aber ich irgendwann nicht mehr. Und das konnte ich dir so nicht sagen." Schweigen. Langes Schweigen. Du kennst das nicht von mir. Ich habe immer etwas zu sagen. Nun schweige ich. Und ich weiß gar nicht genau warum. Du forderst mich leicht gereizt auf, doch endlich etwas zu sagen. Ich solle dir einfach alles an Kopf werfen, was ich gerade denke. Ich denke nicht. "Ich denke nichts. Weißt du, damit ist alles gesagt. Wenn nur einer liebt, dann funktioniert das nicht." Du nickst. Ich sage dir, dass ich es als sehr unfair empfinde, dass du mir das erst jetzt sagst, dass ich das gerne schon vor einem viertel Jahr gewusst hätte. Dass ich Angst habe, dass diese Trauerzeit jetzt wieder von Null anfängt. Du verstehst. Du würdest dir selbst Vorwürfe machen. Und du seist feige. Unglaublich feige. "Weißt du, durch dich weiß ich, was Liebe bedeutet. Das klingt klischeehaft, aber ..." - "Stopp. Das ist wirklich klischeehaft. Das will keine Frau hören". "Nein wirklich, ich will nicht, dass du denkst, dass diese 5 Jahre alle gelogen waren. Ich habe dich wirklich immer geliebt, aber ...". Ich stehe auf. Will mir diese Worte nicht noch ein zweites mal anhören. Also stehe ich einfach auf, das klassische "Mach's gut", das kann ich mir nicht verkneifen. Und tatsächlich wünsche ich mir, dass du es gut machst. Ich habe nichts, was ich dir an den Kopf knallen könnte, auch wenn du das gerne hättest. Ich schnappe mir meine Jacke, gehe zur Tür hinaus. Der kalte Dezemberwind fegt mir um die Ohren. Die Tränen sind nicht mehr aufzuhalten. Ein lautes Schluchzen in der menschenleeren Innenstadt. Kurz denke ich darüber nach, ob du mir hinterher kommst. Aber du kommst nicht. Ich gehe langsam Richtung Parkplatz. Atme bewusst ein und aus. Versuche mich darauf zu konzentrieren, warum es gerade so schmerzt. Warum tut es so weh, obwohl ich seit Monaten verarbeitet und angefangen habe abzuschließen? Dann erinnere ich mich an ein Gespräch mit einer Freundin, in dem ich ihr sagte, dass es bei uns nie daran lag, dass wir uns nicht liebten, dass ich fest davon überzeugt bin, dass wir uns immer lieben werden. Dass es tatsächlich nur daran lag, dass unsere Leben einfach nicht zueinander passten. Aber nie. Wirklich nie waren es Gefühle die fehlten. Es tat weh, weil es doch die Gefühle waren. Weil es die Liebe war, die fehlte. Ich hatte immer an diese Liebe geglaubt. Bis heute. Ich steige in mein Auto. Zum ersten mal drehe ich mich um, um zu schauen, ob du doch hinterhergekommen bist. Du bist es nicht. Es ist gut, dass du mir nicht hinterher gekommen bist. Es ist gut, dass es endlich ein Ende gibt. Ein richtiges. Eins, dass man so stehen lassen kann. Aber ich bin traurig. Weil du mich viel zu sehr wieder mit in deine Gefühlswelt genommen hast, weil du mir Dinge erzählt hast, über die du mit niemandem sonst reden kannst. Weil ich deine Vertrauensperson bin. Noch immer. Ich wünschte wir hätten den emotionalen Teil einfach übersprungen, ich hätte mir lieber nur die eiskalten Fakten angehört, denn die tun weh, weil sie so ehrlich sind. Und diese Fakten kann ich begreifen. Ich kann verstehen, dass es nicht reicht, wenn du nicht mehr liebst. Und ich kann es verstehen, dass du dich Monate lang nicht gemeldet hast, weil du einfach nicht mehr gefühlt hast, wie vorher. Das kann ich alles verstehen. Aber ich kann nicht verstehen, dass wir gemeinsam über den Weihnachtsmarkt spazieren, lachen, reden und glücklich sind. Diese Vertrautheit die kann ich nicht verstehen. Und da war es jetzt also – unser letztes Treffen, an dem du mir sagtest, dass du immer irgendwie etwas für mich empfinden würdest und heulen könntest, wenn du nur dran denken würdest mich nie wieder zu sehen. Aber es nicht reichen würde. An dem du viele meiner Fragen beantwortet, aber auch ganz neue aufkommen lassen hast.
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sabbelsetsfire
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FRAGENKATALOG
es geht um die zwischenmenschlichkeit in einer einst so glücklichen, intensiven beziehung bzw um den plötzlichen mangel.
wie soll man auf jemanden eingehen wen dieser einem keine chance gibt? wie kann es sein das man dinge vorgehalten bekommt , wenn nicht mit einem geredet wird? was ist die liebe wert , wenn sich menschen plötzlich ändern und von unglück sprechen? wie kann eine person davon reden, dass alles mehr zeit gebraucht hätte, einem aber keine zeit gegeben wird? wie kann es sein, dass wenn man versucht einen nicht mit problemen zu belasten, man vorgehalten bekommt an sich arbeiten zu müssen? warum war man erst gut genug und schenkt grenzenloses vertrauen, wenn es doch garnicht erwünscht ist? wieso interessiert es plötzlich nicht wie es einem geht, nach der schweren zeit die man gemeinsam überstanden hat? wieso plötzlich so eiskalt und verständnislos von einer minute zur anderen? wieso nicht mal ein dankeschön? wieso sehen es menschen nicht, dass man nur teilhaben wollte und alles ohne kompromisse in kauf genommen hat? wieso neigen leute dazu sich wirre gründe zu suchen um alles zu rechtfertigen? wieso soll ich immer alles abnicken, wenn ich es doch nicht nachvollziehen kann? wieso wissen andere leute mehr als die, die es betrifft? wieso reicht es nicht aus wenn man so intensiv empfindet? nur damit alles dramatischer ist? damit alles besser zum herbst passt? wieso wird man für seine gefühlslage mit ignoranz bestraft? wie kann bei dem menschen den man liebt, die liebe plötzlich weg sein? wieso wird einem respektlos was vorgemacht? wieso wird einem dann wieder vorgehalten man hätte kein vertrauen? wieso hält meine liebe an?
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WhereWhenWhy
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Gegen die Wand.
Ich habe gegen die Wand geliebt, gegen deine glänzende Fassade, in der es keine Türen gibt.
Ich habe gegen die Wand geliebt, gegen deine glänzende Fassade, in der es keine Türen gibt. Hab mir ein Fenster draufgemalt, doch leider blieb der Ausblick stets nur grau. Du locktest mich mit bunten Worten, mit einem Lied in deiner Stimme, bautest dir ein Leben fliegend in die Wolken, das immer bis zum Regen hielt. Dein Inhalt tropfte auf den Boden und in den Spiegeln dieser Pfütze begann dein Spiel von vorn. Ein Dreher warst du, hin und zurecht, oben und unten. Beherrscht das Schauspiel zu perfekt. Die beste Rolle deines Lebens, für die du einen Oskar willst. Du liebst es sehr, geliebt zu werden, doch bitte nie zu nah. Zeigst, was du willst, solang du willst und schleichst dich dann davon. Applaus ist deine Luft zum Atmen, wer kritisiert, wird stumm gemacht. Auf deiner Bühne stets allein, dort gibt's nur Platz für dich. Verblendet durch die gut platzierten Bühnenlichter, dacht ich, du wärst ein Meisterwerk. Meint auch bei all den vielen großen Worten, ein riesengroßes Herz zu sehen. Doch wagte ich's dann danach zu greifen, stand ich mit leeren Händen da. Du warst nie viel, doch scheinst 'ne Menge, den Auftritt schafft kein Amateur. Ich war sehr blind, voll gutem Glauben und schlau dann wohl erst hinterher.
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Aveline
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Zwischen Liebe, Lust und Befriedigung.
Zu viel für Vergessen. Zu wenig für die Liebe?
„Mit Dir würde ich gern… tanzen gehen!“ Bei diesem Spiel und mit deinem Zwinkern dazu ist der Funke übergesprungen. Ich genieße den Augenkontakt, den du zwischen uns aufrecht erhälst. Und dann landen wir im Bett. „Wieso reden wir eigentlich so viel?“ Noch im selben Moment spüre ich deine Lippen auf meinen, deine Hand wandert an meine Brust, zärtlich über meinen Bauch und tiefer. Im Rausch der Dunkelheit kommen wir uns näher. Wir verschmelzen und genießen. Wir wissen nichts voneinander und doch verstehen wir uns ohne große Worte. Es ist keine Freundschaft Plus, auch keine Beziehung, es ist Sex. Hart, aber dennoch zart. Es ist, als wäre mir keiner näher als du. Und es ist mir nie unangenehm. Körperliche Intimität erfrischt den Geist und stärkt das Selbstwert- und Körpergefühl. Es ist wie ein Morgen mit Kaffee und Zigarette oder ein Abend mit Pasta und Wein. Es ist Genuss pur, den du mir gibst. Es ist Befriedigung pur, die unsere Hormone tanzen lässt. Ich genieße jede Sekunde mit dir. Jede Berührung von dir. Es ist, als würde die Welt für ein paar Momente still stehen. Du gibst mir ein Gefühl von Freiheit und Geborgenheit zugleich. Mit dir tauche ich ab aus der realen Welt in eine Traumwelt voller Entspannung. Ich liebe deine Musik und ich liebe deinen Körper. Amen. Ich schätze die Unverbindlichkeit, Unkompliziertheit, Unabhängigkeit. Kein ewiges Geschreibe, kein Ablegen von Rechenschaft, kein Streit, keine Eifersucht, weil man den anderen kaum kennt. Und doch genug, sich vollkommen fallen zu lassen. Das kann ich nur bei dir. Immer wieder. Dich nicht zu nah kommen zu lassen, ist reiner Selbstschutz. Natürlich ist da die Angst, erneut verletzt zu werden. Wir reden uns uns gegenseitig aus - wir passen nicht zusammen, du bist so jung, wir teilen kaum Interessen, kennen uns nicht und überhaupt, jeder lebt sein Leben, das nicht genug Platz für den anderen bietet. Haben wir uns gegenseitig unbewusst ausgewählt, um es so verdammt leicht zu haben? Heute weiß ich, wir haben es uns zu leicht gemacht. Du hast vermisst, was wir auch geschätzt haben: (k)eine Bindung. Bei wem kann man aber auch länger bleiben und sich ausheulen? Mit wem kann man feiern, nackt durch die Wohnung hüpfen, Filme schauen, kochen und über die Zukunft philosophieren? Auf wen kann man sich in jeder Lebenslage verlassen? Mit wem kann man eben ein Leben teilen? Und nicht nur die Körper und ein paar Worte. Freunde und Familie sind viel wert und unverzichtbar, aber dennoch kein Ersatz für einen Partner. So sehr die heutige Gesellschaft auch nach Unabhängigkeit und Möglichkeiten strebt, einem Datingportale etliche Affairen ermöglichen, wenn man tief in sich geht, sehnt man sich nach dieser einen Konstanz. Warum ist es so schwer, dazu zu stehen? Tags: beziehung, Konstanz, Affaire, sex, liebe, Musik, Körper und Geist, Geborgenheit
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ihopeyoureokay
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Nur, wenn wir zusammen ein Auto klauen
Über einzigartige Beziehungen und daneben die scheinbare Normalität.
Wenn man sich die neuesten Trends der Film- und Serienlandschaft so ansieht, dann kann einem auffallen, dass gerade zwei Liebesgeschichten ziemlich beliebt sind. Die Rede ist von der Serie The End oft he F***ing World von Channel 4, die seit Januar 2018 auf Netflix zu sehen ist, sowie der Film Call Me By Your Name von Luca Guadagnino , der kürzlich in die Kinos gekommen ist. Dabei sind diese beiden Produktionen nicht nur Liebesgeschichten. Sie sind mehr, oder versuchen zumindest mehr zu sein. So enthalten beide Coming-of-age Motive, Drama, Comedy (im Fall von The End oft he F***ing World) und beiden haftet ein unleugbarer Indie-Touch an, der sich am deutlichsten in den Retro-Kulissen beider Produktionen manifestiert. Nichtsdestotrotz sind die Protagonisten beider Produktionen verliebt und deren Beziehungen stehen im Fokus. Und diese Liebesgeschichten sind auch in beiden Fällen gelungen. Es handelt sich um schöne und besondere Beziehungen. So besonders, dass man denkt: „Da haben sich zwei gefunden.“, oder: „Die sind füreinander bestimmt.“ Gleichzeitig handelt es sich aber nicht um klassische Bilderbuchbeziehungen à la Er und Sie kennen sich schon immer, sind zusammen zur Schule gegangen, es hat immer zwischen beiden geknistert und nach einem beidseitigen kleinen Ausrutscher in der Pubertät sind sie jetzt glücklich zusammen bis ans Ende ihrer Tage. Nein, diese Liebesgeschichten scheinen out zu sein. Im Gegensatz dazu haben wir bei The End oft he F***ing World zwei Teenager, die beide soziale Probleme haben, gegen alles und jeden in ihrem Leben sind, zusammen das Auto von seinem Vater klauen, welches irgendwann explodiert und, die am Ende gemeinsam vor der Polizei fliehen. Ein bisschen Bonny und Clyde in Indie mit einer Portion Charme und Frechheit. Bei Call Me By Your Name geht es etwas ruhiger, aber dennoch nicht weniger außergewöhnlich zu. Ein Teenager, der sich in einer traumhaften, italienischen Sommerkulisse in einen erwachsenen Mann verliebt, die zaghafte Annäherung der Beiden, die schließlich in großen Gefühlen und einem gegenseitigen Verständnis mündet, als hätten sie sich schon ewig gekannt. Zwei unterschiedliche Liebesgeschichten, die aber dennoch beide das Potential haben einen zu berühren und ein wenig träumen zu lassen. Und genau da liegt auch das Problem, oder zumindest die Frage, die einem in den Sinn kommen kann: Was ist wahre Liebe? Muss sie immer so besonders und außergewöhnlich sein? Und wie sieht die eigene Beziehung daneben aus? Gerade vor dem gesamten Indie-Kosmos, in dem beide Produktionen sich bewegen, mit seiner Musik, die so tief und sogar düster sein kann und dadurch so echt ist. Mit den Filmen, die man stumm schauen könnte, weil alleine die Bilder solche Kunstwerke sind. Wo alles besonders zu sein hat und auch die Menschen alle individuell und besonders erscheinen. In diesen Kosmos passen beide Produktionen hinein und erschaffen diese einzigartigen Beziehungen. Damit passen sie ebenso in unsere Zeit, in der Individualismus und Selbsterfüllung schon so manchen mit dem fair gehandelten In-Getränk in der Hand zur Verzweiflung getrieben haben. Aber zeigen sie, was Indie tatsächlich sein kann, oder nur das, was wir uns wünschen? Anzunehmen, dass es viele solcher Beziehungen gibt, wäre vermutlich naiv. Die meisten Leute lernen sich über Bekannte oder das Internet kennen und selbst wenn man dann den Rebellen in sich freilassen möchte, bringt man das geklaute Auto wahrscheinlich doch nach einer Runde um den Block wieder zurück. Und so wie wir zurzeit diese Liebesgeschichten zu sehen bekommen, hatten andere Generationen ihre Liebesgeschichten. In Zeiten schärferer gesellschaftlicher Konventionen war die wahre Liebe bei dem Paar zu finden, was nicht zusammen sein durfte, obwohl es sich so sehr liebte. Dennoch ist es interessant zu hinterfragen, warum grade die besonderen Indie-Beziehungen zurzeit so beliebt sind. Vielleicht ist unsere Gesellschaft zu langweilig, oder zumindest zu einfach geworden, weil die meisten Menschen wahrscheinlich nicht mehr so stark auf Regeln und gesellschaftliche Konventionen bei der Partnerwahl achten müssen. Oder der Drang dazu etwas Besonderes zu sein, erschafft den Wunsch nach genauso besonderen und individuellen Beziehungen. Als reflektierter Zuschauer weiß man natürlich eigentlich, dass solche Beziehungen Fiktion sind und, dass jede Beziehung auf ihre Art besonders ist. Aber die Gedanken sind schließlich frei und können gerne mal, wenn man einen Moment lang nicht aufpasst, zu romantischen Indie-Tagträumen werden und schon ist es passiert und man stellt Vergleiche zur eigenen Beziehung an. Das ist per se natürlich erstmal nicht so schlimm, aber es ist dennoch nie verkehrt, seine Träume und die aus Filmen, Serien oder Büchern zu hinterfragen und in den Kontext seines Umfelds und aktueller Strömungen zu setzen. Wenn man das schafft, kann man sich so vielleicht auch etwas Druck nehmen und die Beziehungen, die einem präsentiert werden problemlos genießen. Die Alternativen wären schließlich Geschichten ohne Happy End, oder zumindest ein größerer Fokus auf die Probleme und Hindernisse der Beziehungen, die uns präsentiert werden. Denn in den beiden genannten Produktionen steckt viel düsteres Potenzial, aber sie sind eben einfach keine Melodramen. Das müssen sie aber auch nicht sein, da wir als Zuschauer in der Lage sein sollten, die Fiktion, die solchen Filmen oder Serien zugrunde liegt zu durchschauen. Das soll nicht heißen, dass man sich nicht mehr von solchen Geschichten verzaubern lassen soll. Aber es kann dennoch nicht schaden, sich des Individualismus-Drangs, der darin steckt, bewusst zu werden. Wenn wir etwas das Siegel der Besonderheit geben, dann muss das nicht im Vergleich mit Bildern aus The End oft he F***ing World oder Call Me By Your Name geschehen. Individuell ist es, diese Grenzen selbst zu setzen. Tags: Serien, Kino, Individualismus
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cates_mind
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vom lieben und lügen
wenn ein Widerspruch dir die Tränen in die Augen treibt
Seit einem Jahr führen wir keine Beziehung. Wir binden uns nicht aneinander, wir stehen nicht zueinander, wir verpflichten uns nicht. Wie oft stand ich in diesem letzten Jahr immer wieder vor den gleichen Fragen. Ohne Antworten. Du sagst: wir werden nie eine Beziehung führen. Dein Blick sagt: ich liebe dich. Wenn du mir in die Augen siehst, fühlst du, was ich sehe? Belügst du mich, oder dich? Und auch wenn ich das alles weiß, wenn die Vernunft siegen sollte. Ich kann nicht aufgeben. Ich kann dich nicht gehen lassen und dabei zerreißt es mich, jedes Mal, wenn du gehst. Denn neben Liebe empfinde ich Angst. Die Angst vor dem Moment, in dem du mir mitteilst, dass du liebst. Dich binden willst. Und das nicht an mich. Angst und Liebe... lügen nicht.
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Patrick_Bauer
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Gehört und getestet
Noch mehr neue Musik:
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Felix123
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Erlebniszwang.
Wann hat man denn heutzutage wirklich Zeit? Lan|ge|wei|le als unangenehm, lästig empfundenes Gefühl des des Nicht-ausgefüllt-Seins.
"Herr L., bitte füllen sie dieses Formular aus. Die nächsten vier Wochen können sie Urlaub nehmen." Wirklich erfreut war ich nicht. Dabei  hatte ich überhaupt nichts, worüber ich mich hätte beschweren können. Vier Wochen zur besten Ferienzeit. Eigentlich wollte ich mir den Urlaub aufteilen. Immer mal wieder eine Woche. Zum Sachen erledigen, Freunde treffen. Ich arbeite sehr gerne. Der Tag ist strukturiert , man hat was zu tun. Wenn man am Abend ins Bett fällt, weiß man, was man den ganzen Tag gemacht hat. Und jetzt sitze ich hier und muss vier Wochen füllen. Ich habe das Bedürfnis diese Wochen sinnvoll zu füllen, doch weiß nicht mit was. Urlaub? Zu spät zum buchen, zu spät zum Planen. Außerdem wollte ich doch Sparen! Freunde besuchen? Da hätte ich mich auch vor Wochen drum kümmern müssen. Spontan hat doch sowieso niemand mehr Zeit. Es bleibt mir wohl nichts anders mehr übrig, als mich einfach in mein Auto zu setzten und los zu fahren. Wohin? Egal. Neue Leute kennen lernen. Neue Plätze entdecken. Neue Sachen probieren. Dem Tag einen Sinn geben. Wann hat man denn heutzutage mal Vier ganze Wochen Zeit für Sich? Ich fange beinahe an mich darauf zu freuen. ... Das Telefon klingelt: "Guten Tag. Haben sie die nächsten zwei Tage was wichtiges zu tun? Es ist dringend. Sie müssten da...." Ich bin schon auf dem Weg.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/erlebniszwang/1432519
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sehen
gesellschaft
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Grumpelstilzchen
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Psst
Nieldich
Kloplt. Pftt.
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endoplasmatisch
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Theater im Kopf
Allein sein: einsam sein, eine Trennung erleben, nachts allein Fahrrad fahren, in einer Gruppe der einzige sein, der etwas nicht kann, Angst haben
Weißt du noch, was ich dir erzählt habe? Ich meine, wie ich mir das vorgestellt habe, wenn wir mit der Schule fertig sind und unsere eigene kleine WG haben. Wir wären nie mehr als eine Zimmertür von einander entfernt und ich könnte zu dir rüber kommen wann immer ich will, meine Ellenbogen auf deinen Schultern ablegen und zuschauen wie du zeichnest. Betrachten was auf dem Blatt Papier vor dir passiert, vielleicht gerührt sein von der Schönheit oder verstört. Aber meistens würden wir beide einfach in unseren Zimmern sitzen mit offenen Türen. Du würdest malen und ich würde schreiben. Wenn du keine Lust mehr hast, kommst du in mein Zimmer, setzt dich auf den alten Parkettboden und ich les dir vor, was ich gerade geschrieben habe. Manchmal würden wir zusammen kochen, aber meistens doch irgendwohin essen gehen und dann zusammen in der kleinen Dönerbude in der Neustadt sitzen und man würde sehen, dass wir zusammen gehören. Zusammen gehörend nicht als Liebespaar, aber unzertrennlich in unseren Leben verbunden, selbstverständlich in allem was wir tun, über Alltägliches redend aber im Grunde doch so viel tiefer gehend. So oft wie möglich würden wir ins Theater gehen, uns die Stücke drei oder vier mal anschauen und dann darüber stundenlang diskutieren, aber niemals würden wir uns einigen können, weil dich nur das Bühnenbild interessiert und mich nur die Schauspieler. Weil Du es nur toll findest, wie in Hamlet die Bühne am Ende versenkt wird sodass nur noch ein Sternenhimmel bleibt und ich nicht aufhören kann an die bedingungslose Freundschaft zwischen Hamlet und Horatio zu denken, mich ein wenig wie Hamlet fühle, der nicht mehr weiß wohin und darüber den Verstand verliert, aber auch wie Horatio, der selbst im Wahn noch zu ihm hält. Wir laufen zu unseren Fahrrädern und fahren nach Hause, stehen zusammen im Bad während wir uns die Zähne putzen und ich rede immer noch von dieser wunderschönen Freundschaft während du schon längst wieder woanders in Gedanken bist. Manchmal im Winter, wenn es kalt draußen ist und der Himmel klar, sitzen wir nachts in Decken eingewickelt auf dem Balkon. Du rauchst und ich trinke warmen Kakao und wir wissen, dass wir es gut haben, weil wir nicht allein sind, weil wir nicht allein sein müssen um Ruhe zu haben, sondern zusammen schweigen eine der Sachen ist, die wir zusammen am besten können. Ich weiß noch, wie ich dir das erzählt habe und wir beide lachen mussten bei dem Gedanken an das Chaos, das unser Zusammenleben sein würde. Wie wir nachts auf dem Sportplatz vor der Schule saßen, etwas abseits von den anderen und unser Schweigen nichts anderes war als der Ausdruck unserer Verbundenheit. Und jetzt bist du an der Kunsthochschule in Berlin und wenn du deine Ruhe haben willst, machst du da irgendwo in Kreuzberg deine Zimmertür zu. Und du sitzt nachts im Sommer auf Dächern in Berlin, rauchst Zigaretten mit Regisseuren und Schauspielern, die deine Bühnenbilder ganz toll finden. Keine Zeit um nach Dresden zu kommen, aber ruf doch mal an, hast du gesagt. Aber worüber soll ich denn reden, wenn sich bei mir nichts ändert und bei dir ganz viel? Ich weiß nicht mal mehr, ob ich noch Literaturwissenschaft studieren will und überhaupt ist Theater ja eine ziemlich oberflächliche Sache und ich habe neulich erst den Schauspieler, den wir beide so toll fanden irgendeine Assistentin beschimpfen sehen, könnte ich sagen.Ich könnte auch sagen, dass wir uns nicht mehr kennen, dass ich immer noch das mache, was ich früher gemacht habe, aber mich so sehr verändert habe. Tags: Freundschaft, Theater, liebe, Allein, Studenten, Kunst
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freundschaft
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derWaschbaer
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Das Comeback
Noch zwei Stunden bis zu den Kämpfen. Zwei Stunden bis zum größten Comeback in der Geschichte des Kampfhamstersports.
Ich sitze am geöffneten Fenster eines semischäbigen Nichtraucherhotelzimmer in Cork, Irland, rauche Achteurofünzigzigaretten und vermisse meine Frau, meine gewohnten Magentabletten sowie meine Kreditkarte, die ich wohl am Vorabend bei Molly oder Dolly liegen ließ. Ich überlege, ob ich da wirklich wieder runtergehen soll in den übel beleumundeten Pub am Ende der Straße, wo mein Kamerakollege Paddy - die Iren heißen tatsächlich alle Paddy - und sein Tonmann "Handsome Dave" sich gerade bei, genau, Murphy's und Jameson-Whisky für die bevorstehende Nacht einrichten und dabei wahrscheinlich mit Inbrunst traurige irische Volkslieder mitsingen, deren Text kein Mensch versteht. Man sagte uns, das gehöre nunmal dazu. Ja, scheiße, hat sich was mit Folklore und Irenseligkeit. Ich also eben schnell das, was mir aus der Nase wieder auf den Tisch gefallen ist, aufs Zahnfleisch geschmiert, den Hut aufgesetzt und die Straße runter zum Pub. An der Theke nur noch zwei Hartproleten, ein hutzeliges Männchen unbestimmbaren Alters mit wenigen roten Haaren (echt!) und ein knapp vierzehnjähriger Bodybuilder (ganz ohne Haare). Die Musiker (er Fiedel, sie Yamahasynthesizer) packen ihre Werkzeuge gerade in schwarze Koffer. Von Paddy und Handsome Dave (kein Mensch weiß übrigens, woher der Namenszusatz "Handsome" seine Berechtigung bezieht) keine Spur. Die Luft ist zum Schneiden. Der Wirt hat wohl meinen Gesichtsausdruck - in tiefe Falten gelegte Stirn, suchende, nervöse Augen - gesehen und erkennt, dass ich erwäge, ein schnelles Gnadenbier zu bestellen. Er mustert mich aus eng zusammenstehenden Irenaugen und schraubt provozierend langsam den betreffenden Zapfhahn ab. Also zurück ins Hotel. Mein in langen Jahren geschärfter Instinkt empfiehlt mir einen kurzen Abstecher in die Hotelbar, und tatsächlich: Dave und Paddy krümmen sich über zwei Portionen Heineken. Heineken! Und ich so: Sachma, was'n mit euch los? Und Dave so: Ach, lass. Die beiden arbeiten sehr viel miteinander, und ich hab das schon bei vielen Kamerateams erlebt: Ehekrise. Da mischt man sich besser nicht ein. Paddy zieht sein Bier in einem kräftigen Zug ab und rülpst uns das Zeichen zum Aufbruch. Wir haben es nicht sehr weit. Der Kampf wird im Hof hinter der Hotelküche ausgetragen. Wir also jeder noch ein Bier in die Hand (ja, auch für mich Heineken, mein Magen, ihr wisst schon), durch die Küche, nur ein kurzes Nicken an der Hintertür und raus in den Hof, wo schon eine ganze Menge los ist. Kalt ist es auch. Ich sehe Molly (oder Dolly), sie sieht mich und winkt. Ob ich meine Kreditkarte bei ihr liegen gelassen habe, frage ich sie. Sie lacht: Na, du kannst Fragen stellen. Dass ich ihr ja nicht wieder Löcher in den Bauch frage, ermahnt sie mich und legt mir ihren Finger auf die Lippen. Und wirklich, die letzte Nacht war mir das Ficken irgendwann schnuppe, zumal sie nur und einzig und allein auf Anal steht, weil sie das inspiriere, wie sie mir erklärte, weil sie male, weil sie unglaublich viel schreibe, und sie macht Schmuck (macht Schmuck?). Kein Küssen, nichts. Weil mich das irgendwann langweilte, fing ich an mich für sie zu interessieren. Ihre Biografie liest sich wie ausgedacht: Vor ein paar Jahren flüchtete sie auf einem Kamel vor der Zwangsheirat mit einem sodomitischen Mullah nach Ostafrika, erlegte in der Serengeti einen Elefanten mit südamerikanischem Pfeilgift, nachdem sie den diensthabenden Wildhüter mit einem 35 Kilo schweren XXL-Koran aus südkoreanischer Massenproduktion erschlagen hat, riss dem toten Elefanten mit bloßen Händen einen Stoßzahn aus, schnitzte daraus mit Hilfe einer Nagelfeile, die von einer blonden schwedischen Stewardess stammte, deren Flugzeug vom Typ Boeing 767 südlich der Sahel-Zone nach einem Angriff von Freischärlern mit Bazookas abgestürzt war, eine Mohammed-Statue, die gerade einmal 3,5 Millimeter groß war und ihr nach Fertigstellung prompt aus den Fingern glitt, um sich dem Blickfeld des Mullahs zu entziehen, der gerade zu Erholungszwecken in Kampen auf Sylt weilt, weil er es mit den Bronchien hat und... Naja, vielleicht bringe ich auch gerade etwas durcheinander. Sie flüstert mir ins Ohr, aber ich bin nicht ganz bei ihr, muss wieder an meine verfluchte Kreditkarte denken und bin froh, dass ich an den Dosierer gedacht habe. Ich also unauffällig in eine ruhige Ecke und drehe den Hahn auf. Die Hälfte fällt mir wieder aus der Nase, ich hasse das. Wie ein Irrer ziehe ich den Rest nach oben und rette, was noch zu retten ist. Handsome Dave empfiehlt mir mit dieser typischen Handbewegung den Ball flach zu halten. Ich scheiße auf ihn. Ich scheiße auf alle hier. Ich scheiße auf den bescheuerten Kampfhamstersport! Frankreich, England, Aserbaidschan, Malaysia, Russland und jetzt Irland. Ich lebe nur noch aus dem Koffer. Und seine Heiligkeit Christian ibn Bin Hamster, der wohl giftigste dsungarische Zwerghamster aller Zeiten, macht mit jedem Hamster, der sich ihm in den Weg stellt, kurzen Prozess. Heute geht es um den WM-Gürtel, na und? Bin Hamster wird auch heute keine Zweifel aufkommen lassen. Ein täuschend putziges Tierchen, dessen IQ ungefähr seiner Körpergröße entspricht, denn wenn man ihn auf einen Tisch setzt, fällt er runter. Platsch. Tisch. Platsch. Immer wieder. Aber kämpfen kann er, das muss man sagen. Wir begleiten den Champ seit nunmehr fünf Monaten, um den Sport auch bei uns populärer zu machen. Es ist schließlich DAS Comeback der Kampfhamstersportgeschichte. Und der Hessische Rundfunk schmeißt für diesen Mist das Geld aus dem Fenster. Ich kann das nicht verstehen, aber das ist mir auch egal. Ich vermisse meine Frau, ich vermisse meine Kinder, Herrgott, ich vermisse sogar meine Eltern. Alles begann vor etwa einem Jahr. An einem einzigen Kampfhamstersamstag (die Titelkämpfe finden immer samstags statt) hat er all die überfütterten, sumo-ähnlich aufgeplusterten Kampfhamster durch reine Finesse, Chuzpe und stilistisch-taktische Überlegenheit in Grund und Boden gehampfkamstert. Leider wurde er nach dem Finale disqualifiziert, weil er angeblich vor dem Turnier mit leistungssteigernden, warmen Hanf/Kampfer-Umschlägen gedopt worden war. Seinem Trainer und Besitzer Humphrey S. Dumpston, ist es leider nie gelungen, seine und Bin Hamsters Unschuld zu beweisen und so seine Reputation wiederherzustellen. Humphrey hat das übrigens nie verwunden, das Kampfhamstern war, ach, was sag ich, es war sein Leben! Er starb einsam und verbittert, in dem luxuriösen Hamsterstall hinter seinem Anwesen "Hamster House" (Grafschaft Hampshire). Sein Butler fand ihn leblos in einem der überdimensionalen Laufräder. Herzanfall. Danach war für fast alle der Kampfhamstersport irgendwie durch, doch Bin Hamster schwor Rache und so nahm alles seinen Lauf. „Salamat xeyr kömak edin istardim. Ohmasa hesabi qal xeyr miradim!“, so lautet ein aserbaidschanische Sprichwort, was so viel heißt wie „Dopst du den Hamster vor dem Kampf kriegt das Tierchen einen Krampf!“ Man sollte einen gedopten Hamster also nicht zu streng beurteilen. Bevor man über einen Hamster (oder einen Menschen, das spielt keine Rolle) urteilt, sollte man sich überlegen, ob er nicht vielleicht als Findelkind in einem pakistanischen Terrorcamp aufgewachsen ist, wo er von einer 97jährigen libanesischen Bauchtänzerin erzogen wurde. Es kann ja sein, dass dieser Mensch (oder Hamster) im Zuge einer von der CIA fingierten Geiselnahme später unter Mitwirkung des Mossad nach Ostwestfalen gelangte, wo er als Straßenkind lebte. Möglicherweise geriet er von dort aufgrund einer Fehlbuchung des örtlichen Reisebüros in die Wirren des Falkland-Kriegs, überlebte den Untergang eines undichten U-Bootes dadurch, dass ihn ein unter panamaischer Flagge fahrendes holländisches Walfangmutterschiff aufgriff und schließlich von moldawischen Menschenhändlern nach Nepal verkauft wurde, wo er Reinhold Messner als Sherpa diente, ehe er bei dichtem Nebel über die Schneegrenze taumelte und in chinesische Gefangenschaft geriet. Es kann ja sein, dass Opiumhändler aus Laos ihm zur Flucht verhalfen. Unter Umständen endete diese im Rahmen einer von Interpol organisierten Drogen-Razzia im Hafen von Rotterdam. Da dieser Hamster (oder Mensch) womöglich unrasiert und nachlässig gekleidet war, kam es zu einer Verwechselung mit einem seit längerem gesuchten Al-Kaida-Mitglied, woraufhin er erst nach Guantanamo und von dort aus später in eine Spezialeinrichtung in der Ukraine verbracht wurde. Und irgendwann wurde er entlassen und fristet heute ein zufriedenes und ruhiges Dasein auf Grönland. Falls er sich nun mit der Absicht trägt, Straftaten zu begehen, sollte er sich jedenfalls keine allzu großen Hemmungen auferlegen. Viel passieren kann ihm da nicht. Angesichts der zu erwartenden mildernden Umstände (schwere Kindheit und Jugend) könnte er wahrscheinlich einen Doppelmord verüben, ohne dafür in den Bau zu müssen. Therapeutisches Morden, sozusagen. Wie dem auch sei, ich schweife gerade ein bisschen ab. Noch eine Stunde bis zu den Kämpfen. Eine Stunde bis zum größten Comeback in der Geschichte des Kampfhamstersports. Ich sitze in der ersten Reihe, rauche Achteurofünzigzigaretten, trinke mein sechstes Bier und schwitze wie ein Schwein. Ich überlege, ob ich später nicht doch lieber direkt in meinem Zimmer verschwinden soll, Molly (oder Dolly) wird immer unattraktiver. Gerade unterhält sie sich angeregt mit Paddy, der mit roten Ohren unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutscht. In Gedanken halte ich den Bitch-O-Meter an diese Szenerie, doch ich komme nicht mehr dazu irgendetwas auszuwerten, denn die Hamster werden in den Hof gebracht. In ihren Hamsterkäfigen machen sie sich im Laufrad warm. Sein erster Kampf fand in Malaysia statt. Er stand so unter Strom, dass sich das Rad wie von selbst drehte. Ein Hamster namens Alfred, ein schwarzweiß gestreifter malayischer Kampfhamster, eine Spezialzüchtung, die ursprünglich aus Aserbeidschan stammt und im Zuge der Völkerwanderung auch den malayo-polynesischen Sprach- und Siedlungsraum eroberte, war sein erster Gegner. Mit Rücksicht auf die ethnischen Wurzeln hatte der Erstbesitzer den Hamster auf den schönen alten aserbeidschanischen Namen Dağsiçanı getauft, was im Deutschen so viel wie Hamster bedeutet. Es hat dem Zweitbesitzer viel Zeit und Mühe und auch Geld gekostet, ihm beizubringen, dass er fortan Alfred hieß. Denn der zu Rate gezogene Hamsterlogopäde war ein echter Halsabschneider. Apropos Hals: Alfred verlor seinen letzten Kampf, wie erwartet, gegen den Champ, weil ihm der Champ die Halsschlagader durchbiss, was einen klaren Verstoß gegen das Reglement der Internationalen Kampfhamster- und Hamsterkampforganisation (IKHHKO) darstellte, jedoch ungeahndet blieb, weil der Besitzer sich aufgrund der hohen Kosten für den Logopäden keinen teuren Rechtsstreit mehr leisten konnte. Zum Glück! Wir hätten gerade wieder heim fahren können, alle Mann! So fuhren wir also danach nach Frankreich (an Frankreich kann ich mich kaum erinnern, wir waren nur am Saufen), wanderten über die Metaebene nach Russland und kamen dann irgendwann letzten Monat in Großbritannien an. Über England kann ich wirklich nicht viel erzählen, da war das Wetter die ganze Zeit nur so mittel. Irgendwann hat es dann sogar angefangen zu Nieseln. Ach, scheiß was auf den Regen, meinte Paddy und erinnerte mich an Malaysia. Dort sagen sie: "Lebih baik hamster mati di roda sebagai tukang pos di ransel." Das heißt so viel wie: "Besser einen Hamster im Rad als einen toten Briefträger im Rucksack." Ja, in Malaysia hat es mir definitiv am besten gefallen. Der Rest ist Geschichte. Tags: Hamster, Kampf
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3 Möglichkeiten
Eine einzige Person vermag es diese Gedanken auszulösen. Wie sie wohl reagieren würde, sollte sie es herausfinden?
Es klingelte. Ich wusste genau, wer vor der Tür stehen würde. Hatten wir uns doch zu heute bei mir verabredet. Ich ließ dich hinein, wir umarmten uns. Fragte, ob du etwas trinken magst und du gabst mir eine Flasche Wein. Du meintest, es wäre doch schön ein Glas Wein zu trinken, während wir den Film sehen. Ich bejahte dies und ging in die Küche, um die Flasche aufzumachen. Ein lästiger Korken war das. Ich bekam ihn partout nicht aus der Flasche. Meine Hände wurden ganz schwitzig, denn du saßt schon auf dem Sofa und ich würde nur zu gerne neben dir sitzen, doch diese vermaledeite Flasche Wein hinderte mich an diesem Vorhaben. Du riefst mir zu, was denn los sei und ob ich denn den Korken aus der Flasche bekäme und ich rief zurück und wollte dich glauben lassen, dass so ein Korken mich nicht am Wein trinken abhalten könnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit war er dann draußen. Einen Sieg habe ich gelandet, dachte ich und schenkte den Wein in zwei Gläser ein. Ein feiner Geruch ging von diesem Wein aus. Rotwein. Schöne Farbe, schöner Geruch. Es hat sich gelohnt diesem Kampf gegen den Korken zu bestreiten, ging es mir durch den Kopf. Ich nahm nun die beiden Gläser, schritt aus der Küche hinaus in das Wohnzimmer und dann sah ich dich wieder. Du standest gerade an dem Regal für die DVDs und wolltest dir einen Film aussuchen. Und plötzlich wurde der Gedanke über den Wein verdrängt durch eine Ansammlung von Gedanken, die nur um dich kreisten. Ich habe mir stunden- , tage- und wochenlang Gedanken darüber gemacht, was wohl passieren mag, sollte ich es wirklich schaffen dir mein Herz zu öffnen und dir all meine Emotionen preiszugeben. Und jetzt ist dieser Moment gekommen. Ich bin bereit. Jedenfalls rede ich mir das die gesamte Zeit ein, wie ich es auch schon die Male vorher getan habe. Aber ich dachte, heute meinte ich es verdammt ernst. Und das habe ich mir erst ein paar Mal während unserer Treffen gedacht. Bevor ich überhaupt den Schritt gewagt habe, gingen mir gleich drei Möglichkeiten durch den Kopf, wie diese Situation enden könnte. Die erste Möglichkeit wäre ein Happy End. Ich gebe dir Preis, dass ich niemals in meinem Leben solche Gefühle für jemanden hatte und das du mein Leben komplettierst. Deine Reaktion wäre ein Lächeln, eine Umarmung oder ein „Ich fühle genauso“. Dann würden wir beide uns tief in die Augen schauen und ich würde dich küssen. Ein Feuerwerk würde in mir zünden und alle Glückshormone dieser Welt würden sich nur für uns beide auf den Weg machen. Wir würden Fallschirmspringen, doch bräuchten wir keinen Fallschirm, denn Amors Flügel würden uns fliegen lassen und landen könnten wir auf unserer Wolke Sieben. Und würde dir etwas passieren, du wärst meine Beatrice und ich dein Dante und folgen würde ich dir bis hinunter in die Hölle, nur um dich zu retten und dich wiederzusehen. Wie naiv wäre ich, sollte ich nur diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Was wohl passieren mag, sollte ich es wirklich schaffen dir mein Herz zu öffnen und dir all meine Emotionen preiszugeben. Die zweite Möglichkeit würde unsere Freundschaft weiter aufrecht erhalten. Ich erzähle dir, was ich fühle und du wärst erstaunt und antwortest vielleicht mit einem „okay“. Du würdest mir sagen, dass dir unsere Freundschaft zu wichtig ist, als dass du sie verlieren möchtest, du meine Gefühle nicht erwidern könntest und das ich das akzeptieren müsste. Natürlich wäre ich nicht sehr glücklich darüber. Und ich bräuchte auch erst mal Zeit, um dies zu verkraften, doch wenn ich dies überwunden hätte, könnte unsere Freundschaft wie die Jahre zuvor weitergehen oder noch mehr erblühen. Wir verstünden uns blind und würden eine Menge schöner Sachen erleben, auf die wir unser Leben lang zurückblicken könnten. Und wieder wäre ich naiv, sollte ich es bei diesen zwei Möglichkeiten belassen. Was wohl passieren mag, sollte ich es wirklich schaffen dir mein Herz zu öffnen und dir all meine Emotionen preiszugeben. Die dritte Möglichkeit ergäbe ein Fiasko. Für mich, für dich, für unsere Freundschaft. Du könntest nicht mit mir befreundet sein, wenn ich solche Gefühle für dich hege, würdest du mir sagen. Du würdest plötzlich aus dem Raum rennen, die auf dem Tisch stehenden Weingläser streifen und alles auf den Boden verschütten. Doch es wäre dir egal. Du würdest weiter zur Tür rennen, weiter in das Treppenhaus und auf einmal wärst du weg. Die zerbrochenen Gläser würden unsere Freundschaft darstellen und der vergossene Wein zeigen, wie sehr mein Herz bluten würde. Ich versuchte dich zu erreichen, doch schaffte es nicht. In der Öffentlichkeit sähe ich dich an, doch drehst du dich immer weg von mir. Du würdest nicht wissen, dass du es mir so nur sehr viel schwieriger machst. Denn was man nicht haben kann, will man dann umso mehr. Dies wären die drei Möglichkeiten. Und während ich in meinen Gedanken versank, sagtest du mir den Film, den du zu gerne schauen würdest. Wir setzten uns beide auf das Sofa, ich sah dich an und mir wurde klar, dass nichts eilt. Der Film begann und du lehntest an meiner Schulter. Und nun war nur noch ein Gedanke in meinem Kopf. Mein Herz pocht so laut, oh hörst du es nicht? Es soll heißen: Ich liebe dich. Tags: Liebe, Gedanken, Wein, Freundschaft, Gefühle, Emotionen
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Klopf klopf
ODER: Fahrtwind im Inneren
Lange ist es her. Tage, Monate – oder nein Jahre sind vergangen seit ich Bewegung spürte. Bewegung, die mein Innerstes berührte so, dass mein Äußerstes bebte. Oft habe ich gewartet, gehorcht, gehofft. Oft habe ich die Luft angehalten. Weil ich dachte, es rege sich etwas. Weil ich dachte, ich spüre etwas. Vielleicht auch nur, weil ich es mir so sehr gewünscht habe. Es so gerne wieder erlebt, es gespürt hätte. Einfach, weil ich es so sehr vermisst habe. Doch in den vergangene Tagen, Monaten – oder nein Jahren war es immer nur mein Atem, der meinen Brustkorb langsam auf und ab hob. Mein Pulsschlag, der meine Adern vibrieren ließ. Doch dann, eines Tages, ganz unverhofft, passierte es. Da spürte ich es. Leicht und leise in meiner Brust. Nicht laut. Nicht beherzt. Nicht wild. Ich musste mich nur darauf konzentrieren, doch wenn ich die Augen schloss, dann spürte ich es. Ganz sachte hüpfte es auf und ab. Und auf und ab. Nach all den Tagen, Monaten – oder nein Jahren wage ich es glücklich zu sein. Koste ich das Gefühl aus. Genieße es, das leichte Pulsieren, das kaum merkbare Beben in meiner Brust. Ich schöpfe Mut. Mut, das ich mich wieder lebendig fühle. Das ist fühle. Atme. Lebe. Doch dann, dann ist es vorbei. So schnell wie es gekommen ist, so schnell geht es auch wieder, das sanfte Gefühl in meiner Brust. Und wieder einmal wird mir klar, dass es nicht mehr als Schluckauf war. „Ein ganz wunderbarer Schluckauf“ denke ich mir, während ich mich lächelnd zurücklehne und auf den Nächsten warte… Tags: Hoffnung, Liebe, Gefühle, Klopfen, Leben, Schuckauf
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Der letzte Akt
Noch einmal trafen sich die anonymen Schauspieler um ein passendes Ende für ihr gemeinsames Stück zu finden.
Trotz wachsendem Unmut darüber, dass er für alles und nichts eine rationale Erklärung bereit zu halten schien, ihrer Machtlosigkeit und dem äußerst realitätsgetreuen Tagtraum, in dem sie ihn zwang sofort anzuhalten nur um auszusteigen, den Seitenspiegel mit einem gezielten Tritt souverän vom Auto zu lösen und genau wie er, die Umgangsformen wahrend, "ach, fick doch deine Mutter" rufend, wegzulaufen, blieb sie. Seine Entscheidung hatte er bereits getroffen, die Frage war rein rhetorischer Natur, ihr Wille zählte hier nichts, das wusste sie. Immer schon hatte sie bereitwillig ihr Herz anderen in die Hand gedrückt, wenn ihr die Last zu schwer wurde, nur um es nicht selbst tragen zu müssen, egal ob jemand beim Versuch es zu tragen erdrückt wurde. Jetzt gab er ihr ihr Herz zurück, zwar nicht ohne es vorher als das seine präsentiert zu haben, dennoch vollständig intakt, besser gesagt, nicht schwerer als vorher. Schade, hätte er es doch nur übergeben und nicht mit voller Kraft abgeschüttelt, ihr vor die Füße geschmissen, denn wie das eben so mit dem hinschmeißen ist, ging dann doch noch etwas kaputt.
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AlineIna
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Bula Papageno
Unsere Woche im Paradies...
Die meisten Reiseberichte von Maria und Max Mustermann klingen in etwa so: "und dann bin auch diesen oder jenen Berg geklettert, dann bin ich an diesem oder jenem Wahrzeichen vorbei gekommen und habe dann dieses Foto gemacht, auf dem ich mich schief an ein Gebäude lehne und ich dadurch meine kreativ-fotografische Ader sowie meinen sprühenden Witz zum Ausdruck bringe". Und sie haben absolut ihre Berechtigung. Aber unserer soll folgendermaßen klingen: Nach einer Schifffahrt auf einer Fähre, auf der in Deutschland nicht einmal mehr Altmetall transportier worden wäre, kommt man auf Kadavu an - eine Insel der Fiji-Gruppe. Von Board schafft man es, nachdem der Gabelstaplerfahrer bemerkt hat, dass die Balken, die er vom Schiff fahren möchte, wirklich breiter sind als das Tor und auch selbst mit allem erdenklichen Zureden nicht kleiner werden wollen - etwa anderthalb Stunden später also. Und fährt man dann mit dem kleinen Bötchen um fünf weitere Buchten herum, landet man im Paradies. Den Fahrtwind noch in den Augen, schließt man sie, um den Duft des Meeres einzuatmen. Salzige Luft, vollgesogen mit der schweren Wärme des beginnenden Tages, legt sich in die Lungen und streichelt gleichzeitig das Herz ein wenig. So öffnet man die Augen und sieht die kleine Bucht vor sich, wie sie halbmondförmig ihre Arme ausbreitet. Palmen behüten den Strand, dahinter beginnt der grüne Garten, gesäumt mit den buntesten Pflanzen. Aus dem Boot aussteigen und ankommen. Wieder die Augen schließen und das zarte rot hinter den geschlossenen Lidern genießen, das durch das warm einfallende Sonnenlicht noch mehr Behaglichkeit aufkommen lässt. Das Rauschen des Meeres im Rücken und die Laute der Papageien in den Ohren erkunden wir also unser neues Paradies, was wir für eine Woche unser Zuhause nennen durften - das Papageno-Resort. Was wurden wir umsorgt... Vier Mahlzeiten und das auch noch zu festen Uhrzeiten. Kurzerhand sind wir gedanklich in unsere Jugend und quasi nach Hause an den mütterlichen Esstisch verfrachtet worden. Zum Essen wurde nicht gerufen, sondern geschlagen. Die hölzernen Klänge der Trommeln, die von den fijianischen Frauen zu jeder Mahlzeit geschlagen wurden, waren in der ganzen Bucht hörbar. Somit konnte man also weder das Frühstück, das Mittagessen, den nachmittäglichen frisch gebackenen Kuchen, noch das fulminante Abendessen verpassen. Zwischen den Mahlzeiten haben wir uns nach dem Essen immer mit unseren Büchern ganz fleißig auf die Couch gesetzt, um für die Tauchprüfung zu lernen. Buchstützen brauchten wir nicht, denn dafür hatten wir ja unsere prall gefüllten Bäuche. Und an dieser Stelle wird es dann Zeit, die Hauptpersonen dieser Woche vorzustellen: Lydia and Elisabeth - die beiden Managerinnen des Resorts. Erstere ehemalige Ärztin aus Kalifornien, zweite eine gebürtige Österreicherin. Elisabeth musste leider nach zwei Tagen Richtung Hauptinsel aufbrechen, sodass wir danach nur noch in den Genuss von Lydias Anwesenheit kamen. Und was für ein Genuss. Ständig lief sie uns über den Weg und hatte stets Zeit für einen kleinen Plausch - ob morgens, mittags, abends, immer bestens gelaunt, ein Mensch, dem die Sonne aus dem Gluteus Maximus scheint! Und wann immer wir sie brauchten, sie war zur Stelle. "Taucherflossen? Hole ich euch! Kajaks? Einfach eins vom Strand nehmen. Bestandene Tauchprüfung? Ich mach' dann mal den Sekt auf!" Knaller! Unser weiteres persönliches Highlight: Miri, unsere Tauchlehrerin. Die dunkelhäutige Amazone im Sumoringer-Format. Mit einem Befehlston, nachdem jeder Feldwebel stramm gestanden hätte. Und einer anfänglichen Gesprächigkeit, die bei jeder Begegnung die Temperatur im Raum um ein paar Grad sinken lies. Wir verglichen sie nach unserem ersten Tauchgang gerne mit einer Robbe: an Land doch eher unbehände, glitt sie unter Wasser schwerelos dahin - im Gegensatz zu uns. Wir entschuldigen uns hiermit noch einmal in aller Form bei allen Tieren des Korallenriffs, die wir während unserer anfänglich unkontrollierten Tauchgänge in helle Aufregung versetzten. Wir jedoch hatten jedes mal Tränen in den Augen - vor lachen. Denn Miri hatte die Angewohnheit, uns bei den Unterwasserübungen seeeehr nahe zu kommen - wobei sich die Taucherbrille stets voller Inbrunst an ihr Gesicht saugte und die großen Augen durch die hochgeschobenen Wangen ein wenig zusammen gedrückt wurden, während der Rest noch ein wenig "pausbäckiger" erschien. Gegen Ende des Kurses wurde jedoch sogar Miri ein wenig warm mit uns und plauderte beim Essen manchmal sogar munter zwei bis drei Sätze hintereinander. Ein klasse Typ war auch Sivo, unser Kellner. Ebenfalls Körperbau "deutscher Tannenbaum", konnte man nach seinem betreten des Raumes die Heizung definitiv ausmachen (und he, ich darf solche Witze reißen...). Elfengleich schwang er seinen Astralkörper durch das Esszimmer. Und seine Facebook-Bilder, auf denen er mit Handtasche und pinkem Tuch bewaffnet lasziv in die Kamera lächelt, werden uns immer begleiten. Sivo aber hat ein Herz aus Gold. Der doppelte GinTonic aufs Haus, seine unglaublich süßen deutschen Sätze, die er versuchte, bei jeder Gelegenheit einfließen zu lassen und seine Bemühungen um unser Wohl waren einfach Zucker. Achja, und last and least (ja, richtig gelesen): die gemeine Stechmücke. Scheinbar haben diese Viecher nicht den Beipackzettel des Insektenschutzmittels gelesen. Deswegen auf diesem Wege: liebe Mücken, dort steht "ihr mögt das Zeug nicht, es schreckt euch ab". Es wäre also allzu freundlich, wenn ihr euch in Zukunft daran halten würdet. Denn eure Stiche lassen unsere Haut aussehen wie Omas Streuselkuchen und diese fiesen Beulen (ja, Beulen, nicht kleine süße Pünktchen) jucken tagelang so gewaltig, dass selbst die größte Selbstbeherrschung sich spätestens in der zweiten Nacht verabschiedet. So ging diese Woche, umgeben von vielen lieben Menschen, viel zu schnell vorbei. Das Rauschen des Meeres zum einschlafen, die Bemühungen all der tollen Menschen dort und dieser magische Ort... wir hatten eine grandiose Woche - und kommen uns noch immer jeden Tag näher. Erkenntnis der Woche: ein Bett auf der Veranda mit Blick auf's Meer beruhigt selbst Leute mit Bluthochdruck und unter Wasser atmen ist ne ganz schön verrückte Nummer! Mehr wie immer hier zweitreise
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Milchkind
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Ist Fußball eine Religion?
Mal eine interessante Hausarbeit.
Alle Fußballfreunde erleben gemeinsam Freude und auch Traurigkeit. Woche für Woche müssen sie die Spiele verfolgen, genauso wie religiöse Menschen jeden Sonntag die Kirche besuchen und es als Sünde sehen würden, wenn sie an einem Sonntag, die Kirche versäumen würden. Doch ist deshalb Fußball eine Religion? Nur weil sie, wie die religiösen Menschen, Woche für Woche etwas verfolgen was ihnen wichtig ist? Es ist bekannt, dass jede Religion ihren Gott braucht. Solch ein Gott, ist die höchste Macht und kann Gnade schenken oder strafen. Doch wer ist dieser Gott in der „Fußballwelt“. Oft wird von einem Fußballgott gesprochen doch niemand ist sich einig wer er nun ist. Die einen sehen vielleicht auch nur ihre großen Fußballvorbilder als Fußballgott wie z.B Michael Ballack; Lukas Podolski usw. Der Sieg ist immer etwas Überraschendes, etwas Geheimnisvolles. Wenn es wirklich einen Fußballgott geben würde, dann wäre er wohl für Sieg und Niederlage zuständig. Er wäre dafür zuständig, die Mannschaften zum Zuge kommen zu lassen und würde den Ball in das Tor der einen Mannschaft lenken und die andere Mannschaft daran hindern, trotz vieler Torchancen doch nicht den Ball über die Line zu bringen. Stern.de bringt am 30.Okt.2007 einen Artikel raus mit der Überschrift „Ihr Gott heißt Maradona“. Darin geht es darum, dass die Fußball-Legende Diego Armando Maradona wie ein Heiliger verehrt wird. Die treusten Anhänger Diegos gründen die Iglesia Maradoniana und vor etwa 12 Jahren, am 30.Oktober macht einer der Anhänger zunächst nur ein Scherz mit dem Satz „Frohe Weihnachten“. Kurzdarauf fällt ihnen auf, dass der „maradonianischer Bruder“ Geburtstag hat und schon wurde ein Weihnachtstag gefunden für die Iglesia Maradoniana. Was in einer Religion nicht fehlen darf sind, das Glaubensbekenntnis, die 10 Gebote und auch ein Gebet. Das ist in der katholischen Religion vorhanden und die Gründer der Iglesia Maradoniana haben daran auch gedacht. Sie haben ein „Diego unser“, 10 Gebote wie z.B „Du sollst den Ball nicht beschmutzen“, „Du sollst die Wunder des Diego im ganzen Universum verbreiten“ und das Glaubensbekenntnis mit den Worten „Ich glaube an Diego, den allmächtigen Fußballer, Schöpfer von Magie und Passion“. Das kommt uns Katholiken bekannt vor nur mit den Worten „Vater unser“, „Du sollst den Namen Gottes nicht beschmutzen“, „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde“. Man kann sich sogar nach den Gesetzen der maradonianischen Kirche trauen lassen. Allerdings schwören sie nicht auf ewige Liebe sondern auf den Ball und versprechen bei solch einer Trauung ihren Sohn mit zweitem Namen Diego zu nennen. „ Ich verspreche, meine Söhne mit zweitem Namen Diego zu nennen“ heißt es während der Trauung. „Wir Argentinier sagen, dass Fußball eine Religion ist. Wenn Fußball eine Religion ist, dann gibt es auch einen Fußballgott. Und der ist für uns Maradona“. Anhand dieses Zitats erkennt man, dass sich die Argentinier offensichtlich einig sind, wer ihr Fußballgott ist. Es ist weder Michael Ballack noch David Beckham. Für sie ist und bleibt es Diego Armando Maradona, denn egal was er tut es wird im verziehen. Kann man Aufgrund dieses Artikels jetzt nun sagen, ob Fußball eine Religion ist oder nicht? Für die Argentinier ist es keine Frage, doch können wir das auch in Deutschland sagen? Es gibt keine Übereinstimmungen unter den Fans wer nun ihr gemeinsamer Fußballgott ist. Hier geht es meistens nur darum jedes Spiel mitzukriegen, immer die neusten Fanartikel zu haben. Was aber bei allen Fans gleich ist, dass es den Menschen (egal ob in Deutschland oder nicht) einen Sinn gibt, das was auch die Religion gibt, nämlich eine Art Gemeinschaft wird gefunden oder gegründet und auch das Selbstwertgefühl wird gesteigert. Martin Luther hat einmal gesagt: „Woran der Mensch sein Herz hängt, das ist sein Gott“ solch etwas kann man auch aus dem Artikel auf spiegel.de lesen. Da lautet es "Der christliche Gott ist für uns der Gott des Verstandes, Diego ist der Gott der Herzen.“. Man könnte fast meinen da wiederspricht sich jemand. Gehören die Maradonianer nun doch keiner echten, für uns neuen, Religion an? Aber das muss wohl jeder für sich entscheiden ob Fußball für einen eine Religion ist oder nicht. Ob es für ihn eine ernste ist oder eine Art Hobby. Genau wie Leute für sich selber entscheiden, ob sie aus der Kirche austreten oder nicht. Müssen es die Leute tun die eine klare Antwort für sich haben möchten. Für mich bleibt Fußball ein Sport den man gelegentlich im Fernsehen oder auf dem Sportplatz verfolgen kann. Jedoch fand ich es sehr interessant mich mit der Frage „Ist Fußball eine Religion“ zu befassen. "Wichtige Links zu diesem Text" http://www.stern.de/sport/fussball/argentinien-ihr-gott-heisst-maradona-601348.html
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/ist-fussball-eine-religion/680135
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Selbsterhaltungszwang
Pausieren bedeutet Nacktheit, noch mehr Angriffsfläche bieten, Schrammen und mit dem Kopf wedeln wie ruhelose, gefangene Tiere.
Ich mach mal Yoga, was mich nervt und trink mal grünen Tee, den ich nicht mag. Danach geh ich in die Sauna, in der ich mich unwohl fühle bei so viel Körpernähe und nehm ein Schaumbad. Das teure aus der Apotheke.. "Die entspant sie sofort!" Ich trink mal wieder Kaffee mit Freunden. Freunden. Freunden. Feinden. Schauspielern. Zwei Minuten und der fünfte Akt ist erreicht. Wo die vier Akte davor aufgeführt wurden? Gute Frage. Nichts zu reden, nichts zu geben. Nichts mehr zu erwarten. "Bis bald und meld dich doch mal öfter!" - Nö! Ich fahr mal ans Meer. Den Kopf mal richtig durchpusten lassen, um sich dann zu fragen, ob die Augen vom Sand tränen oder sind das die infusionsähnlichen Tränen, die unbeirrt ihren Takt halten und emsig neuen Nährstoff für die Traurigkeit produzieren. Okay. Plan B. Ein guter Film. Ein gutes Buch. Theater. Kultur. Oh ja! Das machen ja alle immerzu. Das muss ja helfen. Das fühlt sich gut an. So gebildet. Was ich sehe, höre und lese, das weiß ich nicht. Nicht einen Satz kann ich aufnehmen. Aber das macht ja nichts. Die Leute sagen, ein gutes Buch entspannt. Wenn ich es mir nur fest genug einrede, nur fest genug mit zugekniffenen Augen dran glaube, dann entspannt es. Bestimmt. Hoffentlich. Vielleicht. Mal wieder richtig trinken, feiern, tanzen gehen. Im Film kommen dann immer die kleinen blonden Freundinnen und man stößt mit Prosecco an auf das Leben, die Liebe und die Lust. Hey und ich auf den Frust! Die Tipps, die ich bekomme, sind so viel wert wie ich mir selbst. Und das ist nicht gerade viel. Aber was viel wert ist, ist meine Zwangsjacke, ist mein Schutzschild, ist mein Fahrradhelm, ist mein Fallschirm, mein Müssen. Ich muss funktionieren, muss mich neu aktivieren, muss das Leben dechiffrieren, muss  auf unersättliche Monster reagieren, muss am besten mich selbst parodieren, um nicht zu verlieren. Die Fehler muss ich wegradieren, ausradieren, für immer eliminieren. Ich muss die Tabletten gut dosieren, muss mein Gesicht retuschieren, muss das Herz vom Kopf isolieren, muss auf dem seidenen Faden balancieren und immer wieder das Leben bilanzieren. Ich muss meine Gefühle kanalisieren, muss meine Meinung kanonisieren, muss Tränen kaschieren, muss sie tabuisieren, muss mich selbst malträtieren, malträtieren, malträtieren. Und auf keinen Fall muss ich, darf ich pausieren. Pausieren bedeutet Nacktheit, noch mehr Angriffsfläche bieten, Schrammen und mit dem Kopf wedeln wie ruhelose, gefangene Tiere. Pausieren ist, mich selbst terrorisieren. Tags: Pausen, Zwang
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fuehlen
psychologie
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Agmokti
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Timor
Menschen, die behaupten als Kind wäre die Welt einfacher, haben ihre eigene Kindheit entweder vergessen, verdrängt oder reden Scheiße.
Als ich noch klein war, ein laufender Meter, hatte ich vor ungemein vielen Dingen Angst. Angst vor Dunkelheit in Kellern, Dunkelheit im Herbst und Winter. Ich hatte Panik vor Vampiren, nachdem ich eine Tom Turbo Folge im Fernsehen gesehen hatte und konnte ab diesem Zeitpunkt nur bei Licht einschlafen, die Decke über den Kopf gezogen. Die Decke war generell eine Art kugelsicheres, Monster-und Schrecken abwehrendes Schutzschild. Man musste nur darauf achten, dass der gesamte Körper bedeckt und dass kein Deckenfitzelchen über den Bettrand lugte. Mir grauste vor Nussbäumen - vor meinem Kinderzimmer war genau der Teil des Gartens mit den Walnussbäumen, deren dünne Äste, sobald ein bisschen Wind aufkam, gegen mein Fenster schlugen. Vor Spinnen und Ohrenzwickkäfern, denn die könnten ja in mein Ohr reinkrabbeln und würden sich dann durch mein Gehirn fressen. Ich fürchtete mich vor kleinen Puppen, obwohl ich den Film „Chucky die Mörderpuppe“ bis heute nicht gesehen habe und bildete mir ein, dass sich diese untertags tot stellen und in der Nacht versuchen würden mich umzubringen. Ängstigte mich vor Nebel oder vor Koboldgesichtern, die ich in den Abdrücken im Schnee zu erkennen glaubte. Ich hatte Angst vor meiner Mutter, wenn sie kurz vor einem Tobsuchtsanfall war – das erkannte man ganz leicht daran, dass sie anfing ihre Zähne zu fletschen und damit zu knirschen oder wenn sie ein Wattestäbchen in der Hand hatte, denn das bedeutete, dass sie gleich meinen Kopf Schraubstockartig in ihren Armen einzwängen und meine Ohren, entgegen aller vernünftigen Empfehlungen, damit putzen würde. Ich hatte Bammel vor Ärzten jeder Art, denn deren Erscheinung war immer mit Schmerzen und langwierigen Untersuchungen verbunden - und vor Desinfektionsmittel, weil das wie die Hölle brannte. Ich reagierte panisch auf Katzen und Hunde - die Hunde hatte ich einigermaßen im Griff, denn die waren entweder angeleint oder ich konnte die Straßenseite wechseln, wenn einer davon hinter einem Gartenzaun auf mich lauerte; aber Katzen waren richtig fies, die setzten sich mitten auf den Gehweg und konnten mir überallhin folgen. Ich fürchtete mich vor Höhe oder davor mir einen Holzschiefer einzuziehen. Spürte Beklemmung in mir aufsteigen, wenn meine Mutter mal wieder zu spät nach Hause kam, weil ich mir dann ausmalte, dass sie einen Autounfall hätte und tot wäre oder davor, dass sie für immer weinend in ihrem Bett liegen bleiben würde. Ich hatte Angst vor Männern und vor dem komischen Gott der in diesen großen Häusern ans Kreuz genagelt war, denn der führte Buch über all die bösen Dinge die ich verbrochen hatte. Vor dem Krampus aus dem gleichen Grund. Ich wurde älter und damit veränderten sich Ängste. Sie verloren sich oder wurden ersetzt. Mit der Pubertät kam die Angst vor Blamage, davor, dass meine Brüste ewig klein bleiben würden, vor Zurückweisung, davor keine Freunde in der neuen Schule zu finden. Selbstbewusstsein wurde kleiner, der Selbstwert ging fast ganz verloren. Mit der Zeit manifestierten sich ein paar, manche wurden durch Drogen und Suff und Rausch zu Boden gedrückt, andere wurden durch Substanzen zu Paranoia, diese der Trigger zu einer kurzzeitigen Psychose. Irgendwann wurde Rausch weniger und die nüchternen Momente mehr. Die Ängste blieben fern, waren abgelebt, abgenutzt. Was dazu kam war dieses abgestumpft fühlen. Man erkennt das Unvermögen Situationen zu ändern, Drama und Panik werden blasser. Das innere Kind ist zwar noch da, aber geschrumpft, winziger als vorher. Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll.
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LillyIdol
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Der Stand der Dinge
Den Mais hierhin, die Linsen dahin... doch leider kann ich dir nicht helfen.
Sie übertrifft sich selber. Holt die Zapfen vom Wipfel und sagt: “Sogar jedes kleine Mädchen kann das.” Sie muss es wissen: sie ist ein kleines Mädchen und kriegt das hin. Als alle stauen, geht sie. Klettert auf den höchsten Baum und wird aufgefordert, herunterzukommen. Und sie sagt: “Komm doch rauf.” Er kommt aber nicht rauf. Er will, dass sie gehorcht. Den Baum besteigt er nicht. Dann wundert er sich, wo sie nun wieder ist. Hm, wär er doch raufgeklettert… ist er aber nicht. Und sie ist weg. Szenenwechsel: sie rennt hin und her, versucht alles recht zu machen. Aber immer ein Haar in der Suppe. Man demütigt sie, sie schweigt dazu. Was soll sie auch sagen… Ihr wird Hoffnung gemacht, dass sie mitkommen darf auf den Ball. Sie wird sogar zynisch gefragt, ob sie nicht Lust hätte. Ihr ist klar, dass sie dort nicht tanzen wird, aber sie bittet, wenigstens zum Fenster reinschauen zu dürfen. Du hast zu tun, wird ihr gesagt. Sie verspricht, dass trotzdem alles fertig wird. Ergebnis: “Ach… wenn du nicht genug Arbeit hast, bekommst du halt noch welche obendrauf.” Der Inhalt zweier Schüsseln wird auf den Boden gekippt. “Den Mais hierhin, die Linsen dahin…” Sie sieht die anderen wegfahren, zum Hofball. Der Bursche sagt ihr: “Sei nicht traurig. Wir können ja zusammen auf dem Hof tanzen.” Gut gemeint, aber es tröstet sie null. Und der Knecht sagt: “Du bist traurig, ich weiß. Doch leider kann ich dir nicht helfen.” Den Mais hierhin, die Linsen dahin. Sie sitzt davor, verzagt. Das ist nicht mal in einer Woche zu schaffen. Da klopfen die Tauben ans Fenster. Sie wollen ihr helfen. Sie bekommt Hilfe, auch wenn es nur (erstmal) um Mais und Linsen geht. Sie bekommt Hilfe. Ich kenne diesen Film in- und auswendig. Ich hab ihn vorsichtig geschätzt um die 100x gesehen, seit meiner frühesten Kindheit. Sogar die Dialoge kann ich mitsprechen. Mit jeder Pore kann ich mich in das kleine Mädchen hineinversetzen. Immer schon. Und wie gesagt, diesen Film hab ich aus meiner Kindheit mitgebracht. Den Mais hierhin, die Linsen dahin… doch leider kann ich dir nicht helfen. Kenn ich in- und auswendig. Ich, das kleine Mädchen. Ich weiß, wie der Film weitergeht. Er geht gut weiter. Sie hat ja 3 Zaubernüsse (in diesem Moment sind es schon nur noch 2). Ich weiß, dass mein Leben auch weitergeht. Mit Zapfen, die ich von der stattlichsten Fichte hole. Ich werde wieder auf Bäume klettern und niemand kommt mir nach. Ich bin eben zu hoch. Ich werde wieder Hoffnungen gemacht bekommen. Ja, ich hätte Lust, bitte… wenigstens zum Fenster reingucken, wenigstens das. Und dann werden wieder Mais und Linsen fallen. Und ich werde sitzen und sortieren, und keine Taube weit und breit. Und keine Zaubernüsse. Ich bin traurig. Doch leider kann mir niemand helfen. Die, die wollen würden, können nicht. Die, die könnten, wollen nicht. Nur Worte. Keine Taten. Blubb blubb. Dafür wollen sie aber was von mir. Gratis natürlich, was denn sonst. Anderer Leute Seelenheil soll ich konsolidieren, während meins zu Staub verfällt. Darum darf ich mich allein bemühen. Und wenn ich das nicht hinkriege… tja, Shit happens. Und jemand, bei dem beides stimmt, den gibt es nicht. Das ist der Stand der Dinge.
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dieweltannalysieren
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Herz/Kopf-Tinnitus
Du bist nur ein Hintergrundrauschen, ein dissonanter Ton, der einfach nicht mit der Melodie harmoniert, die ich für mein Leben geschrieben habe.
Mobiltelefone sind ein Fluch. Das denke ich jedes beschissene Mal, wenn ich auf mein dunkles, schwarzes Display starre und mich krampfhaft dazu zwinge, die Hintergrundbeleuchtung nicht zu aktivieren, weil das nur wieder eine leise, aber minimal-schmerzhafte Enttäuschung bedeutet hätte. Die zweihundertneunundsechtzigste Mini-Enttäuschung darüber nämlich, dass da wieder nicht dein Name erscheint. Weil es wieder nicht Du bist, der die Regeln bricht. Es ist bescheuert, es ist erbärmlich, es ist wider jeder Vernunft, denke ich und ertrage es kaum, dieses fremde, liebestolle Spiegelbild, das mich da aus dem schwarzen Bildschirm meines Smartphones heraus bemitleidenswert mustert. Dann erwische ich mich dabei, stopfe das Gerät zurück in meine Tasche, ärgere mich darüber, schon wieder dieser kindischen Träumerei verfallen zu sein und gehe in Gedanken wieder und wieder die Tatsachen durch, die es mir leichter machen, dich endlich und endgültig abzuhaken. Das geht so alles nicht mehr, haben wir gesagt. Kein Kontakt erstmal, haben wir gesagt. Ein klarer Schnitt, der das laute Chaos in unseren Köpfen beseitigt. So hatte ich es mir vorgestellt. Aber anstatt der Stille, die doch hätte einkehren sollen, ist da jetzt dieses nervige kleine Hintergrundrauschen, das einfach nicht weggehen will. So wie ein Tinnitus, der sich nicht im Ohr, sondern im Bewusstsein gemütlich einnistet und dort, mal mehr mal weniger, alle noch so klugen, rationalen Gedanken dieser Welt übertönt. Tinni-was-wenn-das-ein-Fehler-ist-tus. Kein Kontakt. Erstmal. Wie lange ist eigentlich so ein »Erstmal«? – Schon wieder! Mist, Mist, Mist! Dieses Hin und Her, genau das sollte es nicht mehr geben. Darum ja, kein Kontakt. Abstand. Klare Fronten. Und jetzt? Jetzt ist da dieses beschissene Hintergrundrauschen, das einfach nicht weggehen will. Irgendwo habe ich mal gehört, dass sich Van Gogh das Ohr abgeschnitten hat, weil er so seinen Tinnitus loswerden wollte. Ich würde auch gerne etwas abschneiden – nur was? Das Herz, den Kopf? Ja, was überhaupt? Was ist überhaupt dafür verantwortlich, dass Du einfach nicht verschwinden willst, obwohl Du doch im Grunde niemals richtig da warst!? Du bist gar nicht wirklich da. Du bist gar nicht wirklich da! Du bist nur ein Hintergrundrauschen, ein dissonanter Ton, der einfach nicht mit der Melodie harmoniert, die ich für mein Leben geschrieben habe. Das hast du selbst gesagt und du hattest vielleicht recht damit. »Ich wünschte, ich würde wollen«, hast du gesagt und damit unabsichtlich den Ton angeschlagen, der mir jetzt nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Man liest in Medizinbüchern, dass Tinnitus nur selten wieder ganz verschwindet und dass er schlimmer wird, wenn man ihm Beachtung schenkt. Van Gogh, dem armen Kerl, hat es vermutlich auch nicht das Geringste genutzt, sein Ohr abzuschneiden. Es mag sein, dass auch Du niemals wieder richtig weggehen wirst. Vielleicht bleibst du für immer dort, als dieses Rauschen, das versucht mir weiszumachen, da wäre noch mehr gewesen. Aber vielleicht, denke ich und schaue zum ersten Mal ganz ruhig auf das leuchtend leere Display, ist das auch einfach okay so. Denn mal ehrlich: Was ist schon ein einziger schiefer Ton im Hintergrund, wenn auf der Bühne ein erstklassiges Orchester das Stück so meisterhaft spielt, dass alles andere an Bedeutung verliert. Du bist gar nicht wirklich da. Du bist nur ein belangloses Hintergrundrauschen. Tinni-was-wenn-das-ein-Fehler-ist-tus. _________________________ Anmerk. der Autorin: Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig Tags: liebe, Trennung, Loslassen, Tinnitus, Herz gegen Verstand
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Sascha_Chaimowicz
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Sprich nicht über Sex!
Wie sexuell darf es im Berufsleben zugehen?
In diesen Tagen wird viel darüber gesprochen, wo genau die Grenze zwischen einem Flirt und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz verläuft. Um Eindeutigkeit herzustellen, könnte man die komplette Entsexualisierung des Berufslebens fordern. Das macht zum Beispiel der Blogger Gerhard Winkler und entwirft einen „Leitfaden für Männer“ im Umgang mit Kolleginnen. Die meisten seiner Forderungen, die ich hier nicht alle aufliste, klingen selbstverständlich. Beispiel: Fasse deine Kollegin nicht (unnötig) an. Weitere Punkte: - Thematisiere nicht ihre körperlichen Vorzüge und Eigenschaften. - Kommentiere nicht die Wirkung ihres Verhaltens, ihres Dress, ihres Körpers auf Dich. - Rede nicht witzig oder geistreich oder auskennerisch über Sex. - Rede gar nicht über Sex. - Fordere keine Stellungnahme zu sexuellen, intimen, privaten Themen ein. - Mach sie nicht an. Flirte nicht mit ihr. Und da wird es schon schwieriger. Nehmen wir Punkte wie „Rede nicht witzig über Sex“ oder „Fordere keine Stellungnahme zu sexuellen Themen.“ Aus eigener Berufserfahrung weiß ich: Dagegen wird oft verstoßen. Ohne Wertung: Ich erinnere mich an viele Mittagessen mit Kollegen, bei denen es um Sex ging. Und klar: Dieses Reden über Sex mit einer Kollegin zum Beispiel ist oft auch eine Art Flirt. Der Versuch einer Grenzüberschreitung also, die Flirten ja immer bedeutet. Die Frage ist: Macht diese Grenzüberschreitung das Berufsleben nicht auch spannend? Oder wäre die Entsexualisierung des Arbeitslebens der bessere Weg? Es wird ja immer leicht gesagt: Jeder Mensch bei klarem Verstand weiß genau, wie weit er gehen darf. Sicher bin ich mir da nicht: Im NEON täglich von gestern bekannte sich keiner dazu, sich mal sexistisch verhalten zu haben. Sprechen 60.000 Aufschrei-Tweets aber nicht dagegen, dass wir die Wirkung unseres Verhaltens immer richtig einschätzen? Deshalb: Was sollte eurer Auffassung nach auf eine „Tu das nicht am Arbeitsplatz“-Liste?
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MisterGambit
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Ich muss weg, ich hab noch Wurst im Auto
Lange Rede, kurzer Sinn: Schluss machen war nie meins.*
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Ich weiß das und ich finde, dass das stimmt. Es stimmt so sehr, dass ich mich brutal freuen könnte, so ein Guter zu sein. Denn ich bin einer, der in vielen Dingen gut ist. Rein theoretisch. Dass wir zusammen sind, dürfte also kein Fehler sein. Denn auf der theoretischen Ebene ist es undenkbar, dass ich eine Beziehung eingehe zu einer Frau, die nicht perfekt zu mir passt in meiner whiskeygetrunkenen Feuilletonglitzerwelt. Wird noch schwerer: Theoretisch müsstest du gemerkt haben, dass du nicht zu mir passt, theoretisch müsstest du wissen, wie ich tatsächlich sein müsste und das, was ich dir jeden Tag bieten kann (es ist wenig)  würde dich in einer idealen Welt so wütend machen, dass du deine Koffer packst, sie mir ins Gesicht schlägst. Und verschwindest. Aber das tust du nicht. Du siehst mich wie ein Hündchen an und scheinst zu glauben, dass alles in Ordnung ist. Dass dieses schwache Maß an Leben, dieses trostlose Nebeneinanderhervegetieren, eine vollwertige Beziehung sein kann. Ich dürfte gar nicht in die Situation geraten sein, mit dir diese Zeit zu verbringen. Mit einem Menschen, der nicht zu stolz und nicht zu voll mit Hunger nach Liebe und Größe ist, um sich mit so einer lustlosen Aneinanderreihung von Alltag zu begnügen. Ich müsste längst ein Machtwort gesprochen haben. Aber darin war ich immer schlecht. Da höre ich mich so gerne reden und inszeniere in meinen Kopf wahre Epen des Auseinanderscheiden. Da treten wir auf die Bühne und feiern ein leidenschaftliches Trennungsdrama in schwarz weiß. Und auf dem Tisch: Nix. Lange Rede, kurzer Sinn: Schluss machen war nie meins. Ich habe mich davor immer gerne gedrückt, wollte wohl nie etwas auf mich kommen lassen, auf meine unbefleckte Weste, die keine Fehler macht und sie darum auch nicht einräumen braucht. „Sorry, habe mich geirrt, ist Scheiße mit dir. Konnte ja keiner ahnen.“ Weil ich aber den Anspruch hege, eine wandelnde Kristallkugel zu sein, hätte ich es geahnt haben müssen. Und müsste darum zugeben, dass ich fehlbar bin. Ein perfekt organisierter Mann der Gegenwart hat für alles einen Notfallplan, ohne den er sich nicht einmal die Schuhe zubindet. Für den Null-Tote-Krieg, der eine Aussprache und einen ausgesprochenen Offenbarungseid vermeidet, habe ich immer schon genügend Szenarien in der Schublade gehabt. Wenn ich mich plötzlich auftretenden melancholischen Anfällen ausgesetzt sah, wochenlang zuhause blieb, um bei einem Glas „guten“ Dornfelder jede verfügbare Tatort-Wiederholung anzuschauen. Wenn ich meine Freunde vernachlässigte, nur das Nötigste redete, in jedem Gespräch seufzend erklärte, wie sinnlos mir das Leben erscheint,  ich lieber zu Oasis kathartisch dahin darben mochte, als nur den Versuch von Aktion in mein Leben zu lassen – war der Ofen oft aus. „Ich habe ein impotentes Herz“. Zur Not ein paar Passagen aus Memoires of a Geisha. „Das Herz stirbt einen langsamen Tod!“. Tiefsinn ist sowieso nicht jederfraus Sache. Es gab den sanften, seichten Angriff auf jene unbefleckten Vorgärten des weiblichen Herzens. Ideal, um sie loszuwerden. Was gemeinhin auch als die „Nougatnummer“ bezeichnet wird, ist in Wahrheit nichts anderes als ein widerliches asexuelles Aufdrängen mit spontan- verfrühten Liebesschwüren. Verstärkt mit laienhaft zusammengequetschten kleinen Gedichten (wenn du dichten kannst, darf man das in diesen Gedichten trotzdem nicht merken). Jede noch so kleine Wolke an ihrem Himmel ließ mich ein großes Fass aufmachen, in das sie mir ihr Herz schütten sollte. Anstelle ihres Hinterns versuchte ich ihre Seele zu streicheln - ganz sachte und ohne Absichten. Ein zahnloser Tiger, der nicht töten kann. Als Würze ein paar gut gemeinte Maßreglungen: wie viel Bier, Dekolleté, Tabak, Ausgang denn langsam mal reichen. Fand ich mich körperlich fit und in guter Verfassung, griff ich zur Prinz-Ernst-August-Masche, die körperlich an die Grenzen gehen kann, wenn man zu hohem Blutdruck neigt. Was tu ich, wenn ein Gerät nicht funkioniert? Ich beschimpfe es als „beschissenes hurenverfotztes Nazigerät aus der verfickten Kapitalistenscheißhölle“, greife es mir und hau es gegen die Wand. Computertastaturen und Mäuse sind geeignete Geräte, Kaffeemaschinen in Betrieb nicht. Alles, was nicht klappt, ist in jedem Fall ein kosmischer Angriff auf meine innere Integrität, ein göttlicher Versuch, mich zu ärgern. Angedeutete Karatetritte gegen den Fernseher, wenn das Programm schlecht ist, Diskussionen über Popcornpreise an der Kinokasse, „hätten sie in der Schule aufgepasst, müssten sie jetzt nicht so eine überteuerte bezuckerte Pappkacke verkaufen, stammt der Mais von Svarovski, oder was?“, ersetzen ein klärendes Gespräch. Die Beziehung beendete sich selbst. Ich habe eine Weile studiert, welche kreativen Begründungen es gibt, jemandem ins Gesicht zu sagen, dass es nicht weitergehen wird. „Ich weiß nicht, ob ich ohne dich leben kann, darum muss ich es einfach ausprobieren“, „Willkommen im Abschiedsland. Seine Bewohner: Du“, „Ich habe noch Wurst im Auto“ oder „Andere Mütter haben viel schönere Söhne als ich einer bin“ finde ich zwar in Maßen lustig, aber sie wollen mir nicht recht taugen. Ich brauche etwas klassisches, humorloses, eindeutiges, das gleichzeitig die Chance gibt, mich für meine Fehlentscheidungen zu rehabilitieren. Darum stehe ich heute vor dir. Ich räuspere mich, sehe dich an. Ich habe dir vorher absichtlich nicht gesagt, dass wir miteinander sprechen müssen, weil ich gehört habe, dass Menschen so eine Ansage in Panik versetzt. Du sollst nicht länger leiden, ich erlöse dich. „Pass auf“, sage ich also zu dir, „ich bin unglücklich. Im Allgemeinen. Die Beziehung läuft nicht so, wie ich mir das vorstelle. Ich finde keine Gründe dafür, warum ich das so empfinde, auch wenn ich überlege. Es fühlt sich einfach falsch an…“, und dann setzte ich die argumentative Atombombe ein, „es liegt an mir und nicht an Dir.“ Komm schon, Freiheit, schließ mich in deine Arme, küsse mich und trage mich hinfort ins seelige Land der Jungesellen, nimm mir die Leichtigkeit, mit anderen Frauen zu flirten, den Nimbus des Vergebenen und lass mich wieder nach der Liebe jagen wie ein Straßenköter. Ich will es so sehr. Was? Was sagst du da? Du glaubst mir nicht? Es erscheint die komisch, dass das so plötzlich kommt, so unerwartet, so „aus heiterem Himmel“? Du forderst Gründe ein, bist sicher, dass das nur eine billige Ausrede für was auch immer ist? Das ich nur zu ängstlich wäre? Ängstlich vor was? Du willst Gründe? Du willst Gründe? „Na gut, wenn du meinst, es liegt nicht an mir, dann liegt es vielleicht daran, dass ich Dich nicht begehre. Ich begehre Dich nicht, wenn dein warmer schwerer Körper nachts neben mir liegt, dein feuchter Atmen in meinem Nacken, dein Gewicht drückt die Matratze runter, deine Patschehände halten mich vom Schlafen ab. Ich mag deine Berührungen nicht. Ich finde, es ist eine Zumutung, was du als „Kochen“ bezeichnest. Deine Art mit dem Gemüse umzugehen ist ein Fall für Den Haag. Deine lieblose Art, alles in den Topf zu klatschen und mit Verstärker vollzumüllen, deine lauten Schmatzgeräusche, wenn du Chips isst, deine blöden Serien, die du ständig sehen musst, deine dämlichen Freunde und ihre behinderten Gespräche. Ich habe keine Lust mehr, Ausreden zu finden um nicht mit dir auszugehen, weil du tanzt wie ein Rind mit Bandscheibenvorfall und ich durch das Loch im Boden verschwinden möchte. Vielleicht, ja bestimmt, gibt es Momente, da denke ich mit wohligem Gefühl an Dich, denke an Dich, wie schön du bist und wie wir eine gute Zeit haben, aber das sind die Momente, in denen du weit weg bist, weit weg wie der Winter im Sommer, traumhaft zu betrachten durch ein malerisch verziertes Fenster aber nass und kalt, wenn man sich ihm aussetzen muss. Und jetzt sag mir noch einmal, dass es nicht an mir liegt, jetzt, da ich mir die Mühe mache, ehrlich zu sein!“ Dann gehst du, wortlos, die Tür knallt. Und wie ich die Wahrheit nackt vor mir spüre, scheint mir nicht mehr alles, was man tut, auch gut. Glaube ich. Aber ich muss weg. Ich habe noch Wurst im Auto. *um 1/3 gekürzt und Satzbau verschlankt Tags: Gambit Vintage Classics
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unbekannt_
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Siehst du mich?
Ich habe schon längst verdrängt was ich will, denn das zählt schon lange nicht mehr.
Du siehst mir in die Augen, aber siehst mich nicht. Ich seh dir in die Augen und verliere mich darin. Du rufst mich, du lockst mich, sprichst mir zu: komm ich tu' dir doch nichts. Ich weiß es ist nicht richtig, ich sollte fern bleiben, aber ich kann nicht. Wenn ich in deinen Armen liege, dann bist du mir so nah, gibt’s mir das Gefühl du bräuchtest meine Nähe. Du willst meine Nähe. Dabei will ich nur, dass du sie willst, also willst du sie.Eigentlich bist du mir nicht nah, du weißt gar nichts. Du siehst mich nicht. Du verstehst gar nicht wer ich bin, du kannst auch gar nicht verstehen wie ich bin. Du willst es gar nicht. Wenn ich in deinen Armen liege und mir einbilde, dass du mich brauchst, weiß ich, dass du mich nicht brauchst. Aber ich will, dass du mich brauchst, also brauchst du mich. Und wenn ich neben dir liege und deinen Körper an meinem spüre, versuche das Leben zu spüren, dich zu fühlen, dann  weiß ich, ich kann dich nicht fühlen. Du benutzt mich, wenn du das Bedürfnis danach hast, nur wenn du es willst. Hier geht es gar nicht darum was ich will. Du nimmst mich, wenn du es willst. Ich bilde mir ein du brauchst mich, denn du kommst ja immer wieder. Du könntest ja auch gehen und jede andere Person nehmen, aber du nimmst mich. Wieso nimmst du mich? Es ist ja auch einfach, wenn ich immer dann komme, wenn du rufst, also warum jemanden anderen rufen? Du benutzt mich, saugst mich aus bis auf den letzen Tropfen, nimmst mich und wirft mich weg. Eiskalt. Die bist unnahbar, ich komm nicht an dich ran, du bist so distanziert, Das schmerzt, du stichst in mich ein und lässt mich bluten. Du lässt mich fallen und versinken in dir und kurz bevor ich zerschmetter fängst du mich wieder und rufst: ich tu' dir doch nichts. Wenn ich in den Spiegel schaue und mich selbst nicht wieder erkenne, dann rufst du mich, dann lockst du mich. Und dann rede ich mir wieder ein, dass du mich doch brauchst, dass du mir doch nah sein willst, denn warum rufst du mich dann? Du siehst mich nicht, du kannst nicht mit mir machen was du willst, du kennst mich gar nicht. Nur so kann ich dir nah sein, dich versuchen zu fühlen, endlich wieder etwas fühlen. Ob ich dich brauche? Ich wollte doch nur endlich etwas fühlen. Ich kann nicht anders, als mich in dir verlieren. Ich hab doch schon verloren. Dabei weiß ich doch, dass du mich nicht brauchst, ich weiß, dass ich dir nichts bedeute, ich weiß doch, dass das nichts bedeutet, Schließlich nimmt nichts ein gutes Ende, aber ich kann ja wenigstens so tun. Wenn ich in deinen Armen liege, dann kann ich wenigstens für einen Moment so tun, als ob alles perfekt wäre, denn im Nächsten wird mir schmerzlich bewusst, dass es nicht so ist, und dann stoße ich den Gedanken von mir, während ich dir in die Augen schaue und lächle. Denn was ich will spielt keine Rolle, das hab ich schon längst verdrängt. Ich will nur, dass du mich willst, das wäre mir schon genug. Mit dieser Erfüllung bräuchte ich dich nicht mehr. Die Frage ist doch was wollen wir denn eigentlich? Während ich in deinem Arm liege und mein Herz blutet, schmiegst du dich sanft an mich.
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PinkahPandah
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Ein Milchkaffee
Die untergehende Sonne spiegelte sich sanft in der Fensterfläche und tauchte ihre Erscheinung in eine Mischung aus Gold und Gelb. Honig.
Ein Café. Frühling. Spätnachmittag. Die untergehende Sonne spiegelte sich sanft in der Fensterfläche und tauchte ihre Erscheinung in eine Mischung aus Gold und Gelb. Honig. Die Augen immer mal wieder leicht zusammengekniffen von den Strahlen der Sonne, so dass er ihre tiefen braunen, oder waren es grüne, Augen kaum noch erkennen konnte, umspielte ein verschmitztes Grinsen ihren Mund. Hoffnung stieg in ihm auf. Sie lächelte. Der Witz war angekommen. Er gönnte sich einen Schluck von seinem Milchkaffee. Er trank nur wenig, da jedes Anheben der Tasse damit verbunden war, dass er ihr Gesicht für wenige Sekunden aus seinem Blickfeld verlor. Das Gespräch entwickelte sich von selbst. Arbeit. Studium. Belanglosigkeiten. Er genoss es. Hörte zu. Erwiderte. Machte Witze. Immer wieder konnte er ein Lächeln auf ihre Lippen zaubern. Ihr Lachen. Strahlend. Offen. Ehrlich. Der Kaffee war langsam kalt. Er hatte ihn total vergessen. Er erzählte von seinem Studium. Was er danach vorhatte. Erst einmal ins Ausland, das macht man heute ja so. Wohin? Er wusste es nicht. Er sagte: einfach raus. Neues kennen lernen. Sie lächelte. Sie kannte das Gefühl. Er dachte: oder aber hier bleiben. Bei ihr. In dieser Sekunde. Diesem Moment. Er sprach es nicht aus. Kaffee. Die Sonne verschwand hinter den Häusern in seinem Rücken und gab die Fensterfront frei. Er blickte in ein Café voller Menschen. Geschäftspartner. Freunde. Pärchen. Ihr Gesicht verschwamm in der Unschärfe des Vordergrunds. Im Innenraum wechselte ein Stück Kuchen auf einer Gabel die Tischseiten. Anfangsstadium. Glück. Er löste seinen Blick und sah sie an. Sie hatte kurz ihr Handy rausgeholt. Bestimmt nur die Uhrzeit. Wollte sie los? Kurz ein Schluck Kaffee. Mittlerweile kalt. Er atmete tief durch und nahm all seinen Mut zusammen. Du sag mal, setzte er an. Im selben Moment hörte er sie sagen: Mein Freund hat gerade… Oh entschuldige du wolltest was sagen? Er wusste es. Trotzdem. Leere. Ach nichts, hörte er sich sagen. Hob seine Tasse und trank in Ruhe seinen Kaffee aus.
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xeni
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Aus.
Über das Ende einer Liebe
Du sagtest du magst mich noch so sehr - wirklich? Oder war das nicht die Wahrheit? Du sagtest es hätte nichts mit mir zu tun - wirklich? Oder warst du nur nicht ehrlich zu mir? Du sagtest du hättest dich nicht neu verliebt - wirklich? Oder wolltest du nur freie Bahn ? Du sagtest du mochtest unsere gemeinsame Zeit - wirklich? Oder wolltest du mir nur nicht weiter weh tun ? Tausend Gedanken, keine Antwort. Tausend Fragen, keine Klarheit. Oder doch? Tags: Liebeskummer
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Kathrin_Hartmann
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Hilfe, für immer!
Warum unsere Vorstellung von romantischer Liebe mit dem Alltag wenig zu tun hat und wir trotzdem keine Angst vor der Langzeitbeziehung haben müssen.
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Mirima
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Prioritäten
Maira ließ ihren Blick auf der Suche nach einer Zigarette durch den Raucherbereich des Clubs schweifen.
Maira ließ ihren Blick auf der Suche nach einer Zigarette durch den Raucherbereich des Clubs schweifen. Schnell war ein geeigneter „Spender“ gefunden und so bewegte sie sich zielstrebig auf ihn zu. Sie hatte das schon tausend Mal gemacht: ein Lächeln, eine nette Frage und wieder gehen. Oder erst noch kurz eine rauchen und sich dann wieder absetzen. „Hey, hast du vielleicht `ne Zigarette für mich?“ Tom blickte auf und direkt in zwei blaue Augen. Er war heute in bester und somit in Geber-Laune und die Frau zu den Augen gefiel ihm ausgesprochen gut. Also zog er seinen Tabak zu sich heran und antwortet: „Wenn du auch gedrehte magst?“. Lächelnd setzte sich Maira, nahm ihm den Tabak aus der Hand und entgegnete: „Ich kann das schon selber.“ Eine gute Stunde später wurden sie plötzlich in ihrer Unterhaltung gestört. „Wir wollen dann jetzt los, kommst du mit?“, fragte Malte säuerlich und sah Maira auffordernd an. Diese blickte zu Tom, schüttelte den Kopf und antwortete: „Nee, ich bleib noch ein bisschen hier, wir wollten auch gerade tanzen gehen.“ Sie griff nach Toms Hand, zog ihn lächelnd auf die Tanzfläche und winkte Malte zum Abschied noch einmal zu. Von seinem Unterton hatte sie nichts bemerkt. Tom gefiel Mairas unbeschwerte, ehrliche Art. Allerdings wurmte es ihn ein bisschen, dass sie noch keinerlei Annäherungsversuche gemacht hatte. Er beschloss also die Sache selber in die Hand zu nehmen und nutze den nächsten passenden Beat, um sich zu ihr rüber zu beugen und sie zu küssen. Doch lachend wehrte sie ihn ab und tanzte weiter. Tom wäre aber nicht Tom, wenn er es nicht wenigstens noch einmal probieren würde. Und siehe da, schon beim zweiten Versuch funktionierte das Ganze fast noch besser als er gedacht hatte. Nur wenig später beschlossen die beiden noch auf ein Bier zu ihm zu gehen. Auf dem Weg blickte Maira auf die Uhr. Es war 5:30 Uhr, und sie bekam langsam Hunger. Sehnsüchtig dachte sie an die Lasagne in ihrem Kühlschrank und plötzlich kamen ihr weder das Bier, noch die anderen in der Luft hängenden Versprechen besonders verlockend vor. Sie überlegte, wie sie am geschicktesten wieder aus der Situation heraus kam. Doch ihr wollte einfach nichts einfallen, bis Tom, in seiner Wohnung angekommen, verkündete er gehe mal kurz ins Bad. Maira packte die Gelegenheit beim Schopf, schnappte sich ihre Jacke und stürzte aus der Wohnung. T om betrachtete sich gerade im Spiegel, als er seine Wohnungstür klappen hörte. Völlig verwirrt stolperte er ins Wohnzimmer und verstand nicht, warum es plötzlich leer war. Hektisch suchte er nach seinem Schlüssel und hastete auf die Straße. Weder links noch rechts war jemand zu sehen, doch so schnell konnte Maira einfach nicht bis zum Ende der Straße gekommen sein, das war unmöglich. Er überlegte, wohin sie verschwunden sein könnte und bog schließlich in den nächsten Hinterhof ein. Und siehe da, dort stand sie und sah ihn peinlich berührt an. Als Maira in Toms bedröppeltes Gesicht sah, kam ihr ihr Abgang irgendwie übertrieben vor. Zudem musste sie sich eingestehen, dass Tom doch leckerer aussah, als ihre Lasagne. Also lächelte sie ihn an und sagte: „Ich wollte schon mal Bier holen, aber wo steht denn bloß dein verdammter Kühlschrank?“
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FrauKopf
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Ruf mich an!
Vielleicht steht er auf die bebrillte, brüllende Bräute und träumt insgeheim von der Hündchenstellung und dem Würgehalsband.
Die schwarz lackierte Frau schreit mich an und starrt mir bedrohlich aus der Röhre entgegen, Sie trägt eine Fensterglasbrille und fuchelt wild mit ihrer neunschwänzigen Peitsche. So eine habe ich mal meinem liebsten devoten Freund geschenkt. Ob er sie wohl nutzt? Nutzen lässt? Vielleicht steht er auf die bebrillte, brüllende Bräute und träumt insgeheim von der Hündchenstellung und dem Würgehalsband. Während ich mich zurück lehne, in mein Käsebrot beisse und über den Reiz besagter Würgehalsbänder sinniere, flimmern mir im 10 Sekundentakt Titten in groß, klein, jung, alt, schwarz und weiss entgegen. Was wollen diese ganzen Ärsche und Muschis von mir? Und wieso stöhnen mir diese eingeölten griechischen Statuen entgegen? Habe ich einen Penis und Lust auf "Gays oooonline"? Ich besitze kein Telefon und ich will mir keine Mittvierzigerinnen in Latexoverknees via Webcam ansehen. Was wenn ich meine Mutter oder meine dauernölige Nachbarin dort entdecke? Ich bin ein rundes, weiches, williges Landmädel, nenne mich Susanne oder Monika, gebe dir gern die Brust und schrubbe im Zimmermädchenkostümchen auf allen Vieren deine Toilette. Ich kann aber auch mit einer 75F und einer Minitaille glänzen, heisse Jaqueline und habe naturblondes Haar bis zum Po. Meine Hobbys sind kochen, GoGo und Blowjobs. Am liebsten aber bin ich Angelina, stamme aus Brasilien, laufe nur im String durch die Wohnung, suche jemanden der mir täglich den Arsch einölt und mir selbigen versohlt, sollte ich nicht artig gewesen sein. Was wünscht Mann sich denn sonst noch so? Eine Alice schwarzer in Halterlosen? Eine Angela Merkel im Clinch mit Stoiber und dem angewiderten Westerwelle? Eine Katzenberger der nur mit dem unsagbar großen Schwanz das Maul zu stopfen ist? Womöglich auch einen George Michael oder Elton John auf dem heimischen Klo? Ich glaube ich rufe die schwarz lackierte Dame doch mal an, mir scheint sie hätte Ahnung davon. Tags: Sex, TV, Wünsche, Ideale, Klischee
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ICHLEBEJETZT
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Quetsch dich mit mir ins UNS
Ist 'uns' überhaupt noch richtig? Ein Wort, zu dem zwei gehören?
"Mir fehlen die Worte, ich hab die Worte nicht, dir zu..." - schnell schalte ich das Radio aus. Was ein Scheißlied! Und wieso läuft das auch noch jetzt? Auf diesem Sender? Gerade, wo ich fast nicht mehr darüber nachgegrübelt habe? Über dich und mich und unsere Stille, über uns 3. Niemand schweigt so laut wie du. Das ist ohrenbetäubend, erdrückend und vor allem alles andere als fair. Was ist das? Das mit uns? Ist 'uns' überhaupt noch richtig? Ein Wort, zu dem zwei gehören? Gehören du und ich noch zueinander? Sind die Angst, die Wut, die Liebe, die ganzen komischen Gefühle nicht viel zu groß, um in ein einziges Wort zu passen, noch dazu mit 2 Menschen? Ich meine du bist einen ganzen Kopf größer als ich, ein bisschen über 1,80 vielleicht, du könntest es dir im U gemütlich machen und ich leg mich ins S und die Gefühle kommen ins N, ins auf und ab. Dann ist die aktuelle Situation: Du hier, ich da und dazwischen steht das N, die Gefühlswelt. Obwohl, nein, so ist das auch nicht richtig. Du kannst im U bleiben, keine Sorge, ich weiß ja, dass du nicht so gerne Neues ausprobierst, aber ich räum das N wieder frei und quetsch mich mit den Gefühlen ins S, weil das eigentlich sowieso nur meine sind, meine verunsicherten Gefühle. Ins N wird das Schweigen gepackt, dann musst du mir auch nicht zu nah sein. Mir und diesem bunten Haufen voller Gefühle, die dich schon immer irritierten, mir und meinem bunten S, das ich ständig neu erfinde, weil ich versuche mich weiterzuentwickeln oder wenigstens zu verändern. Ich schlängel mich durchs Leben mit Fantasie und oft auch mit Verspätung, das geb ich gerne zu, aber ich bin glücklich damit, meistens. Du bist ein konstantes U, nie schlecht gelaunt, aber auch nicht wirklich begeisterungsfähig. Das klingt langweilig, wenn mans so schreibt, aber das bist du nicht, kein bisschen. Du fängst mich auf und ich darf so lange bei dir im U liegen bleiben, bis es mir wieder gut geht. Ich geb dir Inspiration, du gibst mir Kraft und den Halt, um diese zu leben. Wir sind Gegensätze und die ziehen sich an, allerdings nur, wenn kein N zwischen ihnen steht, kein Schweigen, das meine Kreativität und mich zur Nichte macht, so kann ich dir nichts geben. Also sprich Ndlich mit mir!
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Auszug auf Zeit
Wenn die Kleinen groß werden und das gemachte Nest verlassen.
Neulich habe ich mich mit einem Thema meiner Tochter befassen müssen, welches ich glücklicherweise problemlos regeln konnte. Mir war das Thema Wohnen auf Zeit bis zum vierten Semester meiner Tochter Lea noch unbekannt. Immer mal wieder hatte ich von ihr gehört, dass Freunde und Bekannte Praktika in anderen Städten absolvierten oder gleich weiter weg studieren. Als Lea dann vor gut 5 Monaten auf mich zukam und mir kurzer Hand mitteilte, dass Sie nächsten Monat ein Praktikum in Hamburg anfängt, benötigten wir eine schnelle und unkomplizierte Lösung, welche sich mit möglichst wenig Aufwand realisieren lässt. Es stand sofort fest, dass Sie den weiten Weg nicht jeden Tag auf sich nehmen kann. Für immer nach Hamburg ziehen war für Lea und mich auch keine Option, denn nach Beendigung des Praktikums ging das Studium regulär weiter. Was mich sehr tröstete, denn so ganz möchte ich sie doch noch nicht gehen lassen – zu mindestens nicht jetzt. Ein Bekannter erzählte uns von der Alternative Wohnen auf Zeit. Er nutzt das Angebot oft beruflich und hat tolle Erfahrungen gemacht. Wir haben sofort angefangen online zu recherchieren und im Nu eine kleine aber feine 35 Quadratmeter Wohnung, fußläufig der Praktikumsstätte gefunden. Lea war sofort Feuer und Flamme, ihre „erste eigene Wohnung“. Das Gefühl der eigenen vier Wände erleben. Für mich war sehr erleichternd, dass auf mich keine Arbeit zukam. Die Wohnung war vergleichbar mit einem gemachten Nest. Voll möbliert und ausgestattet. Handtücher, Bettwäsche, funktionsfähige Küchengeräte und sogar ein kleiner Balkon mit Liegestuhl ist vorhanden. Als Mama kann einem doch nichts Schöneres passieren, als zu wissen, dass es dem Kind, weit weg von zuhause, an nichts fehlt. Zudem hatte Lea so die Möglichkeit sich auf ihr Praktikum zu konzentrieren. Sie muss sich keine Gedanken um den Heimweg machen und kann weitere Erfahrungen im Thema Eigenständigkeit sammeln. Ich glaube mir erleichtert das Wohnen auf Zeit auch den irgendwann bevorstehenden Komplettauszug. Nun lebt Lea bereits knapp 4 Monate in Hamburg und ist rundum begeistert. So begeistert, dass sie nicht mehr jedes Wochenende heimkommt. Noch zwei Monate Praktikumszeit stehen ihr bevor, noch zwei Monate wohnen in Hamburg und danach den Koffer wieder packen, die Türe schließen und die Wohnung problemlos wieder abgeben. Keine lästige Mitnahme der Möbel, keine Kisten packen, keinen Umzug planen. Das Wohnen auf Zeit hat Lea eine super Möglichkeit geboten, ihr Praktikum problemlos zu absolvieren und somit ihrer Zukunft etwas Gutes zu tun. Mir hat es zudem eine unkomplizierte und kostengünstige Lösung geboten. Wir würden das Angebot immer wieder nutzen, sei es für ein Praktikum, beruflich oder um einfach auf bestimmte Zeit einen Tapetenwechsel vorzunehmen. Tags: Auszug, Studium, Kinder
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mary_janie
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Die Liebe in html
Ich weiß jetzt, was kommen wird – aber ich versuche, das zu ignorieren. Unfassbar, wie du meine Schwächen kennst. Was vibriert da zwischen uns?
A: Soll ich dir eine Geschichte erzählen? www.ich-rede-so-gerne-mit-dir.com Alt-Text: Die Anekdote ist zwar gut, aber ich befürchte, es wird mir nicht gelingen, sie dir zu erzählen, da ich in letzter Zeit öfters von unkontrollierbaren Lachkrämpfen gebeutelt werde, die ich dir stets als seltsame und sehr seltene Reaktion auf den Nikotinentzug zu verkaufen versuche. Ein paar Wörter gehen sich gerade aus, manchmal, aber nur wenn ich dich nicht ansehe und wenn du nichts sagst, sobald eines von beidem geschieht, ist es um die Geschichte geschehen. B: Schon wieder eine dieser Geschichten...? Worum geht es denn diesmal? www.warum-lachst-du-nur-so.com Alt-Text: Ach ich mag deine Geschichten. Sie sind meistens amüsant, manchmal sogar richtige Brüller. Natürlich sehe ich mich dazu gezwungen, meine Begeisterung durch einen gewissen Sarkasmus zu kaschieren, alles andere wäre das Ende der Basis unserer Kommunikation. Ich weiß zwar nicht warum du in letzter Zeit so unglaublich viel zu lachen hast, hast du doch erst vor einigen Tagen zu rauchen aufgehört. Verdammt, ich muss aber auch DAUERND lachen, grinsen und Späße machen, um mein Lachen vor dir zu rechtfertigen. A: Um einen Hund, ein Kaninchen und eine Verrückte....Also...Ach, ich schaff’s nicht...ich kann keine Geschichten erzählen, ich muss immer so viel lachen, es geht einfach nicht! www.ich-hoffe-du-durchblickst-mich-nicht.com Alt-Text: Verdammt, merkst du etwas? Ich bin mehr oder weniger überzeugt davon, dass du meine Gedanken spürst, dass sie direkt von meinem Kopf in deinen fließen und dort als Wolken herumschwirren, dein Denken vernebeln, dass du dich aber gleichzeitig fragst, kann das sein, was du spürst, was dich berührt, und dir antwortest, nein, das ist ganz und gar nicht möglich. B: Gut! Dann erzähle mir die Geschichte doch, wenn du traurig bist! www.ich-kenne-dich-besser-als-du-denkst.com Alt-Text: Das war jetzt eine gute Antwort, ich weiß, das gefällt dir, das ist genau deins, eine solche Antwort. Und weißt du was, es ist auch meins...und wenn du wirklich mal traurig bist, ich bin gerne für dich da. Und das meine ich ernst. Ich würde dich nämlich mal gerne in den Arm nehmen. A: Hm, ungewöhnliche aber gute Idee. Erinnere mich daran, wenn es so weit ist. Die Geschichte ist nämlich wirklich amüsant! Mir ist übrigens etwas aufgefallen, das könnte dich interessieren. www.ich-spiele-so-gerne.com Alt-Text: Ich bin mir sicher du denkst jetzt, hm, was meint sie denn? Du hoffst wohl auf etwas auf der persönlichen Ebene, weißt aber auch gleichzeitig, dass das nicht mein Stil ist. Schließlich kommunizieren unsere Seelen nur zwischen den Worten, die wir uns manchmal um die Ohren schmeißen. Direkte explizite Worte sprechen wir nur aus, wenn wir über andere sprechen. In seltenen Momenten verlässt du jedoch ganz vorsichtig die kuschelige Höhle des Sarkasmus und verpackst Komplimente an mich in Sätzen, die du an andere richtest. Ich genieße es total, zu wissen, dass du dir jetzt deinen kleinen aber überdurchschnittlich intelligenten und für dein Alter sehr weit entwickelten Kopf zerbrichst, und wankst zwischen der unrealistischen Hoffnung jetzt käme etwas total Persönliches oder zumindest Zweideutiges und zwischen der realistischen Einschätzung, dass es nicht so sein wird und dass, so wie du mich kennst, vermutlich etwas sehr Uninteressantes aus meinem Mund kommen würde, das kennst du schon von mir, dieses verbale Ankitzeln und dann nicht einmal ein Schulterklopfen, eher eine distanzierte Bemerkung, als wärst du irgendwer oder jemand, der mir herzlich egal wäre. Tatsächlich ist mir etwas aufgefallen, beim neuen Album einer gemeinsam geliebten Interpretin, die du mir per Mail in mein Leben geschickt hast, kurz vor meinem Urlaub. B: Was denn? Was denn? www.zu-schnell-zu-voreilig.com Alt-Text: Ah, zu voreilig. Du hast mich schon des öfteren reingelegt. Und das ist wieder so ein Fake, verdammt, du packst mich immer wieder an meiner Neugier. Ich weiß jetzt, was kommen wird – aber ich versuche, das zu ignorieren. Unfassbar, wie du meine Schwächen kennst. Was vibriert da zwischen uns? A: Ach, es ist so schön, und so einfach...dich zu beunruhigen! Lerne damit zu leben, dass du nicht alles wissen kannst, und dass dir manches ein ewiges Rätsel bleiben wird. www.ich-muss-dich-jetzt-an-den-besorgniserregenden-altersunterschied-erinnern.com Alt-Text: Es ist so sweet, wenn du so neugierig bist, dann wirkst du wie ein 5-jähriger. Ich liebe es, dich in solchen Momenten anzusehen, länger als sonst, in deine wunderschönen braunen Augen zu blicken, aber nicht zu lange, gerade so lange dass ich nicht lachen muss. Ich beantworte deine Frage gerade, merkst du’s nicht? B: Gut, ist mir ohnehin egal. Danke dass du mich wieder auf den Boden der Realität zurückholst, ich war schon wieder am Schweben! www.du-erinnerst-mich-subtil-an-mein-alter.com Alt-Text: Es ist mir ganz und gar nicht egal, und es nervt wenn du mit Lebensweisheiten kommst um mir schweigend nochmal ganz klar ins Bewusstsein zu schreien, dass mehr als ein Jahrzehnt zwischen uns liegt, dass ich gar nicht mal daran DENKEN sollte, dass da etwas schwingt zwischen uns, verdammt ich kann hier gerade gar nichts einordnen. A: Siehst du, wieder klüger und weiser geworden! Es war mir eine Ehre. Ich muss jetzt los. Salut! www.ich-will-übrigens-mit-dir-schlafen.COM Alt-Text: Ich liebe es mit deiner Unerfahrenheit zu spielen, bewundere aber gleichzeitig dein großes Einfühlungsvermögen und deine pointierten Analysen das Leben betreffend. Was geht wohl in deinem Kopf vor? Welche Vorstellungen und Phantasien drehen sich dort im Kreis? Ach, ich habe eine große Schwäche für dich, du kleine Diva. B: Danke! Mir ebenso. Auf ein baldiges! Salut! www.ich-will-übrigens-auch-mit-dir-schlafen.COM
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josefinelkfld
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Für immer ein Bisschen
Aus dem Kopf bedeutet noch lange nicht aus dem Herzen.
Ich denke über Jemanden hinweg zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man die Person nicht mehr vermisst. Es bedeutet nicht, dass dir diese Person egal geworden ist und man Alles über sie vergessen hat. Es bedeutet nicht, dass diese Person nun eine wie tausend Andere für dich ist oder dass du dich nicht mehr um ihr Wohlergehen schärst. Nein, ich glaube es bedeutet nur, dass sich das Kapitel in dem diese Person die Hauptrolle gespielt hat nun geschlossen hat und sich ein neues öffnet. Und natürlich wirst du diese Person vermissen, vielleicht nicht auf die Art und Weise wie du sie einst vermisst hast, jedoch werden dir die wunderschönen Momente und die großen Gefühlen die du einst mit ihr erleben durftest fehlen. Und natürlich wirst du ab und zu an diese Person denken, dich fragen wie es ihr geht und ob sie immer noch das süße Lächeln, in welches du dich damals verliebtest, auf den Lippen trägt. Diese Person wird dir für immer ein kleines bisschen mehr bedeuten, du wirst dich immer ein klitzekleines bisschen mehr für diese Person interessieren und dein Herz wird immer ein Stück schneller schlagen wenn du an diese Person denkst. Gefühle dauern ewig an, manchmal ein Leben lang..nur werden sie mit der Zeit schwächer und irgendwann verlieren diese ihre Macht über uns und unser Denken. Dann lernen wir dass man loslassen und nach Vorne sehen muss, auch ohne diese Person. Wir erkennen dass Liebe manchmal vergänglich ist und manche Menschen, so gut sie auch zusammen passen, einfach nicht zusammen gehören. Und an diese Erkenntnis zu gelangen tut eine Weile weh aber wir wachsen daran und lernen für die vielen weiteren Chancen die uns die Liebe und das Leben bieten. Tags: liebe, Trennung, verzeihen, Gefühl, hinwegkommen
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Kein Sex ohne Liebe
Von der Unfähigkeit eine Affäre haben zu können.
Ich habe gesagt, dass ich mich in dich verliebt habe. Du hast „Scheiße“ gesagt. Es tut weh, aber ich bin froh, dass ich nun Bescheid weiß. In den letzten Wochen, hatte ich jedes Wort, jede Bewegung, jeden Blick von dir versucht zu analysieren und zu interpretieren. Hatte eine zweispaltige Strichliste in meinem Kopf geführt. Er liebt mich, er liebt mich nicht…. Ich bin zu keinem eindeutigen oder überzeugendem Ergebnis gekommen, aber ich wusste, dass ich es nur noch schlimmer mache, wenn es dir anders geht als mir, wir aber so weitermachen wie bisher. Du hast mich verstanden. Hast gesagt, dass es zwar schade ist um den Sex, aber dass dir unsere Freundschaft wichtig ist, und du mir nicht wehtun willst. Ich bewundere diese Mädchen die sich einfach einen Kerl suchen, mit dem sie schlafen und sich dann nicht verlieben. So hatte ich es auch geplant. Ein bisschen Abwechslung, ein bisschen Freiheit, nachdem man aus einer langjährigen Beziehung ausgebrochen ist, alles ganz locker und easy. Du warst perfekt dafür. Ich mochte dich, du mochtest mich, dass du mich scharf findest hat man auch gemerkt. Es war ziemlich einfach: Treffen, Trinken, Reden Ficken, Schlafen, Aufstehen, Kaffee und dann hast du mich zum Bahnhof gefahren. Wir haben oft darüber geredet wie toll das ist, wie unkompliziert und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich es nicht mehr ernst meine was ich da sage. Ich habe gemerkt, dass ich gerne noch geblieben wäre, etwas mit dir unternommen hätte. Eine Fahrradtour gemacht oder ein Picknick oder irgend sowas Kitschiges. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit niemandem schlafen will den ich nicht mag. Das fühlt sich für mich irgendwie falsch an. Jemand der mich Küssen, Anfassen und Ficken darf, den sollte ich doch wenigstens gern haben. Ich sollte ihn auch irgendwie anziehend finden, sonst funktioniert das ganze Sexuelle ja nur weniger gut von meiner Seite aus. Und wenn es dann da jemanden gibt, den ich mag, mit dem ich gern und viel Zeit verbringe, den ich attraktiv finde und mit dem ich auch noch guten Sex habe, ja wie kann ich mich da denn nicht verlieben?! Ich frage mich nur warum es dir nicht genauso gegangen ist. Liegt es an mir oder an dir? Und selbst wenn Beziehungen nicht so dein Ding sind normalerweise, warum war ich nicht toll und überzeugend genug um deine Meinung zu ändern, wieso hast du dich nicht auch verliebt? Das ist schon ein Scheißgefühl. Naja, jetzt ist es jedenfalls vorbei zwischen uns. Ich mag dich immer noch, bin dir nicht böse oder so. Das einzige was ich mir wünsche ist, dass es dir irgendwo im entferntesten Winkel deines Herzens vielleicht doch ein bisschen weh tut, dass ich jetzt einen anderen habe. Eigentlich muss ich dir aber danken. Durch dich habe ich gelernt, dass ich mich nie wieder auf so etwas einlassen werde. Ich weiß, dass es nicht gut enden würde, denn ich will mich nicht in jemanden verlieben, der mich nur ficken will, und ich will keine Arschlöcher ficken!
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Wie groß Kinder sind
Eine kurze Geschichte über ein kleines Mädchen, das seinem Vater die Augen öffnet.
Mit strahlenden Augen blickte sie ihn an. Stolz hielt sie das Bild in ihren Händen. Ein Bild voller Farben, in der Mitte ein großer roter Farbklecks. Um ihn herum gelbe Sriche. Und dazwischen türkise Punkte – ihre Lieblingsfarbe. Neben den Kreis zeichnete sie einen grünen Elefant. Diese Farbe mochte er, das wusste sie. Sie hatte es gemalt und von Beginn an diese Vorfreude im Bauch gehabt. Hatte sich vorgestellt, wie er ihr Bild nehmen, ihr durch die Haare wuscheln und sie knuddeln würde. Sie wollte ihn lachen sehen, so wie damals, als er noch mit ihr Verstecken spielte, sie auf den Schultern durch die Gegend trug und ihr Geschichten aus seiner Kindheit erzählte. Geschichten, die sie immer und immer wieder hören wollte. Interessiert lauschte sie ihm. Wort für Wort. „Papa, das ist für dich,“ lächelte sie ihn an. Vorsichtig überreichte sie ihm das Bild, um es bloß nicht zu zerknicken. Eigentlich wollte sie aus Pappe einen Rahmen basteln, aber sie hatte keine gefunden. Erwartungsvoll schaute sie ihn an. Versuchte irgendetwas in seinem Gesicht zu entdecken. Ein Lächeln, ein Schmunzeln, ein kleines Fünkchen Freude. Stattdessen starrte er gedankenverloren vor sich hin. Dabei sah er noch nicht mal richtig auf das Bild. Dann legte er es achtlos auf den Küchentisch, murmelte vor sich hin, dass sie nun ihr Zimmer aufräumen solle und ging aus dem Zimmer. Entsetzt schaute sie ihm hinterher. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Papa“ rief sie ihm hinterher. Nach einer Weile kam er wieder ins Zimmer. Sie lag zusammengekauert auf dem Sofa und weinte. Genervt setzte er sich neben sie „Was ist denn los?“, fragte er sie. Tränenverschmiert richtete sie sich auf. Sie konnte kaum sprechen, hatte Schluckauf vom Schluchszen. „Papa, der rote Punkt auf dem Bild bist du. Rot, weil das Herz rot ist und das Wichtigste für einen Menschen ist. Und die gelben Stiche sind Sonnenstrahlen, weil du endlich wieder glücklich wie die Sonne sein sollst. Den Elefant habe ich gemalt, weil du Elefanten so gerne magst und er dein Schutzengel ist. Und die türkisen Punkte sind überall um dich herum, weil ich immer bei dir bin. Und du legst das Bild weg. Einfach so, ohne es überhaupt anzugucken.“ Er biss sich auf die Lippen. Wie recht sie hat, dachte er sich. Vielleicht ist sie mit ihren gerade mal fünf Jahren viel klüger als er. Plötzlich hat auch er Tränen in den Augen „Es tut mir so leid. Du glaubst nicht, wie sehr mich dein Bild berührt. Danke und bitte vergiss, was ich wegen des Zimmers gesagt habe.“ Glücklich nimmt er sie in seinen Arm, sie hat aufgehört zu weinen und kuschelt sich bei ihm an. Er schließt die Augen und ist stolz auf sie. Sie hat verstanden, was im Leben zählt. Die Liebe. Sie ist zu kostbar, um sie einfach verstreichen zu lassen. Noch heute Abend wird er sie anrufen und um sie kämpfen.
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Die Geschichte des Herrn Müller
Du magst Müller Milch?
Das hier, das ist der Herr Müller (Bild fehlt noch). Der Herr Müller kommt aus Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden. Der Herr Müller ist ein Unternehmer. Und das, was in den Fabriken von Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Na ja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, dass sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt. Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, dass sogar der Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat. Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten. Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu viele davon gibt – und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren – aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut. Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld. Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug. Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt. Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt. 70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen – also ganz viel Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt. Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt. Hurra, Herr Müller! Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, dass er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte. Na ja, eigentlich hat er das schon vorher gewusst, auch die Herren vom Land Sachsen und der Europäischen Union haben das gewusst – es ist nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben. Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so. Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie gekauft. Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren. Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon gemerkt, dass der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen hat, als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen. Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig einen Taschenrechner nehmen, dann wisst ihr, dass der Herr Müller für jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat. Da lacht er, der Herr Müller - natürlich nur, wenn niemand hinsieht. Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht. Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür, dass es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller . . . Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller verkauft wurde. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch aus. Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller – und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle. Wenn ihr jetzt fragt, warum solche Leute wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich euch sagen, dass man so etwas einfach nicht tut. Wenn ihr aber das nächste Mal im Supermarkt seid, dann lasst doch einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff "soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat. Und an alle an denen DAS noch vorbeigegangen ist: der gute Herr Müller unterstützt seit Jahren die NPD durch Parteispenden - die ist nämlich sein guter Freund. Ein noch viel wichtigerer Grund die Sachen im Regal stehen zu lassen! Ach übrigens, da fällt mir ja ein, der Herr Müller will auch Erbschaftsteuer sparen und hat daher beschlossen, seinen Wohnsitz nach Österreich zu verlegen. Eines sollte uns einigen: Nichts mehr von Müller-Milch auf den Tisch!!! Der Text stammt nicht von mir - sondern aus einer email die zurzeit im net kursiert.
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wirtschaft
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Bender018
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Quickie
Wenn du keine Reime magst, lies nicht weiter!
Der Küchentisch muss heute reichen Teller, Briefe – alle weichen Alles liegt fix auf dem Boden Sie erfasst zwei dicke Hoden Hose auf, Rock herunter Knutschen, lecken, feucht und munter Auf die Lust sind sie versessen Tür zu machen – ganz vergessen Groß die Hitze zwischen den Lenden streicheln sie mit beiden Händen jeden einzelnen Körperteil er dringt ein – sie schreit „Wie geil!“ Der Rhythmus rast und wird noch schneller Unterm Po liegt noch ein Teller Seine Haut wird rot und fleckig „Gib’s mir hart, gib’s mir dreckig!“ Sie hat sich an den Tisch gekrallt, er kann nicht mehr „Ich komme bald“ Sie bäumt sich auf und will’s im Sitzen es ist zu spät, sie hört es spritzen „Willst du dich jetzt duschen gehen?“ „Nein, ich danke, Wiedersehen!“
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Kristallingedanken
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Das Date zu Viert, spontane Angebote und das was übrig bleibt.....
Die Essenz aus dem Sexforum
Naja, was soll ich sagen. Das Date rückte immer näher und ich habe mich ganz entspannt darauf vorbereitet. Die schöne neue enge Jeans, die Lieblingsbluse und die hohen Schuhe. Doch, ich muss sagen, ich habe wirklich alles rausgeholt. Die Haare liegen, die kurz eLederjacke sitzt perfekt. Auch mein Süßer sieht toll aus. Jetzt müssen wir nur noch in das Café gehen in dem wir uns verabredet haben. Fünf Minuten nach uns treffen die beiden ein. Sie ist zehn Jahre jünger als ich, rothaarig und etwas poppiger als auf den Bildern. Er sieht super aus. Coole Klamotten, hinreissendes Lachen, Strahle Augen und Zähne. Und ich frage mich zu allererst: Was will der mit der kleinen, poppigen rothaarigen. Diese Frage klärt sich im ersten Satz: seine Stimme klingt, als wäre er ein Eunuch. Er piepst seinen Namen und ich muss grinsen. Die beiden erzählen, sie wären schon länger in dem Sexforum und hätten schon tolle Erlebnisse in Autos auf Parkplätzen und in dekadenten Häusern von reichen Anwälten gehabt. Er sei die treibende Kraft und dieses Bild wie der reiche Anwalt seine Freundin gebumst hat, das wäre so klar in seinem Kopf, das wäre einfach nur geil. Und ansonsten engagieren die beiden sich stark in der Gemeinde und die rothaarige wird in Kürze für 5 Monate zum Kirchenbau nach Neuseeland geschickt. Und er wird sie dort auch nicht besuchen, das wäre ganz allein ihr Ding und sie solle sich mal richtig mit dem Land beschäftigen. Bevor sie dann heiraten wenn sie zurück ist. Nach einer Stunde (für mich Weißweinschorle) für die anderen Cola (sie müssen ja noch fahren), sagen wir Gute Nacht und bis zum nächsten mal. Der Typ streichelt mir beim rausgehen die Hand und mustert mich nochmal eingehend. Wow, sagt er. Ich hätte aber wahnsinnig schöne Augen. Schon sind die beiden verschwunden und mein Süßer und ich stehen vor dem Café. So ist das also wenn man sich mit Fremden zum ersten "vor dem sex" Kennenlernen in einem anonymen Café trifft. Wir sind beide in diesem Moment weder elektrisiert, noch haben wir irgendwelchen geilen Vorstellungen, mit der ländlichen, poppigen rothaarigen, noch mit dem coolen Piepsboy. Aber wir haben es getan. Und es war aufschlussreich. Ein paar Wochen geht nicht viel in dem Forum, immer mal wieder ne Anfrage, ein Kompliment, meist jedoch von Typen von denen man sich keins wünscht. Gerda und Heinz, beide Mitte sechzig, finden mein Foto "Irre sexy". "der geile Björn" sagt, auf meinen Hintern wäre er auch mal scharf. Soso. Das ist ja super. Irgendwann meldet sich ein Paar. Die Frau sieht ganz okay aus, der Typ sieht ohne Kopf gerade so okay aus, eine Runde Rad fahren täte ihm nicht schlecht. Sie schreibt und schreibt und scheint ganz nett zu sein. Sie leben wohl neuerdings zu dritt zusammen. Sie, ihr Freund und die Bi Hausfreundin. Das sei Ihr Engel schreiben sie, darum suchen sie hier nichts weiter mehr. MMh. Okay. Was will sie dann? Ja, sie würde mal gerne mit einem anderen Typen. Aha. Und was hat das mit mir zu tun? Ja, zu dritt ginge auch. Hört Hört. Ob wir mal die Cam anmachen wollen. Okay. Sie sieht immernoch ganz gut aus, und schaltet sich mit dem ersten vis a vis aus. Sie nehme dann immer Koks wenns dazu kommt. Ob wir ernsthaft NUR Alkohol konsumieren. Sie findet meine Bilder so schön. Sie wäre gerne Model aber sie ist so klein. Ob ich da einen Tipp hätte für Sie. Nach ein paar Sätzen hin und her, fragt sie ob wir mal lust hätten jetzt mit ihr cam sex zu machen. Sie holt routiniert ihren Dildo und zieht sich aus. Ölt sich ein und spielt mit dem Ding rum. Es sieht etwas unbeholfen aus, ein Bein auf dem Bürostuhl, den Kopf geduckt, damit sie nicht aus dem Visier der Kamera gerät. Ich habe ja schon viel gesehen, und abgestumpft bin ich auch nicht, aber geil finde ich das nicht. Auf den Computer starren und gleichzeitig tippen und an sich rumspielen? Ne. Nix für mich. Da kann ich schlecht bei entspannen. Mein Süßer ist da lockerer. Aber der tippt ja auch nicht. Computer aus, alles jut. Dann bekomme ich eine Nachricht. Sie würde doch so gerne mal mit mir über Agenturen sprechen, sie will doch so gerne Model werden, und weil meine Bilder so toll sind, hätte ich doch sicher Ahnung und würde ihr da helfen. Wir können auch bloß Freunde sein, so ganz easy und vergessen was war. Nachdem ich ihr sage, ich wünsche keinen so engen Kontakt und ich könne ihr nicht helfen, schreibt sie stündlich. Bis ich sie blocke, nach drei Tagen. Es vergehen wieder ein paar Tage, die Anfragen von Männern und Paaren flattern rein und wir sieben wieder aus und sortieren Ein ganz cooles Paar meldet sich. Sie hat eine tolle Figur, das Gesicht eher normal. er hat auch eine tolle Figur, und ein tolles Gesicht. Doch Stop- auf dem letzten Bild, ist die Figur dann doch nicht mehr so toll. Aber egal. Sie haben ein Boot und einen Kamin und sie laden gerne zu sich nach Hause in den Whirlpool ein. Großgrundbesitzer wie es scheint. Ob wir spontan Lust hätten abends noch vorbei zu kommen, in ihren Pool. Ich komme recht spät heim und mein Süßer fragt mich, welche Meinung ich dazu habe. Seltsamerweise sage ich sofort ja und denke nicht weiter darüber nach. Leider ist es ihnen dann doch zu spät und sie wollen es lieber verschieben. Sie fragen noch ein paar mal nach, wollen gerne auch direkt mit 3 Paaren auf einmal einen Abend verbringen, aber irgendwie sind wir da nie da und dann auch in Urlaub. Im Urlaub selber interessiere ich mich null für dieses Portal. Mein Süßer schaut hin und wieder rein. Eine alte Bekannte aus meiner Favoritenliste hat sich gemeldet. Sie würde jetzt gerne mal ein Date ausmachen. Sie stellt sich vor mal mit mir ein bisschen Bi zu spielen und er darf dann dazu kommen. Welche Grenzen es denn da gäbe und wie ich dazu eingestellt bin. Naja, Grenzen gebe ich keine vor, einfach mal abwarten. Toll, sagt sie. Sie schickt mal gleich ein Bild von Ihrem Gesicht rüber. Der Körper, die Bilder, der Profiltext. Alles war tip top. Der kopf sieht wiederum aus, wie eine 0815 Kassiererin die mit Ihrer Frisur noch nicht im Einklang ist. Es ist mir egal schließlich ist mir eine lieber, die nicht auch noch wunderschön im Gesicht ist. Wer weiß schließlich was mein Süßer dazu sagt. Ich will ihn am Abend fragen, was er davon hält, sie will nämlich gern zu uns nach Hause kommen. Ich mache das für ihn. Ich habe zwar nichts gegen Mädels, aber ich träume nicht unbedingt nachts davon mit einer ins Bett zu gehen. Ob ich das dann gut finde oder ausraste sehe ich dann. Erstmal habe ich aber das Gefühl der Kontrolle und habe nichts einzuwenden. Zumal sie mit dem Gesicht nicht unbedingt eine Konkurrenz darstellt. Ich bin äuf einem Konzert und komme ziemlich spät zurück nach Hause. Mein Süßer schläft schon und ich nehme mir zum einschlafen noch den Laptop auf den Schoß. Morgens hatte ich eine Seite mit Duftkerzen entdeckt, da wollte ich nochmal schauen. Ich klicke also in den Verlauf und sehe, das mein süßer sich scheinbar ewig auf den Seiten umgeschaut hat. Videos, Bilder, er war sogar im Chat. Wird sicherlich auch alleine einen amüsanten Abend gehabt haben, ich gönne es ihm. Gerade als ich fast bei meiner gesuchten Seite angekommen bin fällt mir etwas schwer ins Auge. Er muss doch am Samstag nach Berlin, äuf einen Polterabend. Ich kann nicht mit, weil ich arbeiten muss. Er schaut was es am Samstag für Sexdates in Berlin gibt und welche Parkplätze und Pornokinos, Swingerclubs und auf dem Weg und in der Umgebung liegen. Ich bin sprachlos. Mein Herz zieht sich zusammen und macht einen Aussetzer. Soviel zum Thema, nur gemeinsam, nur ich habe die Kontrolle. Und nun ist er am We alleine weg und schaut was da geht?! Brennt der? Ich fühle mich leer. Ich kann nicht mal schreien oder weinen, nicht ausrasten. Er kommt aus dem Bad und umarmt mich und sagt wie sehr ich ihm gestern Abend gefehlt habe. Ich könnte ihn ankotzen. Er merkt, dass etwas nicht stimmt und fragt endlich nach. Und ich sage nur knapp, dass ich denke, wir sollten lieber getrennte Wege gehen. Ich konfrontiere ihn und er wird blass. Verzweiflung macht sich in seinem Gesicht breit. Er zittert, er entschuldigt sich tausendmal. Er bittet und bettelt. Er möchte erklären, das war ein Fehler, es tut ihm leid, er hätte sicher nichts gemacht. Ich sage ihm ich brauche Zeit. Innerlich fühle ich mich leer. Kein wirklicher Eifersuchts Schmerz, kein normales Gefühl. Nichts. Er nimmt den Laptop und löscht unser Profil endgültig aus dem Forum. Das wäre der letzte Scheiß und es hätte alles kaputt gemacht, ich hätte immer recht gehabt. Tja. Und nun. Wie fühlt sich das an? Ich habe stets eine Warteliste von Anwärtern am Sockel und fühle mich wie die betrogene Prinzessin auf der Erbse. Ich bin echt eingebildet. Aber es kränkt mich eben. Was bildet der Affe sich ein? Ich überwinde mich monatelang in dieses Scheiß Forum zu gehen, schreib mit der Dauerwellen Eule und treffe komische Leute in Cafés und dann sowas? War es das schon? Bin ich nicht offen genug gewesen? Wir haben uns vertragen, ich habe ihm die Möglichkeit gegeben sich zu erklären. Ich denke, er war einfach geil, und fand die Vorstellung aufregend in einem Kino Halt zu machen und wild zu wichsen. Whatever. Das weiß nur er ganz allein. Aber ich weiß jetzt dass ich so ein blödes Forum nicht brauche. Ich habe keine Lust die Kontrolle Ursel zu sein, also vertraue ich einfach von neu und hoffe nicht noch einmal so eine Entdeckung zu machen. Und falls doch, dann wars das eben für uns. Und für mich, mit Männern, die dann einfach anders gepolt sind als ich es mir wünsche. Ich wünsch Euch was. in klarem Wasser, Kristall Tags: Sexforum, dreier, sex zu dritt, mmf, Club, Swinger
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wiejo
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Vom Glück und von der Angst
Glück und Angst machten zusammen einen Spaziergang. (...)
Kennst du das Gefühl, wenn du, nachdem du einen Film gesehen oder ein Buch gelesen hast, die Notwendigkeit verspürst nach draußen zu gehen um deinen Gedanken freien Lauf zu lassen? In diesen versunken spazierst du allein durch die Straßen und verlierst dich in deiner eigenen Kreation des gerade Gesehenen bzw. Gelesenen. Ich finde mich immer wieder in solch vereinzelten Momenten und genieße sie zutiefst. Als ich jedoch das letzte Mal auf einem dieser besagten Spaziergänge am Rande einer Klippe vor dem Pazifik saß, wurde mir etwas bewusst. Ich kenne dieses Gefühl, ja du vielleicht auch, weil wir uns in der Sicherheit wägen, zu jeder Tageszeit unser Haus zu verlassen und in Gedanken versunken vor uns hin laufen zu können. Ich kenne es, weil ich das Glück hatte in einem kleinen Dorf aufzuwachsen und du, weil du vielleicht in einer ähnlich sicheren Umgebung aufgewachsen bist. Diese Sicherheit hat es uns erlaubt, zu träumen, sich zu verlieren, zu riskieren. Und diese Sicherheit ist es, die wir gerade glauben zu verlieren. Wir haben uns eine Welt errichtet, die es uns erlaubt, uns auch außerhalb unserer eigenen vier Wände in Geborgenheit zu fühlen. Und wer in dieser Geborgenheit aufgewachsen ist, der weiß diese auch an seine Nächsten weiterzugeben. Kannst du diese Gefühle nachvollziehen? Denn als ich an besagter Klippe saß, eine südamerikanische Großstadt im Rücken, wurde mir eben bewusst, dass ich mich gar nicht so geborgen fühlte, ja den Gedanken, den gerade das Gesehene in mir hervorgerufen hatte, nicht weiter verfolgen konnte. Paranoia machte sich in mir breit, im Bewusstsein, das jenes Umfeld, in dem ich mich gerade befand, nicht die Sicherheit ausstrahlte, die ich brauchte um nur bei mir selbst bleiben zu können. Wir sind es gewöhnt den Großteils unseres Lebens in einer emotionalen Seifenblase vor uns her zu treiben und uns um nichts als unser direktes Umfeld kümmern zu müssen. Zu selten sind die Störungen, als dass wir sie als bedrohlich wahrnehmen würden. Doch die Zeiten haben sich geändert. Plötzlich hat man auch bei uns Angst, als Frau in der Nacht durch deutsche Straßen zu wandern, öffentliche Versammlungen aufzusuchen oder wird sogar an jenen Tagen aufgefordert, dass Haus nicht mehr zu verlassen. Ich bin der festen Überzeugung, dass eigentlich ein jeder Mensch in Frieden leben will, doch haben viele auf dieser Welt diesen Frieden nie kennengelernt. Was Teile unserer Generation als selbstverständlich wahrgenommen haben, ist vielen Menschen in anderen Teilen unbekannt. Und wem Nächstenliebe und emotionale Sicherheit unbekannt sind, der versteht auch die Härte nicht mit der uns die Taten der letzten Monate trafen. Doch wer, fragst du dich vielleicht jetzt, hat daran Schuld? Schuld suchen wir momentan in allerlei Dingen, manch einer leider, vor lauter Blindheit, in jenen die schon seit längerem dessen Opfer sind, was uns heute alle bedroht. Wir sind uns des Glückes nicht bewusst, in einer Generation aufgewachsen zu sein, die keinen Krieg, selbst deren Eltern keinen Krieg erleben mussten. Wir haben uns über die letzten 70 Jahre oder besser noch über die letzten 26 Jahre eine Illusion erschaffen, die uns über den Tellerrand Europas nur wenig hinaus blicken lies. Wir konnten uns im Herzen einer kontinentaler Abschottung eine Welt errichtet, die anderswo nur als Ideal bewundert wird. Doch ist der Sturm vor unseren Mauern so stark geworden, dass seine Wellen langsam aber sicher drohen, unsere sicheren Dämme zu durchbrechen. Und jetzt müssen wir handeln und fragen uns wie. Das macht uns Angst. Die Geschichte hat gezeigt, dass Menschen in Angst nicht rational denken, dass sie falschen Versprechungen und einfachen Lösungen folgen, anstatt die Wurzel der Probleme erkennen zu wollen. Eines dieser Probleme sind wir selbst, die wir in unserer Bequemlichkeit geborgen, zum Handeln unfähig geworden scheinen. Wir baden uns in den Erträgen einer globalisierten Welt, die bis auf wenige unter genauer jener leidet. Wir, das ist die deutsche Mittelklasse nach oben. Der Rest unserer Mitbürger weiß schon seit längerem, was es heißt überleben zu müssen. Denn Überleben heißt nicht, dieses Jahr auf den Urlaub zu verzichten oder sich das gewünschte Auto nicht leisten zu können, sondern Überleben heißt den Großteil seines Alltags in Angst zu verbringen. Wenn du also das nächste Mal wieder Angst verspürst, weil du dich in den bekannten Ecken deiner Stadt nicht mehr so sicher fühlst wie bisher, dann überlege dir, wie sich jene Menschen fühlen, die eine noch viel größere Angst aus ihrer Heimat vertrieben hat. Und wenn du in deiner Angst nach einer Lösung suchst, dann sieh in den Spiegel. Die Geschichte hat gezeigt, zu welchen Taten, Menschen in Angst in der Lage sind und so lass dich nicht täuschen von einer Flut an Informationen in der wir derzeit zu ertrinken drohen und die uns ein klares Denken vertrübt. Jene Mechanismen die das Elend vor unseren Mauern verursacht haben, werden auch uns in den Abgrund treiben. Und jene die sich an der Spitze noch zu retten versuchen, werden unseren eigenen Untergang besiegeln. Deshalb sieh in den Spiegel und frage dich, in was für einer Welt du leben willst. In einer von Angst zersetzten und im Hass versinkenden? Oder hast du den Mut, deinem Herzen zu folgen und für eine Welt zu kämpfen, in der alle Menschen im Miteinander so leben, dass ein jeder nachts auf die Straße gehen kann, in Gedanken versunken, geborgen in sich selbst und in der Gewissheit, dass es sich im Frieden am besten denken lässt?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/vom-glueck-und-von-der-angst/1612518
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Escape
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So viele Worte und so wenig Inhalt
Ich warne dich, lieber Leser - nichts was nun folgt, entspricht der Wahrheit.
Einige, besonders jene, die sich durch einen skeptischen, hinterfragenden Geist auszeichnen, grübelten: " Ist das überhaupt möglich, so ganz allein, ohne Neon!" "Unmöglich!", versetzte ein nicht minder skeptischer und hinterfragender Geist, "Ein solcher Mensch kann nicht lange überleben."Da sind wir uns einig.", fügte ein ebenso skeptischer Geist hinzu. Man bedauerte mich, einige drückten mir mitleidig die Hand, andere fanden rührselige Worte des Bedauerns. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine alte, mit hässlichen Runzeln übersäte Frau, die mir unter Tränen mitteilte, dass sie für meine Seele bete und zutiefst betrübt darüber sei, dass ich nun kein Auszeit mehr spielen könne. Sie fing wirklich schrecklich an zu weinen und sagte mir noch, bevor sie ging: "junger Mann, dein Lebensglück ist verwirkt, aber ich hoffe, dass das Leid nicht allzu schwer wiege. Ich bedankte mich für ihre Anteilnahme und verließ sie eiligen Schritts, denn zum Abschied, der Gemeinde hatte ich noch etwas vorbereitet: Einen Text. Als Xopdbqo die menschenleere Straße entlang ging, um an seiner Lieblingshauswand zu urinieren, erblickte er im Schein der dämmernden Sonne einen alten Mann, der ganz in Schwarz gekleidet war – mit Ausnahme einer lächerlich-pinken Sonnenbrille, die er auf der Nase trug und einem 7-jährigem Mädchen entwendet haben mochte, als es, gerade auf dem Weg zu seiner Mutter, an einer Blumenwiese hielt, um Blümchen zu pflücken, womit es ihr ohne Zweifel eine Freude machen wollte. Der schwarz gekleidete Mann saß auf einer abgenutzten, von der Hauswand in rechter Richtung etwa 6,49 m entfernten Holzbank und lutschte an seinem Capri-Eis. Die Holzbank stand vor einem Weißdorn, dessen schmale, knöcherne Äste irgendwie kränklich und ärmlich aussahen. Jedenfalls kümmerte sich Xopdbqo weder um den schwarzen Mann, noch um den Weißdorn und entledigte sich, an der Hauswand angekommen, seines Urins, ohne im Geringsten auf seine Umgebung zu achten. Während sich vor der Hauswand ein gelblich schimmernder Rinnsal zu bilden begann und außer einem leisen Plätschern relative Stille herrschte, schwelgte Xopdbqo in himmlischen Gefilden: den Träumen seiner Kindheit – oder vielmehr in den Erinnerungen daran. Und genau genommen war es nur ein Traum, an den er sich erinnerte: eine immer wiederkehrende, immer gleiche, aber rätselhaft-geheimnisvolle Vision, die ihn bis zu seinem 15. Lebensjahr heimsuchte, bis zu dem Tag, an dem er durch einen unglaublichen Zufall mit einem Mädchen schlief. Dieses Mädchen, politische Aufrührerin, Stimme der Unterdrückten und Entrechteten, Kämpferin für die Sache der Frauen und heimliche Anführerin jeder revolutionären Bewegung im Umkreis von 2 qkm, zudem vom Sternzeichen Löwe und seit 2 Jahren bekennende Vegetarierin war gerade 14 geworden und hieß Julia. Sie war weder schön noch besonders klug, aber ihr Blut war in Wallung und drohte wie ein zulange auf dem Herd stehender Topf Blutwurst überzulaufen. Sie war ein kurz vor dem Ausbruch stehender Vulkan, dessen schwelende Lava, alles mit sich reißt, was ihm in den Weg kommt, und so erging es Xopdbqo. Im Alter von 8 Jahren, Xopdbqo war gerade in die zweite Klasse gekommen, fragte er seine Klassenlehrerin, Frau Nesselstein, ob er zur Toilette dürfe: Er müsse ganz dringend, könne für nichts garantieren und es drohe jeder Zeit aus ihm herauszuplatzen. Im Interesse aller, flehe er sie an, ihn auf der Stelle gehen zu lassen. Frau Nesselstein, die einen übersteigerten Hang zur Theatralik hatte, seit sie die Ophelia in der Schulaufführung spielen durfte, antwortete: „Mein lieber Xopdbqo, ich wundere mich schon lange nicht mehr über das sonderbare Eigenleben deiner Blase, doch bin ich ein wenig eifersüchtig, scheinst du ihr doch ein gehorsamerer Schüler zu sein als mir.“ Die ganze Klasse lachte. Doch schließlich erlaubte sie ihm zu gehen. Xopdbqo rannte in gebückter Haltung zur Toilette und versuchte die Tür zu öffnen. Starres Entsetzten. <> las Xopdbqo auf einem an der Wand neben der Tür befestigten Schild. Xopdbqo, sich in blanker Verzweiflung an der Türklinke festklammernd, hatte das Gefühl sein ganzer Körper würde anschwellen; er konnte kaum noch atmen, sein Blick wandte sich von einer Richtung in die andere auf der Suche nach irgendeiner Rettung. Doch sah er vor sich bloß eine nackte, kahle, gelbgetünchte Wand, die ihn wie eine Sphinx vor ein unlösbares Rätsel zu stellen schien. Hier war es, hier hatte er seine erste Vision. Und während sich auf dem Fußboden ein gelblich schimmerndes Rinnsal zu bilden begann, atmete Xopdbqo auf; indes versammelten sich sämtliche Schüler seiner und der Nachbarklassen auf dem Flur und schrien Zeter und Mordio, auch vereinzelte Himmelarschundzwirns ließen sich vernehmen und selbst einige OhmeinGotts waren hier und da zu hören. Aber was kümmerte das Xopdbqo? Ganz und gar versunken in seine Vision, dachte er nicht an seine Umgebung, überhörte das Gelächter, die kreischenden Mädchen, die empörten Lehrer, denn er sah nur das Antlitz eines wunderschönen Mädchens und versuchte Sie mit all seinen Sinnen in sich aufzunehmen: Ihre Haare verströmten einen zarten, anziehenden Duft und waren wie Seidenfäden und ihre dunklen Augen waren wie das Meer - bedrohlich und tief. Auf ihrem Munde lag ein Lächeln, das war herzlich und warm wie eine Sommernacht und ihr Gesicht war wie das Antlitz des Mondes, sehnsüchtig und traurig zugleich und es spiegelte sich die Verheißung zukünftigen Glücks darin. Doch sobald sich ihre Blicke trafen, verschwand sie wieder und die Umgebung nahm wieder ihre gewohnten Formen an und alles war wieder beim alten, nur Xopdbqo war verändert. Nach dieser ersten Vision verkündete er feierlich seinem Herzen, dass er niemals jemanden lieben werde, der ihr nicht gleiche, dass er sie, wenn sie existiert, finden werde und wenn er sie gefunden hat, lieben werde bis ans Ende seiner Tage ... ... Julia wohnte schon lange nicht mehr zu Hause. Meistens übernachtete sie bei einem ihrer Freunde oder manchmal, wenn sie sich mit ihren Freunden gestritten oder Liebeskummer hatte, schlief sie auf der Straße oder genauer gesagt, in einem Verschlag auf dem Friedhof, der sich gegenüber einem Kinderheim befand. Geld bekam sie hin und wieder von ihrer Mutter, die Mitleid mit ihrer Tochter hatte, es aber nicht wagte, ein strenges Wort an sie zu richten; ihr Vater hatte die Familie 2 Monate vor Julias Geburt verlassen. An einem Tag, drei Wochen nach ihrem 14 Geburtstag, hatten Julias zumeist fünf Jahre älteren Freunde, die alle Söhne wohlhabender Eltern waren, jedenfalls die Idee, sich gegenüber des Kaspar-Hauser-Gymnasiums eine Wohnung zu mieten – Die Mieten in diesem Teil der Stadt waren spottbillig - und die Schüler, die auf dem Weg nach Hause waren und unter dem Fenster der Wohnung entlang gehen mussten, mit Eiern zu bewerfen. Sahir Omeiran und Sevda Sarkilari, beide, er, als Sohn saudiarabischer Eltern, in wahhabitischer Strenge erzogen, sie, an den Liberalismus ihrer alevitischen Mutter gewöhnt, mit der sie seit 7 Jahren allein in Deutschland lebt – ihr Vater starb, als ihm beim Mittagessen eine Kartoffel im Hals stecken blieb und er daran erstickte – liebten sich wie sich zwei Menschen, die bereit sind, alles füreinander zu opfern, sogar das eigene Leben, was heutzutage nur sehr selten vorkommt, und wie man zugeben muss, zu allen Zeiten nur sehr selten vorgekommen ist. Als sie das Schulgelände verließen, war es dreiviertel vor drei. Die Sonne breitete ihre Strahlen wie eine liebende Mutter über die Erde aus. Die Schüler lachten und freuten sich auf ihre Eltern oder ihre Freunde und machten Pläne für den Nachmittag. Sevda und Sahir hatten schon die Straße überquert, die an die Schule angrenzt, als Sevda plötzlich von einem Ei am Kopf getroffen wurde und zu Boden fiel. Sahir, der ihr, als der erste Augenblick des Schreckens vorüber war, helfen wollte, wurde selbst im nächsten Augenblick von einer Salve fliegender Eier niedergestreckt. Anschließend begann ein wahrer Eierhagel auf die anderen Schüler, die die Straße bereits passiert hatten, niederzuprasseln. Die Geistesgegenwärtigen versteckten sich hinter den Blutbuchen am Straßenrand, die anderen, weniger Intelligenten, lagen samt und sonders getroffen am Boden und wimmerten kläglich, zum Vergnügen von Julia und ihren Freunden, die sich köstlich amüsierten. Als schon fast alle Schüler auf dem Weg nach Hause waren, suchte Xopdbqo noch seinen Turnbeutel, den er im Umkleideraum der Turnhalle vergessen hatte. Als er ihn endlich im Duschraum der Mädchen fand, dämmerte es bereits. Er brachte den Schlüssel, den er sich vom Hausmeister besorgt hatte, in dessen sich im Erdgeschoss der Schule befindlichen Wohnung zurück und machte sich mit einem Lied namens „Sexyminisuperflowerpopupcolafan“ auf den Lippen auf den Weg. Trotz allem, trotz der langen Suche nach seinem Turnbeutel und der Peinlichkeit, den Hausmeister in Unterhosen sehen zu müssen, war er ziemlich glücklich. Der Sonnenuntergang war herrlich und in der Luft lag ein Duft, der ihn an die unbeschwerte Zeit seines ersten Lebensjahres erinnerte. Fröhlich schritt er die Straße entlang, trank die Milch, die er noch in seinem Rucksack gefunden hatte und zog die warme Abendluft mit tiefen Atemzügen durch die Nase ein, nur um sie im nächsten Augenblick durch den Mund wieder hinaus zustoßen. Ihm kam der Gedanke, ob er nicht mit Atemübungen beginnen solle, um seine Energie, sein Ch'i besser fokussieren zu können; hatte er doch vom Vater seines Klassenkameraden Kai-Uwe gehört, dass er, der Vater, mittels bestimmter Atemübungen unglaubliche Dinge vollbrachte. Zum Beispiel war er, nach eigener Aussage, in der Lage den Fluss seines Blutes durch bloße Veränderung des Atemrhythmus so zu kontrollieren, dass er sein Blut, wenn er wollte und es durch irgendwelche Umstände einmal nötig sei, fontänenartig aus seiner Nase schießen lassen konnte, was Xopdbqo auch ohne Weiteres glaubte. Während er nun also nicht nur über sein Ch'i, sondern auch über unzählige weitere Dinge des Lebens nachsann, kam er vom üblichen Weg ab und gelangte, durch kaum beleuchtete Gassen, durch abgelegene Gartensiedlungen, über Höfe, die er noch nie gesehen hatte und schließlich durch die Hintertür eines Waschsalons, auf eine einsame, weite und in Dunkelheit gehüllte Feldwiese. Und als er da stand und kaum etwas sehen konnte, weil es so dunkel war, da blickte er in den Himmel und er sah dort den Mond, groß und rund; ihm war, als sei er ganz allein auf der Welt und er wurde traurig, doch dann, ganz plötzlich stieg in ihm ein Gefühl auf, das Seligkeit und Glück und Hoffnung und Sehnsucht zugleich ist. Vor seinen Augen begannen sich die Schemen der Umgebung, die er wegen der Dunkelheit ohnehin nur sehr undeutlich wahrnahm, zu verändern. Und da begannen der weit entfernte Wald am Horizont, der Mond am Himmel, selbst die Sterne, miteinander zu verschmelzen; neue Formen bildeten sich, so dass aus einer Feldwiese ein Zimmer wurde in dem ein Bett stand, auf dem jemand saß; alles war wie damals, als er vor der gelbgetünchten Wand stand. Als Xopdbqo wieder zu sich kam, fand er sich auf der Feldwiese wieder und immer noch war es schrecklich dunkel. Aus der Ferne vernahm er Schritte, die nur von einem Mädchen stammen konnten, so kurz war die Frequenz zwischen ihnen gewesen und so fürchtete sich Xopdbqo nicht allzu sehr, als er Julia vor sich stehen sah. Obwohl sie nur etwa 1,37 Meter entfernt war, konnte er sie nur undeutlich erkennen. Zufällig hatte sie eine Taschenlampe dabei, die Teil eines Schweizer Taschenmessers war, dass sie Xopdbqos Klassenkameraden Kai-Uwe einmal bei einer Schlägerei entwendet hatte. Nachdem sie ihm damit dreist ins Gesicht leuchtete, hatte auch sie ihn erkannt: „Ach, du bist das! Hättest du nicht was sagen können? Na ja, zum Glück bist es nur du. Was machst du überhaupt hier und wie kommst du hier her? „Ich weiß es nicht“ antwortete Xopdbqo sichtlich verwirrt. „Du weißt es nicht? Du bist ein seltsamer Typ. Wie war eigentlich noch mal dein Name? Der Klang doch so komisch, irgendwie ausländisch“, fragte sie und riss die Augen dabei vor Neugier auf wie ein kleines Kind. „Xopdbqo“, antwortete er verlegen, weil ihm die Nennung seines Namens unangenehm war. „Xopdbqo, Xopdbqo, Xopdbqo. Mir gefällt der Klang deines Namens. Waren deine Vorfahren Franzosen?“ „Galizische Juden“ „Und dein Name ist jüdischen Ursprungs?“ „Nein, toltekischen.“ „Wie?“ Na ja, meine Mutter hat früher an Ausgrabungen in Mexiko teilgenommen und dort fand sie einen hölzernen Phallus, an dessen Unterseite das Wort „Xopdbqo“ eingeritzt war. So kam ich eben zu meinem Namen.“ Julia brach in schallendes Gelächter aus, das von seltsamen Grunzgeräuschen flankiert wurde. Xopdbqo errötete. Plötzlich schmiegte sie ihren Kopf an Xopdbqo Schulter und umschlang ihn mit ihren zarten Ärmchen. Tränen kullerten aus ihren Augen. Sie muss unglücklich sein dachte Xopdbqo, der zunächst erschrocken war, sich aber sogleich wieder fing, und nahm sich vor sie zu trösten. Sie erzählte ihm von ihrem Leben, von ihren Eltern, über die Schule, bis zu ihren Freunden und davon, dass sie mit allem unzufrieden sei, weil sie nie sie selbst sein könne usw. usf. Xopdbqo hörte sich alles gelassen an, ohne ihr wirklich zuzuhören; er brachte nur einige Worte des Trostes hier und da an, aber kurze Zeit später dachte er kaum mehr an sie. Er wäre jetzt lieber allein gewesen, denn er musste über einiges nachdenken und so blickte er wieder zum Himmel hinauf. Als Sie ihre Erzählungen beendet hatte, sagte sie: „Wir wollen die Nacht über hier bleiben, nicht wahr.“ Xopdbqo stimmte zu, ohne zu wissen, was er tat. --- diesen Teil erspare ich den Lesern --- Niedergeschlagen ging er nach Hause. Nachdem er die Schule beendet hatte, begann ein neues Leben für ihn. Er dachte kaum mehr an seine Vision, noch an Julia und gab sich dem liederlichsten, verkommensten Leben hin: Dieses Leben bestand unter anderem darin, sich von einem bekannten deutschen Telekommunikationsunternehmen für kaum nennenswerte Dienste außerordentlich gut bezahlen zu lassen. Das Geld, das er verdiente, rührte er kaum an, es verschimmelte sozusagen auf seinem Konto und vermehrte sich beständig. Da er allein lebte und niemanden kannte – er brach nach dem Ereignis mit Julia jeglichen menschlichen Kontakt ab - brauchte er wenig und wollte auch nichts. Seine einzig nennenswerten Investitionen, eine umfangreiche Pornosammlung und eine Erstausgabe von Walker Perceys Lost in The Cosmos, das er nie gelesen hatte, verstaubten in der hintersten Ecke einer Abstellkammer. Allein die chromatisch-indigestive Welt des Internets übte noch Faszination auf ihn aus. Besonders eine Seite hatte es ihm angetan: none.de. none.de war der Internetableger des NoneMagazins, einer Jugendzeitschrift, die der Masse der Unbekannten, Bedeutungslosen, den Uninteressierten, den Einsamen und Isolierten ein Gesicht gab. Das NoneMagazins beschränkte sich darauf, die Welt der blutleeren, blassgesichtigen und gelangweilten jungen Erwachsenen zwischen Pubertät und Ehekrise zu dokumentieren. Rubriken wie 90 Betten/90 Sufragetten – Gendermainstreaming hautnah oder Generation "XzumQuadrat" – die Wir-kungen des kollektiven Individualismus auf den Rückgang der intimen Körperbehaarung erfreuten sich uneingeschränkter Beliebtheit. Auf none.de entwickelte sich Xopdbqo unter dem Usernamen *Lasziv* zu einem wahren Robespierre, einem Menschen, der kleinliche Tugenden predigt und jeden aufs Schafott schickt, der es wagt, die ehernen Gesetze der Tugend zu überschreiten. In diesem Fall handelte es sich allerdings bloß um literarische Tugend. Mit besonderer Vorliebe stürzte er sich auf Rechtschreibfehler. In diesem Punkt duldete er nicht die geringste Nachlässigkeit. Ein weiteres bevorzugtes Angriffsziel waren gewisse von Mädchen bzw. Frauen verfasste Texte, die von Liebe handelten, in denen gebrochene Herzen beweint und tiefes Unglück oft gefühlvoll beschrieben wurde. Xopdbqo ließ das kalt. Er, der nie wirklich geliebt hatte und dessen einziges Erlebnis in dieser Hinsicht so unglücklich verlaufen war, stellte die Berechtigung solcher Texte überhaupt in Frage. Seine ätzenden Kommentare zielten oft auf die offenen oder gerade erst verheilten Wunden seiner Opfer und ohne jede Rücksicht auf die Gefühle anderer, ließ er seine giftigen Geschosse auf die Menge los und berauschte sich am Genuss, anderen weh zu tun. Er selbst schrieb Texte, deren Kälte und Trockenheit, deren geistige Öde, brutaler Zynismus und grausame Herzlosigkeit seinen inwendigen Nihilismus offenbarten. Nichts schien seiner Seele Genüge zu tun und überall fand seine maßlose Kritik einen schwachen Punkt in der Verteidigung seines Gegners. Es schienen sich schon alle mit dem Übel abgefunden zu haben, als wie aus dem Nichts Rettung nahte: Der Redakteur erschien auf der Bühne. Der Redakteur war ein äußerst indifferentes Wesen, von dem man nicht genau wusste, ob es wirklich existiere oder, ob es sich dabei um eine Art künstlicher Intelligenz handle, die sich mit der Zeit aus Information der User selbst erschaffen habe. Jedenfalls verbannte der Redakteur Xopdbqo alias Lasziv aus der Nonewelt und stellte so den langersehnten Frieden wieder her. Xopdbqo indes wurde krank; er bekam Nierensteine und jedes Mal, wenn er urinierte, hatte er unendliche Schmerzen durchzustehen. Die Jahre vergingen und manches Mal kam er an seine Lieblingshauswand, um zu urinieren und dann erinnerte sich undeutlich an seinen Traum und fühlte sich gestreift vom Hauch seines damaligen Glückes. Alsbald verblassten jedoch die Erinnerungen an seine Vision und er kehrte betrübt nach Hause zurück, wo seine Katze Miezi auf ihn wartete.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/ausbildung/so-viele-worte-und-so-wenig-inhalt/681904
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ausbildung
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einmachglas
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Tafel_Geplänkel
„Ein Buch für Alle und Keinen.“[ Also sprach Zarathustra: ]
Drittes Buch, Seite 203. „Oh meine Brüder, ich weihe und weise euch zu einem neuen Adel: ihr sollt Zeuger und Züchter werden und Säemänner der Zukunft, – wahrlich nicht zu einem Adel, den ihr kaufen könntet gleich den Krämern und mit Krämer-Golde: denn wenig Werth hat alles, was seinen Preis hat. Nicht woher ihr kommt, mache euch fürderhin eure Ehre, sondern wohin ihr geht! Euer Wille und euer Fuss, der über euch selber hinaus will, – das mache eure neue Ehre! Wahrlich nicht, dass ihr einem Fürsten gedient habt – was liegt euch an Fürsten! – oder dem, was steht, zum Bollwerk wurdet, dass es fester stünde! Nicht, dass euer Geschlecht an Höfen höfisch wurde, und ihr lerntet, bunt, einem Flamingo ähnlich, lange Stunden in flachen Teichen stehen. Denn Stehen- können ist ein Verdienst bei Höflingen; und alle Höflinge glauben, zur Seligkeit nach dem Tode gehöre – Sitzen- dürfen ! – Nicht auch, dass ein Geist, den sie heilig nennen, eure Vorfahren in gelobte Länder führte, die ich nicht lobe: denn wo der schlimmste aller Bäume wuchs, das Kreuz, – an dem Lande ist Nichts zu loben! – – und wahrlich, wohin dieser « heilige Geist » auch seine Ritter führte, immer liefen bei solchen Zügen – Ziegen und Gänse und Kreuz- und Querköpfe voran ! – Oh meine Brüder, nicht zurück soll der Adel schauen, sondern hinaus ! Vertriebene sollt ihr sein aus allen Vater- und Ur-väterländern! Eure Kinder Land sollt ihr lieben: diese Liebe sei euer neuer Adel, – das unentdeckte, im fernsten Meere! Nach dem heisse ich eure Segel suchen und suchen! An euren Kindern sollt ihr gut machen , dass ihr eurer Väter Kinder seid: alles Vergangene sollt ihr so erlösen! Diese neue Tafel stelle ich über euch!" (Friedrich Nietzsche – 1844 - 1900)
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/tafel-geplaenkel/779607
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Ann-Kathrin_Eckardt
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Rezepte der Redaktion
Die Lieblingsrezepte der NEON-Redaktion - nicht lesen, wenn ihr hungrig seid!
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FrauKopf
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Bleib doch einfach oder nicht
Sein Platz. Sein Becher lauwarmen Pfefferminztees, seine Käsestulle, sein Kindermesserchen mit blauem Griff.
Da steht der große Junge, fühlt sich ganz klein, streichelt mit den nackten Zehen das morgenfeuchte Gras und starrt über die bunten Herbstkronen, die Hügel und jede Kindheitserinnerung, die eigentlich vergess en und verblasst schien. Bleib doch einfach oder nicht. Sei doch einfach oder nicht. Artig sein und immer pünktlich zuhause. Abendessen steht auf dem Küchentisch. Die Wachstuchtischdecke ausgeblichen, an den Enden zerknibbelt und fransig. Sein Platz. Sein Becher lauwarmen Pfefferminztees, seine Käsestulle, sein Kindermesserchen mit blauem Griff. Seine Eltern, die sich gegenseitig mit Neckereien, Schweigen, Diskussionen und Einigkeit begegnen und beschenken. Stets pünktlich und lauwarm. Dort im Wald, hier zuhause. 20 Jahre später. Bleib doch einfach oder nicht. Die Sonne geht unter, der Nebel verhängt das eigene Gemüt und wirft unangenehme Fragen auf. Bleiben? Gehen? Ankommen? Zurück zu dem traurigen Mädchen, das in der großen Stadt auf ihn wartet? Am gemeinsamen Küchentisch würde sie sitzen, in ihrem Tee rühren, warten bis er erkaltet und auf den gegensätzlichen, geliebten und so warmen Jungen warten. Traurige Augen an einem einsamen, nackten Tisch. Bleiben in dem, was sich wohl nach Zuhause oder Heimat anfühlen sollte? Den Eltern beim Verleben zuschauen und feststellen, dass der Tisch, das Wachstuch, die Teetassen und die Liebe ausgetauscht wurden? Bleib doch oder einfach nicht. Sei doch. Sei artig! Sei Sohn! Sei Liebe! Da steht der Junge, verabschiedet sich von der Sonne, den Kindheitsträumen und der wartenden Liebe. Gehüllt in Nebel geht er in die Knie, befühlt das immerfeuchte Herbstgras, benetzt sein Gesicht mit der Restnässe des Tages und bemerkt seinen Irrtum und die verronnenen Stunden. Eben noch Morgen, jetzt bereits eine sich ankündigende Nacht. Eben noch Kind, jetzt schon groß und gar nicht so klug und stark, wie erwartet. Die Eltern warten nicht mehr. Das Mädchen weint. Er wird zu ihr fahren und ihr Pfefferminztee kochen. Bleib doch einfach! https://www.facebook.com/Koppkultur
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FrolleinW
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Tie the knots...
Einen Knoten im Herzen. Einen Knoten im Herzen knüpfen um sich zu erinnern. Einen Knoten im Herzen geknüpft bekommen obwohl man vergessen will.
Einen Knoten im Herzen. Einen Knoten im Herzen knüpfen um sich zu erinnern. Einen Knoten im Herzen geknüpft bekommen obwohl man vergessen will. Sie hat lauter Knoten im Herzen. Für Menschen. Für Orte. Ein großer Knoten in ihrem Herzen ist von ihrer Heimat, ihrer Familie geknüpft. Sie liebt die große Stadt, sie hat Freunde hier - Ersatzfamilie. Aber dieser riesige Knoten hindert sie zuweilen am Schlucken, erdrückt sie mit Heimweh - wenn sie nachts allein nach Hause kommt. Wenn sie in ihrem alten Kleid und den High Heels nach den Schlüsseln sucht, vor einer beliebigen Haustür, in einer beliebigen Straße jener Stadt die ihre zweite Heimat werden musste. Sie mag ihre Wohnung aber viele andere mag sie auch. Aber das alte Haus in dem sie aufwuchs ist nicht beliebig. Sie kennt jedes Stufenknarren und Türenquietschen, kennt die dumpfen lauten Schritte ihres Vaters, welcher aufgrund diverser alter Verletzungen nicht mehr leise laufen kann. Kennt den flinken Schritt ihrer Mutter, der die Dielen nur kurz aufstöhnen lässt. Liebt es aufzuwachen weil ihr Vater wenn er morgens in der Küche ihrer Mutter etwas erzählt einfach nicht leise sein kann. Dann setzt sie sich zu ihnen an den Tisch, mit den Füßen auf der alten Küchenbank, das Mädchennachthemd über die Knie gezogen. Sie hat Knoten geknüpft von und für all die Menschen die sie liebt, um nie zu vergessen was sie ihr bedeuten und um sich selbst daran zu erinnern es ihnen zu zeigen. Und sie hat Knoten geknüpft bekommen, die sie gern übersehen möchte. Es sind narbige Knoten aus denen es hin und wieder blutet und schmerzt als wären sie ganz frisch. Von Menschen die sie in ihr Herz ließ und die sich dort verewigten und sich Stücke mitnahmen, Stücke und Knoten knüpften, Wunden schlugen, Menschen für die sie gern Schmerzen ertrug und von denen ihr nichts blieb. Nichts als Knoten und Narbengewebe. Einen Knoten im Herzen. Einen Knoten im Herzen knüpfen um sich zu erinnern. Einen Knoten im Herzen geknüpft bekommen obwohl man vergessen will. Den neuesten Knoten hast du geknüpft. Er ist bemerkenswert, aber sie zieht es vor ihn nicht zu bemerken. Sie lacht und denkt an Dinge die ihr nicht wehtun. Sie ist fleißig und versteckt ihr Herz. Denn ein Wort von dir lässt den Narbenknoten bluten und füllt ihr Herz mit einem roten Meer. Sie weiß das. Und sie ist trotzdem jederzeit wieder bereit, jemanden in sich zu lassen den sie für würdig erachtet. Der ihr Knoten knüpft. Weil es auch schöne Knoten gibt die sie mit geliebten Menschen verbinden. Mit geliebten Orten. Mit Geliebten. Hat sie dich geknotet? Oder hat sie nicht? Und wenn ja: tut es weh oder erinnert es dich nur vage an etwas Schönes?
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liebe
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Karlotta_means
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Es hat sich erledigt
Es hat sich erledigt weil du mich erledigt hast!
Es hat sich erledigt weil du mich erledigt hast. Ich habe so viel Gefühlt, ohne witz! Ich war voll nur mit dir und leer weil du mich so laufen lassen hast. Ich bin gerannt jeden Tag und du hast mich angefeuert. Aber das Feuer ist erloschen. Es hat sich erledigt weil du mich erledigt hast. Ich renn nicht mehr weil ich jetzt nicht mehr voll bin, weil ich keine Energie mehr habe, keinen Schritt mehr schaffe. Ich bin erledigt. Eben weil ich nicht mehr voll bin mit dir und es auch keine Leere mehr gibt die mich antreibt. Ich bleibe liegen, mach meine Augen auf und jetzt seh ich wirklich was du gemacht hast. Es hat sich erledigt und deswegen liege ich jetzt hier und fühl mich verarscht. So viele Jahre umsonst so viel lachen und lächeln und grinsen, so viel Energie und alles umsonst. All die Bemühungen umsonst. Es hat sich erledigt weil du mich erledigt hast. Wie ein Drache habe ich gegen all das gekämpft, mit Feuer und Waffen, mit Flügelschlägen und Hörnern Um jetzt am 'Boden zu liegen und zu scheitern. Nein du hast mich scheitern lassen, weil du mich in einen Kampf geshickt hast den es nicht zu gewinnen galt, den ich nicht gewinnen konnte. Diesmal hat es sich wirklich erledigt, weil du mich erledigt hast. Lässt du mich bitte jetzt liegen und hebst mich nicht zum tausensten mal auf ? Kannst du bitte nicht meine Wunden umsorgen und meine Genesung vorrantreiben? Lass die Narben einfach bitte Narben sein. Denn Narben stehen nicht für Schwäche sie stehen für etwas das dich versucht hat umzubringen, du aber stärker warst. Es hat sich nun eben erledigt, weil du mich erledigt hast. Nie mehr einfach so sondern immer mehr als das. Dachte ich aber, jetzt nur noch einfach so und nie mehr wie es einstmal war. Es hat sich erledigt weil du mich erledigt hast! Ende Das wars und nichts weiter. Tags: erledigt, liebe, Kämpfen, Verloren
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Bergfenster
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Internethetze und seidene Kommentare
Aufklären, diskutieren, wegschauen und dem Strom der Hetzkommentare entgegenspringen. Schwülstige Metapherkotze mit der Spur einer Toilette.
Die Dunkelheit fraß sich durch das Mittelmaß. Sie rannte noch immer. Hetzend und verwirklicht sprang sie auf den Fluss. Schwarz quoll spritzend das Innere hervor. Massig und schwer, ein bisschen tief. War es eine verquirle Erwartung und der fast unendliche Missegang? Wie ein Starch funkte sie empor, durchdrang die Hülle und setzte zum Sprint an. Heuchelnd schiss sie in die Mitte des Flusses. Er bog sich, keuchte und empörte sich voller Inbrunst eines trächtigen Schweins ohne Gedankenwelten. Ziemt es sich? Sie wusste nichts. Schnell floss er weiter in Richtung des euphemistischen Bullshits. Sie schwamm ruhig und beseelt für eine kurze Zeit an das starke Ufer, ohne einen Blick für das Brodeln, Feilschen und die vollen Worthülsen. Halbschürig befriedigt warf sie noch kleine Steinchen hinterher, die in der quirligen Flut schnell versanken. Die Allmenden der debilen Weitsicht wurden einfach toleriert.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/internethetze-und-seidene-kommentare/1552873
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Arielle1991
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Generation Influencer
Was wäre, wenn William Shakespeare, Oscar Wilde oder Che Guevara noch unter uns weilen würden?
Ich frage mich ob, William Shakespeare oder Oscar Wilde genauso große Lyriker gewesen wären, wenn ihre Generation auch von Twitter oder Facebook beeinflusst wäre? Hätten Sie auch mit grade mal 140 oder 280 Zeichen die Welt beeinflussen können? Hätte Vincent van Gogh vielleicht sogar mit Instagram die Möglichkeit gehabt, vor seinem Ableben mit seiner Kunst erfolgreich zu sein? Oder wäre Che Guevara ein besserer Revolutionär, wenn er Snapchat hätte? Die Influencer unsere Zeit bilden sich das ein. Eine verzerrte Selbstwahrnehmung, gepaart mit einem ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefizit, hat sie heute zu dem gemacht, die sie sind. Während es früher wichtiger war einen Schulabschluss und eine Ausbildung zu haben, wird jungen Leuten gezeigt, dass man sowas nicht mehr nötig hat, um erfolgreich zu sein. Falls alle Stricke reißen, gründen Influencer am liebsten ein eigenen „Merchandise“, um noch mehr unnützes Zeug unters Volk zu bringen. Frei nach dem Motto: „Einbildung ist auch eine Bildung“. Wozu nachdenken, wenn Google und Amazon sowieso schon wissen, was gut und schlecht für uns ist? Apropos Bildung - Wird es später vielleicht solche Seminare oder Studienfächer namens „ Influencer-logie“ geben? In der Modulbeschreibung steht vermutlich sowas wie: - Heuchle ein erfolgreiches Leben vor - Verdiene mit Produktplatzierungen dein Lebensunterhalt - Fotografiere zu jeder Zeit dein Essen - Beeinflusse junge Menschen dahingehend jeden Mist nachzukaufen, der dir von anderen Firmen zugeschickt wird - Tue einfach so, als wäre all das ein richtiger Beruf Vertiefungsfächer sind dann natürlich: „Youtube-ismus“ und „Instagram-logie“ Zum krönenden Abschluss, bekommt man den Bachelor-Titel von RTL verpasst. Die Währung für alle Influencer sind Follower! Denn nur wer genügend Follower hat, wird von der Öffentlichkeit beachtet und subventioniert. Heutzutage würde jemand wie Leonardo da Vinci vermutlich weniger Follower oder Likes bekommen, als Kim Kardashian und Mona Lisas Lächeln hätte auch keine Chance gegen Kylie Jenners Lippen. (Obwohl ich mir sicher bin, dass er kein Filter gebraucht hätte, um seine Bilder zu bearbeiten.) Man sollte meinen, dass dank der Globalisierung und des technischen Fortschrittes, Wir viel mehr Möglichkeiten haben, als die Generationen vor uns, aber das ist nicht der Fall. All diese Einflüsse und Möglichkeiten, prasseln auf uns ein, wie ein Taschentuch, das nach einem Regensturm nicht mehr zu gebrauchen ist. Unsere Generation ist nicht in der Lage, ohne ein Akku-Kabel zu überleben. Wir können uns nicht mal mehr an Orten aufhalten, Wo es kein W-Lan gibt. Eine Revolution ohne Hashtags, ist für uns keine. Ohne Hündchen-Öhrchen, Blumenkränze oder einem Duck Face, können wir kein normales Bild mehr von uns zu machen. Wir glauben tatsächlich, dass wir mit nur einem Klick oder einem Video die Welt beeinflussen können. Schließlich wird das unserer Generation vorgegaukelt. Wir können alles bestellen, downloaden, streamen und updaten, ohne dafür vor die Haustür gehen zu müssen. Dabei bleiben wir geistig monoton, ohne es zu bemerken. Unter diesen Voraussetzungen, ist es auch kein Wunder, dass wir heutzutage keine echten „Beeinflusser“, wie Platon, Konfuzius oder Voltaire mehr haben. Während wir mit dem Schnuller unserer Generation (dem iPhone), wie Zombies durch die Gegend laufen und alles von uns preisgeben, was man nur preisgeben kann, ignorieren wir einfach, was in der realen Welt passiert. Wir bilden uns ein, irgendwas beeinflussen zu können. Dabei schaffen wir es lediglich, Einfluss auf unseren Profilbild zu haben. Ich bin Mitte Zwanzig und zitiere im Jahr 2017 immer noch Oscar Wild, ich kenne die meisten berühmten Werke von Vincent van Gogh und weiß wer Che Guevara war. Ich glaube nicht, dass sich irgendein Mensch in den nächsten 5-10 Jahren an „Dagi Bee oder „Pamela Reif“ erinnern wird. Denn genauso wie ein Profilbild, ist auch deren virtuelle Existenz vergänglich! Tags: #Influencer #Generation #Instagram #Twitter
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/generation-influencer/1677378
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Fupi
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Eine Symphonie
„Komm rein!“ Sie macht das Licht an in dem schmalen Gang und schließt leise die Wohnungstüre. Ich schaue mich um.
Einige Paar Schuhe auf dem Boden, nicht zu viele, sorgfältig sortiert. Am Ende des Gangs scheint das Wohnzimmer zu sein. An der Wand hängen Fotos. Sicher von Familie und Freundinnen. Doch ich habe jetzt keine Augen für Details. Wir wollen keine Zeit verlieren, nicht wieder auf die Gesprächsebene zurückfallen. Diese Ebene haben wir heute Abend genug ausgekostet. Solange, bis wir uns vertraut waren aber noch viel Verborgenes den anderen verschleierte. Schon unten an der Haustüre, als sie zu lange nach ihrem Hausschlüssel suchen musste, war ich ungeduldig geworden. Obwohl sie dann den Schlüssel schon in der Hand hatte, dauerte es nochmal vier Minuten bis sie dann tatsächlich die Türe aufschloss. Ihr kastanienfarbenes Haar hatte trotz Gauloises noch eine so in den Bann ziehende Eigennote, dass ich beim Küssen kein Ende finden wollte. Meine Hand haltend führte sie mich das Treppenhaus hoch, wie ein Kind, das jemandem sein neues Kinderzimmer zeigen will, ungeduldig und voller Erwartung auf ein Staunen. Ich folgte ihr ohne ein Wort bis hier her. Ein Wohnungsrundgang scheint jetzt nicht in Frage zu kommen und bevor sie mich in ihr Schlafzimmer ziehen kann, streife ich noch schnell meine Schuhe ab und ziehe sie auf die unsorgfältige Art aus - Zehen an die Ferse. Angewohnheit trotz Liebesrausch. Sie lässt das Licht im Gang an, doch das im Schlafzimmer bleibt aus. Die Schlafzimmertüre schließt sie noch leiser und ich schaue mich sorgfältiger um. Ich kann nur schwarze Umrisse erkennen. Links eine ziemlich große Zimmerpflanze, rechts womöglich ein Sessel, nicht deutlich erkennbar, denn das Licht der Straßenlaternen dringt nicht bis über den Vollbetonbalkon. Im Haus gegenüber sind alle Fenster dunkel bis auf eines, durch das man einen in wechselnden Blautönen erhellten Raum sieht. Wir haben jetzt alle Zeit der Welt. Keinen Grund mehr zu hetzen. Während ich noch durch die große Fensterfront schaue, umarmt sie mich von hinten, drückt mich fest und ich spüre auf meinem Nacken, wie ihr Atem ruhiger wird. Sie hält mich eine Weile so und ich merke, dass da mehr als nur eine kostbare Nacht hinter mir steht. Ich drehe mich zu ihr um, lege meine Hände an ihre Hüfte und meine Stirn an die ihre. Der betörende Duft ihres Kastanienhaars erfüllt wieder meine Nase und wir wippen sanft hin und her wie zu einer unsichtbaren Musik begleitet vom Farbenspiel des Fernsehers im Nachbarhaus. Alles scheint ganz innig. Ich fühle mich mehr geliebt als gewollt. Das Geräusch über die Haut streifender Kleidung setzt ein und die Choreographie wird lebendiger. Die Träger streifen zögernd über ihre Schulter und Unterarme. Mir scheint es, als könne ich jede ihrer noch so kleinen Poren spüren. Mit meinen Fingerkuppel streiche ich im Pianissimo über ihre weiche aber doch straffe Haut. Wie automatisch bewegen wir uns dem Bett immer näher, bis sie mit den Waden dagegen stößt. Sie wartet einen Moment bevor sie sich sonderbar sanft nach hinten fallen lässt und mich klar und kühl anblickt. Es ist ein seltsamer Blick, der sie hochkonzentriert wirken lässt. Es liegt nichts Verspieltes darin, eher eine Ernsthaftigkeit, die mich irritiert. In meiner Jeans auf dem Boden beginnt mein Handy zu klingeln. Sicher der Kumpel mit dem ich das Fahrrad zusammen abgeschlossen habe. Ich bin froh über meine Klingeltonwahl, denn es scheint gerade nichts besser zu passen, als „re:Stacks“ von Bon Iver. Nach dem federleichten Gitarrenvorspiel setzt diese einmalig hohe Männerstimme ein, die trotzdem so rein und nahe zu sakral klingt. Das Lied verschmilzt mit der Zeremonie und ich lasse mich nieder, ihrem Blick entgegen. Wieder umhüllt mich ihr Haar, doch die feine Note rieche ich nur noch in Ferne, denn der Gauloisesgeruch scheint sie nun zu ersticken. Der Anrufer hält bis zur Mitte der ersten Strophe durch, doch nach dem unsanften Abbruch der Musik geht unser Tanz zur erwartungsvollen Stille weiter. Ich fahre ihr durchs Haar, dann über die Schläfe. Als meine Hand über die rechte Wange wandert, schließt sie die Augen und ergreift meine andere Hand so hastig, dass ich kurz zögere doch dann meinen Streichzug fortsetze. Ich fühle ihren steigenden Puls an der Halsschlagader, erklimme den Gipfel ihrer linken Brust und begebe mich in die Ebene ihres Bauches. Ihr Atem wird schneller und sie drückt meine Hand noch stärker. Als ich nach dem Umweg um ihren Bauchnabel mir behutsam Eingang zu ihrem Höschen verschaffen will, dreht sie sich schlagartig weg von mir. Verwirrt halte ich meine Hand noch stockend in der Luft und starre auf ihren Rücken. Sie zieht sich wie ein Embryo zusammen und beginnt zu schluchzen. Ich fühle mich ratlos. Die Stille und ihr Weinen foltern mich. Unsere Symphonie ist unvollendet. Jäh abgerissen. Hab ich irgendwas falsch gemacht? War das nicht reine Sinnlichkeit? Der Nachbar hat den Fernseher wohl ausgemacht, denn die Häuserfront gegenüber bäumt sich stockdunkel auf. Ich setze mich an die Bettkante ihr mit dem Rücken entgegen. Eigentlich will ich wissen, warum sie an diesem Punkt nicht weiter konnte, aber ich vermute, dass meine Neugierde ihr noch mehr weh tun würde. So leise wie möglich sammle ich Socken, Jeans, Hemd und Jacke zusammen und ziehe mich wieder an. Sie hat aufgehört zu schluchzen und liegt nur regungslos da. Ich fühle mich wie ein Feigling, aber trösten konnte ich noch nie. „Ist nicht deine Schuld. Ich hab’s versucht, aber es geht nicht.“, sagt sie zerbrechlich gegen die Wand. Hilflos versichere ich ihr, dass ich das verstehen kann, dabei hab ich doch keine Ahnung um was es hier geht. „Ich geh jetzt wohl besser.“, flüstere ich und wende mich zur Türe, unter der das Licht des Gangs durchscheint. „Ok. Sorry!“ „Macht nichts. Tschüss!“ Alles was ich sage fühlt sich an, als ob ich Rotwein auf Polster verschütte. Als ich mir im Gang meine Schuhe anziehe, schaue ich mir die Fotos an der Wand genauer an. Viele Bilder mit Freundinnen entweder im Urlaub oder auf Partys. Ganz unten links hängt ein Bild, auf dem ich sie eindeutig mit ihren Geschwistern und der Mutter erkenne. Sie sieht am jüngsten aus. Auf der Kommode liegen Zettel und Stift. Ich entscheide mich dagegen ihr meine Nummer da zu lassen, denn ich fürchte, sie wird nicht anrufen. Ich mache das Licht aus, gehe raus und ziehe leise die Türe zu. Im Treppenhaus ist es dunkel und ein Geruch von Citrusputzmittel klebt in der Luft. Draußen empfängt mich eine bewölkte Nacht und ich schlendere bis zur nächsten Parkbank, die mit Liebesformeln und Hackenkreuzen tätowiert ist. Die Sitzfläche ist ein Minenfeld grauer Kaugummis, deswegen setze ich mich auf die Rückenlehne. Mühsam krame ich meine Fluppen, Timos Feuerzeug und mein Handy raus. Nach dem ersten Zug spiel ich es nochmal ab. „re:Stacks“ Ich sehe wieder ihren konzentrierten Blick, wie sie auf dem Bett lag. Ich spüre wieder ihren Händedruck und höre wieder ihren schnellen Atem. Sie hatte Angst und ich hab sie dort oben einfach liegen lassen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/eine-symphonie/864940
https://web.archive.org/web/20120415161947/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/eine-symphonie/864940
fuehlen
sex
864,940
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Patrick_Bauer
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Willst du Kinder?
Wie man den richtigen Zeitpunkt findet, um Eltern zu werden
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/willst-du-kinder/803410
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fuehlen
familie
803,410
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horses_to_go
http://www.neon.de/user/horses_to_go
Hier ist der Beweis.
Es ist eine Genugtuung es euch zu beweisen. Es euch bewiesen zu haben.
Jeder von euch hatte diesen Mitleidsblick drauf. Jeder von euch schaute mich an und dacht: "Mein Gott, macht Liebe naiv." Er wird nicht kommen, habt ihr gesagt. Nordwest England und Süddeutschland, das geht über eine Fernbeziehung hinaus, habt ihr gesagt. 18 und 17 sind kein Alter um so etwas hinzukriegen, habt ihr gesagt. Er will nur ein Abenteuer. Er meint es nicht ernst. Er liebt dich nicht. lass los! Hak es ab! Und ich, ich habe euch fast geglaubt. Ich hätte ihm fast abgesagt um mir noch mehr Schmerzen zu ersparen. Heute. Heute ist seine Flugbestätigung gekommen. Wir haben eine Woche im August. Millimeter werden uns nicht trennen und schon gar keine 910 km wie jetzt. Und ihr werdet neidisch und werdet verstehen was für eine Liebe es ist. Er kommt weil er mich vermisst. Weil wir jung sind und an das glauben was wir lieben. Und das Leben genießen. Weil er mich liebt. Und ich ihn endlich wieder lieben darf. Egal was ihr sagt!
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/hier-ist-der-beweis/650307
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liebe
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restrealitaet
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Martha
Sie trafen sich nun regelmäßig und Martha entwickelte eine gewisse Abhängigkeit, die sie nur schwer unterdrücken konnte.
Mary war schlank und groß. Sie hatte rote lange Haare, die sie meistens zum Zopf gebunden trug. Sie kam aus einem reichen Elternhaus. Ihre Eltern hatten ein Pferdefarm. Marys Freund war ehrgeizig. Er mochte keinen halben Sachen. Ließ aber auch nichts anbrennen, bis er Mary kennenlernte. Er liebte Mary aufrichtig. Mary war keine gewöhnliche Schönheit. Aber ihr Ausstrahlung und ihr Lachen verzauberte viele. Sie und ihr Freund waren ein fabelhaftes Team, sie fuhren regelmäßig zu der Pferdefarm ihrer Eltern, dort ritt sie keine Pferde. Bis sie eines Tages entschloss ihr Studium in London fortzusetzten. Sie trennten sich im Einvernehmen. Vergessen konnte er Mary jedoch nie. Auf einer Party lernte Marys Exfreund Martha kennen. Mit seinem Bier in der Hand setzte er sich neben Martha auf die Couch. Er war überheblich und arrogant und fragte Martha ironisch was sie hier machen würde. Martha war verwundert und wusste keine Antwort. Er drückte ihr stattdessen sein Bier in die Hand. Wenige Stunden später verließen sie betrunken die Party. Martha drückte Marys Exfreund an die dreckige Wand an der Ubahn und sie küssten sich. Sie trafen sich nun regelmäßig und Martha entwickelte eine gewisse Abhängigkeit, die sie nur schwer unterdrücken konnte. Marys Exfreund wusste davon und zog seinen Vorteil daraus. Er formte sie und versuchte sie zu erziehen, daran hatte er Spaß. Martha versuchte ihm auf jegliche Art zu gefallen. Nach einem Jahr Auslandsaufenthalt und einer weiteren gescheiterten Beziehung kam Mary nach Berlin zurück. Sie meldete sich wieder bei ihrem Exfreund und sie trafen sich oft. Sie tauschten sich über die Geschehnisse des letzten Jahres aus. Zwei Jahre später hatten die beiden ein Kind und ein Appartement im Herzen von Berlin. Mary war eine angesehene Ärztin und ihr Freund ein erfolgreicher Unternehmer. Bei Martha meldete er sich nicht mehr. Sie war die Leidtragende. Sie schrieb ihm lächerliche Nachrichten, die sie nie abschickte und tastete nachts die leere Seite des Betts ab. Noch Jahre später war sie von seiner Art und Ausstrahlung angetan, auch als sie einen passablen Partner fand. Sie schrieb nun Kolumnen über Männer in einer Frauenzeitschrift. Vergessen konnte Martha Marys Freund jedoch nie.
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minka911
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Goods
She carries a gun silver and shiny
She´s walking down tiny lines without making a sound In the darkest woods is where she goes hunting Under a silent moon she´s creeping around Tracing down heartbeats in the depths of a restless world One click´s for the love Two for the show She could have saved you Cuz´ she knew how to grow But you couldn’t find yourself enough reasons Sh e was always a wild girl She was fierce she was strong She never rolled easy She even learned to move on You didn’t knew You didn’t care why she would choose the gun every time In the darkest woods is where she goes hunting Under a silent moon she´s creeping around Bringing home goods from the woods like a wolf s he will hunt you down
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Nem
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Ein kleinliches Gegenteil von ehrenhaft
.
Irgendjemand muß auch cool aussehen.
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-Maybellene-
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Reichtum - Fluch oder Segen?
Neon User Täglich
Das Wort "Geld" stammt althochdeutschen "Gelt" ab und steht für: Vergeltung, Vergütung, Einkommen, Wert. Der Lotto Jackpot vom letzten Samstag lag bei ca. 3 Millionen Euro. Eine Arbeitskollegin meinerseits hörte ich hörte ich zu dem Thema sagen, dass sie so viel Geld gar nicht besitzen möchte. Zuerst war ich über ihre Aussage verwundert. Wer lehnt schon so viel Geld ab? Damit würden doch so einige Sorgen verschwinden und man könnte sich problemlos einige Wünsche erfüllen. Bei genauerem überlegen aber, fand ich ihre Gedanken gar nicht mehr so ablehnend. Es heißt schließlich nicht umsonst, "Geld macht nicht glücklich". Und wenn man mal genauer recherchiert, gibt es einige Beispiele dafür, dass Geld manchmal mehr schaden anrichten kann, als gut tut. 148.656.000 Pfund zerstören britische Ehe Lotto-Lothar - Schicksal eines Lotto-Gewinners Jeder braucht Geld im Leben und jeder muss es sich irgendwie beschaffen, aber ist es wirklich gut, sehr viel davon zu besitzen? Viel mehr, als man eigentlich bräuchte? Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr eurer Meinung nach, genug Geld zur Verfügung? Hättet ihr gern mehr, oder habt ihr sogar mehr, als ihr eigentlich braucht? Wie geht ihr mit eurem Geld um? Spielt ihr Lotto? Habt ihr schon einmal gewonnen? Was würdet ihr mit dem Jackpot von 3 Millionen Euro anstellen? Glaubt ihr, ihr würdet euch durch den Reichtum verändern? Tags: NeonUserTäglich
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Maximiw
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Was ist das wichtigste Smartphone-Zubehör?
Wer sich heute eines der aktuellsten Smartphones für mehrere Hundert Euro zulegt, sollte auch das passende und richtige Zubehör besitzen.
Hier wird kurz erläutert, welche Dinge ratsam sind, sie sich zuzulegen, welche Produktgruppen die Optik etwas aufbessern, das Smartphone schützen oder den Alltag einfach erleichtern. Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hülle Eine Hülle, ein Case oder ein Flip-Cover sind das Mindeste, was man seinem teuren Smartphone an Schutz bieten kann. Ein solches schützt vor grobem Schmutz und Staub und kann im Ernstfall bei einem Sturz des Smartphones auch das Schlimmste verhindern. Diese Hüllen sind in allen möglichen Farben, Formen, Materialien und Formationen erhältlich und sehen außerdem richtig schick aus. Powerbank Trotz der immer stärker werdenden Akkus kann es gerne einmal vorkommen, dass der Ladebalken während einem langen Tag in Richtung Keller sinkt. In diesen Fällen kann eine gute Powerbank, vielleicht sogar mit einer Schnellladefunktion den Tag retten. Die neuesten dieser mobilen Ladestationen können ein Smartphone sogar mehrere Male voll aufladen und besitzen tolle Features wie eine Taschenlampe oder ähnliches. Zumeist sind auch mehrere USB-Ports verbaut, sodass auch Freunde ihr Smartphone aufladen können, sofern dies nötig sein sollte. Besser zu viel Strom dabei zu haben, als gar keinen. Displayschutzfolie Eine Displayschutzfolie kann das Display als auch den Bildschirm des Smartphones vor Kratzern und Rissen schützen, wodurch das Risiko auf eine teure Reparatur im Fall eines Sturzes minimiert wird. Allerdings sollte bei der Auswahl gut aufgepasst und auch nicht gespart werden, denn der Markt ist teilweise überschwemmt von Folien minderer Qualität. Alternativ gibt es für etwas mehr Geld sogenannte Panzerglasfolien. Diese sind erheblich dicker als die herkömmlichen Displayschutzfolien, halten jedoch auch viel mehr aus. Kopfhörer Bei neueren Geräten fast immer dabei , aber wirklich das wichtigste Zubehör zum Smartphone. Ist man alleine unterwegs und hat kein gutes Buch zur Hand, so kann einem zumeist auch sehr schnell langweilig werden. Wer sich jedoch mit guten Kopfhörern oder in-ear-plugs ausgerüstet hat, gibt der Langeweile unterwegs keine Chance und kann sich seine Lieblingssongs immer und überall anhören, ohne damit eventuell andere Anwesende zu stören oder zu belästigen. Einige der großen Hersteller liefern mit dem Smartphone bereits Kopfhörer mit, doch gibt es bereits für kleines Geld qualitativ hochwertige Kopfhörer, die auch optisch top aussehen und ein gutes Bild geben. Allerdings ist es in jedem Fall ratsam, nicht damit anzufangen, laut mitzusingen ...
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Tabula Rasa
"Je weniger du dich wehrst, desto netter werde ich sein."
Der Gerichtszeichner fertigt ein Portrait von mir an. Ich fühle mich wie damals in Venedig, es fehlen nur die Tauben. Es herrscht eine heitere Angespanntheit im Saal. Zwischen den Betroffenheitsmienen hin und wieder ein Hüsteln. All meine Lieben sind erschienen. Familienzusammenführung der anderen Art. Standesgemäß wäre es erst, würde es Konfetti regnen. Ob ich eine Aussage machen möchte, werde ich gefragt. Habe ich das nicht längst getan? Ich nicke, aber Nicken geht nicht in Steno. Ja, ich will. Es kommt laut und deutlich über meine Lippen. Der Wahrheit schadet die Lüge nicht. Das funktioniert nur umgekehrt. In der Nacht zuvor habe ich kein Auge zugetan. Musste mir immer wieder vorstellen, wie ich bis ins kleinste Detail erörtere, wie ich den Hund getötet habe. Mutterkorn, Eibe, Akelei? Gottes Paradies ist ein einziger Giftschrank. Der Tod blüht überall. Im Gebüsch habe ich mich versteckt und beobachtet, wie der Köter sich schleppte. Immer wieder sackten ihm die Hinterbeine weg. Mit Mühe schaffte er es vor die Hintertür. Sein Winseln war andauend, aber nicht laut genug, um jemanden zu wecken. Als die Krämpfe begannen, hechelte er nur noch. Die Blutungen verursachten keine Schmerzen mehr. Der Hund rollte sich zum Sterben ein. Ein letztes Mal hob er den Schwanz, dann war er tot. So hätte es sich zugetragen, wäre es passiert. Klassisch. Rache arbeitet sich nach oben hoch. Gebannt und angewidert hätten sie mir gelauscht. Ullas Kopf wäre langsam von links nach rechts gewandert. Joachim hätte schockstarr auf seine zu Fäusten geballten Hände geblickt und erst wieder aufgesehen, als sie mich nach Inga fragten. Das Mädchen traf ich auf dem Spielplatz. Blass und traurig sah es aus, vielleicht wegen des Hundes. Ich nahm auf einer der Bänke Platz und sah Inga beim Spielen zu. Es dauerte zwei Pfefferminzbonbons, bis sie Notiz von mir nahm. Freudestrahlend kam sie auf mich zu gerannt. Ich fragte sie dies und das, schließlich auch nach Rufus. Sie weinte ein bisschen und ich reichte ihr ein Taschentuch. Seine Seele sei jetzt im Hundehimmel, der Rest im Wäldchen beerdigt. Ich schlug vor, ein paar Blümchen zu pflücken und sie auf sein Grab zu legen. Sie willigte begeistert ein. „Schau, Papa hat sogar ein Kreuz für ihn geschnitzt. Da steht sein Name drauf, den habe ich mit dem Messer darein geschrieben.“ Stolz strahlte sie mich an. „Ich habe auch ein Messer dabei.“, sagte ich. Sie nickte gleichmütig und kniete vor dem Kreuz nieder, um den Strauß hinzulegen. Ich stieß ihr die Klinge durch den Rücken in die Lunge. Ihr nächster Atemzug klang erkältet. Es erforderte Kraft, das Messer wieder aus ihr herauszuziehen. Ich musste sie am Hals packen und ihr Gesicht in die Erde drücken, um es ihr ein zweites Mal eintreiben zu können. Ihr Kopf war viel weicher als erwartet. Der Zufall wollte es, dass ich in Fontanellengegend traf. Eine schmerzlose, fast unblutige Angelegenheit. Ich erhob mich und machte ein paar Fotos. Vögel zwitscherten und taten es noch, als sie Inga am frühen Abend fanden. Im Saal wäre kein einziger Atemzug hörbar gewesen. Mein Anwalt hätte beschämt zu Boden gestarrt. Aus anderen Augenpaaren wären Geschosse geflogen. Joachim hätte Ullas Hand genommen, sie aber nicht halten können. Flüche wären aus ihrem Mund gekommen. Ich hätte ihr stur und klar in die Augen geblickt und mich zu einer obszönen Geste hinreißen lassen. Wegen einfacher Missachtung gängiger Moral kann man nicht verwarnt werden. Mit mir wäre man ohnehin gnädig verfahren. Warum den Diebstahl eines Mörders ahnden? Sittenwidrigkeit liegt in des Monsters Natur. Wenn sie erst mal aufgehört haben, einen als Menschen zu sehen, geben sie jeden Versuch der Bevormundung auf. Das hätte ich gewusst und mir unter der Bank für alle hörbar die Hände gerieben. Weshalb ich Fotos vom Opfer gemacht hätte, wäre ihre nächste Frage gewesen. Als Wandschmuck für meine Zelle. Und natürlich, um Ingas Familie vor falschen Illusionen zu bewahren. Ich wäre mit meinen Schilderungen fortgefahren: Ingas Mutter Susanne begegnete ich am Tag ihres Todes um kurz nach halb drei. Ich passte sie in ihrer Mittagspause ab. Mit zerknirschter, fast unterwürfiger Freundlichkeit bat ich sie um eine Aussprache. Das Wetter war schön. Sie konnte sich wenig Komfortableres vorstellen, als mit ihrer ausgestochenen Rivalin ein paar Schritte um den Weiher zu gehen und den Triumph auszukosten, Schuldbewusstsein und Mitgefühl zu heucheln. Sie war sogar so nett, uns beiden ein Eis zu kaufen. Sie bewundere mich, sagte sie, während sie ihr Eis mit langer Zunge leckte. Meine Duldsamkeit habe ihr immer schon imponiert. Es gehöre eine Menge Stärke und Selbstdisziplin dazu, mit so viel Anstand zu verlieren. Ob sie ihre menschliche Trophäe wenigstens liebe, wollte ich wissen. Sie biss ein Stück gefrorene Sahne ab und spuckte einen Teil davon hüstelnd wieder aus, als sie fragte: “Liebe, was ist schon Liebe?“ Ich scheute mich nicht davor, ihr die Antwort zu geben. Grazil tänzelte sie vor mir durchs Gehölz. Ich packte sie bei den Haaren und riss sie zu Boden. Mein erster Tritt brach ihren Kiefer. Der zweite verbog ihre Nase. Mit dem dritten zerstörte ich ein paar Rippen, nur so zum Spaß. Nach der ersten Überraschung begann sie zu schreien. Ich setzte mich auf ihr Gesicht. Sie schlug auf mich ein, ich hub ihr die linke Hand und an der rechten drei Finger ab. Sie strampelte und trat um sich. Ich rammte das Messer in ihre Oberschenkel. Langsam wurde sie ruhiger. „Je weniger du dich wehrst, desto netter werde ich sein.“ Das verstand sie gut. Ich ließ mich neben sie ins Unterholz fallen. Die Klinge lag nun direkt auf ihrem Hals. „Ich zeige dir, was Liebe ist.“ Ich hielt ihr Ingas Fotos hin. Sie schrie, ich stach in ihren Kehlkopf. Das Messer durchtrennte ihre Luftröhre. „Jetzt weißt du es.“, sagte ich, als sie starb. Die Sonne stand friedlich auf dem Weiher. Ich hob ihr Eis auf und setzte es auf ihre Nase. Der Richter hätte geschluckt. Der Protokollant wäre ins Stolpern geraten. Der Gerichtszeichner hätte mir tiefe Augenringe und ein spitzes Kinn gezeichnet. „Und dann?“, hätten sie gefragt, wohlwissend um den weiteren Hergang. „Ich habe die Hosen heruntergelassen und ihr ins blutende Gesicht gestrullt, Herr Richter. Ich habe auch davon Fotos gemacht. Abzüge liegen Ihnen ja vor.“ „Fick dich, du verdammte Hurenfotze!“, schreit Ulla. So leidenschaftlich kenne ich sie gar nicht. Sie knüpft Makramee und verkauft Kaffeebohnen aus „der anderen“ Welt. An Geburtstagen verschickt sie selbstgebastelte Karten, selbst an Leute, die sie nicht kennt. Als ich ihr vor vielen Monaten sagte, Georg habe gedroht, sich vor einen Baum zu fahren, zuckte sie mit den Schultern. „Er ist erwachsen.“, sagte sie. „Er ist krank, sehr krank.“ Das störte sie nicht, solange er eine rosige Gesichtsfarbe hatte. „Er tut mir weh.“ Sie lächelte, verschworen. „Männer sind immer Täter.“, sagte sie. „Find dich damit ab.“ „Was soll ich tun, Ulla? Er ist dein Sohn.“ „Er ist ein Mann. Hoffe das Beste, erwarte das Schlimmste. Ich bin ja nur froh, dass er nicht wieder zurück zu Susanne ist.“ Nun gibt es keine Susanne mehr. Auch keinen Georg. „Was haben Sie getan, nachdem Sie Frau Fromm töteten?“ Der Richter fragt, obwohl er im Bilde ist. „Ich bin nach Hause gefahren.“ „War Ihr ehemaliger Lebensgefährte anwesend?“ „Ja, euer Ehren. Er sah fern. Etwas taute in der Mikrowelle auf. Er wunderte sich über sein stummes Handy.“ „Was taten Sie?“ „Ich ging schlafen. Ich schlief sehr gut.“ Stille im Saal. Dann ein Raunen. Ich würde ihnen erzählen wollen von zweihundertsiebenunddreißig Nächten, in denen ich starb. Hundertzweiundzwanzig, in denen ich es halb tat. Das wäre reines Theater und ist doch nichts als die wahre Tragödie. Seit fast einem Jahr wohnen Georg und ich zusammen, ohne als Paar miteinander zu leben. In der Wohnung sind stets alle Türen geschlossen. Die Luft steht in jedem Raum wie Brei. Sie wird dünn, wenn Georg bei Susanne ist. Ich bin allein, trotzdem zu dritt und die beiden atmen mir das Leben weg. „Ich liebe dich.“, sage ich leise zu mir selbst, wenn ich im Bett liege. Die Dunkelheit verschluckt die Lüge. Das Bett ist zu groß für mich, zu klein für meine Traurigkeit. Erinnerungen beißen. Verlorenes Glück ist nichts als Pein. Bilder fallen aus dem Rahmen, alles andere auch. Wenn ich schlafe, träume ich ihm und ihr. Ich wache auf und schmecke Wahnsinn. Es ist nicht meiner und das macht das Ganze wirklich schlimm. Könnte ich hassen, wäre es einfacher. Könnte ich auf ähnlich heilige Weise wie Georg zornig sein. Ich kann es nicht. Ich bin zu lebendig, um Leidenschaft zu pragmatisieren. Im ersten unserer Jahre war Georgs Hass auf Susanne blind. Ich brachte ihm bei, seine Exfrau wieder anzusehen. Ich klärte Fronten, ich ebnete Wege und ich ertrug, wenn Georg seine Tochter voller Liebe ansah. Sehnsucht war diesen Blicken beigemischt, Bedauern und ein tiefgehender Kummer. Der Blick galt niemals Inga allein, er traf heimlich Susanne und umschloss eine ganze geschiedene Familie. Sah ich Georg auf ähnliche Weise an, wurde er ungehalten. Mein Blick störte ihn, weil er ihn nicht erwidern konnte. Ich versuchte, meinen Platz in Georgs Trümmern zu finden. Wenn er wegsah, schleppte ich Steine. Nachts spuckte und weinte ich Staub. Ich gab mir Mühe, zu lieben, was er liebte. Ich achtete und das schloss Verachtung aus. Ich glaubte, mit Liebe und Geduld ließe sich alles zum Guten wenden. Ich verbaute die Steine zu Straßen und Häusern, die nach und nach das Glück bezog. Die Häuser bekamen Nummern. Schilder, auf denen ein Name stand. Inga. Susanne. Zukunft. Depression. Resignation. Hoffnung. Untergang. Nur meiner tauchte nirgends auf. Ich nannte Georg mein Herz. Ich baute darin Städte. Seinen Gleichmut darüber nahm ich hin, er nahm Susannes Hand. „Ihr Freund hatte also noch nicht abgeschlossen?“ „Nein.“ „Hat Sie das verwirrt? Waren Sie eifersüchtig?“ „Ja. Ja.“ „Was hat die Situation mit Ihnen gemacht?“ Wir nähern uns des Pudels Kern und dem Rest der Verhandlung. „Ich habe ihn umgebracht, aber nicht getötet.“ Joachim presst Ullas Mund an seine Schulter. Erstickungslaute. Ich muss grinsen. „Was wollen Sie damit andeuten?“ „Dass er bereits tot war, als ich ihn erlöste. Wie in einem Zombiefilm.“ Der Richter nickte bedächtig. „Haben Sie ihm die Fotos gezeigt?“ „Ja. Gleich am nächsten Morgen.“ „Wie hat er reagiert?“ „Er hat sich Rum nachgeschenkt, in eine halbvolle Tasse.“ „Und dann?“ „Lachte er. Wie ein Irrer lachte er und hörte gar nicht mehr auf. Er lachte sogar noch, als er schon längst weinte.“ „Was taten Sie?“ Ich applaudierte. Georg taumelte auf mich zu, packte mich und schleuderte mich gegen die Wand. Ich schlug mir den Hinterkopf auf und glitt in einer warmen Spur die Wand hinab. Georg trat mir in die Rippen. Zwei brachen. Georg zog mich an den Haaren zu sich hoch. Er schüttelte mich. Er weinte. Ich habe nie ein nasseres Gesicht gesehen. Und nie lebendigere Augen darin. Er schluchzte, dann brüllte er: „Es ist vorbei! Endlich ist es vorbei!“ „Er war mir sehr dankbar, Herr Richter.“ „Was führt Sie zu der Annahme?“ Er küsste mich. Ich küsste zurück. Wir vögelten. Alles tat weh, alles war blutig, wir stanken nach Schlaf und Rum und ich erschlug ihn, Herr Richter. Er bettelte förmlich darum. So schloss sich der Kreis. „Es war der wahrscheinlich beste Fick unseres Lebens und am Ende wartete auf uns beide der Tod. Auf ihn der große, auf mich der kleine. Ich kann ihn immer noch in mir fühlen.“ Das Gericht und alle Anwesenden hätten genug gehört. Die Herren in den schwarzen Roben zögen sich zurück. Das Urteil wäre keine große Überraschung. Draußen warteten schon die Presse und ihr Gewitter aus Blitzen. Die Zeitungen und Gazetten würden es hinaustragen in die Welt. Man spräche von kaltblütigen Taten. Verbrechen aus Rachsucht. Von einer emotionslosen Angeklagten und Verurteilten. „Sie nahm das Urteil reglos entgegen.“ Mir wurde mein Leben genommen. Mir wurde alles genommen, was ich liebte und woran ich glaubte. Georgs Leben zu nehmen, wäre nur gerecht. Es wäre sogar über alle Maßen barmherzig. Der Sühne könnte ich mich niemals verschreiben. Zu töten, was Georg liebte, wäre kein Motiv gewesen. Zu töten, was ihn mir genommen hatte, auch nicht. Zu vernichten, was ihn unwerter Weise in die bloße Existenz und mich in den Dauerkniefall zwang, wäre nur folgerichtig gewesen. Und pragmatisch. Kein „lebenslänglich“ sperrt mich mehr ein als seins.
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Menschen werden nicht geliebt, weil sie schön sind (1)
"Menschen werden nicht geliebt, weil sie schön sind, sondern weil sie eine eigene Welt in sich tragen." Das soll wohl tröstlich sein.
Und zeigen, dass es nicht nur um Äußerlichkeiten geht, sondern um die inneren Werte. Doch genau das ist Lauras größte Angst. Denn nichts fürchtet sie mehr, als dass ihre innere Welt nach außen dringen, sichtbar werden, ihr Äußeres so hässlich machen könnte, wie ihr Inneres ist. Heute trug sie ihr Makeup besonders sorgfältig auf und nahm sich vor, nicht mehr durch den Regen zu laufen, denn gestern, da hatte sie keinen Schirm dabei, und die Regentropfen prasselten auf ihr Gesicht und ließen es verlaufen wie ein Aquarell im Regen. Sie musste ihr entblößtes Gesicht schützen vor den gaffenden, schamlosen Blicken der Welt. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Solch eine Erniedrigung. Als endlich die Haustür hinter ihr ins Schloss fiel, war sie vollkommen außer Atem zum Spiegel gehastet. Und ihre Hässlichkeit starrte sie an, durch ihre transparente, farblose Haut, die keinen Schutz bot, die nicht, wie bei anderen, eine mehr oder weniger hübsche Verpackung darstellte, die das Innere fremden Blicken unzugänglich macht. Kam es ihr nur so vor, oder war ihre Haut noch ein Stück fahler und grauer geworden? Und ihr Haaransatz, den sie nahezu panisch alle zwei Wochen beim Friseur nachfärben ließ, war er nicht noch ein bisschen farbloser als sonst? Als wäre sie nicht schon gestraft genug mit ihrer stumpfen Iris unter den kräftigen Farblinsen, die sie nur herausnahm, wenn sie keiner mehr sehen konnte, und den brüchigen, farblosen Nägeln, die sie stets sorgfältig überpinselte, in den knalligsten Farben. Damit es niemand bemerkte. Dass sie anders war, dass sie keine Farben in sich trug. So war das aber nicht immer gewesen- sie war nicht mit einem "Fehler" auf die Welt gekommen. Aber wann sie aufgehört hatte, normal zu sein, das wusste sie gar nicht so genau. Sie dachte sehr oft darüber nach, über jede Einzelheit. Aber wann die Farben aus ihr gewichen sind, das wusste sie noch ganz genau. Natürlich fing alles ganz schleichend an. Dass sie nicht mehr zufrieden mit sich war, sich so stumpf fühlte. Und nicht genau wusste, warum. Doch eines Tages, da wachte sie auf, weil ihr Bettlaken ganz feucht war. Sie dachte sich noch, dass sie ja unmöglich ins Bett gemacht haben konnte, als sie mit Unglauben feststellen musste, dass ihr leuchtend blaues Nachthemd grau geworden war und sie in einer bläulichen Pfütze lag, die zähflüssig auf den Boden tropfte. Die Farbe war vor ihr geflohen. Sie redete sich ein, das sei sicher plausibel erklärbar, es handle sich nur um eine physikalische oder chemische Reaktion, die sich ihrem Verständnis entziehe. Schnell beseitigte sie alle Spuren dieser beängstigenden Begebenheit, riss das Laken von der Matratze, wischte die Flüssigkeit vom Boden, als sei sie der Beweis eines Verbrechens. Sie wusch sich den ganzen Schock von der Haut, den Haaren, ihrer Seele, und wunderte sich deswegen auch nicht, als sich das Duschwasser nicht nur blau, sondern in allen möglichen Farben färbte. Doch als sie aus der Dusche stieg und sich im Spiegel sah, klappte ihr die Kinnlade herunter. Ihre Haut war so fahl, so grau. Doch, viel schlimmer, ihre schönen rotblonden Haare waren grau, ihre grünen Augen hatten fast gänzlich ihre Farbe, ihr Funkeln verloren. Sie war farblos. Sie wusste nicht, wie man seine Farben zurückgewinnt. Warum man überhaupt welche hat, und, warum jeder sie hat, nur sie nicht. Musste sie nicht etwas Schreckliches getan haben, dass ihr so etwas überhaupt passieren konnte? Und weil sie nicht wusste, was sie tun sollte, begann sie, sich zu bemalen. Hoffte dabei inständig, dass die Farben sich in sie brennen, haften bleiben würden. Doch wenn sie sich abends wusch, färbte sich das Wasser jedes Mal wieder bunt, floss in Strömen durch ihre Finger, und das sogar, wie sie sich einbildete, schneller als früher, als versuche es, ihr so schnell wie möglich zu entkommen. Verzweifelt fügte sie sich ihrem Schicksal. Was hätte sie auch sonst tun sollen? Dann, eines Tages, lernte sie Jonas kennen. Es war ein scheußlicher Regentag, sie hasste Regentage, denn der Regen griff ihre Maske an, raubte ihr ihren Schutz. Sie war extra nochmal umgekehrt, um sich noch einmal zu schminken, und das hatte ihr sehr viel Zeit geraubt. Ihr Chef würde sie umbringen, wenn sie schon wieder zu spät in die Arbeit kam. Völlig außer Atem zwängte sie sich durch die sich gerade schließenden Türen der U-Bahn und stolperte über seine Beine. Denn Jonas saß am Boden, weil es ihm egal war, dass der schmutzig war, er selbst war es nämlich auch. Laura fluchte, sie hatte sich das Knie aufgeschürft, und eine fast farblose Flüssigkeit tropfte aus ihrem Knie. Sie war alarmiert. Hielt sich die Hand vor das Knie, wehrte Jonas ab, der ihr zu allem Unglück jetzt auch noch helfen und ihr Knie begutachten wollte. Kurz berührte seine Hand die ihre. Sie schreckte zurück und verkroch sich so schnell wie möglich ans andere Ende des Abteils. Alles nochmal glimpflich verlaufen, dachte sie sich noch, als sie später in der Arbeit saß (auch der Chef hatte ihre Verspätung nicht bemerkt) und ihr Knie überprüfte. Und dann bemerkte sie es erst, an ihrer Hand. Sie konnte es nicht fassen, wusch sie sich gleich drei mal hintereinander. Doch tatsächlich: in ein paar Stellen ihrer Haut war wieder Farbe zurückgekehrt.
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Toskana
Hilde war gar nicht mit in der Toskana hat sich später rausgestellt.
Ein junger Mann notiert, was an der Kreuzung am Goetheplatz passieren könnte, wenn er denn dort sitzen würde. Ich beobachte über die Straße in sein Zimmerfenster hinein. Mit einem dünnen Kissen schütze ich meine Ellenbogen vor der sonnenbeheizten Fensterbank. Lautsprecherklänge und Vogellärm. Das Binokular hat mir schon rote Ringe um die Augen geprägt. Meine Abschrift: Ein Vater zieht seinen Sohn stürmisch am Arm heran, weil beide nicht im Tempo des jeweils anderen laufen möchten. Ein Damenfahrrad verbleibt um das Geländer geschlossen, während die Besitzerin auf hohen Schuhen das Gleichgewicht verlässt. Eine Mutter tischt Auflauf auf, bittet aus dem Erdgeschossfenster heraus vergeblich zum Beisammensein. „Sag mal, gehts noch?“, hallt es zwischen den Häuserfronten. Ich fühle mich angesprochen. Mit dem Fernglas suche ich die Fenster nach passenden Regungen ab. „Ich glaub, ich spinne!“ Ah, da. Ein Stockwerk über mir beugt sich eine Dame weit aus dem Fenster. Ihre Wut entfaltet sich dramatisch in meinem wackeligen Close-Up. „Ich dreh einen Film“, rufe ich ihr zu. „Über Nachbarschaft.“ Dann nehme ich die Vergrößerung aus meinem Blick. In der Totalen wirkt ihr Gezeter weniger unwirklich. „Ich dreh Ihnen auch gleich einen Film! Das darf doch wohl nicht wahr sein.“ Den Rest verstehe ich nicht. Irgendwas über mein Fernglas. Die Frau verschwindet hinter ihrem Blumenkasten aus dem Bild. Getrampel und ein Türknall im Treppenhaus. Ich zieh mir fix etwas über, da hämmert sie auch schon an die Wohnungstür. Drüben schreibt der junge Mann: Für ein Auto endet die Ampelphase früher als erwartet. Eine Krähe überführt Pommesreste einzeln an einen unbekannten Ort. Ein Mann interessiert sich unter tatsächlichen Abfällen nur kurz für eine pfandfreie Plastikflasche. „Aufmachen! Sonst ruf ich die Polizei!“ Das Holz knarzt ungesund in den Angeln. „Ich versteh gar nicht, warum Sie jetzt nach unten gekommen sind“, rufe ich und beobachte die wutentbrannte Dame durch den Türspion. „Weiß ich auch nicht!“, schreit sie. „Hab ich nicht drüber nachgedacht.“ „Wollen Sie mir was antun?“, frage ich. „Natürlich nicht!“ „Dann hätten wir uns auch am Fenster weiter unterhalten können.“ Oder irgendwie so könnte das Gespräch verlaufen sein. Ist eigentlich egal. „Ich versteh gar nicht, warum du das machst“, rufe ich über die Straße. Der junge Mann schwurbelt immer noch auf seinem Notizblock herum. Zwischen uns flackern die Straßenlaternen auf. Er hört mich nicht, obwohl sein Fenster gekippt ist. „Hey, du! Was das soll frag ich mich!“ Wieder nicht. Statt dessen: Eine Frau telefoniert am Steuer ihres Kinderwagens. Zwischen den Gräsern des Grünstreifens herrscht wildes, frühlingshaftes Treiben. Nur die Natur hält sich zurück. Ein Polizeiwagen streift an uns vorüber. Später sitze ich mit Robert und Hilde auf dem Dach und wir mischen uns Radler in Keramikschüsseln, weil die Gläser alle sind. Irgendjemand zündet irgendwo ein Feuerwerk. Während Hilde kurz nach unten geht, um sich was Langes überzuziehen erzählt Robert vom Toskana-Urlaub. Über das Hotel und das Mädel an der Rezeption. Ich höre nicht richtig zu. Vielleicht erzählt er auch was anderes.
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Eigentlich ist doch alles klar…
Eigentlich ist doch alles klar…mit Konrad…und mit Jana.
Sie wissen beide nicht mehr, wann es angefangen hat. Vielleicht in der Kantine, als sich ihre Blicke trafen, hinwegschauend über die Tische hastig essender Menschen, und etwas länger an einander hängen blieben. Zu lange, als dass so etwas wie Interesse noch zu leugnen wäre. Am Anfang war es noch ein Zufall. Morgens auf dem Parkplatz hatten sie irgendwann (jeder für sich) festgestellt, dass ihr Dienst zur gleichen Zeit begann…und dass sie beide immer etwas spät dran waren. Bald wurde es ein Spiel. Wenn sie noch später als ohnehin dran war, weil der Kleine zuhause mal wieder die Schnürsenkel aus seinen Schuhen gezogen hatte (aus beiden, aber nur einer war auffindbar), dann überfuhr sie eine Ampel auch schon einmal bei „fast rot“- ganz gegen ihre Gewohnheit. Wenn sie ihn dann nur noch von hinten laufen sah, war sie enttäuscht. Irgendwann beschloss er dann wohl, auf sie zu warten. Sie verstand sofort. Sie standen einander gegenüber, sagten „Hallo“ und gingen nebeneinander hinein in den großen, grauen Klotz. Kein Wort des Abschiedes, als sich ihre Wege an den Türen der Umkleideräume trennten. Von nun an warteten sie jeden Morgen aufeinander. Keiner von beiden ließ es noch wie einen Zufall aussehen, die Sache war klar. Wie selbstverständlich parkten sie ihre Autos nebeneinander, stiegen gemeinsam aus, sagten „Hallo“. Mehr wurde nicht gesprochen, keine Vorstellung, kein Abschied an der Umkleidetuer. Nur ein wissendes Lächeln, wenn man sich zufällig beim Mittagessen traf und sein geteilter Regenschirm, wenn das Wetter schlecht war. Was meint Ihr? Wenn er gewusst hätte, dass zu dem Kindersitz in ihrem Auto zwar ein Kind gehört, nicht aber der entsprechende Vater…hätte er vielleicht gesagt: „Ach übrigens, ich bin Konrad“ … und hätte sie dann vielleicht den Kopf gesenkt und mit einem Lächeln gesagt: „Ich weiß…das Schild…an deinem Kittel…“. Und wenn sie gewusst hätte, dass der goldene Ring, den er jetzt trug, kein Treueschwur an eine andere Frau war, sondern ein Andenken an seinen Vater, den er vor ein paar Wochen verloren hatte (ihr war aufgefallen, dass er ein paar Tage nicht zum Dienst erschienen war, dachte aber, er hätte Urlaub). Wenn sie es also gewusst hätte… hätte sie dann gesagt: “Jana,…ich bin Jana.“ Und er? Hätte er dann verschmitzt gegrinst und zugegeben, dass er das schon lange wusste? Wie hätte er ihre Geschichte erahnen können, wenn er sie beim Essen beobachtete. Die fröhliche Runde mit ihren Kolleginnen, die strahlenden Augen, der charmante Smalltalk mit Menschen, die ihren Weg kreuzten. Wenn er gewusst hätte von den Tagen, als es noch einen Vater zu ihrem Kind gab. Wenn er gewusst hätte von den Schreien, den Tritten, den Nächten, die sie mit dem Kleinen im Auto verbracht hatte, irgendwo auf einem Rastplatz, weil es überall besser war als zuhause. Wenn er es gewusst hätte, hätte er irgendwann einmal gesagt: “Weißt du…es ist schön, den Tag mit dir zu beginnen…“? Und wie hätte sie seine Geschichte erahnen könne, wenn er dort am Tisch saß, kompetent, zuvorkommend und freundlich zu allen und manchmal ein wenig zu ernst, in einer für sein Alter bemerkenswerten Position. Wenn sie gewusst hätten, dass er früher in der Schule wegen seines Aussehens und seiner ernsthaften Klugheit erst aneckte und später zeitweise gemobbt wurde. Wie er gelitten hatte, sich manchmal sogar wünschte, von dieser Welt zu verschwinden. Wenn sie es gewusst hätte, hätte sie ihn irgendwann einmal mit mädchenhafter Schüchternheit von der Seite angeschaut und ihm gesagt, dass sie seine Schuhe gigantisch toll findet? Nun ja… wir kommen zurück zum Anfang. Da sind Jana und Konrad, vielleicht regnet es heute und Konrad hat einen Schirm dabei. Was Konrad weiß? Er weiß, dass sein Tag schöner beginnt, wenn er ein Stück davon mit Jana gehen kann. Was Jana weiß? Sie weiß, dass sie keine roten Ampeln überfahren muss, auch wenn der Kleine mal wieder seine Cornflakes auf dem Fußboden verschüttet hat. Konrad wird da sein. Und das ist gut. Was beide wissen: eigentlich ist doch alles klar…mit Konrad und mit Jana… und das seit fast zwei Jahren.
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Am Anfang fanden sie es noch irgendwie niedlich. Die verlorene Tochter, die in einem mit Glitzerstickern beklebtem Brief wieder um Geld bittet.
Ich liege seit ungefähr tausend Stunden auf meinem Klippar-Sofa mit den tollen roten Punkten ohne mich zu rühren, einfach, weil ich mich, obwohl mir doch irgendwann mal ein gesunder Körper geschenkt wurde, nicht rühren kann. Ich kann mich nicht rühren. Ich hätte lieber eine plötzliche Einsicht gehabt. Alkoholiker schildern das manchmal, dass sie an einem bestimmten Punkt gemerkt haben, dass sie nicht annähernd noch die Kontrolle über ihr Leben haben; wenn sie das Parfüm ihrer Frau gesoffen haben oder 7 Flaschen Wein an einem Abend ohne betrunken zu werden. Dann reißen sie wahrscheinlich kurz theatralisch die Augen auf um ihre Erkenntnis über ihr Leben zu unterstreichen, obwohl doch niemand da ist, der es sehen könnte. Mich sieht auch niemand, aber ich hätte die Augen aufgerissen, wenn ich es plötzlich alles bemerkt habe. Guten Tag, das bin ich, mein Leben wie ein Kartenhaus. Vor ein paar Monaten hatte ich das Gefühl, das allererste mal ein Gefühl, dass irgendwo ein Leck ist, dass nicht alles so läuft, wie ich mir sicher war, dass es laufen würde als ich 17 und picklig und ahnungslos und scheiße war. Brotlose Kunst haben Mama und Papa immer gesagt, aber nicht böse oder zweifelnd, immer mit einem lächelnden Auge und einem, dass bereit war, zu weinen, falls es mal nötig war, weil die Kunst wirklich brotlos blieb und ich immer öfter bei ihnen um Kredit fragen musste. Sie haben mir so ein kitschiges Bilderalbum mit "Halte immer durch" Sprüchen von St.Ex und Hesse geschenkt und Bildern von mir und von ihnen und von unserem Haus und der Katze und meinem Zimmer und meiner Schwester und dem Esstisch. Ich liege übrigens immer noch, ich habe mich nicht gerührt. Ich hätte es schon früher hinter mich gebracht, das Liegen, das Trinken, das noch kommt, das Entscheiden, wie man weitermacht, aber ich wusste ja noch nicht endgültig, dass ich gescheitert war, ich habe irgendwann nur gewusst, dass ich es bald wissen würde. Hätte Michael Lentz sein Buch nicht "offene Unruhe" genannt, hätte ich meinen Gemütszustand zu beschrieben. Ich bin müde, mein Rücken tut weh, mein Genick hängt durch, ich bin einer von diesen Studenten, der nie fertig werden wird, vielleicht mit ein bisschen Glück einen Samstag im Nachtcafe im Fernsehen über sein Scheitern sprechen darf. Dass Sie überhaupt soviel riskierten, das ist bewundernswert, ja wirklich bewundernswert. Vielleicht bewege ich jetzt meinen rechten Arm und telefoniere oder hole mir einen runter. /And than there was silence stand mal an der wand meiner schwester irgendeine band die sie für großartig hielt und für poetisch aber dass eine solange zeit wirklich ruhe sein kann und das so fucking unbequem und irgendwie schizophren laut sein kann das ist wirklich beängstigend weil man angst vor dem knall hat der irgendwann kommt. irgendwann kommt der knall. irgendwann kommt er. sowieso./ -Hallo? -Hi, Mom. -Schätzchen, wie gehts dir? -Mom, ich komme wieder nach Hause. -Na endlich.
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Die kritik der Kritik an Karl Marx und sei
Immer mehr Menschen und auch Medien beschaeftigen sich frequentierter mit Karl Marx und seinem Kapital. Was frueher verpoehnt wird solangsam wahr.
Doch wie gehen wir an die Sache, welche unser Interesse geweckt, heran und kommen wir dadurch zum gewuenschten Ziel. Lesen tut man trotz der heufigkeit nicht viel es ist im Grunde immer die selbe Story. Ob in zeitungen, zu meinem verwundern auch hier in der Zeit, oder im Radio etc. Der gute alte Marx hatte recht und das schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts was die Kapitalismuskritik angeht, doch seine Ideen sind nicht realisierbar bzw. abstrus. Logisch betrachtet geparrt mit der immernoch fehlenden Demut, weil der allgemeine Geist erst bei solch einer Backpfeife, Finanzkrise 2008, zu diesem Schluss bereit war, verstehen wir immernoch nicht seine Idee die solche Art und Weise verhindern soll. Wir sollten also erkennen das wir durch einen bestimmten Charakterzug zu diesem ergebnis gekommen. Muessen tun wir es nicht, doch sind wir leider bewiesenermassen, siehe oben, im Allgemeinen nicht so intelligent dann auch das Sich-aergern bzw. Sich-beschweren sein zu lassen, da wir ebewusst einen Weg gewaehlt haben. Ich meine, als meiner meinung nach idealist, das es doch realisierbar ist was der gute Marx uns da hinterlassen hat. Jeder prangert die Restriktionen an die damit einhergehen, doch gibt es heute auch schon Gebote und Gesetze. Doch wie sind sie gesetzt/formuliert und wem nutzen sie zu welchem Umfang und mit welchem guten Argument? Meiner Meinung nach pflegt man heute mit den Geboten und der Gesetzgebung die Egoisten/Egomanen dieser Welt. Umso mehr Material man besitzt desto mehr kann man es pflegen bzw. ausbauen. Man propagiert eine Leistungsgesellschaft, die Volksherrschaft und schlechte Argumente gegen um den Kommunismus/sozialismus zu verhindern. Und die Masse kauft es denen ab. Um einmal kurz inne zu halten ein kleines Spichwort: "Die Geschichte ist der beste lehrer doch hat er noch keinen Schueler gehabt." ist so symptomathisch wie ich finde. Wir wollen uns entwickeln und haben die Augen nur halb offen, wie wir immer mehr von Tag zu Tag erkennen muessen. Beispiele aus der Geschichte werden eher mit dem Wort Todschlagargument abgetan und nicht als Standort das man weiss wo man steht und sich der Anspruch erhoeht dies zu vermeiden. Wieviele Menschen und Nationen machen heute Fehler die andere schon hinsich haben bzw. durchlebt haben? Sehr viele. Wenn ich hoere das die Opec die Oelfoerderung droseln bzw. ankurbeln kann um den preis stbil zu halten, ist das fuer mich eine Art minderheiten Sozialismus. Die Milchbauer im Fruehjahr haben beim damaligen Landwirtschaftsminister Seehofer beantragt das es Regelungen bzw Restriktionen geben soll, was das Werden zu einem Milchbauer, wenn ich den Wunsch hege, was meine verfassungsmaessige Freiheit sein MUSS, erschwert. Doch keine protestiert. Bei Anne Will am Sonntag wird ueber den Arbeitsmarkt und den Bezug der leiharbeit dazu besprochen. Jeder der Diskutanten und die Moderatorin selbst reden ueber die niedrigere Bezahlung die diese leiharbeiter bekommen und fordern mehr Geld. Dabei steht es schon im Arbeitsgesetzbuch. Gleiche Arbeit ist gleich zu entlohnen. Danke fuer das Niveau das man damit preisgibt. Doch das kann man, bekommt ja eh keiner mit. Und das sind nur drei Beispiele von Bewusstseinszusammensetzung die jeder, frei nach Heines Morgenlandfahrt, fuer sich persoenlich und fuer die Allgemeinheit pruefen kann. Was wir hier erkennen muessen ist die Notwendigkeit des Vergleiches der gelebten Realitaet mit dem gewuenschten Ziel. Wie oben beschrieben gibt es Gebote und Gesetzgebung. Zusammenreissen muss sich irgendjemand, doch wer zur heutigen Zeit und wie im Ideal? Das Bild ist gespiegelt dadurch das die groesseren Egoisten mit mehr Material/Kapital sich ebend nicht zusammenreissen muessen, doch viel einreissen, was nicht sie sondern wieder andere ausbaden. Diejenigen naemlich die sich schon mehr zusammenreissen mussten, den Part den die selbsternannten Leistungstraeger nicht tragen wollen tragen die anderen hierarchisch absteigend gesehen immer mehr. Was so schon mit der Verfassung nicht in Einklang gebracht werden kann. Egal wie man den "Loeffel" dieses Themas dreht bze. drehen laesst. Das es keine leistung war und somit die Verguetung/Entlohnung nicht gerechtfertigt ist, was zur Folge haette das man mit diesem Kapital das man sich somit zurueckholt schon einige Loecher stopfen kann ist logisch, wird nur nicht erkannt. Das ist ein weiterer Aspekt fuer das Sich-nicht-lohnende kapitalistische System. Warum lohnt es sich nach Karl Marx jedoch der Kommunismus. Er ist Kostensekend durch logisches Verstaendnis. Umso mehr Banken nun, um beim Beispiel zu bleiben, die Moeglichkeit des gegebenen Rettungspaketes nutzen, ist es Fakt das Deutschland viel spaeter Schuldenfrei sein wird. Arme menschen die umso aermer desto mehr auf Steuersekungen angewiesen sind werden, wegen Fehler anderer fuer die Sie nicht bezahlen muessen, obwohl es immernoch heiss "Unwissenheit schuetzt vor Strafe nicht, in den bekannten Situationen bleiben. Hat einer ein Bild wie es zugeht in Armen Familien. In denen man doppelt rechnen muss, oefter unter Strom steht und somit auch eher die Geduld verliert gegenueber anderen Menschen und den anderen Familienmitgliedern. Davon Betroffen sind dann auch und das voellig schuldlos die Kinder, die fuer Ihr Leben, ohne es sich aussuchen zu koennen, traumatisiert werden. Was wieder eine Last fuer die gesamte gesellschaft sein wird. Das Gleiche trifft auf die unnoetige Penetration andere Gesellschaftsmitglieder ausserhalb der jeweiligen Familie zu. Der Schneeball der Gewalt, egal ob emotional, koerperlich bzw. materialistisch, geht in keinsterweise wirklich direkt zu dem Werfer zurueck, sondern trifft aktiv unbeteiligte Personen. Das potenziert sich soweit bis jeder objektiv gesehen ohne grund eine Watschen bekommt, sie aber verdient hat da er in anderen Faellen schmeisst mit diesen Baellen. Normen, Gebote und gesetze gibt es ueberall und in jedem System, sind und werden sie verstanden eruebrigen sie sich. Schaut also warum sie sich heute noch nicht eruebrigen. Ein nicht gestresster Mensch lebt gesuender und kostet krankenkasse weniger, ergo jeder zahlt weniger Beitrag. Genauso wie die Opfer irgendwelcher koerperlicher Gewalt, die der Taeter aus Perspektivlosigkeit entwickelt, den jeder nutzt nur seine Moeglichkeit und ein armer mensch hat nur seinen Koerper, wird vermieden und reduziert die Kosten der angesprochenen gesellschaftlichen Facette. Und was fuer diese facette gilt kann mit anderen Facetten in Relation gesetzt werden. Wer also sagt es sei eine Umverteilung der Kommunismus hat nur zur Haelfte Recht. Und diese Haelfte steht auch nur weil man nocht nicht entdeckt hat, frei nach Albert Einstein, auf welcher Seite man steht. Faehrt der Zug weg weil ich auf dem bahnsteig stehe oder ist es der Bahnsteig der sich fortbewegt, ganz augenscheinlich, da ich im Zug sitze. Das Gerecht sein und damit das Gleiche fuer alle, ein Anspruch unserer Verfassung, ist zur Zeit nicht existent. Leute die dann sagen wir muessen das von dort nach hier bringen weil es gerechter ist werden Umverteiler genannt, obwohl es gefuehlt eine Ungerechtigkeit gibt und der Weg vor Zigtausend Jahren, als Gewalt noch dafuer sorgte ueber Alphatier oder ebend der betaversion zu entschied, und alle damit einhergehenden Turbulenzen. Koenige mit Kompetenzanspruechen die die Historiker heute entkraeften mit beeinflusste die groesste Umverteilung war. Auch nenne ich es eher Umverteilung was die Bundesregierungen bisher mit dem Rentensystem gemacht haben. Jeder Alkoholiker, es werden nicht weniger werden in der heutigen Zeit, wird wenn er in Therapie geschickt wird ebend aus dieser Rentenkasse bezahlt. Doch diese Politiker duerfen sogar realitaetsentfremden und verdummend behaupten das die leute die das zurueckdrehen wollen als Umverteiler dastehen. Es wuerde mich freuen, wenn man marx nun aus einem anderen Licht sieht, und wenn man kritisiert auch mit guten Argumenten und der bereitschaft zur Dialektik in Diskussion geht. Das Pathetische Abtun seiner Ideen ohne Begruendung impliziert nur das die naechste Backpfeife wartet und der Schal wird im Weltall messbar sein. (Um mit einem Laecheln mich hier zu verabschieden.) Denn alles andere wuerde die jeweilige persoenliche Arroganz und Vermessenheit aufzeigen, in der man intolerant, was keiner sein moechte, auf diese Art und Weise Dinge abtut.
http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/die-kritik-der-kritik-an-karl-marx-und-sei/662449
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